hilfe2-vorlage windiab jahreb · diabetes mellitus typ 1 rund 150.000 (stand märz 2012). zur...
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wissenschaftliches Institut der niedergelassenen diabetologen
Jahresbericht 2012
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Vorworte
winDiab – Ziele und Aufgaben
Ergebnisse des Jahres 2011
Prozessqualität
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202223 Regelversorgung von Patienten mit Typ-1 Diabetes und Pumpentherapie25 Patienten mit Typ-2 Diabetes und Folgeerkrankungen26 Gestationsdiabetes27 Patienten mit diabetischem Fußsyndrom29 Übersicht Versorgungsbereiche 201130 Entwicklung Patientenzahlen31 Limitationen und Kommentare3232 Einführung: Patienten-Schulung von Dr. Bernd Kulzer34 Durchführung von Schulungen in den Schwerpunktpraxen34 Übersicht Schulungsarten36 Schulungsangebot in den DSPen – Kurse und Teilnehmer45 Spezialschulungen – Kurse und Teilnehmer50 Übersicht Schulungen 201151 Entwicklung bei den Schulungen
Eingangswort der GesellschafterVorwort Jörg von Hübbenet, Gründungsmitglied winDiabVorwort Evert van Lente, Geschäftsführungseinheit Versorgung des AOKBundesverbandes
Die Versorgungsqualität von Diabetes-Patienten in DeutschlandWir wollen wissen, was wir tun – Der Jahresbericht als Instrument derQualitätssicherung in der DSPEin starkes Team für Diabetologen - Die winDiab-StrukturDas vierte GeschäftsjahrProjekte 2011Publikationen
Datenbasis und DatenerhebungenVersorgungsbereiche und Patientenkollektive
Schulungen
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Inhaltsverzeichnis
Strukturqualität
Systematische Analyse
Zusammenfassung und Fakten
winDiab-Partnerpraxen
Danksagungen
Glossar
Impressum
5253 Bedeutung der DSPen in der Versorgung von Diabetes-Patienten54 Ausstattung einer DSP55 Personelle Strukturen5555 Ärzte/Diabetologen56 Diabetes-BeraterInnen57 Diabetes-AssistentInnen57 WundmanagerInnen58 ErnährungsberaterInnen58 Sonstiges nichtärztliches Personal59 Strukturentwicklung6060 QM-Systeme61 Praxis-EDV61 Diabetes-Dokumentationssoftware62 Anerkannte Behandlungszentren DDG
6364 InkreDiab – Systematische Analyse von Typ-2 Patienten mit
Inkretintherapie65 ICD-Kodierung – eine vielleicht doch nicht so sinnlose Beschäftigung?67 Zusammenfassung einer ersten Publikation zu ICDiab
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Die diabetologische Schwerpunktpraxis 2011
Strukturdaten
Qualitätsmanagement und IT
winDiab-Projekte: SPOTs, Register und Quartalsberichte
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Vorworte
Vorworte
Eingangswort von Matthias Kaltheuner
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
als niedergelassene Diabetologen arbeiten wir in einer recht kleinen Fachgruppe, diejedoch im Vergleich dazu viel Beachtung findet, vor allem weil es viele Diabeteserkrankteauch in unserem Land gibt.
Die ambulante Fachdiabetologie und deren fachliche Kompetenz ist vor wenigen Jahrennoch stark attackiert und bezweifelt worden. Die DDG war zu dieser Zeit keine aktiveUnterstützerin der diabetologischen Schwerpunktpraxen (DSPen) gewesen. Dies hat sichdeutlich geändert, denn wir erleben heute ausschließlich Begegnungen auf gleicherAugenhöhe in den verschiedensten Gremien. Wir denken, dass die Arbeit von winDiabsehr geholfen hat, dieses Bild der DSPen in kurzer Zeit zu verändern. Wir sind ebenfallssicher, dass winDiab maßgeblich dazu beigetragen hat die fachliche Reputation derArbeit der niedergelassenen Diabetologie zu fördern. So bestreiten niedergelasseneÄrzte eigene Symposien bei der DDG-Jahrestagung, das war vor Jahren nochunvorstellbar. Auch die Repräsentanz von ambulanten Kollegen im Programmkomiteeder DDG-Jahrestagungen reflektiert diese verstärkte Akzeptanz.
Dies ist deshalb wichtig, da die ambulant tätigen Diabetologen inzwischen die tragendeSäule der Fachkompetenz in der Versorgungslandschaft geworden sind.
Da die meisten Diabetespatienten ambulant behandelt werden, muss auch die For-schung mit diesen Patienten in den DSPen erfolgen. Dabei übersteigt gleichzeitig diePhantasie vieler Außenstehender über unsere wissenschaftliche Leistungsfähigkeit unddie unserer Partner häufig die Realität. Die Realisierbarkeit wissenschaftlicher Projekte inder ambulanten Medizin ist – insbesondere auch aus Kostengründen - weiter eine großeHerausforderung.
Dabei sind der Zeitaufwand und die Praktikabilität der Datenerhebung in der Praxis dieHauptschwierigkeiten. Der Aufwand bei den meisten winDiab-Projekten/Spots ist beieiner entsprechenden Organisation ziemlich gering : So dauert die Datenerhebung fürdas winDiab-Projekt„ICDiab“ ca. 15 Minuten/Quartal und liefert exzellente Praxisdaten,die für die Darstellung der Praxis sehr gut nutzbar sind: Nicht nur für das Zusammen-stellen der Zahlen für den winDiab-Jahresbericht, der zur Darstellung der eigenen Praxisals eine zu dem anerkannten Kreis der winDiab Praxen gehörend führt, auch für dieVerlängerung der Weiterbildungsberechtigung können die Quartalsberichte ausge-sprochen arbeitsentlastend sein und bei einem drohenden Regress dauert die Zusam-menstellung der Patientenzahlen keine Stunde mehr.
Mit der Darstellung der Ergebnisse von„InkreDiab“, einem weiteren Projekt von winDiab,werden wir bei dem Versorgungsforschungs-Symposium bei der DDG Jahrestagung2012 einen ausgesprochen innovativen Beitrag zur Evaluierung der Wirkung undSicherheit neuer Medikamente liefern. Ebenfalls wird bei diesem Symposium erstmalsdie sogenannte DMP-Validierungsstudie präsentiert, auch diese einzigartige Unter-suchung kommt aus unserem Kreis, denn einer unserer Kollegen hat die Behandlungs-
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Vorworte
realität in einer Stadt erfasst. „GestDiab“ ist zu unserer Kenntnis die einzige laufendeDiabetes- und Schwangerschaftsstudie in Deutschland, bisher wurden die Daten von3.500 Schwangerschaften erfasst und analysiert und die Ergebnisse sind in vielerleiHinsicht von erheblicher Bedeutung. Auch diese Daten werden wir – wie die alleranderen winDiab Studien - publizieren.
Liebe Kollegen, wir interessieren uns für die Themen, mit denen Sie sich als kompetenterund wissenschaftlich interessierter Arzt darstellen können – und damit als jemand, derseinen akademischen Titel auch verdient. Wir denken, dass sich ohne die Arbeit vonwinDiab wenig getan hätte bei der inhaltlichen Darstellung der ambulantenFachdiabetologie. Dazu brauchen wir aber die aktive Mitarbeit und auch die finanzielleUnterstützung möglichst aller DSPen. Nur dann können wir dieser Arbeit dauerhaftmachen.
Wenn Sie nun denken:„Dazu habe ich weder Zeit noch Geld!“, möchten wir daraufhinweisen, dass der Wert der (gespendeten) Arbeitsleistung der Aktiven bei winDiabinzwischen sechsstellige Eurobereiche erreicht hat. Auch die Aktiven zahlen ihrenPartnerbeitrag und erbringen ihre Leistungen neben der Praxisarbeit oder wie Prof. L.Heinemann kostenlos neben seinen anderen Tätigkeiten.
Wir alle leben in ständigen Abwägungen. Trotzdem glauben wir, dass die Aufwand-Nutzen Relation für winDiab Partner sehr gut ist und freuen uns über jede Unterstützungdurch Sie.
Für die winDiab-Gesellschafter,
Matthias KaltheunerSprecher der Gesellschafter
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Vorworte
Vorwort von Jörg von Hübbenet
Eine Schippe drauf legen!
Noch nie wussten wir soviel über die Versorgung von Menschen mit Diabetes im Alltagwie in den letzten Jahren. winDiab hat mit seinen pragmatischen, teilweise unkonven-tionellen aber stets sehr praktisch ausgerichteten Fragestellungen, Spots und prospektivangelegten Registeruntersuchungen einiges an Fragen zur Versorgung erhellen können.Dafür möchte ich allen Beteiligten meinen herzlichen Dank aussprechen.
Die Bemühungen können aber damit nicht enden – im Gegenteil: Wir müssen genau hierweiter machen und auch noch eine Schippe drauf tun! Auf Grundlage geänderter Ab-läufe, Prozeduren oder Therapien müssen neue Daten gesammelt werden. Und es gilteine weitere Hürde zu nehmen: Die Fachgruppe der niedergelassenen Diabetologen istvon der Qualität ihrer Arbeit überzeugt und ist der Meinung, dass sie die Behandlung derMenschen mit Diabetes effizient durchführt.
Dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) ist dieseErkenntnis bislang fremd. Die jüngsten Reports des IQWiG kommen zu dem Schluss, dassfür die Beurteilbarkeit der Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit einer intensivierte Insulin-therapie bei Menschen mit Typ-2 Diabetes keine ausreichenden Daten vorliegen, sogarHinweise einer therapieinduzierten Gefährdung der Patienten durch Hypoglykämienbestünde. Ebenfalls konnte kein bewegungstherapeutischer Ansatz eine ausreichendeWirksamkeit nachweisen. Zusammen mit anderen Berichten des Instituts spricht dieDatenlage nicht gerade für die ambulante Diabetologie und deren Notwendigkeit.
Diese Situation könnte durch ein weiteres Problem enorm verschärft werden; demAusbleiben valider ICD-10-Kodierungen. Leider wurde die Notwendigkeit der obligatenICD-Kodierung ja ausgesetzt. Erleichterung und die Gewissheit der bürokratischenEntartung der Medizin ein Schnippchen geschlagen zu haben, machte sich breit.Verständlich auf den ersten Blick. Aber was jetzt?
Noch immer werden die Gelder des Gesundheitsfonds via morbiditätsorientierterRisikostrukturausgleichs Verordnung (mRSAV) an die Krankenkassen verteilt. Ein Kern-stück der mRSAV ist die ärztlich validierte ICD-10-Kodierung.
Fällt die Kodierung in einem Bereich aus, werden nur die Kosten anders verteilt undzugeordnet; das Geld wird aber in jedem Fall verteilt.
Im Extremfall könnte man das aus Kassensicht so übersetzen: Wenn die ambulanteDiabetologie keine Daten liefert, verursacht sie ja auch keine Kosten bzw. geringere – imErgebnis muss ihr also auch weniger Finanzmittel zugesprochen werden. So einfach istdie Logik der mRSAV. Das Geld würde dann auch anderen Berufsgruppen zu derenRefinanzierung (ihren Ausgaben für Leistungsverrichtungen (Therapie, Diagnostik etc.))zufließen.
Die Freiheit, nicht kodieren zu müssen, produziert eine gefährliche Situation. Es istvielleicht ganz sinnvoll, das Szenario mal zu Ende zu denken und sich auszumalen, wasdies für die Diabetesvereinbarungen bedeuten könnte.
Im schlimmsten Fall werden die bestehenden Vereinbarungen gekündigt und durch
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Vorworte
neue, möglicherweise auch mit anderen Partnern ersetzt - z.B. im stationären oderteilstationären Bereich.
Nicht weniger, sondern deutlich mehr werden Diabetologen in Zukunft investierenmüssen, wenn das so mühsam und erfolgreich entwickelte Modell nicht von derartbanalen Mühlsteinen pulverisiert werden soll. Wenn demnach an der ICD –Kodierungkein Weg vorbeiführt, warum nicht dann diese Daten eingeben undfachgruppenspezifisch strategisch nutzen?
Nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass Anstrengungen unternommen werdenmüssen, den Schatz ambulanter Versorgungsdaten zu heben und wissenschaftlichaufzubereiten. Die Präsentation echter, versorgungsnaher Langzeitdaten wäre einNovum in der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Die so zurückgewonnene Defini-tionshoheit würde Vieles im Alltag erleichtern – das geht aber nur gemeinsam und mitmöglichst Vielen.
Bitte verstehen Sie dieses Vorwort als einen leidenschaftlichen Appell zu einem pragma-tischen Vorgehen, um das größte gemeinsame Vielfache zu erreichen. Das wäre einwichtiger Beitrag zur Versorgungsforschung.
Jörg von HübbenetwinDiab-Gründungsgesellschafter
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Vorworte
Vorwort von Evert Jan van Lente
Für die AOK ist die optimale Versorgung von Diabetespatienten aus mehreren Gründenwichtig. Einerseits nimmt die Zahl der betroffenen Patienten ständig zu, andererseitssteigen auch die Versorgungskosten in diesem Bereich kontinuierlich. Die Zahl derPatienten zu verringern, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle Beteiligten nurgemeinsam bewältigen können.
Es gibt aber auch klare Hinweise, dass wir uns bezüglich der Vermeidung von Komplika-tionen und Folgeerkrankungen weiter verbessern können und müssen. Ich bin davonüberzeugt, dass eine bessere Versorgung von Diabetikern letztlich weniger kostet. Hierkönnen Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen. In diesemZusammenhang wird die Versorgungsforschung immer wichtiger. Gleichzeitig sehen wir,wie schwierig es ist, komplexe Versorgungsmaßnahmen im Praxisalltag valide zuevaluieren. Wenn wir die patientenrelevanten Ergebnisse bei chronischen Erkrankungenverbessern wollen, müssen wir Wege finden, die Ergebnisse von Interventionen zumessen um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Mit der Einführung der strukturierten Behandlungsprogramme war auch ein Fortschrittin der Versorgungsforschung verbunden: Noch nie wurde eine Versorgungsinterventionso intensiv untersucht wie die DMP. Das DMP Diabetes mellitus Typ2 wurde bisher amintensivsten erforscht. Das hat mehrere Ursachen: Erstens hat die„Volkskrankheit“Diabetes mellitus Typ 2 eine hohe gesellschaftliche und ökonomische Relevanz, diedurch die demographische Entwicklung weiter zunimmt. Zweitens ging dieses DMP alseines der ersten Programme an den Start. Teilweise konnte man dabei auf bereitsbestehenden Strukturen aufbauen.
Das DMP Diabetes mellitus Typ 2 hat aktuell etwa 3,6 Millionen Teilnehmer; das DMPDiabetes mellitus Typ 1 rund 150.000 (Stand März 2012). Zur Bewertung dieserProgramme liegen mittlerweile zahlreiche Studien mit ganz unterschiedlichen Designsvor. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Evaluation, die uns kohortenbezogeneVerlaufsbetrachtungen ermöglicht, haben mehrere Krankenkassen Studien mit einemVergleichsgruppendesign veranlasst oder selbst durchgeführt. Ergänzend wurden auchPatientenbefragungen durchgeführt.
winDiab hat die Versorgungsrealität der Diabetes-Patienten aus der Perspektive derteilnehmenden Praxen betrachtet und damit eine weitere Dimension hinzugefügt. Eskonnten Datenerhebungen zu unterschiedlichen Fragestellungen durchgeführt werden,die sehr interessanten Sachverhalte aufgedeckt haben. Insgesamt ergibt sich ein Mosaikvon Studienergebnissen, das Aufschluss darüber gibt, wo noch Verbesserungspotentialesind.
Das Engagement der teilnehmenden Praxen ist besonders hervorzuheben, denn dieDaten werden auch für die Verbesserung der Qualität in den eigenen Praxen genutzt. Ichbin der Überzeugung, dass Regelungen auf der Bundesebene und in Verträgen aufLandesebene inhaltlich sehr gut sein können. Sie sind aber letztlich wertlos, wenn auflokaler und regionaler Ebene keine„Qualitätskultur“ vorhanden ist. Die winDiab-Praxenzeigen vorbildlich, wie relevante Fragestellungen erarbeitet und in Studien umgesetztwerden können. Durch interne Vergleiche können die teilnehmende Praxen feststellen,wo noch weiteren Qualitätsverbesserungen möglich sind. Im Interesse unserer Versicher-
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Vorworte
ten wünsche ich mir, dass sich diese Qualitätskultur noch weiter verbreitet und wünschedem winDiab für seine Arbeit weiterhin viel Erfolg.
Evert Jan van Lente
AOK-BundesverbandStellv. Geschäftsführer Versorgung
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winDiab – Ziele und Aufgaben
winDiab – Ziele und Aufgaben
Die Versorgungsqualität von Diabetes-Patienten in Deutschland
Die Kernaufgabe unseres Gesundheitswesens ist es, Nutzen für die Erkrankten zu schaf-fen. Dabei besteht die vornehmste Aufgabe darin, Krankheiten zu heilen und somit zumVerschwinden zu bringen. Bei chronischen Krankheiten ist dies in der Regel nicht mög-lich. Die Linderung von Beschwerden und die Verbesserung der Prognose bezüglich desÜberlebens und weiterer Krankheiten ist der Auftrag an die Behandelnden. Letztereswird auch als Sekundärprävention bezeichnet.
Menschen mit Diabetes leiden und sterben meist nicht am Diabetes an sich, sondern anden Folgeerkrankungen. Durch diese verkürzt sich das Leben von Diabetespatienten imSchnitt um ca. acht Jahre: So treten Herzinfarkte dreimal häufiger, Amputationen an denBeinen 40-mal häufiger auf. Diabeteserkrankungen führen die Statistiken für schwereAugenerkrankungen und Dialysebehandlung an. Diese Erkrankungen zu vermeiden istdie Hauptaufgabe der Therapie geworden.
Das Spezifische der diabetologischen Versorgung
Die Behandlung des Diabetes erfolgt im Alltag überwiegend durch die Patienten selbst.Sie müssen Ihr Essen gezielt auswählen und die Wirkung auf den Blutzucker abschätzen,sie müssen Bewegung betreiben, ihre Tabletten regelmäßig einnehmen, ihre Blutzucker-werte selber messen und ggf. das Insulin selbstständig dosieren. Über 99,9% der Zeitsind die Patienten hiermit allein. Als wichtiger Behandlungsfaktor kommt hinzu, dassviele Menschen diese Therapie als nicht zu ihren Lebensvorstellungen und -gewohn-heiten passend erleben und sich damit schwertun, das Mögliche und Nötige im Sinneder Gesunderhaltung zu tun.
Einem bislang nicht Betroffenen mag dies nach dem oben Dargestellten leicht zu ver-stehen erscheinen. Um dieses Selbstmanagement durchzuführen und akzeptieren zukönnen sind in der Regel Schulungen und Motivation der Patienten durch Gesundheits-profis nötig.
Wichtig für die Beurteilung der Versorgungsstrukturen ist auch die Bewertung einerKrankheit in der Kultur des Landes zu beachten. Diabetes mellitus ist mit wenigersekundärem Krankheitsgewinn verbunden als z.B. Krebserkrankungen. Die Betroffenenwerden eher als„Looser“ gesehen, denn als Menschen, die man bemitleiden sollte. Diesmindert die Akzeptanz für z.B. erfolgreiche Menschen oft deutlich.
Die Diabetesbehandlung ist heute umfassend und bezieht sich nicht nur auf die„Einstel-lung“ des Blutzuckers. Auch die Blutdruckbehandlung, die Senkung des Cholesterin-spiegels und die Raucherentwöhnung sind weitere wichtige Maßnahmen zur Risiko-senkung diabetesspezifischer und Herzkreislauf-Erkrankungen. Für die Behandlung desTyp-1 Diabetes ist nach wie vor die amerikanische DCCT-Studie von 1993 der Meilen-
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stein, der gezeigt hat, dass durch eine Therapieintensivierung beispielsweise Augen-schäden wirkungsvoll und anhaltend vermieden werden können. Für den Typ 2 Diabeteshat die Steno 2-Studie sowohl eine Senkung der Sterblichkeit als auch der Folgeerkran-kungen durch den ganzheitlichen Ansatz (s.o) gezeigt.Studien des Jahres 2010 (ACCORD und ADVANCE) haben viel Verunsicherung ausgelöst,da noch intensivere Maßnahmen zur Normalisierung der Stoffwechsellage mit vielenMedikamenten und nach langjährigem Diabetes anscheinend keine sicheren Vorteileboten.
winDiab – Ziele und Aufgaben
Strukturen und Strukturqualität derDiabetikerversorgung in Deutschland
In den letzten 10 Jahren haben sich die Behandlungsstrukturen stark verändert. Insbe-sondere durch die Einführung der bundesweiten Diabetes DMPs im Jahre 2002 ist dieambulante Versorgung deutlich strukturiert worden.
Diese Versorgungsprogramme haben die hausärztliche Primärversorgung gestärkt undgleichzeitig in der fachärztlichen Versorgungsebene 2 den Aufbau von diabetologischenSchwerpunktpraxen ermöglicht. Da Patienten mit Diabetes weitgehend ambulant zuversorgen sind, steht somit heute eine leistungsfähige und flächendeckende Struktur fürfast alle Patienten zur Verfügung. Fast vier Millionen Menschen mit Diabetes nehmen anden Verträgen teil – mit weiter ansteigenden Zahlen.
Die Inanspruchnahme von DMP ist damit aber trotzdem nicht vollständig, was vermut-lich mit den oben dargestellten Akzeptanzproblemen zu tun hat. Bei privatversichertenPatienten ist die Therapiewahrnehmung jedoch nicht besser.
Viele ärztliche und nichtärztliche Kooperationspartner sind nötig für die Behandlung derdiabetesbedingten Folgeerkrankungen: Neurologen, Augenärzte, Kardiologen,Radiologen, Chirurgen und Gynäkologen. Dies macht abgestimmte Konzepte und einegute Kommunikation nötig. Durch regionale integrierte Versorgungsverträge, z.B. für dasdiabetische Fuß-Syndrom ist es möglich geworden, die Zusammenarbeit bei diesem oftkomplizierten Krankheitsbild zu verbessern. Mit Einführung der Podologie in diegesetzlichen Leistungen ist in der Fußversorgung eine Professionalisierung erfolgt.Schuhe und orthopädische Leistungen stehen für den Schutz vor Wundrezidiven zurVerfügung.
Die früher weit verbreiteten Diabeteskliniken haben zeitgleich mit dem Aufbau derambulanten Strukturen an Zahl und Bedeutung verloren, obwohl die Diabeteszahlengestiegen sind und Kompetenzzentren weiter von großer Bedeutung sind. Gleichzeitignehmen die Lehrstühle für Diabetologie ebenfalls ab, was nicht verständlich ist ange-sichts der„Diabetesepidemie“. Mittlerweile ist die Anzahl von pro Jahr ausgebildetenDiabetologen so gering, dass bereits in wenigen Jahren ein ernsthafter Mangel zubefürchten ist.
Zur Versorgungsebene 3 gehören auch die allgemeinen Krankenhäuser. Obwohl ca. jedersechste bis siebte Patient der in diesen behandelt wird an Diabetes leidet, bestehen sel-ten Konzepte für eine adäquate stationäre Begleitbehandlung des Diabetes. Hier bestehtein massives Defizit in den Strukturen.
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Die Chirurgie der Adipositas (bariatrische Chirurgie) hat in den letzten Jahren deutlichzugenommen. Sie bietet derzeit die am stärksten wirksamen Maßnahmen zur Normali-sierung der Stoffwechselkontrolle bei adipösen Diabetikern. Die langfristigen Folgen derOperationen werden allerdings noch nicht sicher überblickt.
Es besteht weiterhin eine große Zahl an noch nicht diagnostizierten Diabetesfällen, dieseZahl wird auf ca. 2-3 Millionen geschätzt. Dazu kommt, dass wahrscheinlich 3-4 MillionenMenschen mit einem Prädiabetes und damit erhöhtem Risiko zur Diabetesentwicklungnicht diagnostiziert sind.
Trotz des Präventionsgesetzes und vielfältiger Bemühungen seitens der DeutschenDiabetes Gesellschaft (DDG) sind wirksame Präventionsmaßnahmen bislang nicht umge-setzt worden. Mit einer weiteren Zunahme der Diabeteserkrankungen in Deutschlandmuss daher gerechnet werden.
Vermutlich spielen die kulturellen Widerstände, z.B. gegen eine Veränderung der Lebens-weise und in der Ernährungsweise sowie die oben dargestellte Haltung hierbei einegroße Rolle.
Prozessqualität in der diabetologischen Versorgung
In den DMP-Verträgen sind auf der Grundlage der RSAV (Risikostrukturausgleichs-verordnung) Minimalstandards für die Zusammenarbeit zwischen den Versorgungs-ebenen und den Leistungserbringern dargelegt worden. Es wurden Kriterien festgelegt,wann ein Diabetes-Patient zu einem anderen Leistungserbringer zu überweisen ist.
Für die Behandlung dieser chronischen Krankheit ist die dauerhafte Betreuung desPatienten mit Typ-2 Diabetes durch den primärversorgenden Hausarzt und für den Typ-1Diabetes durch die diabetologische Schwerpunktpraxis gewählt worden. Es erfolgenregelmäßige Sprechstundenbesuche mit Gesprächen über das Selbstmanagement derErkrankung und Kontrollen der Zielparameter Blutzucker, Langzeitzuckerwert HbA1c,Blutdruck, Fußbefund, Eiweißausscheidung im Urin, Nierenfunktionswert undFettstoffwechselwerte.
Durch Schulungen in Hausarztpraxen und diabetologischen Schwerpunktpraxen, diedifferenziert nach Therapieform und/oder Problematik durchgeführt werden, haben diePatienten die Möglichkeit ihre Selbstbehandlung mit zeitgemäßem Wissendurchzuführen.
Bei Nichterreichen der Ziele besteht ein vertraglicher„Druck“ den Patienten an einespezialisierte Einrichtung zu verweisen. Hierfür stehen flächendeckend diabetologischeSchwerpunktpraxen, Diabeteskliniken und spezialisierte REHA-Kliniken zur Verfügung.
winDiab – Ziele und Aufgaben
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winDiab – Ziele und Aufgaben
Die Systematische Analyse
Die Qualität der Behandlung und der Strukturentwicklung zu beurteilen, mag demAußenstehenden nicht schwer vorkommen, ist aber in der Praxis schwierig zuverlässig zuevaluieren. Sowohl für den einzelnen Patienten als auch für das Gesundheitswesen ist eseine wichtige Frage, ob sich der durchgeführte Behandlungsaufwand lohnt, alsoSchaden wirklich abwendet, ob das Richtige getan wird oder ob Anderes nötig ist.
Die Ergebnisse der Therapie werden meist an„Messwerten“ beurteilt: HbA1c, BZ-Werte,Fettwerte, Blutdruck, Nichtrauchen ja/nein und Patientenzufriedenheit. Der Langzeit-zuckerwert HbA1c ist der Standardparameter für die Beurteilung der Stoffwechselgütegeworden, obwohl er auch Grenzen in der Aussagekraft hat. Wichtiger als Parameter zumessen scheint es für die Betroffenen zu überprüfen, ob die Prognose durch die gewäh-lte Therapie wirklich besser wird. Dies ist allerdings viel schwerer und aufwendiger zuevaluieren.
Die evidenzbasierten Leitlinien setzen gesicherte Erkenntnisse in Behandlungsempfeh-lungen um in dem Vertrauen, dass die Übertragung dieser studienbasierten Erkenntnissetatsächlich zu einer Verbesserung der Prognose führt. So bekommt jeder Arzt in der Kas-senärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNo) einen jährlichen Bericht zu den Ergebnissenseiner am DMP teilnehmenden Patienten, ein Vergleich des Praxiskollektivs mit denÜbrigen ist zu allen Parametern möglich, auffällige Abweichungen von der Zielsetzungwerden zurückgemeldet zur Fallanalyse durch den behandelnden Arzt.
Stark abweichende Zustände bessern sich am deutlichsten durch solch ein Bench-marking, erreichen aber im Schnitt die Ziele nicht. Insgesamt wird davon ausgegangen,dass durch die Besserung von Blutdruck, Stoffwechsellage und Cholesterin eine Prog-noseverbesserung stattfindet, messbar ist eine Minderung der Folgeerkrankungen undder Sterblichkeit aus methodischen Gründen aber nicht.
Stock u.a. haben in einer groß angelegten Analyse von DMP und Krankenkassendatengezeigt, dass die DMP-Teilnehmer eine geringere Sterblichkeit hatten und seltener anHerzinfarkt, Schlaganfall, großen Amputationen und Nierenversagen erkrankten. DieKosten pro Patient waren bei den DMP-Teilnehmern geringer - v.a. durch geringereKrankenhauskosten.Die Aussagefähigkeit dieser Studie ist dadurch eingeschränkt, das DMP-Teilnehmer einanderes Gesundheitsverhalten und andere Voraussetzungen als Nicht DMP-Teilnehmerhaben können. Für 2012 wird eine Studie zu diesem Thema erwartet.
Im Fußnetz Rheinland wird eine Amputationsrate bei diabetischem Fußsyndrom erreicht,die den Angaben der international besten Zentren entspricht. Viele Amputationen kon-nten vermieden werden. Dieses Ergebnis wurde durch eine intensive Zusammenarbeitzwischen allen Leistungserbringern, intensiver Fortbildung und Analyse der Ergebnisseerreicht.
Diabetes in der Schwangerschaft (Gestationsdiabetes) und Schwangerschaften bei Typ-2Diabetes nehmen zu. Dies ist vor allen mit höherem Gewicht und weniger Bewegung derSchwangeren zu erklären. Schon bald wird es mehr Schwangerschaften bei Typ-2 Patien-tinnen (früher Altersdiabetes genannt!) als bei Typ-1 Patientinnen geben. Die ersten Er-gebnisse aus dem winDiab-Register„Gestdiab“ zeigen Defizite für Typ-1 und -2 Schwan-gerschaften mit erhöhten Fehlgeburtsraten und schlechter Stoffwechsellage vor der
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Schwangerschaft. Die viel häufigeren Schwangerschaften mit Gestationsdiabetes habenfast normale Geburtsergebnisse nach Behandlung, die Quote der nicht-normalenGlukosestoffwechsellagen nach der Entbindung ist mit 50% jedoch erschreckend hoch.
winDiab – Ziele und Aufgaben
Fazit und Kernbotschaften
Es ist viel mehr Versorgungsforschung nötig, um die Behandlungsrealität der Menschenmit Diabetes zu kennen und um sie verbessern zu können. Hierzu bekennt sich dieDeutsche Diabetes-Gesellschaft klar. Es erscheint zurzeit sehr populär, mehr Versor-gungsforschung zu fordern, die Umsetzung insbesondere in der ambulanten Medizin istaber nicht selbstverständlich. Wir geben schneller Geld aus als dass wir untersuchen, wasmit dem Geld erreicht wird.
Es gibt Hinweise für Kommunikationsdefizite in der Versorgung. Dies wird von vielenLeistungserbringern berichtet und ließe sich in einer vergleichsweise kleinen Erhebungevaluieren. Kommunikationsdefizite kosten medizinische Leistung und Geld. Wie bereitsan anderer Stelle von Prof. Glaeske aus Bremen gefordert, sollte ein fester Anteil (0,1-1%)der Gesundheitsausgaben für die Evaluation der Versorgung ausgegeben werden, umdie Versorgung effizienter zu gestalten.
Zusammenfassend lässt sich also feststellen:
Die diabetologischen Versorgungsstrukturen haben sich in Deutschland in den letztenJahren deutlich verbessert.
Sie sind im internationalen Vergleich gut, werden aber nicht von allen Betroffenen undÄrzten gleichermaßen genutzt.
Es gibt deutliche Hinweise für eine Verbesserung der Therapieergebnisse, klare Aus-sagen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen und Verbesserung der Sterblichkeitliegen jedoch nicht vor.
Die Anzahl von an Diabeteserkrankten nimmt weiter zu, was für dieVersorgungsstrukturen eine Herausforderung darstellt.
Die Diabetesversorgung in nicht diabetesspezialisierten Krankenhäusern isthäufig konzeptlos und müsste besser strukturiert werden in Diabetesplänen.
Die Kommunikation bei Übergängen der Behandlung könnte verbessert werden.
Die Versorgungsforschung (Versorgungsevaluation) ist nicht ausreichend entwickelt,es werden medizinische und ökonomische Potentiale nicht genutzt.
Quellen:Typ 1 DMP Vertrag KVNo: http://www.kvno.de/10praxis/50qualitaet/20leistungen_a-z/dmp_diabetes/index.html
Typ 2 DMP Vertrag KVNo: http://www.kvno.de/10praxis/50qualitaet/20leistungen_a-z/dmp_diabetes/index.html
Qualitätssicherungsbericht 2009 DMP in Nordrhein: https://www.zi-dmp.de/Documents/Publikationen.aspx Stephanie Stock, Anna Drabik, GuidoBüscher, Christian Graf, Walter Ullrich, Andreas Gerber, Karl W. Lauterbach and Markus Lüngen German Diabetes Management Programs ImproveQuality Of Care And Curb CostsHealth Affairs, 29, no.12 (2010):2197-2205The online version of this article, along with updated information and services, is available at:http://content.healthaffairs.org/content/29/12/2197.full.html
Autor: Matthias KaltheunerQuelle: Deutscher Gesundheitsbericht Diabetes 2012 , Hrsg.: diabetesDe
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Wir wollen wissen, was wir tun!
winDiab – Ziele und Aufgaben
winDiab ist die Plattform für praxisrelevante Fragestellungen und ein zentrales Instru-ment für die niedergelassenen Diabetologen in Deutschland, damit diese die Verant-wortung für die optimale Versorgung ihrer Patienten behalten.
Wir entwickeln Instrumente, um die Versorgungsqualität im Sinne der Patienten nach-zuweisen oder zu verbessern und schlagen damit die Brücke zwischen alltäglicher Ver-sorgung und Forschung. Dafür erheben wir in unseren Partnerpraxen regelmäßig Datenund führen Projekte zur Versorgungsforschung durch. Der vorliegende Jahresberichtzeigt die Leistungsfähigkeit der teilnehmenden Praxen durch Offenlegung ihrerPatienten- und Behandlungszahlen. Darüber hinaus nehmen unsere Partnerpraxen anRegistern teil und vergleichen sich in Benchmarking-Projekten. Wir wollen damit alsÄrzte nicht nur die Verantwortung für die Patientenversorgung übernehmen, sondernevaluieren die Alltagsrealität der Behandlungen unserer Patienten, stellen dieWirksamkeit von Therapiekonzepten auf den Prüfstand und beschreiben die Arbeitunserer Praxen. Dies ermöglicht es zudem, Schwachstellen der eigenen Arbeit zuerkennen und konsequenterweise die Abläufe in der Praxis zu verbessern.
Ein starkes Team für Diabetologen - Die winDiab-Struktur
winDiab wurde von elf niedergelassenen Diabetologen im Jahre 2008 alswissenschaftliches Institut der niedergelassenen Diabetologen gegründet.Aktuell sind die Gesellschafter von winDiab: Dr. Eva Hess und Dr. Gregor Hess aus Worms,Dr. Matthias Kaltheuner aus Leverkusen, Dr. Dietmar Krakow aus Forchheim, Dr. MartinLederle aus Stadtlohn, Dr. Matthias Molinski aus Paderborn, Dr. Gerd Nitzsche ausOffenbach, Dr. Hans-Martin Reuter aus Jena, Dr. Nikolaus Scheper aus Marl, MichaelSimonsohn aus Frankfurt/Main und Dr. Dietmar Weber aus Köln.
Prof. Lutz Heinemann(Leiter des Beirats), Neuss; Prof. Dr. Petra-Maria Schumm-Dräger, München; Dr. ChristianGraf aus Wuppertal; Prof. Hans Hauner aus München; Prof. Norbert Hermanns aus BadMergentheim; Jörg von Hübbenet aus Hamburg; Dr. Michael Jecht aus Berlin; Evert vanLente aus Berlin; Dr. Rainer Lundershausen aus Erfurt; Prof. Michael Nauck aus BadLauterberg; Dr. Ralph Ziegler aus Münster.
Als Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats beraten uns:
Zusammen ist man weniger allein
Alle diabetologischen Schwerpunktpraxen in Deutschland können Partnerpraxis beiwinDiab werden: als„Echte Schwerpunktpraxis“ müssen regelmäßige strukturierteSchulungskurse durchgeführt werden, dazu muss ausgebildetes Beratungspersonal wieDiabetesberaterinnen und Diabetesassistenten beschäftigt werden. Weiterhin muss diePraxis ein zertifiziertes Qualitätsmanagement (QM) mit externem Audit implementiert
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winDiab – Ziele und Aufgaben
haben bzw. den Zertifizierungsprozess nachweislich begonnen haben.Alle winDiab-Partnerpraxen sind im hinteren Teil dieses Jahresberichtes aufgelistet.
Das vierte Geschäftsjahr
Das Gesamt-Jahresbudget 2011 betrug nach Abzug von Steuern 137.000 € und ergibtsich ausschließlich aus den Jahresbeiträgen der Partner. In den vergangenen Jahrenzahlte jeder Diabetologe einen Jahresbeitrag von 900 €. Seit dem Jahr 2012 wird einmodifiziertes Beitragsverfahren angewendet, um die Beitragshürde für Praxen mit zweioder mehr Diabetologen zu senken: Gibt es nur einen Diabetologen in einer Praxis, bleibtder Jahresbeitrag bei 900 €, bei zwei Diabetologen zahlt der zweite 2/3 des Beitrag(600 €) und ab drei Diabetologen der dritte und jeder weitere 1/3 (300 €).
Die Ausgaben betrugen im Jahr 2011132.500 € und das Betriebsergebnis4.650 €. Mit dem erwirtschaftetenÜberschuss der vergangenen Jahresoll die geringere Beitragsgestaltungdes laufenden Jahres kompensiert wer-den.
Einnahmen 2011 137.102,56 €
Kontostand 2010 34.215,66 €
Ausgaben 2011 132.450,75 €
Ergebnis 4.651,81 €
Liquidität Dezember 2011 38.867,47 €
Strukturkosten
Geschäftsführung und Personal 6.291,84 €
Organisation + Geschäftsbesorgung 71.091,84 €
Office Support 2.128,34 €
Beiträge und Kontoführung 356,06 €
Strukturkosten Gesamt 79.868,08 €
Variable Kosten
IT-Service 16.630,65 €
Reisekosten 576,63 €Bewirtungen (Gesellschafterversammlungen,Partnertreffen) 528,45 €
Marketing und Kongresspräsenz 7.508,01 €
Variable Kosten Gesamt 25.243,74 €
Projektbezogene Kosten
Jahresbericht 11.774,81 €
Patientenbefragung 1.107,10 €
Kongresse (DDG Frühjahr und Herbst) 6.877,37 €
InkreDiab 629,65 €
Auswertungen Jahresbericht und ICDiab 4.300,00 €
Relaunch Homepage 2.650,00 €
Projekt Kosten Gesamt 27.338,93 €
Summen 132.450,75 €
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Projekte 2011
Auch im Jahr 2011 wurden Projekte zu versorgungsrelevanten Fragestellungen durch-geführt: Dazu gehörten die zweite Evaluierung der Kommunikation an der Schnittstellezwischen DSP und Hausarzt – diesmal jedoch wurde die Berichtsaktivität (= Arztbriefe)von der DSP an den Hausarzt bzw. Zuweiser untersucht. Die Ergebnisse des Kern-ProjektsICDiab wurden publiziert und das Register InkreDiab – eine innovative Medikamenten-Evaluation - wurde abgeschlossen und ausgewertet. Die Ergebnisse dazu werden bei derJahrestagung der DDG in Stuttgart erstmalig präsentiert. Gleichzeitig startete InkreDiab2 – ein Folgeregister zur Inkretintherapie.
Die Projekte im Einzelnen:
SchnittKomm II – Evaluierung der Kommunikation an der Schnittstelle zwischendiabetologischer Schwerpunktpraxis und Hausarzt.
Morbiditätsprofile von Diabetes-Patienten - Analyse der ICDiab-Kodierungen von105.156 Patienten aus 65 diabetologischen Schwerpunktpraxen (publiziert inDiabetes, Stoffwechsel und Herz, 20:357-367, 2011).
InkreDiab – prospektives Datenregister zu den Effekten von Inkretin-Mimetika undDPP-4-Inhibitoren bei Patienten mit Typ-2 Diabetes.
InkreDiab 2 - prospektives Datenregister zu den Effekten von Bydureon.
Patientenbefragung – Zufriedenheitsbefragung von Patienten mit Diabetes in denwinDiab-Partnerpraxen im Rahmen von Qualitäts-Management.
DDG – Frühjahrstagung 2011 mit Infostand, Symposium, Partnertreffen undBeiratstreffen.
DDG – Herbsttagung 2011 mit Infostand, Symposium und Partnertreffen.
winDiab – Ziele und Aufgaben
Projekt-Übersicht und Publikationen
Seit der Gründung von winDiab im Jahre 2008 konnten insgesamt 29 Projekte durch-geführt werden. Dazu gehören insgesamt sechs Jahresberichte, vier Patientenbefragun-gen, vier SPOTS zu praxisrelevanten Fragestellungen, zwei Beobachtungsstudien in Formvon Registern, sieben Symposien bei den Fachtagungen, vier Poster bei nationalen undinternationalen Kongressen, eine Studie zur Evaluierung von psychischen Problemen beiDiabetes-Patienten (PADIS) und bislang 7 Publikationen:
19
Die winDiab-Publikationen:
(1) Faber-Heinemann G, Hess E, Hess G, von Hübbenet J, Kaltheuner M, Krakow D,Lederle M, Molinski M, Nitzsche G, Reuter H-M, Scheper N, Simonsohn M, HeinemannL. Realität der Insulintherapie bei Typ-2 Diabetes: Daten aus 41 Schwerpunktpraxen.Diabetes, Stoffwechsel & Herz 17:357-361, 2008
(2) Molinski M, Kiwitt-Kortemeier C, Hess E, Hess G, von Hübbenet J, Kaltheuner M,Krakow D, Lederle M, Nitzsche G, Reuter H-M, Scheper N, Simonsohn M, Weber D,Faber-Heinemann G, Heinemann L. Behandlung in diabetologischen Schwerpunkt-praxen statt im Krankenhaus. Diabetes, Stoffwechsel & Herz 18:163-167, 2009
(3) von Hübbenet J, Weber D, Kaltheuner M, Krakow D, Molinski M, Scheper N,Simonsohn M, Faber-Heinemann G, Heinemann L. Umfang der Kommunikation beider Schnittstelle Hausarzt - Diabetologische Schwerpunktpraxis: Vergleich von DMP-Patienten vs. Nicht-DMP-Patienten. Diabetes, Stoffwechsel & Herz 19:255-259, 2010
(4) Petrak F, Joschko A, Kaltheuner M, Scheper N, von Hübbenet J, Heinemann L, Faber-Heinemann G.. Psychische Belastungen und Therapieadhärenz von Patienten mitDiabetes in DSPen.. Diabetes, Stoffwechsel und Herz 20:7-14, 2011
(5) Adamczewski H, Weber D, Heinemann L, Kaltheuner M. GestDiab 2008: Betreuungvon Schwangerschaften in diabetologischen Schwerpunktpraxen.. Diabetes,Stoffwechsel & Herz 19:99-109, 2010
(6) Weber D, von Hübbenet, J, Heckermann, S, Faber-Heionemann, G, Hess, E, Hess, G,Kaltheuner, M, Krakow, D, Lederle, M., Molinski, M, Nitzsche, G, Reichert, D, Reuter,HM, Scheper, N, Simonsohn, M. Heinemann, L. Morbiditätsprofile von Diabetes-Patienten: Analyse der ICD-Kodierungen von 105.156 Patienten aus 65 diabeto-logischen Schwerpunktpraxen., Diabetes, Stoffwechsel & Herz, Band 20:357–367,2011
(7) Weber D, Scheper C, Kaltheuner M, Heinemann L. Wieviele Patienten mit Typ-1Diabetes behandeln Sie in Ihrer Praxis? PVS-Daten vs. ICDiab-Daten. BVND-Mitteilungsblatt 15:10-12, 2011
winDiab – Ziele und Aufgaben
20
Prozessqualität
Ergebnisse des Jahres 2011
Datenbasis und Datenerhebung
Datenbasis:
Leseanleitung
Für die Datenerfassung des Jahresberichts 2012 wurde wie bereits im vergangenen Jahrdie Anzahl von behandelten Patienten in jedem der vier Quartale erfragt und darauswurde dann eine durchschnittliche Patientenzahl für ein Referenzquartal ermittelt. DiesVerfahren ist deshalb notwendig, weil Patientenzahlen nicht gleich Behandlungsfällesind - üblicherweise kommt ein Patient in zwei oder mehr Quartalen in die Praxis. DieAngaben zu Schulungskursen und Teilnehmern werden für das gesamte Jahr 2011gezeigt, dies gilt auch für Spezialschulungen, soweit diese angeboten wurden.
Alle selbst erfassten Daten wurden von den winDiab-Partnerpraxen/Diabetologen biszum 15. März 2012 auf einem elektronischen Datenblatt erhoben und per Email an dieGeschäftsstelle geschickt. Dort wurden die Daten in eine gemeinsame Datenbankgespeichert. Es wurden keinerlei patientenbezogene Daten dokumentiert, sondernausschließlich kumulierte Angaben zu Patienten, Versorgungsbereichen, Schulungs-arten, Schulungsprogrammen und Teilnehmern sowie Angaben zur Charakterisierungder jeweiligen Praxis.
Zur Auswertung wurden alle Daten der verschiedenen Praxen in einer Excel-Tabellezusammengefasst und auf Plausibilität überprüft. Im Falle von fehlenden Angaben oderfraglicher Plausibilität erfolgte eine telefonische Nachfrage. In allen Fällen konntenfragliche Angaben abschließend geklärt werden.
Von den zurzeit 108 winDiab-Partnerpraxen haben 83 Praxen (77%) ihre Datentermingerecht eingestellt. Weil nicht bei allen Parametern von allen Praxen Angabengemacht wurden, fehlen in den Abbildungen bei einigen Praxen die entsprechendenBalken.
Die Struktur des vorliegenden Jahresberichtes entspricht im Wesentlichen dem seinerVorgänger: Zunächst werden Daten zu den verschiedenen Versorgungsbereichen(Diabetes Typ-1, Typ-2, Gestationsdiabetes, diabetisches Fußsyndrom und sonstigeDiabetes-Formen) vorgestellt. Es folgt der Bereich Schulungen mit den verschiedenenSchulungsarten, dabei werden die Anzahl der durchgeführten Kurse und die derteilnehmenden Patienten gezeigt. Neben den Standardschulungen wurde auch wiedernach Spezialschulungen gefragt: Training zur Hypoglykämie-Wahrnehmung sowieSchulung für Schwangere, Kinder und Jugendliche, Adipositas-Schulung und Migranten-Schulung. Im Anschluss folgen die Strukturangaben zu den Praxen und Angaben zu denverwendeten Qualitätsmanagement- und Praxissoftware-Systemen.
Da nun schon insgesamt 5 Jahreberichte vorliegen, wurde zusätzlich evaluiert, wie sichbei einigen der erfassten Parameter die Zahlen über die letzten vier Jahre hinwegverändert haben.
21
Die grafische Darstellung der Auswertungsergebnisse erfolgt in Form von Säulen- undBalken- Diagrammen sowie in Form von Tabellen. Um die Interpretation der Graphikenzu erleichtern, wird deren grundsätzlicher Aufbau im Folgenden erläutert.
In dieser Darstellungsform werden in einem Diagramm alle Angaben zu einem bestim-mten Parameter dargestellt. Auf der Ordinate (y-Achse) wird die jeweils ermittelteHäufigkeit aufgeführt. Die Werte werden immer in aufsteigender Größe von links nachrechts sortiert. Auf der Abszisse (x-Achse) entspricht jede Säule einer Praxis, die ID-Nummer kennzeichnet die jeweilige DSP. Achtung: Die Reihenfolge der Praxen differiertbei jeder Abbildung, entsprechend der jeweiligen Sortierung! Der Vorteil dieser Art dergraphischen Darstellung liegt in der Möglichkeit, die Werte aller Praxen auf einem Blickzu sehen und trotzdem gleichzeitig noch die Angaben der einzelnen Praxis erkennen zukönnen. Wenn zu einem Parameter keine Angabe gemacht wurde, bleibt der Platz überder jeweiligen ID leer.Die Reihenfolge der Werte liefert natürlich keine Aussage über die„Qualität“ desjeweiligen Parameters. So gibt es Parameter, bei denen ein hoher Wert günstig ist, alsauch welche, bei denen das Gegenteil der Fall sein kann. Die Aussage des Parameterssowie die Bewertung der Ergebnisse werden im Begleittext erläutert, gleichzeitig werdender jeweilige minimale und maximale Wert und der Median angegeben. Der Median,auch Zentralwert genannt, bezeichnet bei einer der Größe nach sortierten Reihe vonMesswerten den Wert, der in der Mitte liegt, d.h. die Hälfte der Datenwerte liegt unter,die andere Hälfte über dem Median. Der Median ist weniger anfällig gegenüberExtremwerten als der arithmetische Mittelwert.
Zur deskriptiven Charakterisierung der ermittelten Parameter wurden folgendeMaßzahlen berechnet und in Tabellen aufgelistet:
n Anzahl der Praxen, die eine Angabe gemacht habenMedian mittlerer Wert der DatenreiheMin MinimalwertMax Maximalwert
Die Standardabweichung wird generell nicht angegeben, da in den meisten Fällen eineNormalverteilung der Daten nicht gegeben war.
In einigen Fällen wurde ein Balkendiagramm für die grafische Darstellung der Datengewählt. Diese Graphik veranschaulicht den prozentualen Anteil jeder Praxis, die dasjeweils aufgeführte Kriterium prozentual erfüllt, entsprechend dem farblich markiertenAnteil des Vertikalbalkens. Dabei wird der maximale Wert einer jeder Praxis = 100%gesetzt.
Säulendiagramm
Tabellen
Balkendiagramm
Prozessqualität
22
Versorgungsbereiche und Patientenkollektive
Alle Patienten mit Diabetes
Insulinpflichtige Patienten
Erfragt wurde die Anzahl aller behandelten Patienten in den vier Quartalen (= Gesamt-zahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl von Patienten für ein„Referenz-quartal“ des Jahres 2011 ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahl durch vier dividiert.Angaben hierzu machten 81 Praxen.
Erfragt wurde die Anzahl aller insulinpflichtigen Patienten in den vier Quartalen(= Gesamtzahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl von Patienten für ein„Referenzquartal“ des Jahres 2011 ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahl durch vierdividiert. Angaben hierzu machten 78 Praxen.
Die Zahl der Diabetespatientenim Referenzquartal betrug107.937(Median 1.163; Min. 323;Max. 4.359)
Die Zahl der insulinpflichtigen Patienten betrug im Referenzquartal 2011 insgesamt 63.799
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
10
39
1105
10
04
10
06
1120
10
37
10
91
10
63
10
77
10
47
10
71
10
14
10
54
10
34
1106
1101
10
72
10
85
10
86
10
89
10
94
1102
10
01
10
83
10
93
10
60
1104
10
56
10
66
10
99
1112
10
59
1100
10
97
10
49
10
15
10
30
10
20
10
58
10
08
10
24
10
64
10
78
10
46
10
36
10
35
1113
10
61
10
43
10
07
10
12
10
26
10
40
10
1110
02
10
65
10
41
10
80
10
09
10
51
1110
10
98
10
52
1108
10
25
10
76
10
53
10
27
10
81
10
32
10
67
10
45
10
28
10
95
10
42
1111
10
44
10
55
Praxis-Nr.
Insulinbehandelte Diabetes-Patienten pro Q uartal
Die Zahl der insulinpflichtigenPatienten betrug im Referenz-quartal 2011 insgesamt 63.799(Median 685; Min 66;Max. 2.616).
Diabetes-Patienten pro Quartal
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
4500
5000
Praxis-Nr.
Prozessqualität
23
Patienten mit Typ-1 DiabetesErfragt wurde die Anzahl aller Patienten mit Typ-1 Diabetes in den vier Quartalen (=Gesamtzahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl von Patienten für ein„Referenzquartal“ des Jahres 2011ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahl durch vierdividiert. Angaben hierzu machten 81 Praxen.
Patienten mit Typ-1-Diabetes pro Quartal
0
100
200
300
400
500
600
700
800
Praxis-Nr.
Patienten mit Typ-1 Diabetes und einer Insulinpumpen-TherapieErfragt wurde die Anzahl aller Patienten mit Typ-1 Diabetes und einer Insulinpumpen-Therapie - Angaben hierzu machten 80 Praxen.
Patienten mit Typ-1-Diabetes und Pumpe pro Quartal
0
50
100
150
200
250
300
Praxis-Nr.
Die Zahl der Patienten mitTyp-1 Diabetes betrug im
Referenzquartaldes Jahres 2011
insgesamt 20.068(Median 205; Min. 43; Max. 721).
Die Zahl der Patienten miteiner Insulinpumpen-Therapie
betrug im Referenzquartaldes Jahres 2011insgesamt 3.977
(Median 35; Min. 3; Max. 244).
Prozessqualität
Regelversorgung von Patienten mit Typ-1 Diabetes
24
Anteil der Pumpen-Nutzer unter den Patienten mit Typ-1 DiabetesDer prozentuale Anteil der Pumpennutzer liegt zwischen 3,0% und 61,8% bei den DSPen,das arithmetische Mittel beträgt 20,5%.
Anteil Pumpennutzer unter allen Typ-1-Patienten
20%
80%
Prozessqualität
25
Patienten mit Typ-2 DiabetesErfragt wurde die Anzahl aller Patienten mit Typ-2 Diabetes in den vier Quartalen (=Gesamtzahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl von Patienten mit Typ-2Diabetes für ein„Referenzquartal“ des Jahres 2011 ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahldurch vier dividiert. Angaben hierzu machten 81 Praxen.
Patienten mit Typ-2 Diabetes und Koronarer Herzkrankheit (KHK)Erfragt wurde die Anzahl aller Patienten mit Typ-2 Diabetes und einer manifesten KHK -Angaben hierzu machten 74 Praxen.
Die Zahl aller Patienten mitTyp-2 Diabetes betrug im
Referenzquartaldes Jahres 2011
insgesamt 84.281(Median 886; Min. 207; Max. 3.622).
Die Zahl aller Patienten mitTyp-2 Diabetes und KHK
betrug im Referenzquartaldes Jahres 2011
insgesamt 18.645(Median 207; Min. 8; Max. 841).
Patienten mit Typ 2-Diabetes pro Quartal
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
4000
Praxis-Nr.
Patienten mit Typ-2-Diabetes und KHK pro Quartal
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
Praxis-Nr.
Prozessqualität
Patienten mit Typ-2 Diabetes und Folgeerkrankungen
26
Patienten mit Typ-2 Diabetes und HypertonieErfragt wurde die Anzahl aller Patienten mit Typ-2 Diabetes und Hypertonie in den vierQuartalen (= Gesamtzahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl von Patientenfür ein„Referenzquartal“ des Jahres 2011 ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahl durchvier dividiert. Angaben hierzu machten 75 Praxen.
Die Zahl aller Patienten mit Typ-2Diabetes und Hypertonie betrugim Referenzquartal des Jahres 2011insgesamt 54.469(Median 666; Min. 33; Max. 2.019).
Die Zahl der Patientinnen mitGestationsdiabetes betrug imReferenzquartal des Jahres 2011insgesamt 3.288(Median 27; Min. 2; Max. 229).
Patienten mit Typ-2-Diabetes und Hypertonie pro Quartal
0
500
1000
1500
2000
2500
Praxis-Nr.
GestationsdiabetesDie Behandlung von schwangeren Frauen mit einem Gestationsdiabetes gehört zu denKernkompetenzen von DSPen und verlangt einen großen Betreuungsaufwand.Erfragt wurde die Anzahl aller Patientinnen mit Gestationsdiabetes in den vier Quartalen(= Gesamtzahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl von GDM-Patientinnenfür ein„Referenzquartal“ des Jahres 2011 ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahl durchvier dividiert. Angaben hierzu machten 81 Praxen.
Patientinnen mit Gestationsdiabetes pro Quartal
0
50
100
150
200
250
Praxis-Nr.
Prozessqualität
27
Sonstige DiabetesformenEher selten treten in den DSPen„Sonstige Formen“ des Diabetes auf. Diese wurden nichtim Einzelnen, sondern in der Gesamtzahl abgefragt. Erfragt wurde die Anzahl allerPatienten mit sonstigen Diabetesformen in den vier Quartalen (= Gesamtzahl allerBehandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl der Patienten für ein„Referenzquartal“ desJahres 2011 ermittelt: Dafür wurde die Gesamtzahl durch vier dividiert. Angaben hierzumachten 60 Praxen.
Die Zahl der Patienten mitsonstigen Diabetesformen
betrug im Referenzquartal desJahres 2011
insgesamt 815(Median 7; Min. 0; Max. 113).
Die Zahl der Patienten mitdiabetischen Fußsyndrom
betrug im Referenzquartal desJahres 2011
insgesamt 8.681(Median 57; Min. 4; Max. 810).
Patienten mit sonstigen Diabetes-Typen pro Quartal
0
20
40
60
80
100
120
Praxis-Nr.
Diabetisches FußsyndromDas diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine der schwerwiegendsten diabetesbedingtenFolgeerkrankungen und Patienten mit DFS werden entsprechend häufig in den DSPenbetreut. Erfragt wurde die Anzahl aller Patienten mit sonstigen Diabetesformen in denvier Quartalen (= Gesamtzahl aller Behandlungsfälle). Daraus wurde die Anzahl derPatienten für ein„Referenzquartal“ des Jahres 2011 ermittelt: Dafür wurde dieGesamtzahl durch vier dividiert. Angaben hierzu machten 78 Praxen.
Fußpatienten pro Quartal
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
Praxis-Nr.
Prozessqualität
28
Häufigkeit von FußpatientenDer prozentuale Anteil der Fußpatienten in den DSPen variiert von 0,2% bis 77,3% allerBehandlungsfälle. Das arithmetische Mittel beträgt 8,6%.
Anteil Fußpatienten
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Praxis-Nr.
Anteil Diabetes-Patienten mit Fußsyndrom
8,3%
91,7%
Prozessqualität
29
Gesamtdarstellung der VersorgungsbereicheAbschließend werden die Anteile der verschiedenen Diabetes-Typen an der Gesamtan-zahl der Behandlungsfälle des Jahres 2011 prozentual dargestellt. Dabei wurde sortiertnach den ID's der winDiab Partnerpraxen. Es ergibt sich die folgende Verteilung:
Typ-2 Diabetes 84.281 / 77,7%Typ-1 Diabetes 20.068 / 18,5%Gestationsdiabetes 3.288 / 3,0%Sonstige Diabetes-Formen 815 / 0,8%
Patienten Anzahl / Anteil in % Farbe
Prozessqualität
Summarische Übersicht der in den Partnerpraxen betreuten Behandlungsfälleinsgesamt im Jahr 2011
Diabetes-Patienten
Insulin-Patienten
Typ-1 (incl.LADA)
Pumpen-Patienten
Typ-2-Patienten
Typ-2 mitKHK
Typ-2 mitHypertonie
Gestations-Diabetes
Sonst. Diabetes-Patienten
Fuß-Patienten
Gesamt 107937 63799 20068 3977 84281 18645 54469 3288 815 8681
Median 1163 685 205 35 886 207 666 27 7 57
Minimum 323 66 43 3 207 8 33 2 0 4
Maximum 4359 2616 721 244 3622 841 2019 229 113 810
Praxen 82 78 81 80 81 74 75 81 60 78
Proz. Anteil an derGesamtzahl 59% 19% 4% 78% 17% 50% 3% 1% 8%
30
EntwicklungErstmalig wurde für den vorliegenden Jahresbericht ermittelt, wie sich die Anzahl der inden winDiab-Partnerpraxen pro Quartal behandelten Patienten über den Zeitraum von2008 bis 2011 entwickelt haben. Insgesamt betrug die Zunahme an Diabetes-Patienteninnerhalb von vier Jahren 26%. Bei einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme vonPatienten von 8% wird sich die Anzahl der zu betreuenden Patienten innerhalb von neunJahren verdoppeln - eine dramatische Entwicklung angesichts einer nicht weiterzunehmenden Anzahl von Schwerpunktpraxen.
Die größte Zunahme war bei Patienten mit Typ-2 Diabetes zu verzeichnen. Es nahm je-doch auch die Zahl der Typ-1 Patienten kontinuierlich zu, ebenso die der Patientinnenmit einem Gestationsdiabetes und die Fußpatienten.
Prozessqualität
Im Jahr 2008 wurden 85.366 Dia-betes-Patienten pro Quartal betreut.Diese Zahl stieg im Jahr 2009 auf91.280, im Jahr 2010 auf 97.908und 2011 auf 107.937. Insgesamtbeträgt die prozentuale Zunahmeüber vier Jahre hinweg 26%.
Die Anzahl der Typ-1 Patienten stieginnerhalb von 4 Jahren von 16.476auf 20.068 (22%), die der Typ-2Patienten von 66.476 auf 84.281(27%), beim Gestationsdiabetesstieg die Anzahl von 2.383 auf3.288 Patientinnen (38%) und dieZahl der Fußpatienten von 5.101auf 8.681 (70%).
31
Limitationen
Kommentare
Einige Praxen konnten einen Teil der Daten nicht ermitteln, weil das mit der jeweiligenPraxis-EDV/ Erfassungsmethode nicht möglich war. Beispiele:
MODY und pankreopriver Diabetes kommen im DMP nicht vor, diese Patientenmussten daher dem Typ-2 oder Typ-1 Diabetes zugeordnet werden
Mit einigen Praxis-Software-Systemen konnten Diagnosekombinationen wie Typ-2-Diabetes/Hypertonie und Typ-2-Diabetes/KHK nicht ermittelt werden.
Privatpatienten wurden teilweise nicht berücksichtigt, weil diese nicht mit ICDkodiert werden.
Unberücksichtigt in diesem Bericht sind Patienten, die zur Abklärung eines Diabetes-Verdachts überwiesen wurden, und bei denen ein Diabetes ausgeschlossen wurde odernur eine Glukosetoleranzstörung vorlag. Außerdem nicht erfasst wurden Patientinnenzur Insulinresistenzdiagnostik.
Von einigen DSPen wurde die Möglichkeit genutzt, freie Kommentare zu denVersorgungsbereichen abzugeben. Dabei wurden hauptsächlich Probleme bei derexakten Erfassung der Daten genannt, wie im vorherigen Abschnitt ausgeführt.
Prozessqualität
32
Prozessqualität
Schulungen
Beim Diabetes mellitus gibt es eine wichtige Besonderheit im Vergleich zu anderenKrankheitsbildern: Die therapeutische Behandlung dieser chronischen Erkrankung musstäglich vom Patienten selber in seinem jeweiligen Lebensalltag umgesetzt werden. Ohneein solches Selbstmanagement wird eine gute Stoffwechselkontrolle nicht erreicht.Damit die Patienten mit Diabetes dazu in die Lage versetzt werden, nehmen sie an spe-ziellen Schulungskursen teil, entsprechende Schulungsprogramme gibt es seit etwa 25Jahren.
Die Patientenschulung wird in der Diabetologie schon seit den Anfängen der Diabeto-logie als ein wesentlicher Bestandteil der Diabetestherapie angesehen. In Deutschlandhat sich die Schulung seit den 80er Jahren - vor allem durch die Düsseldorfer Arbeits-gruppe um Prof. Berger (Berger, Grüsser, Jörgens, Mühlhauser) - etabliert. Die empirischeEvaluation der verschiedenen Programme dieser Gruppe hat entscheidend dazu beige-tragen, dass die Diabetesschulung von den Krankenkassen in Deutschland als eineerstattungsfähige therapeutische Leistung anerkannt wurde. Der Fokus der Schulungs-programme aus dieser Epoche bestand vor allem in der Vermittlung von Wissen undFertigkeiten im Umgang mit dem Diabetes, um die aktive Mitarbeit und Compliance desPatienten zu erhöhen.
Bereits 1995 kam allerdings Clement in einem Übersichtsarbeit zur Wirksamkeit derDiabetesschulung zu dem eindeutigen Schluss, dass der traditionelle Schulungsansatzmit der Fokussierung auf die Vermittlung von Wissen und Fertigkeiten angesichts derKomplexität der Therapieanforderungen wie auch den mannigfachen Barrieren undHindernissen bei der Durchführung der Therapie im Alltag zu kurz greift. In der Literaturlassen sich nur sehr schwache Belege dafür finden, dass mit einer primären Vermittlungvon Wissen und Fertigkeiten eine langfristige Verhaltensänderung und Verbesserung derglykämischen Kontrolle erreicht werden kann. Dagegen konnte gezeigt werden, dasspsychosoziale Variablen wie das Ausmaß an Selbstwirksamkeit, an sozialer Unterstützungoder aktiver Problemlöse- bzw. Bewältigungsstrategien eine viel größere Bedeutung fürden Schulungserfolg aufweisen.
Moderne Schulungs- und Behandlungskonzepte sollten dem Selbstmanagement- undEmpowermentansatz verpflichtet sein. Neben der Vermittlung von Wissen und Fertig-keiten im Umgang mit dem Diabetes sollten moderne Schulungsprogramme daher auchfolgende Ziele verfolgen:
Nachhaltige Hilfe zur LebensstilmodifikationUnterstützung bei der Bewältigung der ErkrankungReduktion motivationaler, kognitiver oder verhaltensbezogener Barrieren, die einerwirkungsvollen und dauerhaften Behandlung im Alltag entgegenstehenErhalt der LebensqualitätReduktion diabetesbezogener BelastungenVerbesserte Integration des Diabetes in den LebensalltagUnterstützung bei Schwierigkeiten im Alltag.
Zeitgemäße Schulung
Die Bedeutung der Patientenschulung – eine Einführung von PDDr. Bernd Kulzer, Bad Mergentheim
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Eine moderne Patientenschulung soll darüber hinaus einen präventiven Beitrag dazuleisten, diabetesbezogene Belastungen erfolgreich zu bewältigen um damit auch derEntstehung von diabetesspezifischen Problemen oder psychischen Störungenvorzubeugen.
In den Leitlinien der Deutschen Diabetes Gesellschaft wird die Schulung von Diabetes-patienten als ein„systematischer und zielorientierter Prozess …, in dem eine Persondurch den Erwerb von Kenntnissen und Fertigkeiten über die Erkrankung und derenBehandlung in die Lage versetzt wird, auf der Basis eigener Entscheidungen denDiabetes bestmöglich in das eigene Leben zu integrieren, akute oder langfristigenegative Konsequenzen des Diabetes zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten“beschrieben (Kulzer, 2010).
Strukturierte Schulungs- und Behandlungsprogramme lassen sich in Grundschulungs-,Wiederholungsschulungs- und problemspezifische Programme differenzieren:
So genannte Grundschulungs- und Behandlungsprogramme werden idealerweiseunmittelbar nach der Diabetesmanifestation bzw. der Umstellung auf eine andereTherapieform durchgeführt. Hierbei erhält der Patient eine umfassende therapie-spezifische Grundschulung über seine Erkrankung, deren Therapie und den Umgangmit behandlungsbezogenen Herausforderungen und Belastungen im Alltag.
Die Indikation für eine Nach- bzw. Wiederholungsschulung ist dann gegeben, wennder Patient bei der Umsetzung der Diabetestherapie im Alltag bedeutsame Problemeaufweist oder die vereinbarten Therapieziele über einen längeren Zeitraum nichterreicht werden. Auch in besonderen Lebenssituationen (z.B. Beruf, Krankheiten,Reisen), für die spezielle Kenntnisse und Fähigkeiten benötigt werden, dem Auft-reten von Folge- oder Begleiterkrankungen oder bedeutsamen Motivationspro-blemen bei der Durchführung der Diabetestherapie (z.B. Burnout, Depressivität)kann eine Nach- bzw. Wiederholungsschulung sinnvoll sein.
Problemspezifische Schulungs- und Behandlungsprogramme sind speziell für eineGruppe von Patienten mit einer besonderen diabetesspezifischen Problemsituationkonzipiert (z.B. Auftreten von Akut- oder Folgeerkrankungen).
Darüber hinaus gibt es auch Indikationen für Einzelberatungen (z.B. besondere Lebens-situationen, spezielle Problematik im Zusammenhang mit der Therapieumsetzung).
Im Vergleich zu anderen Behandlungsmaßnahmen des Diabetes ist der Evidenzgrad derSchulung ausgesprochen gut. Mittlerweile existiert eine große Fülle an empirischenErgebnissen und Literatur zur Effektivität und Effizienz der Diabetesschulung, daruntermehrere Metaanalysen. In einem Cochrane Review (Deakin et al., 2005) zur Effektivitätder Diabetikerschulung ergab sich im Verlauf von 12 – 14 Monaten nach einer Schulungeine durchschnittliche HbA1c-Reduktion um 0,8%. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam dieArbeitsgruppe um Norris, die in verschiedenen systematischen Reviews (Norris, 2001,2002) zu dem Ergebnis gelangte, dass sich der HbA1c nach der Schulung im Vergleich zurKontrollgruppe um durchschnittlich 0,76% verbesserte. Als entscheidender Wirkfaktorfür eine nachhaltige Reduktion des HbA1c erwies sich die Länge eines Schulungs-programmes. Zusätzlich konnten Norris et al. nachweisen, dass Schulungsprogrammeauf der Basis eines Selbstmanagementansatzes bessere Ergebnisse erbrachten alstraditionelle Ansätze, die primär auf die Vermittlung von Wissen über die Erkrankungabzielen. Zu dem selben Ergebnis kam die Metaanalyse der Arbeitsgruppe um Ellis
Verschiedene Schulungsarten
Wirksamkeit von Schulung
Prozessqualität
34
Prozessqualität
(2004) Schulungsformen, welche Elemente wie Gruppendiskussionen, individuelleZielvereinbarungen, praktische Übungen und Hausaufgaben integrieren, weisendeutlich besser Ergebnisse bezüglich des HbA1c Wertes auf. Ebenfalls zu einem positivenBefund kam eine Metaanalyse von Chodosh (2005) über die Effektivität vonSelbstmanagement-Schulungsmaßnahmen: Die Diabetesschulung führte im Vergleichzur Kontrollbedingung zu einer durchschnittlichen Reduktion des HbA1c von 0,81%.
Für die Durchführung der Schulung nutzen die Diabetesberater/Diabetesassistentenneben den angebotenen Schulungsprogrammen diverse Medien, z.B. Flipchart, Beamer,Powerpoint-Präsentationen sowie Lebensmittel-Attrappen. Das Schulungspersonalvermittelt den Patienten nicht nur in einer didaktisch angepassten Form Hintergrund-wissen zum Krankheitsbild Diabetes, es sorgt auch dafür, dass die Therapiekonzepte fürdie Patienten in einer verständlichen und alltagstauglichen Form präsentiert werden.Dazu gehören das Erlernen der Spritztechnik bei insulinpflichtigen Patienten, dasErlernen der Stoffwechselselbstkontrolle und die Anpassung der antidiabetischenTherapie, die Beratung zu Veränderungen der Ernährungs- und Bewegungsgewohn-heiten und Unterstützung bei der Durchführung der durch den Arzt eingeleitetenflankierenden sozialen Maßnahmen. Neben diesen konkreten Themen gehören zu denAufgaben der Diabetesberatung auch die Vermittlung von Handlungskompetenz imUmgang mit Diabetes und das Aufzeigen von individuellen Möglichkeiten derKrankheitsverarbeitung, z.B. Coping-Strategien.
Schulungen finden überwiegend als Gruppenschulung statt, es kommen bei den Spe-zialschulungen aber auch Einzelschulungen vor, z.B. für schwangere Patientinnen. Fürdas Jahr 2011 wurden sowohl die Gesamtanzahl von durchgeführten Schulungskursenals auch die Anzahl der Teilnehmer erfragt. Für eine größtmögliche Effektivität der Schu-lung mit Vermittlung von komplexen Sachverhalten an medizinische Laien wird eineGruppengröße von 5 bis 8 Teilnehmern als optimal angesehen. Dies ist mit durch-schnittlich 6,0 Teilnehmern eines Schulungskurses bei den beteiligten Partnerpraxengegeben. Es wurden nur die Anzahl und Teilnehmerzahl von Gruppenschulungen erfasst,Einzelschulungen wurden nicht erfragt, manchmal aber bei den Kommentaren ange-geben.
In den meisten Praxen werden zusätzlich zu den Standart-Schulungen auch Spezial-Schulungen angeboten, dazu gehören Schulungen zu Adipositas, Schulungskursespeziell für Schwangere, Kinder und Jugendliche sowie Trainingskurse für Patienten mitHypoglykämie-Wahrnehmungsstörung. Außerdem werden für Migranten mutter-sprachliche Kurse durchgeführt. Spezial-Schulungen gehören nicht zum Standard-Repertoire einer Schwerpunktpraxis, sie werden jedoch zunehmend wichtiger.
Durchführung von Schulungen in den Schwerpunktpraxen
35
Prozessqualität
Übersicht über die Schulungs-ArtenJe nach Erkrankung und Therapieform ist die Dauer der Schulungskurse je nach KV-Bereich unterschiedlich. Die in der Tabelle aufgelisteten Werte stellen Durchschnittswerteaus verschiedenen KV-Bereichen dar:
ICT-Schulung 12-24Pumpenschulungen 12-24
ohne Insulin (ZI, Linda) 8ohne Insulin (Medias 2) 16-24mit Insulin (BOT) 10mit Insulin (SIT 10mit Insulin (ICT) 12-24Hypertonie-Schulung 4-8Hypertonie- und Diabetesschulung 14(Die Namen der Schulungsprogramme werden im Glossar erklärt)
Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining 10Schulungen für Schwangere 4-8Schulungen für Kinder und Jugendliche 16-24Adipositas-Schulung 8-12Migranten-Schulung 8
Für die Berechnung der Gesamtanzahl der Schulungsstunden wurde diedurchschnittliche Anzahl von Schulungsstunden verwendet.
Typ-1 Schulungs-Kurs Anzahl von Schulungsstunden à 45 Minuten
Typ-2 Schulungs-Kurse Anzahl von Schulungsstunden à 45 Minuten
Spezial-Schulungen Anzahl von Schulungsstunden à 45 Minuten
36
Schulungen für Patienten mit Typ-1 Diabetes
Die intensivierte Insulintherapie (ICT) ist heute die häufigste Insulintherapie beiPatienten mit Typ-1 Diabetes, fast alle Patienten nutzen diese flexible Therapieform. DieICT-Schulung ist zeitintensiv und mit 16 bis 24 Stunden Schulungsdauer gründlich.Angaben dazu machten 82 Praxen. In den folgenden Diagrammen sind Praxen mitfehlenden Angaben nicht berücksichtigt; wenn eine Zahl =0 angegeben wurde, ist dasauch so dargestellt.
ICT-Schulungskurse
Prozessqualität
Die Zahl aller ICT-Schulungskursebetrug im Jahr 2011 insgesamt 459(Median 4; Min. 1; Max.28).
Die Zahl aller teilnehmenden Patien-ten mit Typ-1 Diabetes an ICT-Schu-lungskursen betrug 2.847(Median 22; Min 5; Max 262).
Schulungs-Kurse Typ 1 ICT
0
5
10
15
20
25
30
Praxis-Nr.
Teilnehmer Typ 1 ICT
0
50
100
150
200
250
300
Praxis-Nr.
37
Pumpen-SchulungDie Insulin-Pumpentherapie (CSII) ist die Therapieform, die dem Patienten die flexibelsteLebensführung ermöglicht. In Deutschland nutzen etwa 40–50.000 Patienten dieseTherapieform. 73 Praxen gaben an, Pumpen-Schulungskurse durchgeführt zu haben.
Die Zahl aller Pumpen-Schulungskurse betrug
im Jahr 2011insgesamt 163
(Median 2; Min. 0; Max.13).
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten mit Typ-1 Diabetes
an Pumpen-Schulungskursenbetrug 689
(Median 7; Min 0; Max 67).
Prozessqualität
Schulungs-Kurse Typ 1 Pumpe
0
2
4
6
8
10
12
14
Praxis-Nr.
Teilnehmer Typ 1 Pumpe
0
10
20
30
40
50
60
70
80
Praxis-Nr.
38
Schulungen für Patienten mit Typ-2 Diabetes
Schulungen für Patienten mit Typ-2 Diabetes stellen den größten Anteil anSchulungskursen generell dar. Darunter fallen sowohl die Schulungen für Patienten ohneInsulin als auch Schulungen für die verschiedenen Insulintherapieformen. Angaben zuTyp-2 Schulungen machten 76 Praxen.
Typ-2 ohne Insulin (ZI (Zentralinstitut), Linda)
Prozessqualität
Die Zahl der Schulungskurse fürPatienten ohne Insulin betrug imJahr 2011 insgesamt 982(Median 8,5; Min. 0; Max. 58).
Die Zahl aller teilnehmenden Patien-ten mit Typ-2 Diabetes an diesenSchulungskursen betrug 6.160(Median 55; Min. 0; Max. 525).
Schulungs-Kurse Typ 2 ohne Insulin (ZI, Linda)
0
10
20
30
40
50
60
70
Praxis-Nr.
Teilnehmer Schulungs-Kurse Typ 2 ohne Insulin (ZI, Linda)
0
100
200
300
400
500
600
Praxis-Nr.
39
Typ-2 ohne Insulin (Medias 2)Medias 2 ist ein modernes Schulungs-Programm für Patienten mit Typ-2 Diabetes, welch-es neben der Vermittlung von Schulungsinhalten das Selbstmanagement und die Krank-heitsverarbeitung durch die Patienten in den Mittelpunkt stellt. Eine Schulung mit Me-dias 2 wird jedoch nicht in allen KV-Bereichen erstattet, deshalb haben nur 59 Praxenhierzu Angaben gemacht.
Die Zahl der Medias-Kurse fürPatienten mit Typ-2 Diabetes
ohne Insulin betrugim Jahr 2011
insgesamt 727(Median 10; Min. 0; Max. 41).
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten mit Typ-2 Diabetes
an diesen Schulungskursenbetrug 4.947
(Median 63; Min. 0; Max. 317).
Prozessqualität
Schulungs-Kurse Typ 2 ohne Insulin (Medias)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Praxis-Nr.
Teilnehmer Schulungs-Kurse Typ 2 ohne Insulin (Medias)
0
50
100
150
200
250
300
350
Praxis-Nr.
40
Typ-2 mit Insulin: BOTBei der BOT handelt es sich um eine Basalunterstützte Orale Insulin-Therapie. DieseTherapieform wird zunehmend als erste Insulintherapieform bei Patienten mit Typ-2Diabetes eingesetzt. Dabei spritzen die Patienten zunächst nur einmal täglich einBasalinsulin. Angaben hierzu machten 64 Praxen.
Prozessqualität
Die Zahl der Kurse für Patienten mitTyp-2 Diabetes und einer BOT-Thera-pie betrug im Jahr 2011insgesamt 370(Median 4; Min. 0; Max.37).
Die Zahl aller teilnehmenden Patien-ten mit Typ-2 Diabetes an diesenSchulungskursen betrug insgesamt2.022(Median 19; Min. 0; Max. 168).
Schulungs-Kurse Typ 2 mit Insulin (BOT)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
Praxis-Nr.
Teilnehmer Schulungs-Kurse Typ 2 mit Insulin (BOT)
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
Praxis-Nr.
41
Typ-2 mit Insulin: SITDie SIT ist eine Supplementäre Insulin-Therapie und wird bei Patienten eingesetzt, dienoch über substantielle eigene Insulinsekretion verfügen, die jedoch für die Abdeckungdes Insulinbedarfs bei den Mahlzeiten nicht mehr ausreicht. Deshalb lernen diePatienten, wie sie zu den Mahlzeiten Insulin spritzen. Angaben zu dieser Schulungmachten 65 Praxen.
Die Zahl der Kurse fürPatienten mit Typ-2 Diabetes
und einer SIT-Therapie betrugim Jahr 2011 insgesamt 395
(Median 4; Min. 0; Max. 44).
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten mit Typ-2 Diabetes
an diesen Schulungskursenbetrug insgesamt 2.178
(Median 20,5; Min. 0; Max. 210).
Prozessqualität
Schulungs-Kurse Typ 2 mit Insulin (SIT)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
Praxis-Nr.
42
Typ-2 mit Insulin: ICTDie häufigste Insulintherapieform bei Patienten mit Typ-2 Diabetes, die in den DSPengeschult wurden, ist wie beim Typ-1 Diabetiker die Intensivierte konventionelle Insu-lintherapie. Deshalb wurden hierzu auch die meisten Schulungskurse angeboten und esnahmen die meisten Patienten daran teil. Solche Schulungskurse wurden in insgesamt75 Praxen durchgeführt.
Prozessqualität
Die Zahl der Kurse für Patienten mitTyp-2 Diabetes und einer ICT-Thera-pie betrug im Jahr 2011insgesamt 893(Median 8; Min. 0; Max. 84).
Die Zahl aller teilnehmenden Patien-ten mit Typ-2 Diabetes an diesenSchulungskursen betrug insgesamt2.022(Median 19; Min. 0; Max. 168).
Teilnehmer Schulungs-Kurse Typ 2 mit Insulin (ICT)
0
50
100
150
200
250
300
350
400
450
500
Praxis-Nr.
Schulungs-Kurse Typ 2 mit Insulin (ICT)
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Praxis-Nr.
43
Hypertonie-SchulungDie Hypertonie ist eine der häufigsten Begleiterkrankungen bei Patienten mit Typ-2Diabetes, deshalb haben sich Schulungen zum Umgang mit Bluthochdruck im Alltag alserfolgreiches Konzept bewährt. Hypertonie-Schulungskurse wurden in insgesamt 60Praxen durchgeführt.
Die Zahl der Hypertonie-Schulungskurse betrug
im Jahr 2011insgesamt 420
(Median 4; Min. 0; Max. 48).
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten an diesen
Schulungskursen betrug 2.381(Median 16; Min. 0; Max. 320).
Prozessqualität
Schulungs-Kurse Hypertonie
0
10
20
30
40
50
60
Praxis-Nr.
Teilnehmer Schulungs-Kurse Hypertonie
0
50
100
150
200
250
300
350
Praxis-Nr.
44
Hypertonie- und DiabetesschulungNur in einigen KV-Bereichen werden die Kosten für eine kombinierte Hypertonie- undDiabetesschulung erstattet. Hypertonie- und Diabetesschulungskurse wurden deshalbnur in insgesamt 40 Praxen durchgeführt.
Prozessqualität
Die Zahl der Hypertonie- und Diabe-tesschulungskurse betrugim Jahr 2011insgesamt 120(Median 0; Min. 0; Max. 19).
Die Zahl aller teilnehmenden Patien-ten an diesen Schulungskursenbetrug 637(Median 0; Min. 0; Max. 105).
Schulungs-Kurse Hypertonie und Diabetes
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Praxis-Nr.
Teilnehmer Schulungs-Kurse Hypertonie und Diabetes
0
20
40
60
80
100
120
Praxis-Nr.
45
Spezial-SchulungenViele DSPen bieten mittlerweile Spezial-Schulungen an, dies sind Schulungen, die bis-lang nicht zum Standard-Repertoire einer DSP gehören, aber aufgrund zunehmenderProblematik an Bedeutung gewinnen und vermehrt angeboten werden.
Mit zunehmender Diabetesdauer entwickeln manche Patienten mit Typ-1 Diabetes eineWahrnehmungsstörung für Hypoglykämien. Ein entsprechender Trainingskurs hilft die-sen Patienten dabei, diese Wahrnehmung zurück zu erlangen. Im Jahr 2011 haben 51Praxen solche speziellen Trainings angeboten.
Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining
Die Zahl der Hypoglykämie-Wahrnehmungskurse betrug
im Jahr 2011 insgesamt 96(Median 1; Min. 0; Max. 20).
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten an diesen
Schulungskursen betruginsgesamt 387
(Median 5; Min. 0; Max. 104).
Prozessqualität
Spezial-Schulungs-Kurse Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining
0
5
10
15
20
25
Praxis-Nr.
Teilnehmer Spezial-Schulungs-Kurse Hypoglykämie-Wahrnehmungstraining
0
20
40
60
80
100
120
Praxis-Nr.
46
Schulungen für SchwangereSchwangere Patientinnen mit Typ-1, Typ-2 Diabetes oder einem Gestationsdiabetesbedürfen besonderen Aufmerksamkeit und Betreuung, denn eine entgleiste Stoff-wechsellage gefährdet das Leben des ungeborenen Kindes. Deshalb werden diesePatientinnen intensiv geschult, entsprechende Schulungskurse dafür wurden von 59Praxen durchgeführt, teilweise auch als Einzelschulungen.
Prozessqualität
Die Gesamtzahl der Schulungskursefür schwangere Diabetes-Patientin-nen betrug im Jahr 2011insgesamt 1.365(Median 12; Min. 0; Max. 157).
Die Zahl aller teilnehmendenPatientinnen an diesen Schulungs-kursen betrug insgesamt 7.472(Median 46; Min. 0; Max. 416).
Spezial-Schulungs-Kurse für Schwangere
0
20
40
60
80
100
120
140
160
180
Praxis-Nr.
47
Schulungen für Kinder und JugendlicheAuch Schulungen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes sollten gesondert durch-geführt werden, denn Kinder und jugendliche Diabetespatienten bedürfen einer speziellauf sie ausgerichteten Didaktik. Spezielle Schulungskurse für diese Patientengruppewurden von 38 Praxen angeboten.
Prozessqualität
Die Zahl der Schulungskurse fürKinder und Jugendliche betrug
im Jahr 2011 insgesamt 38(Median 0; Min. 0; Max. 19).
Die Zahl aller teilnehmenden jungenPatienten an diesen Schulungs-
kursen betrug insgesamt 99(Median 0; Min. 0; Max. 20).
Spezial-Schulungs-Kurse für Kinder und Jugendliche
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Praxis-Nr.
Teilnehmer Spezial-Schulungs-Kurse für Kinder und Jugendliche
0
5
10
15
20
25
Praxis-Nr.
48
Adipositas-SchulungDie rapide Zunahme der Anzahl von Patienten mit Typ-2 Diabetes geht einher mit einerzunehmenden Anzahl von adipösen Patienten. Viele Patienten haben einen Body MaßIndex (BMI) >30 kg/m². Diese Patienten müssen neben dem Umgang mit ihrem Diabeteslernen, wie sie ihr Gewicht effektiv und nachhaltig reduzieren. Insgesamt 33 Praxenhaben solche Adipositas-Schulungen angeboten.
Prozessqualität
Die Zahl an Adipositaskursen fürDiabetes-Patienten betrugim Jahr 2011insgesamt 38(Median 0; Min. 0; Max. 7).
Die Zahl aller teilnehmenden Patien-ten an diesen Schulungskursenbetrug insgesamt 797(Median 0; Min. 0; Max. 520).
Spezial-Schulungs-Kurse Adipositas
0
1
2
3
4
5
6
7
8
Praxis-Nr.
Teilnehmer Spezial-Schulungs-Kurse Adipositas
0
100
200
300
400
500
600
Praxis-Nr.
49
Migranten-SchulungDeutschland ist ein Einwanderungsland. Deshalb kommen zunehmend Patienten mitDiabetes aus anderen Kulturkreisen in die DSPen. Spezielle Schulungskurse für Patientenmit Migrationshintergrund wurden von insgesamt 42 Praxen angeboten.
Die Zahl an Schulungskursenfür Diabetes-Patienten mit
Migrationshintergrundbetrug im Jahr 2011
insgesamt 134(Median 1,5; Min. 0; Max. 18).
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten an diesen
Schulungskursen betruginsgesamt 765
(Median 7; Min. 0; Max. 84).
Prozessqualität
Spezial-Schulungs-Kurse für Migranten
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
Praxis-Nr.
Teilnehmer Spezial-Schulungs-Kurse für Migranten
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
Praxis-Nr.
50
Summarische Übersicht über die in den Partnerpraxendurchgeführten Schulungskurse und Teilnehmer im Jahr 2011
Im Jahr 2011 wurden insgesamt 6.200 Schulungskurse mit 76.785 Schulungsstunden(à 45 min) für 37.168 Diabetes-Patienten durchgeführt.
Prozessqualität
Typ-1 Schulung Typ-2 Schulung
ICT Pumpeohne
Insulintherapie(ZI, Linda)
ohneInsulintherapie
(Medias 2)
mit Insulintherapie(BOT)
mit Insulintherapie(SIT)
mit Insulintherapie(ICT)
Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer
Gesamt 459 2847 163 689 982 6160 727 4947 370 2022 395 2178 893 5787
Median 4 22 2 8 10 61 11 83,5 4 22 6 28 8 45
Minimum 1 5 1 1 1 2 1 2 1 2 1 2 1 5
Maximum 28 262 13 67 58 525 41 317 37 168 44 210 84 460
n 82 82 63 66 69 69 50 50 56 57 51 51 73 73
mittlereStundenzahl
18 15 7 14 11 11 16
Spezialschulungen
HypertonieHypertonie &
DiabetesHypowahrnehmung Schwangere
Kinder &Jugendliche
Adipositas Migranten
Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer Kurse Teilnehmer
Gesamt 420 2381 120 637 96 387 1365 7472 38 99 38 797 134 765
Median 4 18,5 5 34 1,5 5,5 12,5 51,5 1 4 3 23,5 4,5 22
Minimum 1 3 2 10 1 1 1 1 1 1 1 5 1 3
Maximum 48 320 19 105 20 104 157 2698 19 20 7 520 18 84
n 52 52 17 16 38 38 52 62 14 14 11 12 24 26
mittlereStundenzahl
7 11 9 12 15 11 10
51
Prozessqualität
Die Zahl aller teilnehmendenPatienten an diesen
Schulungskursen betrug imJahr 2007 insgesamt 30.651,
bis zum Jahr 2011 konnte eineSteigerung auf 36.801
Patienten (20%) verzeichnetwerden.
Entwicklung bei den Schulungen
Während die Anzahl der durchgeführten Schulungskurse in den Jahren von 2007 bis2011 insgesamt leicht rückläufig bzw. stagnierend ist, nahm die Zahl der zu schulendenPatienten wegen der steigenden Patientenzahlen deutlich zu. Die vorhandenenStrukturen der DSPen scheinen nicht im gleichen Maße wie die Patientenzahlen zuwachsen – mehr dazu im Kapitel„Strukturqualität“.
Die Zahl der Schulungskurse betrugim Jahr 2007 insgesamt 5.888 Kurse.
2008 waren es 6.718, 2009 6.410und 2010 6.150 Kurse.
52
Strukturqualität
Die Diabetologische Schwerpunktpraxis 2011
Die ersten ambulanten Behandlungseinrichtungen für Patienten mit Diabetes mellitus,die unter der Bezeichnung„Diabetologische Schwerpunktpraxis“ tätig wurden, gab es ab1993 in Brandenburg.
Abhängig von den regionalen vertraglichen Gegebenheiten entstanden in den Folgejah-ren in den meisten KV–Bereichen in Deutschland Diabetologische Schwerpunktpraxen(DSPen). Aufgrund der fachärztlichen Bedarfsplanung und der geltenden Abrechnungs-systematik im vertragsärztlichen Bereich sind die meisten DSPen in Deutschlandabrechnungstechnisch im hausärztlichen Bereich angesiedelt (Situation im Bereich derKV Westfalen-Lippe: etwa 70 % der DSPen rechnen im hausärztlichen Bereich ab).
Ein wichtiger Meilenstein in der weiteren Entwicklung der DSPen war der 27.Juni 2002:an diesem Tag wurde die 4. Verordnung zur Änderung der Risikostruktur-Ausgleichs-verordnung in Kraft gesetzt und damit der Startschuss für die DMPs gegeben.Interessanterweise haben vor allem die niedergelassenen Diabetologen dieseEntwicklung (zunächst) kritisiert. Aber in der Anlage 1 dieser Verordnung hieß es unterPunkt 1.8 (Kooperation der Versorgungssektoren):
Mit dieser Verordnung war die DSP neben der hausärztlichen Versorgungsebene als 2.Versorgungsebene endgültig gesundheitspolitisch etabliert.
Eine DSP definiert sich über die Patientengruppen, die versorgt werden müssen. Nichtalle Patienten mit Diabetes mellitus müssen in einer DSP betreut werden - die meistenPatienten mit Diabetes mellitus werden in Deutschland im hausärztlichen Bereichversorgt und dies erfolgt größtenteils wohl auch mit einer guten Qualität. Dazu habensicherlich auch die DMPs beigetragen.
Folgende Patientengruppen müssen in einer DSP betreut bzw. mitbetreut werden:Patienten mit Diabetes mellitus Typ-1Patienten mit einem Diabetischen FußsyndromFrauen mit Gestationsdiabetes und Patientinnen mit Diabetes mellitus Typ-1 bzw.Typ-2, die schwanger sind bzw. geplant eine Schwangerschaft anstrebenPatienten mit Diabetes mellitus Typ-2 und Folgeerkrankungen
Eine DSP muss als Überweisungspraxis tätig sein, da viele Patienten nur zeitlich befristetmitbetreut werden. Sie koordiniert in der Regel die anderen erforderlichen Leistungs-erbringer (z.B. im Rahmen eines regionalen Fußnetzes: Andere Fachärzte, ambulanterPflegedienst, Orthopädie – Schuhmacher/Techniker, podologische Fachkraft).
„Bei Vorliegen folgender Indikationen muss eine Überweisung des Patienten zum jeweilsqualifizierten Facharzt und/oder in eine diabetologische Schwerpunktpraxis bzw.diabetologisch spezialisierte Einrichtung erfolgen.“
Wie definiert sich eine DSP?
Strukturqualität
53
Strukturqualität
Um diese Aufgaben erfüllen zu können, muss eine entsprechende Infrastruktur in derDSP vorhanden sein. Nur durch klar definierte Strukturen und Prozesse kann in der Ver-sorgung von Patienten mit Diabetes mellitus eine gute systematische Analyse erreichtwerden. Die Wertigkeit einer DSP darf aber nicht ausschließlich an der erreichtensystematischen Analyse festgemacht werden.
Die in einer DSP tätigen Personen (ärztliches Personal und Diabetesfachpersonal)müssen im Umgang mit den Patienten verschiedene Rollen einnehmen:
Neben den herkömmlichen„Patientenschulungen“ (Vermitteln von Fähigkeiten undFertigkeiten) muss in den DSPen die„Coaching“-Kompetenz etabliert werden. Es gibt inden DSPen eine immer größer werdende Gruppe von Patienten, die eine herkömmlicheSchulungen schon mehrfach durchlaufen haben, aber trotzdem von den medizinischsinnvollen Therapiezielen noch weit entfernt sind. Bei diesen Patienten kann Coachingals wirksames„Behandlungswerkzeug“ eingesetzt werden.
Coaching ist ein partnerschaftlicher Prozess, bei dem Ziele für den Patienten mitDiabetes mellitus geklärt und konkrete Möglichkeiten zum Erreichen dieser Zieleaufgezeigt und gemeinsam entwickelt werden. Der Coach akzeptiert dabei, was ist – undrespektiert den Patienten mit Diabetes mellitus so, wie er ist. Coaching ermöglicht demPatienten mit Diabetes mellitus eigene und zusätzliche Ressourcen zu aktivieren underweitert damit dessen Wahlmöglichkeiten.
Dieser Versorgungsansatz, der auch mit dem Begriff „Empowerment“ bezeichnet wird,beinhaltet somit immer auch die Möglichkeit, dass ein medizinisch sinnvollesTherapieziel vom Patienten nicht erreicht wird/werden will.
Eine DSP muss eine definierte Struktur- und Prozessqualität erfüllen, nur so ist eine gutesystematische Analyse überhaupt erst möglich. Eine bestimmte systematische Analysekann aber von einer DSP nicht garantiert werden.
DSPen stellen ein wichtiges Strukturelement zur Sicherung einer optimierten Ver-sorgungsqualität von Patienten mit Diabetes dar. Eine DSP versteht sich als Zentrum füralle komplexen und komplizierten Diabetesfälle und behandelt Patienten mit Typ-1Diabetes sowie für einen definierten Zeitraum Patienten mit Typ-2 Diabetes undPatientinnen mit Gestationsdiabetes, die entsprechend der Überweisungskriterien ausder Versorgungsebene 1 an sie überwiesen werden.
Alle DSPen müssen definierte Qualitätskriterien erfüllen, die von der FachgesellschaftDDG (Deutsche Diabetes-Gesellschaft) vorgegeben werden und von den Gremien derjeweiligen Kassenärztlichen Vereinigung (Diabeteskommission) überwacht werden.Dabei gibt es durchaus Unterschiede zwischen den einzelnen KV-Bereichen. Der oder diejeweiligen Diabetologe/n haben an einer 80-stündigen Fortbildung der DDG teilge-nommen oder entsprechend der Weiterbildungsordnung der zuständigen Ärztekam-mern eine Fortbildung absolviert. Jeder Diabetologe muss regelmäßig seine Teilnahmean Fortbildungen nachweisen. Zudem sind Rhetorik- und Didaktik-Seminare vorge-schrieben. Die beständige Weiterbildung der Diabetologen ist ein wichtiger Faktor, umfür die Patienten Behandlungsqualität auf hohem Niveau zu gewährleisten. Zur Über-prüfung der Behandlungsqualität werden Verlaufsbeobachtungen (Evaluationen) in derPraxis durchgeführt. Dabei wird festgestellt, ob alle notwendigen Untersuchungen (z.B.HbA1c-Messung, Mikroalbuminbestimmung, Untersuchung der Füße usw.) in denvorgeschriebenen Zeitabständen erfolgen.
Die Bedeutung der DSPen in der Versorgung von Diabetes-Patienten
54
Strukturqualität
Die DSPen in Deutschland weisen trotz der geforderten einheitlichen QualitätsmerkmaleUnterschiede auf: Es gibt Schwerpunktpraxen, die nahezu ausschließlich Patienten mitDiabetes betreuen ebenso wie Praxen mit einem hausärztlichen Status, die zu einemhohen Anteil Patienten mit anderen Erkrankungen betreuen.
Die Ausstattung von DSPen ist in der Regel in den regionalen Verträgen zur Umsetzungder DMP Diabetes mellitus Typ-2 bzw. Typ-1 festgelegt. Ein besonderer Tätigkeits-schwerpunkt ist die Durchführung von Patientenschulungen. Dafür müssen geeigneteRäumlichkeiten sowohl für Gruppenschulungen als auch für Einzelberatungen zurVerfügung stehen. Es werden Schulungsmaterialien und Schulungsprogramme mit denverschiedenen Curricula bereitgehalten, ergänzt durch diagnostische Geräte, umBlutzucker, Blutdruck und HbA1c entsprechend der Qualitätsstandards in der Praxismessen zu können. Hinzu zählt auch die apparative Ausstattung zur Diagnose derautonomen und peripheren Neuropathie sowie von kardiovaskulären Erkrankungeneinschließlich der arteriellen Verschlusskrankheit.
Die winDiab-Partnerpraxen haben ein QM mit externem Audit in ihrer Einrichtungeingeführt. In diesem Zusammenhang haben sie sich verpflichtet, enge Kooperationenmit den Fachärzten aus angrenzenden Disziplinen (Kardiologie, Angiologie, Augenheil-kunde, Gynäkologie, etc.) und mit ergänzenden nicht-ärztlichen Berufen (z.B. Psycho-loge) einzugehen.
In einer diabetologischen Schwerpunktpraxis arbeitet heute ein gut aufeinander einge-spieltes Team aus Arzt/Diabetologe, Diabetesberaterin und Diabetesassistentin. In vielenFällen wird dieses Team ergänzt durch Fachkräfte für Ernährungsberatung, Wund-management oder Studienbetreuung.
Vorgeschrieben ist mindestens ein/e Diabetesberater/in DDG sowie zusätzlich eine odermehrere Diabetesassistenten/innen DDG (Deutsche Diabetes-Gesellschaft), im Folgen-den Diabetesberaterin bzw. Diabetesassistentin genannt (die weibliche Form wirdgenutzt, da diese Berufe vornehmlich von Frauen ausgeübt werden).
Auch an das nichtärztliche Praxispersonal werden besondere Anforderungen gestellt:Neben Kompetenz und Fachwissen werden pädagogische Fähigkeiten im Umgang mitMenschen erwartet, denen komplexes Wissen zum Umgang mit Diabetes in derenLebensalltag vermittelt werden soll.
Vorgeschrieben ist für eine DSP mindestens eine Diabetesberaterin, die mit ihrer einjäh-rigen Ausbildung die Berechtigung erworben hat, Beratung und Schulungskurse fürPatienten mit Typ 1 und Typ-2 Diabetes mit unterschiedlichen Therapiekonzepten (Diät-,Tabletten- oder Insulinbehandlung, Insulinpumpentherapie) abzuhalten. Die Haupt-aufgabe der Diabetesberaterinnen und -assistentinnen ist - neben der Beratung - dieSchulung von Patienten mit Typ 1- und Typ-2 Diabetes mit und ohne Insulin und dieBetreuung von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sowie die Schulung von Patientenmit Hypertonie. Die einjährige Weiterbildung wird von einer zertifiziertenAusbildungsstätte durchgeführt.
Die Mitarbeit der Diabetesberaterin in diabetologischen Qualitätszirkeln, in denen sichHausärzte und Diabetologen zu regelmäßigen Fachfortbildungen und zum Erfahrungs-austausch treffen, ist eine weitere Möglichkeit, Verständnis für die Probleme desPatienten mit Diabetes zu indizieren und die Betreuung zu verbessern. Die Erarbeitungvon Schulungs- und Behandlungsstrategien für einzelne Patienten mit besonderen
Ausstattung einer DSP
Personelle Strukturen
55
Strukturqualität
Problemen erweist sich in diesem Rahmen als besonders günstig, da der direkte Kontaktzum überweisenden Arzt gegeben ist.
Personelle Strukturen
Ärztliches Personal
Eine DSP wird von mindestens einem, häufig jedoch auch mehreren Diabetologen ge-leitet. Es gibt dabei sowohl das Modell der reinen Schwerpunktpraxen, in der fast aus-schließlich Diabetes-Patienten betreut werden als auch Praxis-Gemeinschaften, in denenein Diabetologe mit Kollegen aus dem hausärztlichen Bereich oder anderenFachbereichen zusammen arbeitet.
Die nachfolgende Grafik zeigt den Anteil an Diabetologen in den winDiab-Praxen an. Inden 83 Praxen, die hierzu für das Jahr 2011 Angaben gemacht haben, arbeiten insgesamt138 Diabetologen. Dabei wurden in Teilzeit tätige Ärzte mit 0,25, 0,5 oder 0,75 gezählt: In38 Praxen ist ein Diabetologe tätig, in 32 Praxen bis zu zwei, in 11 Praxen bis zu drei undin 1 Praxis sogar vier Diabetologen.
Diabetologen DDG
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
Praxis-Nr.
In dieser Grafik (und in allen ähnlichen folgenden) wurden in Teilzeit Tätige mit dem je-weiligen Anteil an einer Vollzeittätigkeit angesetzt.
56
Strukturqualität
Nichtärztliches Personal - Diabetesberater undDiabetes-Assistenten
Zum diabetologischen Betreuungsteam gehören unbedingt mindestens ein/e Diabetes-berater/in DDG sowie zusätzlich eine oder mehrere Diabetesassistenten/innen DDG(Deutsche Diabetes-Gesellschaft), im Folgenden Diabetesberaterin bzw. Diabetes-assistentin genannt (die weibliche Form wird genutzt, da diese Berufe vornehmlich vonFrauen ausgeübt werden). Auch an das nichtärztliche Praxispersonal werden besondereAnforderungen gestellt: Neben Kompetenz und Fachwissen werden pädagogischeFähigkeiten im Umgang mit Menschen erwartet, denen komplexes Wissen zum Umgangmit Diabetes in deren Lebensalltag vermittelt werden soll.
Vorgeschrieben ist für eine DSP mindestens eine Diabetesberaterin, die mit ihrer ein-jährigen Ausbildung die Berechtigung erworben hat, Beratung und Schulungskurse fürPatienten mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes mit unterschiedlichen Therapiekonzepten (Diät-,Tabletten- oder Insulinbehandlung, Insulinpumpentherapie) abzuhalten. Die Haupt-aufgabe der Diabetesberaterinnen und -assistentinnen ist - neben der Beratung - dieSchulung von Patienten mit Typ 1- und Typ 2 Diabetes mit und ohne Insulin und dieBetreuung von Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes sowie die Schulung von Patientenmit Hypertonie. Die einjährige Weiterbildung wird von einer zertifizierten Ausbildungs-stätte durchgeführt.
Die Mitarbeit der Diabetesberaterin in diabetologischen Qualitätszirkeln, in denen sichHausärzte und Diabetologen zu regelmäßigen Fachfortbildungen und zum Erfahrungs-austausch treffen, ist eine weitere Möglichkeit, Verständnis für die Probleme des Patien-ten mit Diabetes zu indizieren und die Betreuung zu verbessern. Die Erarbeitung vonSchulungs- und Behandlungsstrategien für einzelne Patienten mit besonderen Pro-blemen erweist sich in diesem Rahmen als besonders günstig, da der direkte Kontaktzum überweisenden Arzt gegeben ist.
In den 83 Praxen, die hierzu Angaben gemacht haben, arbeiten insgesamt 144 Diabetes-beraterinnen: 29 Praxen haben eine, 37 Praxen bis zu zwei, 13 Praxen bis zu drei und 4Praxen mehr als 3 Diabetesberaterinnen beschäftigt.
57
Strukturqualität
Zusätzlich werden in 68 Praxen insgesamt 108 Diabetesassistentinnen beschäftigt, diedie Schulungsangebote unterstützen: 21 Praxen haben eine, 20 Praxen bis zu zwei, 6Praxen bis zu drei, 7 Praxen mehr als 3 Diabetesassistentinnen beschäftigt.
Diabetes Assistenten DDG
0
1
2
3
4
5
6
Praxis-Nr.
Nichtärztliches Personal – Wundmanager
Ein Wundmanager unterstützt die Behandlung„diabetischer Füße“. In den 71 Praxen, diehierzu Angaben machten, arbeiten insgesamt 94 Wundmanager. Dabei beschäftigen 34Praxen einen, 18 Praxen bis zu zwei, 4 Praxen drei und 1 Praxis vier Wundmanager.
WundmanagerInnen
0
0,5
1
1,5
2
2,5
3
3,5
4
4,5
Praxis-Nr.
58
Strukturqualität
Nichtärztliches Personal - Ernährungsberaterinnen
In vielen Diabetes-Schwerpunktpraxen ist eine oder mehrere Ernährungsberaterin bzw.Diätassistentin und/oder Ökotrophologin tätig. In den 53 Praxen, die hierzu Angabenmachten, arbeiten insgesamt 45 Ernährungsberaterinnen. Dabei haben 26 Praxen habeneine und 5 Praxen bis zu zwei Ernährungsberaterinnen beschäftigt.
Sonstiges nichtärztliches Personal
Unter den Begriff „Sonstiges nichtärztliches Personal“ fallen Mitarbeiter wie MedizinischeFachangestellte einschließlich Auszubildende,„Study Nurses“ und Berater/Assistenten inAusbildung. In den 81 Praxen, die hierzu Angaben machten, arbeiten insgesamt 438sonstige nichtärztliche Mitarbeiter. Das heißt, pro Praxis sind im Mittel außerdem 5,4
Sonstiges nicht-ärztliches Personal
0
5
10
15
20
25
Praxis-Nr.
59
Strukturqualität
Mehrfachqualifikationen
Die typische DSP
Struktur-Entwicklung
Es gilt zu beachten, dass viele Mitarbeiterinnen in den Praxen Doppel- bzw. Mehrfach-qualifikationen haben. So sind beispielweise Diabetesberaterinnen auch Wundmanage-rin, eine Diabetesassistentin ist gleichzeitig Diätassistentin oder die Medizinische Fach-angestellte auch Diabetesberaterin usw. in allen denkbaren Kombinationen, derenEinzeldarstellung hier zu weit führen würde. Dargestellt ist die überwiegende Tätigkeitder betreffenden Mitarbeiter.
In einer„typischen“ winDiab-Partnerpraxis sind für eine qualifizierte Patientenversor-gung im Mittel 1,7 Diabetologen, 1,7 Diabetesberaterinnen und 1,6 Diabetesassisten-tinnen tätig.Darüber hinaus verfügt jede Praxis zusätzlich im Mittel über 1,3 Wundmanagerinnen, 0,9Ernährungsberaterinnen und weitere 5,4 Mitarbeiter/innen.Ein„typisches“ multiprofessionelles Praxis-Team besteht also im Mittel aus 12,6 Personen(Vollzeitstellen).
Die bereits gezeigte Anstieg der Patientenzahlen in den letzten vier Jahren deckt sichnicht mit der Entwicklung der Strukturen in den DSPen: Zwar nahm die Anzahl anDiabetologen und Diabetesberaterinnen seit 2007 leicht zu, es arbeiten jedoch wenigerDiabetesassistentinnen in den Praxen als noch vor vier Jahren.
Die Anzahl an Diabetologen stieg von 105 im Jahr 2007 auf 138 (31%) in 2011. Währendauch die Anzahl der Diabetesberaterinnen von 121 auf 144 anstieg (19%), sank die Zahlder Assistentinnen von 119 auf 108 (9%).
60
Qualität und Qualitätsentwicklung
Nach der Definition der„International Organisation for Standardization (ISO)“ ist Qual-itätssicherung„jener Teil des Qualitätsmanagements [...], der auf Schaffung von Vertrauengerichtet ist, dass Qualitätsanforderungen erfüllt sind". In diesem Kontext soll der vor-liegende Jahresbericht einen Beitrag sowohl zur Schaffung von Transparenz in derdiabetologischen Regelversorgung als auch zur Sicherung von Qualitätsstandards in derDiabetologie leisten. Qualität soll somit transparent gemacht werden für Patienten eben-so wie für Leistungsträger und Leistungserbringer. Darüber hinaus verdeutlicht dieserBericht die zunehmende Bedeutung, die die Arbeit der niedergelassenen Diabetologenund ihrer Mitarbeiter für die diabetologische Regelversorgung in Deutschland aufweist.
Zum Zeitpunkt der Datenerhebung hatten die allermeisten Partnerpraxen ein zertifi-ziertes Qualitätsmanagementsystem eingeführt, die verbleibenden haben den QM-Prozess gestartet, indem die Prozesse definiert und beschrieben werden. Einige Praxensind sogar nach zwei QM-Systemen zertifiziert.Folgende QM-Systeme werden eingesetzt:
Qualitätsmanagement (QM)-Systeme
Strukturqualität
61
Strukturqualität
Praxis-EDVAm Markt verfügbar sind 172 verschiedene Praxis-Software-Systeme, die der Führungvon elektronischen Patientenakten und Erstellung der Abrechnungsdaten für dieKassenabrechnung bzw. von Rechnungen/Datensätzen für die Privatliquidation dienen.Die meisten Systeme sind jedoch nicht dazu ausgelegt, Verlaufskontrollen vonbestimmten Indikationen auszuwerten. Dies macht eine„Knopfdruck-Auswertung“schwierig. Um einen Überblick über die in den Partnerpraxen verwendetenSoftwaresysteme zu bekommen, wurde dies mit abgefragt. Nachfolgend eine Übersicht:
Diabetes-DokumentationssoftwareProgramme für eine Verlaufsdokumentation bei Patienten mit Diabetes ermöglicheneine externe und interne Qualitätssicherung. 74 Praxen nutzen deshalb zusätzlich zurPraxissoftware entsprechende Systeme, die eine strukturierte und prospektive Erfassungund Auswertung von Patientendaten ermöglichen. Diese Systeme tragen dazu bei, dieStruktur- und Prozessqualität der Praxen zu verbessern und zu sichern.
62
Strukturqualität
Anerkannte Behandlungszentren DDGDie Deutsche Diabetes-Gesellschaft hat Kriterien aufgestellt, nach denen die Anerken-nung einer DSP als Behandlungszentrum möglich ist. Dabei erfolgt die Anerkennungüber ein Stufenmodell mit zwei Qualitätsstufen, getrennt nach Behandlungszentren fürTyp-1 und Typ-2 Diabetes:
Stufe 1 - BasisanerkennungStufe 2 - Erweiterte Anerkennung mit diabetesspezifischem Qualitätsmanagement,jetzt als„Diabetologikum“ bezeichnet
Neben dem Stufenmodell ist noch eine Anerkennung einer DSP als Fuß-Zentrummöglich. Alle Anerkennungen erfolgen nach einem standardisierten Anerkennungs-verfahren und gelten für jeweils drei Jahre. Weitere Informationen dazu finden sich aufder Homepage der DDG: www.deutsche-diabetes-gesellschaft.deDie nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der winDiab-Partnerpraxen, die dieAnerkennung der DDG als Behandlungszentrum erreicht haben:
Anerkennung als Behandlungszentrum
Typ-1 Diabetes Typ-2 Diabetes
Stufe 1 18 17
Stufe 2 24 24
Fußzentrum 56
63
Systematische Analyse
Systematische Analyse
Die winDiab Projekte: SPOTs, Register und Quartalsberichte
wissenschaftliches Institut der niedergelassenen diabetologen
Projekt
Neben Prozess- und Strukturqualität spielt für den Nachweis einer guten Versorgung vonDiabetes-Patienten auch die Ergebnisqualität eine wichtige Rolle. Von Beginn an führtewinDiab zur Sicherstellung der Ergebnisqualität regelmäßige Projekte durch, die in Formvon SPOTs, Registern und Quartalsberichte den Partnerpraxen zur Teilnahme angebotenwerden.
Das wichtigste Projekt ist der jährlich erscheinende Jahresbericht mit den Ergebnissenaus den mitwirkenden Partnerpraxen. Der Jahresbericht beschreibt die Struktur- undProzessqualität der niedergelassenen Schwerpunkt-Diabetologie und„benchmarked“ dieErgebnisse eines Jahres in den winDiab-Praxen.
Die ICDiab-Quartalsberichte sind individuelle Auswertungen der Patientenzahleninklusive der Morbiditäten und Co-Morbiditäten auf Basis der ICD-10-Kodierungen. DieQuartalsberichte erlauben der einzelnen Praxis den Vergleich mit dem Gesamtkollektiv,sie weisen auf fehlerhafte Kodierungen hin und ermöglichen der Praxis ein umfassendesControlling ihrer Patientenkollektive und Versorgungsbereiche.
Darunter fallen längerfristige prospektive Datenerhebungen im Rahmen von Beobach-tungsstudien, beispielsweise zu Medikamentenevaluierungen, um die Effekte einerneuen Therapie im Alltag der Patienten zu ermitteln. Im Gegensatz zu den hochselektio-nierten Patienten aus randomisierten kontrollierten klinischen Studien (RCTs, auch alsGoldstandard bezeichnet) liefern Register Angaben zur Versorgungsrealität aller in denDSPen behandelten Patienten. Nachfolgend zwei aktuelle Register:
GestDiab – fortlaufende Registerstudie zur Betreuung von schwangeren Frauen mitTyp-1, Typ-2 und Gestationsdiabetes in DSPenInkreDiab – prospektive Beobachtungsstudie zu den Effekten einerInkretintherapie.
Dies sind kurzfristige Datenerhebungen zu einer bestimmten Fragestellung, die für dieVersorgung ihrer Patienten in den DSPen relevant sind: Wie hoch ist z.B. die tatsächlichedurchschnittliche Insulindosis bei Typ-2 Patienten, welche Patienten müssten ohne die
Jahresbericht
Quartalsbericht
Register
SPOTs
64
Systematische Analyse
Struktur der DSPen in einem Krankenhaus betreut werden, wie ist die Kommunikation ander Schnittstelle zuweisender Hausarzt – Diabetologe etc.
Als Service für die Partnerpraxen wird eine jährliche wie im QM vorgeschriebene Patien-tenbefragung durchgeführt. Die Partnerpraxen erhalten vorbereitete Fragebögen undeine rote Box zum Aufnehmen ausgefüllter Bögen. Diese werden anschließend einfach indie Geschäftsstelle geschickt und kurze Zeit später erhält jede Praxis ihre Auswertungenmit Vergleich zum Gesamtkollektiv zurück.
I
Fragestellung: In Diabetes-Schwerpunktpraxen (DSPen) wird regelmäßig bei Patientenmit Typ 2-Diabetes eine Therapie mit einem DPP-4-Inhibitor oder einem GLP-1-Analogoninitiiert. Im Rahmen einer Beobachtungsstudie analysierten wir das Ergebnis dieserBehandlung in 907 Patienten, die in 38 DSPen über maximal ein Jahr hinweg damitbehandelt wurden, auf Faktoren, die einen Einfluss auf den Erfolg dieser Therapie haben.
Methodik: Nach der gemeinsamen Entscheidung für eine inkretin-basierte Therapiedurch Diabetologen und Patienten wurden diese in die Studie aufgenommenunabhängig von ihrer vorherigen Therapie. Eine Reihe von Parametern wurde zu Beginnder Behandlung dokumentiert und erneut nach 3, 6 und 12 Monaten (auch wenn dieBehandlung mit einem inkretin-basierten Medikament vorher gestoppt wurde). DieDaten der Patienten wurden entsprechend ihrer Inkretin-Medikation analysiert: DPP-4:437 Patienten, Frauen 44,4%, Alter 59±12 Jahre, Diabetesdauer 8,4±6,7 Jahre, HbA1C8,4±1,5%, BMI 34,2±6,9 kg/m²; GLP-1: 470 Patienten, Frauen 50,2%, 56±10 Jahre, 9,1±5,8Jahre, 8,4±1,4%, 39,3±7,2 kg/m².
Ergebnisse: In beiden Medikamenten-Gruppen wurde eines am häufigsten verwendet:DPP-4: Sitagliptin n=327 Patienten (75% bezogen auf 437/100% Patienten in dieserGruppe), Vildagliptin 76 (17%), Saxagliptin 34 (8%); GLP-1: Liraglutid 402 (86%; bezogenauf 470 Patienten in dieser Gruppe), Exenatid 68 (14%). Von den mit einem DPP-4behandelten Patienten waren 223 (51%) nach 12 Monaten noch auf dieser Medikation.Von den mit einem GLP-1 behandelten Patienten waren 262 (56%) noch auf dieserMedikation. Bei den anderen Patienten wurde die Behandlung gestoppt (105, 24% vs.142, 30%) oder sie kamen nicht zu den Folgeuntersuchungen (109, 24% vs. 66, 14%).Hauptgründe für die Abbruch der Therapie waren: Unzureichender Effekt (60, 57% von105 vs. 115, 81% von 142), Unverträglichkeit (24, 23% vs. 28; 20%) oder derPatientenwunsch (27, 26% vs. 18, 13%). Behandlung mit einem DPP-4 über 12 Monateführte zu einer BMI-Reduktion um 0,4 kg/m² (Median der Differenz; von 32,8 auf 32,2kg/m² (Mediane)); mit GLP-1 betrug die Abnahme 1,5 kg/m² (von 39,1 auf 37,2 kg/m²;p<0,001). Der HbA1c wurde mit DPP-4 um 0,6% gesenkt (von 7,8% auf 7,2%); um 0,1%(von 8,2% auf 7,8%) bei Patienten mit GLP-1 und vorheriger Insulintherapie, bei Patientenohne Insulintherapie betrug die Absenkung 1,1% (von 8,3% auf 7,1%; p<0,001).
Schlussfolgerungen: Ein beachtlicher Teil der Patienten, die mit einer dieser beidenneuen Medikamentengruppen behandelt wurden, beendeten diese innerhalb von 12Monaten; obwohl die Initiierung der Therapie von einem Diabetologen mitgetroffenwurde. GLP-1-Analoga bewirkten eine stärkere Stoffwechselverbesserung (je nachVortherapie) und Gewichtsabnahme (allerdings bei unterschiedlichen Ausgangswerten)im Vergleich zu DPP-4-Inhibitoren. Allerdings wurde bei individuellen Patienten einedeutliche Verbesserung bei einem oder beiden Parametern beobachtet, dabei ergabensich keine eindeutigen prädiktiven Parameter für den Behandlungserfolg.
Patientenbefragungen
m Folgenden werden beispielhaft Ergebnisse aus Projekten dargestellt:InkreDiab – Systematische Erfassung von Typ-2 Patienten mit Inkretintherapie(GLP-1-Analoga oder DPP-IV Inhibitoren)
65
Systematische Analyse
ICD Kodierung – eine vielleicht doch nicht so sinnloseBeschäftigung?
ICDiab ist ein hoch effizientes Controlling-Projekt von winDiab.Eine medizinische Diagnose zu stellen ist eine rein ärztliche Aufgabe.„Was habe ichüberhaupt?“ fragt der Patient seinen Arzt. Wir sind es so sehr gewohnt mit Diagnosenumzugehen, dass wir unser Handeln an dieser Stelle vielleicht zu wenig hinterfragen:
Warum stellen wir Diagnosen?Wie haben wir gelernt zu diagnostizieren?Haben wir ein System zur Diagnoseerstellung und wenn ja, welches?Was hat der Patient von einer Diagnose?Wie kommen wir von der Diagnose zur Prognose, die den Patienten eigentlich mehrinteressiert?
Aus Diagnosen leiten wir Handlungsanweisungen, Therapien und Prognosen ab.
Ohne Diagnose also keine Prognose!? Prognose heißt für den Patienten: Was wird mit mirgeschehen? Was kann ich selber tun?
Insofern sind korrekte Diagnosen wichtig für das Schicksal des Patienten. Der ICD Katalogbietet uns die Auswahl der als„real“ angesehenen Diagnosen. Auf der anderen Seitebilden die Diagnosen einer Praxis / Abteilung /Klinik die Morbidität der Patienten ab undteilweise auch den Handlungsbedarf. Wenn z.B. viele Fußpatienten behandelt werden,dann müssen auch die nötigen Ressourcen zur Verfügung stehen. Deshalb ist es fürVertragsverhandlungen wichtig, das Kollektiv, um das es geht, darstellen zu können.
Jede unserer Praxen übermittelt in jedem Quartal 10.000 – 40.000 ICD-Kodes an die KV.Wer soll da noch„händisch“ eingreifen wollen? Haben Sie den Überblick über die QualitätIhrer Kodierung? winDiab hat ein sehr einfach handzuhabendes Controlling Tool ent-wickelt, mit dem zuverlässig die GKV ICD-Kodes analysiert werden können. Die Datenwerden aus der unverschlüsselten Abrechnungsdatei extrahiert, transformiert und ver-schlüsselt übermittelt.
Grundsätzlich sind alle Auswertungen für GKV-Patienten möglich, die aus Abrechnungs-diagnosen erhältlich sind:
Individueller Bericht an Praxen (auch zur Verwendung bei Regressen oder für dieBeantragung von WeiterbildungsberechtigungDaten für winDiab-JahresberichtVergleich der Praxen (Benchmarking)Qualität der ICD-Kodierung
Die Teilnahme an ICDiab hat nachweislich die Qualität der Kodierung verbessert. Hier einAuszug aus einem individuellen Bericht einer DSP:
66
Systematische Analyse
Der Brutto-Betrag aus dem Morbi RSA (also der Betrag, den die Krankenkassen aus demGesundheitsfond erhalten) auf Basis aller ICD-10 Kodierungen der teilnehmendenwinDiab Praxen beträgt für das Jahr 2010:
Die Krankenkassen dürfen nicht zum richtigen Kodieren anregen, wir aber dürfen unsereICD Kodierung verbessern, denn:
Wir behandeln viele Patienten mit Diabetes!Wir haben die Kompetenz zur ICD-Kodierung bei Diabetes!Wir haben ein Controlling-Tool zur Verbesserung der Kodierung!Wir haben den Kontakt zu Hausärzten und ggf. deren Kodierung!
ICD-Kodierung ist sinnvoll, um Diagnosen zu systematisieren und Kollektivedarstellen zu können.Das ICDiab Projekt ist hocheffizient, denn wenig Aufwand führt zu einer hohenAussagekraft.ICDiab zeigt eine Verbesserung der Diagnosestellung und Kodierung und ist damitein hervorragendes Instrument zur Vertretung der Diabetologie!
Unser Fazit:
Alle winDiab Praxen (N=52) 116.697.685 €
Nur Nordrhein (N=17) 28.338.627 €
67
Systematische Analyse
Zusammenfassung einer ersten Publikation zu ICDiab (s.o.)
Ergebnisse aus ICDiab 2011: Morbiditätsprofile von Diabetes-Patienten – eineAnalyse der ICD-Kodierungen von 105.156 Patienten aus 65 diabetologischenSchwerpunktpraxen
Fragestellung: Die Verpflichtung, Diagnosen nach ICD-10 regelrecht zu verschlüsseln,ermöglicht es gleichzeitig, die Morbiditätsprofile der in diabetologischen Schwer-punktpraxen (DSPen) behandelten Patienten mit Diabetes zu analysieren.Methoden: 65 Partnerpraxen von winDiab haben über sieben Quartale hinweg (Start Q12009) mit Hilfe eines Softwaretools aus den standardisierten Abrechungsdateien derjeweiligen Praxis-verwaltungssysteme alle ICD-10-Kodes nach Pseudonymisierung derpatientenbezogen-en Daten extrahiert und in eine gemeinsame Datenbank übertragen.
Ergebnisse: Über 21 Monate hinweg wurden auf diese Weise insgesamt 2.123.672 ICD-Kodes von 105.156 Patienten mit Diabetes erfasst: 24.187 Patienten mit Typ-1 Diabetes,74.468 mit Typ-2 Diabetes und 5.115 Patientinnen mit Gestationsdiabetes. Hinzu kamen186 Schwangere mit Typ-1 Diabetes und 113 Schwangere mit Typ-2 Diabetes. Außerdemhatten 1.087 Patienten einen sonstigen Diabetestyp wie z.B. pankreopriven Diabetes. Dieprozentualen Anteile von Diabetes-Folgeerkrankungen (DF) bei Patienten mit Typ-1/Typ-2 Diabetes betrugen: Neuropathie 43,1%/41,8%, Retinopathie 27,4%/14,0%,Nephropathie 27,1%/20,1%, Angiopathie 19,7%/20,7%, diabetisches Fußsyndrom (DFS)5,1%/7,1%. Keine DF wiesen 41,6%/43,2% der Patienten mit Typ-1/Typ-2-Diabetes auf,22,3%/27,6% hatten eine, 16,3%/16,2% zwei, 13,2%/8,9% drei und 6,6%/4,1% >3 DFentwickelt.Schlussfolgerung: Diese Analyse einer großen Anzahl von ICD-Kodes zeigt, dass fast 60%aller in DSPen behandelten Patienten mit Diabetes entsprechende Folge-erkrankungenaufweisen, davon ein erheblicher Anteil mehrere DF. Die mit unserem Ansatz möglicheDatenerfassung aus Routinedaten erlaubt eine systematische Analyse von ICD-10-Kodesin Quer- und Längsschnittbetrachtungen.
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Zusammenfasung
Zusammenfassung
Strukturqualität in den DSPen
Fakten:
Die Strukturdaten, die von den winDiab-Partnerpraxen für diesen Jahresbericht zurVerfügung gestellt wurden, zeigen, dass es„die“ diabetologische Schwerpunktpraxis(DSP) in Deutschland nicht gibt. Aufgrund der regional unterschiedlichen Rahmenbe-dingungen, die letztendlich eine Finanzierung der dargestellten Strukturen erst möglichmachen, gibt es unterschiedliche Ausprägungen von DSPen. Strukturen alleine bewirkenaber noch keine gute Patientenversorgung; diese Strukturen müssen mit Leben gefülltwerden und werden erst durch definierte Prozesse wirksam. Prozesse haben immer mitder Zusammenarbeit von verschiedenen Personen zu tun; dies ist für jedes Team einerDSP von Bedeutung. Diesen Teamgeist erleben die Patienten, die in der jeweiligen DSPbetreut werden; vor allem macht er in den Augen der Patienten eine gute oder eineweniger gute DSP aus.
Patienten mit Diabetes mellitus werden nicht nur in einer DSP ärztlich betreut; es werdenhäufig auch andere Leistungserbringer zur gleichen Zeit tätig. Die Ergebnisqualität derPatientenbehandlung hängt somit in der Regel nie allein von dem Wirken einer DSP ab.Die Versorgungsqualität von Patienten kann nur weiter verbessert werden, wenn dieProzesse zwischen den verschiedenen Leistungserbringern auch weiter verbessertwerden. Konkret bedeutet dies: Es muss eine von allen anerkannte Behandlungsleitliniegeben und die verschiedenen Leistungserbringern müssen miteinander kommunizieren.Nur solche regional tätigen Versorgungsnetze werden in Zukunft in der Lage sein, diebestmöglichste Patientenversorgung erreichen zu können. Dies erwarten die Patientenund natürlich auch die Kostenträger.
Eine DSP muss einerseits die in der Einrichtung vorhandenen Strukturen und Prozesseimmer wieder auf den Prüfstand stellen, um Verbesserungsmöglichkeiten erkennen undumsetzen zu können. Das DSP-Team muss aber vor allem auch die Zusammenarbeit mitden anderen regional tätigen Leistungserbringern verbessern. Nur so lässt sich diePatientenversorgung verbessern. Dass dies gelingen kann, zeigen z.B. die Ergebnisse beider Versorgung von Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom.
In den winDiab-Partnerpraxen wurden in einem durchschnittlichen Quartal 2011 fast108.000 Patienten betreut. Die Zunahme an Patienten gegenüber dem Vorjahr betrug10%. Im Mittel werden in einer DSP 1.300 Patienten pro Quartal betreut.69% der betreuten Patienten führen eine Insulintherapie durch, davon tragen 20%eine Insulinpumpe. Etwa 19% der Patienten haben einen Diabetes mellitus Typ-1 und75% einen Typ-2. 2,9% der Patienten sind Schwangere mit Typ-1, Typ-2 oderGestationsdiabetes und 0,8% aller Patienten weisen eine sonstige, nicht näherspezifizierte Diabetesform auf. 7,4% aller Patienten haben ein diabetischesFußsyndrom.Pro Tag wurden im Mittel 2-3 Patienten mit Typ-1 Diabetes und 10-12 Patienten mitTyp-2 Diabetes behandelt. Jeden zweiten Tag kommt ein Fußpatient in die Praxis undan jedem dritten Tag eine schwangere Patientin mit Diabetes. Jede der Praxenbetreut im Mittel 40 Patienten, die eine Insulinpumpentherapie durchführen.Ein wichtiger Tätigkeitsschwerpunkt der Praxen ist die Schulung von Patienten mitDiabetes mellitus: im Jahr 2011 nahmen in den winDiab-Partnerpraxen 33.976Patienten an insgesamt 6.214 Schulungskursen teil. Dabei wurden insgesamt etwa80.000 Schulungsstunden erbracht. Das zur Verfügung gestellte differenzierte
69
Zusammenfasung
Schulungs-Angebot deckt die Bedürfnisse der Patienten ab: die Schulungen wurdenzielgruppen-spezifisch in Kleingruppen (im Mittel 6 Teilnehmer/ Kurs) vonqualifiziertem Praxispersonal in dafür geeigneten Räumlichkeiten durchgeführt. Fürdie Schulungen werden evaluierte Schulungsprogramme eingesetzt.Für eine qualifizierte Patientenversorgung arbeiten in den Praxen im Mittel 1.6Diabetologen, 1,7 Diabetesberaterinnen und 1,5 Diabetesassistentinnen, darüberhinaus verfügt jede Praxis zusätzlich im Mittel über zusätzliche 3,2 Mitarbeiter/innenmit einer weiteren diabetes-spezifischen Qualifikation (z.B. Ernährungsfachkräfte,Wundmanager oder Podologen).Die winDiab-Partnerpraxen haben in ihren Einrichtungen bereits einQualitätsmanagement mit externem Audit eingeführt bzw. den Prozess gestartet.Fast 63% der teilnehmenden DSPen sind schon jetzt als Schulungs- undBehandlungseinrichtung der Stufe 2 für Patienten mit Diabetes mellitus Typ-1 bzw.Typ-2 von der DDG zertifiziert und 73% der winDiab Partnerpraxen sind von der DDGanerkannte ambulante Fußbehandlungseinrichtungen.
70
winDiab-Partnerpraxen
winDiab-Partnerpraxen
Nur eine„Echte Schwerpunktpraxis“ kann Partner bei winDiab werden. Das bedeutet,dass die Praxis ist dazu verpflichtet ist, regelmäßige Schulungskurse anzubieten und zudiesem Zweck mindestens eine Diabetesberaterin beschäftigt. Außerdem muss die Praxisein QM mit externem Audit eingeführt haben.
Die aktuell 108 winDiab Partnerpraxen mit insgesamt 155 Diabetologen verteilen sichfolgendermaßen über Deutschland:
Auf den folgenden Seiten sind die winDiab-Partnerpraxen mit Adressangabe etc.aufsteigend nach ihrer Mitglieds-ID sortiert aufgelistet:
71
winDiab-Partnerpraxen
1001 Dr. Jutta MeinholdDr. Ewa Maslowska-WesselKonrad-Adenauer-Platz 840764 LangenfeldTel 02173 - 269010Fax 02173 - 2690 [email protected]
1002 Dr. Kerstin Holtappels,Dr. Rainer BetzholzAm Hasenberg 4641462 NeussTel 02131 - [email protected]
1003 Dr. Walter KrimmelUrsfelder Str. 1450169 KerpenTel 02237 - 8053Fax 02237 - [email protected]
1004 Dr. Bidjan MassoudyBodenstaffstr. 1253179 BonnTel 0228 - 344 967Fax 0228 - 344 [email protected]
1005 Dr. Marc WeberDenise BlankertzWildstr. 1141239 MönchengladbachTel 02166 - 30 582Fax 02166 - 391 [email protected]/
1006 Dr. Johannes BernsDr. Stefan BernsDr. Georg BernsRellinghauser Str. 2245128 EssenTel 0201 - 8206 812Fax 0201 - 8206 [email protected]
1007 Dr. Dietmar Weber,Dr. Georg Krämer,Dr. Heinke AdamczewskiRolshover Str. 9951105 KölnTel 0221 - 83 35 75Fax 0221 - 8304 663kontakt@diabetes-praxis-koeln-ost.dewww.diabetes-praxis-koeln-ost.de
1008 Dr. Manfred KurnothDömgesstr. 1 b41238 MönchengladbachTel 02166 - 88 880kontakt@internistische-schwerpunktpraxismg.dewww.internistische-schwerpunktpraxis-mg.de
1009 Dr. Frank BestGirardetstr. 245131 EssenTel 0201 - 872 690Fax 0201 - 8726 [email protected]
1010 Dr. Hagen SchröterMüngstener Str. 1442659 SolingenTel 0212 - 42 560Fax 0212 – [email protected]
1011 Dr. Susanne SchmidtDr. Lothar NossekScheidfuhr 852477 AlsdorfTel 02404 - 23 258Fax 02404 - 81 [email protected]
1012 Dr. Ralph Achim BierwirthHerwarthstr. 10245138 EssenTel 0201 - 436 [email protected]
1014 Dr. Ludwig MerkerFlorastr. 841539 DormagenTel 02133 – 530830Fax 02133 – [email protected]
1015 Dr. Burkhard SchmidtBahnhofstr. 1041844 WegbergTel 02434 – 993050Fax 02434 – 993052info@diabetiker-zentrum-wegberg.dewww.praxis-am-rathausplatz.de
1016 Dr. Brigitte BaltzerGartenstr. 1550321 BrühlTel 02232 - 42 600Fax 02232 - 13 [email protected]
1017 Dr. Jaqueline HieplerThomas AnkeBeethovenstr. 1453773 HennefTel 02242 – 4178Fax 02242 – [email protected]
72
winDiab-Partnerpraxen
1018 Dr. Jamal SobhHauptstr. 11253721 SiegburgTel 02241 - 381 737Fax 02241 - 387 [email protected]
1019 Dr. Manfred SchlotmannDr. Dirk HochlenertDr. Eva ZavaletaMerheimer Str. 21750733 KölnTel 0221 – 9731610Fax 0221 – [email protected]
1020 Eugen SteffensJosefstr. 2051143 KölnTel 02203 - 894 678Fax 02203 – 894680info@diabetespraxis-steffens.dewww.diabetespraxis-steffens.de
1021 Dr. Hans-Jürgen KissingKleine Klotzbahn 2242105 WuppertalTel 0202 - 443 [email protected]
1022 Dr. Karin Reuter-EhrlichDr. Hans-Martin ReuterDr. Cosima SchrammErnst-Abbe-Platz 3-407743 JenaTel 03641 - 5744 88Fax 03641 - 5744 [email protected]
1024 Dr. Nikolaus ScheperBergstr. 16745770 MarlTel 02365 - 32 620Fax 02365 - 381 [email protected]
1025 Dr. Martin LederleJosefstr. 4148703 StadtlohnTel 02563 - 20 740Fax 02563 - 207 [email protected]
1026 Dr. Eva HessDr. Gregor HessHammanstr. 267549 WormsTel 06241 – 7270Fax 06241 - 78 [email protected]
1027 Dr. Dietmar KrakowDr. Jürgen BayerDr. Sabine BeckBayreuther Str. 691301 ForchheimTel 09191 – 73710Fax 09191 - 737 129info@diabeteszentrum-forchheim.dewww.diabeteszentrum-forchheim.de
1028 Dr. Matthias KaltheunerDr. Christoph von BoxbergKalkstr. 11751377 LeverkusenTel 0214 – 35765333Fax 0214 – [email protected]
1029 Dr. Uwe PreußWittener Str. 5845711 DattelnTel 02363 - 62 136Fax 02363 – [email protected]
1030 Dr. Matthias MolinskiIm Quinhagen 133104 PaderbornTel 05254 - 99 740Fax 05254 - 997 [email protected]
1031 Dr. Gerd NitzscheKleiner Biergrund 3163065 OffenbachTel 069 - 886 [email protected]
1032 Dr. Friedel LengelingDr. Klaus BergmannSteinbrinkstr. 13346145 OberhausenTel 0208 - 660 424Fax 0208 - 630 635www.diabetespraxis-oberhausen.de
1033 Dr. Klas MildensteinGartenstr. 1030880 LaatzenTel 0511 - 878 [email protected]
1034 Dr. Marianne HinzGumbertstr. 18040229 DüsseldorfTel 0211 - 223 343Fax 0211 - 2108 [email protected]
73
winDiab-Partnerpraxen
1035 Dr. Kerstin KönigDr. Peter PuthDr. Gerald BrockmannWesticker Strasse 159174 KamenTel 02307 - 973 720Fax 02307 - 9737 [email protected]
1036 Dr. Michael SimonsohnMainzer Landstraße 26560326 Frankfurt am MainTel 069 - 735 014Fax 069 - 7380 400info@diabetescentrum-frankfurt.dewww.diabetescentrum-frankfurt.de
1037 Dr. Thomas Michael KramannDr. Petra FerberBendenstr. 3353879 EuskirchenTel 02251 – 5075Fax 02251 – [email protected]
1038 Dr. Hubertus HalbfassDr. Georg MarquaKölner Str. 19-2151429 Bergisch GladbachTel 02204 – [email protected]
1039 Dr. Ulrich ScheerenDr. Friedhelm SchmittenHeinrich-Lübke-Str. 5659909 BestwigTel 02905 – 851330Fax 02905 – [email protected]
1040 Dr. Anita KortemeierCornelia FemersOverwegstr. 1 im OPZ58642 IserlohnTel 02374 - 501040Fax 02374 – [email protected]@dgn.de
1041 Dr. Michael BöhmerJosef-Wirmer-Str. 734414 WarburgTel 05641 – 742440Fax 05641 – [email protected]
1042 Dr. Ludger RoseDr. Harald PohlmeierDr. Dirk LammersHohenzollernring 7048145 MünsterTel 0251 - 9352 300Fax 0251 – [email protected]
1043 Dr. Jolante Wittek-PakuloDr. Stephan SchleyerGrundschötteler Str. 4258300 WetterTel 02335 - 844 480Fax 02335 - 8444 [email protected]
1044 Dr. Gerdhard KlausmannDr. Manfred WelslauElisenstr. 2863739 AschaffenburgTel..06021 - 3427 0Fax 06021 - 3427 [email protected]
1045 Dr. Jürgen HasbachHohenzollernstr. 258095 Hagen.Tel 02331 –787550Fax 02331 – [email protected]
1046 Dr. MariaPollokDr. Ulrich FrickeBahnhofstr. 15-1758675 HemerTel 02372 – 1836Fax 02372 – [email protected]
1047 Dr. Birgit BöttgerWestendstr. 2960325 FrankfurtTel 069 – 748686Fax 069 – [email protected]
1048 Helga BückerDr. Rudolf GroddeckEvinger Str. 27344339 DortmundTel 0231 - 551 [email protected]
1049 Gustav SzekelyWestfalenstr. 7945661 RecklinghausenTel 02361 - 71 219Fax 02361 – [email protected]
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winDiab-Partnerpraxen
1050 Dr. Elke Redlin-KressDr. Thomas KressJuliusplatz 167433 NeustadtTel 06321 – 355048Fax 06321 – [email protected]
1051 Dr. Hans-Peter KempeDr. Lutz StemlerLudwigplatz 967059 LudwigshafenTel 0621 - 511 700Fax 0621 - 5299 [email protected]
1052 Dr. Eva-Maria FachDr. Manuela KarlDr. Roland GöblMax-Josef-Platz 2183022 RosenheimTel 08031 – 232380Fax 08031 – [email protected]
1053 Dr. Silvia Zschau,Dr. Christoph NeumannLeopoldstr. 3280802 MünchenTel 089 – 33998500Fax 089 – [email protected]@diabetes-muc.dewww.diabetes-muc.de
1054 Claudia OpitzJägersbrunnen 497421 SchweinfurtTel 09721 – 541999Fax 09721 – [email protected]
1055 Dr. Susanne RosenboomDr. Jens KrögerGlindersweg 8021029 HamburgTel 040 - 883056-70Fax 040 - [email protected]
1056 Dr. Matthias BohleTheodor-Heuss-Platz 1559065 HammTel 02381 - 29 908Fax 02381 - 430 [email protected]
1057 Dr. Christian WagnerSchulstr. 183416 Saaldorf-SurheimTel 08654 – 2051Fax 08654 – [email protected]
1058 Dr. Annemarie VollArianne BellevilleStadtplatz 1283278 TraunsteinTel 0861 - 9869 381Fax 0861 - 12 [email protected]
1059 Dr. Daniela Petersen-MieckeSeestr. 4382211 HerrschingTel 08152 - 29 280Fax 08152 - 29 [email protected]
1060 Silke FröhlichLutz HarderGrete-Schött-Ring 748308 SendenTel 02597 - 9399 044Fax 02597 - 9399 [email protected]
1061 Dr. Hansjörg MühlenRuhrorter Str. 19547119 DuisburgTel 0203 - 48 460 300Fax 0203 - 48 460 [email protected]
1062 Dr. Robert D. BoudierIm Brühl 1a66646 MarpingenTel 06827 – 424Fax 06827 – [email protected]
1063 Dr. Dirk SchulzeExerzierplatzstr. 966953 PirmasensTel 06331 - 62 354Fax 06331 - 64 [email protected]
1064 Stephan-Andreas SchreiberSchillerstr. 2825451 QuickbornTel 04106 - 61 010Fax 04106 - 610 [email protected]
1065 Dr. Maria GumprichDr. Ulrich NühlenAlter Markt 1042275 WuppertalTel 0202 - 558 081Fax 0202 - [email protected]
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winDiab-Partnerpraxen
1066 Dr. Stephan FeidtDr. Thorsten LentheRosenstr. 466629 OberkirchenTel 06855 – 6318Fax 06855 – [email protected]
1067 Dr. Michael Verlohren,Dr. Martin RothemundLindenauer Markt 2004177 LeipzigTel 0341 - 4802 079Fax 0341 - 4802 [email protected]
1069 Dr. Bernd DonaubauerLutherstr. 2204758 OschatzTel 03435 - 6717-0Fax 03435 - [email protected]
1071 Dr. Martin KornmannRehbachstr. 2367105 SchifferstadtTel 06235 - 98 484Fax 06235 - 98 [email protected]
1072 Dr. Herbert LutzWiltrud LuftHofstr. 367065 LudwigshafenTel 0621 - 573 477Fax 0621 - 5297 [email protected]
1074 Dr. Ralf KolassaPriamonstr. 2050127 BergheimTel 02271 - 92 477Fax 02271 - 92 [email protected]
1075 Dr. Dieter BurchertRömerstr. 855129 MainzTel 06136 – 4133Fax 06136 – [email protected]
1076 Dr. Klaus BuschHoher Wal 2544137 DortmundTel 0231 - 141 237Fax 0231 - 16 23 [email protected]
1077 Dr. Gabriele Wildemann-GilbertDr. Jörg BechtholdNowackanlage 1576137 KarlsruheTel 0721 - 388 031Fax 0721 - 377 640wildemann-bechthold@internisten-karlsruhe.dewww.internisten-karlsruhe.de
1078 Dr. Kirsten HellnerVogt-Wells-Str. 1422529 HamburgTel 040 – 587090Fax 040 – [email protected]
1079 Dr. Christian WeissDr. Dagmar WalterRiedstr. 278462 KonstanzTel 07531 - 72 121Fax 07531 - 927 [email protected]
1080 Dr. Karin SchlechtClemdastr. 199817 EisenachTel 03691 - 22 890Fax 03691 - 228 [email protected]
1081 Dr. Christian MalcharzikDr. Maike PlaumannDr. Inga Kläne-MenkeRathenaustraße 1630159 HannoverTel 0511 – 363976Fax 0511 – [email protected]
1083 Dr. Rupert FalkMainzer Landstr. 23660326 FrankfurtTel 069 - 734 404Fax 069 - 75 004 [email protected]
1084 Dr. Arthuer GrünerbelDr. Christoph RichterBertelestraße 1881479 MünchenTel 089 - 7917 818Fax 089 - 7902 [email protected]
1085 Dr. Matthias RiedelRudolfplatz 1450674 KölnTel 0221 – 8200830Fax 0221 – [email protected]
76
winDiab-Partnerpraxen
1086 Dr. Judith NagelBergisch Gladbacher Str. 59751067 KölnTel 0221 – 639090Fax 0221 – 6310884info@drjudithnagel-diabetologie.dewww.drjudithnagel-diabetologie.de
1089 Dr. Ute SchubertDr. Ute WeritzMünsterstr. 3748231 WarendorfTel 02581 – 1673Fax 02581 – [email protected]
1091 Dr. Michael EsserHauptstr. 5445219 Essen-KettwigTel 02054 - 9556 0Fax 02054 - [email protected]
1093 Dr. Martha PfeifferPfarrer-Reukes-Str. 1248599 GronauTel 02562 – 3258Fax 02562 – [email protected]
1094 Dr. Marga VossDr. Marie-Therese Schäfermeyervon Kleist Str. 248268 GrevenTel 02571 – 921760Fax 02571 – [email protected]@interdata.dewww.internistische-praxis.net
1095 Dr. Meinolf BehrensDr. Carsten VolkeryBismarckstr. 4332427 MindenTel 0571 – 840999Fax 0571 – [email protected]
1097 Dr. Joachim ThielDr. Uwe Auf der StraßeKurt-Schumacher-Str. 545699 HertenTel 02366 – 34382Fax 02366 – [email protected]
1098 Dr. Thomas ScholzWaidmannsluster Damm 4113599 BerlinTel 030 – 4338003Fax 030 – [email protected]
1099 Dr. Saskia SobbeDr. Michael LangHügelstr. 3344149 DortmundTel 0231 - 171 880Fax 0213 - 9173 [email protected]
1100 Dr. Babette LorraDr. Stephan BonnermannOp de Veih 9744869 BochumTel 02327 – 76188Fax 02327 – [email protected]
1101 Dr. Dieter NeusüßKaiserstr. 31-3345468 MülheimTel 0208 – 32302Fax 0208 – [email protected]
1102 Dr. Jörn Kugler,Dr. Michael HiemerBergische Str. 250858 KölnTel 02234 – 75110Fax 02234 – [email protected]
1104 Fred MeißnerDr. Dorothee WolterViehhofstr. 4352066 AachenTel 0241 – 5591346Fax 0241 – [email protected]
1105 Dr. Stefan FeigeDr. Karin Neumann-FeigeKirchenplatz 484539 AmpfingTel 08636 – 696969Fax 08636 – [email protected]
1106 Dr. Peter KlasenDr. Dirk HerrmannDr. Silke BrombachKunibertskloster 11-1350668 KölnTel 0221 – 122628Fax 0221 – [email protected]
1107 Hamid Reza JawanrudiMarkt 7153757 St. AugustinTel 02241 – 334282Fax 02241 – [email protected]
77
1108 Dr. Dorothea ReichertDr. Valeria HinckAm Großmarkt 476829 LandauTel 06341 – 146660Fax 06341 – [email protected]
1109 Dr. Pajam Ardjomand,Dr. Guido KlemptHandstr. 27751469 Bergisch GladbachTel 02202 – 58469Fax 02202 – [email protected]
1110 Dr. Gottfried GrohLeipziger Str. 2 A08056 ZwickauTel 0375 - 213783Fax 0375 - [email protected]
1111 Dr. Matthias RiedlBeim Strohhause 220097 HamburgTel 040 - 807979-0Fax 040 - [email protected]
1112 Dr. Thomas SegietSchulze-Delitzsch-Str. 867346 SpeyerTel 06232 - 699950Fax 06232 - [email protected]
1113 Dr. Jörg GloyerDr. Doris WeinhöplMarktplatz 771638 LudwigsburgTel 07141 - 921626Fax 07141 - [email protected]
1114 Dr. Michael WefelnbergAlte Weseler Str. 18a46569 HünxeTel 02858 - 2414Fax 02858 - [email protected]
1115 Dr. Jürgen BückingKardinal-Hengsbach-Platz 245966 GladbeckTel 02043 - 59600Fax 02043 - [email protected]
1116 Dr. Stephan KernPoppelsdorfer Allee 1953115 BonnTel 0228 - 223163Fax 0228 - [email protected]
1117 Dr. Armin SammlerDr. Ralf DengerZum Grühlingsstollen 366299 FriedrichsthalTel 06897 - 98190Fax 06897 - [email protected]
1118 Dr. Wilfried von dem BergeDr. Ralph GeldmacherBohnhorststr. 230165 HannoverTel 0511 - 3587888Fax 0511 - 3507700mail@diabeteszentrum-hannover.dewww.diabeteszentrum-hannover.de
1119 Dr. Gernot SachsParkhofstr. 6441836 HückelhovenTel 02433 - 2991Fax 02433 - [email protected]
1120 Dr. Ernst-Otto von ReisDüsseldorfer Landstr. 21747259 DuisburgTel 0203 - 781719Fax 0203 - [email protected]
winDiab-Partnerpraxen
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Danksagungen
Danksagungen
Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen winDiab-Partnerpraxen für das entgegenge-brachte Vertrauen und dafür, dass sie uns ihre Daten zur Verfügung gestellt haben. Ohnedieses Engagement – auch das Finanzielle - wären weder Jahresbericht noch SPOT-Erhe-bungen oder winDiab Projekte wie InkreDiab oder ICDiab möglich.
Ein sehr herzlicher Dank geht auch an die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates fürdie unentgeltliche Mitarbeit, die konstruktiven Anregungen bei den winDiab-Projektenund die Unterstützung (in alphabetischer Reihenfolgen): Christian Graf, Hans Hauner,Lutz Heinemann, Norbert Hermanns, Michael Jecht, Evert van Lente, RainerLundershausen und Michael Nauck.
Unser ganz besonderer Dank jedoch gilt unserem Gesellschafter Dr. Dietmar Weber ausKöln! Ohne sein unschätzbares Wissen im Umgang mit Excel und anderen Datenbankenwären unsere Datenanalysen nicht möglich. Wie bereits in den Jahren zuvor hat er mitseiner unendlichen Geduld alle im Dokument abgebildeten Grafiken erstellt und diezugehörigen Auswertungen gemacht.
Die winDiab GesellschafterDüsseldorf im April 2012
MichaelSimonsohn
Dr. MatthiasMolinski
Dr. MatthiasKaltheuner
Dr. EvaHess
Dr. GregorHess
Dr. DietmarKrakow
Dr. MartinLederle
Dr. GerdNietzsche
Dr. Hans-Martin Reuter
Dr. NikolausScheper
DietmarWeber
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Glossar
Glossar
BdSN Berufsverband diabetologischerSchwerpunktpraxen Nordrhein
Benchmarking Vergleichsanalyse von eigenen Prozessen undMethoden mit denen des Wettbewerbs bzw.untereinander
BOT Basalunterstützte Orale Insulin-Therapie
BVND Bundesverband der niedergelassenenDiabetologen
CSII Continuous Subcutaneous Insulin Infusion
DDG Deutsche Diabetes-Gesellschaft
DFS Diabetisches Fußsyndrom
DMP „Disease Management Program”
DSP Diabetologische Schwerpunktpraxis
GDM Gestationsdiabetes mellitus
GKV Gesetzliche Krankenversicherung
HMG hierarchisierte Morbiditätsgruppen
ICD-10 International Code of Diseases
ICDiab Quartalsberichte auf Basis der ICD-10Kodierungen
InkreDiab Register zur Erfassung von Effekten der Inkretin-Therapie
KBV Kassenärztliche Bundesvereinigung
KV Kassenärztliche Vereinigung
LINDA Selbstmanagement-Schulungsprogramm fürMenschen mit Typ-1 oder Typ-2 Diabetes
mRSA Morbiditäts-bezogener Risiko-Struktur-Ausgleich
OGTT Oraler Glukose-Toleranztest
PVS Praxisverwaltungssoftware
SIT Supplementäre Insulin-Therapie
ZI Zentral-Institut, gemeint ist hier das vomZentral-Institut entwickelte Schulungsprogramm
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Impressum
Impressum
Dieser Jahresbericht einschließlich aller Teile ist Eigentum der winDiab GmbH. Jede Ver-wertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmungder winDiab GmbH unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Mikroverfilmungen und die Weiterverarbeitung in elektronischen Systemen.
Mai 2012
winDiab gemeinnützige GmbH, Düsseldorf
Gabriele Faber-Heinemann, Düsseldorf
Prof. Dr. Lutz Heinemann, Düsseldorf
Dr. Matthias Kaltheuner, Leverkusen
Dr. Dietmar Weber, Köln
: Druck und Verlag Mainz, Aachen
Wissenschaftliches Institut der niedergelassenen Diabetologen
winDiab GmbH
Geschäftsführerin:
Gabriele Faber-Heinemann
Kehler Str. 24
40468 Düsseldorf
Tel. 0211 4791 861
Fax 0211 29 26 901
E-Mail: [email protected]
Homepage: www.windiab.de
978-3-86310-336-7
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