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Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
Diplomarbeit
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
Braun Sandra Matr.Nr. 931.534
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
1 Aufgabenstellung
Im Rahmen der Diplomarbeit soll eine Sanierungsplanung für die
Mischwasserkanalisation im Einzugsgebiet des Gemeindebezirks Eimersdorf der
Gemeinde Rehlingen-Siersburg durchgeführt werden.
Dabei sind sowohl der physische Kanalzustand wie auch die hydraulische
Leistungsfähigkeit und die Belange der Schmutzfracht zu berücksichtigen. Darüber
hinaus ist es notwendig, Maßnahmen hinsichtlich Regenwasserbehandlung,
Fremdwasserentflechtung, Abtrennung von Außengebieten und
Entwässerungsmöglichkeiten zukünftiger Bebauungsflächen zu integrieren.
Außerdem soll die Sanierungsplanung sich nicht nur auf den momentanen IST -
Zustand beschränken, sondern darüber hinaus auch Änderungen und Erweiterungen
im Hinblick auf zukünftige Mehrbelastungen berücksichtigen (END - Zustand).
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
1.1 Vorarbeiten
Das Kanalkataster des Gemeindebezirkes Eimersdorf liegt in analoger und digitaler
Form der technischen Werke Rehlingen-Siersburg (TWRS) vor.
Die digitalen Bestandsdaten wurden über EXCEL - Tabellen in das
Kanalinformationssystem (TIFFANY von Sawatzki & Kerkemeier) der IBZ – GmbH
eingelesen.
Als Planungsgrundlagen standen digitale Katasterkarten mit allen Schächten und
Haltungen, sowie Orthophotos zur Verfügung.
Diese Planunterlagen dienten zur Planerstellung aller vorgelegten Bestands- und
Übersichtspläne.
Die Ortskanalisation wurde im Jahr 2004 verfilmt und vorläufig klassifiziert. Diese
Ergebnisse wurden in der Sanierungsplanung mit berücksichtigt.
Die Kanaldaten des bestehenden Hauptsammlers, mit den dazugehörigen
Sonderbauwerksdaten, wurden aus den vorliegenden Unterlagen der
Schmutzfrachtberechnung aus dem Jahre 1999 übernommen und mit in die
Berechnungen und Planungen integriert.
Das Ergebnis der im Januar 2005 vorgelegten Versickerungsstudie der Firma
Erdbaulaboratorium Saar (ELS) zeigt, dass die in Eimersdorf vorhandenen Flächen
zur Versickerung ungeeignet sind.
Trotz der gesamtflächig eher schlechten Versickerungseigenschaften können lokale
Versickerungen sehr gut möglich sein. Dies bedarf einer detaillierten Untersuchung.
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1.2 Beschreibung des Einzugsgebietes (IST - Zustand)
1.2.1 Allgemeine Gebietsbeschreibung Eimersdorf liegt im unteren Bereich des Niedtales, kurz vor der Einmündung der Nied
in die Saar. Es erstreckt sich vom Gebiet „Auf dem Ewert“ und dem Herrenberg mit
leichter bis mittlerer Hanglage entlang der „Römerstraße“ bis an die Grenzen zu
Siersburg und dem Gauberg mit einer steilen Hanglage.
Das Entwässerungsgebiet der Ortskanalisation umfasst die gesamte Ortslage von
Eimersdorf, welche durch die Nied in zwei Teilbereiche getrennt wird. Der eigentliche
Ortskern befindet sich links der Nied. Auf der rechten Uferseite sind nur entlang der
Niedtalstraße und der Straße „Im Haag“ Wohnhäuser zu finden.
Ebenso sind zwei große Außengebiete mit insgesamt ca. 74 ha in Eimersdorf
vorhanden, die punktuell oder breitflächig der Ortskanalisation zufließen.
Das erste Außengebiet A1 befindet sich links der Nied und ist in 11 Teilgebiete
unterteilt. Es hat eine Gesamtgröße von ca. 51,0 ha. Das Teilaußengebiet A1.6 mit
einer Größe von 9,08 ha fließt einem Sammelbecken mit einem Volumen von 700 m³
zu, welches dann in Kanal 11000 einleitet.
Auf der rechten Seite der Nied befindet sich ein weiteres Außengebiet mit einer
Größe von ca. 23,0 ha.
Die bebaute Fläche des Ortsteiles Eimersdorf beträgt ca. 21,0 ha mit
Befestigungsgraden zwischen 20% und 90%.
Die Kanal- und Haltungsnummern sind im Defizitplan D1 zu finden.
Im Ort selbst befinden sich zwei Brunnen.
Der Brunnen an der Kreuzung „Rehlinger Straße“ – „Auf der Hilt“ leitet in den Kanal
11000 ein. Eine durchgeführte Messung ergab einen konstanten
Fremdwasserzufluss von im Mittel 0,05 l/s.
Der zweite Brunnen befindet sich südlich des ersten Brunnens an der Einmündung
der „Niedtalstraße“. Er ist mit einer PVCU – Leitung DN 100 an den Schacht
200058.3 angeschlossen. Aus zwei Messungen zu unterschiedlichen Jahreszeiten
ergab sich ein maximaler Fremdwasserzufluss in die Ortkanalisation von 0,6 l/s.
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Außerdem ist ein Quellzutritt im Kanal 8101 zu finden, der über einen Graben in die
Nied einleitet (Trennsystem).
Bei der Berechnung des End - Zustandes wurde in Absprache mit der Gemeinde
Rehlingen – Siersburg ein Neubaugebiet integriert.
Die Ortslage Eimersdorf selbst liegt außerhalb von Wasserschutzzonen.
Wie bereits oben erwähnt, befindet sich als Vorfluter in Eimersdorf die Nied, die die
Ortslage von Südwest nach Nordost durchläuft.
1.2.2 Beschreibung des Kanalnetzes Das Kanalnetz in Eimersdorf lässt sich in 5 Teilbereiche unterteilen:
Entwässerungsgebiet B1 beginnt am Sportplatz in Eimersdorf und beinhaltet die
Straße „Im Wasenfeld“ und den nördlich gelegenen Teil der „Römerstraße“ (Kanal
10000 bis 10400).
Bereich B2 befindet sich direkt im Anschluss an Gebiet B1 und stellt den Ortskern
von Eimersdorf dar. Er umfasst die Kanäle in den Straßen „Im Steinrißer“, „Hinter
den Gärten“, „Kapellenstraße, „Auf dem Hiwer“, „Auf der Hilt“, „Rehlinger Straße“
sowie den restlichen Teil der „Römerstraße“ (Kanäle 11000 bis 11900, sowie Kanal
9000).
B3 beinhaltet die Wohnbebauung der nördlichen „Niedstraße“ und die Straße „Auf
der Göll“.
B4 ist die nördlich gelegene Straßenentwässerung der „Niedstraße“, Kanal 12000 bis
12200. Sie leitet direkt in die Nied ein.
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B5 liegt direkt an der „Eimersdorfer Straße“ und an der Straße „Im Haag“ (Kanäle
1000 bis 3000 und 6000). Diese Wohnbebauung schließt direkt an den
Hauptsammler 1.0 an.
Eimersdorf entwässert, bis auf den Teilbereich B4, der als Trennsystem ausgebildet
ist, über eine Mischwasserkanalisation und den Hauptsammler Niedtal des EVS in
die Kläranlage Rehlingen-Siersburg.
Die vorhandenen Bauwerke im betrachteten Netz sind im Einzelnen:
• Sammelbecken für den Abfluss des Außengebietes A1.6
(RRB „Hinter den Gärten“)
• Regenüberlauf mit Bodenöffnung (Springüberlauf) mit einem Drosselabfluss
von ca. 40 l/s. (Schacht 200044.1.R)
• RÜ 11 ( HS des Entsorgungsverband Saar EVS)
• Dükerkopf (HS_S29.2)
• RÜ HS_S20 ( Entlastungsbauwerk des HS)
• Stauraumkanal mit oben liegender Entlastung
2. Berechnungsregen Zur „Nachrechnung bestehender Systeme“ wird gemäß ATV – Arbeitsblatt A118,
Kap. 6.2.2, als Nachweisverfahren die hydrodynamische Berechnung mittels eines
Einzelmodellregens Euler Typ II empfohlen. Ziel dieser Nachweisberechnung ist es,
die Sicherheit des Kanalnetzes in Bezug auf Überstauerscheinungen im Rahmen der
empfohlenen Häufigkeiten aufzuzeigen.
Als Bezugsniveau wird die Geländeoberkante (z.B. Höhe der Schachtabdeckungen)
gewählt, da es bei Überschreiten dieses Wertes zu einem Austritt von Wasser auf die
Geländeoberfläche (Straßenfläche) kommt und die Möglichkeit einer Überflutung
besteht.
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Die empfohlene Überstauhäufigkeit nach A118, Kap. 5.1 für Wohngebiete liegt bei
n = 0,33. Für die Verwendung von Euler-Modellregen (Typ II) wird empfohlen, die
Regenhäufigkeit gleich der vorgegebenen Überstauhäufigkeit zu wählen.1 Als Berechnungsregen dient ein Modellregen Euler Typ II mit der Häufigkeit n = 0,33.
Die Regendauer sollte nach ATV 118 mindestens dem Zweifachen der längsten
maßgebenden Fließzeit im Entwässerungsnetz entsprechen.
Für Eimersdorf wurde eine längste Fließzeit im Netz von 8,7 min bis zum RÜ 11
ermittelt. Ab diesem RÜ beginnt der Hauptsammler, der in der Hydraulischen
Berechnung jedoch nicht nachgewiesen werden soll. Daraus ergibt sich eine
Modellregendauer von 16 min, ein 20-Minutenregen wurde gewählt.
Der anzusetzende Berechnungsregen ergibt sich gemäß KOSTRA2- Atlas wie folgt:
(Der Umrechnungsfaktor zwischen hN und r ist 33,33)
1 ATV – DVWK – Kommentar Hydraulische Berechnung von Entwässerungssystemen 2 Koordinierte Starkniederschlags-Regionalisierungs-Auswertungen auf Datenbasis des Deutschen Wetterdienstes Offenbach/Main
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Daraus ergeben sich für die Zeit von Januar bis Dezember für das Rasterfeld Spalte
7 Zeile 76 folgende Niederschlagsspenden:
0 - 5 min 292,34 l/(s*ha)
5 - 10 min 91,34 l/(s*ha)
10 - 15 min 66,00 l/(s*ha)
15 - 20 min 53,67 l/(s*ha)
2.1 Trockenwetter Der Trockenwetterabfluss in Entwässerungssystemen von Siedlungsgebieten
besteht aus den Komponenten
- häusliches Schmutzwasser Qh
- betriebliches Schmutzwasser (gewerblich, industriell) Qg, Qi und
- Fremdwasser Qf,
deren Abflussgrößen getrennt zu ermitteln sind.
fghfst QQQQQQ ++=+=
2.2 Häuslicher Schmutzwasserabfluss Qh Zur Berechnung des Schmutzwasserabflusses in Eimersdorf wurde mit einem
Schmutzwasseranfall von 140 l/(E *d) und einem Stundenansatz von 14 h gerechnet.
Daraus ergibt sich der spezifische Schmutzwasseranfall qh nach folgender Formel:
E)l/(s0,002778s/h3600h/d14
d)l/(E140qh ⋅=⋅
⋅=
In Eimersdorf beträgt die Einwohnerzahl 836 EGW.
Hieraus resultiert eine häusliche Schmutzwassermenge von:
l/s2,32E836E)l/(s0,002778Qh =⋅⋅=
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2.3 Gewerbliches Schmutzwasser Qg In Eimersdorf befindet sich kein Gewerbe, das für die Berechnungen berücksichtigt
werden muss.
Somit ergibt sich ein Qs von l/s2,320l/s2,32QQQ ghs =+=+=
2.4 Fremdwasser Qf
Bei unzureichenden Kenntnissen kann der Fremdwasserabfluss in
Schmutzwasserkanälen pauschal als Vielfaches m des Schmutzwasserabflusses
abgeschätzt werden.
m = 0,1 bis 1,0 (in begründeten Fällen auch > 1) hier m = 1,0
l/s2,32l/s2,321,0)Q(QmQ ghf =⋅=+⋅=
Da der Fremdwasserzufluss über 24 Stunden zufließt und Qs sich mit einem
Stundensatz von 14 h pro Tag berechnet hat, ist Qf folgendermaßen zu berechnen:
l/s1,352414l/s2,32Q 24f =⋅=
Bei einer befestigten Fläche von ca. 21 ha innerhalb der Ortskanalisation ergibt sich
ein spezifischer Fremdwasserzufluss von:
ha)l/(s0,06429ha21l/s1,35qf ⋅==
2.5 Siedlungsdichte
Die Siedlungsdichte ergibt sich aus dem Quotienten der Einwohnerzahl und der
befestigten Fläche des Einzugsgebietes.
E/ha40ha21
E836ED ==
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3. Ergebnisse
3.1. IST – Zustand
Das Ergebnis der hydraulischen Berechnung liefert Schächte bzw. Haltungen, die
einmal in drei Jahren überstauen und somit nicht mehr den empfohlenen Vorgaben
der ATV – Richtlinien entsprechen. Die Bewertung geschieht anhand von
Wasserspiegellagen, die im oben genannten Zeitraum die Deckel- bzw.
Geländeoberkannte überschreiten.
Rechnerisch wurden in Eimersdorf für den IST – Zustand 5 Haltungen festgestellt, an
denen Überstauereignisse auftreten. Diese Ergebnisse konnten jedoch nur teilweise,
bzw. von den Anliegern nicht bestätigt werden.
Die überstauten Haltungen sind in den Ergebnislisten (Anlage 3) mit einem Stern in
Liste 3 gekennzeichnet.
Dies sind im Einzelnen folgende Haltungen:
Kanal Haltung Straße / Lage
2 24 HS Einleitung in die KA 2000 1 Niedtal Straße 3000 1 Niedtal Straße 6100 1 Im Haag EL A 2.1
10000 19 freies Gelände
Die Überstauereignisse in den Kanälen 2000, 3000 und 6100 können auf den Zufluss
der Außengebiete A2.1, A2.2 und A2.3 zurückgeführt werden.
Bei Kanal 2/24 handelt es sich um eine Druckleitung des Hauptsammlers zur
Kläranlage. Sie wurde in den weiteren Berechnungen außer Acht gelassen, da es
sich in erster Linie um eine Berechnung der Ortskanalisation für die Gemeinde
Rehlingen-Siersburg handelt und Kanal 2 dem Entsorgungsverbandes Saar (EVS)
unterliegt.
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3.2. END – Zustand Bei der Berechnung des END – Zustandes wurde die Integration von Neubauflächen
und die Schließung von Baulücken berücksichtigt.
Integration von Neubauflächen Neubaugebiet „Am Dreckbaum“
Größe: ca.1,14 ha., Entwässerung im Mischsystem.
Das Schmutzwasser (ca. 1,14 ha * 40 E/ha = 46E * 0,002778 = 0,13 l/s) sowie das
Regenwasser wurden über die Eingabe von Teileinzugsgebieten und
Siedlungsdichten realisiert und mit dem Kanal 14 an den Kanal 10000
angeschlossen.
Schließung von Baulücken Neben der Neubaufläche wurde im Endzustand die Schließung von Baulücken
berücksichtigt.
In Eimersdorf wurden insgesamt 23 Baulücken geschlossen.
3.3. Ergebnisse Hydraulik END – Zustand Gegenüber dem IST – Zustand weist der END – Zustand lediglich zwei zusätzliche
Überstauereignisse auf, in Kanal 10000 Haltung 1 und 21. Diese können aus dem
Anschluss des Neubaugebietes resultieren.
Die Ergebnislisten sind in Anlage 4 zu finden.
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4 Zustandsklassifizierung der Haltungsschäden Die Zustandsklassifizierung der Haltungen erfolgte über die Einstufung in
unterschiedliche Zustandsklassen. Die Grundlage hierfür war das ATV Merkblatt
1493 mit einem 5 - stufigen Modell zur Schadensbeurteilung.
Als Grundlage für die Zustandsklassifizierung diente die aktuelle Verfilmung des
Kanalnetzes, die auf der Basis des ATV Merkblattes 1434, Teil 1 und 2, durchgeführt
wurde.
Im Rahmen einer digitalen Auswertung der Inspektionsdaten wurde eine Bewertung
und Wichtung der Einzelschäden durchgeführt. Die vorhandenen Punkt- und
Notensysteme des Klassifizierungsmodells sind darauf ausgerichtet, eine Einteilung
für die Schwere der Schadensart und – anzahl auf der Grundlage des aktuell
beobachteten Zustandes vorzunehmen.
Die Zustandsklassen wurden durch rechnerische Zusammenfassung der Punktwerte
von Einzelschäden bestimmt.
Hierzu wurde das Modul KAIN der Fa. Sawatzki & Kerkemeier verwendet.
Die Zustandsklassen bedeuten im Einzelnen:
Zustandsklasse 0: sofortiger Handlungsbedarf
Zustandsklasse 1: kurzfristiger Handlungsbedarf
Zustandsklasse 2: mittelfristiger Handlungsbedarf
Zustandsklasse 3: langfristiger Handlungsbedarf
Zustandsklasse 4: kein Handlungsbedarf
Beispielhaft wurde eine Haltung manuell nachgerechnet. Das Ergebnis ist in Anlage
2 zu finden.
3 ATV- Merkblatt M 149: „Zustandserfassung, -klassifizierung und –bewertung von Entwässerungssystemen außerhalb von Gebäuden“ 4 ATV- Merkblatt M 143: „Inspektion, Instandsetzung, Sanierung und Erneuerung von Abwasserkanälen und Leitungen“
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4.1 Ergebnisse der Zustandsklassifizierung Die Anzahl der verfilmten Haltungen ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
Kanalnetz Eimersdorf m Kanal Anzahl Haltungen
Gesamt 5004 167 gefilmt 3969 126
nicht gefilmt 1035 41
Nach der Auswertung der Verfilmung des Kanalnetzes von 2004 kann Folgendes
festgestellt werden:
Kanalnetz Eimersdorf Anzahl der Haltungen % Haltungslänge
[m] %
Zustandsklasse 0 24 14,37 867,08 17,33
Zustandsklasse 1 32 19,16 1106,86 22,12
Zustandsklasse 2 30 17,96 904,33 18,07
Zustandsklasse 3 14 8,38 413,07 8,26
Zustandsklasse 4 26 15,57 678,00 13,55
Zustandsklasse 7 41 24,55 1035,00 20,67
ZK 0
ZK 1ZK 2
ZK 3
ZK 4
0
200
400
600
800
1000
1200
m Kanal
Verteilung der Zustandsklassen im OT Eimersdorf der Gemeinde Rehlingen - Siersburg
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Die 1035 m nicht verfilmte Haltungen waren nicht anfahrbar, die Kamera konnte nicht
angesetzt werden oder eine Verfilmung war auf Grund des Alters der Kanäle nicht
vorgesehen („Hinter den Gärten“).
Die Anzahl der vorhandenen Schäden der einzelnen Zustandsgruppen zur
Zustandsklassifizierung waren:
Anzahl der vorhandenen Zustandsgruppen
19; 2%
1; 0%
177; 15%
300; 25%
208; 17%
225; 19%
77; 6%77; 6%
7; 1%
64; 5%
26; 2%
8; 1%
8; 1%
Abzweige
Rohrbruch, Rohrausbruch
Korrosion
Deformation
Hindernis
Kanalsanierungsmaßnahme
Lageabweichung
Riss
Scherbe
Undichtigkeit
Mechanischer Verschleiß
Fremdwasser
Rückstau
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4.2 Ergebnis bauliches Sanierungskonzept Nach DIN EN 752 – 2 muss der Sollzustand der Kanalisation nach erfolgter
Sanierung mindestens den gleichen Anforderungen genügen, die für eine neu
herzustellende Kanalisation gelten.
Die zur baulichen Sanierung von Entwässerungssystemen notwendigen Verfahren
werden in drei Hauptgruppen unterteilt.
• Eine Reparatur findet statt, wenn ein Schaden örtlich begrenzt ist. Zu den
Reparaturverfahren gehören Roboterverfahren, partielle Inliner - Verfahren
und das Injektionsverfahren.
• Als Renovierung bezeichnet man alle Maßnahmen, die die Substanz der
Leitung durch technische Veränderung erhalten. Dazu gehören insbesondere
Relining – Verfahren und Montageverfahren.
• Eine Erneuerung findet statt, wenn die Substanz der Leitung zerstört ist. Zur
Erneuerung gehören die offene, halboffene und die geschlossene Bauweise.
Um Aussagen über die entstehenden Kosten bei der Sanierung der einzelnen
Haltungen treffen zu können, wurde die GSTT Informationen „Grabenlose Verfahren
der Schadensbehebung in nicht begehbaren Abwasserleitungen “ verwendet.
In diesem Bericht sind die verschiedenen Schadensarten mit ihren möglichen
Sanierungsmaßnahmen aufgelistet.
Die Ergebnisse der Hydraulik sind in diese Zustandsbewertung nicht eingeflossen,
sollten aber bei der baulichen Sanierung im Einzelfall berücksichtigt werden. Dazu
sind Haltungen, die in der Hydraulischen Berechnung des END - Zustandes
Wasserspiegellagen über GOK oder zwischen 1 m unter GOK und GOK aufweisen in
der Zusammenstellung durch ein „!“ gekennzeichnet.
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Ebenfalls unberücksichtigt blieben betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte, d.h. es
wurden keine Kostenvergleichsrechnung für die Varianten Offene Erneuerung und
Renovierung durchgeführt.
Schadensbilder wie Lageabweichungen, die als Sanierungsvariante nur die Offene
Erneuerung zulassen, wurden dahingehend bewertet, dass bei einer Anzahl von bis
zu 20 % der Rohrverbindungen einer Haltung, die Lageabweichungen aufweisen,
eine Renovierung noch möglich ist, wenn nicht andere Schadensbildungen in der
Haltung eine Offene Erneuerung erforderlich machen.
Für die Sanierungsplanung sollte diese Problematik, neben den hydraulischen
Gesichtspunkten und anderen gleichzeitig laufenden Projekten wie Straßenplanung
oder Rehabilitation von Versorgungsleitungen, nochmals bewertet werden.
Bei der Kostenschätzung für die Renovierung wurde von zur Zeit üblichen
Reliningpreisen für Schlauchrelining ausgegangen. Die Kosten für die Reparatur
setzen sich aus Preisen für Roboter- und Kurzlinerverfahren zusammen.
Mit Hilfe von Kostenrichtwerten für die angewendeten Verfahren wurde eine
Kostenschätzung für jede Haltung aufgestellt.
5 Defizite In Eimersdorf konnten folgende Defizite festgestellt werden:
1) Hydraulische Defizite im Kanal 10000 im Bereich des Zusammenflusses aus
dem Sammler „Im Wasenfeld“ und „Rehlinger Straße“, Haltungen 19 und 21.
2) Mit Anschluss des Neubaugebietes und NBG 4 kommt es zusätzlich in der
Haltung 1 des Kanals 10000 zu Überstauerscheinungen.
3) Die Außengebiete A 2.1, A 2.2, A 2.3 fließen punktuell den Kanälen 2000,
3000 („Niedtalstraße“) und 6100 („Im Haag“) zu, wodurch es zu einer
Überlastung der genannten Kanäle kommt.
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4) Die Zuflüsse der Zierbrunnen in der „Rehlinger Straße“ und im „Steinweg“, die
an die Kanalisation angeschlossen sind.
5) Der mit F gekennzeichnete Fremdwasserzufluss infolge von Undichtigkeit
oder Fehlanschluss.
6) Im Bereich der „Niedtalstraße“ befindet sich ein Quellzufluss, der in den
Mischwasserkanal einleitet.
7) Am RÜ 200044.1 „Auf der Göll“ / „Niedtalstraße“ kommt es nach Aussagen
der Anwohner zu Verschmutzungen durch Toilettenpapier und ähnlichem im
vorhandenen Entlastungsgraben.
8) Die Außengebiete A1.1, 1.2, 1.3 fließen breitflächig dem Kanal in der
„Römerstraße“ zu, A1.4 und 1.5 dem Kanal in der Straße „Im Steinrißer“, A1.8
dem Kanal in der Straße „Im Hiwert“, die Außengebiete A1.9, 2.3, 2.4, 2.5
fließen dem Kanal in der „Niedtalstraße“ zu, A1.11 dem Kanal in der Straße
„Auf der Göll“. Punktuell fließen die Außengbiete A1.6 (EL200099.1-„Im
Steinrißer“), 1.7 (EL 200021.1- „Auf der Hilt“), sowie die Außengebiete A2.1,
(EL200014.1- „Im Haag“) und A2.2 (EL200007.1- „Niedtalstraße“) der
Mischwasserkanalisation zu.
5.1 Sanierungsrechnung / Sanierungsplanung In der hydraulischen Sanierungsberechnung werden alle Maßnahmen berücksichtigt,
die zur Beseitigung der Defizite in Eimersdorf notwendig waren.
In der Sanierungsplanung werden die einzelnen Maßnahmen mit ihren Varianten und
den entstehenden Kosten detailliert aufgeführt.
Die hydraulische Berechnung der Sanierungsplanung wurde ebenfalls mit dem
Programmsystem DYNA der Pecher Software GmbH durchgeführt.
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
Sie enthält neben den Vorgaben des END – Zustandes auch alle hydraulisch
bedeutsamen Änderungen der Sanierungsmaßnahmen, wie Beispielsweise den
Austausch überlasteter Haltungen oder Maßnahmen zur Fremdwasserentflechtung.
Da es sich bei Sanierungsrechnungen um die Verbesserung bestehender Systeme
und nicht um eine Nachrechnung im eigentlichen Sinne handelt, wird nach ATV A118
(Kap.5.1) empfohlen mit einem zweijährigen Bemessungsregen zu rechnen.
Daraus ergibt sich für die Zeit von Januar bis Dezember für das Rasterfeld Spalte 7
Zeile 76 folgende Niederschlagsspenden:
0 - 5 min 260,00 l/(s*ha)
5 - 10 min 79,67 l/(s*ha)
10 - 15 min 57,67 l/(s*ha)
15 - 20 min 46,67 l/(s*ha)
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Nach der Sanierungsbemessung mit dem zweijährigen Regen wurde das
überarbeitete Netz noch einmal mit einem dreijährigen Euler-Regen (n=0,33)
beaufschlagt, um eine Überstaukontrolle der sanierten Kanäle zu erhalten.
Die Ergebnislisten sind in Anlage 5 zu finden.
Die Ergebnisse der Sanierungsplanung werden im folgenden Maßnahmenkatalog
verdeutlicht.
5.2 Maßnahmenkatalog Die Beseitigung der erkannten Defizite wurde hinsichtlich ihrer Durchführbarkeit und
Wirtschaftlichkeit untersucht. Für die Kostenermittlung der Kanalneubauten wurde
sich an den Kostenrichtwerten der Richtlinie „Aktion Wasserzeichen“ orientiert, wenn
nicht örtliche Besonderheiten andere Annahmen erforderlich machten.
Die mögliche Förderung wurde bei Entflechtungsmaßnahmen, soweit nicht anders
vermerkt, mit 75 % der Kostenrichtwerte angesetzt. Hinsichtlich der
Dimensionierungen wurde die hydraulische Berechnung hinzugezogen und ein
Rohrdurchmesser von DN 250 mm für RW- Kanäle und DN 200 mm für reine
Quellleitungen aus betrieblichen Gründen nicht unterschritten.
Im Rahmen der Maßnahmen- und Variantenauswahl ergaben sich für die
Außengebiete A1.4, 1.5, A1.8 und A2.5 keine wirtschaftlich sinnvollen Möglichkeiten
zur Entflechtung. Für das Außengebiet A1.6 wurde bereits eine
Entflechtungsmaßnahme in Form eines Rückhaltebeckens durchgeführt, welches in
den Ortskanal einleitet. Auch hier wurden keine weiteren Maßnahmen zur
Entflechtung entwickelt.
Das Außengebiet A1.10 ist bereits entflochten und entwässert in den
Entlastungsgraben des RÜ 200044.1 in der „Niedtalstraße“.
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5.3 Prioritätenliste / Kostenübersicht Um eine Prioritätenliste zu erstellen, werden die Maßnahmen hinsichtlich ihres
Nutzens untersucht. Dabei kann folgendes festgestellt werden:
Lfd.Nr. Bezeichnung Nutzen / Bemerkung
Maßnahme 1 Hydraulische Sanierung Kanal 2000 Entflechtung 5,34 ha, Hydraulik
Maßnahme 2 Hydraulische Sanierung Kanäle 6100/ 1 und 3000/ 1 Entflechtung 8,55 ha, Hydraulik
Maßnahme 3 Entflechtung des Außengebietes A1.11 Entflechtung 5,69 ha
Maßnahme 4 Neufassung der Quelle Entflechtung
Maßnahme 5 Teilentflechtung Außengebiet A 1.9 Entflechtung 2,30 ha
Maßnahme 6 Entflechtung der Zierbrunnen Entflechtung
Maßnahme 7 Entflechtung Außengebiet A1.7 Entflechtung 5,67 ha
Maßnahme 8 Teilentflechtung der Außengebiete A1.2 und A1.3 Entflechtung 7,50 ha
Maßnahme 9 Entwässerung des Neubaugebietes NBG 4 Anschluss NBG
Als kurzfristig für notwendig erachtet werden die Maßnahmen 1 und 2, da hier
sowohl eine Entflechtung realisiert werden kann als auch ein hydraulisches Defizit
beseitigt wird.
Ebenso werden die Maßnahmen 4 und 6 als kurzfristige Maßnahmen eingestuft, da
aus ihnen ein Fremdwasseranfall von insgesamt 1,25 l/s resultiert.
Die Maßnahmen 3, 5, 7, 8 und 9, reine Entflechtungsmaßnahmen, werden als
mittelfristig eingestuft, da zurzeit noch eine Förderung dieser Maßnahmen über das
Programm „Aktion Wasserzeichen“ möglich ist.
Darüber hinaus verbessert Maßnahme 8 die Hydraulik im Kanal 10000.
Maßnahme 9 kommt erst dann zur Ausführung, wenn das Neubaugebiet NBG 4 an
den Kanal angeschlossen werden soll.
• Kurzfristige Sanierung Maßnahmen 1, 2, 4 und 6
• Mittelfristige Sanierung Maßnahmen 3, 5, 7, 8 und 9
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Eine mögliche Prioritätenliste könnte dann, vorbehaltlich sonstiger gemeindlicher
Projekte, wie folgt aussehen:
Priorität Lfd.Nr. Bezeichnung Nutzen / Bemerkung
1 Maßnahme 6 Entflechtung der Zierbrunnen Entflechtung
2 Maßnahme 4 Neufassung der Quelle Entflechtung
3 Maßnahme 2 Hydraulische Sanierung Kanäle 6100/ 1 und 3000/ 1
Entflechtung 8,55 ha, Hydraulik
4 Maßnahme 1 Hydraulische Sanierung Kanal 2000
Entflechtung 5,34 ha, Hydraulik
5 Maßnahme 5 Teilentflechtung Außengebiet A 1.9 Entflechtung 2,30 ha
6 Maßnahme 7 Entflechtung Außengebiet A1.7 Entflechtung 5,67 ha
7 Maßnahme 8 Teilentflechtung der Außengebiete A1.2 und A1.3 Entflechtung 7,50 ha
8 Maßnahme 3 Entflechtung des Außengebietes A1.11 Entflechtung 5,69 ha
9 Maßnahme 9 Entwässerung des Neubaugebietes NBG 4 Anschluss NBG
5.4 Nachweis der Überflutungssicherheit Im Umfang dieses Projektes war ein Nachweis der Überflutungssicherheit nicht
erforderlich. Der Vollständigkeit halber wurde die Berechnung jedoch durchgeführt.
Die Überflutungspunkte wurden vor Ort untersucht und photografisch dokumentiert
(Photodokumentation Anlage15).
Der Überflutungsvorgang auf der Oberfläche und der Überflutungsschutz sind in
hohem Maße von den örtlichen Gegebenheiten abhängig.
Der direkte rechnerische Nachweis der Überflutungshäufigkeit ist äußerst schwierig
und mit den derzeit verfügbaren Abflussmodellen überwiegend nicht möglich.
Die tatsächliche Überflutungshäufigkeit lässt sich somit überwiegend nur durch
Beobachtungen und Erfahrungen (z.B. Anwohnerbefragung) feststellen.
Für Wohngebiete empfiehlt die ATV A118 eine Überflutungshäufigkeit von n=0,05.
Als Berechnungsregen dient ein 20-jähriger Modellregen Euler Typ II mit einer Dauer
von 20 min.
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
Daraus ergibt sich für die Zeit von Januar bis Dezember für das Rasterfeld Spalte 7
Zeile 76 folgende Niederschlagsspenden:
0 - 5 min 443,00 l/(s* ha)
5 - 10 min 144,33 l/(s* ha)
10 - 15 min 105,67 l/(s* ha)
15 - 20 min 86,33 l/(s* ha)
Hiermit traten an den nachfolgenden Punkten Überflutungen auf:
Kanal Haltungsnummer Straße
1 1 Eimersdorfer Straße 1 2 Eimersdorfer Straße 2 24 Drossel
777 7 Neuer Regenwasserkanal 1000 1 Eimersdorfer Straße 1000 4 Eimersdorfer Straße 1000 6 Eimersdorfer Straße 2000 1 Niedtalstraße 3000 1 Niedtalstraße
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
6100 1 Im Haag 8000 1 Auf der Göll
10000 1 Römerstraße 10000 2 Römerstraße 10000 8 Im Wasenfeld 10000 16 Freies Gelände 10000 19 Freies Gelände 10000 21 Freies Gelände 10000 23 Freies Gelände 10000 24 Freies Gelände 10000 25 Freies Gelände 10100 1 Römerstraße 10100 2 Römerstraße 11000 23 Freies Gelände 11400 1 Im Steinrißer 11400 2 Im Steinrißer 11900 4 Rehlinger Straße
Kanal 1 und Kanal 1000 befinden sich in der „Eimersdorfer Straße“, in deren Bereich
nur eine einseitige Bebauung zu finden ist. Austretendes Wasser würde direkt in die
in unmittelbarer Nähe fließende Nied gelangen. Somit käme es zu keiner Überflutung
der Keller bei den Anwohnern der Eimersdorfer Straße.
Ebenso verhält es sich bei Kanal 2000/1 und 3000/1 und Kanal 6100/1 in der
„Eimersdorfer Straße“ bzw. der Straße „Im Haag“. Die überlaufenden Wassermengen
gelangen über die Straße in die angrenzenden Grünflächen.
Bei Überflutung von Kanal 10000 Haltung 8, 16,19, 21,23, 24, 25 und Kanal 11000
Haltung 23 ist eine Schädigung ebenfalls auszuschließen, da auf Grund des großen
Gefälles das austretende Wasser direkt in freies Gelände abfließen kann.
Ein Wasseraustritt aus Kanal 8000 Haltung 1 zieht ebenfalls keine Beeinträchtigung
nach sich. Das austretende Wasser würde über die angrenzende Böschung dem
Einlauf 200048.1EL und so dem RW - Kanal in der „Niedtalstraße“ zufließen. Zudem
liegt die Wohnbebauung der Straße „Auf der Göll“ rund 3 m höher als die Straße
selbst.
Sanierung der Mischwasserkanalisation im Gemeindebezirk Eimersdorf
der Gemeinde Rehlingen-Siersburg
Bei Kanal 10000/1 und 10000/2 in der „Römerstraße“ ist davon auszugehen, dass es
durch eine Überflutung zu einer Schädigung der angrenzenden Bebauung kommt. In
diesem Bereich sind keine Bordsteine vorhanden, sodass das austretende Wasser
vor allem in die tiefer liegenden Einfahrten und somit auch durch tiefer liegende
Kellerfenster fließen kann.
Kanal 10100 Haltungen 1 und 2 befinden sich in der „Römerstraße“, in deren
Bereich eine einseitige Bebauung zu finden ist. Aus dem Kanal austretendes Wasser
kann über die Straße in die angrenzende Grünfläche fließen.
Bei einer Überflutung des Kanals 11400 in der Straße „Im Steinrißer“ Haltungen 1
und 2 ist ebenfalls keine Schädigung zu befürchten, da alle angrenzenden
Grundstücke durch Mauern vom Straßenbereich abgetrennt sind).
Anders verhält es sich bei Kanal 11900 Haltung 4 in der „Römerstraße“. Hier ist bei
Haus Nummer 11 mit einer Schädigung durch austretendes Wasser zu rechnen. Die
Wasseraustrittsstelle befindet sich in einem Geländetiefpunkt. So hat das Wasser
keine Abflussmöglichkeit und kann über den niedrigen Bordstein direkt in das
angrenzende Grundstück fließen.
Kommt es zum Wasseraustritt aus dem neu geplanten Regenwasserkanal, kann
dieses auf Grund des Gefälles der Straße „Auf der Hilt“ ablaufen und später wieder
durch Straßeneinläufe in den Kanal gelangen.