hospizkultur und palliativversorgung 2015 inhalt · p3a - steht in ständigen offenen...
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S T A D TE S S E N
Hospizkultur und PalliativversorgungEmpfehlung des Arbeitskreises Palliativmedizin,Palliativpflege und Hospizarbeitin der stationären Alten- und Behindertenhilfe
Kommunale KonferenzAlter und Pflege
NetzwerkPalliativmedizinEssen
S T A D TE S S E N
Impressum
Herausgeberin Stadt Essen Der Oberbürgermeister Fachbereich Soziales und Wohnen Geschäftsstelle der Konferenz Alter und Pflege Steubenstraße 53 45121 Essen
Ansprechpartner Netzwerk Palliativmedizin Essen (npe) Arbeitsgruppe der ATZ gemeinnützige GmbH Henricistraße 40-42, 45136 Essen
Gesundheitsamt, Heimaufsicht Hindenburgstraße 29, 45127 Essen
Redaktion Annette Gräwer Einrichtungs- und Pflegedienstleitung, Evang. Altenzentrum am Emscherpark e.v.
Carmen Birkholz Diplom -Theologin, Institut für Lebensbegleitung
Iris Bücking Palliativfachperson für psychosoziale Berufe, Therapieleitung Betreuungszentrum Zollverein, GESBE
Susanne Gössling Geschäfts- und Einrichtungsleitung, GESBE
Irene Lambrecht Pflegewissenschaftlerin BScN, Heimaufsicht, Gesundheitsamt
Marion E. Badem Palliativfachperson, Zentrale Koordination und Organisation npe
Olaf Mesenbrock Pflegedienstleitung, Ev. Senioren Zentrum Kettwig
Dorothea Mrisi Dipl.-Pflegew. (FH) Pflegedienstleitung, Kurt-Schumacher-Zentrum, AWO
Olaf Trinath Diplom Biologe, Luttermann GmbH
Brigitte Schönberger Pflegefachraft Heimaufsicht, Gesundheitsamt
Ros Waschke Palliativkoordinatorin und stellvertretende Einrichtungsleitung, Kath. Alten- und Pflegeheim St. Anna
Gerhard Lindner Pflegedienstleiter Otto Hue Haus, AWO
Fachliche Beratung Arbeitskreis Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit in der stationären Alten- und Behindertenhilfe des npe
Frau Dr. Marianne Kloke Direktorin der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care
Maria Degner Krankenschwester, Palliativ Care Zertifikat, Algesiologische Fachassistenz
Druck und Satz Stadt Essen, Amt für Zentralen Service Auflage 500
Oktober 2015
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Handlungsempfehlung zur Entwicklung einer Hospizkultur und Palliativversorgungin stationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe
„Palliativbetreuung dient der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind. Dies geschieht mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psychosozialer und spiritueller Natur.“1
1 WHO, 2002
HinweisAus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in der „Handlungsempfehlung zur Entwicklung einer Hospiz-kultur und Palliativversorgung in stationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe“ durchgängig männliche Ausdrucksformen verwendet. Sie sind jedoch immer im Sinne der männlichen als auch der weiblichenForm verwendet.
4
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Einführung
Mit Zunahme des Anteils alter Menschen an der Bevölkerung werden prozentual auch mehr palliativ zu ver-sorgende Bürger in Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe betreut. Hier ist es dringend wünschenswert, vor Ort den Leitgedanken der Hospizkultur und Palliativversorgung zu implementieren. Dabei stellt u. a. der immer größer werdende Anteil der Menschen die an Demenz leiden, die stationäre Altenhilfe vor große Herausforderungen.
Diese Herausforderungen bestehen darin, dem Palliativpatienten den Erhalt oder die Wiederherstellung seiner Lebensqualität, die bestmögliche Linderung körperlicher Symptome, die Respektierung seiner Integrität und Würde, psychosoziale Unterstützung, sowie Angebote der spirituellen Begleitung bis zum Tod zu bieten und die Angehörigen in diese Begleitung einzubeziehen.
Die Zielgruppe sind Bürger in Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe mit einer nicht mehr heilbaren und rasch zum Tode führenden Erkrankung sowie einer begrenzten Lebenserwartung. Dazu gehören sowohl die Berücksichtigung der körperlichen Symptome dieser Erkrankung und der hiermit einhergehenden psychosozialen und spirituellen Probleme, als auch die Begleitung der Angehörigen. Bei dementiell Erkranktenim fortgeschrittenen Stadium leistet die effektive Behandlung interkurrenter Gesundheitsprobleme einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität.
Dieses soll erreicht werden durch:
• Bestmögliche Linderung von Schmerz und anderen belastenden körperlichen und psychischen Symptomen ggf. im multiprofessionellem Ansatz
• Stärkung der Kompetenz und Haltung der Betreuenden in wichtigen Fragen der Kommunikation und Ethik
• Die palliative Begleitung im psychischen, sozialen und spirituellen Bereich für den Bürger in Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe und seine Angehörigen in jeder Phase der Erkrankung sowie des Sterbens und der Trauer
• Eine der Würde des Menschen und seiner Individualität entsprechende Sterbebegleitung
Die Einführung und Umsetzung der „Handlungsempfehlung zur Entwicklung einer Hospizkultur und palliativenVersorgung in stationären Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe“ muss als gemeinsame Aufgabe des Trägers der Einrichtung, der Geschäftsführung, des multiprofessionellen Leitungsteams, sowie allen Mitarbeiterndes Hauses (intern) und allen an der Palliativversorgung beteiligten Personen (extern) verstanden werden.
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Die Handlungsempfehlungen sind Grundlage für eine fachgerechte und frühzeitige palliative Versorgung und hospizliche Begleitung von Palliativbewohnern und bilden den Rahmen für eine gelungene Arbeitsorgani-sation innerhalb der Betreuungseinrichtungen und beschreiben die Aufbau- und Ablaufqualität in den wesent-lichen Qualitätsebenen von Struktur, Prozess und Ergebnis zum Wohle der Bewohner. Eine Erklärung der in derPalliativmedizin verwendeten Begriffe und Abkürzungen finden Sie in der Anlage 7.
StrukturHospizkultur und palliative Versorgung beschreiben eine schützende und sorgende Grundhaltung, die im Pflegeleitbild / Pflege- und Betreuungskonzept verankert ist. Die Grundhaltung kommt allen Bürgern in Ein-richtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe, ob in Gesundheit, in Krankheit und/oder im Sterben zugute. Von dieser wertschätzenden Haltung profitieren sowohl die Mitarbeiter der Einrichtungen (intern) und als auch alle an der Palliativversorgung beteiligten Personen (extern), die im regelmäßigen Austausch miteinander stehen.
ProzessBegleitung und Betreuung bis zum Lebensende sind Aufgabe eines multiprofessionellen Palliativteams. Die Palliativfachperson(en) geben ihr Wissen an alle Beteiligten weiter und sind für die interne und regionale Vernetzung verantwortlich. Somit wird die bestmögliche Lebensqualität für den Palliativpatienten bis zuletzt gewährleistet. Allen Beteiligten wird Sicherheit vermittelt.
ErgebnisAlle an der Versorgung Beteiligten (intern und extern) haben ein gemeinsames Verständnis einer Hospizkultur und Palliativversorgung. Der palliativ zu versorgende Bewohner erfährt eine optimale und seinen aktuellen Bedürfnissen entsprechende Versorgung und Begleitung.
8
Kommentierung der Kriterien
Dem palliativ zu versorgenden Bewohner fehlen über den normalen Alterungsprozess hinaus Funktionsreserven.Er hat Einschränkungen, die ihn im Alltag beeinträchtigen, ist konfrontiert mit drohendem oder bereits einge-tretenem Verlust von Selbständigkeit und Selbsthilfefähigkeit, hat in der Regel Rehabilitationsbedarf und –potential, ist multimorbide und multidimensional betroffen (körperlich, psychisch und sozial). Fragilität, Multimorbidität und Polypharmazie stellen auch für den palliativ zu versorgenden Bewohner grundsätzlicheRisikofaktoren dar. Darüber hinaus bestehen häufig Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, schwere Verstopfung, Durchfall, Mangel- und Unterernährung, Austrocknung, innere Unruhe, Verwirrtheit (agitiertes und stummes Delir), Depression und Angst. Diese Symptome können gleichzeitig bestehen und sich gegenseitig verstärken.Hinzu kommen (oftmals rasch zunehmend) Immobilität und der Verlust an Selbstständigkeit. Bei einem Bewohner mit einer dementiellen Erkrankung ist ab der Stufe VI nach Reisbergskala (Anlage 2) zu prüfen, ob eine palliative Behandlung/Betreuung erforderlich ist, da hier eine adäquate Symptomerkennung erschwert ist oder eine Symptomverkennung vorliegen kann.
S1/S2Wird in der Handlungsempfehlung der Begriff palliativ zu versorgender Bewohner verwendet, so ist der Bürgerin Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe gemeint, bei dem mindestens zwei der fünf erstgenannten Erhebungskriterien erfüllt sind oder Punkt sechs zutrifft (in der AG konsentierte Empfehlung auf der Basis vorhandener Literatur).
Erhebungskriterien:
1. Barthel-Index (BI) von 30 oder weniger Punkten (Anlage 1)
2. Auffällige Tagesschläfrigkeit
3. Durchgehende Bettlägerigkeit während des Tages in den letzten vier Wochen
4. Äußerungen von Schmerzen und anderen Problemen psychischer, physischer und spiritueller Natur (Anlage 3a/3b/3c)
5. Reisbergskala (Anlage 2)
6. Aufgrund der subjektiven Einschätzung des Teams
S3aWird in der Handlungsempfehlung der Begriff Palliativteam verwendet, so ist die Gesamtheit der Personen, diean der Versorgung eines Bewohners mit palliativem Bedarf beteiligt sind, gemeint. Dazu zählen z. B. Pflegende,Mitarbeiter der sozialen Betreuung, Pflegedienst- und Einrichtungsleitung, Verwaltungsmitarbeiter, Mitarbeiterder Küche, Hauswirtschaft und Haustechnik sowie Therapeuten und Ehrenamtliche. Mindestens ein Mitglied des Palliativteams hat das Palliative Care Zertifikat (DGP).
S4Zum fallbezogenen Zeitplan empfehlen wir einen täglichen Austausch über den aktuellen Handlungsbedarf und schriftlich dokumentierte, dem Bedarf zeitlich angepasste multiprofessionelle Fallbesprechungen.(Anlage 4)
S5Als Evaluationsinstrument wird das hausinterne Dokumentationssystem bzw. die Pflege- und Betreuungs-planung angewendet. Zur vertiefenden Evaluation empfehlen wir die zeitliche individuelle Aktualisierung des Prozessverlaufs sowie die Anwendung von Kriterien zur Überprüfung des gesamten Prozessverlaufs.(Anlage 3a/3b/3c)
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E1 Hospizkultur in der palliativen Versorgung
Mit der Einführung der palliativen Versorgung und der Entwicklung einer Hospizkultur in den Einrichtungen werden qualifizierte Sterbe- und Trauerbegleitung mit Abschiedsritualen neben der Orientierung an Pflege, Wohnen und Rehabilitation, fester Bestandteil in der multiprofessionellen Versorgung von palliativen Bewoh-nerinnen und Bewohner.
Als zentrale Qualitätsmerkmale einer Abschiedskultur gelten nach Wilkening/Kunz2:
• Das Ermöglichen von Gesprächen über den Tod im Heimalltag, möglichst schon bei Heimeinzug.
• Vorbereitungen zur Gestaltung einer Abschiedskultur für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter sind seitens der Organisation getroffen.
• Zur unterstützenden Begleitung kann eine Ambulante Hospizgruppe hinzugezogen werden.
• Eine würdige Verabschiedung Verstorbener sowie Zeit und Raum für Trauernde ist gewährleistet.
Wertschätzender Umgang und offene Kommunikation aller Beteiligten mit- und untereinander sind Merkmaleeiner gelebten Hospizkultur.
Zur Implementierung einer qualitätsgesicherten Hospizkultur und palliativen Versorgung in Einrichtungen derstationären Alten- und Behindertenhilfe gilt es, über die Geschäftsleitung des Hauses Fort- und Weiterbildungfür alle an der Palliativversorgung beteiligten Personen und Berufsgruppen sicherzustellen. Grundsätzlich benötigt das multiprofessionelle Palliativteam in seiner täglichen Arbeit Unterstützung in Form von Nachbe-sprechungen und/oder Supervision.
Ziel ist es, alle an der palliativen Versorgung Beteiligten zu stärken und so den Entwicklungsprozess kontinuier-lich zu optimieren.
2 Wilkening, Kunz, 2003, S. 120 ff.
10
Anlage 1
Barthel-Index
EssenUnfähig, allein zu essen 0Braucht etwas Hilfe, z. B. beim Fleisch schneiden oder Butter auftragen 5Selbständig, benötigt keine Hilfe 10
BadenAbhängig von fremder Hilfe 0Selbständig, benötigt keine Hilfe 5
Körperpflege (Rasieren, Kämmen, Zähneputzen)
Abhängig von fremder Hilfe 0Selbständig, benötigt keine Hilfe 5
An- und Auskleiden (einschließlich Schuhe binden, Knöpfe schließen) 0Unfähig, sich allein an- und auszuziehen 5Braucht etwas Hilfe, kann aber ca. 50 % allein durchführen 10Selbständig, benötigt keine Hilfe
StuhlkontrolleInkontinent 0Gelegentlich inkontinent (max. 1x pro Woche) 5Ständig kontinent 10
UrinkontrolleInkontinent 0Gelegentlich inkontinent (max. 1x pro Tag) 5Ständig kontinent 10
ToilettenbenutzungAbhängig von fremder Hilfe 0Benötigt Hilfe wg. fehlenden Gleichgewichts oder beim Ausziehen 5Selbständig, benötigt keine Hilfe 10
Bett- bzw. StuhltransferAbhängig von fremder Hilfe, fehlende Sitzbalance 0Erhebliche physische Hilfe beim Transfer erforderlich, Sitzen selbständig 5Geringe physische bzw. verbale Hilfe oder Beaufsichtigung erforderlich 10Selbständig, benötigt keine Hilfe 15
11
MobilitätImmobil bzw. Strecke < 50 m 0Unabhängig mit Rollstuhl, incl. Ecken, Strecke > 50 m 5Unterstütztes Gehen möglich, Strecke > 50 m 10Selbständiges Gehen möglich (Hilfsmittel erlaubt), Strecke > 50 m 15
TreppensteigenUnfähig, allein zu Treppen zu steigen 0Benötigt Hilfe oder Überwachung beim Treppensteigen 5Selbständiges Treppensteigen möglich 10
Der maximal erreichbare Scorewert beträgt 100 Punkte.
Mahoney FI, Barthel D. Functional evaluation: the Barthel Index. Maryland State Med Journal 1965;14:56-61
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Anlage 2
Reisbergskala3
Ein Verfahren zur Beurteilung des Schweregrades der Alzheimer Demenz: Modifizierte, verkürzte Fassung
3 B. Reisberg, 1986
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Anlage 3a
Checkliste zur Versorgung von Bewohnern mit palliativem Bedarf
Erhebungskriterien zur Einstufung eines palliativ zu versorgenden Bewohners
Barthel Index (BI): ja, am ______________ Hdz._____
Auffällige Tagesschläfrigkeit: ja, am ______________ Hdz._____
Durchgehende Bettlägerigkeitwährend der letzten vier Wochen: ja, am ______________ Hdz._____
Äußerungen von Schmerzen undanderen Problemen psychischer,physischer und spiritueller Natur: ja, am ______________ Hdz._____
Reisbergskala: ja, am ______________ Hdz._____
Subjektive Einschätzung des Teams: ja, am ______________ Hdz._____
14
Anlage 3b
Assessment zur Feststellung palliativen Handlungsbedarfes und zur Evaluierungder Pflegeprozessplanung
Name: _____________________________ Wohnbereich: _____________________________
Datum: _____________________________
Symptom (bei Mehrfachnennung in einer Rubrik Betreffendes ankreuzen) Nein Ja
Schmerz Gibt der Patient Schmerzen an, oder weist sein Verhalten, Mimik, Gesten und Körperhaltung auf eine Schmerzsymptomatik hin? ( Schmerzassessment, ggf. BESD Bogen durchführen)
Unruhe Zeigt der Patient unruhiges Verhalten (z.B. Nesteln, Schaukeln, ständiges Rufen)?
Trachealsekret Ist der Patient verschleimt?
Übelkeit Klagt der Patient über Übelkeit, oder lässt sich durch sein ablehnendes Verhalten gegenüber von Speisen und Getränken eine Übelkeit vermuten?
Erbrechen Kommt es bei dem Patienten in den letzten Tagen häufig /regelmäßig zum Erbrechen?
Dyspnoe Klagt der Patient über Luftnot? Hat sich die Atmung hinsichtlich Tiefe, Atemzughäufigkeit oder Geräusch verändert?
Miktion Sind Menge, Aussehen, Geruch des Urins oder die Häufigkeit des Wasserlassens verändert? Bei Katheterträgern: gibt es Probleme mit dem Katheter?
Stuhlgang Setzt der Patient unregelmäßig Stuhlgang ab? Ist der Stuhlgang schmerzhaft /erschwert? Leidet der Patient unter Durchfall?
andere Symptome Gibt es weitere Symptome/Umstände unter denen der Bewohner leidet?
Medikation Gibt es Hinweise auf Unverträglichkeiten / Nebenwirkungen von Medikamenten? Kann der Patient die Medikamente schlecht oder gar nicht schlucken?
Hydratation Hat der Patient Durst? Gibt es Hinweise auf Austrocknung (Rückgang der Urinproduktion, Zunahme der Verwirrtheit)?
Mundpflege Ist der Mund trocken? Gibt es Einschränkungen in der Kaufähigkeit (kranke Zähne, schlecht sitzende Prothese)? Liegt eine Mundentzündung vor?
Haut Hat der Patient Hautjucken (Kratzspuren)? Gibt es wunde Stellen? Gibt es nicht heilende Wunden?
Körperpflege Werden die besonderen Gewohnheiten des Patienten ausreichend berücksichtigt?
Umgebung Gibt es Umgebungsbedingungen, die den Patienten belasten?
15
Aus der Einschätzung ergeben sich folgende Maßnahmen:
Beratungsgespräch mit Angehörigen / Zugehörigen
Arzt konsultieren
Hinzuziehen einer palliativen Fachkraft
Hinzuziehen eines Seelsorgers
Hinzuziehen weiterer Therapeuten (Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie)
Sonstiges
Keine
Psyche (nicht dementiell bedingtes Syndrom) Macht der Patient einen traurigen Eindruck? Macht der Patient einen ängstlichen Eindruck? Ist der Patient verwirrt / hat er Halluzinationen?
Angehörige Gibt es Gesprächsbedarf seitens Angehörigen? Gibt es besondere Belastungen in der Familie?
Liegt eine gesetzliche Betreuung oder Vorsorgevollmacht vor?
Liegt eine Patientenverfügung vor?
Wenn Ja, ist der Inhalt der Verfügung bekannt?
Wünscht der Patient lebensverlängernde Maßnahmen? Wünscht der Patient eine PEG-Anlage? Wünscht der Patient bei nicht ausreichender Trinkmenge eine Infusion? Lehnt der Patient auf Grund seiner Erkrankung eine Herz-Kreislaufwiederbelebung ab? Lehnt der Patient eine intensivmedizinische Behandlung ab? Lehnt der Patient eine Krankenhauseinweisung grundsätzlich ab?
Liegt ein Palliativausweis vor?
Sind spirituelle, religiöse, kulturelle Wünsche zur Sterbebegleitung bekannt?
Werden Erkenntnisse aus der Biographie berücksichtigt?
Sind Angehörige in die Begleitung eingebunden?
Liegt ein Wunsch zu ehrenamtlicher Sterbebegleitung vor?
16
Anlage 3c
Evaluationskriterien zur Überprüfung des gesamten Prozessverlaufs
1. multiprofessionelles Team bestehend aus:
a. Mediziner: ja nein
b. Pflegende: ja nein
c. Psychotherapeuten: ja nein
d. Physiotherapeuten: ja nein
e. Seelsorger: ja nein
f. Ehrenamtliche intern: ja nein
g. Ehrenamtliche extern ja nein
Angehörige: ja nein
h. weitere Personen/Berufsgruppen: ja nein
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2. Klärung der Ressourcen: ja, am ______________ Hdz._____
3. Kennzeichnung der Probleme: ja, am ______________ Hdz._____
4. Erfassung wesentlicher Symptome: ja, am ______________ Hdz._____
5. Willensbekundung: ja, am ______________ Hdz._____ (Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht)
6. Angehörigengespräch: ja, am ______________ Hdz._____
7. Multiprofessionelle Palliative Fallbesprechung: ja, am ______________ Hdz._____
8. Hinzuziehung von SAPV: ja, am ______________ Hdz._____
9. Aufgabenverteilung im Team: ja, am ______________ Hdz._____
10. Fallbezogener Zeitplan: ja, am ______________ Hdz._____
Evaluation des gesamtem Prozessverlaufs erfolgt: ja, am ______________ Hdz._____
17
Anlage 4
Köln-Nimwegener Methode8.
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Anlage 5
Auszug aus dem Vertrag über die Erbringung Spezialisierter ambulanter Palliativversorgung in Nordrhein gemäß § 132 d SGB V i.V. m. § 37 b SGB V, Palliative-Care-Team – KV Nordrhein – nordrheinische Krankenkassenverbände
20
Anlage 5a
SAPV Formular 63
21
22
Anlage 6
Anlage zur Essener Patientenüberleitung
Name, Vorname Geb.
Palliativmedizinische Hauptdiagnose
Relevante Nebendiagnosen (max. 4)1. 3.2. 4.
VorsorgedokumentePatientenverfügung Vorsorgevollmacht (Gesundheitsfürsorge)Essener Palliativausweis Betreuung (Gesundheitsfürsorge)Sonstige ________________________
Informiertheit über Schwere und Bedeutung der ErkrankungPatient voll teilweise nicht möglich nicht gewünschtAngehörige voll teilweise nicht nicht vorhanden
Für welche Symptome erhielt der Patient bereits Medikamente?Schmerz regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichÜbelkeit / Erbrechen regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichVerstopfung / Durchfall regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichLuftnot regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichAngst / Unruhe regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichVerwirrtheit regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichSchlafstörungen regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlichAndere __________ regelmäßig bei Bedarf nicht erforderlich
Folgende Komplikationen sind im Krankheitsverlauf möglichakute Blutung Erstickungsanfall psychosoziale ÜberforderungQuerschnitt / Fraktur Krampfanfall SchluckstörungSonstige _________________________________________________
aufwendige VersorgungSchmerzpumpe PEG auf Ablauf (Ileus) Drainage (Aszites, Pleura, Wunde)parenterale Ernährung Portversorgung Andere______________________
weitere Dienste falls möglich, bitte Ansprechpartner und TelefonnummerAmbulantes Hospiz __________________________________________________Palliativarzt __________________________________________________Palliativpflegedienst __________________________________________________Ambulanter Pflegedienst __________________________________________________SAPV __________________________________________________Therapeuten (welche?) __________________________________________________Sonstige __________________________________________________
Datum ……….………………… Unterschrift (Arzt) ………………………………………………………………
Unterschrift (Pflege)….……………………………
Stempel
23
Anlage 7
Erklärung der Begriffe und Abkürzungen
Allgemeine Ambulante Palliativ Versorgung (AAPV)Freiwillige Leistung der Krankenkassen für Menschen mit einer rasch fortschreitenden und zum Tode führendenErkrankung, die eine die Regelversorgung überschreitende palliative/ hospizliche Versorgung benötigen. Träger der AAPV sind Ärzte, die an entsprechenden Verträgen der KV teilnehmen, von den Kostenträgern anerkannte Palliativpflegedienste (APD) und Ambulante Hospizdienste. In den stationären Einrichtungen der Altenpflege besteht nicht die Möglichkeit der Hinzuziehung eines APD, lediglich qualifizierte Palliativärzte können (nach Überweisung durch den Hausarzt) hinzugezogen werden.
Ambulante HospizdiensteGeschulte ehrenamtliche Mitarbeiter begleiten unter der Supervision von hauptamtlichen Koordinatoren schwerstkranke Menschen in vertrauter Umgebung in der letzten Lebensphase. Sie unterstützen auch in der Sterbephase und nach Eintritt des Todes. Der Dienst ist für die Betroffenen kostenfrei. Die Refinanzierung der Lohnkosten der Koordinatoren ist für die nach § 39a SGB V anerkannter Dienste nach Antrag durch die Kostenträger möglich.
Der Ambulante Palliativ Dienst (APD)bietet palliativ-pflegerische Behandlungspflege an. Grundvoraussetzung für die Teilnahme an den entsprechen-den Rahmenverträgen sind eine 24 stündige Bereitschaft, mindestens vier Mitarbeiter mit Palliative Care Zertifikat (DGP anerkannt), vertragliche Kooperation mit einem anerkannten ambulanten Hospizdienst, Absol-vierung von jährlich mindestens 30 h fachbezogener Weiterbildung jedes Mitarbeiters sowie Nachweis einer entsprechenden Dokumentation. Er wird auf der Basis der vertragsärztlichen Verordnung durch den behan-delnden Haus-, Fach- oder Palliativarzt tätig und versteht sich als Ergänzung zu den bereits bestehenden und begleitenden Diensten.
Qualifizierte an den Verträgen teilnehmender Arzt (nur in NRW möglich)Facharzt, der eine 40 Stunden Kurs-Weiterbildung (Weiterbildungsordnung einer Landesärztekammer) inPalliativmedizin absolviert hat, und an den Verträgen der zur ambulanten Palliativversorgung teilnimmt.
Die Ethische Fallbesprechung (EFB)ist ein strukturiertes und moderiertes, zeitlich begrenztes, Gespräch, in dem eine konkrete (ethische) Frage-stellung bzw. ein konkretes (ethisches) Dilemma bearbeitet wird: Die verschiedenen Perspektiven der Betei-ligten werden zusammengetragen und auf die relevanten Werte hin analysiert. Das Ziel einer (ethischen) Fallbesprechung besteht darin, eine gemeinsame begründete Empfehlung/Maßnahmen abzugeben. Es gibt verschiedene Methoden zur Führung eines (ethischen) Fallgespräches, z. B. Köln-Nimwegener Methode (Anlage 4).
Qualifizierter Palliativarzt (QPA) (nur in NRW möglich)ist ein Facharzt mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin (im Bereich der Ärztekammer Nordrhein bedeutet das: einjährige Weiterbildung an einer anerkannten Weiterbildungsstätte oder anteilig Teilnahme an aner-kannten supervidierten Fallseminaren von insgesamt 120 h und erfolgreiche Ablegung der Prüfung an der Ärztekammern), der an den Verträgen teilnimmt und eine 24 stündige Hinfahrbereitschaft für den Patientensicher stellt (Vernetzungen und Absprachen sind erwünscht).
24
Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV)Entsprechend dem § 37b SGB V haben Patienten bei komplexen Symptomgeschehen und/oder besonders auf-wendiger Betreuung einen Rechtsanspruch auf eine spezialisierte Ambulante Betreuung. Das gilt ausdrücklich auch für Bürger in Einrichtungen der stationären Alten- und Behindertenhilfe (Anlage 5). Die Ausgestaltung dieser Versorgungsform ist regional (zumeist in Anlehnung an die Ärztekammergebiete) sehr unterschiedlich.
Gemeinsame Merkmale sind:
• Nur Beschäftigung von Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin
• Nur Beschäftigung von Fachpflegepersonen mit Palliative Care Zertifikat und Erfahrung in diesem Bereich
• Ärzte und Pflegende bilden zusammen das Palliative Care Team (PCT bestehend aus mindestens drei Ärzten und vier Pflegenden)
• Vertragliche Kooperation mit mindestens einem Ambulanten Hospizdienst sowie mit speziellen Apotheken, Vernetzung mit Sanitätshäusern und Therapeuten
• 24 Stunden Hinfahrbereitschaft
• Verpflichtend mindestens einmal pro Woche dokumentierte multiprofessionelle Fallbesprechungen
• Dokumentation entsprechend vorgegebenen Standards
• Verordnung durch Haus- / Fach- und Notärzte sowie für die erste Woche nach Entlassung auch durch Krankenhausärzte möglich (im Bereich der KV NO Verwendung des Formulars 63)
• Verordnung der SAPV auch in Ergänzung der AAPV möglich
• (Anlage 6)
25
Im Zusammenhang stehende Begriffserklärungen
Klinisches Ethik-Komitee (KEK)ist ein interdisziplinäres Team, welches dazu beiträgt, Verantwortung, Selbstbestimmungsrecht, Vertrauen, Respekt, Rücksicht und Mitgefühl als moralische Werte die Entscheidungen und den Umgang mit Menschen in einem Krankenhaus oder einer stationären Einrichtung zu prägen.
Stationäres Hospizist eine Pflegeeinrichtung für Schwerstkranke und Sterbende, deren verbleibende Lebenszeit absehbar, ca. 3 bis 6 Monate, ist und die auch unter Ausschöpfung aller ambulanten Versorgungsmöglichkeiten nicht zu Hause betreut werden können und bei denen keine Krankenhausbehandlungspflicht gegeben ist. Zur Auf-nahme in ein stationäres Hospiz wird die Ärztliche Bescheinigung zur Feststellung der Notwendigkeit vollsta-tionärer Hospizversorgung nach § 39a Abs. 1 SGB V benötigt, damit das Hospiz den entsprechenden Antrag zur Kostenübernahme an die Krankenkasse stellen kann (Antrag auf vollstationäre Hospiz- und Pflegeleistungennach § 39 a Abs. 1 SGB V und § 43 SGB XI). Die Verordnung und die entsprechende Antragsbewilligung gelten für zunächst 28 Tage und werden vor Ablauf dieser Frist ggf. verlängert, wenn die Voraussetzungen weiter gegeben sind. Für Regelversicherte ist der Aufenthalt in einem stationären Hospiz kostenfrei. Privatversichertenwird empfohlen, eine Kostenzusage ihrer Kasse vor der Aufnahme im stationären Hospiz einzuholen, da nicht jede Versicherung die in Rechnung gestellten Kosten übernimmt.
Supervisionist eine praxisorientierte Beratungsform, die wissenschaftlich begründet ist. Supervisoren klären kritische Situationen, Probleme mit Rollen, Konflikte mit Kollegen, Knackpunkten in Veränderungsprozessen. Supervi-sion fördert die Kommunikation untereinander, in Teams sowie in Projekten und gestaltet die Zusammenarbeiterfreulicher.
26
Literaturangaben
Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen im hohen Lebensalter in Pflegeeinrichtungen,Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V., Deutscher Hospiz- und Palliativverband e. V., 2012
Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland,Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e. V., Deutscher Hospiz- und Palliativverband e. V.,Bundesärztekammer, 2. Auflage 2010
F. Mahoney, D. Barthel: Functional evaluation: The Barthel-Index. Maryland State Medical Journal, 1965, Ausgabe 14, Seiten 56-61
Formular 63, http://www.palliativ-portal.de/SAPV-Formulare
Dingerkus, Gerlinde, Schlottbohm, Brigitte, Den letzten Weg gemeinsam gehen, Ansprechstelle im Land NRW zur Palliativversorgung, Hospizarbeit und Angehörigenbegleitung, 2002, 3. überarbeitete Auflage 2013
Hospizkultur und Palliativversorgung in Pflegeeinrichtungen in NRW, Umsetzungsmöglichkeiten für die Praxis,Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW, 2014
Kloke, M. u.a., Netzwerk Palliativmedizin, Arbeitskreis „Palliativversorgung in der Alten- und Behindertenhilfe“ Hrsg. (2006): Besonderheiten in der Betreuung geriatrischer Palliativpatienten. Zeitschrift für Palliativmedizin, 2/2006, S. 38-40
Köln-Nimwegener Instrumentarium für ethische Fallbesprechung. Für den Bereich Altenheim,Überarbeitung 10/2009, Diözesanbeauftragte für Ethik im Gesundheitswesen, Erzbistum Köln
Liverpool Care Pathway for the dying Patient (LCP), Marie Curie Palliative Care Institute,http://www.liv.ac.uk/mcpcil/liverpool-care-pathway/
Reisberg, B, Die Reisbergskala nach dem Arzt B. Reisberg unterteilt die Schweregrade der Demenz in sieben Klassen von I bis VII anhand von Leitsymptomen, 1986
Sterben, Tod und Trauer in Wohneinrichtungen für Menschen mit geistiger Behinderung,Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz, Hospizkultur im Alten- und Pflegeheim, 2015
Wilkening, Karin, Kunz, Roland: Sterben im Pflegeheim Perspektiven und Praxis einer neuen Abschiedskultur, 2. aktualisierte Auflage 2005, Vandenhoeck & Ruprecht (2003, S. 120 ff.)
World Health Organization (WHO), 2002, World Health Organization (WHO), 2002,http://www.who.int/cancer/palliative/definition/en/30.11.2009
Impressum
Herausgeberin Stadt Essen Der Oberbürgermeister Fachbereich Soziales und Wohnen Geschäftsstelle der Konferenz Alter und Pflege Steubenstraße 53 45121 Essen
Ansprechpartner Netzwerk Palliativmedizin Essen (npe) Arbeitsgruppe der ATZ gemeinnützige GmbH Henricistraße 40-42, 45136 Essen
Gesundheitsamt, Heimaufsicht Hindenburgstraße 29, 45127 Essen
Redaktion Annette Gräwer Einrichtungs- und Pflegedienstleitung, Evang. Altenzentrum am Emscherpark e.v.
Carmen Birkholz Diplom -Theologin, Institut für Lebensbegleitung
Iris Bücking Palliativfachperson für psychosoziale Berufe, Therapieleitung Betreuungszentrum Zollverein, GESBE
Susanne Gössling Geschäfts- und Einrichtungsleitung, GESBE
Irene Lambrecht Pflegewissenschaftlerin BScN, Heimaufsicht, Gesundheitsamt
Marion E. Badem Palliativfachperson, Zentrale Koordination und Organisation npe
Olaf Mesenbrock Pflegedienstleitung, Ev. Senioren Zentrum Kettwig
Dorothea Mrisi Dipl.-Pflegew. (FH) Pflegedienstleitung, Kurt-Schumacher-Zentrum, AWO
Olaf Trinath Diplom Biologe, Luttermann GmbH
Brigitte Schönberger Pflegefachraft Heimaufsicht, Gesundheitsamt
Ros Waschke Palliativkoordinatorin und stellvertretende Einrichtungsleitung, Kath. Alten- und Pflegeheim St. Anna
Gerhard Lindner Pflegedienstleiter Otto Hue Haus, AWO
Fachliche Beratung Arbeitskreis Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit in der stationären Alten- und Behindertenhilfe des npe
Frau Dr. Marianne Kloke Direktorin der Klinik für Palliativmedizin und Institut für Palliative Care
Maria Degner Krankenschwester, Palliativ Care Zertifikat, Algesiologische Fachassistenz
Druck und Satz Stadt Essen, Amt für Zentralen Service Auflage 500
Oktober 2015
S T A D TE S S E N
Hospizkultur und PalliativversorgungEmpfehlung des Arbeitskreises Palliativmedizin,Palliativpflege und Hospizarbeitin der stationären Alten- und Behindertenhilfe
Kommunale KonferenzAlter und Pflege
NetzwerkPalliativmedizinEssen
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