hydrologie eigenständig und individuell vor ort 2018-03-09 ... · hydrologie eigenständig und...
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Hydrologie eigenständig und individuell vor Ort
Ein Beispiel für angewandte Differenzierung
Hydrologie eigenständig und individuell vor Ort
Christoph Koch & Jonas BraunersreutherLehrstuhl Geographiedidaktik / Uni Bayreuth
heterogene Ausgangsbedingungen der Lernenden
– unterschiedliches Lerntempo– unterschiedliche Vorkenntnisse– unterschiedliche Motivation– unterschiedliches Leistungsniveau– ….
Lernen sollte vielfältig und differenziert möglich sein Aufgaben sollten die Lernenden für längeren Zeitraum beschäftigen Lehrende als Begleiter/Unterstützer bei individuellen Fragen
u.a. nach Gardenswartz und Rowe: „4 Layers of Diversity“ https://www.researchgate.net/profile/Jolanta_Maj/publication/282848702/figure/fig3/AS:284422730469378@1444823071142/Figure‐3‐Four‐layers‐of‐diversity‐Source‐adapted‐from‐Gardenswartz‐Rowe‐2003.png(vgl. Heinzel 2008, Kluecniok et al. 2011)
Hydrologie eigenständig und individuell vor Ort
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Herausforderung
Gardenswartz & Rowe, Diverse Teams at Work (2nd Edition, SHRM, 2003)
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Herausforderung: (Un‐)Gleichheit
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Hydrologie eigenständig und individuell vor Ort
Quelle: Traxler, Hans (1983): Chancengleichheit
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Konzept der kontrollierten Variabilität
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Kompetenzen / Lösung / Ziele
Erarbeitung auf jeweiligem Stand
Hydrologie eigenständig und individuell vor Ort
verändert nach: Bönsch (2011)
Input‐Angebot nach individueller Nachfrage
Unterrichtsgang
„offener Unterricht“
• Bsp. hier entspricht „Tagesplan“ (nach Bönsch 2006)
• „Wahldifferenzierter Unterricht“ (ibid.)
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Folgen der kontrollierten Variabilität• Unterschiedliche Lernwege und ‐stände:
– Umwege– Abweichungen– Varianten– Streuung der Ergebnisse ( ggf. im Nachhinein abgleichen)
• starke Scherung des Wissenstandes …… möglich, wahrscheinlich, erwünscht
• … außerdem sind für Kompetenzentwicklung individuelle Denkprozesse entscheidender ( Reflexion des eigenen Lernwegs bzw. der Gruppenarbeit)
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„Eine Pädagogik, die Unterschiede wahrnimmt, auf sie eingeht und sie nutzt, ist eine Pädagogik der Vielfalt“(Prengel: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik).
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Anwendung „vor Ort“auf einer didaktischen Exkursionentwickelt für eine Sekundarstufe
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Hydrologie eigenständig und individuell vor Ort
Ablauf• Einstieg:
„Würden Sie dieses Wasser trinken?“
• Einteilung von Gruppen, Allgemeine Hinweise
• größere Problemstellung,Aufgaben zur Auswahl
• Gruppenarbeit mittels detaillierter Arbeitshilfen
• Auswertung und Reflexion im Plenum
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Möglichkeiten der Binnendifferenzierung
a) Ansprache unterschiedlicher Lerntypenb) Orientierung an den Schülervorstellungenc) Auswahl eines individuellen Schwerpunktsd) Unterschiedliche Arbeitstempie) Leistungsdifferenzierung durch optionale Aufgaben
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(eigene Auswahl)
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Unterschiedliche Lerntypen ansprechen
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Umsetzungsbeispiel:
Beschreibung des Standortes
1) Skizze/Zeichnung des Standortes
oder
2) auf Fragen antwortend
oder
3) mit Stichworten zuordnend
oder bzw. als Selbstkontrolle
4) Einordnung des Standorts in Tabelle
„naturnah“ bis „naturfern“
Kategorie Leitfragen „naturnah“
Ufergestaltung
Wie wird das Umfeld des Baches genutzt?
Wald, Wiesen, keine menschliche Bebauung, Bachbett in Bewegung
Wie sieht das Ufer aus?
Zahlreiche verschiedene Pflanzen, breite Uferkante, keine festgelegte Uferkante, viele Einbuchtungen, Gewäs‐ser kann sich ungehindert in die Breite ausdehnen
Fließverhalten
Wie verläuft das Gewässer? Mäandrierend
Wie sieht das Strömungsbild aus?
Unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten an verschiedenen Stellen auf engem Raum
Wie ist die Bachtiefe beschaffen?Große Tiefenunterschiede
Tiere
Welche Tiere leben im Uferbereich? Anzahl?
Sehr viele verschiedene Arten, viele nistende Vögel
Welche Tiere leben im Bach? Anzahl?
Viele verschiedene Arten, Larven, Fische etc.
Wasserqualität
Wie ist die Qualität des Wassers?Klar, kein Geruch, keine Verschmutzungen
Wie ist die Wassertemperatur?Kühle Temperaturen an verschiedenen Stellen
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Orientierung an Schülervorstellungen
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Umsetzungsbeispiel:
‐ Standort‐Beschreibung bzw. Einordnung
‐ Vorher‐Nachher‐Reflexion
‐ ggf. „Schätzfragen zum eigenen Nicht‐Wissen“
Beurteile abschließend den Standort anhand der Kategorien Ufergestaltung, Fließverhalten, Gewässersohle, Flora & Fauna und Wasserqualität und notiere dein Ergebnis unten.
Hierfür kannst du auch auf deine Aufzeichnungen der vorherigen Seiten zurückgreifen.Diskutiere deine Ergebnisse in der Gruppe.
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Festlegung eines individuellen Schwerpunktesund Tempi
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Umsetzungsbeispiel:
Eigene Zeiteinteilung der Gruppen[3‐4 Stunden]
aber Zwischenfeedback nach Projekt‐Planungsphase
Überlegt euch nun eine Strategie, wie man die Fließgeschwindigkeit eines Gewässers konkret bestimmen kann.
Zeichnet euren konkreten Vorschlag in den Kasten unter dieser Aufgabe.
Schickt dann einen Delegierten zum Lehrer um weitere Informationen zu erhalten.
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Leistungsdifferenzierung
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Umsetzungsbeispiel:
d.h. Pflicht‐, Wahl, Optional‐, Addita‐
Aufgaben
Bonus‐Aufgabe
Fließgeschwindigkeit + Abflussmenge
(dafür ist noch der Querschnitt nötig)
Als nächstes soll die Fließgeschwindigkeituntersucht werden. Probiert – ausgehend von euren Überlegungen in Aufgabe 6 – eure Theorie in der Praxis aus. Testet an verschiedenen Stellen im Fluss, z.B. am Rand, in der Mitte etc. und notiert die gemessen Werte.
*Bonus*: Überlegt euch (ggf. mit einer weiteren Skizze auf der Rückseite), wie die
Abflussmenge (=Volumen an Wasser, welches pro Sekunde eine bestimmte Stelle des Flusses durchquert) mit Hilfe der oben genannten Mittel bestimmt werden kann. Welche Vereinfachung(en) müssen getroffen werden? Überprüft eure Überlegung in der Praxis und notiert das Ergebnis.
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ANHANG
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Fließgeschwindigkeits‐schätzung
u.a. mit Flasche, reisfester Schnur,Papierschiffchen,Stock und Stein u.v.m.
Differenzierung
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Flussquerschnittsvorstellungen
Fehlvorstellungen und eigenständige
Korrekturen des Projektplans d.h. der
Messgenauigkeit im Gruppenprozess
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Differenzierung
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aus Lernenden‐Sicht
Fehlvorstellungen und eigenständige
Korrekturen des Projektplans d.h. der
Messgenauigkeit im Gruppenprozess
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Fachliche (Leistungs‐)Differenzierung
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Umsetzungsbeispiel:
Fachübergreifend: Nitratkonzentration bestimmen (alle),
Fachübergreifend: Phosphatwert (optional)chemische Messung (mit Anleitungstext) für Leistungsträger sowie genau arbeitende Lernende (da exakte Dosierung nötig)
Kontrolle‐ Referenzmessung‐ Selbstkontrolle‐ Gruppenvergleich
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Untersuche nun die Wasserqualität genauer…
Benötigte Materialien
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Kommentierte Praxishinweise aus der Umsetzung:
• Wathose [ausleihbar bei jedem Fischerverein]• ph‐Papier [z.B. SimplexHealth, 8€/5 Meter]• Teststreifen Nitrat‐,Nitrit‐, Chlorgehalt, Wasserhärte [z.B. JBL, 12€/50 Teststreifen]• Test Phosphatgehalt [z.B. JBL, ca. 13€/50 Anwendungen]• Wasserfestes Thermometer [z.B. Digiflex LCD, 8€/Stk.]• Reisfeste Schnur [ab 3€/50 Meter]• Leere Plastikflasche, Holz, Steine o.ä.• Arbeitsblätter
[Natürlich sind ähnliche, qualitativ gute Produkte anderer Firmen/Marken ebenso geeeignet.]________________________
Etwa 2,80 € pro Person (bei Gruppen á 5 Personen; bei Erstausstattung)
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Differenzierung mit jeder Klasse bei jedem Wandertag oder Projekttag machbar!
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Kompetenzorientierte Reflexion
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Quellen und weiterführende Literatur
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BÖNSCH, Manfred (2000): Intelligente SchulstrukturenBÖNSCH, Manfred (2011): Heterogenität und DifferenzierungBUHOLZER, Alois & KUMMER WYS, Annemarie [Hrsg.] (2012): Alle gleich ‐ alle unterschiedlich!EINSIEDLER, Wolfgang & GÖTZ, Margarete & HARTINGER, Andreas & HEINZEL, Friederike & KAHLERT, Joachim & SANDFUCHS, Uwe [Hrsg.] (2011): Handbuch Grundschulpädagogik und GrundschuldidaktikGARDENWARTZ & ROWE (2003): Diverse teams at workHEINZEL, Friederike (2017): Individualisierung im GrundschulunterrichtHEMMER, Michael (2001): Grundzüge der Exkursionsdidaktik‐ und methodik.HENTIG, Hartmut (2003): Die Schule neu denkenLÖßNER, Marten (2011): Exkursionsdidaktik in Theorie und PraxisRINSCHEDE, Gisbert (2007): Geographiedidaktik
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Fragen & Diskussion
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