ifa coding system spezifikation ppn-code für … · ifa coding system spezifikation ppn-code für...
TRANSCRIPT
IFA Coding System Spezifikation PPN-Code für Handelspackungen
Version: 2.01 Ausgabedatum: 26. Juni 2013
Codierung der Verpackungen mittels Data Matrix Code zum Schutz vor Arzneimittelfälschungen
Automatische Identifikation von Handelspackungen im Apothekenbereich
www.ifa-coding-system.com
Seite 2All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01
Inhaltsverzeichnis1 Vorwort und Einleitung 4
2 Anwendungsbereich 4
3 Vereinbarungen zur Codierung 5
3.1 Allgemeines 53.2 Pharmacy Product Number (PPN) – Anwendung in Deutschland 53.3 Weitere weltweite Anwendungen der PPN 63.4 Codes und Dateninhalte auf Handelspackungen 63.5 Multi Country Packs 7
4 Dateninhalte und Anforderungen 7
4.1 Datenstruktur 74.2 Datenidentifikatoren und Daten 8
5 Beschriftung mit Code und Klartext 10
5.1 Symbologie 105.2 Matrixgröße 115.3 Codegröße und Ruhezone 115.4 Positionierung des Data Matrix Codes 115.5 Emblem zum Data Matrix Code 125.6 Klartextinformation 125.7 Codebeispiele 125.8 Druckqualität 13
6 Drucksysteme 14
7 Lesetechnik 14
8 Interoperabilität bei unterschiedlichen Datenstrukturen und Datenidentifikatoren 14
8.1 Interoperabilität auf Basis bestehender Auto-ID 148.2 Interoperabilität auf Basis von XML-Standards 15
Seite 3All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01
Anhang A Übersicht Datenelemente und Data Identifier 16
Anhang B Algorithmus zur Prüfzifferberechnung der PPN 17
Anhang C Emblem zum Code 18
Anhang D Interoperabilität auf der Basis von XMLBeschreibungen 19
D.1 Allgemeines 19D.2 Data Format Identifier (DFI) 19D.3 XML-Knoten für Daten 19D.4 Anwendung 20D.5 Beispiele 21
Anhang E Qualität und Kontrolle des Codeinhalts 22
E.1 Data Matrix Code als Punktcodes 22E.2 Qualifizierungs-und Validierungsmaßnahmen 22E.3 Kontrolle der Codes auf Dateninhalt und Druckqualität 22E.4 Varianten der Bedruckung 23E.5 Statistik in der Qualitätskontrolle 23E.6 Prüfgeräte 24E.7 Farben und Materialien 25E.8 Qualitätskriterien nach ISO/IEC 15415 mit Bezug auf ISO/IEC 16022 25
Anhang F Typische Fehler 26
F.1 Fehler in den Datenstrukturen 26F.2 Fehler in den Dateninhalten 29F.3 Fehler im Druck 30F.4 Materialbedingte Fehler 34
Anhang G Layout – Best Practice 35
Anhang H Bubble-Jet – Best Practice 35
Anhang I Data Matrix Code – Symbologiebeschreibung 36
I.1 Modulgrößen 36I.2 Matrixgröße 36I.3 Feste Muster 37I.4 Datenbereich 37I.5 Füllzeichen 37I.6 Fehlerkorrektur 38
Anhang J Glossar 39
Anhang K Bibliography 42
K.1 Normen: 42K.2 Weiterführende Literatur 42K.3 Links 42
Anhang L Dokumenthistorie 43
Anhang M Impressum 44
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 4
1 Vorwort und Einleitung
Im Rahmen des Projekts „securPharm“, bei dem die
deutschen Verbände der Arzneimittelhersteller, des
Großhandels und der Apotheker (Stakeholder) ein Sys-
tem zur Umsetzung der Vorgaben aus der europäischen
Richtlinie 2011/62/EU zur Abwehr von Arzneimittelfäl-
schungen entwickelt haben und in einem Feldversuch
testen, entstand die Notwendigkeit, die sozialrechtlich
für jedes Arzneimittel geforderte Pharmazentralnum-
mer (PZN) in eine weltweit eindeutige Produktnummer
zu transformieren.
In diesem Zusammenhang hat die Informationsstelle
für Arzneispezialitäten GmbH (IFA) [http://www.ifaffm.
de], die die Vergabe der PZN verwaltet, den Status ei-
ner Issuing Agency erworben und ein Coding-System
geschaffen (IFA Coding System).
Während das securPharm-System auf die Arzneimittel-
verpackung zur Erfüllung der entsprechenden rechtli-
chen Anforderungen fokussiert, erweitert das IFA Co-
ding System das securPharm-System zum einen auf
alle apothekenüblichen Waren (z.B. auf Nahrungser-
gänzungsmittel). Zum anderen deckt es die Kennzeich-
nung von
- Handelspackungen und
- Transporteinheiten
ab.
Die vorliegende Spezifikation ist im Auftrag der die IFA
repräsentierenden Verbände erstellt worden:
• ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apo-
theker-verbände (German Federal Association of
Pharmacists)
• Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller
e.V. (BAH) (German Medicines Manufacturers̀
Association)
• Bundesverband der Pharmazeutischen Indus-
trie e.V. (BPI) (German Pharmaceutical Industry
Association)
• Bundesverband des Pharmazeutischen Groß-
handels – PHAGRO e.V. (Association of Phar-
maceutical Wholesalers)
• Pro Generika e.V. (Association of Generic Medi-
cal Manufacturers)
• Verband Forschender Arzneimittelhersteller
e.V. (vfa) (Association of Research-Based Phar-
maceutical Companies)
Abb. 1 veranschaulicht eine typische Verpackungskas-
kade, beginnend mit der Einzelkomponente (z.B. ein
Durchdrückblister oder eine Flasche) bis hin zur Trans-
portpalette. Für die beiden Stufen Handelspackungen
und Transporteinheiten existieren bei der IFA entspre-
chende Codierspezifikationen, die als IFA-Coding Sys-
tem bezeichnet werden.
2 Anwendungsbereich
Das vorliegende Dokument ist die Spezifikation für die
Kennzeichnung der Handelspackungen (s. Pfeil in Abb. 1).
Abbildung 1: Verpackungskaskade
(Bildquelle: Nach ISO / DTS 16791)
Die Spezifikationen zu den Transporteinheiten sind über
www.ifa-coding-system.org oder auch direkt unter:
http://www.ifaffm.de/mandanten/1/documents/04_ifa_
coding_system/IFA_Spec_Transport_Logistik_DE.pdf
verfügbar.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 5
Im einzelnen beschreibt die vorliegende Spezifikation
auf Basis der von securPharm e.V. herausgegebenen
„Regeln zur Codierung verifizierungspflichtiger Arznei-
mittel im deutschen Markt zum Schutz vor Arznei-
mittelfälschungen (Codierregeln securPharm)“ die
Überführung der PZN in die weltweit eindeutige
„Pharmacy Product Number (PPN)“. Näheres dazu ist
in Kapitel 3.2 beschrieben.
Wesentlicher Bestandteil dieser Spezifikation ist die
Beschreibung des Data Matrix Codes, der die notwen-
digen Datenelemente zur maschinellen Lesung bereit
stellt. Es werden auf Basis der PPN als Produktnummer
die Codierung und die damit verbundene Kennzeich-
nung der Arzneimittelpackungen, die Datenstrukturen
und die Ausprägungen der Datenelemente sowie
die Codierung mit Codegröße und Druckqualität
beschrieben.
Alle wesentlichen und verbindlichen Teile zur Codierung
wurden aus den „Codierregeln securPharm“ in diese
Spezifikation übernommen. Bezüglich Generierung
der Seriennummern siehe jedoch Kapitel 3.1 der oben
genannten Regeln.
Somit ist sichergestellt, dass bei Anwendung dieser
Spezifikation alle Vorgaben von securPharm
berücksichtigt sind.
Darüber hinaus enthält diese Spezifikation die detaillierte
Beschreibung typischer Fehler (siehe Anhang F).
3 Vereinbarungen zur Codierung
3.1 Allgemeines
Zur Produktidentifikation von Arzneimitteln ist im Fünf-
ten Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) die Pharmazentral-
nummer (PZN) –codiert im Code 39 – verankert.
Ergänzend dazu legten die Stakeholder im deutschen
Arzneimittelmarkt in ihren „Codierregeln securPharm“
die maschinenlesbare Kennzeichnung von Handels-
packungen mit den folgenden Datenelementen fest:
• Produktnummer
• Chargenbezeichnung
• Verfalldatum und
• Seriennummer
Die „Codierregeln securPharm“ erlauben die Codie-
rung im Data Matrix Code nach ISO/ IEC 16022 (siehe
vorliegende Spezifikation Kapitel 5.1) und der Daten-
struktur und Syntax gemäß ISO/IEC 15418 sowie ISO/
IEC 15434 (siehe Kapitel 4).
Damit ist die Maschinenlesbarkeit dieser Datenelemente
gegeben und die technische Voraussetzung für die
Umsetzung der EU-Richtlinie zum Schutz vor Arznei-
mittelfälschungen sowie der weiteren zu erwartenden
gesetzlichen Auflagen zur Verifizierung von Arzneimit-
telpackungen geschaffen.
Diese Codierung wird in ihrer Gesamtheit als
PPN-Code bezeichnet.
3.2 Pharmacy Product Number (PPN) – Anwendung in Deutschland
Viele Vorgänge, wie z.B. zur Erstattung und zur Identifi-
kation von Arzneimitteln, beziehen sich auf die PZN als
Produktnummer.
Zur Verifizierung im Sinne der EU-Richtlinie wird eine
europaweit eindeutige Produktnummer benötigt.
Um auch dieser Anforderung zu genügen, wurde die
Pharmacy Product Number (PPN) geschaffen und ihr
der Data Identifier „9N“ zugeordnet.
Aus der PZN wird, wie folgt dargestellt, die weltweit
eindeutige PPN generiert:
Pharmacy Product Number (PPN)
11 12345678 42
Product Registration PZN Check-Digits PPN Agency Code for PZN
Abbildung 2: Generierung der PPN
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 6
Die PPN besteht aus drei Teilen, die farblich rot, blau
und grün hervorgehoben sind. Die 11 steht für den
Product Registration Agency Code (PRA-Code oder
PRAC). Dieser Code wird von der IFA verwaltet und
vergeben. Die 11 ist für die PZN reserviert. Nach der 11
folgt, in blau dargestellt, die nationale Produktnummer.
Dabei handelt es sich um die unveränderte PZN
(PZN8). Die darauf folgenden Ziffern (im Bild grün
dargestellt) bilden die zweistellige, errechnete Prüfziffer
über das komplette Datenfeld.Der Algorithmus zur Prüf-
ziffernberechnung ist in Anhang B beschrieben. Mit der
im Beispiel dargestellten PZN ergibt sich der Wert „42“.
In der PPN werden PRA-Code, PZN und die PPN-
Prüfziffer ohne Trennungen abgebildet. Da die einge-
bettete PZN durch den Data Identifier„9N“ für die PPN
und den PRA-Code eindeutig identifiziert ist, entfällt
der bei der PZN-Darstellung sonst übliche, vorange-
stellte Bindestrich als Identifikator.
Existierende Datenbanken und Softwaresysteme können
algorithmisch aus der PPN eine PZN generieren und
umgekehrt. Die Datenbanken können somit unverän-
dert mit der PZN weiterarbeiten. Alternativ können auch
neue Tabellen (Übersetzungstabellen) problemlos
generiert werden. In den Diensten der IFA wird die PPN
als ergänzendes Attribut zur PZN ausgegeben.
Die Interoperabilität mit anderen Nummernsystemen,
z.B. GTIN (GS1 als zuständige IA) oder HIBC (EHIBCC
als zuständige IA), ist durch die gemeinsame Basis der
internationalen Normen zuverlässig gewährleistet
Die Nutzung der PPN ist lizenzkostenfrei!
3.3 Weitere weltweite Anwendungen der PPN
Mit diesen Festlegungen zur PPN können auch weitere
Teilnehmer im Gesundheitswesen ihre nationalen und
proprietären Nummerkreise international eindeutig
abbilden. Wie z.B. der Eurocode IBLS der Blutban-
ken, die nationalen Nummernkreise in Belgien (CNK-
number), Italien (AIC-number), Griechenland (EOF-
number), Österreich (PZN) etc. Die IFA als Issuing
Agency stellt durch die Vergabe und Registrie-
rung des PRA-Code die konfliktfreie Zuordnung
und Verwendung der PPN sicher.
Weitere Informationen können abgerufen werden unter:
www.IFA Coding System.org. Die Applikationen in Ver-
bindung mit der PPN sind im Kapitel 3.4 beschrieben.
3.4 Codes und Dateninhalte auf Handelspackungen
Je nach Produkt setzt sich der PPN-Code unterschiedlich zusammen, entweder nur die PPN allein oder die PPN
zusammen mit anderen Datenelementen. Im Folgenden sind die grundsätzlichen Varianten beschrieben:
PZN-Code 1)
Symbologie: Code 39PPN-Code 2)
Symbologie: Data Matrix Code
PZN PPN SN LOT EXP GTIN
Verifizierungspflichtiges Arzneimittel √ √ √ √ √ optional 3)
Nicht verifizierungspflichtiges Arzneimittel
√ √ optional optional optional optional 3)
Sonstige apothekenübliche Ware √ √ optional optional optional optional
Abbildung 3: Applikationsvarianten in der Codierung
1) Nach dem Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) ist die Angabe der PZN im PZN-Code zunächst weiterhin obligatorisch. 2) Der PPN-Code ist für nicht verifizierungspflichtige Arzneimittel und sonstige apothekenübliche Waren optional und besonders dann anzuwenden, wenn neben der PZN weitere Datenelemente im Code ausgegeben werden sollen. 3) Für interne Zwecke optional verwendbar.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 7
3.5 Multi Country Packs
Multi Country Packs sind Handelspackungen, die in
einer bestimmten Aufmachung in mehreren Ländern
abgabefähig sind. Sie tragen in der „Blue Box“ mehrere
nationale Produktnummern für Erstattungszwecke und
warenwirtschaftlichen Belange und weitere verschiedene
länderspezifische Informationen. Bei der Kennzeich-
nung mittels PPN-Code können die unterschiedlichen
Produktnummern ebenfalls im Data Matrix Code ent-
halten sein.
Für verifizierungspflichtige Produkte ist es zwin-
gend, die Produktnummern aller Länder, in denen
verifiziert wird, in den PPN-Code mit aufzunehmen.
Im Code ist nur eine Seriennummer enthalten, sie
bezieht sich bei der Verifizierung jeweils auf die
Produktnummer des betreffenden Landes.
Die Details zum Dateninhalt sind in Kapitel 4.2.8. und
die zur Klartextinformation in Kapitel 5.6 beschrieben.
Abbildung 4: Multi Country Pack
4 Dateninhalte und Anforderungen
4.1 DatenstrukturDamit Datenelemente aneinandergereiht eindeutig im
Datenstring identifizierbar sind, werden diese gem. der
Syntax ISO/IEC 15434 eingebettet (siehe Abbildung 5).
Die Startsequenz verweist als „Systemidentifikator (SI)“
eindeutig auf die verwendete Struktur.
Formal besteht der Datenstring aus:
• Message Header
• Format Header
• Datenfelder 1 bis n
• Format Trailer
• Message Trailer
Message Header
Message E
nvelope
[ ) > RS
Envelope Form
at
Format Header
Format Trailer
Formatted Data
RS
Envelope Form
at
Format Header
Format Trailer
Formatted Data
RS
Message Trailer EOT
Abbildung 5: Envelope-Struktur nach
ISO/IEC 15434
In dieser hier beschriebenen Applikation wird auf die
Gruppierung von Datenelementen verzichtet und somit
alle Daten in ein einziges Envelope-Format eingebettet. Für
die Kennung der Datenelemente werden Datenidentifika-
toren benutzt. Die Anwendung der Datenidentifikatoren ist
zwingend. Ein komplettes Datenelement besteht immer aus
einem Datenidentifikator und dem Datenfeld. Mehrerer
Datenelemente werden in einem Code zusammenge-
fasst, indem die Datenelemente jeweils durch ein Trenn-
zeichen abgeschlossen werden (siehe Abbildung 7).
Das Trennzeichen (Field Separator) am Ende der
Datenfelder ist zwingend erforderlich (ASCII29 siehe
Abbildung 6).
Zeichensatztabelle
Character Decimal HEX Purpose
[ 91 5B Message Header
) 41 29 Message Header
> 62 3E Message Header
RS 30 1E Record Separator
GS 29 1D Field Separator
EOT 04 04 Message Trailer
Abbildung 6: Zeichensatztabelle der ISO/IEC 15434
Envelope Steuerzeichen
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 8
Datenstring
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 1.03 Seite 9
Zeichensatztabelle:
Character Decimal HEX Purpose
[ 91 5B Message Header
) 41 29 Message Header
> 62 3E Message Header
RS 30 1E Record Separator
GS 29 1D Field separator
EOT 04 04 Message Trailer
Abbildung 5: Zeichensatztabelle der ISO/IEC 15434
Envelope Steuerzeichen
Datenstring:
Interpretation Codeinhalt
Messageheader [)> RSCodewort 237
Formatheader 06 GS
Datenfeld 1 DI 9N
Datenfeld 1 Inhalt 111234567842
Field-Separator GS
Datenfeld 2 DI 1T
Datenfeld 2 Inhalt 1234567
Field-Separator GS
Datenfeld 3 DI D
Datenfeld 3 Inhalt 151200
Field-Separator GS
Datenfeld 4 DI S
Datenfeld 4 Inhalt 123456789012
Field-Separator GS (optional)
Formattrailer RS
Messagetrailer EOT
Abbildung 6: Beispiel eines kompletten Daten-
strings mit den Datenelementen PPN, Chargenbe-
zeichnung, Verfallsdatum und Seriennummer
Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig. Es können
außer den obligatorischen Datenelementen auch ggf.
weitere verwendet werden. Details sind in den folgen-
den Kapiteln beschrieben.
4.2 Header
Zur komprimierten Darstellung im Data Matrix Code
nach ISO/IEC 16022 „ASCII encodation“ werden über
ein Macro-Codewort der Header „[)> RS 06 GS“ und
der Trailer wie in Abbildung 7 dargestellt interpretiert:
Macro-Codewort
Name Interpretation Header
Interpretation Trailer
237 06 Macro [)>RS06GS RS EOT
Abbildung 7: Macro 06
4.3 Fieldseparator
Jedes Datenfeld wird mit dem Field Separator GS ab-
geschlossen. Am Ende des letzen Datenfeldes kann
der Field-Separator entfallen, da der Format- und Mes-
sagetrailer den Datenstring definiert abschließen.
4.4 Trailer
Der Datenstring wird mit dem Formattrailer RS und EOT
abgeschlossen. Dieser Trailer ist gemäß ISO/IEC 16022
über das Macro 06 impliziert.
4.5 Zeichensätze
Zulässige Datentypen, Zeichensätze sowie Datenlänge
etc. der zu codierenden Daten sind in einem separaten
Anhang dargestellt (siehe Anhang A).
4.6 Produktnummer
Datenbezeichner: „9N“
Zur Produktidentifikation wird die Pharmacy-Product-
Number herangezogen. Alle weiteren, im Datenstring
enthaltenen Datenelemente beziehen sich auf die PPN.
In der PPN ist die PZN enthalten und kann daraus extra-
hiert werden (siehe Kapitel 3.2)
Es muss die auf 8 Stellen erweiterte PZN verwendet
werden. Daraus ergibt sich eine 12-stellige numerische
PPN.
Die Produktnummer steht auch anderen nationalen
Nummernkreisen offen und ist deshalb in der Norm
Abbildung 7: Beispiel eines kompletten Datenstrings
mit den Datenelementen PPN, Chargenbezeichnung,
Verfalldatum und Seriennummer
Die Reihenfolge der Datenfelder ist beliebig. Es können
außer den obligatorischen Datenelementen auch ggf.
weitere verwendet werden. Details sind in den folgen-
den Kapiteln beschrieben.
4.1.1 Message Header
Zur komprimierten Darstellung im Data Matrix Code
nach ISO/IEC 16022 „ASCII encodation“ werden über
das Macro-Codewort „237“ der Header „[)> RS 06 GS“
und der Trailer interpretiert (siehe Abbildung 7
und folgende Tabelle):
Macro- Codewort Name Interpretation
HeaderInterpretationTrailer
237 06 Macro [)>RS06GS RS EOT
4.1.2 Field Separator
Jedes Datenfeld wird mit dem Field Separator GS
abgeschlossen. Am Ende des letzten Datenfeldes kann
der Field Separator entfallen, da der Format Trailer und
Message Trailer den Datenstring definiert abschließen.
4.1.3 Message Trailer
Der Datenstring wird mit dem Format Trailer RS und
EOT abgeschlossen. Dieser Trailer ist gemäß ISO/IEC
16022 über das Macro 06 impliziert.
4.2 Datenidentifikatoren und Daten
4.2.1 Allgemeines
Die notwendigen Datenidentifikatoren sind in der
internationalen Datenstrukturnorm ISO/IEC 15418
(verweist auf ANSI MH10.8.2: Data Identifier and Appli-
cation Identifier) definiert. In dieser Anwendung werden
ausschließlich die ASC Data Identifier (DI) nach dieser
Norm verwendet, deren Ausprägung in den folgenden
Kapiteln definiert wird. Zur besseren Übersicht sind die
Data Identifier in Anhang A tabellarisch dargestellt.
Die Normen lassen die Ausprägung der Datenelemente
in der Regel offen. Deshalb sind in dieser Spezifikation,
für alle Markteilnehmer verbindlich, der jeweilige Da-
tentyp, die Datenlänge und der Zeichenvorrat definiert
(siehe Anhang A).
Sollen weitere Data Identifier spezifiziert werden, so ist
ein entsprechender Antrag bei der IFA zu stellen.
Nicht in dieser Spezifikation verwendete Data Identifier,
die jedoch der Syntax der MH10.8.2. folgen, sollen in
den Applikationen korrekt ausgegeben werden und zu
definierten Zuständen führen. Der Datenerfassungs-
vorgang und der Verifizierungsprozess dürfen dadurch
nicht gefährdet werden. Die normierten Datenstruktu-
ren dürfen durch solche Erweiterungen nicht verletzt
werden. Grundsätzlich ist das Format der Data Iden-
tifier nach ANSI MH10.8.2 alphanumerisch. Der Data
Identifier schließt immer mit einem Alphazeichen ab,
dem kann eine Zahl vorangestellt sein.
Zulässige Datentypen, Zeichensätze sowie Datenlänge
etc. der zu codierenden Daten sind in Anhang A dar-
gestellt.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 9
4.2.2 Produktnummer
Data Identifier: „9N“
Zur Produktidentifikation wird die Pharmacy Product
Number (PPN) herangezogen. Alle weiteren, im Daten-
string enthaltenen Datenelemente beziehen sich auf die
PPN. In der PPN ist die PZN enthalten und kann daraus
extrahiert werden (siehe Kapitel 3.2)
Es muss die auf 8 Stellen erweiterte PZN (PZN8) verwen-
det werden. Daraus ergibt sich eine 12-stellige numeri-
sche PPN.
Die Produktnummer steht auch anderen nationalen
Nummernkreisen offen und ist deshalb in der Norm
ANSI MH10.8.2 als alphanumerisches Feld mit 22
Zeichen definiert.
Beispiel:
DI Daten9N 110375286414
4.2.3 Chargenbezeichnung
Data Identifier: „1T“
Die Chargenbezeichnung wird vom Pharmazeutischen
Unternehmer generiert und bildet somit das entspre-
chende Datenelement für den Code.
Zur Abgrenzung von Teil-/Unterchargen können definierte
Sonderzeichen verwendet werden (siehe Anhang A).
Beispiel:
DI Daten
1T 12345ABCD
4.2.4 Verfalldatum
Data Identifier: „D“
Das Verfalldatum wird vom Pharmazeutischen Unter-
nehmer generiert und bildet somit das entsprechende
Datenelement für den Code.
Das Verfalldatum hat das Format „YYMMDD“
YY = zweistellige Jahreszahl
Da das Verfalldatum ausschließlich in
der Zukunft liegt, handelt es sich um
Datumsangaben für das 21. Jahrhundert
(2000-2099).
MM = Numerische Monatsangabe (01-12)
DD = Tag
a) Verfalldatum mit Tages-/ Monats- und Jahresangabe
(DD = 01-31)
b) Verfalldatum mit Monats- und Jahresangabe
(DD = 00)
Beispiel: Verfalldatum Juni 2016
DI Daten
D 160600
Dieses Beispiel stellt die vom AMG vorgegebene
Datumsangabe dar.
Beispiel: Verfalldatum 17. Juni 2016
DI DatenD 160617
Dieses Beispiel stellt die Möglichkeit einer tages-
genauen Datumsangabe dar.
Anmerkung: In der ANSI MH10.8.2 ist „D“ als Datum
allgemein definiert. Im Kontext der PPN ist das Datum
zwangsweise das Verfalldatum. Bei anderen Datums-
angaben, wie z.B. dem Produktionsdatum, sind andere
Datenidentifikatoren zu verwenden. Beim Produktions-
datum wäre dies der DI „16“ (siehe Kapitel 4.2.6).
4.2.5 Seriennummer
Data Identifier: „S“
Die Seriennummer wird vom Pharmazeutischen Unter-
nehmer generiert und bildet somit das entsprechende
Datenelement für den Code. Sie ist für den Verifizie-
rungsprozess zur Arzneimittelsicherheit obligatorisch.
Für Produkte, die nicht darunterfallen, kann diese
optional aufgebracht werden. Bezüglich Generierung
der Seriennummern siehe „Codierregeln securPharm“.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 10
Beispiel:
DI Daten
S 12345ABCDEF98765
Die verwendbaren Zeichen sind im Anhang A be-
schrieben.
4.2.6 Herstelldatum
Data Identifier: „16D“
Das Herstelldatum wird vom Pharmazeutischen Unter-
nehmer generiert und bildet somit das entsprechende
Datenelement für den Code.
Es kann für interne Zwecke oder dann ausgegeben
werden, wenn zwischen Marktpartnern dedizierte
Vereinbarungen bestehen.
Das Herstelldatum hat das Format „YYYYMMDD“
YYYY = vierstellige Jahreszahl
MM = Numerische Monatsangabe (01-12)
DD = Tag
a) Herstelldatum mit Tages-/ Monats- und
Jahresangabe
(DD = 01-31)
b) Herstelldatum mit Monats- und Jahresangabe
(DD = 00)
Beispiel: Herstelldatum März 2012
DI Daten
16D 20120300
Beispiel: Herstelldatum 15. März 2012
DI Daten16D 20120315
4.2.7 GTIN
Data Identifier: „8P“
Die GTIN generiert der Hersteller nach den Regeln
der GS1 für sein Produkt. Sie kann dann ausgegeben
werden, wenn für Produkte neben der PZN (PPN) auch
eine GTIN vergeben ist, zum Beispiel für Nahrungs-
ergänzungsmittel.
Beispiel: GTIN mit der Nummer 01234567891234
DI Daten8P 01234567891234
4.2.8 Produktnummer bei Multi Country Packs
Die Besonderheit bei Multi Country Packs sind mehrfach
enthaltene, länderspezifische Produktnummern. Die für
das jeweilige Land relevante Produktnummer muss
durch die Systeme im Handel und bei den Abgabe-
stellen erkannt werden. Je nachdem, ob es sich bei den
Produktnummern um eine PPN oder um eine GTIN/
NTIN handelt, wird der Data Identifier „9N“ oder „8P“
verwendet, gegebenenfalls auch mehrfach.
Beispiel:
PPN mit der Nummer 110375286414 und
GTIN mit der Nummer 01234567891231 und
NTIN mit der Nummer 03400123456789
DI Daten
9N 110375286414
8P 01234567891234
8P 03400123456789
Alle weiteren Datenelemente können ohne Einschrän-
kung entsprechend hinzugefügt werden.
5 Beschriftung mit Code und Klartext
5.1 Symbologie
Dieses Kapitel beschreibt die Codierung mit den Vorga-
ben für den Klartext und Elementen wie z.B. das Emb-
lem zum Code.
Der verwendete Datenträger bzw. die Symbologie
ist der Data Matrix gemäß ISO/IEC 16022. Die Feh-
lerkorrektur erfolgt nach ECC200. Die anderen Feh-
lerkorrekturmethoden (ECC000 bis ECC140) dürfen
nicht eingesetzt werden. Eigenschaften des Data
Matrix Codes sind separat beschrieben (siehe Anhang I).
Sofern immer eine gleichbleibende Matrixgröße
gedruckt werden soll, sind ggf. Füllzeichen einzufügen
(siehe Anhang I.5).
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 11
5.2 Matrixgröße
Typischerweise soll die Matrixgröße von 26x26 bzw. 16x48 Modulen nicht überschritten werden. Klei-
nere Matrixgrößen sind erlaubt, sofern die Kapazität für die zu kodierenden Daten ausreicht.
Vorzugsweise sind die quadratischen Codes zu verwenden. Sofern das Packmitteldesign oder die Drucktechnolo-
gie es erfordern, sind auch die rechteckigen Varianten verwendbar.
Quadratische Symbole
Matrixgröße Dimension (mm) DatenkapazitätZeilen Spalten Typisch
X = 0,35
Min
X = 0,25
Max
X = 0,615
Numerisch Alpha-
numerisch
22 22 7,7 5,5 13,5 60 43
24 24 8,4 6,0 14,8 72 52
26 26 9,1 6,5 16,0 88 64
32 32 11,2 8,0 19,7 124 91
Rechteckige Symbole
Matrixgröße Dimension (mm) Datenkapazität
Zeilen Spalten Typisch X = 0,35
Min X = 0,25
Max X = 0,615
Numerisch Alpha-numerisch
16 36 5,6x12,6 4x9,0 9,8x22,1 64 46
16 48 5,6x16,8 4x12,0 9,8x29,5 98 72
X = Modulgröße in mm
Details zur Symbologie siehe Anhang I
5.3 Codegröße und Ruhezone
Die Modulgröße des Codes darf zwischen 0,25 und
0,615 mm variieren. Innerhalb dieses Bereiches dürfen
die Modulgrößen unter Beachtung der Druckqualität
(siehe Kapitel 5.8) sowie der einzusetzenden Druck-
systeme (siehe Kapitel 6) beliebig skaliert werden.
Mit der Modulgröße ist die Größe einer Matrixzelle
gemeint (siehe Kapitel 5.2 und Anhang I.1). Typische
Modulgrößen liegen zwischen 0,33 und 0,45 mm.
Die an den Code angrenzenden Flächen sind von
weiterer Bedruckung freizuhalten. Dieser Abstand, die
so genannte Ruhezone, soll mindestens drei Module
betragen.
5.4 Positionierung des Data Matrix Codes
Für die Positionierung werden keine besonderen Festle-
gungen getroffen. Die Position bestimmt der Hersteller
aufgrund des Packungslayouts und der Gegebenheiten
des Bedruckens (siehe Anhang G).
Bei Zulassungen durch die EMA wird der Code außer-
halb der „Blue Box“ aufgebracht.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 12
5.5 Emblem zum Data Matrix Code
Das Emblem „PPN“ am Data Matrix Code, weist den
Handel auf den Code hin, der zum maschinellen
Erfassen der Produktnummer und den weiteren Daten
herangezogen wird. Bei verifizierungspflichtigen Pro-
dukten ist dies gleichzeitig der Hinweis zur Identifikation
und Verifizierung der Handelspackung.
Abbildung 8: Emblem zum Code
Es sind verschiedene Varianten und Details zur
graphischen Gestaltung des Emblems möglich (siehe
Anhang C).
Die minimalen Abstände zum Code (Ruhezonen) sind
zu beachten.
Das Emblem kann in einer Übergangsphase entfallen.
Somit hat der pharmazeutische Hersteller mehr Freihei-
ten bei den Umstellungsprozessen.
5.6 Klartextinformation
PPN: Die PPN respektive die PZN sind das Schlüssel-
element der Verkaufspackung. Nach den aktuellen
gesetzlich geltenden Regeln muss die PZN in Klar-
schrift mit dem Code 39 aufgebracht werden (siehe
Spezifikation zur PZN (http://www.pzn8.de/downloads/
de/IFA_Spec_PZN_Codierung_DE.pdf). Die PPN wird
daher im Klartext nicht mitgedruckt.
Chargenbezeichnung und Verfalldatum: Für die
Klartextinformation bzgl. der Chargenbezeichnung
und des Verfalldatums gelten die arzneimittelrechtlich
vorgegebenen Anforderungen zur Kennzeichnung.
Seriennummer: Die Seriennummer ist nicht im
Klartext auszugeben, da der Verifizierungsprozess des
Arzneimittels ausschließlich automatisch erfolgen soll
und nach dem Stand der Technik die maschinen-
lesbare Information verfügbarer und fehlerfreier als eine
manuelle Eingabe ist.
Klartextinformationen bei Multi Country Packs:
Unverändert sind in der „Blue Box“ neben den länder-
spezifischen Produktinformationen die Produktcodes
abzubilden. Weitere textliche Kennzeichnungen am
Data Matrix Code sind nicht vorgesehen.
Weitere optionale Datenelemente: Die ggf. notwen-
dige Klartextinformation unterliegt individuellen Regeln,
die nicht Bestandteil dieser Spezifikation sind.
5.7 Codebeispiele
Die folgenden Beispiele verwenden als Startsequenz
immer das Macro 06 (Codewort 237). Die Datenfelder
sind immer mit dem Zeichen GS (ASCII 29) abge-
schlossen. Hinter dem letzten Datenfeld ist kein GS Zeichen kodiert, da das Lesegerät aufgrund des Macro
06 die Zeichen RS und EOT automatisch generiert.
Folgende Beispiele zeigen, welche Größen der Code je
nach Länge der Datenfelder annehmen kann. Die Länge
der Datenfelder bestimmt der Hersteller, unter Beach-
tung der in Anhang A aufgeführten Spezifikationen.
Beispiel 1
Ein typische Größe ist ein Code mit einer Matrix von
26x26 Modulen. Die Datenfelder weisen hierbei eine
häufig verwendete Länge auf:
Codeinhalt:
DI Datenfeld
9N 110375286414
1T 12345ABCD
D 150600
S 12345ABCDEF98765
Beispiel 2
Die minimale Größe wäre eine Matrix von 22x22
Modulen. Die Datenfelder weisen hierbei eine sehr
kurze Datenlänge auf:
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 13
Codeinhalt:
DI Datenfeld
9N 110375286414
1T 1ABCDE
D 150600
S 1ABCDEF
In der Variante mit einer Matrixgröße von 22x22 Modu-
len kann die Chargenbezeichnung und die Seriennum-
mer jeweils maximal 7 Zeichen umfassen.
Beispiel 3
Wird die Datenfeldkapazität für die vier Standard-
elemente bis zum Limit genutzt, muss mit einer Matrix
von 32x32 Modulen gerechnet werden:
Codeinhalt:
DI Datenfeld
9N 110375286414
1T 1A2B3C4D5E6F7G8H9I0J
D 150600
S A1B2C3D4E5F6G7H8I9J0
Beispiel 4
Dieser Code zeigt ein rechteckiges Format mit einer
Matrix von 16x48 Modulen. Die Datenfelder sind identisch
mit denen im Beispiel 1.
Codeinhalt:
DI Datenfeld
9N 110375286414
1T 12345ABCD
D 150600
S 12345ABCDEF98765
5.8 Druckqualität
Die Prüfung des Codeinhalts (Lesekontrolle) ist
grundsätzlich von der Prüfung der Druckqualität
(Druckqualitätskontrolle) zu unterscheiden.
Grundvoraussetzung für einen nutzbaren Code ist,
dass dieser gelesen werden kann und der Inhalt
den festgelegten Regeln entspricht. Die praktische
Lesbarkeit hängt vom jeweils verwendeten Lesegerät
und den Rand- bzw. Umgebungsbedingungen ab. Zur
Sicherstellung der allgemeinen Lesbarkeit eines Codes
wird eine Mindestdruckqualität, entsprechend einer
Konventionsmethode definiert.
Bei Digitaldruck ist jeder Druck als individuell zu
betrachten. Daher muss der Codeinhalt jeweils mittels
Lesekontrolle überprüft werden (siehe Anhang E.3).
Der aktuelle technische Standard für die Bestimmung
der Druckqualität ist in der ISO/IEC 15415 beschrieben.
Die Lichtart, mit der geprüft wird, ist Rotlicht mit ei-
ner Wellenlänge von 660 nm (+/- 10 nm). Die syn-
thetische Apertur ist 80% der jeweiligen Codegröße
gemäß dem oben genannten ISO-Standard. Alter-
nativ gibt es die Möglichkeit, eingebaute Analyse-
fähigkeiten der verwendeten Erfassungssysteme zu
nutzen, die angelehnt an ISO/IEC 15415 die Druck-
qualität bestimmen.
Die Druckqualität wird mit Ziffern von 4 bzw. Buchstaben
von A (beste Qualität) bis 0 bzw. F (schlechteste Qualität)
ausgedrückt (siehe nachfolgende Tabelle).
Qualitätsstufen nach ISO/IEC 15415
ISO/IEC-Klasse
ANSI-Grad
Bei Mehr-fachmes-sung
Bedeutung
4 A 3,5 - 4,0 Sehr Gut
3 B 2,5 - 3,49 Gut
2 C 1,5 - 2,49 Befriedigend
1 D 0,5 - 1,49 Ausreichend
0 F Unter 0,5 Durchgefallen
Die Druckqualität darf den Grad 0,5 (ausreichend)
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 14
gemäß ISO/IEC 15415 nicht unterschreiten. Um
die Lesbarkeit am Ende (und ggf. während) der
Lieferkette sicher zu gewährleisten, muss eine
Druckqualität von Grad 1,5 (befriedigend) ange-
strebt werden.
Die Mindestqualitätsanforderung an die Druckqualität
gilt grundsätzlich nur im Zusammenhang mit allgemein
anerkannten Methoden der Statistik in der Qualitäts-
kontrolle (siehe Anhang E.5).
Weitere Details zur Druckqualität und den Prüfgeräten
sind in Anhang E beschrieben.
6 Drucksysteme
Die Drucksysteme müssen in der Lage sein, die Codes
in der definierten Mindestdruckqualität (siehe Kapitel
5.8) Drucksysteme können gemäß der internationalen
Norm ISO/IEC 15419 geprüft werden.
Typische Fehler im Druck sind neben denen der Daten-
struktur und des Dateninhaltes in Anhang F beschrieben.
7 Lesetechnik
Gelesen wird der Data Matrix Code durch handelsübli-
che Scanner für 2D Matrixcodes. Die optischen Eigen-
schaften bezüglich Mindestleseabstand, Tiefenschärfe
und Auflösung müssen so gewählt sein, dass eine hohe
Erstleserate erzielt wird.
Die in dieser Spezifikation beschriebenen Codeeigen-
schaften bezüglich Modulgrößenvariation und Matrix-
größenvariation sind die Vorgabe für die Scannereigen-
schaften. Darüber hinaus bestimmt die Applikation die
notwendige Lesegeschwindigkeit und Schärfentiefe.
Scanner können gemäß der internationalen Norm ISO/
IEC 15423 getestet werden.
Die Anforderungen an die Codequalität steigen mit dem
Automatisierungsgrad. Manuell bediente Scanner sind
am tolerantesten gegen schlechte Codedruckqualitä-
ten. Vollautomatische Leseeinrichtungen reagieren am
empfindlichsten auf schlechte Codedruckqualitäten.
Die Anzahl der Leseausfälle steigt mit abnehmender
Druckqualität und mit zunehmender Prozessgeschwin-
digkeit (siehe auch Kapitel 5.8 und Anhang E).
Die Wahrscheinlichkeit, dass Codes mit falschem
Dateninhalt gelesen werden, ist gering, aber nicht
unmöglich. Aus diesem Grund stößt eine Verbesserung
der Scanner ab einem bestimmten Punkt an Grenzen.
Ein optimales System verwendet fehlertolerante Scanner
und Codes mit einer guten Druckqualität, um die Wahr-
scheinlichkeit von erfolgreichen Falschlesungen zu mi-
nimieren.
8 Interoperabilität bei unter-schiedlichen Datenstrukturen und Datenidentifikatoren
8.1 Interoperabilität auf Basis bestehender Auto-ID
Für die Hersteller, den Großhandel, die Apotheken, die
Kliniken, aber auch die Praxen ist die Interoperabilität
der Codierungen eine Voraussetzung für das Lesen
und der eindeutigen Identifikation der Datenelemente.
Bei einer durchgängigen Interoperabilität ist es den
Beteiligten möglich, ihre Prozesse kostengünstig zu
betreiben.
Die gemeinsame Basis dafür sind die Norm ISO/IEC
15459 Unique Identification, die System- und Daten-
identifikatoren Norm ISO/IEC 15418 (ANSI MH10.8.2)
und die Syntaxnorm ISO/IEC 15434.
Unter Beachtung der Normen können Daten aus
verschiedenen Datenträgern, unterschiedlichen Sym-
bologien und Kennzeichnungssystemen konfliktfrei
übertragen werden, wie in Abbildung 5 gezeigt.
Im Folgenden sind die im Gesundheitsbereich gängigen
Systeme aufgeführt, die konfliktfrei neben der in dieser
Spezifikation beschriebenen Kennzeichnung von Daten
eingesetzt werden können.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 15
GS1
Das System der GS1 basiert auf der Artikelkennzeich-
nung mittels GTIN. Für spezielle Lösungen hat die GS1
auch einen Präfix für eine so genannte NTIN, die daten-
technisch als Artikelnummer einer GTIN gleichzusetzen
ist, vergeben. Wesentliche Merkmale sind der nach DIN
66403 als Systemidentifikator verwendete Steuercode
„FNC1“ und die Verwendung von Application Identifier
(AI) als Datenindentifikatoren. Die Interoperabilität
zwischen den AI und den Data Identifier (DI) ist über
die Referenztabellen der ANSI MH10.8.2 sichergestellt.
Das Envelope Format der Norm ISO/IEC 15434 wird
vom GS1 System nicht benutzt.
HIBC
Der Healthcare Industry Bar Code – HIBC wird von der
EHIBCC-Organisation verwaltet. EHIBCC ist eine Issuing
Agency nach ISO/IEC 15459. Der klassische HIBC wird
von dem registriertem Systemidentifikator „+“ (Plus)
angeführt und ist damit von allen anderen Systemen
verwechslungsfrei identifizierbar. Das entscheidende
Merkmal des HIBC ist der kompakte Aufbau und die
Kapazität für alphanumerische Produktcodes von
2 bis 18 Stellen. Der HIBC-Standard ist auf die alter-
native Verwendung von Datenidentifikatoren für alle
logistischen Ebenen erweitert worden (DI 25P); (siehe
www.HIBC.de).
8.2 Interoperabilität auf Basis von XML-Standards
Im Anhang D ist ein vorzugsweise anzuwendender
Standard beschrieben, der auf allgemeinen XML-
Standards beruht und die Datenidentifikatoren neutral
beschreibt. Dies ermöglicht den offenen Datenaus-
tausch wie z.B in Abbildung 9 beschrieben, unabhän-
gig von Symbolik und Datenstrukturen.
<PPN> 11012…
<GTIN> 012345..
<SN> 12334….
<LOT> 12ABC..
<EXP> 151231
<PZN> 01234567
….
….
….
Abbildung 9: Datenaustausch zwischen Lesegerät
und System auf XML-Basis
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 16
Anhang A Übersicht Datenelemente und Data Identifier Die folgende Tabelle spezifiziert die Ausprägung der einzelnen Datenelemente und der zugehörigen Data Identifier:
Datenelemente XML-Knoten
DI Datentyp Daten-format
Zeichen-länge
Zeichenvorrat
Pharmacy Product Number
<PPN> 9N AN --- 4-22 0-9; A-Z Keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Umlaute
Chargenbe-zeichnung
<LOT> 1T AN --- 1-20 0-9; A-Z Erlaubte Sonderzeichen „-“ und „_“ keine Kleinschreibung keine Umlaute
Verfalldatum <EXP> D Datum YYMMDD 6 0-9
Seriennummer <SN> S AN --- 1-20 0-9; A-Z Keine Sonderzeichen keine Kleinschreibung keine Umlaute
Herstelldatum <MFD> 16D Datum YYYYMMDD 8 0-9
GTIN oder NTIN <GTIN> 8P N --- 14 0-9
Anmerkung zum Datenformat:
Lediglich bei den Datumsangaben ist ein festes Datenformat vorgegeben
Anmerkung zum Zeichenvorrat bezüglich Chargenbezeichnung:
Erlaubte Sonderzeichen bei der Chargenbezeichnung sind der Unterstrich „_“ und der Bindestrich „-“. Alle
anderen Sonderzeichen werden in verschiedenen Anwendungen unterschiedlich verwendet. Die Anwendung solcher
Zeichen birgt ein hohes Risiko der Fehlinterpretation und wird daher hier ausgeschlossen.
Kleinbuchstaben sind nicht erlaubt, weil einige Systeme zwischen Kleinbuchstaben und Großbuchstaben unter-
scheiden und andere nicht. Auch wegen der Verwechslungsgefahr von Kleinbuchstaben und Großbuchstaben
sind Kleinbuchstaben ausgeschlossen Zur Aufnahme weiterer Data Identifier in diese Spezifikation wenden Sie sich
bitte an die IFA.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 17
Anhang B Algorithmus zur Prüfzifferberechnung der PPN Die Prüfziffer der PPN (Beschreibung der PPN siehe Kapitel 3.2 wird nach dem Modulo 97 berechnet.
Dabei werden den Zeichen der PPN die Dezimalwerte der ASCII-Tabelle von 00 bis 127 zugeordnet. Jede Stelle
der PPN wird mit einem Faktor gewichtet. Das Produkt der ASCII-Dezimalwerte wird addiert und durch 97 geteilt.
Der verbleibende Rest bildet als Zahlenwert die zweistellige Prüfziffer von 00 bis 99. Ein einstelliger Restwert wird
mit führender Null aufgefüllt. Die Gewichtung der Stellen beginnt links mit „2“ und erhöht sich für die jeweils
folgende Stelle um „1“.
Dieser Algorithmus liefert die Prüfziffer sowohl für rein numerische, als auch für alphanumerische PPN.
Beispiel zur PPN und Bildung der Prüfziffer:
Für den deutschen Markt enthält die PPN die Pharmazentralnummer (PZN) mit dem vorangestellten
„Product-Registration Agency Code“ „11“. Die PPN enthält ausschließlich die 8-stellige PZN (PZN8).
Die PZN7 (siebenstellige PZN) wird durch eine führende Null in eine PZN8 überführt.
Details zur PZN8 siehe: http://www.pzn8.de/downloads/de/IFA_Spec_PZN_Codierung_DE.pdf
Für die PZN mit dem Präfix 11 „1103752864“ berechnet sich die PPN Prüfziffer wie folgt:
PRA-Code PZN PZN Prüf-ziffer
PPN Prüfziffer
PPN 1 1 0 3 7 5 2 8 6 4 1 4
ASCII Dez-Wert
49 49 48 51 55 53 50 56 54 52
Gewichtung 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
Produkt aus ASCII Wert und Gewichtung
98 147 192 255 330 371 400 504 540 572
Summe 3409 / 97 = 35 Rest 14
Die Prüfziffer ist der numerische Rest 14 und bildet die letzten beiden Stellen der PPN. Die vollständige
PPN lautet damit: 110375286414.
Der Rest wird als numerischer Wert übernommen und nicht durch das entsprechende ASCII-Zeichnen
dargestellt. Somit ist sichergestellt, dass die Prüfziffer nur aus den Ziffern von 0 bis 9 besteht.
Numerische Folgen bleiben damit auch numerisch.
Hinweis:
Nach der Überprüfung der PPN-Prüfziffer kann bei korrektem Ergebnis noch zusätzlich die in der PZN enthaltene
Prüfziffer verifiziert werden. Ist auch diese korrekt, so können übliche Eingabefehler ausgeschlossen werden.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 18
Anhang C Emblem zum Code
Als Emblem zum Code ist die Zeichenfolge „PPN“ in der Schriftart „OCR-B“ festgelegt.
Die graphische Ausprägung ist nachstehender Skizze zu entnehmen:
dc
fe
a
b
Nominale Maße:
a: ergibt sich aus gewählter Modul- und Matrixgröße
b: ist bei quadratischen Codes gleich a, bei recht-
eckigen Codes entsprechend der Modul- und
Matrixgröße
c: 0,4 * a
d: *)
e: ergibt sich aus der geforderten Ruhezone*)
(Ruhezone siehe Kapitel 5.3)
f: ergibt sich aus der Schrifttype und Maß c
*) Die Maße d und e sind so zu wählen, dass das
Emblem dem Code zugeordnet ist.
Toleranzen:
Die Toleranzen können entsprechend dem gewählten Druckverfahren frei festgelegt werden.
Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell möglich:
Folgende Ausrichtungen sind prinzipiell möglich:
In Ausnahmefällen kann das Emblem auch auf einer anderen, angrenzenden Fläche aufgebracht werden.
Seite 19All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01
Anhang D Interoperabilität auf der Basis von XMLBeschreibungen (informativ)
D.1 Allgemeines
Für die Hersteller, den Großhandel, die Apotheken und
die Kliniken ist die Interoperabilität der Codierungen eine
Voraussetzung für das Lesen und die eindeutige Iden-
tifikation der Datenelemente. Bei einer durchgängigen
Interoperabilität ist es den Beteiligten möglich, ihre
Prozesse kostengünstig zu betreiben. Die gemeinsame
Basis dafür sind die Standards IEC 15434 Syntax
for High Capacity Media, ISO/IEC 15459 Unique
Identification sowie die System- und Datenidenti-
fikatoren nach ISO/IEC 15418.
Um Herstellern und Nutzern im pharmazeutischen
Bereich eine noch höhere Interoperabilität zu
bieten, wird in diesem Anhang ein Standard zur
Interpretation der Daten, basierend auf XML
beschrieben. Dies gilt sowohl für die Daten-
übertragung zum Drucker als auch für die
Datenübertragung vom Codeleser an die ange-
schlossenen Systeme.
Der in diesem Anhang beschriebene XML-Standard
bezieht sich ausschließlich auf die Dateninhalte und
damit nicht auf die Layouteigenschaften des Codes, zu
denen die Festlegungen der Klarschriftbedruckung und
die der Symbologie (z.B. Data Matrix Code) gehören.
Bei der Datenübertragung werden nach dem hier
beschriebenen Standard die Daten unabhängig von
den im Code verwendeten Datenbezeichnern einheit-
lich mit neutralen XML-Knoten bezeichnet. Es bilden
sich folgende Ebenen in der Darstellung der Daten
aus:
Applikation: XML-Knoten
Datenhülle: nach ISO/IEC 15434 z.B. Format 06 oder Systemidentifikator nach DIN 66403 z.B. „FNC1“
Datenstruktur Data Identifier (DI) oder Application Identifier (AI)
Symbologie z. B. Data Matrix Code
D.2 Data Format Identifier (DFI)
Bei der Übertragung der Datenelemente im XML-
Standard werden die Eigenschaften zur Darstellung
der Daten im Code dem Data Format Identifier (DFI)
zugeordnet und lediglich dieser übertragen.
Der DFI sagt aus, welche Datenhülle nach ISO/IEC
15434, welche Datenbezeichner (AI oder DI) und ob
ein Makro nach ISO/IEC 16022 zu verwenden ist. Die
Zuweisungen des DFI können aus Tabelle 1 entnommen
werden.
XML-Data Format Identifier (DFI)
Format-ID
nach ISO/IEC
15434
Data-Typ- Identifier
nach ISO/ IEC
16022
Data Identifier/Application Identifier nach ISO/IEC
15418
IFA 06 Macro 06 DI-ASC
GS1 ------ FNC1 AI-GS1
Tabelle 1: Data Format Identifier (DFI)
Der DFI kann die Werte „IFA“ oder „GS1“ annehmen
und wird im dem gleichlautenden Attribut des überge-
ordneten XML-Knoten <Content> übertragen.
D.3 XML-Knoten für Daten
In unten stehender Tabelle sind die XML-Knoten für die
Daten und deren Zuordnung zu den Data Identifier (DI)
und Application Identifier (AI) aufgeführt:
XML-Knoten
DI (dfi=„IFA“)
AI (dfi=„GS1“)
Beschreibung
<PPN> 9N ---- Produktnummer
<GTIN> ---- 01 Produktnummer
<LOT> 1T 10Chargenbezeich-
nung
<EXP> D 17 Verfalldatum
<SN> S 21 Seriennummer
Tabelle 2: XML-Knoten für Daten
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 20
Die vollständige Auflistung der derzeit definierten Knoten
ist im Anhang A aufgeführt. Auf dieser technischen
Ebene der Beschreibung gibt es zwischen NTIN
und GTIN keine Unterscheidung. Deshalb wird der
umfassende Begriff GTIN verwendet.
Der XML-Knoten <Content> umhüllt die „Daten-
knoten“ (siehe Anhang D.4 und Anhang D.5).
Aus den XML-Daten und dem darin enthaltenen Wert
des „DFI“ leiten die Drucker alle notwendigen Infor-
mationen zur Erzeugung des Data Matrix Codes ab.
Das beinhaltet die Datenelemente, die Data Identifier
respektive die Application Identifier, die Trennzeichen
und den Header.
D.4 Anwendung
Sowohl bei der Datenübergabe an die Druckertreiber,
als auch bei der Datenausgabe von den Codelesern
kann die XML-Beschreibung angewendet werden
(siehe schematische Darstellung):
Driver
MES- System
Terminal Printer
Terminal Reader
MES- System A
nwen
der
- A
pp
likat
ions
eben
eS
yste
meb
ene
XML-Tag
MH10.8.2- Daten- bezeich-ner
Code
Printer Reader
Abbildung 7: Datenaustausch auf XML-Basis
Die Treiber zur Interpretation der XML-Beschreibung
können Bestandteil der übergeordneten Systeme (MES)
oder der Drucker (Printer) und Codeleser (Reader) sein.
Die Verwendung der einheitlichen Beschreibung stei-
gert die Interoperabilität und hilft Fehler zu vermeiden.
Auch die Unsicherheit hinsichtlich nichtdruckbarer
Steuerzeichen in Übertragung und Interpretation ist
bei der XML- Beschreibung eliminiert. Beim Lesen der
Codes setzen die Codeleser den Dateninhalt in die
XML-Struktur und die entsprechenden Knoten um.
Bei der Datenübertragung vom Codeleser an die über-
geordneten Systeme werden standardmäßig lediglich
die Daten ohne den „DFI“ übertragen. Optional kann
dieser zusätzlich mit ausgegeben werden und ist
dann von Interesse, wenn im Code z.B. die korrekte
Verwendung der Strukturen zu verifizieren ist.
Allgemeine XML-Beschreibung bei der Daten-
übertragung zum Drucker und vom Codeleser:
<Content dfi=“value_dfi“>
<Daten _ 1>value _ Daten _ 1</Daten _ 1>
<Daten _ 2>value _ Daten _ 2</Daten _ 2>.
<Daten _ n>value _ Daten _ n</Daten _ n>
</Content>
Bei der Übertragung vom Codeleser ist der Wert „dfi“
optional.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 21
D.5 Beispiele
An folgenden Beispielen soll unter Verwendung der vier Datenelemente Produktnummer, Chargenbezeichnung,
Verfalldatum und Seriennummer die Anwendung gezeigt werden:
Beispiel 1: Datenübertragung an Drucker – IFA-Format
Produktnummer: PPN Datenbezeichner: DI Data Format Identifier: IFA
System
PPN: 111234567842
Batch: 1A234B5
Verfalldatum: 31.12.2015
Serien-Nr.: 1234567890123456
Codierung: „IFA“
<Content dfi=“IFA“>
<PPN>111234567842</PPN>
<LOT>1A234B5</LOT>
<EXP>151231</EXP>
<SN>1234567890123456</SN>
</Content>
Data Carrier
Mac069N111234567842Gs
1T1A234B5Gs
D151231Gs
S1234567890123456
Drucker
Beispiel 2: Datenübertragung an Drucker – GS1-Format
Produktnummer: GTIN Datenbezeichner: AI Data Format Identifier: GS1
Data Carrier
FNC104150123456782
101A234B5FNC1
17151231
211234567890123456
System
GTIN: 04150123456782
Batch: 1A234B5
Verfalldatum: 31.12.2015
Serien-Nr.: 1234567890123456
Codierung: „GS1“
<Content dfi=“GS1“>
<GTIN>04150123456782<GTIN>
<LOT>1A234B5</LOT>
<EXP>151231</EXP>
<SN>1234567890123456</SN>
</Content>
Drucker
Beispiel 3: Datenübertragung vom Codeleser – IFA-Format
Produktnummer: PPN Datenbezeichner: DI Data Format Identifier: IFA
Data Carrier
Mac069N111234567842Gs
1T1A234B5Gs
D151231Gs
S1234567890123456
System
PPN: 1101234567842
Batch: 1A234B5
Verfalldatum: 31.12.2015
Serien-Nr.: 1234567890123456
Codele-ser
<Content>
<PPN>111234567842</PPN>
<LOT>1A234B5</LOT>
<EXP>151231</EXP>
<SN>1234567890123456</SN>
</Content>
Beispiel 4: Datenübertragung vom Codeleser – GS1-Format
Produktnummer: GTIN Datenbezeichner: AI Data Format Identifier: GS1
Data Carrier
FNC104150123456782
101A234B5FNC1
1717231
211234567890123456
System
GTIN: 04150123456782
Batch: 1A234B5
Verfalldatum: 31.12.2015
Serien-Nr.: 1234567890123456
Codele-ser
<Content>
<GTIN>04150123456782<GTIN>
<LOT>1A234B5</LOT>
<EXP>151231</EXP>
<SN>1234567890123456</SN>
</Content>
Rückfragen und Anregungen zu den in diesem Anhang beschriebenen Festlegungen sind willkommen und an die
IFA GmbH zu richten.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 22
Anhang E Qualität und Kontrolle des Codeinhalts (informativ)
E.1 Data Matrix Code als Punktcodes
In Zusammenhang mit der Mindestqualitätsanforde-
rung an die Druckqualität ist festzuhalten, dass Codes
wie bspw. Punktcodes, deren Druckqualität nach der
Prüfmethodik gemäß ISO/IEC TR 29158 (Direct Part
Marking – Direkte Teilekennzeichnung) gemessen
werden muss, für diese Anwendung nicht zum Einsatz
kommen sollen. Punktcodes sind in der Data Matrix
Norm ISO/IEC 16022 nicht spezifiziert. Standard-
lesegeräte können Punktcodes daher oft nicht lesen
bzw. die Leseraten sind inakzeptabel niedrig. Davon
ausgenommen sind lediglich Punktcodes, deren
einzelne Punkte (Datenzellen) so breit und einander
berührend ausgeführt sind, dass diese gemäß ISO/IEC
15415 prüfbar und damit allgemein lesbar sind.
E.2 Qualifizierungs- und Validierungsmaßnahmen
Die Ausrüstung zum Aufbringen und Kontrollieren von
Codes unterliegt den allgemeinen Vorgaben zur Qualifi-
zierung. Ebenso gelten für die damit in Zusammenhang
stehenden Prozesse die allgemeinen Anforderungen
bzgl. einer Validierung.
Definition und Umfang der Qualifizierungsmaßnahmen
und der Prozessvalidierungen sind nicht Bestandteil
dieser Spezifikation.
E.3 Kontrolle der Codes auf Dateninhalt und Druckqualität
E.3.1 Allgemeine Festlegungen
Ort und ggf. Umfang der Prüfungen zur Lesekontrolle
und der Druckqualität unterscheiden sich, je nachdem,
ob die Packmittel vorbedruckt eingesetzt oder inline
bedruckt werden.
Die Eingangskontrolle für Packmittel muss vorgedruckte
Codes oder Platzhalter für die Anbringung von Codes
bei Umfang und Art der Prüfungen in angemessener
Weise berücksichtigen.
Die erreichbare Druckqualität der Codes hängt vom
verwendeten Substrat, dem Material und Druckverfahren
ab und kann daher deutlich besser als die Mindest-
anforderung sein.
E.3.2 Lesekontrolle
Im Rahmen der Lesekontrolle wird mittels eingebauter
Erfassungssysteme geprüft, ob
• der Code vorhanden ist,
• die korrekte Symbologie verwendet wurde und
• der Inhalt mit den Vorgaben übereinstimmt.
Es wird darüber hinaus sichergestellt, dass nicht
vorhandene oder nicht lesbare oder von den Vorgaben
abweichende Codes ausgeschleust werden.
E.3.3 Druckqualitätskontrolle
Die Druckqualität kann grundsätzlich mit zwei unter-
schiedlichen Verfahren geprüft werden:
1. Mittels Messungen gemäß ISO/IEC 15415 (Näheres
siehe Anhang E.6.1)
2. Mittels eingebauter Erfassungssysteme (Näheres
siehe Anhang E.6.2) mit der Fähigkeit zur Analyse
und Bestimmung der Druckqualität in Anlehnung an
ISO/IEC 15415
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 23
E.4 Varianten der Bedruckung
E.4.1 Packmittel mit vorgedruckten Codes
E.4.1.1 Prüfung der Lesbarkeit durch den
Verpacker – Sicherstellung der Druck-
qualität durch den Lieferanten
Die Codes werden durch den Packmittellieferanten
aufgebracht. Er hat sicherzustellen, dass die Codes
grundsätzlich vorhanden und lesbar sind, die festgelegte
Symbologie aufweisen, den definierten Inhalt haben
und die Seriennummern erfasst sind. Weiterhin stellt er
durch geeignete Maßnahmen sicher, dass der Code-
inhalt und die Druckqualität der aufgebrachten Codes
den definierten (Mindest)anforderungen genügen.
Das wird vom Arzneimittel-Hersteller im Rahmen der
Lieferantenqualifizierung geprüft.
Die aufgebrachten Codes werden im Rahmen des
Verpackungsprozesses des Arzneimittels ggf. erneut
eingelesen. In diesen Fällen wird am Ort der Nutzung
eine vollständige Überprüfung des Vorhandenseins
und der Lesbarkeit aller Codes, der Verwendung der
korrekten Symbologie und deren korrekte Inhalte
sichergestellt. Zusätzlich werden die tatsächlich
genutzten Seriennummern erfasst.
E.4.2 Inline Bedruckung von Pack- mitteln ohne vorgedruckte Codes
E.4.2.1 Kontinuierliche Lesekontrolle und
Stichprobenkontrolle der Druckqualität
Die Codes werden inline während des Verpackungs-
prozesses des Arzneimittels auf die Packmittel
aufgebracht. Wie im Anhang E.3.2 beschrieben, wird
durch die Erfassungssysteme jeder Code einer Lese-
kontrolle unterzogen. Auch die Seriennummer jedes
Codes wird erfasst. Bei Bedarf wird gemäß ISO/IEC
15415 zusätzlich die Qualität der aufgebrachten Codes
offline mit einem entsprechendem Prüfgerät kontrolliert
(Näheres siehe Anhang E.6.1).
E.4.2.2 Kontinuierliche Lese- und Stichproben-
kontrolle der Druckqualität
Die Codes werden inline während des Verpackungs-
prozesses des Arzneimittels auf die Packmittel aufge-
bracht. Wie im Anhang E.3.2 beschrieben, wird durch
die Erfassungssysteme jeder einzelne Code einer
Lesekontrolle unterzogen. Auch die Seriennummer
jedes Codes wird erfasst. Abweichend von Anhang
E.4.2.1 wird mittels der Erfassungssysteme inline die
Druckqualität in Anlehnung an ISO/IEC 15415 (Näheres
siehe Anhang E.6.2) jedes Codes kontrolliert.
E.5 Statistik in der Qualitätskontrolle
Die Prüfung der Druckqualität nach ISO/IEC 15415
muss immer im Kontext einer normierten Stichproben-
prozedur nach allgemein anerkannten Regeln der
Statistik durchgeführt werden. Kurz zusammengefasst
bedeutet das: Wenn eine Unterschreitung der Mindest-
druckqualität festgestellt wird, dann sind innerhalb der
Fertigungscharge weitere Produkte zu prüfen. Wenn die
Fehler, bei Anwendung der normierten Stichproben-
prozedur das akzeptable Maß überschreiten, sind
geeignete Maßnahmen zur Korrektur einzuleiten.
Es sind die Stichprobenprozeduren gemäß ISO 2859
und ISO 3951 anzuwenden. In diesen Normen wird eine
definierte statistische Methode beschrieben, die zu der
Beurteilung führt, ob ein Fertigungslos akzeptabel ist
oder nicht. Die Stichprobenmethodik soll den Aufwand
für die Qualitätskontrolle intelligent steuern.
Grundlegend ist dabei, dass im Rahmen dieser statisti-
schen Methode immer eine bestimmte Fehlerquote
zulässig ist.
Die inline Kontrollen der Druckqualität in Anlehnung an
ISO/IEC 15415 (siehe Anhang E.3.3) werden im Kontext
der Stichprobenprozedur als sehr häufige Stichproben-
nahmen betrachtet. Die statistische Methode zur
intelligenten Steuerung der Qualitätskontrolle kann
damit auch für die inline Kontrolle eingesetzt werden.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 24
E.6 Prüfgeräte
E.6.1 Prüfung gemäß ISO/IEC 15415
Die Druckqualität gemäß ISO/IEC 15415 wird mit
entsprechend geeigneten Prüfgeräten (sog. Verifier)
kontrolliert. Die Prüfgeräte müssen die Anforderungen
der internationalen Norm ISO/IEC 15426-2 erfüllen. Die
wichtigsten Anforderungen an ein Messgerät sind:
• Die Kalibrierung muss auf Messstandards rück-
führbar sein (PTB, N.I.S.T).
• Die Messung muss unter definierten Bedingungen
bezüglich Beleuchtung, Abstand und Kamerawin-
kel erfolgen (Vorlage : ISO/IEC 15415 Referenzauf-
bau).
• Umgebungslicht darf die Messung nur innerhalb
der erlaubten Toleranzen gemäß ISO/IEC 15426-2
verändern.
• Es muss eine regelmäßige Kalibrierung der Geräte
beim Anwender erfolgen.
• Es muss eine regelmäßige Kontrolle der Mess-
genauigkeit beim Anwender erfolgen.
• Die Vorgaben der Symbologienorm bezüglich der
Referenzdekodierung muss eingehalten werden,
damit unterschiedliche Dekodieralgorithmen nicht
zu unterschiedlichen Ergebnissen führen.
Die Messung erfolgt offline. Aufgrund des Mess-
aufwandes sind stichprobenhafte Prüfungen üblich.
Eine vollständige, 100%ige Kontrolle ist mit dieser
Messmethodik nicht realistisch darstellbar.
Lesegeräte wie bspw. handelsübliche Barcodescan-
ner dürfen den für Prüfgeräte geltenden Restriktionen
nicht unterworfen werden, weil Lesegeräte unter mög-
lichst beliebigen Bedingungen bezüglich Leseabstand,
Lesewinkel, Beleuchtungswinkel und Umgebungslicht-
einflüssen die Codes erfassen müssen. Die definierte
Mindestdruckqualität unterstützt dies.
Es verbleibt ein geringes Restrisiko, dass - bedingt durch
die Messung der Druckqualität als Konventionsmethode -
wiederholte Messungen des gleichen Codes zu gering-
fügig abweichenden Messergebnissen führen. Dies gilt
auch, wenn dieselben Codes mit unterschiedlichen
Verifiern geprüft werden. Wenn auch nach der aktuell
gültigen technischen Norm gemessen wird, ist, bedingt
durch den Messaufwand und den Einsatz offline, nur eine
stichprobenhafte Prüfung der Druckqualität möglich.
E.6.2 Prüfung angelehnt an ISO/IEC 15415
Viele Erfassungssysteme für die Lesekontrolle (siehe
Anhang E.3.2) haben die Fähigkeit, die Druckqualität
kontinuierlich inline zu analysieren und zu prüfen. Es
handelt sich um eine Prüfung, die sich an die ISO/
IEC 15415 Methode anlehnt und die häufig, alterna-
tiv zur offline Prüfung gemäß ISO/IEC 15415 (siehe
Anhang E.3.3) eingesetzt wird. Diese Systeme nutzen die
gleichen für die Prüfung der Druckqualität in der ISO/IEC
15415 definierten Kriterien. Allerdings sind die dort fest-
gelegten Randbedingungen wie bspw. die Wellenlänge
und Einstrahlwinkel der verwendeten Lichtquelle oder
Mehrfachprüfung des Codes aus unterschiedlichen
Winkeln bauartbedingt, u. a. durch die Integration in die
Verpackungslinie, nicht zu gewährleisten.
Die, in Anlehnung an die ISO/IEC 15415, erhaltenen
Ergebnisse sind im Rahmen der Qualifizierung der Druck-
und Erfassungssysteme mit den Messergebnissen
eines sog. Verifiers (siehe Anhang E.6.1) zu korrelieren.
Erfassungssysteme mit einer Prüfung, in Anlehnung an
die ISO/IEC 15415 Methode, stellen eine vollständige,
100%ige inline Kontrolle (Lesekontrolle und Druck-
qualitätskontrolle) jedes einzelnen Codes sicher.
Es verbleibt ein geringes Restrisiko, dass das Erfassungs-
system primär als Lesegerät konstruiert ist, das auf best-
mögliche Leseergebnisse optimiert ist z.B. adaptive
Beleuchtungen, Autofocus- und Autozoom-Objektive
oder für die Lesung optimierte Dekodieralgorithmen. In
diesem Fall kann das Erfassungssystem, trotz Abgleich
mit dem Messergebnissen nach ISO/IEC 15415, fallweise
abweichende Qualitätsergebnisse liefern.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 25
E.7 Farben und Materialien
Erlaubte Farben und Trägermaterialien:
• Das Trägermaterial muss eine gleichmäßig diffus
reflektierende Oberfläche haben. Oberflächen, die
stark spiegelnd sind (metallisch, Metalliceffekte),
sind ungeeignet. Raue oder geprägte Oberflächen
sind ebenfalls schlecht geeignet. Die folgenden
farblichen Vorgaben ergeben sich aus der Annah-
me, dass handelsübliche Lesegeräte mit Rotlicht
beleuchten.
• Trägermaterialfarbe: Weiß, rot, gelb oder orange
(hell unter Rotlicht).
• Modul- bzw. Codefarbe: Schwarz, blau oder grün
(dunkel unter Rotlicht).
• Negative Data Matrix Symbole, bei denen die
Trägermaterialfarbe und die Modul bzw. Codefarbe
vertauscht werden, sind erlaubt.
• Bei den Beschriftungsverfahren im Tintenstrahl-
druck ist ggf. auf Faltschachteln eine entsprechen-
de Aussparung der Oberflächenbeschichtung erfor-
derlich, damit die Beschriftung haftet und trocknet.
Die Mindestqualitätsanforderung (siehe Kapitel 5.8) legt
u.a. den Mindestkontrast fest und damit auch die Spiel-
räume für farbige Codes.
E.8 Qualitätskriterien nach ISO/IEC 15415 mit Bezug auf ISO/IEC 16022
Nachfolgend sind die wichtigsten in der Norm
enthaltenen Prüfparameter aufgelistet und kurz
beschrieben:
Dekodierung – Referenzdekodierung und Code-
aufbau (Fehler siehe Anhang F.1 und Anhang F.1.9 und
Anhang F.2).
Symbolkontrast – Kontrast zwischen der hellsten und
dunkelsten Reflexion im gesamten Symbol (Fehler siehe
Anhang F.1.1).
Modulation – Gleichmäßigkeit der Reflexionen der
hellen Module jeweils zueinander sowie die Gleich-
mäßigkeit der Reflexionen der dunklen Module jeweils
zueinander.
Reflexionsbereich – wie Modulation, nur die durch die
Fehlerkorrektur zu korrigierenden Codeworte werden
hier als Grad 0 (= durchgefallen) in die Entscheidungs-
matrix einbezogen.
Kontrastgleichmäßigkeit – Es werden MOD Werte für
alle Codewörter bestimmt. Die MOD Werte werden für
die Bestimmung der Modulation und des Reflexions-
bereiches verwendet. Die Kontrastgleichmäßigkeit ist
der schlechteste MOD Wert (informativ).
Fehler zu Modulation, Reflexionsbereich und Kontrast-
gleichmäßigkeit siehe unter:
Anhang F.3.2.3 und
Anhang F.3.2.4 und
Anhang F.3.2.9 und
Anhang F.3.3.2 und
Anhang F.4.1 und
Anhang F.4.5.
Unused Error Correction (UEC) – Nicht benutzte
Fehlerkorrektur d.h. je größer der Wert ist umso weniger
müssen Fehler korrigiert werden (Fehler siehe Anhang
F.3.1.2).
Axial Non-Uniformity (AN) – wie stark ist das Symbol
in x oder y Achse gestreckt oder gestaucht (Fehler siehe
Anhang F.3.1.3).
Grid Non-Uniformity (GN) – wie stark ist das idealer
weise gleichmäßige, schachbrettartige Modulgitter in
sich verzerrt ohne nach außen als AN in Erscheinung
zu treten (Fehler siehe Anhang F.3.1.4).
Fixed Pattern Damage (FPD) – Alle Teile des Codes,
die keine Daten und keine Fehlerkorrekturwerte
enthalten, werden auf Beschädigung überprüft. Dies ist
das L Muster zur Codeorientierungsbestimmung, das
Taktmuster zur Gitterrekonstruktion und die Ruhezone.
Kontrastungleichmäßigkeiten, die im Datenbereich als
Modulation bewertet werden, werden hier für die festen
Muster mit einbezogen (Fehler siehe Anhang F.3.2.1).
Druckzuwachs – informativer Parameter der angibt,
ob ein Symbol überdruckt oder unterdruckt ist (Fehler
siehe Anhang F.3.2.2 und Anhang F.3.2.3).
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 26
Modulgröße – Die Größe einer Matrixzelle des
Gesamtcodes wird als Modulgröße bezeichnet. Von
der Modulgröße hängen die Lesegeräteeigenschaften,
bezüglich der Scannertiefenschärfe, der Scannerauf-
lösung und des Mindestleseabstandes ab (siehe An-
hang I.1).
Matrixgröße – Der gesamte Code baut sich aus
einzelne Matrixzellen (= Module) einer bestimmten,
identischen Modulgröße auf. Die Norm ISO/IEC 16022
definiert als kleinste Matrixgröße 10x10 Module und als
maximale Matrixgröße 144x144. In praktischen Anwen-
dungen wird der Bereich der erlaubten Matrixgrößen
eingeschränkt, um das Verhältnis der Kameraauflö-
sung zur Größe der Matrix zu begrenzen und um eine
ausreichend große Anzahl von Kamerapixeln pro Modul
zur Verfügung zu haben. Dies ist für die Lesesicherheit
erforderlich (siehe Anhang I.2).
Anhang F Typische Fehler (informativ)
In diesem Anhang werden typische Fehler, unterteilt
nach Fehlern in der Datenstruktur, dem Dateninhalt und
in dem Druck beschrieben.
Diese Auflistung soll helfen, die Fehler bei der Generie-
rung des Codes zu vermeiden und den Programmierern
von Verarbeitungssoftware Anhaltspunkte geben, mit
welchen Fehlern zu rechnen ist, um daraus entspre-
chende Fehlerreaktionen zu implementieren.
F.1 Fehler in den Datenstrukturen
F.1.1 FNC1 als Startsequenz anstelle von Macro 06
Erklärung: Die bei der PPN verwendete Datenstruktur
verwendet als Datenidentifikator keine GS1 „Application
Identifier“ (AI), sondern „Data Identifier“ (DI). In diesem
Fall darf das FNC1 Zeichen nicht verwendet werden,
weil es kennzeichnet, dass eine GS1 Struktur folgt.
Stattdessen ist das Macro 06 Codewort die korrekte
Wahl anstelle von dem FNC1 zur Kennzeichnung, dass
die DI Datenstruktur verwendet wird.
F.1.2 Macro 05 anstelle von Macro06 verwendet
Erklärung: Das Macro 05 ist ebenfalls eine Kennzeich-
nung der GS1 AI Struktur und darf nicht anstelle von
Macro 06 eingesetzt werden.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 27
F.1.3 FNC1 als Feldtrenner anstelle von GS (ASCII 29)
Erklärung : In der PPN werden mehrere Datenfelder
nacheinander verwendet. Um zu erkennen, wann ein
Datenfeld endet und das nächste Element beginnt ist
ein Feldtrennzeichen erforderlich. Im Falle von GS1
Datenstrukturen wird immer ein FNC1 Zeichen kodiert,
das der Lesegerätedecoder durch ein GS Zeichen
ersetzen muss. Im Falle der PPN muss das GS Zeichen
immer direkt kodiert werden, und eine Übersetzung ist
damit nicht mehr erforderlich. Die Übersetzung der
FNC1 Zeichen als Feldtrenner darf nur vorgenommen
werden, wenn der Code mit dem FNC1 Zeichen an der
ersten Position als Code mit GS1 Datenstruktur identifi-
ziert wurde.
F.1.4 Macro 06 fehlt
Erklärung: Die PPN verwendet das „Message envelo-
pe“ gemäß ISO/IEC 15434. Das Macro 06 muss
verpflichtend als erstes Zeichen kodiert werden, um die
Bildungsvorschrift der PPN korrekt einzuhalten und um
den nachgeschalteten Programmen eine zusätzliche
Plausibilitätskontrolle und eindeutige Unterscheidungs-
möglichkeit zu anderen ISO konformen Datenstrukturen
zu ermöglichen.
F.1.5 Data Identifier (DI) und Application Identifier (AI) gemischt verwendet
Falscher Datenidentifikator für Charge AI „10“
anstelle von DI „1T“
Datum mit AI „17“ anstelle von DI „D“ kodiert
Die Seriennummer ist mit AI „21“ anstelle von DI
„S“ kodiert
Es wird die AI „01“ (für GS1 GTIN) anstelle von DI
„9N“ für die PPN verwendet
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 28
F.1.6 Falsche Data Identifier (DI) verwendet
Es wird für das Verfalldatum DI „14D“ verwendet. Im
Kontext der PPN soll immer DI „D“ für das Verfalldatum
verwendet wird. Es handelt sich hier um keinen harten
Fehler, sondern um einen Fall, der in dieser Spezifikati-
on ausgeschlossen wird, um die Variantenvielfalt zu
begrenzen und um bei parallelen Einsatz der französi-
schen C.I.P. Kodierung und der PPN Kodierung das
gleiche Datumsformat YYMMDD einsetzten zu können
(14D hat YYYYMMDD).
Es wird für die PPN der DI „25P“ verwendet zusammen
mit dem IAC Code PP, der der IFA zugeordnet ist. Diese
Variante ist im allgemeinen ISO Kontext nicht erlaubt. Im
Rahmen der PPN Anwendung soll diese Variante nicht
verwendet werden weil „25P“ nach dem IAC Code PP
eine Code für die Firmenidentifizierung (Company Iden-
tification Code - CIN) verlangt und danach eine
Artikelnummer.
F.1.7 Feldtrenner GS bei Datenfeldern mit fixer Länge fehlt
Die der PPN zugrundeliegende DI Definition gemäß
ISO/IEC 15418 verlangt nach jedem Datenfeld einen
Feldtrenner (GS). Die GS1 Struktur verwendet eine
Ausnahmebehandlung bei einigen Datenfeldern mit
fester Länge. Diese Ausnahme erlaubt es keinen Feld-
trenner bei bestimmten Datenfeldern zu benutzen.
Diese Variante ist hier mit der PPN umgesetzt.
Die Felder mit fester Länge sind nicht mit dem
Feldtrenner GS abgeschlossen.
F.1.8 Falsche Fehlerkorrektur
In diesem Beispiel ist die PPN Struktur korrekt. Die
Codevariante ist falsch. Es muss der Data Matrix Code
mit der Reed Solomon Fehlerkorrektur, die als ECC200
bezeichnet wird, benutzt werden. Hier kommt der Data
Matrix Code mit der Fehlerkorrektur ECC040 zum
Einsatz (CRC Fehlerkorrektur). Die Data Matrix Norm
ISO/IEC 16022 rät vom Einsatz dieser Variante ab
(Grund veraltet und Fehlerkorrektur weniger Leistungs-
fähig). Diese PPN Spezifikation erlaubt nur die ECC200
Version.
F.1.9 Code mit falschen Füllzeichen (pad character)
Die Änderung der Matrixgröße geht immer mit einem
Sprung in der Datenkapazität von z.B. 52 auf 64 alpha-
numerische Zeichen einher. Wenn z.B. 56 Zeichen
benötigt werden, dann muss die Matrixgröße mit der
Kapazität von 64 Zeichen benutzt werden. Die freie
Kapazität des Codes wird mit den Füllzeichen aufge-
füllt.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 29
F.2 Fehler in den Dateninhalten
F.2.1 Prüfziffer PPN falsch
Die PPN Bildungsvorschrift verlangt eine Prüfziffer nach
Modulo 97 in dem Datenfeld „9N“ als Abschluss (siehe
Anhang B). In diesem Beispiel ist eine falsche Prüfziffer
kodiert worden.
F.2.2 Prüfziffer PPN fehlt
Erklärung: Die Prüfziffer, die über den PRA-Code (11
bei der PPN) und der folgenden PZN-8 gebildet wird
fehlt. Da das Datenfeld durch den Trenner GS abge-
schlossen ist und die Prüfziffer der PZN-8 korrekt ist, ist
dieser Fehler leicht zu erkennen.
F.2.3 PZN Prüfziffer falsch
Die PPN bettet eine PZN-8 Nummer mit dem Identifier
„9N“ in eine international eindeutige Datenstruktur ein.
In diesem Fall wurde eine PZN mit einer falsch berech-
neten Prüfziffer eingesetzt und dann eine PPN Prüfziffer
berechnet, die den Fehler mit einbezieht und damit
richtig erscheint.
F.2.4 PZN Prüfziffer fehlt
Die Prüfziffer des PZN Codes fehlt und die darauf
folgende PPN Prüfziffer wurde über eine Stelle zu wenig
berechnet.
F.2.5 PRA-Code falsch / nicht plausibel
Das System der PPN erlaubt es, dieses System mit
einer Vielzahl von Anwendungen zu benutzen. Die PPN,
die die PZN-8 Nummer einbettet wird immer mit dem
PRA-Code 11 nach dem DI „9N“ gekennzeichnet.
Andere PRA-Codes sind möglich dürfen aber nie eine
PZN-8 Nummer kodieren.
F.2.6 PRA-Code fehlt
In diesem Beispiel ist der PRA-Code 11 nicht vorhan-
den. Nach „9N“ kommt direkt die PZN-8 Codierung.
Da davon ausgegangen wird, dass der Fehler unbeab-
sichtigt gemacht wurde, stimmt die PPN Prüfziffer
bezogen auf den vorhandenen Dateninhalt.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 30
F.2.7 Datum falsch
In diesem Beispiel liegt beim Datum der Wert für den
Monat nicht im Bereich von 1 bis 12.
F.2.8 PZN 7 verwendet
In der PPN muss immer eine PZN 8 verwendet werden.
Dieses Beispiel benutzt eine alte PZN 7 Nummer. Um
aus einer PZN-7 eine PZN-8 zu machen, wird dem
Code eine 0 (Null) vorangestellt.
F.2.9 PZN-8 aus PZN-7 falsch erzeugt
In diesem Beispiel wurde die 0, die die PZN-7 auf eine
PZN-8 auffüllt, hinten angehängt und nicht als erste
Ziffer vorangestellt.
F.3 Fehler im Druck
Die in diesem Kapitel gezeigten Codes dienen zur
Illustration der Fehler, die bei der Bedruckung entstehen
können. Die Codeinhalte sind willkürlich gewählt.
F.3.1 Allgemeine Druckfehler
F.3.1.1 Unzureichender Symbolkontrast
a) Symbolkontrast gut
b) Symbolkontrast schlecht weil der Hintergrund
nicht weiß ist
c) Symbolkontrast schlecht weil die Beschriftung
grau anstelle von schwarz ist
F.3.1.2 Zu hell gedruckte Module – Niedrige
UEC
Die roten Punkte erscheinen unter Rotlicht weiß. Es sind
aber Teile der Matrix die schwarz sein sollten. Die Fehler
werden durch die Unbenutzte Fehlerkorrektur bewertet,
da die Fehlerkorrektur die korrekte Dekodierung trotz
der Fehler erlaubt.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 31
F.3.1.3 Axial Nonuniformity (AN)
a) Symbol in Y-Richtung Axial verzerrt
b) Symbol in X-Richtung Axial verzerrt
F.3.1.4 Grid Nonuniformity (GN)
Zwei Beispiele mit einem verzerrten Gitter ohne die
äußere quadratische Form des Symbols zu ändern
F.3.2 Druckverfahren Bubble-Jet
Ein Heizelement in der Düse erzeugt eine Dampfblase,
die den Tintentropfen herausschießt
F.3.2.1 Düsenausfälle im Inkjetdruck
Einzelne Düsen des Druckers sind verstopft und führen
zu Linien im Code. Der Druckkopf muss ersetzt oder
gereinigt werden. Die Reinigung sollte nach den Her-
stellervorgaben vorgenommen werden.
F.3.2.2 Code zu fett gedruckt
Durch zu viel Tinte, zu starkes Saugverhalten des Mate-
rials oder durch eine falsche Druckeinstellung können
die Codes zu fett gedruckt werden. Abhilfe schafft z.B.
eine Pixelreduktion.
F.3.2.3 Code zu dünn gedruckt
Die Druckereinstellung ist falsch.
F.3.2.4 Unregelmäßiges Druckbild
Das unregelmäßige Druckbild kann mehrere Ursachen
haben. Die Düsenplatte kann verschmutzt sein. Der
Abstand des Druckkopfes vom zu beschriftenden
Material kann zu groß sein. Der Druckkopf kann eine
statische Aufladung haben, die einen Teil der Tinten-
tropfen wieder zum Kopf zurückzieht.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 32
F.3.2.5 Schatten im Druckbild
Die Schattenbilddung im Druckbild wird durch eine
falsche Geschwindigkeitseinstellung hervorgerufen. Der
Druckkopf hat mehrere Düsenreihen die mit dem rich-
tigen Zeitverhalten die Tintentropfen abgeben müssen.
Wenn die Tintentropfen zum falschen Zeitpunkt kom-
men, führt dies zu den Schattenbildungen die hier links
neben den Matrixelementen zu sehen sind.
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass der Druckkopf
verschmutzt ist, statisch aufgeladen ist und dass der
Abstand zu groß ist.
Das folgende Beispiel zeigt als ausgeprägtes Merkmal
die Schattenbildung durch die falsche Geschwindig-
keitseinstellung.
F.3.2.6 Falsche Tinte
Durch eine falsche Tintenauswahl wird ein schlechtes
Anschreibverhalten verursacht. Dies ist daran zu erken-
nen, dass bei jedem Druckstart die vertikalen Linien auf
der linken Seite unregelmäßig und ausgefranst
erscheinen.
F.3.2.7 Druck ohne Weggeber (Produkt-
geschwindigkeit beim Druck unbekannt
und variabel)
Der Code ist verzerrt. Es können Axiale Verzerrungen
auftreten (Symbol erscheint nicht mehr quadratisch).
Bei Schlupf oder Betrieb ohne Drehgeber können die
einzelnen Matrixspalten bzw. Zeilen (je nach Druckrich-
tung) unterschiedlich breit erscheinen. Dies hat eine
Gitterverzerrung zur Folge.
F.3.2.8 Druck mit Tinte für saugfähige Materi-
alien auf lackierter Faltschachtelober-
fläche (oder Metall oder Kunststoff)
In diesem Fall kann die Tinte nicht schnell genug trock-
nen und verwischt. Erschwerend kommt in diesem Fall
dazu dass das Teil zum Bedrucken gewölbt ist.
F.3.2.9 Druck auf einer sehr stark saugenden
Oberfläche
Die Tinte verläuft sehr stark im Material (Löschpapier-
effekt), Dadurch So werden die Druckelemente viel
dicker als das normalerweise zu erwarten wäre. Abhilfe
kann man durch eine Pixelreduktion und ggf. durch eine
schneller trocknende Tinte schaffen.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 33
F.3.3 Druckverfahren Continuous Ink-Jet (CIJ)
(ein kontinuierlicher Strom aus Tintentropfen wird elektro-
statisch abgelenkt)
F.3.3.1 Druck als Dot Code
In diesem Fall sind die einzelnen Punkte zusammen-
geschoben. Damit wird ein Druckbild erreicht, dass
auch als normaler gedruckter Code und nicht als DPM
Code benutzt werden kann.
F.3.3.2 Code verzerrt
Bei diesem Code sind die Punkte der Matrix nicht kor-
rekt positioniert. Die Druckkopf hat einen zu großen
Abstand zum Druckmuster und / oder die elektrostatische
Ablenkung der Tintentropfen in die richtige Position
ist unzureichend.
Wenn diese Fehler korrigiert werden und der Code nicht
mehr verzerrt ist, dann bleibt der Code ein DPM Code,
weil die Punkte in der Matrix einzeln stehen. Wenn solche
Drucker eingesetzt werden, sollte er so eingestellt
werden, dass das Druckbild aus dem vorhergehenden
Anhang F.3.3.1 entsteht.
F.3.3.3 Druckverfahren Laserdirektbeschriftung
Mit Hilfe eines starken Lasers wird das Beschriftungs-
material in der Farbe verändert (Farbumschlag) oder es
wird aufgedruckte Farbe entfernt.
Mögliche Fehlerquellen:
• Farbe mit Laser nicht vollständig entfernt
• Laser zu stark eingestellt
• Druck als Dotcode
• Falsche Farbkombination (für Rotlichtscanner)
F.3.4 Druckverfahren Thermotransfer
Es wird Farbe von einem Farbband mit Hilfe von Hitze
auf das Produkt direkt gedruckt oder es wird indirekt
mit einem Etikett gearbeitet.
Mögliche Fehlerquellen:
• Nicht wischfestes Thermotransferband
• Temperatureinstellung zu hoch
• Temperatureinstellung zu niedrig
• Geschwindigkeit zu hoch
• Andruck des Druckkopfes (Kopfleiste) zu niedrig
• Ausfall von Heizelementen
• Falten im Farbband
• Farbband pendelt
• Etikettenposition pendelt
• Zu dicht am Rand gedruckt
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 34
F.4 Materialbedingte Fehler
F.4.1 Druck auf durchscheinenden Kunststoff
In diesem Fall wurde ein Code auf einem Kunststoffma-
terial gedruckt. Der Kunststoff ist durchscheinend. Da-
mit kann relativ viel Licht tief in das Material eindringen
und von dort wieder partiell zurück reflektiert werden.
Der daraus entstehende Effekt ist die scheinbare Schat-
tenbildung an den Rändern der Beschriftung. Das liegt
darin begründet, dass in den großen unbedruckten
Flächen mehr Licht aus dem Material reflektiert wird als
in den kleinen unbedruckten Strukturen.
F.4.2 Deckweiß auf transparenter Kunststofffolie zu dünn
Wenn ein Code auf eine dünne Folie gedruckt wird, die
vorher weiß bedruckt wurde, entstehen zwei Effekte.
Wenn sich unter der Folie ein Hohlraum befindet bzw.
die Folie auf schwarzem Untergrund liegt, wird alles
Licht, dass die dünnen weiße Schicht passiert, absor-
biert. Der Code verliert an Kontrast.
Wenn sich die Folie auf hellem Untergrund befindet,
wird das durchgedrungene Licht von der hellen Fläche
reflektiert. Die Reflexion wird ungleichmäßig und zeigt
das gleiche Bild wie im Anhang F.4.1.
F.4.3 Druck auf spiegelndem Metall
Die spiegelnde Metalloberfläche verursacht unregel-
mäßige Ausleuchtungen, die vom Winkel der
Beleuchtungsquelle (Scanner) zum Code abhängen. Es
erscheinen partielle Spiegelungen, die selbst dunkle
Codeteile weiß erscheinen lassen.
Dieser Fall ist ein typischer DPM Code. Für die
Anwendung als IFA Produkt Code ist das nicht zuge-
lassen, weil zum Lesen spezielle DOME Beleuchtungen
erforderlich sind (sehr diffuse, ungerichtete Beleuch-
tung, die alle Spiegelungen und Winkelabhängigkeiten
vermeidet).
F.4.4 Code auf Rasterdruck
Wenn ein Code auf einer Rasterfläche gedruckt wird
(hier schwarze, gelbe und blaue Punkte, wobei die Ras-
terfläche für das menschliche Auge in der Summe grün
erscheint) stören diese Punkte die Codes. Je größer die
Modulgröße des Codes in Relation zur Rastergröße ist,
umso besser lässt sich das Raster durch Filtern entfer-
nen (Aufnahme stark vergrößert).
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 35
F.4.5 Code unter einer transparenten Folie
Wenn über den Codedruck eine Folie liegt, muss diese
Folie eng anliegen. Es dürfen keine Luftblasen zwi-
schen Code und Folie sein. Schweißnähte, Falten und
Beschriftungen auf der Folie sind an der Position des
Codes verboten.
Anhang G Layout – Best Practice
(informativ)
Diese Beispiele zeigen, wie auch bei kleiner zur
Verfügung stehender Fläche der Code und der Klartext
dargestellt werden können:
Anhang H Bubble-Jet – Best Practice
(informativ)
Diese Drucksysteme basieren typischerweise auf
einem Kartuschensystem mit integriertem Druckkopf.
Andere, ähnliche Drucksysteme benutzen Druckköpfe,
die vom Tintenvorrat getrennt sind. Diese Drucksysteme
weisen alle eine bestimmte Auflösung auf (z.B. 300,
600, 720 dpi). Des Weiteren werden die Druckpunkte
überlappend gedruckt, um eine Kantenglättung zu
erzeugen. Teilweise kann durch die Tintenmenge und/
oder Tintenart die Schwärzung des Druckes beeinflusst
werden.
Diese Variablen müssen in der Druckereinstellung
berücksichtigt werden. Es ist von Vorteil, wenn das
Drucksystem nur solche Codegrößeneinstellungen
zulässt, die verzerrungsfrei gedruckt werden können.
Wenn die Abstufung der Codegröße, die durch die
Druckerauflösung erzwungen wird, nicht beachtet wird,
werden die Druckfehler mit sinkender Auflösung (notwen-
dig bei höherer Geschwindigkeit) immer gravierender.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 36
Anhang I Data Matrix Code – Symbologiebeschreibung (informativ)
Den Data Matrix Code in der modernen Variante
ECC200 gibt es in einer quadratischen und in einer
rechteckigen Version.
I.1 Modulgrößen
Mit Modulgröße ist die Dimension einer Matrixzelle des
Gesamtcodes bezeichnet. Diese ist im Rahmen der in
Kapitel 5.2 genannten Dimensionen frei skalierbar und
wird von der in der Applikation verwendeten Druck- und
Lesetechnik bestimmt.
Beispiele identischer Codes in verschiedenen
Modulgrößen:
I.2 Matrixgröße
Die Matrixgröße ist bestimmt durch die Anzahl der
Module. Nach ISO/IEC 16022 ist die minimale Größe
der quadratischen Version ist eine Matrix von 10x10
Modulen und die maximale Größe ist 144x144 Module.
Die rechteckige Version beginnt mit der Matrixgröße
8x16 und geht bis maximal 16x48 Module. Im Kapitel
5.2 sind die für die PPN vorgesehenen Matrixgrößen
beschrieben.
Beispiel Matrixgröße 32x32 Module:
Beispiel Matrixgröße 16x16 Module:
Beispiel Matrixgröße 16x48 Module:
Beispiel Matrixgröße 104x104 Module:
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 37
I.3 Feste Muster
Der Data Matrix Code besteht aus festen Mustern (Fixed
Pattern) und aus dem Bereich für die kodierten Daten.
Der rot markierte Teil des festen Musters wird auch als
„L“ bezeichnet. Anhand des Musters wird die Orientie-
rung des Codes im Bild bestimmt.
Der rot markierte Teil des festen Musters wird als Takt-
muster bzw. als Clock Track bezeichnet. Das Taktmuster
zeigt die Matrix des Codes an.
Die rot markierten Bereiche des festen Musters treten
nur bei Codes ab einer Matrixgröße von 32x32 Modulen
auf. Die oben gezeigten L- und Taktmuster werden im
Code wiederholt.
Die rot markierte Umrandung des Codes ist die kleinste
erlaubte Ruhezonenbreite. Die Breite ist eine Matrixzeile
bzw. Spalte. Es wird empfohlen, die 3-fache Breite in
der Praxis zu verwenden.
I.4 Datenbereich
Die rot markierten Bereiche zeigen den Datenbereich
des Data Matrix Codes an. In diesem Bereich befinden
sich die Codewörter für die Daten und für die Fehler-
korrektur. Symbole bis zu einer Matrixgröße von 26x26
Modulen weisen nur ein rotes Datensegment auf.
I.5 Füllzeichen
Die im Kapitel 5.2 gezeigte Tabelle mit den beiden
quadratischen Codeversionen 26x26 und 32x32
Modulen beinhalten 44 bzw. 62 Codewörter für die
Daten. Wenn z.B. die kodierten Daten 48 Codewörter
benötigen, reicht die Kapazität der 26x26 Matrix dafür
nicht mehr aus. Es muss die 32x32 Matrix mit 62 Code-
wörtern eingesetzt werden. Die Differenz zwischen der
Kapazität von 62 Codewörtern und den benötigten
48 Codewörtern wird mit Füllzeichen aufgefüllt (Pad
Character). Das Auffüllen muss in einem festgelegten
Schema vorgenommen werden, das in der Data Matrix
Norm ISO/IEC 16022 definiert ist.
Wenn in der Anwendung immer eine feste Matrixgröße
von z.B. 26x26 Modulen verwendet werden soll, obwohl
manchmal auch 22x22 Module oder 24x24 Module
ausreichend wäre, muss die überschüssige Kodier-
kapazität mit den Füllzeichen aufgefüllt werden.
Wenn mit (Scanner)lesbaren Daten aufgefüllt
wird, ist die Datenstruktur zerstört und der Code
unbrauchbar.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 38
I.6 Fehlerkorrektur
Die Fehlerkorrektur des Data Matrix Codes ist in der
Data Matrix Norm ISO/IEC 16022 definiert . Es wird das
Reed Solomon Verfahren dafür eingesetzt.
Zu beachten ist, dass das Verfahren der Fehler-
korrektur auf den Codewörtern und nicht auf den
Einzelzellen der Matrix beruht.
Im Bild ist ein Codewort, bestehend aus 8 Matrixzellen,
dargestellt. Jede Matrixzelle ist in dem Bild durch das
rote Schachbrettmuster hervorgehoben. Wenn eine
Matrixzelle hell statt dunkel ist, dann ist das Codewort
zerstört. Wenn alle Matrixzellen die falsche Farbe ha-
ben, bleibt es bei einem zerstörten Codewort. Wenn
eine Teilfläche des Codes zerstört ist, sind damit die
Codewörter betroffen, die in diesem Bereich liegen.
Aber selbst die Daten aus relativ groß erscheinenden
defekten Bereichen (zusammenhängend) können
durch die Fehlerkorrektur rekonstruiert werden. Handelt
es sich aber zwar um kleine zerstörte Matrixstellen, die
jedoch über das gesamte Symbol zufällig verteilt sind,
sind sehr viele Codewörter betroffen und die Fehlerkor-
rekturfähigkeit stößt viel eher an die Grenzen.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 39
Anhang J Glossar
Grundsätzlich gelten die Begriffe und Definitionen der
ISO/IEC 19762 Teil 1 und Teil 2. Im folgenden aufgeführt
sind die in diesem Dokument verwendeten Begriffe und
Abkürzungen
• AMG: Zweck des Arzneimittelgesetzes (AMG) ist es,
im Interesse einer ordnungsgemäßen Arzneimittel-
versorgung von Mensch und Tier für die Sicherheit
im Verkehr mit Arzneimitteln, insbesondere für die
Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der
Arzneimittel nach Maßgabe der im AMG enthaltenen
Vorschriften zu sorgen (s. § 1 AMG).
• Application Identifier (AI): Durch die Anwender
von GS1 entwickelte numerische Datenbezeichner,
die in dem Standard ANSI MH10.8.2 (normative
Referenz: ISO/IEC 15418) gelistet sind.
• BARCODE: Optischer Datenträger aus Strichen
bestehend (auch Strichcode genannt). Umgangs-
sprachlich werden 2-dimensionale Matrixcodes u.a.
als 2D Barcodes bezeichnet. Dazu zählt auch der
Data Matrix Code.
• Code 39: Ein Barcode bzw. Strichcodetyp der in
der ISO/IEC 16388 spezifiziert ist. Der Platzbedarf
dieses Codes ist, bei vergleichsweise geringen
Datenmengen, groß.
• Codierregeln securPharm: Steht als Kurzform
für das Dokument „Regeln zur Codierung verifizie-
rungspflichtiger Arzneimittel im deutschen Markt“.
Siehe http://www.securpharm.de/fileadmin/pdf/
Pharmahersteller/2013-01-11_securPharm_Regeln_
Codierung_DE_V1_02%5B1%5D.pdf
• Continous Ink-Jet (CIJ): Damit wird ein Tinten-
strahldruckverfahren bezeichnet. Typischerweise
erzeugt dieses Druckverfahren Dotcodes, die hier
im Glossar erwähnt werden. Das Druckverfahren
erzeugt einen ständig laufenden Strahl aus Tinten-
tropfen, der elektrostatisch abgelenkt wird. Dabei
verdunstet Lösemittel. Aufgrund des hohen Löse-
mittelanteiles trocknet und haftet die Tinte sehr gut
auf allen nicht saugenden Oberflächen. Die Auflö-
sung ist niedrig.
• Data Matrix Code: Zweidimensionaler Matrixcode
der aus quadratischen Elementen besteht. In der
Ausführung ECC 200 nach ISO/IEC 16022 beinhaltet
der Code eine Fehlerkorrektur für fehlende Punk-
te oder beschädigte Stellen. Die gleichfarbigen,
benachbarten Elemente des Codes sollen ohne
Unterbrechung direkt ineinander übergehen.
• Datenidentifikator: Der Begriff wird in diesem
Dokument übergeordnet für Data Identifier (DI) und
Application Identifier (AI) verwendet. Dateniden-
tifikatoren sind eindeutige Bezeichner für Daten-
elemente in Datencontainern (Datenträger) wie
z.B. Barcode, 2-D-Code, oder RFID und in offenen
Systemen zur sicheren Interpretation der Daten-
elemente unerlässlich.
• Data Identifier (DI): Von dem „ASC MH 10
Data Identifier Maintenance Committee“ vergebene
Datenidentifikatoren, die in dem Standard ANSI
MH10.8.2 (normative Referenz: ISO/IEC 15418)
gelistet sind. Der Datenidentifikator schließt immer
mit einem Alphazeichen ab. Diesem kann, zur
Unterscheidung von Varianten, eine ein-, zwei- oder
dreistellige Zahl vorangestellt sein.
• Datenträger: Der Begriff Datenträger ist eine
allgemeine Beschreibung für ein beliebiges Medi-
um, das Daten aufnehmen bzw. speichern kann. Im
Idealfall ist es für den Datenträger völlig gleichgültig,
welche Art von Daten auf ihm gespeichert werden.
Zu den Datenträgern gehören zum einen Festplatten,
CD-ROM, DVD und USB-Sticks. Zum anderen
werden im Bereich der automatischen Identifikation
als Datenträger RFID Transponder, OCR Schriftar-
ten, Strichcodes und Matrixcodes eingesetzt.
• DFI – Data Format Identifier: Definiert welche
Ausprägungen der Code nach den ISO-Standard
enthält. Darüber ist festgelegt, welche Datenhülle
nach ISO/ IEC 15434, welche Datenidentifikatoren
(AI oder DI), ob ein Makro nach ISO/IEC 16022 und
welche Syntax zu verwenden ist. Derzeit sind als
Wert für den DFI „IFA“ oder „GS1“ definiert.
• Dotcode: Es handelt sich dabei um zweidimen-
sionale Codes, die typischerweise aus runden und
einzeln stehenden Punkten aufgebaut sind. Die
Data Matrix Norm spezifiziert keine Dotcode Variante.
In der Praxis gibt es aber viele Dotcode Data Matrix
Anwendungen. Es werden dafür Scanner benötigt,
die solche Anwendungen lesen können. In der PPN
Anwendung, als offenes System, können die Scanner-
typen nicht vorgeschrieben werden. Auf die Data
Matrix Dotcode Variante wird daher verzichtet.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 40
• European Medicines Agency (EMA): Europäische
Zulassungsbehörde für bestimmte Arzneimittel.
• Global Trade Item Number (GTIN): Eine Artikel-
nummer im Einzelhandel. Typischerweise findet
sich diese Artikelnummer in einem Strichcode vom
Typ EAN-13 kodiert wieder. Andere Kodierungen
der GTIN im Code 128, Data Matrix Code und GS1-
DataBar sind möglich. Die zuständige IA ist GS1.
• GS1 – eingetragenes Warenzeichen: GS1 ist die
Abkürzung von Global Standards One, die als IA
registriert ist und weltweit die GS1-Nummernsysteme
verwaltet.
• HIBC – Health Industry Bar Code: Der HIBC ist eine
komprimierte Struktur und wird vornehmlich für die
Kennzeichnung von Medizinprodukten verwendet.
Der HIBC wird von dem Systemidentifikator „+“
angeführt, die Kapazität für Produktcodes ist 2 bis
18-stellig und alphanumerisch, gefolgt von den
variablen Produktdaten (siehe www.hibc.de).
• IFA: Informationsstelle für Arzneispezialitäten IFA
GmbH (www.ifaffm.de). Zuständige Vergabestelle
für die PZN und den PRA-Code.
• IFA Coding System: Von der IFA publizierte Spe-
zifikationen, die die Regeln der deutschen Stake-
holder im Arzneimittelmarkt umsetzen, erweitert auf
alle apothekenüblichen Waren (z.B. auf Nahrungs-
ergänzungsmittel). Es deckt die Kennzeichnung
von Handelspackungen und Transporteinheiten ab.
• Issuing Agency Code (IAC): Der von der
„Registration Authority for ISO/IEC 15459“ zuge-
teilte Registration-Code einer Issuing Agency (IA).
Eine Issuing Agency ist in der Lage, seinen System-
teilnehmern ein System zur weltweit eindeutigen
Identifikation von Objekten zur Verfügung zu stellen.
Die ISO hat die NEN (NEderlandse Norm) beauf-
tragt, als Registration Authority zu fungieren.
• Modulgröße: Bezeichnet die Größe einer Matrix-
zelle im Data MatrixCode
• National Trade Item Number (NTIN): Eine welt-
weit eindeutige Artikelnummer, in der nationale
Artikelnummern unter Verwendung eines GS1-
Präfix’ eingebettet sind. Für die PZN ist der Präfix
4150 vergeben. Als Datenidentifikator ist wie für die
GTIN der Application Identifier (AI) „01“ zu verwen-
den.
• Optical readable media (ORM): Oberbegriff für
Codierungen, die mit optischen Geräten erfasst
werden. Dazu gehören OCR-Schriften, Barcodes
und 2D-Codes etc.
• OTC-Arzneimittel: OTC (engl. over the counter) ist
die Bezeichnung für nicht verschreibungspflichtige
Arzneimittel. Gemäß § 48 AMG werden Arzneimittel
dann als nicht verschreibungspflichtig eingeordnet,
wenn sie bei bestimmungsgemäßen Gebrauch die
Gesundheit des Anwenders nicht gefährden, auch
wenn sie ohne ärztliche Überwachung angewendet
werden. Nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
werden noch unterteilt in apothekenpflichtige und
nicht apothekenpflichtige (freiverkäufliche) Arznei-
mittel.
• Pharmacy Product Number (PPN): Eine weltweit
eindeutige Artikelnummer für Produkte im Gesund-
heitswesen, in der die nationalen Artikelnummern
eingebettet sind. Sie besteht aus einem zweistel-
ligen Präfix (Product Registration Agency Code)
gefolgt von der nationalen Produktnummer (in
Deutschland PZN) und einer zweistelligen Prüfziffer.
Die nationale Produktnummer wird so in eine welt-
weit eindeutige Produktnummer überführt, um im
internationalen Geschäftsverkehr eindeutig zu sein.
Die zuständige IA ist die IFA.
• Pharmazeutischer Unternehmer (PU): Ist bei
zulassungs- oder registrierungspflichtigen
Arzneimitteln der Inhaber der Zulassung oder
Registrierung. PU ist auch, wer Arzneimittel unter
seinem Namen in den Verkehr bringt (§ 4 Abs. 18
AMG). Das bedeutet: Bringt ein anderer als der
Zulassungsinhaber das Arzneimittel in den Ver-
kehr, müssen beide Firmen in der Kennzeichnung
angegeben werden, z.B. beide als PU oder als
„Zulassungsinhaber“ und „Vertreiber“. Das gilt auch,
wenn neben dem Zulassungs-/Registrierungsinha-
ber ein oder mehrere Mitvertreiber das Arzneimittel
in den Verkehr bringen. Letztere werden dann als
„(weitere) PU“ oder als „Mitvertreiber“ angegeben.
Sowohl aus rechtlicher Sicht als auch im Rahmen des
securPharm Projekts sind alle vorher genannten
Parteien PU und für die ordnungsgemäße Erfül-
lung der entsprechenden Aufgaben verantwortlich,
soweit auf sie zutreffend.
• PPN-Code: Beschreibt einen Data Matrix Code
ECC 200 nach ISO/IEC 16022 und der Datenstruktur
und Syntax gemäß ISO/IEC 15418/ANSI MH10.8.2
sowie ISO/IEC 15434. Als führendes Datenelement
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 41
enthält der PPN-Code die „Pharmcy-Product-Num-
ber“ (PPN) und je nach Applikation noch weitere
Datenelemente. Bei verifizierungspflichtigen Arznei-
mitteln sind dies grundsätzlich „Seriennummer“,
„Chargenbezeichnung“ und „Verfalldatum“.
• Product Registration Agency-Code (PRA-
Code): Zweistelliger Präfix zur eindeutigen Kennung
einer PPN. Vergeben und verwaltet von der IFA
• Pharmazentralnummer (PZN): Nationale Produkt-
nummer der deutschen, pharmazeutischen Produkte
bzw. apothekenüblichen Waren. Die Vergabe der
PZN Nummer ist gesetzlich geregelt und obliegt der
IFA. Siehe www.ifaffm.de/service/_index.html
• Product Registration Agency (PRA): Vergabe-
stelle der (nationalen) Produktnummern, die in Ver-
bindung mit dem PRA-Code in die PPN überführt
werden.
• Randomisierte Serienummer: Nicht determinis-
tisch generierte Seriennummer
• RX-Arzneimittel: Verschreibungspflichtige Arznei-
mittel werden im Sprachgebrauch auch als RX-Arz-
neimittel bezeichnet.
• SecurPharm: Projektbezeichnung der Initiative der
Stakeholder im deutschen Pharmamarkt
• SI – Systemidentifikator: Ein Systemidentifikator
besteht aus einem Charakter oder aus einer
Kombination und verweist am Codeanfang auf die
verwendete Datenstruktur, bzw. Syntax. System-
identifikatoren sind nach DIN 66403 genormt.
• Symbologie: Der Begriff Symbologie wird als
Überbegriff für eine allgemeine Benennung aller
optischen Codes verwendet. Optische Codes sind
z. B. lineare Strichcodes (Barcodes), Matrixcodes,
Composite Codes oder gestapelte Codes. Unter-
schiedliche Symbologien bei linearen Strichcodes
sind z.B. der EAN Code, Code 128 und Code 39,
bei Matrixcodes z.B. der Data Matrix Code und der
QR-Code.
• Verifizierung: Unter der Verifizierung wird hier
der Prozess der Erkennung von Fälschungen oder
Duplikaten mit Hilfe einer Seriennummer auf
Arzneimittelpackungen verstanden. Im Bereich der
optischen Kodierungen wird der Begriff Verifizie-
rung auch für die Druckqualitätskontrolle der Codes
verwendet. Um eine Eindeutigkeit der Begriffe zu
erreichen, wird in der vorliegenden Spezifikation
Verifizierung nur in dem Kontext der Fälschungs-
erkennung verwendet. Die Druckqualitätskontrolle
wird immer als Strichcode- oder Matrixcodeprüfung
bezeichnet (vgl. englisch „Barcode verification“ im
Sinne der Druckqualitätskontrolle).
• XML: Der Begriff ist aus der englischen Bezeich-
nung „Extensible Markup Language“ abgeleitet.
XML ist eine Auszeichnungssprache zur Darstel-
lung hierarchisch strukturierter Daten in Form von
Textdaten.
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 42
Anhang K Bibliography
K.1 Normen:
ISO 22742: Packaging - Linear bar code and two-
dimensional symbols for product packaging
ANSI MH10.8.2: Data Identifier and Application
Identifier Standard
ISO/IEC 15418: Information technology -- Automatic
identification and data capture techniques -- GS1
Application Identifiers and ASC MH10 Data Identifiers
and maintenance
(Referenziert auf ANSI MH10.8.2)
ISO/IEC 15415: Information technology -- Automatic
identification and data capture techniques -- Bar code
print quality test specification -- Two-dimensional
symbols
ISO/IEC 15434: Information technology -- Automatic
identification and data capture techniques -- Syntax for
high-capacity ADC media
ISO/IEC 15459-2: Information technology -- Unique
identifiers -- Part 2: Registration procedures
ISO/IEC 15459-3: Information technology -- Unique
identifiers -- Part 3: Common rules for unique identifiers
ISO/IEC 16022: Information technology -- Automatic
identification and data capture techniques -- Data Mat-
rix bar code symbology specification
ISO/IEC 19762-1: Information technology -- Automatic
identification and data capture (AIDC) techniques
-- Harmonized vocabulary -- Part 1: General terms
relating to AIDC
ISO/IEC 19762-2: Information technology -- Automatic
identification and data capture (AIDC) techniques --
Harmonized vocabulary -- Part 2: Optically readable
media (ORM)
ISO 2859-1: Sampling procedures for inspection by
attributes Part 1: Sampling plans indexed by accept-
able quality level (AQL) for lot-by-lot inspection
ISO 3951: Sampling procedures and charts for inspec-
tion by variables for per cent nonconforming
ISO/IEC 10646: Information technology -- Universal
Coded Character Set (UCS)
K.2 Weiterführende Literatur
Handbuch der automatischen Identifikation, Band
2, ISBN 3-935551-00-2 , Autor Bernhard Lenk
Barcode - Das Profibuch der Lesetechnik, ISBN
3-935551-04-5
Einführung in die Identifikation - Opt. ID / RFID,
ISBN 3-935551-03-7
K.3 Links
AutoID: http://www.autoid.org
Eurodata Council: http://www.eurodatacouncil.org
GS1: http://www.gs1.org
HIBC: http://www.hibc.de
IFA Frankfurt: http://www.ifaffm.de
SecurPharm: http://www.securpharm.de
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 43
Anhang L Dokumenthistorie
Version Datum Kategorie der Änderung
Änderung
1.0 18.11.11 Erstausgabe
1.01 18.11.11 Layout-/Textkorrektur Kap. F. 1; (Textkorrektur); Anhang D (Layoutkorrektur)
1.02 23.01.12 Layout-/Textkorrektur Gesamtes Dokument (Layout); Kap. 1, Anhang F.1.6, F.2 (Text); Anhang F.1.6 (Inhalt ergänzt); Kap. 3.3 (Link); Anhang L (neu)
1.03 24.04.12 Layout-/Textkorrektur Anhang B (Zahl)
2.00 01.11.12 Inhalte, Layout-/Textkorrektur
Gesamtes Dokument:Ergänzungen und Textkorrekturen unter Berücksich-tigung der inzwischen veröffentlichten „Codierregeln securPharm“, insbesondere im Kapitel 1 und 2.
2.01 26.06.13 Layout-/Textkorrektur Links nachgeführt
All contents copyright © IFA GmbH | Informationsstelle für Arzneispezialitäten | Deutsch V 2.01 Seite 44
Anhang M Impressum
IFA GmbH
Informationsstelle für Arzneispezialitäten
Hamburger Allee 26 - 28
60486 Frankfurt am Main
Postfach 15 02 61
60062 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 / 97 99 19-0
Telefax: +49 69 / 97 99 19-39
E-Mail: [email protected]
Internet: http://www.ifaffm.de
Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Sollten Sie Fehler entdecken oder Inhalte vermissen, so
bitten wir um Ihre Nachricht.
Anmerkung zur Erstellung dieser Spezifikation:
Die Arbeitsgruppe (AG) „Codierung“ innerhalb des securPharm-Projekts hat diese Spezifikation bis zur Ver-
sion 1.02 erarbeitet. Neben den Mitgliedern der AG Codierung haben zeitweise weitere Fachleute an der
Erstellung der o.g. Dokumentation mitgewirkt. Insgesamt waren dies (in alphabetischer Reihenfolge der
Familiennamen):
• Klaus Appel, Informationsstelle für Arzneispezialitäten (IFA), Frankfurt/Main *
• Dr. Ehrhard Anhalt, Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH), Bonn *
• Thomas Brückner, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Berlin
• Dr. Stefan Gimmel, Stada Arzneimittel AG, Bad Vilbel
• Dr. Clemens Haas, Fresenius Kabi Deutschland GmbH, Oberursel
• Gerhard Haas, ABDATA Pharma-Daten-Service, Eschborn
• Stefan Lustig, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Ingelheim
• Heinrich Oehlmann, Eurodata Council, Naumburg/The Hague *
• Helmut Reichert, ABDATA Pharma-Daten-Service, Eschborn
• Dr. Joachim Reineck, Merz Group Services GmbH, Reinheim
• Kay Reinhardt, Salutas Pharma GmbH, Barleben
• Christian Riediger, Bayer Health Care, Berlin
• Paul Rupp, (Leiter der AG) Sanofi-Aventis, Schwalbach *
• Dr. Stephan Schwarze, Bayer Health Care, Berlin
• Wilfried Weigelt, Mitglied im Normenausschuss NIA-01-31 *
Die mit * gekennzeichneten Personen haben maßgeblich an Version 2.00 mitgewirkt.