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Im Wylergut
Nr. 2, Juni 2016
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Editorial .................................................................................... 3
Protokoll GV 2016 .................................................................... 5
Aus der Verwaltung
Weiterbildung in der Immobilienbranche ........................... 23
Nachruf ................................................................................... 24
Abbruch der Scheibenbrücke ............................................... 26
Portrait: Gere Stöckli............................................................. 29
Marktplatz Wylergut ............................................................. 34
Kleinanzeigen ......................................................................... 35
Chronik ................................................................................... 36
Agenda ................................................................................... 37
Kontaktadressen .................................................................... 38
Impressum ............................................................................. 39
Inhalt
Dachkänelreinigung an
der Polygonstrasse
(Foto: Hans Sahli)
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Liebe Wylergütler
Das Wylergut ist längst gebaut. An den Einfamilienhäusern ist eine rege Renovationstätigkeit zu beobachten. Ob hier allenfalls ein Verdichtungspotenzial vorhanden ist, versuchen wir über die Auswertung des Fragebogens zu ermitteln. Besten Dank all denjenigen, welche den Fragebogen ausgefüllt haben.
Die Mehrfamilienhäuser sind ebenfalls fertig saniert; in den letz-ten Jahren haben wir teilweise massive Unterhaltskosten ver-bucht (Fernwärme, neue Einstellhalle, Treppen- und Garagesanie-rungen, systematischer Geräteersatz). Nun werden die Küchen in der Liegenschaft Scheibenrain 5 saniert; der Zustand der Ab-wasserleitungen wird geprüft und allenfalls werden diese auch noch saniert. Ansonsten aber sind keine grösseren Unterhalts-arbeiten in den kommenden Jahren absehbar.
Editorial
Zeit und Gelegenheit also, sich im laufenden Jahr um die Finanzen zu kümmern; nach Jahren einer Tiefzinspolitik ist es an der Zeit, die tatsächliche Kostenmiete der nächsten 5 –7 Jahre zu ermitteln; die verbleibenden teuren Langfristfinanzierungen mit teilweise happigen Amortisationspflichten laufen 2016 aus. Zeit also, sich einmal vertieft mit dem finanziellen Spielraum zu befassen.
Mieter und Mieterinnen in den Genossenschaftswohnungen haben sich bisher – nicht zuletzt auch wegen des Unterhalts – gedulden müssen. Nun sollten wir uns, wie an der Generalversammlung angekündigt, genau überlegen, ob wir die Mieten senken könnten. Damit diese Übung nachhaltig ist, gehen wir die Analyse wohlüberlegt an.
Neben dem GV-Protokoll finden Sie einen Nachruf auf einen bekannten Wylergütler, der sich stets um das Quartier gesorgt hat, er war viele Jahre Vizepräsident: Mathias Tromp, der an der Haldenstrasse 90 gewohnt hat. Urs Albrecht erinnert sich an sein Wirken fürs Wylergut.
Ich wünsche allen einen schönen Sommer
Thomas Gees
Thomas Gees
Editorial
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Weiterbildung in der Immobilienbranche Management von gemeinnützigen Wohnbauträgern
Haben Sie Lust auf eine Weiterbildung? Möchten Sie gerne in die Immobilienbranche einsteigen?
Die Genossenschaft sucht seit längerer Zeit zur Entlastung des Präsidenten eine Person, welche die Leitung der Genossenschaft übernehmen würde; dabei handelt es sich primär um die Ange-legenheiten der Mehrfamilienhäuser (Sitzungsleitung, Budget-planung, Überwachung der operativen Tätigkeiten, Vorbereiten der Generalversammlung).
Um den Einstieg in diese Tätigkeiten zu erleichtern, ist die SGW bereit, einem Genossenschafter / einer Genossenschafterin eine Weiterbildung zu bezahlen. Der Verband der gemeinnützigen Wohnbauträger («Wohnbaugenossenschaften Schweiz») bietet einen Lehrgang im «Management von gemeinnützigen Wohn-bauträgern» an. Die Weiterbildung startet am 1.09.2016 und fi n-det jeweils einmal im Monat an einem Donnerstagabend statt (bis Februar 2017, jeweils von 17.40 – 21.10 Uhr); die Kosten für die Weiterbildung sowie die Reisespesen nach Olten werden übernommen, sofern sich ein Wylergütler oder eine Wylergütle-rin bereit erklärt, die Geschäftsführung der SGW ab 1.01.2017 zu übernehmen.
Mehr Informationen zum Kurs unter bildung-wohnen.ch/Interessierte melden sich bis spätestens 3. Juli bei [email protected] (031 848 44 19).
Aus der Verwaltung
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Aus der Verwaltung
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Mathias Tromp
Er gehörte zum Wylergut wie die Linden auf dem Dorfplatz, die grossen Genossenschafts-feste und die Buslinie 26: Am 17. April 2016 ist Mathias Tromp, Haldenstrasse 90, kurz vor seinem siebzigsten Ge-burtstag gestorben.
Wer kannte ihn nicht, den mächtigen, stets gutgelaun-ten, gesprächigen Mann mit der sonoren Bass-Stimme, der es wirklich mit allen konnte – im Quartier und darüber hinaus? Wer ihm begegnete, fand einen interessierten und interessanten Gesprächspartner, der unbefangen erzählte, was ihn gerade antrieb: das Aletschgebiet, das Eidgenössische Schwingfest in Burgdorf, Bildungsfragen, der öffentliche Verkehr, die Schnitzel-bänke der Basler Fasnacht, eine Schifffahrt auf dem Thunersee… Mathias Tromp konnte aber auch gut zuhören, Fragen stellen, Position beziehen. Und selbst wenn das Gegenüber politisch nicht gleich dachte, tat das der Offenheit und Zugänglichkeit von Mathias keinen Abbruch.
So vielseitig, wie er interessiert war, so vielseitig war Mathias Tromp auch engagiert. Es ist hier nicht der Ort, sein politisches Wirken im Stadtrat, im Grossrat, in verschiedensten Institutionen darzustellen. Aber es ist der Ort, in Erinnerung zu rufen, was Mathias Tromp für unser Quartier getan hat: Er war von 1976 –1985 Mitglied und Vizepräsident der Siedlungsbaugenossen-schaft. 1982 präsidierte er das OK der legendären 40-Jahr-Feier: Die Älteren unter uns können sich vielleicht noch erinnern an die Klassenzusammenkünfte am Vorabend, die Kutschenfahrten, das Rösslispiel, die Ausstellung des kurz zuvor verstorbenen
Nachruf
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Nachruf
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expressionistischen Malers Fred Staufer, die Filmvorführungen über die Baugeschichte unseres Dörflis… und natürlich an das Wetter. Es regnete das ganze Festwochenende in Strömen und das Wort des SBGB-Präsidenten Jürg Hug wurde wahr: Wenn alle ‚«z’Schärme dränge», kommt man sich noch näher, und eine Bombenstimmung wird unvermeidlich. Genau so ist es dann, vor allem dank dem OK-Präsidenten Mathias Tromp, auch gekommen.
Auch an der 50-Jahr-Feier, die der Verfasser dieser Zeilen mit-organisieren durfte und wo das blaugelbe Zelt des Theaterzirkus Wunderplunder eine Woche lang auf dem Dorfplatz stand, war Mathias Tromp präsent. Diesmal nicht in einer offiziellen Charge, sondern als aktiver Festteilnehmer, der am Sonntag nach dem ökumenische Gottesdienst im Zelt die ganze Zeit über auf dem Festplatz stand, sich mit Bekannten und Gästen austauschte und schliesslich mit den querdenkenden Artisten und Lebenskünst-lern des Zirkus angeregt diskutierte und debattierte, bis gegen Abend ein Platzregen die Festbesucher nach Hause trieb. Einem so offenen Menschen sei er schon lange nicht mehr begegnet, sagte mir anderntags Edi, einer der Wunderplunder-Leute, als das Zelt mit Hilfe der Schulkinder abgebrochen wurde.
Als passionierter Eisenbähnler und Verfechter des öffentlichen Verkehrs hat Mathias Tromp vor und hinter den Kulissen auch massgeblich daran mitgewirkt, dass das Wylergut 1990 mit einer eigenen Buslinie erschlossen wurde. Zu Beginn verkehrten die grünen Kleinstbusse im 12-Minuten-Takt und im Gegenverkehr! Wir von der IG Läbigs Wylergut hatten in der Vornacht der Eröff-nung vor der Scheibenbrücke ein riesiges Transparent mit der Aufschrift «Bravo Bus» über die Strasse gespannt. Es hätte auch stehen können: Merci Mathias Tromp.
Urs Albrecht, Haldenstrasse 91
Nachruf
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Abbruch der Scheibenbrücke, eine Bildergeschichte!Die Fotos sind von Hans Sahli, entstanden mit der freundlichen Unterstützung des Domicil Wyler, von wo er die Bilder machen konnte.
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1 Die Hilfsbrücke steht2 Vorbereitung für den Abbau
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3 Aushub während der Nacht4 Die Scheibenbrücke steht nicht mehr
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«Ein selbstverant-wortlicher Individua-list» Der Eingang wirkt ver-wunschen. Beinahe ist die Haustür des Reihen-Einfamilienhaus an der Haldenstrasse 60 nicht zu sehen, so mit Efeu über-wachsen sind die Treppe und das Geländer. Gerhard-Gere-Stöckli öffnet und lädt ein in einen weiten, hellen Raum, dessen Fenster auf einen interessant gestalteten Garten gehen. In der Mitte des selben ein Torjoch wie aus einer fremden Kultur, gestaltet von Martha Hofer, die auch den Raben auf der Glasvitrine in der Stube modellierte. «Ich kann nur in einem Raum ohne Wände leben. Wände tragen, wo nötig. Ansonsten trennen sie nur. Einen Tisch dagegen braucht es und er muss gross sein, damit viele Leute daran Platz fi nden.»Gere Stöckli, Jahrgang 1942, kam im Alter von drei Jahren ins Wylergut. «Von Holligen her.» Der Vater war Briefträger, arbeitete also, wie viele andere Väter des Wylerguts, bei einem Bundes-betrieb. Unterhalb des Hauses, in das die Stöcklis einzogen, wurde noch gebaut. Der spätere Ingenieur machte seine ersten «Baustellenerfahrungen», fi el zum Beispiel von einem kippenden Holzladen in einen Keller. Im Quartier gab es erst zwei Autos, das des Obersten und das des Bauführers. Die Strasse, die somit den Kindern und Velos gehörte, war noch nicht geteert, das Dreirad-fahren und Trottinettlen gestaltete sich entsprechend schwierig. «Einmal im Winter haben wir Giele die Strasse gewässert, so dass wir Eishockey spielen konnten – Arosa war damals der Star, der SCB dagegen unbedeutend.» Der Sport war für Gere immer wichtig. «Mit meinem ersten Lohn in der Stifti habe ich mir Kästle-Skis gekauft. Solche, wie auch Toni Sailer sie besass.» Während eines Rennkurses des Schwei-zer Nachwuchses in Leysin holte er sich einen doppelten Bein-
Portrait
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Portrait
Gere Stöckli
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bruch, der ihn aber – einmal verheilt – nicht von weiterem Spört-len abhielt. Gere war Rennvelofahrer, war als Skifahrer und Leichtathlet Mitglied der GGB, Gymnastischen Gesellschaft Bern, und anlässlich der Leichtathletik-Europameisterschaften 1954 im Berner Neufeld Meldeläufer, Chumerhäbmerreckmer für die Sportler und Sportlerinnen. «Damals habe ich mich fast zum ersten Mal verliebt. Sie hiess Susi Leone, war Italienerin, glaub 80-Meter-Läuferin und wunderschön. Ich durfte ihre Tasche tragen.» Der schlanke, inzwischen weisshaarige Mann lacht bei der Erinnerung. Und kommt in seiner Erzählung zurück auf die Zeit der früheren Kindheit.
«Es gab viele Kinder im Wylerdörfli, wodurch auch ein Zusam-menhalt zwischen den Eltern entstand. Wer herzügeln und damit zur Genossenschaft gehören wollte, musste mindestens zwei Kinder haben. Allerdings gab es auch damals schon Ausnahmen» schränkt er bedeutungsvoll ein. «Es gab einige Doktoren und vor allem «Frau Doktoren», einige vermeintlich Mehrbessere also. Mit eigenen Privilegien.» Gere Stöckli hat einen neun Jahre älteren Bruder. Die beiden Schwestern starben früh. «Elfeli an einer Lungenentzündung, es gab damals, zu Kriegszeiten, kein Penicillin. Und Maria kam infolge eines Taxiunfalls, der die Fahrt ins Spital verzögerte, als Totgeburt auf die Welt.» Im Garten steht noch der kleine Grab-stein der Schwestern. Gere erlebte dann viel Fürsorglichkeit von den Eltern und dem Bruder, mit dem er oft unterwegs war.
Das erste halbe Schuljahr verbrachte Gere Stöckli im Lorraine-schulhaus. Dann wurde er – selber im Berner Mutz und mit einem Zählrahmen in den Händen – anlässlich des Einweihungs-festes von den Trachtenfrauen im Leiterwägeli ins neuen Wylergutschulhaus chauffiert. Dort blieb er bis zur vierten Klasse, nach der er «gottlob ohne Prüfung» in die Sek wechseln konnte. «Der Progr stand aus sozialen Gründen für mich als Briefträger-sohn nicht zur Diskussion. Ich kam in die Gielesek Viktoria, in eine gute Klasse. Hene Däpp war auch dabei, wir gaben eine Klassen-zeitung heraus und bildeten einen 'Diskussionkreis aktueller Probleme', wo wir uns mit zeitgenössischen gesellschaftlichen Themen auseinandersetzten. Damals wurde ich politisiert, wir
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bildeten auch eine Fraktion im Jugendparlament, das im Progr tagte und ein Abbild des Erwachsenenparlaments war, mit 'sehr geehrter Herr Vorsitzender, werte Anwesende' etc. Also eigent-lich nicht meine Welt.» 1956, anlässlich des Ungarnaufstandes, machte Gere Stöckli neue Erfahrungen mit den Ordnungshütern. «Wir zogen vor die sowjetische Botschaft, wo die Polizei uns in Empfang nahm. Es war unsere erste Begegnung mit den Gum-miknüppeln.» Ab da konnte er die Polizei nicht mehr wie bisher als Freund und Helfer betrachten. «Als Kinder hatten wir oft in den Sandsteinhöhlen am Aarehang gespielt, Feuer gemacht, Tee gekocht, Niele geraucht. Filli, der Wylergutpolizist, kam einmal und notierte unsere Namen. Jemand hatte uns verpfiffen. Er sagte, Feuermachen sei nicht erlaubt. Später fanden wir den Zet-tel mit unsern Namen. Er hatte ihn weggeworfen.» Im Verlaufe der Zeit sei ihm die Polizei dann immer mehr als Vertreterin des Machtapparates vorgekommen, fährt Gere Stöckli fort. Die Macht sei bürgerlich, sei dies immer schon gewesen, weil bei den Bürgerlichen das Geld liege. Und weil die Büezer nicht solidarisch seien. Solidarisch – das Wort allein sei heute ja schon fast ein Unwort. Und wer in die Politik gehe, habe unweigerlich einen Machtanspruch. Andernfalls würde jemand den Aufwand nicht auf sich nehmen.
Gere Stöckli kehrt mit seinen Ausführungen zur Ausbildungszeit zurück. Wie sein Bruder zuvor machte er eine Lehre als Tiefbau-zeichner in einem Ingenieurbüro. Auch erwarb er – finanziert durch den Bund (fliegerische Vorschulung) – nach vielen bestandenen Tests und Prüfungen das Privatpilotenbrevet und begann die RS als Pilotanwärter. Den Wunsch, beruflich zu fliegen, konnte er sich dann jedoch nicht erfüllen. Bei der Armee wurde er fliege-risch ausgemustert, obwohl der eigentliche Grund – Gere ist sich sicher – ein anderer war: «Die dachten 'dä folget nid, dä dänkt sälber. Geit nid'.» Das Militär fand er nach dieser Absage nicht mehr so lustig und später wurde er GSOA-Sympathisant. Bei der Swissair klappte es nicht, weil er für deren Massstäbe zu sehr «Bauchpilot» gewesen sei, zu sehr mit dem Gefühl flog und zu wenig mit den Instrumenten. «Das Schicksal wollte es anders. Sonst wäre ich heute vielleicht pensionierter Swissairpilot mit einer Ex-Hostess an der Seite.» Ja, er sei Fatalist, schicksals-
Portrait
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gläubig. «Wer weiss, was heute nachmittag sein wird? Darum versuche ich, im Moment zu leben, darum habe ich es gern fried-lich und versuche, die Dinge ins Positive zu wenden.» Doch könne er auch sehr hässig werden. «Würde ich Köppel begegnen, Blo-cher oder Amstutz, ich müsste mich schon sehr zurücknehmen.»
Aus der Berufsfliegerei wurde also nichts. Dafür aus dem Abend-tech. Von 1963 bis 1967. An vier Abenden pro Woche und am Samstag. Mit dem gelben Branchen-Telefonbuch in der Hand hatte Gere Stöckli sich zuvor auf die Suche nach einer Stelle in einem Ingenieurbüro gemacht. Bereits an der zweiten Adresse wurde er angestellt und konnte unter anderem die Erweiterung des Flughafens Belpmoos projektieren, die Bauleitung vor Ort übernehmen sowie den Kameramann der «Schweizer Wochen-schau» über «seine» Baustelle pilotieren. Über einen Liebeskum-mer tröstete er sich mit dem Kauf eines Sportwagens hinweg, eines Triumphs TR 4, dessen röhrendes Motorengeräusch in seinen Ohren Musik, in denen der Nachbarschaft wohl eher Lärm gewesen sei. Und im letzten Semester der Abendtechzeit heiratete Gere Stöckli. Und damit kam auch der Auszug aus dem Elternhaus im Wylerdörfli. Eine schöne Italienerin heiratete der Guggisberger nun. «Als solchen bezeichnete ich mich manchmal im Ausland, wenn ich mich schämte zu sagen, ich sei Schweizer. Viele Schweizer sind stolz auf den roten Pass – so als wäre er ihr Verdienst - und hoch-näsig zu andern Weltbewohnern. Es gibt sicher viele Errungen-schaften in diesem Land, aber es gibt auch viel Ungerechtigkeit.»Die Ehe hielt acht Jahre. Gere hatte inzwischen Karriere gemacht, war Prokurist in einer Ingenieurgrossfirma und unter anderem einer der Projektleiter des Shoppylands und des Autobahn-abschnitts Schönbühl – Lyss. Das Paar hatte zwei Kinder, Patrik und Nadja.Nach der Trennung wohnte er in einer kleinen Dachwohnung und war viel in der Berner Musikszene unterwegs. 1977 gründete er mit einem Kollegen ein eigenes Bauingenieurbüro und später eine AG, doch Chef zu sein war nicht sein Ding. Es folgte eine Zeit in Niederscherli. «Ich war nicht Aus-, aber Umsteiger, wohnte abgelegen mit 200 Franken Mietanteil, pflegte einen grossen Gemüsegarten und gründete die Einzelfirma IGS (Ingenieurbüro
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G. Stöckli). Meiner Hippiephilosophie entsprechend und um Heiz-kosten zu sparen verbrachte ich die Winter damals mit meinen Lebensabschnittsbegleiterinnen in Ceylon und Indien.»
Nach dem Tod der Eltern bewohnte Sohn Patrik mit seiner Freun-din das Haus an der Haldenstrasse. Als Gere dann seine heutige Frau Ania kennenlernte und sie beschlossen, das Altern zusam-men anzugehen, fiel die Entscheidung, das Elternhaus umzu-bauen und selber dort einzuziehen «Und so sind wir nun hier. Seit 1996. Und letztes Jahr führte ich von hier aus meinen letz-ten Ingenieursauftrag aus.»Der Genossenschaftsgedanke sei nach und nach verwässert wor-den. Früher sei die Wylergut-Siedlung vom Bund subventioniert worden. Dann sollte der freie Markt Einzug halten und entschei-den. «Wir Gegner und Gegnerinnen dieser Entwicklung wurden 2006 an einer Sitzung im Jardin überstimmt. Und bald kam viel Geld ins Spiel,» sagt Gere. Auch wenn es den ursprünglichen Genossenschaftsgedanken heute nicht mehr gebe, würde doch eine Nachbarschaft mit «sozialer Kontrolle» gepflegt: «Als Vati eines Tages die Fensterläden nicht öffnete, wurde ich alarmiert. Es hätte ja sein können, dass er gestürzt war. Er war aber stattdessen und zum Glück ganz friedlich in seinem Bett einge-schlafen. Im Alter von zweiundneunzig Jahren.»
Unvergesslich bleibt die Erinnerung an eine einzigartige Kindheit. «Hier unten konnten wir Kind sein und ich zum selbstverantwort-lichen Individualisten heranwachsen.»
Gere wohnt gerne im Wylerdörfli, auch wenn er und Ania momentan noch fast die halbe Zeit im Tessin in ihrem Haus mit grossem parkähnlichen Garten verbringen. Als das Elternhaus umgebaut war, sagte der leidenschaftliche Ingenieur und Gärt-ner: «Hier könnt ihr mich dann mal horizontal hinaustragen.»
5. Juni 2016 / Katle
Portrait
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ChronikZuzüger / neue Mitglieder
• Frau Monique Besançon, Polygonstrasse 91, ab 01. Mai 2016
• Frau Nadja Häusler, Polygonstrasse 91, ab 01. April 2016
• Familie Jan Leykum, Haldenstrasse 115, ab 29. April 2016
• Frau Sara Kasraian Fard und Herr Loreno Heer, Haldenstrasse 132, ab 17. Mai 2016
Todesfälle
• Herr Ueli Häuselmann, Haldenstrasse 36, verstorben am 12. April 2016
• Herr Mathias Tromp, Haldenstrasse 90, verstorben am 17. April 2016
• Frau Else Righetti-Suter, Haldenstrasse 39, verstorben am 28. April 2016
• Herr Paul Baeriswyl-Lehmann, Haldenstrasse 80, verstorben am 15. Mai 2016
• Frau Lilly Zbinden-Engel, ehemals wohnhaft gewesen an der Polygonstrasse 53, verstorben am 15. Mai 2016
• Frau Leonie Laeri-Kälin, ehemals wohnhaft gewesen am Jaunweg 36, verstorben am 19. Mai 2016
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Agenda
02. Juli – 14. August Sommer-Schulferien
24. September – 16. Oktober Herbst-Schulferien
13. August 2016 Wylergut-Fest
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Mitglieder der Verwaltung
PräsidiumThomas Gees Dändlikerrain 3 031 372 29 77 [email protected]
BuchhaltungMarta Conde Dändlikerweg 89 031 333 00 46 [email protected]
Vermietungen Mehrfamilienhäuser, Einstellhallenplätze und GaragenHansruedi Lüthi Jaunweg 32 031 332 84 61 [email protected]
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Marta Conde Dändlikerweg 89 [email protected]
Administration/AnteilscheinverwaltungBarbara Egger Dändlikerweg 49 031 332 49 07 [email protected]
Protokollführung und Heft Im WylergutKatharina Feuz Polygonstrasse 69 [email protected]
Hausverwaltung
• Polygonstrasse 49 – 97, Dändlikerweg 37 und Dändlikerrain 3:
Andreas Bieri Polygonstrasse 97 031 332 45 83 [email protected]
Technische Anlagen und UmgebungRudolf Hauk Polygonstrasse 89 031 332 65 32 [email protected]
Weitere KontaktpersonenHeizungen und WarmwasserStefan Egger Dändlikerweg 49 076 341 20 26 [email protected]
Alle Adressen finden Sie auch unter:www.wylergut.ch/cms/verwaltung
WICHTIG
Bitte respektiert allgemeine Sonn-
und Feiertage und kontaktiert die
Mitglieder der Verwaltung an die-
sen Tagen nur in dringenden Not-
fällen!
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Impressum«Im Wylergut» ist das offizielle Mitteilungsblatt der Siedlungsgenossenschaft Wylergut (SGW), Nr. 2, Juni 2016, 72. JahrgangHerausgeber: Verwaltung der SGWAusgaben: Erscheint vier Mal im JahrAuflage: 600 Ex.Einzelpreis: 5.–, für Mitglieder der SGW unentgeltlichRedaktion und Katharina Feuz, Polygonstr. 69, 3014 BernInseratenannahme: Tel. 031 331 57 95, [email protected] und Druck: Schneider AG, Grafisches Unternehmen, Stauffacherstrasse 77, 3014 Bern, Tel. 031 333 10 80, [email protected], www.schneideruck.chInseratenpreise: Kleininserate für Private: 1/4 Seite CHF 20.– 1/1 Seite: CHF 220.–, 1/2 Seite: CHF 130.–, 1/4 Seite: CHF 90.– 1/8 Seite: CHF 60.–, 10% Rabatt bei 4 Schaltungen im Jahr, 50% Rabatt für Genossenschafter bei 4 Schaltungen im Jahr.
Ausgaben 2016 Redaktionsschluss VersandNr. 3 25. August 10. September Nr. 4 28. November 9. Dezember
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