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Ein roter Stern, davor eine schwarzeMaschinenpistole. Dazu die Worte: „Der Terror geht weiter.“ Nein, wir sprechennicht vom Logo der Terrorgruppe RoteArmeeFraktion, sondern von einemTShirt mit der Aufschrift „Ring Deutscher Makler“. Diese Persiflage bringt aufden Punkt, dass dem Berufsstand des Immobilienagenten im Grunde mit Misstrauen und Vorsicht begegnet wird. Dochist das noch angebracht?
Die Sorte Makler, die einem am ehesten begegnet, ist diejenige, welche dieTür der neuen Wohnung aufschließt. Alexander Lehle ist einer von ihnen. Er istAnfang dreißig, schick gekleidet. SeinAuftritt wirkt professionell. Ein Goldkettchen oder einen zu lauten Sportwagensucht man vergebens. Die Firma Tolias,für die Lehle arbeitet, hat sich auf denVerkauf von Eigenheimen spezialisiert.„Wir sehen uns als Berater“, sagt er. „Wirmüssen übertriebene Preisvorstellungender Verkäufer einbremsen und ebensobei den Käufern die seriösen Interessenten aus der Vielzahl der Bewerbungenherausfiltern“, berichtet Lehle.
Er selbst hat BWL studiert und anschließend im Marketing gearbeitet,bevor er als Makler angefangen hat. „Esist wichtig, eine betriebswirtschaftlicheAusbildung zu haben für diesen Beruf“,sagt er und fügt an: „Wir tragen eineerhebliche Verantwortung.“ Ihm sei bewusst, dass der Kauf einer Immobilie fürdie Vielzahl seiner Kunden eine Lebensentscheidung sei. „Die Menschen bezahlen den Kredit 15 oder 20 Jahre lang abund müssen mit der Entscheidung fürihr Eigenheim jeden Tag leben.“ Daherbegrüße er die Initiativen, die denBerufsstand professionalisieren wollen.
Einer, der an der Spitze dieser Bewegung steht, ist Stephan Kippes, der Leiterdes Marktforschungsinstituts des Immobilienverbands Deutschland (IVD). DerVerband setzt sich seit Jahren intensivfür einen sogenannten Fachkundenachweis ein. Das bedeutet, dass sich künftignicht mehr jeder ohne Probleme Maklernennen darf, der gerade meint, vomImmobilienboom profitieren zu können.
„Es geht in diesem Geschäft um gewaltige Geldbeträge, aber im Grunde darfdas jeder machen“, sagt Kippes. NachParagraf 34 C Gewerbeordnung kann dieErlaubnis, als Makler zu arbeiten, nurdann versagt werden, wenn der Verdachtnaheliegt, dass der Antragsteller „nichtdie erforderliche Zuverlässigkeit besitzt“,so der Gesetzestext. Weiter heißt es: Dassei dann anzunehmen, wenn der Anwärter auf den Maklerberuf in den vergangenen fünf Jahren etwa wegen Diebstahls,Erpressung, Geldwäsche oder Urkundenfälschung verurteilt wurde.
Daher fordert der IVD seit Jahren, dassMakler entweder eine Prüfung des Verbands ablegen oder eine entsprechendeAusbildung als Immobilienkaufmannoder betriebswirt nachweisen müssen. „Das Thema Fachkundenachweis ist endlich auch gesetzlich vorgesehen“, berichtet Kippes. Seiner Hoffnung nach solltedie entsprechende Verordnung noch im Lauf dieses Jahres Wirklichkeit werden.
Andere gesetzliche Maßnahmen, diedie Beziehung zwischen Makler und Verbraucher verbessern sollen, hält Kippesjedoch nicht für gänzlich gelungen – etwa das Bestellerprinzip. Das Gesetz giltin Deutschland seit Juni 2015. Es regelt,dass nur derjenige die Dienste einesMaklers zu bezahlen hat, der diese ursprünglich angefragt, also bestellt hat.„Das Gesetz ist an einigen Stellen unglücklich“, sagt Kippes, „denn es hat den
Menschen an vielen Stellen die Suchenach einer Wohnung erschwert.“
Ein Beispiel: Sucht eine Person nacheiner Mietwohnung und will für diesen Zweck einen Makler beauftragen, wirdsie sich schwertun, einen zu finden, derden Auftrag annimmt. Selbst wenn derSuchende die Absicht hat, den Immobilienvermittler zu bezahlen. „Der Maklerdarf dem Suchenden nur Wohnungenzeigen, die er ausschließlich für ihn aufgetan hat“, sagt Kippes. Wird diese Bleibedann jedoch nicht an den Auftraggebervermietet, ist die Wohnung für den Makler verbrannt – das bedeutet, er darf keine Provision mehr für ihre Vermietungan einen anderen Suchenden verlangen.
Doch einen Effekt hat das Gesetz offenbar gehabt. „Es hat sich die Spreu vomWeizen getrennt“, ist WohnungsmaklerAlexander Lehle überzeugt. Viele Büroshätten Personal reduzieren müssen odergar ganz aufgehört, berichtet er.
Andere haben hingegen versucht, dasGesetz kreativ zu umgehen. Sie habendort Provision abkassiert, wo es ihnennicht erlaubt war. Diesen schwarzenSchafen das Handwerk zu legen, daraufhat sich der Stuttgarter Mietervereininzwischen spezialisiert.
„Wir haben es häufig erlebt, dassMakler Massenbesichtigungen gemachthaben, um am Ende Druck auf den künftigen Mieter auszuüben, er solle nach
träglich einen Alleinauftrag unterschreiben und die Provision doch noch bezahlen“, berichtet der Chef des Vereins, RolfGaßmann. Andere waren weniger kreativund haben das Gesetz schlicht ignoriert.„Auch die haben wir abgemahnt“, berichtet Gaßmann.
In der Post des Mieteranwalts ist dessen Rechnung gleich enthalten. „In derRegel sind das Gebühren von rund 300Euro“, sagt Gaßmann. Zudem müssendie abgemahnten Makler eine Unterlassungserklärung unterschreiben. „Tun siedas nicht, gehen wir vor Gericht“, so derChef des Mietervereins. Da der Streitwertin diesen Fällen relativ hoch angesetztwird, muss der vor Gericht Unterlegenemit Kosten von knapp 10 000 Euro rechnen. „Wir haben ein gutes Dutzend Fällebearbeitet und erhielten fast jedes Maldie Oberhand“, berichtet Gaßmann.
Die Not auf dem Wohnungsmarkt istgroß. Geht die Anzeige für eine günstigeMietwohnung online, gehen beim Vermieter binnen weniger Tage häufig mehrere Hundert Bewerbungen ein. Dabeiwird die Not der vermeintlich Schwächsten gerne ausgenutzt. So berichtet RolfGaßmann von einem Makler, der Zimmer in Studentenwohnheimen vergibt.Beim Vertragsabschluss mussten dieneuen Mieter dann zusichern, nicht länger als vier Jahre in der Wohnung zu bleiben und dem Makler an Ort und Stelleden Suchauftrag für ihren Nachmieter –kostenpflichtig versteht sich – unterschreiben. Auch gegen diese Masche istder Verein vor Gericht gezogen.
Ein weiterer Trick sind OnlinePortale,die seit Inkrafttreten des Bestellerprinzips entstanden sind. „Diese Seiten funktionieren wie Partnervermittlungen“, soder Vereinschef. Die Portale durchforstengegen Gebühr die Immobilienangebote im Internet. Es wird behauptet, dass die
In der
SchlüsselpositionWohnraum ist knapp, die Mieten steigen, die Preise
für Immobilien schießen in die Höhe. Für vieleMenschen ist der Makler wichtiger als der Pfarrer
oder Hausarzt. Einblicke in ein Gewerbe, dasimmer noch gegen seinen schlechten Ruf ankämpft.
Häufig finden Makler kreative Lösungen, um
unerlaubt Provisionen zu kassieren
„Wir tragen eine erhebliche Verantwortung.“
ALEXANDER LEHLE,
IMMOBILIENMAKLER
„Im Unterschied zum Wohnungsmarkt werden
im Investmentbereich rein rationale
Entscheidungen getroffen.“
ALEXANDER VEIEL,
GEWERBEIMMOBILIENMAKLER
Wohnungsbesichtigung: Meist stehen die Interessenten Schlange, die Anbieter haben die Wahl. Foto: Imago
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„passende Wohnung“ gefunden werde.„Da wird Geld für eine Wohnungsvermittlung unabhängig vom Erfolg verlangt“, sagt Gaßmann, „das geht nicht.“
Auch wenn die Beträge, die speziell inStuttgart, München oder Hamburg fürWohneigentum bezahlt werden, schonenorm erscheinen, eine andere SpeziesMakler hat täglich noch mit wesentlichgrößeren Summen zu tun. Die Redeist von sogenannten Gewerbemaklern.Alexander Veiel ist der Leiter von JonesLang Lasalle in Stuttgart – zusammenmit Colliers und Ellwanger und Geigereines der drei großen Büros der Stadt.„Im Unterschied zum Wohnungsmarktwerden im Investmentbereich rein rationale Entscheidungen getroffen und keine emotionalen“, sagt Veiel. Er sitzt mitseinen Kollegen in einem modernen Büro am kleinen Schlossplatz. Wie hoch dieEinsätze inzwischen sind, zeigt ein Blick
auf die Bilanz des vergangenen Jahres.2016 wurden allein in der Landeshauptstadt rund zwei Milliarden Euro gewerblich in Immobilien investiert. Allein der Verkauf der beiden AllianzGebäude wirdauf einen Vertragswert von rund 270 Millionen Euro geschätzt.
„Aufgrund der extrem niedrigen Zinsen sind Immobilien eine sehr attraktiveGeldanlage geworden“, berichtet Veiel. Das Problem: „Wir müssen an die Aufträge herankommen“, sagt er. Wenn ein Gebäude im zweistelligen Millionenbereichverkauft werden soll, kommt es in allerRegel zu einem sogenannten Pitch. Dieverschiedenen Maklerbüros werden vorgeladen und führen aufwendig erstellte Präsentationen vor. Zu diesem Zweckwerden akribisch Daten gesammelt, Werbeagenturen mit der Aufbereitung derMarktdaten beauftragt und eigene RhetorikTrainer engagiert. Die Kosten für
einen aufwendigen Pitch können schnellden fünfstelligen Bereich erreichen.„Daher sind in unserem Segment nuretablierte Firmen unterwegs. Diesen Aufwand kann niemand allein betreiben“,sagt Veiel.
Eine Ansicht, die auch Veiels Berufskollege und Konkurrent, Frank Leukhardt, einer der Geschäftsführer von Colliers International in Stuttgart, teilt: „Esgeht sehr professionell zu.“ Der Arbeitsaufwand ist enorm, die Materie komplex.Daher würden auf diesem Gebiet alleinMenschen arbeiten, die ein entsprechendes Studium absolviert haben. Auch Auslandssemester seien inzwischen fast eineEinstellungsbedingung, da das Geschäftinternationaler werde.
Verlässt man nach einem solchenGespräch die hochmodernen Büros inunmittelbarer Nähe zur Königstraße unddenkt über die unglaublichen Summennach, mit denen professionelle Makler täglich zu tun haben, dann erscheint dasTShirt mit dem roten Stern und derschwarzen Maschinenpistole plötzlichweit weg. Fest steht: Der Berufsstand Makler lässt sich schlecht in eine bestimmte Schublade pressen – windigesImage hin oder her.
Die Preise für Wohneigentum steigenin Stuttgart deutschlandweit amschnellsten. Von 2010 bis 2015 sindneue Eigentumswohnungen im Schnittum 62 Prozent teurer geworden. ZumVergleich: In München haben sichWohnungen um 56 Prozent, in Köln um52 Prozent verteuert. Der Durchschnittin den 20 größten Städten liegt bei41 Prozent. Am Ende der Ranglisteliegen Bonn und Essen mit Werten von21 und 20 Prozent.
Immobilienboom: Stuttgart an der Spitze
schneller als dieEinkommen. „Hier läuft etwasgründlich ausdem Ruder“, analysiert etwa Tilman Harlander,
der ehemalige Dekan der Architekturfakultät der Universität Stuttgart. Ersieht die Wohnungsnot als Standortnachteil, da die Stadt für Normalverdiener zu teuer wird.
Doch wenn Mieten und Kaufpreise inunerschwingliche Höhen steigen, wobleiben die Proteste? Aus HarlandersSicht hat das etwas mit Scham zu tun.„Wir haben mit dem Siegeszug der Leistungsgesellschaft in den vergangenen30 Jahren zugleich einen Prozess der Individualisierung erlebt“, sagt der Wohnsoziologe. Dadurch sei es zwar zum einen zu einer enormen Vielfalt individueller Wohnformen gekommen, soHarlander weiter. „Auf der anderen Seiteempfinden viele Menschen aber Krisenwie die gegenwärtige Wohnungskrise nicht als Systemkrisen oder Politikversagen,sondern als persönliches Versagen.“
Robert Göötz hat einen anderen Blick auf die Situation. Er istProfessor für Immobilienwirtschaft an der Hochschule NürtingenGeislingen. „Der Marktkommt derzeit zum Erliegen“,sagt er. Diejenigen, die bereitseine Wohnung haben, machtendiese nicht mehr frei, so seineAnalyse. „Der Besitzstand wirdgewahrt“, erklärt er. Die Nachfrage steigt an, die Zahl der Umzüge wird jedoch weniger. „AlsErgebnis wird die Wohnung alsStatussymbol wahrgenommen.Dahinter liegen aber volkswirtschaftliche Prozesse“, erklärtGöötz.
Der Experte erklärt diese Entwicklung so: „Auch wer seine finanzielleSituation verbessert, zieht nicht wie früher in eine bessere oder größere Mietwohnung oder sucht sich vielleicht sogar ein Eigenheim.“ Da die Preise schneller steigen als die Einkommen, würdendie Menschen ihre Wohnsituation auchdurch einen Umzug in eine teurereWohnung nicht zwangsläufigverbessern. Denn: „Fürmehr Geld gibt esnicht mehr Wohnung.“ Wissenschaftlich ausgedrückt
62 Prozent – um diesen Wert hat sichder Kaufpreis einer Neubauwohnung inStuttgart von 2010 bis 2015 verteuert. Damit liegt die Stadt bundesweit an der Spitze. Bezogen auf die absoluten Preiserangiert Stuttgart inzwischen deutschlandweit auf Rang zwei hinter München.
Fragt man nach den Gründen für diesen ungewöhnlichen Immobilienboom,erhält man meist ein und dieselbe Antwort: Das Angebot ist gering, die Nachfrage hingegen enorm hoch. Das treibt die Preise. Soweit sind sich die Experteneinig. Doch was die Auswirkungen angeht, gehen die Meinungen deutlich auseinander. Eine der Folgen ist mit Sicherheit, dass sich Menschen mit geringembis durchschnittlichem Einkommen denTraum von den eigenen vier Wändenkaum mehr erfüllen können.
Wer nicht kaufen will, der muss mieten. Doch auch hier steigen die Preisekonstant an – in aller Regel deutlich
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Das neue Statussymbol
Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus ist eines der Mittel der Politik, umauf die Probleme eines angespanntenImmobilienmarkts zu reagieren. Nach einer aktuellen Berechnung des Stuttgarter Mietervereins liegt die Landeshauptstadt hier deutlich hinter anderenGroßstädten zurück. Pro Einwohnerund Jahr kommt Stuttgart auf städtische Ausgaben von 14,50 Euro. In Frankfurt am Main sind es hingegen 61,60Euro, in Hamburg 96 Euro, in München118 Euro und in Wien sogar 355 Euro.
Euro pro Kopf / Wohnbauförderung
€ pr
o K
opf p
ro J
ahr
€ pro Kopf
WienMünchenHamburgFrankfurta. M.
Stuttgart0
50
100
150
200
250
300
350
400
14,5
61,6
118
355
96
Bestand an Sozialmietwohnungen in StuttgartAngaben in Tausend
20
21,9
16,414,8115
10
1992 96 2000 04 08 12 14 16
5
Quelle: Stadt Stuttgart
Der Bestand an Sozialwohnungen in derLandeshauptstadt nimmt seit Jahrenkontinuierlich ab. Gab es in StuttgartAnfang der 1990er Jahre noch einenBestand von rund 21 900 Sozialwohnungen, so kommt die Stadt inzwischenlediglich noch auf 14 814 Einheiten. DieZahl der Menschen, die dringend auf derSuche nach einer der öffentlich bezuschussten Wohnungen sind, steigt parallel deutlich an. Auf der städtischenWarteliste sind inzwischen rund 4000Haushalte registriert. Und: Nach Angaben der Verwaltung erfüllt die Hälfte aller Mieterhaushalte die Voraussetzungen für eine geförderte Wohnung. HAH
Sven Hahn ist Autor der Stuttgarter
Nachrichten und nicht im Besitz von
Großimmobilien. Trotzdem beschäftigt
er sich seit Jahren mit Themen wie
Wohnungsmarkt und Stadtentwicklung.
In den 20 größten deutschen Städten ist derKaufpreis für Neubauwohnungen im Jahr 2015 verglichen mit 2010 teils stark gestiegen:
Teure Eigentumswohnungen
Quelle: dpa, Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, GEWOS
41Durchschnitt
Verteuerung in % Euro/qm
62Stuttgart 510056München 6300
52Köln 380048Dortmund 3000
45Berlin 430044Münster 380043Leipzig 3200
39Frankfurt/Main 440039Nürnberg 360038Hannover 3500
36Dresden 300036Bochum 2800
35Hamburg 420034Düsseldorf 430034Bielefeld 2500
31Wuppertal 280026Duisburg 240025Bremen 3500
21Bonn 340020Essen 2900
klingt das so: „Die Subjekte bewegen sichnicht mehr, obwohl die Kaufkraft steigt.“
Sein Fazit: „Am Ende platzt die Blaseoder das Angebot an Wohnungen mussdeutlich erweitert werden.“ Will heißen: Werden in naher Zukunft nicht deutlich mehr neue Wohnungen gebaut, um derenormen Nachfrage gerecht zu werden, könnte die Situation aus Sicht des Immobilienfachmanns gefährlich werden.
„Eine Immobilienblase kann plötzlichplatzen oder die Luft kann langsam entweichen – der Fachbegriff lautet ,SoftLanding‘, also weiche Landung“, erklärt er.Zu einem plötzlichen Platzen kommt esdann, wenn die Mieter nicht mehr zahlenkönnen und die potenziellen Käufer dasGefühl bekommen, die Ende der Preisspirale sei erreicht, und auf fallende Preisehoffen. „Dann gibt es auf einmal keineKäufer mehr und die Preise stürzen ab“,erklärt Robert Göötz.
Zur weichen Landung kommt es hingegen dann, wenn die Fehlentwicklungen,die zu einem überhitzten Markt geführt
haben, langsam und behutsam korrigiert werden. „Dasbedeutet, dass etwa die Zinsen Stück für Stück angehoben werden“, erklärt der Ex
perte. „Die Anleger ziehen ihr Geld dannlangsam aus dem Immobilienmarkt abund investieren ihr Kapital an andererStelle.“ Die Folge sind stagnierende oderzumindest nur langsam fallende Preise.Wie die Entwicklung bei uns weitergeht,da will sich Robert Göötz nicht endgültigfestlegen. Nur so viel: „Ich sehe im Moment einige Anzeichen für die weiche Landung.“
Egal, wie verschieden die Ansichtensind, egal, welche Experten befragt werden – fest steht: So richtig gesund scheintdie Entwicklung auf dem Immobilienmarkt derzeit nicht zu sein.
Hat die schicke Wohnung in der Stadt den Sportwagenals Zeichen des Wohlstands überholt? Und ist der Immobilienboom überhaupt noch eine gesundeEntwicklung? Warum sich trotz der enormenPreissprünge niemand beschwert.
„Es geht sehrprofessionell zu.“
FRANK LEUKHARDT,
GEWERBEIMMOBILIENMAKLER
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