indurec kundenmagazin 04 dez 15

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CASE STUDY UNI ELEKTRO Einsatz im Taunus ANDERE ÜBER UNS Bagger schaffen Platz für „Palais Langheinrich“ FACHFORUM Entsorgung von Bauabfällen jetzt und zukünftig INDUSTRIE RECYCLING Das Kundenmagazin der InduRec-Gruppe Ausgabe 04 | Dezember 2015 HISTORIE 10 Jahre InduRec

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Im April wurde die InduRec 10 Jahre alt. Der erste runde Geburtstag. Das erste große Fest auf unserem Außengelände in Weinheim. Aber sind 10 Jahre überhaupt ein Grund zum Feiern? Ich denke zurück an die Gründung, die nicht nur mit Wohlwollen begleitet wurde. An die vielen großen und kleinen Projekte, die uns immer wieder den Weg zeigten. An unsere Kunden und Mitarbeiter, an ihr Vertrauen und ihre Motivation. Ja, es gibt viele Gründe zum Feiern. Aber sind 10 Jahre viel? Oder sind wir noch immer ein junges Unternehmen? Vom Menschen sagt man, er sei so alt, wie er sich fühlt. So geht es uns auch. Gemessen an der Erfahrung, dem gesammelten Wissen und an den vielen Erfolgen, die unsere Teams täglich auf den Baustellen erleben, können wir es mit den alten Hasen aufnehmen. Gemessen am Leistungswillen, am Anspruch und am Ehrgeiz brennen wir noch immer wie zu Beginn. So sind wir eben, und das wird sich auch nicht mehr ändern.

TRANSCRIPT

CASE STUDYUNI ELEKTROEinsatz im Taunus

ANDERE ÜBER UNSBagger schaffen Platz für „Palais Langheinrich“

FACHFORUMEntsorgung von Bauabfällen jetzt und zukünftig

INDUSTRIE RECYCLINGDas Kundenmagazin der InduRec-Gruppe

Ausgabe 04 | Dezember 2015

HISTORIE

10 Jahre InduRec

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VORWORT

Happy Birthday?

Liebe Geschäftspartner und Leser,

im April wurde die InduRec 10 Jahre alt. Der erste runde Geburtstag. Das erste große Fest auf unserem Außengelände in Weinheim. Aber sind 10 Jahre überhaupt ein Grund zum Feiern? Ich denke zurück an die Gründung, die nicht nur mit Wohlwollen begleitet wurde. An die vielen großen und kleinen Projekte, die uns immer wieder den Weg zeigten. An unsere Kunden und Mitarbeiter, an ihr Vertrauen und ihre Motivation. Ja, es gibt viele Gründe zum Feiern.

Aber sind 10 Jahre viel? Oder sind wir noch immer ein junges Unternehmen? Vom Menschen sagt man, er sei so alt, wie er sich fühlt. So geht es uns auch. Gemessen an der Erfahrung, dem gesammelten Wissen und an den vielen Erfolgen, die unsere Teams täglich auf den Baustellen erleben, können wir es mit den alten Hasen aufnehmen. Gemessen am Leistungswillen, am Anspruch und am Ehrgeiz brennen wir noch immer wie zu Beginn. So sind wir eben, und das wird sich auch nicht mehr ändern.

Wie geht es nun weiter? Wer uns kennt, der weiß, dass ein einfaches „Weiter so!“ nicht unser Stil ist. 10 Jahre sind kein Ruhekissen, 10 Jahre sind eine Aufforderung. Besser zu werden anstatt zufriedener. Voranzugehen anstatt Schritt zu halten. Denn wem die Arbeit von gestern immer noch groß vorkommt, der hat heute noch nichts größeres getan. Und wir haben noch viel Großes vor.

Deshalb bitte ich Sie, uns auch in den nächsten 10 Jahren zu begleiten. Und auch gerne darüber hinaus.

Ihr Thomas Lück

Inhalt

HISTORIE

4 10 Jahre InduRec

6 Superlative aus 10 Jahren InduRec

CASE STUDY

8 UNI ELEKTRO – Einsatz im Taunus

ANDERE ÜBER UNS

10 Mauerabriss auf dem Turley-Arial liegt im Zeitplan

10 Bagger schaffen Platz für „Palais Langheinrich“

FACHFORUM

11 Entsorgung von Bauabfällen jetzt und zukünftig

Erdarbeiten (Verfüllung) auf

dem Gelände der Firma ICL

Ludwigshafen (BK Giulini GmbH)

Thomas Lück, Geschäftsführer

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Ein Gastbeitrag von Markus Biedermann und Stephan Kirchner10HIRSCHBERG IM APRIL 2005. HAT DIE REGION TATSÄCHLICH AUF EIN WEITERES ABBRUCHUNTERNEHMEN GEWARTET? WOHL KAUM. ABER AUF EINS, DAS TERMIN- UND ABWICKLUNGSTREUE, ARBEITS- UND UMWELTSCHUTZ IN DIE GRÜNDUNGSAKTE AUFNIMMT – DAVON SIND THOMAS LÜCK UND MARKUS MUNIQUE ÜBERZEUGT. „ES WAR DURCHAUS EINE SKEPSIS SPÜRBAR“, ERINNERN SIE SICH ZURÜCK. „SCHLIESSLICH GAB ES NUR UNSEREN SELBSTGESETZTEN ANSPRUCH, DIESE MESSLATTE, DIE WIR ERREICHEN WOLLTEN.“ AM 25. APRIL GRÜNDEN SIE DIE INDUREC.

HISTORIE

10 Jahre InduRec

Juni 2006 Die erste Urkunde hängt an der Wand: „Zertifizierter Entsorgungsfachbe-trieb“. Kurz danach die zweite: „Zertifiziert nach Wasserhaushaltsgesetz zur Reinigung und Demontage von Tankanlagen und -behäl-tern“. Aber an der Wand ist noch viel Platz. Kann also weitergehen.

Oktober 2006. Wirtschaftsbetrieb Ludwigshafen, Freudenberg, Daimler Benz, John Deere, ABB. 18 Monate nach Firmen-gründung liest sich die Kundenliste immer besser. Aber der Mittelstand wird nicht ver-gessen. Die Termin- und Abwicklungstreue der InduRec sprechen sich schnell herum; die Kunden schätzen die gute Dokumentation der komplexen Vorgänge. Die Geschäftslei-tung plant für 2007 bereits neue Investitio-nen in Mensch und Maschine. Derzeitiger Bestand: Drei Großbagger und ein Radlader.

Januar 2006 „Angeschlossen an die Deponiebetriebe der Stadt Mannheim stellen wir aus Betonaufbruch, Straßenauf-bruch und sonstigem Bauschutt zertifizierte Sekundärrohstoffe für den Straßen- und Wegebau sowie für die indus trielle Nut-zung her“, sagt Thomas Lück. Er spricht von der Recyclinganlage, welche die InduRec gerade mit der Bilfinger Berger Entsorgung Süd GmbH im Mannheimer Hafengebiet gegründet hat. Auf 16.000 qm. Die ARGE Baustoffe Rhein-Neckar.

September 2007 „Den Themen Arbeits- und Umweltschutz haben wir von Beginn an maximale Priorität eingeräumt“, sagt Thomas Lück. „Denn neben allen kauf-männischen, technischen und planerischen Fragen ist die Sicherheit der Garant für unse-ren gemeinsamen Erfolg.“ Die Implementie-rung des Arbeitsschutzes nach Maßgaben des SGU dokumentiert diese Überzeugung.

August 2005 Der erste Mitarbeiter fängt bei der InduRec an. Bis Dezember 2005 kommen vier weitere hinzu. Und damit die was zu tun haben, wird auch gleich der erste Mobilbagger gekauft. 18 Tonnen schwer. Jede einzelne davon zählt, denn diese Kraft wird definitiv benötigt.

März 2007 Zu Tausenden rollen LKWs über die Autobahnen und doch steht man staunend auf dem Hof und am Bürofens-ter, wenn der erste eigene 40-Tonner zum ersten Mal um die Ecke biegt. Dieser LKW sowie zwei weitere Bagger stehen nur kurz zur Bewunderung bereit. Dann muss alles raus auf die Baustellen.

August 2006 Die ARGE Baustoffe wird Mitglied im QRB (Qualitätssicherungs-system Recycling-Baustoffe). Was das heißt? Die Recyclingprodukte werden nach QRB-Richtlinien hergestellt und genießen daher Produktstatus. Das schafft Vertrauen. 150.000 Tonnen jährlich werden produziert.

April 2008 Auf dem hindernisreichen Gründerparkours überquert die InduRec die wichtige Drei-Jahres-Ziellinie. „Wir fragten uns manchmal, ob wir uns aufgrund der ers-ten Erfolge nur etwas vormachten“, erinnert sich ein Mitarbeiter der ersten Stunde. „Ich habe erlebt, wie bei anderen auf anfängliche Euphorie rasch der Absturz folgte. Wir aber konnten unsere Begeisterung und Motiva-tion stets erhalten.“ Umso mehr freuen sich alle über die Mitgliedschaft im Deutschen Abbruchverband. Im dritten Jahr des Beste-hens gibt sie Zuversicht. Es stehen schon die nächsten großen Projekte auf der Agenda.

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10 September 2009 Umzug nach Weinheim. Bürofläche 450 qm. Betriebshof 4.500 qm. Die Emotionen bei der Einwei-hung des neuen Betriebsgeländes sind bei Belegschaft und Gästen greifbar. Neben aller Freude schwingt dabei auch Erleichterung mit. Die Errichtung dieses neuen Standorts geschieht nicht zum Selbstzweck. Genau diese Größe braucht man jetzt. Noch ist nicht abzusehen, dass dies schon bald wieder zu klein sein wird.

September 2011 „Unterneh-men, die Bauwerksmechaniker ausbilden, tun das, um Mitarbeiter zu gewinnen. Wenn du gute Leistungen zeigst, hast du also sehr gute Chancen, nach der Ausbildung sofort übernommen zu werden. Und im Beruf gibt es jede Menge Möglichkeiten, sich weiter-zuentwickeln.“ Das sagt einer, der es wissen muss. Einer, der die dreijährige Ausbildung bei der InduRec absolviert hat. Er ist der erste Auszubildende zum Bauwerksmechaniker in Weinheim.

Juni 2014 Die InduRec erfüllt die selbst gesetzten Qualitätsansprüche an ein Abbruchunternehmen in allen Arbeitsberei-chen. Jeder weiß, dass diese Leistung nur im Team möglich ist. Deshalb werten es alle als Zeichen dafür, wie sehr das Ansehen der Firma gewachsen ist, als Thomas Lück in den Vorstand des Deutschen Abbruchverbandes gewählt wird. Schulterklopfen. Händeschüt-teln. Zurück an die Arbeit.

August 2010 In Weinheim wird angepackt: Das Gelände wird komplett befestigt und auf dem Betriebshof entsteht eine neue Halle. 47 m lang, 18 m breit, 14 m hoch. Sie beherbergt die Recyclingabteilung, eine Werkstatt, einen Sozialtrakt und die Betriebstankstelle.

Mai 2012 Thomas Lück auf die Frage nach der ursprünglichen Motivation, InduRec zu gründen: „Ein wesentliches Element der Gründungsidee war, dass Markus und ich Qualitätsansprüche festlegten, die wir am Markt bis dahin unerfüllt sahen, persönlich aber teilen. Kurz gesagt nahmen wir die Sache einfach selbst in die Hand“.

April 2015 Ein Baustellenbesucher reagiert auf die Arbeiten: „Ich bin überwäl-tigt, mit welch einer urgewaltigen Kraft hier alles bewegt wird. Aber ich sehe auch die filigrane Seite an dem Job. Toll, wie gewis-senhaft die Arbeiter vorgehen, um die alte Fassade zu erhalten“. Es gibt jetzt 57 solcher verlässlichen Mitarbeiter in der Gruppe. 43 arbeiten bei der InduRec, 11 bei der InduRec Service, 3 bei der BRN. „Ich danke unseren Kunden und Mitarbeitern für ihr Vertrauen und ihre Motivation“. Thomas Lück freut sich über das Jubiläum. Das Erreichte ist ein guter Grund zum Feiern. Vor Stillstand hat hier niemand Angst. Die nächsten großen Projekte stehen schon wieder vor der Tür.

April 2010 Fünf Jahre! Bescheiden-heit ist Trumpf. Leistungswille, Ehrgeiz und der Anspruch, den bestmöglichen Service zu bieten, entstanden ja nicht zufällig. Die Aufgaben nehmen zu, werden immer vielfäl-tiger. Thomas Lück und sein Team reagieren darauf ohne Zukäufe, gründen die InduRec Service GmbH. Dieses Wachstum aus den eigenen Reihen bringt mehr Verantwortung mit sich. So ist es gewollt. Jetzt nur nicht rasten und rosten.

März 2013 Das Erdenwerk in der Rotterdamer Straße im Mannheimer Süden entsteht. Grundfläche 15.000 qm. Platz da! möchte man augenzwinkernd rufen. Für die Panorama-Funktion bei Smartphones braucht man zu dieser Zeit noch eigenstän-dige Kamera-Apps. Standort Nummer Drei ist geboren. Februar 2015 Seit 2012 wurde in

Spezialmaschinen der Sieb- und Brechtech-nik investiert. 20 eigene Großgeräte mit bis zu 70 Tonnen Eigengewicht und 27 Metern Reichweite wurden in den vergangenen Jahren angeschafft. Jetzt steht der Ausbau der eigenen Werkstatt für die Anlagen und Maschinen an.

Januar 2011 Die ARGE Baustoffe wird zur BRN Baustoffe Rhein-Neckar GmbH im 100%igen Besitz der InduRec-Gruppe. „Wir betreiben die Recyclinganlage zur konsequenten Umsetzung der ökologi-schen Anforderungen an Rückbau und Flächenrecycling“, formuliert der Betriebs-leiter recht gelassen. Er rechnet vor, dass mittlerweile über 1 Mio. Tonnen Material bewegt wurden. Damit zählt die BRN zu den leistungsfähigsten Recycling- und Entsor-gungsbetrieben für mineralische Reststoffe in der Rhein-Neckar-Region.

Das Jahr 2013 markiert die Bündelung sämtlicher Kompetenzen in den Bereichen Entkernung, Rückbau und Schadstoffsanierung. Alle Fäden laufen nun zusammen, sind in einer Hand. Das bedeutet Unabhängigkeit von Nachunternehmen und hohe Qualität in allen Arbeitsbereichen. Die Beschäftigtenzahl nähert sich gerade der 50er-Marke.

das Verwaltungsteam der InduRec

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HISTORIE

Superlative aus 10 Jahren InduRec

Die am weitesten entfernte Baustelle

Außerbetriebnahme Kesselhaus mit Rauchgas-reinigung und Kamin, Papierfabrik Alce, Lucca (Italien) > 878 km von Weinheim entfernt

Das höchste Gebäude, das abgerissen wurde

Rückbau Schwesternwohnheim, Im Neuenheimer Feld 130, Universitätsklinik Heidelberg > 58 m hoch

Das höchste Bauwerk

Abbruch des Kamins, Alte Ziegelei, Groß-Zimmern > 80 m hoch

Die größte Verfüllung

Erdarbeiten (Verfüllung) auf dem Gelände der Firma ICL Ludwigshafen (BK Giulini GmbH) > Anlieferung von 150.000 m³

Die längste Baustelle

Rückbau von 33 Gebäuden in der Bahnstadt Heidelberg > 4,4 km lang

Die größte Sanierung

Bodensanierung im Grundwasserbereich bei MobilOil, Wörth > 20 ha

Der höchste Personaleinsatz

Abbruch Gebäudekomplex Industriepark Siemens, Karlsruhe > 50 Mitarbeiter

Die schönste Baustelle

Kesseldemontage Müllheizkraftwerk Spittelau, Wien (Österreich)> Hundertwasser-Design

Die zeitaufwändigste Baustelle

Neubau eines Logistikzentrums für Obst und Gemüse bei der OGA Bruchsal > 30 Monate

von Sigrid Bock (Projektbearbeitung)

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Der größte umbaute Raum

Rückbau Gebäude 47 und 48, John Deere Werke Mannheim > ca. 200.000 m³ umbauter Raum

Die sensibelste Baustelle

Rückbau Altkönig-Stift, Kronberg/Taunus > Abbrucharbeiten unmittelbar neben Wohn- und Klinikgebäuden

Die heißeste Baustelle

Rückbau im Drei-Schicht-Betrieb von Wannen aus der Glasherstellung, Saint Gobain> Wannentemperatur 800 °C

Die adligste Baustelle

Abbruch Privatgebäude > Freiherr Philipp Wamboldt von Umstadt

Die größte Erdbau-Maßnahme

Erdarbeiten für den Neubau des Logistikzentrums, Nieder-Olm > 125.000 m²

Das tiefste Loch

Erdarbeiten Energiekanal Mainova am Flughafen Frankfurt > 22 m tief

Das älteste Gebäude

Abbruch- und Demontagearbeiten der ehem. Ölfabrik Sachsenhausen (heute: Kulturwerk), Frankfurt > erbaut 1883

Das namhafteste Gebäude

Abbrucharbeiten > „Palais Langheinrich“, Mannheim

Die tierischste Baustelle

Abbruch- und Erdarbeiten für den Neubau des> Bonobo-Lands, Zoo Frankfurt

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von Martin Bock (Bauleiter)

CASE STUDY

UNI ELEKTRO – Einsatz im Taunus

Warum auch eine Fußgängerbrücke nur vom Profi abgerissen werden sollte

Nicht nur in der Metropolregion Rhein-Neckar ist bekannt, dass die InduRec gerade bei Spezial-aufgaben zu den ersten Adressen gehört. Auch im 75 Kilometer entfernten Eschborn im Taunus stand bei der UNI ELEKTRO eine besondere Herausforde-rung an – der Rückbau ehemaliger Lagerhallen und eines Bürogebäudes unter erschwerten Bedingun-gen. Gerade die Kombination unterschiedlichster Anforderungen und Herangehensweisen machte diese Baustelle zu einem besonderen Highlight.

Die UNI ELEKTRO GmbH, ein Unternehmen der Würth-Gruppe, ist einer der größten Fachhänd-ler im Bereich Elektroausrüstungen und -zube-hör für die Baubranche. In Eschborn befindet sich die Deutschlandzentrale, die bereits 2012 baulich komplett umstrukturiert wurde: Aufwer-tung und Anpassung des Standortes an aktuelle Bedürfnisse, Neustrukturierung der vorhandenen Handels-, Büro- und Lagerflächen sowie diverse Neubauten. Abzubrechen waren hierfür die noch aus der Ursprungszeit des Standortes stammen-den Gebäude, vor allem aus den 60er und 70er Jahren.

Im ersten Bauabschnitt 2012 wurden eine Lagerhalle und verschiedene Außenbereiche beseitigt. Daneben erfolgte der Rückbau eines direkt an die Bestandsgebäude angrenzenden Hochregallagers sowie einer offenen Fußgänger-brücke. Diese Brücke führte über eine ständig von Kunden- sowie Lieferantenfahrzeugen befahrene Werksstraße und in eines der Bestandsgebäude hinein. Wegen dieser Gegebenheiten musste der Rückbau der Brücke in einem engen Zeitfenster vonstatten gehen, was uns seinerzeit auf die Minute der Zeitvorgabe gelang – und das schaden-frei. Aufgrund dieser Erfahrung wurden wir auch für den zweiten Bauabschnitt 2014 beauftragt.

Noch größer, noch umfangreicher, noch komplizierter als vor zwei Jahren

Bei diesem zweiten Abschnitt ging es um ähnliche Arbeiten, allerdings war die komplette Baustelle erheblich größer und umfangreicher als zwei Jahre zuvor: Lagerhallen, Bürogebäude, eine Verladerampe – und auch wieder eine Fußgänger-brücke, die es in sich hatte. Aber der Reihe nach:

Die Lagerhallen: Hier erfolgte ein Abbruch von mehr als 75.000 m3 umbautem Raum ein-schließlich Bodenplatten, Fundamentierung, verschiedener Altbebauungen, Überladebrücken und Keller. Für unser Team eigentlich normale Abbrucharbeit, wären hier nicht besondere Anfor-derungen gestellt worden: Zum einen mussten die Abbruchgebäude sorgfältig vom Bestand getrennt werden und zum anderen war eine funktionie-rende Schnittstelle gegenüber den Folgegewerken erforderlich. Beides sollte natürlich ohne „Neben-wirkungen“ geschehen.

Die Bürogebäude: Die Gebäude waren überwiegend unterkellert, und da diese Kel-ler mit geschreddertem Schutt wieder ver-füllt werden mussten, entstand ein sehr hoher Entkernungsaufwand.

Hier war es wegen bestehender Auflagen wichtig, ein hohes Maß an Hygiene beim Wieder-verwerten des Schuttes zu betreiben, d. h. konse-quentes und zugleich wirtschaftliches Separieren bestehender Gebäudeschadstoffe (u. a. Bodenbe-läge aus Kunststoff) war Gebot der Stunde.

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Der Geschäftsbetrieb muss ohne Einschränkung weiterlaufen

Insbesondere wegen der sehr sensiblen Nach-barschaft galt es außerdem, Erschütterungen und Staub strikt zu vermeiden. Im direkt gegenüber bestehenden Bürogebäude befand sich die EDV-Zentrale mitsamt Kühlluftansaugung, die natür-lich unterbrechungsfrei betrieben werden musste. Auch wegen der am Gelände entlangführenden Eisenbahn musste Staub beim Recycling des Bau-schutts auf ein geringes Maß beschränkt werden. Trotz anfänglicher Befürchtungen, die vor Beginn der jeweiligen Arbeitsschritte aus der Sphäre der Nachbarschaft geäußert wurden, verliefen die eigentlichen Arbeiten am Ende beanstandungsfrei.

Die Verladerampe des Bestandsgebäudes: Auch hier mussten unsere Mitarbeiter ihre ganze Erfahrung einbringen: ein 35 cm dicker Betonbo-den, schwer armiert und freitragend nur auf Krag-armen gestützt, musste einschließlich Stütze und Überdachung direkt am Gebäude entlang beseitigt werden. Da der normale Geschäftsbetrieb ohne jede Unterbrechung oder Einschränkung weiter-laufen musste, wurde seitens des Auftraggebers besonderer Wert auf erschütterungsarme Aus-führung gelegt. Dass sich dabei auch keinerlei Schäden am Bestandsgebäude ergeben durften, versteht sich von selbst.

Die Fußgängerbrücke: Die Brücke war rund 30 Meter lang und hatte zwei eigenständig gestützte Teile. Diese Teile waren unterschied-lich aufgebaut: der an den Bestand angrenzende Teil bestand überwiegend aus zwei langen, u-förmigen Fertigteilen, wobei auf das untere die Seitenwände ohne Verguss aufgesetzt und diese nur über PIN-förmige Anker am Unterteil befestigt waren, die jedoch keine Zugspannungen aufnehmen konnten.

Selbst der Autokranführer nennt die Gegebenheiten „tricky“

Die Anker waren in einem Teil der Seitenwände so kurz, dass diese nach Abheben des Oberteils nicht eigenständig standsicher waren.

Überdies war das Ende der Brücke auf der Seite des Bestandsgebäudes in dessen mehr-schalige Fertigteilfassade hineingeführt, sodass ein einfaches Abheben nicht möglich war: die Teile mussten zunächst in Längsrichtung seitlich herausgezogen werden.

Genau neben der Brücke war auch die EDV-Zentrale untergebracht. Ein „Fallenlassen“ ein-zelner Teile, etwa beim Abbruch mit dem Bagger,

verbot sich daher von vornherein. Aussagekräf-tige Unterlagen über die konstruktiven Details, die hier ja entscheidend waren, gab es praktisch nicht, obwohl die Brücke noch nicht so alt war. Der Mitarbeiter des Autokranbetriebes nannte die Gegebenheiten daher treffend „tricky“. Aber nach umfangreicher Planung konnte es endlich losgehen.

Zunächst erfolgten das Trennen der Einbauten, der durchlaufenden Installation und der Abdich-tungen am Bestandsgebäude sowie die Entker-nung des Brückenkörpers. Danach wurden die Seitenwände gegen Auskippen und Instabilität gesichert. Je nach Lage mit Aussteifung oder Fixie-rung an Holzbalken auf der einen Brückenhälfte.

Nun begann der Teilabbruch des vom Bestand abgewandten Teils der Brücke über den vollen Querschnitt, um den verbleibenden Teil nach der Seite aus dem Bestandsgebäude herausziehen zu

können. Dabei war es zum Vermeiden von Erschüt-terungen notwendig, diese Brückenhälfte oder größere Teile davon nicht einfach herabstürzen zu lassen. So wurde stattdessen mit dem Bagger ein Stapel von Fassadenplatten aus dem bereits getä-tigten Abbruchbereich darunter aufgeschichtet, auf den der Brückenkörper beim Abbruch relativ weich fiel.

Zu guter Letzt erfolgte das Abheben der rest-lichen Brückenhälfte per Autokran, was nach wenigen Stunden bereits erledigt war. Auch diese Maßnahme war, schadensfrei und termintreu, für alle Beteiligten ein Erfolg.

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„UNI Elektro – Abbruch

und Recycling“ zu sehen

(© ESB Grundstücksverwal-

tungsgesellschaft mbH)

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Schon nach einer Woche ist der erste Teil der Mauer, die entlang der Land-wehrstraße und dem Zaubernussweg verläuft, geschafft. Bauleiter Damian Benitez ist zufrieden: „Wir liegen sehr gut im Zeitplan. Wenn weiterhin alles so gut läuft, dann sind wir nächste Woche wohl schon fertig. Dreieinhalb Meter ist eine Mauer hoch – und zieht sich insgesamt über eine Länge von 400 Metern. Es ist Millimeterarbeit, was der Baggerführer Miguel Borrajo vollbringt, schließlich handelt es sich bei den Mauerteilen um tonnenschwere Elemente, die er alle zunächst herausgräbt und dann aufeinanderstapelt. „Wir fahren alles nach und nach ab“, sagt Benitez. Nichts wird auf dem Turley-Gelände zerkleinert – und lange müssen die Anwohner den Lärm nicht mehr aushalten. Das meiste sei geschafft, so Bauleiter Benitez.

Bagger schaffen Platz für „Palais Langheinrich“von Anke Philipp (Mannheimer Morgen)

Der Abriss hat begonnen – und wenn alles gut geht, dann können Astrid und Dirk Kuchenbuch 2015 mit dem Um- und Neubau der ehemaligen Gebäude des TSV 1846 an der Stresemannstraße

beginnen. Die beiden Mannheimer hatten die Gebäude 2012 erworben, um nach dem Auszug des Breitensportvereins Neues zu entwickeln. Das von ihnen geplante „Palais Langheinrich“ – benannt nach dem Architekten der Turnhalle, August Langheinrich – soll Mitte 2016 bezugs-fertig sein. Dazu wurde der in den 1970er-Jahren

errichtete Anbau zum Charlottenplatz abgerissen. Er soll durch einen Neubau ersetzt werden. Hinter der historischen Fassade der Turnhalle wird ein neuer Gebäudekörper eingefügt. In dem Neu-bau, der Halle und den Flügelgebäuden sollen 3300 Quadratmeter Wohn- und Gewerbeflächen entstehen.

ANDERE ÜBER UNS

Mauerabriss auf dem Turley-Arial liegt im Zeitplanvon Meena Stavesand (Mannheimer Morgen)

10

von Mathias Beyer (Bereichsleiter Entsorgung)

Welche Konsequenzen mangelnde Weitsicht auf Wirtschaft und Umwelt haben kann

Mit dem endgültigen Verbot der Deponierung unbehandelter Siedlungsabfälle zum 15.07.2009 wurde der bereits 1999 im Eckpunkteplan des Bundesumweltministeriums formulierte Grund-satz, dass genügend Deponieraum noch über Jahrzehnte vorhanden und ein Neubau von Depo-nien über das Jahr 2020 hinaus nicht nötig sei, wie eine Monstranz in der Abfallwirtschaft vor sich her getragen. Vollkommen unbeachtet blieb dabei, dass die nun ihrer Deponiemengen beraub-ten Anlagen sich anderweitig umsahen und über entsprechende Preisgestaltungen mineralische Abfälle in zunehmend großem Stil im Rahmen von Verwertungsverfahren akquirierten. Weiter-hin wurde die Tatsache ausgeblendet, dass im Bereich der mineralischen Bauabfälle (vor allem Erdaushub, Bauschutt und Straßenaufbruch) auch in Zukunft ein nicht unerheblicher Teilmen-genbereich mangels technischer Verwertbarkeit beseitigt werden muss. Sollte der seit Jahren kontrovers diskutierte Entwurf einer Ersatzbau-stoffverordnung Gesetzeskraft erlangen, würde sich die Situation weiter verschärfen. Konversion und Revitalisierung von Industriebrachen verbun-den mit dem Trend zum modernen urbanen Leben werden die bauliche Entwicklung der innerstäd-tischen Bereiche vorantreiben. Die hiermit ver-bundenen mineralischen Abfallmengen allein aus Gebäuderückbau und Altlastensanierung werden in Zukunft sicherlich steigen. Davon wird ein Groß-teil aufgrund seiner stofflichen und chemischen Zusammensetzung nicht recycle- bzw. verwertbar sein und somit deponiert werden müssen.

Seit dem 16.7.2009 dürfen Altdeponien bzw. Altdeponieabschnitte in Deutschland nur noch weiter betrieben werden, wenn sie in vollem Umfang dem Stand der Technik gemäß Depo-nieverordnung entsprechen. Dies führte dazu, dass viele Deponien zu diesem Datum stillgelegt werden mussten. Das ursprünglich flächende-ckende Netz vor allem an Deponien der Klasse I (Regeldeponien für mäßig belasteten Erdaushub und Bauschutt und vergleichbare mineralische

gewerbliche Abfälle) wurde damit zunehmend weitmaschiger. Die weiterhin anfallenden minera-lischen Abfallmengen mussten zur Entsorgung nun auf die verbliebenen Deponien verteilt werden. Aktuelle Erhebungen der Länder zeigen, dass die Deponiekapazitäten, hier vor allem der Deponie-klasse I, nur noch auf wenige Jahre gegeben sind. Hierbei sind allerdings die in Frage kommenden Deponiestandorte regional sehr unterschiedlich verteilt.

Immer weniger Deponien für immer mehr mineralische Abfälle

Aus diesen Sachverhalten folgt schlüssig, dass die Funktion der Deponie auf die nächsten Jahrzehnte ein unverzichtbares Element der deut-schen Abfallwirtschaft bleiben muss. Erste Depo-niebetreiber haben die Problematik erkannt und Deponieerweiterungen in der Planung oder bereits abgeschlossen. Der Ruf nach Neuerrichtung von Deponien wird dabei wohl bei der aktuellen Befindlichkeit der Bevölkerung ein Wunschden-ken bleiben.

Somit bleibt festzuhalten, dass aktuell wie auch in der Zukunft große mineralische Abfallmengen auf immer weniger aktive, zentrale Deponien zu entsorgen sein werden. Die Transportwege wer-den daher zwangsläufig immer mehr zunehmen. Schon heute ist der Transport von Bauabfällen über Ländergrenzen hinweg Realität.

Laut Umweltbundesamt besteht das Ziel der deutschen Luftreinhalte- und Klimaschutzpolitik in der nachhaltigen Reduzierung der Luftbelastungen und der das Klima beeinflussenden Emissionen. Es wäre schade, wenn die mit dem Ablagerungs-verbot von unbehandelten Siedlungsabfällen nachweisbar erreichte Reduktion der deutschen Treibhausgasemissionen durch erhöhte Transpor-tanteile im Rahmen der Entsorgung von nicht ver-wertbaren mineralischen Abfällen wieder zunichte gemacht würde.

FACHFORUM

Entsorgung von Bauabfällen jetzt und zukünftig

Themen der nächsten Ausgabe:

+ Baustellensicherung und -versicherung

+ Bauschuttrecycling – Zukunft oder Vergangenheit?

+ Abbruchtechnik und Gebäudeentkernung

+ Rückbau Postareal Mannheim

Impressum

INDUSTRIERECYCLING ist das

Kundenmagazin der InduRec-Gruppe.

HERAUSGEBER

InduRec GmbH | Daimlerstraße 3 | 69469 Weinheim

Tel. 06201 60 20 99 - 0 | Fax 06201 60 20 99 - 9

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REDAKTION

Thomas Lück (V.i.S.d.P.), Sigrid Bock,

Stephan Kirchner

redaktionelle Mitarbeit und Gastautoren:

Mathias Beyer, Markus Biedermann, Martin

Bock, Anke Philipp, Meena Stavesand

Lektorat: Stephan Kirchner

PRODUKTION & GESTALTUNG

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Tel. 0621 43 96 285 | www.cosa-logo.de

Artdirektion: Peter Zeilfelder

DRUCK & LETTERSHOP

BB Druck, Ludwigshafen

BILDNACHWEIS

S. 1, 6 (außer 2. Bild oben) + 7: Eigenproduktion

S. 2 + S. 6 (2. oben) von ICL

Ludwigshafen (BK Giulini GmbH)

S. 3, 4 + 5: Klaus Hecke – netcondition.de

S. 8 + 9: Jan Maschat

S. 10: „Turley“ Meena Stavesand,

„Langheinrich“ Thomas Tröster

S. 11: Fotolia © Erik Schumann

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck sowie Wieder-

gaben, auch auszugsweise, sind ohne schriftliche

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Bauwerksmechaniker/in für Abbruch und Betontrenntechnik

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