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02 – 03 | 2012 DESIGN | ANGEWANDTE KUNST | FORMGESTALTUNG kompakt

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INFORM - Design Magazin

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02 – 03 | 2012 DESIGN | ANGEWANDTE KUNST | FORMGESTALTUNG

kompakt

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Wer kennt es nicht? Das berüchtigte, weil so handliche Kom-pakt-Spiele-Erlebnis: 50 Spiele in einem! Ideal für die Reise !!! In der Spielschachtel von der Größe einer Handtasche verbergensich mikroskopisch kleine Schach-, MenschÄrgereDichNicht-und Halmafiguren, Würfel und Plastikmünzen. Der gewiefte Kom-paktdesigner nutzte jeden verfügbaren Winkel, damit in daskleine aufklappbare Spielbrett (mit 20 auswechselbaren Spielfeldern)Tausenderlei hineinpasst und es funktioniert. Aber nur einmal,nämlich in der Fabrik. Bei der ersten offiziellen Öffnung entlädtsich alles mit der Gewalt einer Streubombe über die Spielwilligen(vorzugsweise in überfüllten Interregios) und wird nie nie nie inseinen ursprünglich kompakten Zustand zurückkehren.

Warum kauft man so etwas? Appellierten die Hersteller an dieWundergläubigkeit der Konsumenten? Man fragte sich beimKauf schon, warum nicht alle so ein Kompakt-Spiele-Erlebnishaben, nun weiß man, sie verstecken es alle verschämt imSchrank oder haben es schon längst weggeworfen. Ist so etwasfür kindliche Gemüter gemacht worden, die glauben, mit einemÄrztekoffer aus der Spielwarenabteilung könne man tatsächlichFieber und Blutdruck messen? Ja, so ist es.

Komödien der Fünfzigerjahre kamen gar nicht ohne Ausziehtische,Liegestühle und Klappbetten aus (Lacher auf Kosten des kleinenMannes) und für Kompaktmöbel gilt noch heute: „Klipp-Klapp -Finger ab.“ Auch alles andere Kompakte, an das man funktionaleund ästhetische Ansprüche stellt, muss zwangsläufig unter einergewissen Preisgrenze versagen, denn: gewitztes Design kostet.Im Outdoor-Bereich ist man bereit, dafür stolze Preise zu bezahlen;Indoor ist die Nachfrage vom zahlkräftigen Publikum zu gering.Das ist der Grund, warum ein essenzielles Kompaktmöbel es indie Schlagzeilen der Yellow Press schafft. Der „Flexible LoveFolding Chair“ aus recyceltem Material geistert seit einiger Zeitwie ein Mirakel durch das Internet. Er ist in etwa so groß wie eineTasche, lässt sich aufgrund seiner Wabenstruktur wie eine Zieh-harmonika auseinanderziehen, sodass bis zu 16 Personen ohneVerletzungsgefahr auf ihm Platz finden. Biegsam und formbar inalle möglichen Richtungen, inspirierte er den taiwanesischen De-signer bei der Namensgebung. (www.flexiblelove.ca)

Leider kostet auch dieses Wunder, wenn es denn eines ist,einige hundert Dollar. Gibt es Leser, die schon auf ihm gesessenhaben und Erfahrungswerte liefern können? Ist es wahr? Würdengerne wissen:

Regina Claus, Björn Barg

TITELBILDRucksack House Bamberg, Stefan Eberstadt. Foto: © Francoise Bollack,New York, USA

editorial

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06 ESSAYHeinz KaiserDas kompakte Leben

12 THEMAOliver HerwigDas Große im Kleinen– Architektur und Design wachsen zusammen

23 ARTEFAKTGut gefunden

25 TEXTNeu erschienene Bücher

26 SPEZIALHocker/stool / tabouretDas ultimative Kompaktmöbel

28 PERSONAStuttgart und seine starke Infrastruktur fur DesignerIm Gespräch mit Prof. Stefan Diez

32 TOPOS Wer kennt österreichisches Design?von Tulga Beyerle

38 EXPO Glaskunst – mit Brüchenvon Stefan Schöbi

43 SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICHDanni SchwaagMother of Pearls

45 DIE GUTE ADRESSEShoppingguide

47 TIPPSEmpfehlenswerte Ausstellungen und Events

65 AGENDATermine von Dezember 2011 bis Januar 2012

77 CONCOURS

78 IMPRESSUM

Inhalt

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Wie wär’ das als kompakter Einstieg: „Adjektiv, auch ‚komp.’abgekürzt.“ Beitrag beendet. Kompakt = kurz, minimalistisch,hoch komprimiert, sparsam? Nein, so kann das nicht stehen-bleiben, kompakt hin oder her.

Kompakt ist, um es kurz und – pardon – kompakt zu umreißen:alles Mögliche, aber nicht nur dicht, massiv, gedrungen undraumsparend, wie der Duden umschreibt. Kompakt ist auch eine

Klasse – und wer würde angesichts einer solchen Größenordnungnoch von Sparsamkeit oder Bescheidenheit sprechen: am be-kanntesten in der Autoindustrie; wer international einen Mietwagenbucht, kreuzt für eine bestimmte Fahrzeugkategorie kurz undbündig „compact“ an. Offensichtlich weiß der Adressat, was ge-meint ist. Dieser Klassenbegriff hat sich zum Beispiel auch beiKameras durchgesetzt, Zeitschriften und Sender nennen sich sound nicht zuletzt Ratgeber: „Duden. Was jeder wissen muss: All-gemeinbildung kompakt“. Der Begriff scheint eine solche attraktiveAusstrahlung zu besitzen, dass auch Möbel- und Küchenanbieterauf seine Zugkraft setzen: das Adjektiv als eine kompakte Turbo-Lok des Marketing.

Aber, stimmt das eigentlich, kann das überhaupt sein: das Kom-pakte als das Begehrte; der Begriff als Versprechen? Ist die Kom-paktklasse nicht auch für manchen Betrachter und Benutzer eineZumutung, ist „kompakt“ etwa ein Euphemismus, der schönredet,was nur unbequemer Verzicht ist, so unausweichlich er gele-gentlich sein mag? Ein Etikett, das eine etwas zweifelhafte Spar-version des Erstrebenswerten (Bildung!) aufwerten soll? Einmalandersherum gedacht: Wer kleine, korpulente Mitmenschen als„kompakt“ gebaut bezeichnet, macht sich auch keine Freunde.Gibt es etwa eine Modeabteilung „Madame - compacte“ oder„Alles für den kompakten Herrn“? Die Vermutung drängt sichauf: So weit her kann es mit der Zugkraft des Kompakten (Begriffs)doch nicht sein, dass er alles positiv auflädt.

Aber woher dann diese Flut an Büchern über „500 mal kompakt“,große Ideen für kleine Räume, „Small is beautiful“, kompakt ab-

Das kompakteLeben

essay

Heinz Kaiser

Abb. unten u. rechte Seite: Ausziehbalkon Bloomframe®, auf Knopfdruck;

Design: Hofman Dujardin Architects, Amsterdam, Foto: Matthijs van Roon,

Amsterdam

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gekürzt XS (sozusagen das Gegenteil von XL)? Architekturfach-leute und Immobilienexperten sind überzeugt: Es gibt einen Trendzum kompakten Bauen, zum geringeren Flächenverbrauch, unddahinter stehen nicht nur Maßgaben der Sparsamkeit, sondernauch Ideale wie Nachhaltigkeit und Cleverness in der individuellenLösung. Selten gab es so viele Bücher über „Bauen auf kleinenGrundstücken“ (also kompaktes Platzmanagement) oder „Smallenvironments“, und in diesem Kontext gilt der Begriff „kompakt“als Synonym des besseren Bauens, des guten Designs. Das Eti-kett „Green building“ scheint ein natürlicher Partner des ressour-censchonenden Bauens zu sein, aber angesichts von „grün“umgebauten oder neu designten Bürohochhäusern wird auchklar: Grün & kompakt mag in Einzelfällen zusammenpassen, ofthaben die Begriffe aber nichts miteinander zu tun. Noch ist daskompakte Bauen – den ökologischen Vorteil einmal unterstellt –mit einer ästhetischen Entscheidung korreliert. Über die gelungeneForm und die Zusammensetzung sagt der Begriff „kompakt“nichts aus; das gilt zwar auch für den Kompaktwagen und denGrundkurs, pardon: Kompaktkurs in Französisch, aber beim Bau-en ist die Abwesenheit von Schönheitskriterien in der Begeiste-rung für das Raumökonomische etwas irritierend.

Kompakt – für jeden was anderesEs muss also noch weitere Gründe geben, warum „kompakt“positiv besetzt ist, und die Suche nach diesen Entscheidungs-gründen und Werturteilen führt in ein verzweigtes Wegenetz: Be-reits die oben genannten Stichworte von der Kompaktklasse beibestimmten Konsumgütern und der Verweis auf das ökologischeBewusstsein beim Design, Konstruieren und Bauen legen es na-he, das Nutzenversprechen des „kompakten“ Objekts und dieBeweggründe des Publikums, zu einem solchen Label zu greifen,auseinander zu halten. Mal ist kompakt gewünscht, weil die Um-stände eben so sind – in den Carport für zwei passt der dritteWagen nur quer, also tunlichst kompakt. Die Umstände regieren,der Zweck heiligt die Mittel, Funktionalität im Einzelfall steckt inder kompakten Form.

Die Umstände, zur Kompaktlösung zu greifen, mögen auch vonKostengesichtspunkten geprägt sein – wobei längst nicht jedekompakte Form auch kosteneffizient ist –, aber entwicklungsge-schichtlich betrachtet schaut die blanke Not um die Ecke: Schließ-lich liegen die Wurzeln der Kompaktklasse, beispielsweise beiMöbeln, ganz unprätentiös in Platzmangel, wir erinnern uns anRaumbewirtschaftung nach Krieg und Umsiedlung, nicht zuletztmuss auch schlichte Geldknappheit genannt werden. Das hatmit Wertentscheidungen nicht viel zu tun: Das Klappbett im Ein-bauschrank, die Spüle zum Herausziehen unterm Kücheness-tisch, die Doppelfunktion des Schlafsofas – Kompaktlösungen,aus Mangel geboren, unter schwierigen Bedingungen so schönwie eben möglich gestaltet.

Living compact – Reduzieren ist „in“In anderen Fällen ist Größe an sich kein Kriterium, aber das Kom-pakte wird mit bestimmten Werten verbunden. Sei es, dass sichdas Leben nach dem intellektuell anspruchsvollen Motto „Wenigerist mehr“ richten soll, oder sozial schlicht tiefgestapelt wird: derdiskrete Charme der kompakten Form. Die Raffinesse der redu-zierten Form, das Verschmelzen verschiedener Funktionen ineiner einzigen ästhetischen Lösung, das Kleine an sich – einStück Prestige, zweifellos, sich statt „Think Big!“ für die diskrete,kompakte Form entschieden zu haben. Vergessen wir nicht: Ingewissen Kreisen ist Understatement nach wie vor eine Tugend,

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und wer – obwohl er sich anderes leisten könnte – statt der S-Klasse die, nun ja, Kompaktklasse fährt, der beweist nach eigenerEinschätzung Klasse, Stil und Distinktion.

Vorbei die Zeiten, als das Reduzieren der Lebensräume, der Wegvon der 4-Zimmer-Wohnung ins City-Apartment, als beschämen-der Rückschritt, gar als Scheitern interpretiert wurde. Auch ein„Downsizing“ im Lifestyle wird nicht zwingend mit sozialem Ab-stieg in Verbindung gebracht. Im Gegenteil: Beschränkung aufdas Wesentliche, sozusagen eine kompakte individuelle Kon-sumkultur, ist im entsprechenden Umfeld mit Ansehensgewinnverbunden; der Umzug in das komprimierte Ambiente eines Stu-dioapartments kann als intellektuelle Herausforderung kommu-niziert werden – zu entscheiden, was wichtig ist und was nicht;was entbehrlich ist und worauf man wirklich Wert legt. Kompaktwohnen, aber dafür in zentraler Lage: So schmeckt Beschränkungbereits wieder luxuriös.

Für immer mehr Menschen gilt es heute als erstrebenswert, dieWelt der Dinge und des Besitzes um sie herum zu reduzieren,mit weniger Ballast zu leben; die Mobilitätsanforderungen spielendabei sicher eine nicht geringe Rolle. In der New York Timesfragte ein Architekturkritiker vor ein paar Jahren, ob die großenVillen in der Vorstadt außer Mode gerieten: Beobachter des Im-mobilienmarkts hatten festgestellt, dass das jahrzehntelangeWachstum der Quadratmeter von Einfamilienhäusern abgeflachtwar und mittlerweile zum Stillstand kommt: Mehr Bauherren such-ten neuerdings Qualität statt Quantität, lautete die Schlussfolge-rung, fragen nach der kleineren, „kompakteren“ Form, wollenlieber mehr nutzbaren Komfort bezahlen als letztlich überflüssigenPlatz vorhalten.

Ist das Kompakte das modernere Leben?Die kompakte Lösung kann als Ergebnis einer bewussten Ent-scheidung, des Stilempfindens, gar der sozialen Verantwortung(Flächenverbrauch beim Bauen!) – sogar ein Ausweis der Mo-dernität und Kompetenz in aktuellen Strömungen sein: Zum Bei-

Liddy Scheffknecht & Armin B. Wagner, Pop Up, 2009, Karton, Klebeband, 94x275x400 cm; Die Skulptur kann wie ein Buch auf- und zugeklappt werden. In

der Technik des Pop-Ups entfaltet sich ein mobiler Arbeitsplatz aus Karton, welcher aus Schreibtisch, Stuhl und Laptop besteht. www.liddyscheffknecht.net |

www.arminbwagner.com

23 Schubladen, an vier Seiten des Kubus: Fractal 23. Geöltes Sperrholz;

Design: Takeshi Miyakawa

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spiel frühzeitig bei kompakten, digitalen Verfahren „dabei“ zu sein,souverän im Umgang mit solchen Formaten der Reduktion wiemp3, JPEG und Musik-„streaming“ in allen Räumen auftreten zukönnen. Das zeichnet den modernen Lifestyle-Profi aus, und ger-ne berichtet er von seiner Kompetenz gegenüber staunendenDritten. Kompaktformat als Ego-Shooter. Kleiner Wermutstropfenfür den Anwender der technisch avancierten Kompaktformateoder „all-in-one“-Lösungen: Man muss dem Fortschritt auf derSpur bleiben und sich ggf. von einem Kompaktformat zum nächs-ten hangeln. Das gilt natürlich auch, um auf das grüne Beispielzurückzukommen, für die Technologie der kompakten, ressour-censchonenden und nachhaltigen Haustechnik.

Diese Probleme haben die Nutzer kompakter Gegenstände, dieeher der Not gehorchen, nicht: Umbausofas und Kompaktwan-nen, Miniküchen und kompakte Schlafzimmereinrichtungen blei-ben in der Regel statische Artefakte. Sie spenden ihren Komfortunter restriktiven Bedingungen einfach jeden Tag aufs Neue,ohne update. Der Schritt nach vorne würde bei diesen Anwen-dungen allerdings etwas völlig anderes bedeuten als bei den an-spruchsvollen und prestigeträchtigen Designs en miniature:Kompaktsofa und Klappbett mögen in einer neuen Wohnungverschwinden, die aus der Not entstandene Kompaktlösung ineinem großzügigen Ambiente überflüssig werden. Das Kom-pakte als notgedrungener Übergang. Es würde solche Nutzereher enttäuschen, wenn die reduzierte Form ein Dauerzustandbliebe.

Ein Begriff und zwei VersprechenDie kleine Gegenüberstellung von zwei Nutzertypen und ihrer„kompakten Umstände“ – mal gewollt, mal gezwungen – machtbildhaft klar: Kompakt kann ein Versprechen sein, aber auch eineZumutung. Für die zuletzt genannte Gruppe der Kompakt-Nutzersoll die reduzierte Lösung ein heißersehntes Ende finden, für an-dere ist Kompaktheit eine ästhetische Kategorie – allerdings inder Regel auf andere Dinge bezogen. Es mag Geschmacksent-scheidungen für das Klappbett und die all-in-one-Duschlösunggeben, mancher findet auch im äußerst knapp bemessenenApartment seinen persönlichen Ausdruck und sehnt sich nachnichts anderem, aber vielen Kompaktmodellen wohnt eine Am-bivalenz inne: halb genial, halb Krücke.

Die Autorin Phyllis Richardson postuliert in ihrem Bestseller „XS –Big ideas, small buildings“: „Thinking small is a wonderfully con-structive exercise.“ Reduktion und das Kompakte als konstruktiveImpulsgeber für den Designer. Es sei eindeutig, stellt sie des Wei-teren fest, dass die Frage der Größe in keinster Weise die Krea-tivität begrenze. Wohl wahr: Kompaktbad, Monoblock-Küche,faltbare Trennwände, Umbaulösungen... Diese ganzen Boxen,Quader und Kuben, mobilen Kochblocks und multifunktionalenKabinen spiegeln das Nomadenhafte und Beschleunigte unsererZeit – so, wie es eine Lifestyle-Avantgarde sieht. Nicht seltensind aus diesen Kreativ prozessen aber auch beklemmendeWohnmaschinen herausgekommen: Ob nicht doch mancheKompaktlösungen in eine Sackgasse führen?

Kengo Kuma, Teehaus für das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt. Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

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Beispiel Compact Cassette, so allgegenwärtig vor noch 25 Jahrenwie heute mp3: Praktisch zwar, in ihren individuellen Möglichkeitenauch faszinierend (Mix-Tapes!), aber mit dem Makel des Tempo-rären (Bandsalat!) und Zweit- bis Drittklassigen gezeichnet. Eben-so gilt für heutige Formate der Datenreduktion: zu wissen, es istungenügend. Bilder lösen sich bei genauester Betrachtung inLego-Steine auf, kompakte Datenübertragung – nicht frei vonplötzlichen Aussetzern und Systemstillstand. Die Beispiele illus-trieren aber auch: „Kompakt“ findet seine Berechtigung als Etikettimmer nur im Verhältnis zu etwas anderem, Originärem oder ur-sprünglich Größerem. Kompakt ist in vielen Fällen die Volksversiondes Wünschbaren.

Kompakt jenseits des Individuums Aber was ist schon das Wünschenswerte; und ist das Kompaktenicht vielleicht doch die angemessene, zeitgemäße Darreichungs-form für modernen Komfort und Nutzen? Früheren Generationen,etwa im 19. Jahrhundert, wäre es nicht im Traum eingefallen, die„kompakte“ Version von Unterkunft, Alltagskomfort oder wasauch immer positiv zu konnotieren; dann war man einfach armdran. Was nicht schlimm war, weil die meisten wenig hatten undnur eine Handvoll Privilegierte im großen Stil wohnten, fließendwarmes Wasser oder ein extra Boudoir hatten. Statt Apartment,Wasserkanne und Klappspiegel. Mit der Verfeinerung der Le-bensart, um es einmal so zu nennen, kam das Kompakte in dieWelt: als Option, einen bestimmten „Luxus“ zu genießen, aber

weniger dafür aufwenden zu müssen als für das Original. Wasauch heißt: Für den einen war das erstrebenswert, für den ande-ren nicht. Die einfache Beschreibung „kompakt“ kann also niefür alle gleich gut oder schlecht sein. Und weiter: Was für den ei-nen nützlich kompakt ist, sieht der andere als völlig unzureichend.

Kompakte Lösungen finden sich schließlich aber auch im öffent-lichen Bereich, nicht zuletzt im städtischen Raum, und im Um-gang mit bestimmten Herausforderungen technischer odergesellschaftlicher Art. Hier reicht der Begriff über individuelle Ge-schmacks- und Wertentscheidungen hinaus: Kompakt sindbeispiels weise auch Notunterkünfte für Opfer von Flut und Erd-beben, müssen es praktischerweise auch sein, in Reserve ge-haltene Hilfen der Trinkwasser- und Lebensmittelversorgung,nicht zuletzt technische Geräte für den Notfall. Hier gelten keineästhetischen Kategorien, es muss einfach praktikabel sein.Transportable Häuser für die Opfer des Hurrikan „Katrina“ führenallerdings über einen weiten Weg zurück in unseren Referenz-rahmen: Sind nicht vielleicht kompakte (standardisierte) Wohn-module angesichts übervölkerter Mega-Cities ein Mittel derProblembewältigung? Ist kompaktes Wohnen die Rettung desLebens in den Innenstädten angesichts knapper Bauplätze undexplodierender Immobilienpreise? Der Designer Werner Aisslin-ger machte 2003 international Furore mit seinen Loft-Cubes.Einzimmer-Wohnwürfel, die sich z.B. auf Hochhausdächernplat zieren lassen, für Metro-Individualisten. Schöne, kompakteneue Welt.

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thema

Das Große im Kleinen – Architektur und

Design wachsen zusammen

Oliver Herwig

Golden glänzt der Abfall oder vielmehr die Aufforderung zumSammeln. Am Rande von Landshut stehen seit 1996 gold be-malte Betonfertigteile, Schriftzeichen in Versalien, als hätten Hildund K Architekten eine Hommage an Robert Venturi und diealten Casinos von Las Vegas errichtet. Zwischen zwei neuen Tra-fo- und Bushäuschen spannt sich eine Wand als Aufstellort fürWertstoffcontainer. Die beiden Münchner Architekten hattenLandshuts damaliges Jahresmotto »Jahr des Goldes« einfachwörtlich genommen und die banale Bauaufgabe Wertstoffhofveredelt. Selten wurde die Lust am Kleinen so augenzwinkerndund zugleich so ironisch dargestellt. Die Wand wurde zum Schrift-zeichen, zur Aufforderung, die Mülldeponie als Ort der Wert-schöpfung zu entdecken. Eine fast nietzeanische Umwertungder Werte und zugleich gelungenes Marketing.

Wertstoffhof Sammeln, Landshut, 1996; Hild und K Architekten

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Innenansicht des Rucksack House, Leipzig mit aufklappbaren Einbaumöbeln; Foto: Claus Bach, ([email protected]), Weimar, Deutschland

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Gleich ob Japan, Deutschland oder Großbritannien: Die Lust ankleinen Bauwerken, die sonst in der Flut des Gewöhnlichen, derMassenware und des Billigen abtauchen, ist vielen Gestalternanzumerken, als ob sie gegen das Ernste, das große Geschäftrebellierten. Mikroarchitektur bildet das vielleicht letzte echte Ex-perimentierfeld der Moderne, die sich so gerne mit dem Großen,Erhabenen und Dauerhaften beschäftigte. Noch 1994 sah Os-wald Mathias Ungers das Wesen der Architektur in Zahl, Maßund Proportion: »Die ideale Gestalt, die perfekte Form stehenim Mittelpunkt des Bestrebens.«1 Ungers lässt seinen Aufsatz»Mass. Zahl. Proportion« sogar mit einem Wittgenstein-Zitat aus-klingen, das viel vom Selbstverständnis der Moderne verrät: Ar-chitektur zwinge und verherrliche etwas. Daher könne esArchitektur nicht geben, wo nichts zu verherrlichen sei.2 Mikro-architektur hält da wacker dagegen. Denn offenbar schreitenErhabenes und Banales im Gleichschritt voran. 1964 veröffent-lichte Susan Sontag ihre berühmten »Notes on Camp« und schufdamit die Basis für eine systematische Auseinandersetzung mitKitsch als ambivalentem Treibsatz unserer Massenkultur. EinJahrzehnt später legten Venturi, Scott Brown und Izenour mit»Learning from Las Vegas« nach. Ihr antropologisch-architekto-nischer Streifzug ins Herz des Banalen und des Kommerzeszeigt, dass die Bauwelt besonders lebendig jenseits der Sphärevon Planung und geregelter Ästhetik funktioniert, wenn auch nurals billigste Unterkunft, als »regendichte Behausung mit appli-zierten Symbolen.«3

Offenbar liegt in der Massengesellschaft und ihrer Symbolik eineQuelle ständiger Irritation und Missverständnisse. Bis heute hältsich die Meinung, Architektur sei das Eigentliche, Design hingegenMode, Verpackung und Applikation. Auf der einen Seite stehenda Architekturdenker, die Strukturen in den Mittelpunkt ihrer Arbeitstellen und Problemlösungen anbieten, also Langlebiges, fastmöchte man sagen Überzeitliches entwickeln. Auf der anderenSeite arbeiten Verpackungskünstler, Designer und Stylisten, dieHüllen um scheinbar beliebige Inhalte ziehen.

Prozesstiefe und Zeit können nicht als trennscharfe Unterschei-dungskriterien zwischen Architektur und Design dienen. Viel eherist es der Gegensatz von Unikat und Serie, der die beiden Diszip -linen nach der industriellen Revolution ausdifferenzierte. ThonetsSessel Nr. 14 hatte bereits im Jahr 1910 eine Auflage von 50 Mil-lionen. Das unbequeme Objekt wurde zur eigentlichen Sitzma-schine der Moderne, die funktionale Logik vorformatierterVierkanthölzer und ihre maschinelle Montage verband. Der SesselNr. 14 wurde als Serienprodukt zwischen 1859 und 1930 nahezuunverändert hergestellt. Welche Architektur könnte das von sichbehaupten?Industrielle Herstellung prägt das Design, eine Mischung ausHandwerk und industrieller Baumethodik die Architektur – bislangzumindest. Denn der Computer ändert die Spielregeln. Grenzender Gestaltungsdisziplinen lösen sich auf. Digitaler Entwurf, RapidPrototyping und computergesteuerte Herstellung unterminierendie traditionelle Trennung von Unikat und Serie. Das Einzelstückentsteht heute – anders als Adolf Loos meinte – mit gleichemAufwand wie die Serie. Ist Gestaltung plötzlich doch nur eineFrage des Maßstabs?

Unsere Welt prägen weniger megalomanische Bauten als inte l -ligente Interventionen, namenlose Kioske, Ticketautomaten, Bus-haltestellen, Toilettenanlagen, Litfaßsäulen, Imbissstände undTouristeninformationsschalter. Mikroarchitekturen, jene oft mobilenund autarken Bauten, klinken sich in Infrastruktur ein wie Handysin Telekommunikationsnetze: unsichtbar, unaufdringlich und doch

»Tee & Coffee Towers«, 2003; UNStudio fur Alessi

»Tee & Coffee Towers«, 2000; Wiel Arets fur Alessi

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hoch effizient. Kleine Bauten nutzen sie und füllen sie mit Inhalten,sie bieten, obwohl selbst Teil der Hardware, einen Ausblick aufdie Software, die es braucht, so komplexe Gebilde wie die Stadtmit Leben zu erfüllen. Kleinstarchitekturen und mobile Bautenzeigen: Es gibt fließende Übergänge zwischen Architektur undDesign. Je nach Perspektive entstehen Objekte im Raum oderbegehbare Raumobjekte.

Auf dem Tisch die ganze BauweltWo endet eigentlich Design und wo beginnt Architektur? Alessigehört nicht zu jenen Firmen, die im Verdacht stünden, darauftiefgreifende Antwort zu geben. Die Italiener schufen ab 1979 lie-ber Fakten mit der Kollektion »Tea & Coffee Piazza«, für die siezunächst die Heroen der Postmoderne verpflichteten. MichaelGraves, Hans Hollein, Charles Jencks, Richard Meier, AlessandroMendini, Paolo Portoghesi, Aldo Rossi, Stanley Tigerman, OscarTusquets, Robert Venturi und Kazumasa Yamashita entwarfendie auf 99 Exemplare limitierte erste Serie aus silbernen Tee- undKaffeeservicen samt Milchkännchen, Zuckertopf und Tablett. Hin-ter dem Projekt stand Alessandro Mendini, dem Grundsätzlichesvorschwebte.

Mendini ging es um mehr als nur schicken Hausrat: Er wollte eintragbares Architekturmanifest, das Bilder schafft und keine Ideo-logie. Dazu musste er Häuser und Plätze, die seiner Ansicht nachjahrzehntelang auf reinen Funktionalismus reduziert worden wa-ren, wieder reemotionalisieren. Miniaturisierung und häusliche Mi-kroarchitekturen kamen auch dem Hersteller Alessi zupass, dersich gerade zum Produzenten der Postmoderne und ihrer rheto-rischen Figuren aufschwang. Wie problematisch der Ansatz aberwar, Produktdesign als Experimentierfeld für architektonische Ide-en und Konzepte auszugeben, zeigt die ebenfalls von Mendinikuratierte Kollektion »Tea & Coffee Towers«. Sie vertrat eine Ar-chitektengeneration4 zwischen Blob und Dekonstruktion, diesichtlich unbefangener mit den Gegensätzen von Theorie undPraxis, klein und groß, Spiel und Wirklichkeit umging. Die heutegefragten Sammlerstücke führen vor Augen, wie sehr Bauen undDesign im Werk vieler Architekten zusammenklingen. Wer etwaBen van Berkels »Tea & Coffee Towers« sieht, computergenerierteFreiformen für den Esstisch, ist sich nicht mehr sicher, ob aufdem Tisch nicht doch Miniaturarchitektur steht. Die Entwurfsme-thode bestimmt das Produkt; CAD-Programme für Freiformflä-chen kamen bereits in verschiedenen Projekten von UNStudiozum Einsatz, besonders im gefeierten Mercedes Benz-Museum,das Hanno Rauterberg in der ZEIT gar als Zeichen der Digital-moderne feierte.5 Sind Kunstmuseum und Kaffeekanne also Ver-wandte im Geiste? Trotz gemeinsamer Basis nutzen Architektenund Designer funktional sehr unterschiedliche CAD-Programmeum Objekte zu generieren. Wie auch immer, die Digitalmoderneöffnet neue Wege, sie fragt nicht mehr nach Unikat oder Serie,sie kennt nur ein Kriterium: gute oder schlechte Gestaltung.

Ihre Herkunft aus dem Rechner können auch Möbelentwürfe vonZaha Hadid nicht verbergen. Sie erscheinen geomorphologischin Name und Form. Die Sofaentwürfe »Glacier« und »Moraine«für Sawaya & Moroni beispielsweise – dreidimensionale Vektor-grafiken oder vielmehr Designkunst für das traute Heim – gleichenKarambolagen, gestalterischen Unfällen im Wohnzimmer. Hadidsprogrammatische Auflösung von Form und Funktion im Großenfindet im Kleinen keine überzeugende Entsprechung, ebenso-wenig gelingt eine Neuerfindung des Wohnens im digitalen Zeit-alter. Wesentlich pragmatischer zeigt sich UNStudio mit Ben vanBerkels modularer Sofalandschaft »Circle« für Knoll, eine flexible

Einzelsessel »MYchair«, 2008; UNStudio fur Walter Knoll

Sitzgruppe »Circle« aus vier Teilen, 2005; UNStudio fur Walter Knoll

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Sitzgruppe aus sechs Elementen, die immer neue Kombinationenaus konvexen und konkaven Formen bilden.

Es lebe der LeichtsinnEnde des letzten Jahrhunderts formulierte der italienische Schrift-steller Italo Calvino sechs Forderungen für die Zukunft: Leichtig-keit, Schnelligkeit, Genauigkeit, Anschaulichkeit, Vielschichtigkeitund Konsistenz. Die vielzitierten »Sechs Vorschläge für das nächs-te Jahrtausend«6 gehen über eine literarische Bestandsaufnahmeweit hinaus. Calvino lieferte die Blaupause für unser Leben, diesich schon bald in designtheoretischen Ansätzen wiederfand.Calvino forderte eine »Leichtigkeit der Nachdenklichkeit«7, einen»schwerelosen Ernst«8, noch bevor Begriffe wie Nachhaltigkeitdie Debatten prägten.Leichtigkeit umschreibt ziemlich genau das, was Richard Hordenantreibt: weg von den massiven Bauten der Vergangenheit, hinzu flexiblen Formen, die sich niemandem aufzwingen, am we-nigsten der Natur. »Touch the earth lightly«, lautet das Motto vonHorden, der an der Technischen Universität München den Lehr-stuhl für Gebäudelehre und Produktentwicklung bis 2010 inne-hatte. »In Zukunft«, prophezeit Horden, »müssen wir lernen, mehrmit erheblich weniger Aufwand herzustellen.«9 Wie flexibel undzugleich belastbar kann man bauen? Und wie viel Material brauchteigentlich eine Wetterstation, ein Bootshaus oder ein Atelierge-bäude? Ziemlich wenig, wenn man auf die Prototypen schaut,die Horden zusammen mit den Studenten entwickelt hat. Die Ar-beiten erinnern an Jachten, die mal kurz vor Anker gegangensind, oder an verwegene Kreuzungen aus Zelt und Surfbrett.

»Cliffhanger« heißt eine Plattform aus etwas Kunststoff und Metall.Wie ein Schwalbennest klebt sie an einer Steilwand über demGardasee und dient Seglern und Kletterern als Ort zum Ausruhen,Sonnenbaden und Beobachten. Wer genug hat von spartani-schen, auf das Minimum reduzierten Konstruktionen, ist mit dem»Sky Motel« besser bedient. Die aerodynamisch geformte Alu-miniumschlange hängt direkt unter der Brennerautobahn, zumin-dest in der Simulation. In über 70 m Höhe bietet die Raststätteeinen phantastischen Blick auf die Alpen, während sich darüberder Schwerlastverkehr über den Pass quält. »Es geht immer mitweniger Material«, meint Horden. Wie oft habe er angehende Ar-chitekten gefragt: »Wie schwer ist das?«, um einen überarbeiteten,eleganteren Entwurf zu erhalten.

Wie eine solche Architektur konkret aussehen kann, zeigt seitNovember 2005 das »O2 Village« inmitten der StudentenstadtFreimann. Das Münchner Studentenwerk ließ eine Miniatursied-lung aus zunächst sieben kompakten Wohnwürfeln errichten.

Das Innenleben des gerade 6,50 m2 großen »micro compacthome« von Horden, Cherry, Lee Architects aus London undHaack + Höpfner Architekten aus München lässt sich dank ver-senkbarer und flexibler Möbel im Handumdrehen umbauen. Dasmobile Wohnmodell bietet den Studenten in einer Stadt mit wenigbezahlbarem Wohnraum eine kostengünstige Alternative.

Das Leichte wirkt schwer nach in der Bauwelt, als subversiveBotschaft, Ressourcen anders, nämlich intelligenter einzusetzen.Ephemere Architekturen, die genau dann entstehen, wenn siegebraucht werden und wie Jahrmarktsbuden oder Zeltstädtewieder verschwinden, haben die Chance, ein zen-trales Diktumder Moderne einzulösen: Weniger ist tatsächlich mehr. Oder wieCalvino meinte: »So nähern wir uns auf unserem Kübel reitenddem neuen Jahrtausend, ohne Hoffnung, dort mehr vorzufindenals das, was wir selber dort hinzubringen vermögen. Beispiels-weise durch Leichtigkeit (...).«10

Welches Minimum? Kleinstarchitekturen zum WohnenShigeru Ban, beheimatet in Japan, wo Kleinststrukturen, diejede Nische besetzen, das Straßenbild von Millionenstädten we-sentlich prägen, ist weltweit bekannt geworden mit seinem ja-panischen Pavillon für die Expo 2000 in Hannover. Zusammenmit Frei Otto hatte Ban ein Geflecht von Papprollen entworfen,die bis zu 40 m lang und 12 cm dick sind. Über Steckverbin-dungen sind sie zusammengefügt und untereinander mit Poly-esterbändern verschnürt. Ein speziell imprägniertes Gewebe ausTextilien und Papier bildet die Dachhaut. Dass der Japaner nachdem gleichen Prinzip für das UN-Hochkommissariat bereits inRuanda Flüchtlingsunterkünfte errichtet hatte, ging angesichtsdes spektakulären Expo-Baus unter. 50 Prototypen hatte er ge-testet, alle aus Papp rohren, die insbesondere Termiten wider-stehen mussten. Ban ersann eine Konstruktion aus vorgefertigtenPlastik-Steckverbindungen, über die Planen als Wind- und Wet-terschutz gezogen wurde. Ein verwandtes System hatte Ban1994 bereits nach dem verheerenden Erdbeben von Kobe ein-gesetzt. Auf ausgedienten und mit Sand gefüllten Bierkästenentstanden Notunterkünfte aus vertikalen Pappröhren, Materia-lien, die kaum mehr als 2000 Euro pro Einheit kosteten undleicht zu entsorgen waren.Bisweilen ist der Krieg doch Vater aller Dinge. Das Militärzelt»Eureka RDS« (Rapid Deployable System) von Johnson Outdoors– nach eigenen Angaben das augenblicklich am schnellsten zuentfaltende Notzelt der Welt – ist ein kleines großes konstruktivesWunder. Das knapp 10 m lange Notzelt lässt sich von vier bisfünf Helfern in nur 14 Minuten aufbauen. Möglich macht dies einfaltbarer Aluminiumrahmen, der selbst gerade 315 kg wiegt,

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Schutzbauten nach dem Erdbeben in Ruanda, 1998; Shigeru Ban Architects

maßgeblich entwickelt von Chuck Hoberman. Er koppelt Sche-rensysteme zu dreidimensionalen Tragwerken, die sich räumlichentfalten lassen. Daraus entstanden auch die kinetischen Spiel-zeuge, die durch schieben, ziehen und drehen zu dreidimensio-nalen Objekten werden.

In Zentraleuropa ist von solch souveränem Umgang mit dem Mi-nimum wenig zu spüren. Bauen ist eine ernste Angelegenheit,eine Sache von Normen und Vorschriften, von Abstandsflächenund bewährten Standards. Kein Wunder, dass Mikroarchitekturenhier einen Grad von Perfektion erreichen, der weit über das Prag-matische, weit über das Notwendige hinausgeht.

Als der Münchner Konzeptkünstler Stefan Eberstadt 2004 dasRucksackhaus vorstellte, das wie eine kubische Amöbe an einvorhandenes Haus andockt und dessen Infrastruktur mitnutzt,war das Interesse groß. Selbst Boulevardzeitungen stürzten sichauf den Exoten unter den Häusern, ohne das subversive Elementdieses 2 t schweren parasitären Baus wahrzunehmen. Im Grundehatte Eberstadt die Prinzipien seiner Kunst – schwarze Durch-brüche und Weißflächen – in die dritte Dimension übertragenund einen Kunstkubus geformt, der hoch über dem Bürgersteigmehr an ein perforiertes Blech erinnerte als an ein schwebendesZimmer. Je nach Perspektive wurde das Rucksackhaus dennauch als Kunststück, bewohnbare Skulptur oder Antwort auf ur-bane Bedürfnisse nach Veränderung und Transformation wahr-genommen. Fast fünf Stunden dauert es, bis das Rucksackhausan einer vorbereiteten Fassade andockt. Ein Autokran hievt dieBox, ein mit Schichtholzplatten und Birkensperrholz verkleideterStahlrohrkäfig, in die Höhe und befestigt sie über vorgebohrteLöcher in der Fassade. Das alleine würde zur Fixierung nicht rei-chen. Zwei Stahlseile zurren den durch Fenster an allen Seitengelochten Wohnparasiten über Umlenkrollen an der rückwärtigenFassade fest. Die Fensteröffnungen im Boden aus 2,5 cm starkemabsturzsicherem Acrylglas. Das ausgefallene Konzept brachtees bis zur Archi tektur- biennale nach Vendig, getreu dem Mottodes deutschen Pavillons von 2006 »Convertible City – Verwandel -bare Stadt«.

Infrastruktur zwischen Architektur und KunststückenAn der Grenze von Architektur, Kunst und Design tut sich etwas.In bester Tradition von Tee- und Lusthäusern zeigen die alljährli-chen Pavillons der Serpentine Gallery längst nicht nur den Standder Baukunst, sie beschreiben die ästhetischen Parameter un-seres guten Geschmacks. Die Experimente verbindet oft nur ei-nes: Sie sind nicht von Dauer, und diese Freiheit verleiht dentemporären Pavillons eine Durchlässigkeit, wie sie sonst schwer

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zu finden ist, durchlässig vor allem in Richtung Kunst und Design.

Als der Soziologe Lucius Burckhardt 1981 ketzerisch bemerkte,Design sei unsichtbar, schreckte er die festgefügte Welt der Ge-staltung auf. Der ehemalige Dozent an der Ulmer Hochschule fürGestaltung argumentierte systemtheoretisch. Er wollte sich nichtdamit abfinden, einen Kosmos mehr oder weniger gut gestalteterDinge zu kritisieren, eine nach Gegenständen eingeteilte Welt, erlenkte den Blick auf dahinterliegende Strukturen. Statt sich alsoauf das Design eines Autos zu beschränken, nahm er das Phä-nomen Mobilität ins Visier. Burckhardt war überzeugt, dass Ob-jekte ihre eigentliche »Gestalt durch die Interaktionen desEntwurfsprozesses«11 erhielten. Dass Design »eine unsichtbareKomponente hat, die institutionell-organisatorische, über welcheder Designer ständig mitbestimmt, die aber durch die gängigeArt der Einteilung unserer Umwelt im Verborgenen bleibt«, willkeiner mehr bestreiten. Das Unsichtbare der Versorgungsinfra-struktur ans Licht zu holen, mag ein weiterer Antrieb der Gestaltersein, wenn sie sich mit Reglerstationen einlassen, mit Tankstellen,Kiosken und Pavillons. Damit treten sie in Wettstreit mit einer an-deren Profession, die sich der Gestaltung von Alltagsgütern ver-schrieben hat, den Industriedesignern.

Architektur wie aus der Spritzgussmaschine, vergrößerte Design-teile, die zufällig begehbar, bewohnbar sind. Genau das zeigteRem Koolhaas 2006 mit seinem »Serpentine Gallery Pavilion« inLondon. Kein solider Bau stand da, sondern eine luftige Erschei-nung. Das Dach, ein Heliumballon, schwebte über dem 5 m hohenSockelgeschoss aus Polycarbonatwänden. Der flexible Luftraumveränderte sich mit dem Wetter. Bei Wind und Kälte sackte derBallon in sich zusammen und isolierte das Erdgeschoss zusätzlich.Wand und Ballondach dienten zudem als Projektionsflächen fürLichtinstallationen und Filme. So entwarf der niederländische Ar-chitekt eine bewegliche Litfaßsäule, einen Informationsballon, dernicht nur seinen Vorgängern Paroli bot, sondern auch dem DuoOlafur Eliasson und Kjetil Thorsen. Diese errichteten ein Jahr spätereinen Illusionsraum, der zwar aus Stahl und dunkel gebeiztemSperrholz bestand, aber seine Dimensionen vor den Zuschauernimmer wieder aufs Neue verbarg. Temporär, experimentell undalles andere als solide, so reizten generell viele der Pavillons dieSinne ihrer Besucher. Dabei stehen sie nicht allein. Offenbar bele-ben Grenzüberschreitungen die einzelnen Gattungen.

In der Designtheorie des 20. Jahrhunderts erweist sich die Fragevon Inhalt und Form, von Technik und Hülle immer wieder alsproblematisch. Raymond Loewy, begnadeter Stylist, der etwadie Shell-Muschel und das Verpackungsdesign von Lucky Strikeentworfen hat, beschreibt seinen ersten großen Auftrag, denGestetner-Vervielfältiger (einen Matritzen-Kopierer) zu moder -nisieren, in seinem Erfolgsband »Hässlichkeit verkauft sichschlecht« wie folgt: »So beschloss ich, mich auf eine Amputationder vier Beine und auf plastische Chirurgie am Körper zubeschrän ken.« Loewy propagiert ein »face-lifting«: »[Ich würde] einfach all die kniffligen Maschinenteile in eine saubere, wohlge-formte und leicht abzunehmende Hülle einkapseln. Dann würdeich das Rad, die Kurbel und das Tablett neu entwerfen. DasGanze würde schließlich auf vier schlanke, aber feste Beine ge-setzt, munter angemalt und in das Geschäftsleben zurückge-schickt werden.«12 Was aber, wenn die Maschinerie so großwird, dass ihre Verkleidung ein Stück Architektur hervorbringt?Deffner Voitländer Architekten aus Dachau nutzten die Gestaltungeiner Gasübergabestation der Stadtwerke für ein interessantesExperiment: die Verkleidung, die verhüllt und zugleich enthüllt.Wer die Gasübergabestation mit ihrer zitronengelben Hülle aus

glasfaserverstärktem Kunststoff sieht, deren Abgasschläucheaus dem Dach wuchern, erlebt Technik zum Anfassen: Rohre,Stangen, Schalter und Ventile ziehen sich als technische Zeich-nung um die Außenflächen. Die »Blackbox«, das geheimnisvolleInnenleben der Technik, haben die Architekten auf die Gebäu-dehülle projiziert. Nachts leuchtet die Station von innen wie eineüberdimensionale Laterne. Steht hier nun ein unverhältnismäßiggroßes Stück Design? Oder doch »nur« Architektur? In jedemFall ist die Frage der Hülle für die Beantwortung solcherlei Grenz-gängerei entscheidend. Sie ist selbstreflexiv und pragmatisch,zudem preiswert. Loewy jedenfalls konnte ästhetischen Ent-scheidungen immer eine pragmatische Seite abgewinnen, eineEntwurfslogik vorführen, die selbst für die Gasübergabestationgültig scheint: »Die Hülle verbarg nicht nur all die kleinen Vor-richtungen, die vorher freilagen, sondern hatte auch noch andereVorteile. Solange die Einzelteile sichtbar waren, mussten ihreOberflächen bearbeitet, vernickelt und handpoliert werden. Unddas waren sehr kostspielige Arbeitsgänge.«13

Große Utopien mit wenig MaterialAm ehemaligen Stuttgarter Institut für Leichte Flächentragwerkewandelte sich unter Frei Ottos Leitung der Architekt zum Wis-senschaftler, um in Versuchsreihen beispielsweise die Oberflä-chenspannung von Seifenlaugen zu erforschen. »Der moderneArchitekt«, forderte Frei, »muss das Beste und Passendste neh-men, gleichgültig, woher es stammt. Er muss erfinden, expe -rimentieren, entwickeln und forschen.«14 Gleich ob mechanischvorgespannte Membranen, krakenähnliche Schutzdächer, die beiOpen-Air-Veranstaltungen Schutz bieten, Seilnetzkonstruktionen,die mit minimalem Aufwand große Flächen überspannen, oderPneubauten – die Suche nach minimaler Architektur ist Frei OttosBerufung. So entstanden nicht nur Megaprojekte wie 1971 dieProjektstudie »Stadt in der Arktis« oder 1972 die OlympischenSportstätten in München, sondern so elegante Miniaturarchitek-turen wie zehn Bühnenschirme für die Konzerttournee von PinkFloyd 1976, die zu den subtilsten Architekturen der 1970er-Jahrezählen: Schirme wie Pfifferlinge, die an langen Stengeln nachoben wachsen und sich langsam entfalten.

»Don’t fight forces, use them« – kämpfe nicht gegen Kräfte, nutzesie – war ein Grundsatz von Frei Ottos amerikanischem Pendant,dem Tüftler und Universalgelehrten Richard Buckminster Fuller.Ob dieser nun das Bild vom »Raumschiff Erde« erfand oder das»Dymaxion-Prinzip«15 vermarktete, Buckminster Fuller brachtedas Branding und Marketing seiner ganzheitlichen Designphilo-sophie gleich mit: »To do more with less«16 wurde zum geflügeltenWort. Nicht nur das, Buckminster Fuller setzte es im schweben-den »Dymaxion House« um, das wie ein Segelschiff von einemmittigen Mast abgespannt war. Buckminster Fuller sei glücklicherweise kein Architekt, begannHarvey W. Corbett, Vorsitzender der Architectural League, am 9.Juli 1929 einen Diskussionsabend über das »Dymaxion House«.»Er ist auch kein Ingenieur. Er hat nichts von dem uns Bekannten.«17

Corbett war durchaus angetan von Buckminster Fullers Ansatz.Er sähe »keinen Grund, warum Häuser nicht in Großserie produziertwerden sollten wie andere Alltagsgüter«18, fuhr er fort. Nichts davontrat ein. Buckminster Fuller aber wirkte weiter – als Lehrer.Er errichtete Tragwerke aus Aluminium, Holz, Pappe oder Bam-bus. Acrylglasscheiben machten Kuppeln zu ultraleichten Licht-installationen. Auf der Weltausstellung 1967 in Montreal bewiesenseine geodätischen Dome und Frei Ottos Membrandächer, wieklein die Welt geworden war. Mit ihnen lieferten sich Alte undNeue Welt einen regelrechten Wettkampf der Konstruktionskon-

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Aufbausequenz Militärzelt »Eureka RDS« (Rapid Deployable System), 2006;

Chuck Hoberman fur Johnson Outdoors Eureka Brand

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zepte. Hier die gewaltige geodätische Weltkugel der Amerikaneraus kurzen Stäben, die an den Kreuzungspunkten verbundenwaren, zu Polyedern wuchsen und schließlich von einer Kunst-stoffhaut überspannt wurden. Dort eine künstliche Landschaft,ein wogendes Zeltdach aus Stahlseilen und transluzentem Poly-carbonat. Technologie, Architektur und Ingenieurskunst ver-schmelzen zu immer neuen, fantastischen Leichtbauten.

Was ist aus den blubbernden Utopien der 1960er-Jahre ge -worden? 120 t Wasser gurgeln um den Fuß der von dem Un ter -nehmen Festo konstruierten Pneuhalle Airquarium des In dus -triedesigners Axel Thallemer. Der prall gefüllte Ring verleiht derKuppel Standfestigkeit. Himmelblau schimmert ihr Gewebe ausKunststoff. Keine Stützen, nirgends. Nichts als Luft trägt die 8 mhohe Halbkugel; über eine Schleuse gerät man in das Innere.Ihre Membran wölbt sich so elegant nach oben, dass man derLinie unwillkürlich folgt. Airquarium fügt Wasser und Luft soselbstverständlich in den Kanon der Baustoffe, als wären sieHolz oder Stein. Mehr noch: Sie werden zu Katalysatoren derreinen Formgebung, in der Konstruktion und Hülle – Haut undKnochen des Gebäudes – zusammenfallen. Inspiration für diePneuhalle boten Blasen, die über ihre gespannte Haut gleichmäßigLasten abtragen. Auffüllen und Haustechnik anschließen – fertigist die mobile Ausstellungs- und Veranstaltungshalle. Zwei Schritte,die eher an die Inbetriebnahme eines Sodageräts denken lassenals an ein Stück Architektur. Genau darin liegt ihr Reiz.

Das Große im KleinenDas Große verliert sich gern im Kleinen, Architekten zeigen als

Totalgestalter eine Vorliebe für überschaubare, scheinbar banaleAufgaben. Wenn heute die Grenzen zwischen Bauen und Indus-triedesign verwischen, hat das ganz pragmatische Gründe: BeideProfessionen arbeiten mit den gleichen Werkzeugen, mit CAD-Programmen sowie CNC- und Rapid-Prototyping-Produktion. DerGraben zwischen Einzelstück und Serie schwindet, dafür erhöhtsich der Wettlauf der Ideen, gleich, aus welcher Ecke sie kommen.Im »Design-Lexikon Deutschland« stehen sie inzwischen einträch-tig nebeneinander: Peter Behrens und Dieter Rams, Walter Gropiusund Luigi Colani, ausgebildete Designer, Künstler und Aerodyna-miker, durch Zusätze wie »Architekt und Produktdesigner« oder»Architekt, Möbel- und Produktdesigner« charakterisiert.

Wenn Mikroarchitekturen tatsächlich im Grenzbereich zwischenDesign, Kunst und Bauwerk anzusiedeln sind und eine Einteilungzugleich eine Frage des Blickwinkels wird, drängt sich eine anderePerspektive auf, die verdeutlicht, was Ausstellungsstück ist, wasWohnparasit oder Wohncontainer: ihre gesellschaftliche Relevanz.Mikroarchitekturen mögen in Mitteleuropa hochtechnisierte tem-poräre Lösungen für konkrete Anforderungen sein, in der soge-nannten Dritten Welt jedoch Lebensnotwendigkeit, geschickteImprovisation all derer, die sich ein echtes Haus nicht leisten kön-nen. Wo beginnt Architektur? Diese Frage stellt sich bekanntlichnicht nur bei der Urhütte, sie setzt vor allem dort an, wo es umdas Minimum von Wohnen geht. Heißt das ästhetische Prinzipeiner übersättigten Wohlstandsgesellschaft Reduktion, so geht esbei vielen Notsiedlungen ums nackte Überleben. Zwischen hoch-preisigem Minimalismus und purer Not pendeln bemerkenswerteLösungen, raffinierte Mikroarchitekturen für jeden Kontext, unab-hängig von den Mitteln, die in ihre Entstehung geflossen sind.

Montage und Befestigung des Rucksackhauses im Rahmen einer Installation fur die plan05 in Köln, 2005; Stefan Eberstadt

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Gekürzter Auszug mit freundlicher Genehmigung aus: „im DETAIL: MIKRO-

ARCHITEKTUR“, Christian Schittich (Hg.), Edition Detail (siehe auch Rezen-

sion auf S. 25)

10 Ungers, Oswald Mathias: Mass. Zahl. Proportion. In: O. M. Ungers – Architekt.

Stuttgart 1994, S. 1020 ebd., S. 1130 Venturi, Robert; Scott Brown, Denise; Izenour, Steven: Lernen von Las Vegas.

Zur Ikonographie und Architektursymbolik der Geschäftsstadt. Basel 197840 Will Alsop, Wiel Arets, Gary Chang, David Chipperfield, Denton Corker

Marshall, Dezsö Ekler, Massimilliano Fuksas, Future Systems, Zaha Hadid,

Toyo Ito, Tom Kovac, Greg Lynn FORM, Alessandro Mendini, Morphosis,

MVRDV, Juan Navarro Baldeweg, Jean Nouvel, Dominique Perrault,

SANAA und UNStudio.50 Rauterberg, Hanno: Barock aus dem Rechner. In: DIE ZEIT Nr. 45 /200560 Calvino, Italo: Sechs Vorschläge fur das nächste Jahrtausend. Munchen 199170 ebd., S. 2580 ebd., S. 3790 Herwig, Oliver: Muskelbepackte Luftnummern. Leichtbaukonzepte gewin-

nen in der Architektur immer mehr an Bedeutung. In: Frankfurter Rundschau

27.09.200310 ebd. [6], S. 4811 Burckhardt, Lucius: Design ist unsichtbar. In: Design ist unsichtbar. Hrsg.

von Helmut Gsöllpointer, Angela Hareiter und Laurits Ortner. Wien 1981, S.

13–2012 Loewy, Raymond; Weseloh, Hans Achim: Hässlichkeit verkauft sich

schlecht. Die Erlebnisse des erfolgreichsten Formgestalters unserer Zeit.

Dusseldorf 1953, S. 73–8113 ebd.

14 Bach, Klaus; Burkhardt, Berthold; Otto, Frei: Seifenblasen. Forming Bubbles

(IL 18). Stuttgart 1987, S. 1115 Neologismus aus Dynamik und Maximum16 Vgl. die Betrachtungen von Joachim Krausse. Krausse, Joachim: Buck -

minster Fullers Vorschule der Synergetik. In: Buckminster Fuller, Richard:

Bedienungsanleitung fur das Raumschiff Erde und andere Schriften.

Dresden 1998, S. 213–30617 Buckminster Fuller, Richard: Your Private Sky: Diskurs. Hrsg. von Joachim

Krausse und Claude Lichtenstein. Baden 2001, S. 9018 ebd.

Gasubergabestation, Dachau, 2004; Deffner Voitländer Architekten

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Total verklemmt Clamp-a-Leg von Designer Jorre van Ast stach an Qubique und Neue Räumegleich ins Auge: das hölzerne Tischbein, welches in eine einfache Metallein-spannung gedreht ist, ermöglicht die schnelle Umwandlung einer Platte zueiner Arbeitsfläche. Clamp-a-Leg ist materialsparender als ein Gestell, lässtsich gut verschicken, lagern und aufbauen. Das Klemmenprinzip ist logischeKonsequenz aus van Asts „Clampology Project“, für das er unterschiedlichsteKlemmlösungen wie Klemmbücherstützen, Klemmgarderobenhalter oderKlemmkerzenständer entwarf. Die Tischbeine sind kompakter als jede Alter-native und lassen kreativen Spielraum für den Nutzer, denn sie können indi-viduell mit jeder Arbeitsplatte verbunden werden, z.B. einer alten Tür. [RC]

de vorm | www.devorm.nl

Twoinone: form follows emotionDas Basler Duo Thismade scheut sich nicht, mit seinem Schaukelpult zweivermeintliche Widersprüche zu einem neuartigen Möbelstück zu vereinen:schaukelnd schreiben, lesen oder malen. Wer weiß, vielleicht ist Lernen imSchaukel-Flow ja sogar effektiver und statisches Sitzen ist ohnehin schlechtfür den Rücken. Das Schaukelpult ist in zwei Größen erhältlich, als Versionfür verspielte Erwachsene und als Kindermöbel. Thismade entwickelt und pro-duziert Möbel oder kleinere Dinge, die auf intelligenten, innovativen und oftradikalen Überlegungen beruhen und schön, funktional und perfekt verarbeitetwerden. Die Einzelstücke und Kleinserien können direkt auf der Website vonThismade bestellt werden. [RC]

THISMADE | Breisacherstr. 86 | CH-4057 Basel | www.thismade.ch

Alle

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Tadelloser Pop-Up-Schrank Diese einfache und wunderschöne Konstruktion aus zwei massiven Eichen-boxen ist von Übersee-Schrankkoffern des 19. Jahrhunderts inspiriert. Ge-öffnet enthüllt „Trunk“ Regale, Auszüge, einen aufklappbaren Spiegel und einorganisches Hutgestell, wo sich bei anderen Schränken schnöde Kleiderstan-gen befinden. Weil er einen so schönen Rahmen für die von ihm aufbewahrtenDinge schafft, nutzt das französische Modelabel Kitsuné ihn als Pop-up Storebei einem temporären Engagement bei BARNEYS, New York. Mit modifiziertemInnenleben ist der Schrank auch als Bar namens „Drunk“ erhältlich. Die jungeDesignerin Gesa Hansen studierte an der Bauhaus-Universität Weimar undarbeitet nun von Paris aus für ihr Label „The Hansen Family“. „Trunk“ ist direktbei thehansenfamily.com bestellbar.

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500 MAL KOMPAKT. PLATZSPARENDE MÖBEL UND OBJEKTE FÜR KLEINE RÄUMEJennifer Hudson | DVA | dt. | 256 S. | 29,95 EUR | 40,90 SFr

Platz ist in der kleinsten Hütte, vorausgesetzt, man weiß den vorhandenen Raum richtig zu nutzen. JenniferHudson zeigt, wie es geht. Auch aus einer winzigen Single-Wohnung kann man etwas machen. Das Buchstellt 500 ebenso pfiffige wie trendige Design-Ideen vor, die beim Platzsparen helfen. Praktisch: die In-ternetadressen der Herstellerfirmen werden gleich mitgeliefert. Hudsons Geheimrezept lautet: Multifunk-tionalität. Stühle lassen sich stapeln und Betten dienen tagsüber als Sofas. Andere Möbel machen toteEcken – Treppen oder Dachschrägen – nutzbar. Spiegel können helfen, den Raum optisch zu vergrößern.Entscheidend auch die richtige Beleuchtung. Die Autorin ruft dazu auf, die Lebensgewohnheiten zu über-prüfen und sich auf wenige Stücke zu beschränken. Weniger ist mehr. Aber beim Design muss mantrotzdem keinerlei Abstriche machen. [WEI]

DIE ODYSSEE. EIN POP-UP-BUCHSam Ita | Knesebeck | dt. | 16 S. | 29,95 EUR | 43,50 SFr

In den 1960er Jahren wurde versucht, Kindern und Jugendlichen mit den„Illustrierten Klassikern“ Werke der Weltliteratur in Comicform nahezubringen.Das Rezept funktioniert bis heute. Und so legt auch der Knesebeck Verlagseit einiger Zeit Literaturklassiker als Comic vor. Doch um gegen Kino undGame Boy bestehen zu können, muss man sich heute schon etwas einfallenlassen. Die Lösung: ein Buch mit special effects. Sam Ita hat aus den Irrfahrtendes Odysseus ein wunderbares Pop-Up-Buch gemacht. Der Autor beschränktsich dabei auf die Schlüsselszenen der antiken Heldensaga und präsentiertden Klassiker kindgerecht im Funny-Stil. Die Hand des bösen Zyklopen Poly-phem greift nach dem Leser, dreidimensionale Meeresungeheuer drohendas Schiff unseres Helden zu verschlingen und Göttervater Zeus wirft mitBlitzen. Kann Odysseus diese Gefahren meistern? [WEI]

IM DETAIL: MIKROARCHITEKTURChristian Schittich (Hg.) | Edition Detail | dt. | 176 S. | 69,90 EUR | 96,60 SFr

Das kleinste Hotelzimmer der Welt? Findet sich in Japan. Das Capsule Hotel in Kyoto gleicht einemSchließfach und ist garantiert nichts für Leute mit Platzangst. Dann doch lieber das Beach House, dastrotz einem Grundriss von gerade einmal 3,52 x 7,52 Metern allen Luxus bietet. Noch ein bisschenkleiner: die St. Benedikt Kapelle in Kolbermoor. Ein durchdachtes Gotteshaus en miniature, das trotzdemseinen Zweck erfüllt. Christian Schittich stellt diese und andere kleine Gebäude vor. Vom Kiosk über dieImbissbude bis zur Bushaltestelle. Die kompakten Bauten prägen unser Stadtbild und werden doch meistübersehen. Zu Unrecht. Die Funktionsfähigkeit der Gebäude steht zwar im Vordergrund, aber dennochnutzen die Architekten oft den winzigen Spielraum für ungewöhnliche Entwürfe. Besonders chic: das fu-turistische Baumhaus „Loop Rendering“, für das man freilich schwindelfrei sein sollte. [WEI]

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spezial

Hocker / stool /tabouret Das ultimative Kompaktmöbel

Man braucht ihn. Er passt überall hin. Er dient uns auchals Beistelltisch, Kindermöbel, oder er kommt gleich alsTruhe daher. Er stört nicht. Denn er ist ein schönes Objekt.Designer gestalten gerne Hocker, die Auswahl ist groß!

Stitching Concrete | Concrete Canvas | wasser- und feuerfest, UV-

resistent und stabil | Design: Florian Schmid | www.florian-schmid.com

Hocker P 101 in weiß | Sitzschale

Birke schichtverleimt, HPL weiß,

matt; Beine massives Eichenholz

geölt | Design: Brettgeschichten |

www.brettgeschichten.net

Hocker h45-senior – dreibeinig | Birken -

schichtholz laminiert oder geölt, Metall-

verbindungen | Design: nachacht Berlin

| Hersteller: artificial jürgen j. burk | www.

nachacht.de | www.artificial.de

Aufbewahrungsbox AVANTO | Furnier-

schichtholz Kerto | Design: Jukka T. Tapio

| Hersteller: www.punkalive.fi | erhältlich

bei www.green-living-berlin.de

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Multifunktionsobjekt Scalo | Leiterbox, Trittleiter, Hocker,

Beistelltisch, Regal | geformtes Schichtholz Esche natur,

innen Laminat | Design: Beoc | Hersteller: Cerruti Baleri |

erhältlich bei: www.connox.de

Klapphocker Poly Prop | Design: Adrian und

Jeremy Wright | www.designwright.co.uk

Schwarzwaldhocker | Hocker mit Bollen aus Wollfilz

| Design: Doris Gassmann | Hersteller: Raumgestalt

| erhältlich bei www.seipp.com

Klapphocker One_Shot.MGX | Polyamid 3D-Druck | Design: Patrick

Jouin | Hersteller: MGX by Materialise | www.mgxbymaterialise.com

Hocker Sewing | Birkenholz, Ny-

lon | Design: Ryo Mitao + Design

Soil | Hersteller: www.designsoil.jp

Bamberger Hocker | Eisenblech ge-

lasert, gekantet, verschraubt, pulver-

beschichtet | Design: Stefan Eberstadt

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persona

Stuttgart und seinestarke Infrastrukturfür Designer

Gute Gestaltung und Designförderung stehen im Mittelpunktder blickfang-Messe, die vom 9. bis 11. März wieder in Stutt-gart (und vom 23.– 25. März in Basel) ihre Zelte aufschlägt.Möbel, Mode und Schmuck der jungen Designszene werdenanlässlich des 20-jährigen Jubiläums mit neuen Inhalten aufvergrößerter Fläche präsentiert. Kuratiert wird die Messe vonStefan und Saskia Diez. Cordula Fröhlich sprach mit Industrie-designer Stefan Diez, Professor an der Staatlichen Hochschulefür Gestaltung Karlsruhe über aktuelle Tendenzen und Anfor-derungen an das Design der Zukunft .

Herr Diez, die blickfang-Organisatoren haben Sie bereits 2011als „Kurator des Jahres“ für die internationale Designmesse ge-wonnen. Im Wiener MAK - Österreichisches Museum für ange-wandte Kunst I Gegenwartskunst fand der blickfang design -workshop statt, an dem Kreative der jungen internationalen Mö-bel-, Mode- und Schmuckszene die Möglichkeit hatten, für dieblickfangedition Objekte zu überarbeiten und weiterzuentwickeln.Die ersten Stationen in Wien und Zürich sind bereits erfolgreichüber die Bühne gegangen, nun wartet der Standort Stuttgart aufdie Innovationen für 2012. Welche Tendenzen und Trends stehenfür dieses Jahr im Fokus der blickfang?

Generell kann man sagen, dass, bedingt durch die Möglichkeitenjunger Designer ihre Ideen selbst in Produkte zu übersetzen,solche selbst entworfenen und selbst produzierten Produkte

Im Gespräch mit Prof. Stefan Diez

Prof. Stefan Diez; Foto: Robert Fischer

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Stuhl CHASSIS; Hersteller: Wilkhahn; © SDO

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immer häufiger anzutreffen sind. Heutzutage ist man mit einemComputer, einem FedEx und PayPal Account praktisch eigenerProduzent. Der Trend wird sich 2012 fortsetzen. Die starke In-frastruktur im Raum Stuttgart wird das noch verstärken.

Welche Eindrücke haben Sie in Wien und Zürich gewonnen,die zu programmatischen Änderungen in Stuttgart führen?

Unser Beitrag wird in dieser Saison nicht zu programmatischenÄnderungen führen. So was braucht Zeit.

Gibt es regionale Besonderheiten, die gerade für Stuttgart spre-chen?

Die Stuttgarter haben eine unglaubliche Infrastruktur und bilden,im Vergleich zu anderen Bundesländern wie Bayern, viel mehrStudenten im Design aus.

Sie sind mit dem Designpreis 2012 der Bundesrepublik Deutsch-land in Gold für Houdini von e15 und in Silber für Chassis von Wilk-hahn ausgezeichnet worden. Was bedeuten diese Preise für Sie?

Ich freue mich über die Auszeichnungen. Manche sind wichtig,vor allem bei der Industrie, die sich oft lieber auf die Meinunganderer verlässt.

Ihre Stuhlkreation Chassis ist in einer aus der Autoindustrie be-kannten Space-Frame-Technologie entwickelt worden. WelcheRolle spielen die Materialität der Rohstoffe und andere techni-sche Features für Ihr Design?

Technik, Material und Verarbeitung können dazu beitragen, dassfür das Design neue Spielräume entstehen und der Herstellereinen Grund bekommt, sich selbst mit Begeisterung auf einThema einzulassen. Das führt zu Stolz und kann eine ganzeFirma hinter einem Projekt stehen lassen.

Für den Universalstuhl Chassis gelten wichtige Designkriterien.Er ist stapelbar, multifunktional, minimalistisch und durch seinemodulare Vielfältigkeit auch nachhaltig. Sehen Sie in diesen Kri-terien grundlegende Zukunftstendenzen?

Die Kriterien, die ich bei Chassis universeller anwendbar sehe,sind seine Robustheit, die Recyclebarkeit durch Materialtrennungund die Möglichkeit, das Produkt nach Jahren der Benutzungreparieren und überholen zu können.

Erfüllen die Produkte der Jungdesigner, die auf der Blickfang inStuttgart ihre Produkte vorstellen, ebenso diese Kriterien?

Sicherlich ja, wobei das Besondere der meisten Aussteller eineregionale Produktion ist, die an sich einen Wert darstellt und inmeiner Arbeit selten von Bedeutung ist.

So ist wohl ein Messebesuch unabdingbar! Sie selbst habensich bereits für renommierte Firmen wie Authentics, Bree, Rosenthal oder Thonet einen Namen gemacht. Sie setzen aufTeamwork und historische Recherche, um die Rolle der Trans-formation im Design zu optimieren. Welche weiteren Design-In-teressen verfolgen Sie, wenn Sie für so vielfältige Sektoren desInteriorbereichs tätig sind?

Für unterschiedliche Bereiche zu arbeiten bringt das Anfänger-glück und den Vorteil der Überraschung mit ins Spiel.

Nicht zuletzt haben Sie auch mit dem Künstler Tobias Rehbergerzusammengearbeitet – wie wichtig ist für Sie die Schnittstelle zwi-schen Kunst und Design, wo würden Sie eine Grenze ziehen?

Tobias bestellt bei uns manchmal Möbel, die er für seine Projektebenötigt. Darüber hinaus sind wir in seine Projekte wenig invol-viert, obwohl wir uns gut kennen und uns gelegentlich und zu-fällig in seiner Lieblingsbar in Frankfurt über den Weg laufen.Natürlich birgt die Schnittstelle zur Kunst Möglichkeiten. Genauwie die zum Grafik Design und zur Musik und Mode. Die Gren-zen verschwimmen, was mich aber nicht stört und einmal eherein Problem für die Kunsthistoriker werden dürfte. Wir beschäf-tigen uns im Büro gerade selbst mit einem Projekt zum Thema„Pre und Post Production“. Dazwischen liegt für mich Industrie-design. Wir machen das zusammen mit einer Galerie in Mün-chen. Wir werden sehen, was dabei herauskommt.

Als Professor für Produktdesign an der HfG in Karlsruhe stehenSie in direktem Kontakt zu den Nachwuchsdesignern. Die Fran-zösin Charlotte Talbot wurde für „Les Grappes“ in Zürich mitdem blickfang Designpreis in Gold ausgezeichnet. Welche An-forderungen an das Design der Zukunft im Kontext von Innova-tion, Umwelt und erneuerbaren Energien sind für Sie relevant?

Ich würde den Kontext gar nicht so vordefinieren. Mir liegt abersehr an der Schlüssigkeit in den Arbeiten der jungen Designe-rinnen und Designer. Und daran, dass gewisse Komplexitäten,welche die aktuelle Situation mit sich bringt, auch berücksichtigtwerden. Man kann die Dinge also nicht isoliert betrachten.

Sie haben ein Hochschulprojekt in Kooperation mit BASF zumThema Solarthermie gestartet. Sehen Sie in diesem Zusam-

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Stuhl «Leo» von Stefan Diez

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menhang Chancen auf Veränderungen hinsichtlich einer öko-nomisch und ökologisch verantwortlichen globalen Lösung undkann das Design darauf Einfluss nehmen?

Die BASF arbeitet an einem Material, welches Sonnenkollek-toren in Zukunft freier gestaltbar machen wird. Somit ist esdenkbar, dass solche Kollektoren einen viel größeren Einflussauf das Stadtbild der Zukunft haben werden. Hier einen Aus-blick zu schaffen, hier vielleicht zu einer neuen Utopie zu ge-langen, ist Aufgabe von Designern, Architekten und Künstlern.Ich hoffe, wir können die Resultate in Mailand auf dem Salonepräsentieren, wo unsere Schule, wie jedes Jahr, eine Ausstel-lung macht.

Da darf man wirklich gespannt sein! Ihr Design zeichnet sichauch durch eine reduzierte Formensprache aus und Sie legenWert auf präzise Beobachtung (form follows function). WelcheImpulse sind für Ihr Design maßgebend?

Ich frage mich bei jedem Detail, ob es der Idee hilft oder un-wichtig ist. Somit hat meine Arbeit etwas mit aufräumen zu tun.Das Resultat versucht, mit wenig Ballast auf den Punkt zu kom-men.

Auf der bodw (Business of Design Week) in Hong Kong warenSie gerade als Referent zugegen. Welche Anstöße konnten Siefür den asiatischen Markt geben und haben die internationalenEindrücke Einfluss auf Ihr kreatives Schaffen?

Die HKBODW war ein großartig organisiertes Ereignis. Wirhaben neue Bekanntschaften geschlossen und alte vertiefenkönnen. Die meisten haben die Tage genossen, sich die Gedan-

ken von anderen Designern zeigen zu lassen, nur wenige sindin die Rolle des Besserwissers geschlüpft. Ich selbst habe meineArbeit mit chinesischen Herstellern meist im Positiven im Ge-dächtnis behalten, lehne aber das politische Umfeld ab, wes-wegen ich versuche, unsere Produkte in Europa herstellen zulassen. Hinzu kommt, dass Innovationen in China nicht unbe-dingt in sicheren Händen sind, respektive, der Konkurrenz hier-zulande schnell zur Verfügung stehen. Aber das ist ja allgemeinbekannt und Grund für so viele gleiche Produkte unterschiedli-cher Marken. Langweilig, leider.

Sie haben sich einmal kritisch über den profitorientierten chine-sischen Markt geäußert. Ist diese Einstellung für Sie immer nochvon Bedeutung?

Jeder Markt ist profitorientiert. Das machen die Chinesen auchnicht anders als wir. Das besondere an der Zusammenarbeitmit China ist, dass im Konsumgütermarkt so gut wie keine chi-nesischen Marken in Europa vertreten sind. Wenn Sie eine Ta-sche im Laden für 100 Euro kaufen, bekommt der chinesischeHersteller dafür vielleicht 15 bis 20 Euro, wovon Material, Mieten,Werkzeuge, der Transport und die Arbeiter bezahlt werden müs-sen. Der Rest bleibt im Vertrieb hängen, also in Europa. Wassoll man den Chinesen vorwerfen? Dass sie vom Kuchen auchwas haben wollen?

Was für Perspektiven birgt 2012 für Sie?

Wir sind mit unseren bestehenden Kunden in sehr guten underfolgreichen Beziehungen. Wir werden daran arbeiten und dieein oder andere neue Erfahrung machen. Zum Beispiel ein neuesProjekt zusammen mit meiner Frau Saskia.

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Ein bekannter österreichischer Designjournalist fragt jeden seinerinternationalen Interviewgäste, ob er österreichische Designeroder Designerinnen kennt - selten ist die Antwort richtig. Manfragt sich warum, denn wenn man Designkenner, ja sogar Laienauf das eine oder andere österreichische Produkt, wie ein KTMMotorrad oder den MAM Schnuller, aufmerksam macht, dannsind diese meistens sehr bekannt, sie werden nur nicht in Öster-reich verortet! Natürlich assoziiert so ziemlich jeder Design undArchitektur aus Österreich mit dem 19. Jahrhundert oder, präziserausgedrückt, mit dem Jahrhundertwechsel vom 19. zum 20.Jahrhundert und dann ganz konkret mit Wien. Josef Hoffmann,Adolf Loos, Otto Wagner – welcher Interessierte in Kunst, Archi-tektur oder Design kennt diese Größen nicht. Vielleicht liegt esdaran, dass im Ersten und Zweiten Weltkrieg nicht nur halbEuropa vernichtet wurde und in Ruinen hinterlassen lag, sondernauch in Österreich fast die gesamte kreative Szene der Architek-tur, Kunst und des Design entweder ermordet oder vertriebenwurde? Vielleicht liegt es auch daran, dass die führenden Per-sönlichkeiten einer Schule wie dem Bauhaus zu einem großenTeil geschlossen nach den USA emigrieren konnten und die da-malige Geschichtsschreibung diese Gestaltungsrichtung über

topos

Wer kennt österreichisches Design?

Tulga Beyerle

Ab sofort ist INFORM auch in Österreich erhältlich und infor -miert mit regelmäßiger Berichterstattung über das Design -geschehen des Alpenlandes. Den Anfang macht keine Ge rin -gere als Tulga Beyerle, Direktorin der VIENNA DESIGN WEEK.Sie verschafft hier einen ersten Überblick über österreichischesDesign, über wichtige Namen, Labels und Designstudios, vondenen INFORM künftig mehr erzählen wird.

Tulga Beyerle

rechte Seite: YOU MAY. Möbel für den öffentlichen urbanen Raum: Bar und

Bank, Konferenztisch und stille Ecke, Lounge, Bühne oder Arbeitsplatz. De-

sign: Fidel Peugeot und Karl Emilio Pircher, Walking-Chair Design Studio

GmbH, Wien

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Jahrzehnte sehr erfolgreich vermarktet hat, während anderenicht minder begabte Architekten, verstreut auf der ganzen Welt,nie wieder einen geschlossenen Auftritt erreicht haben. Abervielleicht liegt es auch daran, dass sehr begabte Künstlerper-sönlichkeiten schon zu Anfang des 20. Jahrhunderts Österreichverlassen haben und sich erfolgreich in den USA etablierten (wie Rudolph Schindler, Richard Neutra, Friedrich Kiesler oderBernard Rudovsky) und erst von der Nachkriegsgeneration derösterreichischen Architekturszene als Teil ihrer eigenen Kulturwieder entdeckt wurden. Aber vielleicht liegt es auch daran,dass sich Österreich in seiner Position am Rande eines Europas,welches bis 1989 durch den eisernen Vorhang getrennt war, imLand zwar gerne hochgelobt hat, aber in Wahrheit immer aneinem Minderwertigkeitskomplex litt, der einen starken Auftrittnach außen nicht ermöglichte. Wie auch immer es war, dürr undlangweilig ist die Designszene heute mit Sicherheit nicht.

Über Design wird viel geschrieben, die Magazine sind kaum zähl-bar, immer mehr wichtige Blogs informieren uns über aktuelle Ge-schehnisse und halten uns am Laufenden über neueste Projekteoder den spannenden Nachwuchs aus der ganzen Welt. Aberman sollte sich immer wieder bewusst machen, dass Design einesehr junge Disziplin ist, deren konkrete Definition noch immernicht fertig geschrieben wurde. Auch wenn zwischen den beidenWeltkriegen das Bauhaus eine Avantgarderolle in der Ausbildungvon Architektur und Design einnahm, so wurde im Bereich Designin Wahrheit Metall, Töpferei oder Weberei unterrichtet. Erst dierasante Entwicklung der industriellen Produktion änderte die

Lehre und ermöglichte den Berufsstand des Industriedesigners.Auf der Universität für angewandte Kunst in Wien, ehemals eineKunstgewerbeschule, wurde bis in die Achtzigerjahre hineinneben Industriedesign auch Keramik und Metall in Form vonMeisterklassen unterrichtet. Heute verfügt Österreich über dreirelevante Schulen, neben der bereits erwähnten Universität fürangewandte Kunst (Gründung 1867, Eröffnung 1868), die Kunst-uni Linz (1947 als Kunstschule der Stadt Linz gegründet) und dieFachhochschule Joanneum in Graz (1995 Gründung des Studi-engangs Industrial Design, welche sich speziell auf TransportationDesign spezialisiert hat). Entsprechend verstärkt hat sich derösterreichische Output an gut ausgebildeten DesignerInnen allerSparten – Industriedesign, Produktdesign, Möbeldesign. SpeziellAbgänger der Fachhochschule Joanneum sind als Industriede-signer in der ganzen Welt gesucht, arbeiten in großen Designstu-dios bis hin zur Designabteilung von Apple. Deren beruflicher Wegführt meist dazu, dass diese begabten Menschen nicht unterihrem eigenen Namen bekannt werden, sie sind Teil eines großenTeams, aber einige dieser AbgängerInnen gehen bewusst einenanderen Weg und etablierten sich erfolgreich als Autorendesignerwie White Elephant oder Danklhampel. Auch in Linz entwickeltsich zunehmend eine dichte Szene und engagierte junge Büroswie March Gut arbeiten in einem interessanten, vielleicht auch fürein junges Büro völlig normalen Spagat zwischen Eigenentwick-lungen, die sie selbst vermarkten, und im Auftrag großer Unter-nehmen wie Swarovski, Kneissl oder Silhouette.

Um Österreichs Designszene zu verstehen, muss man sich eine

Der CAMCOPTER S-100 war 2009 das erste unbemannte Fluggerät, das auf der Paris Air Show je zu einer Flugvorführung zugelassen wurde. Das Design wurde

nicht nur in Österreich mit dem Staatspreis für Design ausgezeichnet, sondern auch in den USA mit den Industrial Design Excellence Award. (Design: Gerhard

Heufler, Hersteller: Schiebel)

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fast unsichtbare Grenze zwischen Industriedesign und großenProduzenten wie Auftraggebern im Westen und Autorendesign,Manufakturen und kleinen industriellen Betrieben im Osten vor-stellen. So genau kann man die Grenze natürlich nicht ziehen,aber es ist auffallend, dass Unternehmen wie KTM (aktuell zum11. Mal Gewinner der Rally Paris Dakar) und sehr große Design-studios wie Kiska Design (verantwortlich für das Design von KTM)nicht weit voneinander entfernt sind. Die Sportindustrie, das be-reits erwähnte Unternehmen Swarovski, die weit mehr als glit-zernde Kristalle herstellen (zum Beispiel sehr begehrteFerngläser), KTM, Rosenbauer, Fronius oder Hagleitner arbeitenmit Studios wie Formquadrat, Zeug, Kiska oder idukk zusammen– alles Unternehmen, die ihren Sitz in den westlichen Bundeslän-dern haben. Auch Porsche Design ist in Zell am See zu Hauseund nicht in Wien. Aber wie so oft bestätigen Ausnahmen dieRegel, so arbeitet auch die Designagentur Spirit Design mit Sitzin Wien unter anderem für einen der innovativsten und Design ori-entiertesten Hersteller von Feuerlöschfahrzeugen: Rosenbauer(Zentrale in Linz). Ein weiteres Beispiel ist aws designteam ausWien, das verantwortlich für eine Reihe von Skibindungen, Ski-schuhen oder Snowboardschuhen für Produzenten wie Head-Tyrolia, Elan oder Fischer ist. Gerade in Wien wird Industriedesignoft übersehen, dabei leistet zum Beispiel das Studio gp-de-signpartners relevante Arbeit und erhält entsprechende Auszeich-nungen wie etwa für die Solarleuchte mia für das recht jungeUnternehmen Hei, oder für Duschen und Badewannen von Art-weger. Auch die sehr erfolgreichen industriellen Produzenten inund rund um Wien sollte man nicht übersehen, wie den Babyar-

tikelhersteller MAM, AKG – eines der führenden Unternehmen fürMikrofone und Kopfhörer, oder Schiebel Electronics, bekannt fürMinensuchgeräte oder Drohnen, konkret den Camcopter, ent-worfen von Gerhard Heufler, seit vielen Jahren als Studiengangs-leiter von Industrial Design am FH Joanneum nicht zuletztmitverantwortlich für den Erfolg dieser Schule.

Wien und Umgebung wurde in den letzten Jahren vor allem be-kannt für seine exquisiten Manufakturen, sei es J&L Lobmeyr, dieWiener Silber Manufactur, Augarten, oder die Wittmann Möbel-werkstätten. Diese reiche Produktionskultur, aber ebenso diedichte Designszene in Wien, auf ein öffentlich wirksames Podiumzu heben, war Anlass für Thomas Geisler, Lilli Hollein und TulgaBeyerle 2007 die VIENNA DESIGN WEEK zu gründen. Speziellim Jahr Eins und Zwei des Designfestivals stellte die VIENNA DE-SIGN WEEK eine ganze Reihe von jungen begabten DesignerIn-nen aus Wien vor, wobei nicht wenige ursprünglich nicht ausWien stammen. Aber bekanntermaßen ist Wien immer noch derWasserkopf des Landes und zieht aus seiner neuen Position imZentrum Europas nicht nur angehende DesignerInnen aus deneigenen Bundesländern an, sondern auch begabte Menschenaus Polen, Bulgarien, Kroatien und viele mehr. In den fünf Jahrendes Festivals gelang es international diese Manufakturen einergrößeren Öffentlichkeit vorzustellen, junge DesignerInnen ausganz Europa bewerben sich inzwischen um die Möglichkeit andem speziellen Format Passionswege des Festivals teilzuneh-men.Von Anfang an ging es darum, Wien als Designstadt aufeiner größeren Landkarte zu positionieren und das gelang nicht

Patrycja Domanska entwickelte eine Textildruckmaschine in Form einer Nähmaschine und präsentierte sie anlässlich der Vienna Design Week 2011. „Die Näh-

stemplerin / Stempelnäherin“ greift die Nähmaschine als zentrales Arbeitswerkzeug auf und verleiht dem vertrauten Gerät eine neue, spielerische Funktion.

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formatbrigitte hürzeler100% Schweizer Produktion

www.format-aarau.ch

in basel erhältlich am nadelberg 37

zuletzt durch die Einbindung spannender Büros aus Österreich,wie Polka, soda, dottings, Robert Rüf, LUCY.D, danklhampel,aws designteam, White Elephant, March Gut, breaded escalope,Vandasye, mischer‘traxler (2011 Designer of the Future AwardDesign Miami Basel), Marco Dessí oder Julia Landsiedl.

Numen For Use, ein Studio welches in Wien und Zagreb zuHause ist, zeigte 2009 auf der VIENNA DESIGN WEEK seineerste Tape Installation am Dachboden eines Wiener Hauses,deren Erfolgsgeschichte einen Weg durch die ganze Welt nahm,wie in Berlin auf dem dmy Festival oder in Belgrad bei Mikser (bei-des 2010, eingeladen von der VIENNA DESIGN WEEK), aberauch in Frankfurt (Schirn Kunsthalle), oder in Melbourne gezeigtwurde. Numen For Use arbeitet außerdem für internationale Her-steller von Möbeln oder Produkten, ebenso wie EOOS, Polka,Marco Dessí und viele mehr. Vielleicht ist das auch eine der wich-

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tigen Erkenntnisse – glücklicherweise sind DesignerInnen heutenicht mehr davon abhängig, für Unternehmen im eigenen Landzu arbeiten: Die Mehrheit dieser erfolgreichen Büros hat Aufträgeaus ganz Europa, aber schätzen Österreich als einen inspirieren-den Ort zum Arbeiten. In dieser Art würde auch Walking-Chair,gegründet von einem Südtiroler und einem Schweizer, für die Ent-scheidung, in Wien zu bleiben argumentieren. Noch in den späten80er Jahren war Wien irgendwo weit im Osten, jetzt ist es in derMitte Europas angekommen und profitiert von seiner Lage wievon der Tatsache, dass es eine Stadt mit einer kulturellen Dichteist, wie wenige andere Hauptstädte in Europa. Österreich ist kleinund hat vielleicht immer noch nicht gelernt sein Designpotentialso überzeugend und selbstbewusst zu vermarkten wie dieSchweiz oder Holland, aber das macht es nicht weniger span-nend. Und wenn man ehrlich ist, wie viele Designer aus Deutsch-land kennen Sie wirklich?

VIENNA DESIGN WEEK 2012: 28.9.– 7.10.2012 | www.viennadesignweek.at

weiterführende Links:

Nespresso Battery von mischer’traxler. An der Vienna Design Week 2010 machten die Designer Batterien aus 700 gebrauchten Kaffeekapseln, die Uhren antrieben.

ALB Nespresso Wettbewerb 2010.; © Kollektiv Fischka

www.eoos.com

www.numen.eu

www.polkaproducts.com

www.marchgut.com

www.robertruef.com

www.dottings.com

www.lucyd.com

www.danklhampel.com

www.walkingchair.com

www.mischertraxler.com

www.marcodessi.com

www.vandasye.com

www.jeplus.at (Julia Landsiedl)

www.white-elephant.at

www.patrycjadomanska.com

http://valentinvodev.com

www.breadedescalope.com

www.idukk.at

www.zeug.at

www.kiska.com

www.formquadrat.com

http://gp.co.at (gp designpartners)

www.awsdesign.cc

www.spiritdesign.at

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expo

Das Gewerbemuseum Winterthur in der Schweiz zeigt derzeitunter dem Titel «Glasklar» eine vielseitige Ausstellung zumMate rial Glas mit deutlichem Schwerpunkt auf seiner kunst-handwerklichen Verwendung. Sowohl der kulturgeschichtlicheals auch der technische Hintergrund werden dabei gut doku-mentiert, die Entwicklung der Verarbeitungstechnologien vonGlas anschaulich erklärt. Weitere Ausstellungsaspekte geltenbautechnischen und industriellen Anwendungen von Glas.

Kunsthandwerklich interessierte Besucherinnen und Besucherwerden im letzten und größten Ausstellungsraum des Gewerbe-museums Winterthur eine großartige Auslage von 125 Objektenfinden: Flakons aus grünem Kristallglas, Trinkgläser in allen (nichtnur zweckmäßigen) Ausprägungen, Teesets, Lampen und Vasenin mannigfaltiger Form und Gestaltung. Die Stücke stammen teil-weise von bekannten Namen wie Wilhelm Wagenfeld, Adolf Loosoder Carlo Scarpa.

Kunsthandwerk zwischen Gebrauchtglas und KunstobjektDie Objekte sind schwerpunktmäßig im Zeitraum der Dreißigerbis Sechzigerjahre des letzten Jahrhunderts entstanden. Auchein Auftragswerk für das Gewerbemuseum, eine Ballonleuchtevon Matteo Gonet, ist darunter. Vertreten sind insbesondere Pio-niere des Gebrauchtglases, oft thüringischer Herkunft, danebenskandinavisches Glas und Glaskunst aus Murano. Die in diesemRaum ausliegende elf DIN A4-Seiten umfassende Dokumentationersetzt dabei die Objekt-Legenden. Man hat den Eindruck, dass

die Ausstellungsmacher Markus Rigert und Claudia Cattaneo be-sonders hier jene «schillernde Vielfalt eines Materials» auf den Be-sucher wirken lassen wollten, welche die Ausstellungstexteversprechen: «Glas fasziniert und bezaubert.»

Faszinierend ist bereits die amorphe Substanz von Glas: ein nicht-kristalliner Feststoff, der in Fachkreisen als gefrorene Flüssigkeitbezeichnet wird. Verschiedene Eigenschaften machen Glas zumidealen Werkstoff: Es ist lichtdurchlässig, wasserdicht und ge-ruchsneutral. Und: die Rohstoffvorräte für die Herstellung vonGlas sind schier unerschöpflich. Der Werkstoff begleitet daher dieZivilisationsgeschichte der Menschheit seit langem.

Glasauge oder ChristbaumkugelDer inhaltliche und zeitliche Bogen, den die Ausstellung «Glasklar»spannt, ist entsprechend weit. Der Besucher wird zuerst mit demGrundprinzip der Glasproduktion und den zum Einsatz gelangen-den Rohstoffen vertraut gemacht. Ein kurzes Einsprengsel mitwertvollen Exponaten gilt frühen Glasprodukten bis zum Barock.

Danach wird die Technologiegeschichte der Glasproduktion auf-gerollt. Vom heutigen Standpunkt aus gesehen zeichnet sie sichdurch zwei entscheidende Innovationsschritte aus: der Erfindungdes Ziehglasverfahrens (ab 1904), welches die Produktion vongünstigem Flachglas ermöglichte, das allerdings noch stark ge-wellt und optisch unruhig war, und der Einführung des Floatglas-verfahrens (ab 1960), durch das planparalleles und optischideales Glas zu noch günstigerem Preis gegossen werden kann.

Glaskunst – mit Brüchen

Stefan Schöbi

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Matteo Gonet, Glassworks Münchenstein: Ballons, 2007; © Copyright: Matteo Gonet, 2007

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MÖBELBADEN

KOCHENRESTAURIERUNG

MÖBEL DIE PASSEN

Wir entwerfen und bauen Möbel, die perfekt in Ihr Zuhause integriert wer-den. Ob es sich dabei um ein markantes Einzelstück oder ein schlichtes Möbel handelt, das sich unauffällig, aber maßgenau in Ihre vorhandene Wohnland-schaft einfügt, bestimmen Sie. Auch in Bezug auf Materialien und Ober-flächenstrukturen können Sie auf unsere über 25-jährige Erfahrung zurück-greifen.

Erfahrung haben wir auch bei der Planung und Realisierung von Bad- und Küchenbereichen, die immer eine individuelle Lösung erfordern. Verschaffen Sie sich einen ersten Eindruck von unserer Arbeit unter www.meister-hs.de.

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Zukunft als TechnologieträgerAchtzig Prozent der Anwendungen von Glas sind heute architek-tonische Floatglas-Anwendungen. Und unsere Zukunft wird nochgläserner, glaubt man der Branche. Der amerikanische Display-glas-Hersteller Corning veröffentlichte im Februar 2011 seine glä-serene Vision unseres Alltags in Form eines Youtube-Videos «ADay Made of Glass», mittlerweile über 16 Millionen Mal abgespielt.Demnach werden sich unsere Wohnungen bald in ästhetischeund funktionale Displaywelten verwandeln: Glas als «Smart Ma-terial». Unsichtbar ist dagegen das Glasfasernetz, welches dieHaushalte der Stadt Zürich bald verbinden wird. Auch in derComputer-Schnittstelle «Thunderbolt», zu deutsch «Blitzschlag»,sollten Lichtleiter zur Übertragung des Signals zum Einsatz kom-men (bisher stecken in den Kabeln allerdings weiterhin Kupferlei-ter – aus Kostengründen).

Das Material Glas entwickelt sich zunehmend zum Technologie-träger und zum funktionalen, ästhetischen oder technologischenBaustoff. Diese Perspektive wird vom Gewerbemuseum Winter-thur, das Gebrauchsgegenstände mit künstlerischem Anspruch

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im Visier (und in der Sammlung) hat, nur am Rande verfolgt. BeideStoßrichtungen, die kunsthandwerkliche und die technologische,gar zu einer umfassenden Materialschau zu verbinden, ist eineAufgabe, die im beschränkten Raumangebot des Gewerbemu-seums Winterthur nicht befriedigend gelingen kann.

Der mittlere Teil der Ausstellung greift zwei Schauplätze herausund stellt uns die handwerkliche Glasproduktion einer Dorfglas-hütte im Thüringer Wald und die industrielle Glasproduktion derKleinstadt Jena vor. Die Exponate ihrerseits sind vielgestaltig undja, sie faszinieren: Glasaugen und Christbaumkugeln, Linsen undBrillengläser, gläserne Insekten- oder Korallenmodelle, Thermos-flaschen und pharmazeutische Glasprodukte schreiben die glit-zernde und facettenreiche Glasgeschichte des 20. Jahrhunderts.Den Anwendungen im Baugewerbe ist eine gesonderte Wandgewidmet. Zuletzt folgen einige Stationen, bei welchen der Be-sucher anfassen und experimentieren darf: Lichtbrechungen undPolarisation können experimentell nachvollzogen, Lichtleiter spie-lerisch unterbrochen oder Glastextilien befühlt werden. Ein Hauchvon Technikmuseum kommt auf, wir nähern uns der Gegenwart.

Chronologischer und inszenatorischer BruchDer nächste und größte Ausstellungsbereich «Glas in Kunst undDesign» verengt den Blick wieder auf Gebrauchsgegenstände mitkünstlerischem Anspruch.

«Glasklar» ist eine fundierte kunsthandwerkliche Ausstellung. DasRahmenprogramm verwandelt das Museum mal zur Glasbläser-werkstatt, mal zum Konzertsaal für – selbstverständlich gläserne– Perkussionsinstrumente. Dem Anspruch, die Querschnittper-spektive einer Materialschau zu eröffnen, kann die Ausstellungaber nicht gerecht werden. Dafür ist das Feld zu weit und der vor-handene Platz zu gering. Glasklar ist aber eines: Das Thema hatPotenzial und die Winterthurer Ausstellung macht Appetit aufmehr.

Die Ausstellung ist noch bis 28. Mai 2012

im Gewerbemuseum Winterthur zu sehen.

Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur | www.gewerbemuseum.ch

Harpa - Reykjavik Concert Hall and Conference Centre. Henning Larsen Architects, www.henninglarsen.com; © Copyright: Henning Larsen / Foto: Nic Lehoux

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Danni Schwaag Mother of Pearls

SCHMUCKTENDENZEN ZÜRICH

Danni Schwaag wurde am 3. September 1981 in Dülmen/Deutschland geboren. Nach einer Goldschmiedelehre studiertesie an der Fachhochschule Trier Edelstein- und Schmuckdesign.2008 gewann sie den Nachwuchsförderwettbewerb Schmuckund Gerät der Gesellschaft für Goldschmiedekunst. Ihre Arbeitenwaren und sind in zahlreichen Ausstellungen vertreten und publi-

ziert. Sie lebt und arbeitet als freischaffende Schmuckdesignerinin Bremen.

friends of carlotta | Galerie für Schmuck und Objekte | Bruna Hauert Neumarkt 22 | CH-8001 Zürich | T + 41 44 2618707 | www.foc.ch Di – Fr 12 – 14 h, 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h

Perlmutt ist die innere Schalenschicht vieler Mollusken. Der zau-berhaft irisierende Schimmer von Perlmutt wird durch die räum-liche Anordnung der einzelnen Perlmuttplättchen erzeugt, die dieLichtstrahlen unterschiedlich reflektieren und das Perlmutt in allenRegenbogenfarben schillern und leuchten lassen. Perlmuttschützt die schalenbildenden Weichtiere vor allerlei Gefahren derSee – schon manch knabbernder Räuber hat sich daran dieZähne ausgebissen. Die Schalen der Gold-, Silber- und Schwarz-lippigen Austern erreichen beispielsweise leicht einen Durchmes-ser von mehr als 20 cm und sind teilweise dicker als einZentimeter. Ihr Perlmutt ist fast so hart wie Jade und für dieSchmuckdesignerin Danni Schwaag ein magischer Werkstoff fürganz spezielle Schmuckstücke. Sie nähert sich dem Perlmutt aufbehutsame Art, spürt, riecht, fühlt, ertastet sich durch alle Schich-ten und sucht nach der Form, die in ihm steckt. Ihre formvollen-deten Objekte berühren mich deshalb so sehr, weil sie immer

noch alles verkörpern, was für mich der Fund märchenhaft schil-lernder Muscheln am Strand ausmacht. Diese pralle Fläche mitdem märchenhaften Glanz und den geheimnisvoll schimmerndenFarben, das Gefühl beim Berühren der Oberfläche, die sich trotzder Härte sanft und sinnlich anfühlt. Ich höre das Meer rauschen,rieche die salzige Luft und sehe am Horizont die Sonne im Ozeanversinken. Mal prall und lüstern, mal knurrig, elegant oder ver-spielt, strahlen die Perlmuttringe und -ketten von Danni Schwaagschliesslich eine Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit aus, alswären sie direkt aus Neptuns Schmuckkästchen an Land ge-sprungen.

Die maritimen Kleinode von Danni Schwaag sind im Moment beiFriends of Carlotta in Zürich ausgestellt.

Bruna Hauert

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Die Renaissance des EmaillierensEine Ausstellung mit Arbeiten von 43 internationalen Gold- und Silberschmieden

Galerie HandwerkMax-Joseph-Straße 4Eingang Ecke Ottostraße80333 Munchen, Tel. 089 [email protected]/galerie

Ausstellungsdauer9. März bis 14. April 2012

ÖffnungszeitenDienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 18 UhrDonnerstag 10 – 20 Uhr, Samstag 10 – 13 Uhran Sonn- und Feiertagen ist geschlossenSonderöffnung am Sonntag, 18. März 10 bis 14 Uhr, im Rahmen der internationalenHandwerksmesse München, 14. bis 20. März 2012: Sonderschauen Exempla 2012 –Glas-Werkstoff des Handwerks zwischen Tradition und Innovation, Talente 2012,Schmuck 2012, Meister der Moderne 2012.

Handwerkskammerfür München und Oberbayern

Galerie Handwerk

Seipp Wohnen, Waldshut, Bismarckstr. 35 + Tiengen, Schaffhauser Str. 36, www.seipp.com

Einrichten ist unsere Leidenschaft. Teilen Sie unsere Lust am Einrichten und lassen Sie sich bei einem Besuch in unseren Einrichtungshäusern in dieses spannende Thema entführen. Bei uns finden auch Sie Ihren Lieblingsplatz.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

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gute

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Chemnitz (D) GONZO Furniture | Markant und zeitlos

Das unverwechselbare Design der stilsicheren Wohnmöbel aus der Chemnitzer MöbelmanufakturGonzo Furniture bereichert sowohl Arbeitsräume als auch die Rückzugsorte aus der Hektik desAlltags. Möbelstücke sind bei Gonzo Furniture mehr als stumme Zeugen, sie sind treue Begleiterauf individuellen Lebenswegen. Die zeitlosen Entwürfe offerieren beständige Alternativen zugegenwärtigen Trends. Im Webshop bei GONZO Furniture sind die Möbel erhältlich.

GONZO Furniture | Hübschmannstr. 18 | D-09112 Chemnitz | www.gonzo-furniture.de

Karlsruhe (D) Gommini | Spielzeug mit Verantwortung

Für das Designerpaar Jette Loeper und Jochen Gaukel muss das perfekte Spielzeug gleichmehrere Dinge können: Es sollte etwas besonderes sein, aus kindgerechten, ökologischen Ma-terialien bestehen und sowohl dem Auge als auch dem Kind viel Freude bereiten. Aus der Ideefür ein Geschenk für ihre eigene Tochter entstand die Marke Gommini – eine Reihe von Spiel-zeugen und Spielmöbeln aus mit biologischem Holzöl behandeltem Valchromat, die sich durcheine klare und schöne Formensprache und eine Schlichtheit auszeichnen, die die Fantasie derKinder anregen soll. Beziehen kann man die liebevoll designten Kinderprodukte über den Online -shop und in ausgewählten Spielzeugläden.

www.gommini.de

Liestal (CH) triplex | Nachhaltige Holzarbeiten

Die Schreinerei triplex bietet in den Bereichen Küche, Möbel und Innenausbau seit über 20 Jah-ren individuelle Lösungen nach ökologischen Kriterien an. Weil verantwortungsvolles Handelnfür die Kollektivgesellschaft zum Gestaltungsprozess gehört, ist sie seit Jahren FSC-zertifiziertund Mitglied des WWF Global Forest and Trade Network. triplex präsentiert sich regelmäßig aufAusstellungen wie MUBA, OFFA, in&out, Z-Art, Artichoses oder blickfang Basel und Zürich. DerApéro- und Salon-Tisch tapatri wurde auf der blickfang Basel 2010 mit dem Design-Preis Silberausgezeichnet. In der Liestaler Werkstatt können sämtliche Modelle angeschaut und gekauftwerden.

triplex | Roth Schreiber Wyssmann | Gerberstr. 5B | CH-4410 Liestal | www.triplex.ch

Basel (CH) Regula Freiburghaus | Florale Schmuckunikate

Wer sich als Kind gern mit Ketten aus aneinandergeknüpften Gänseblümchen geschmückt hat,wird von den Stücken der Schweizer Schmuckdesignerin Regula Freiburghaus begeistert sein.Die fragil und archaisch anmutenden Schmuckunikate sind Silberabgüsse echter Pflanzenteile– verarbeitet zu einzigartigem Hals-, Ohr- und Fingerschmuck. Die vergänglichen Originale fürdie liebevoll handgefertigten Schmuckstücke sammelt die Designerin auf Spaziergängen in derNatur – ihre Inspiration am Wegesrand und in ihren eigenen Kindheitserinnerungen. Der unge-wöhnliche Schmuck, dessen Charme man sich nicht entziehen kann, ist in der Schmuckwerk-statt von Regula Freiburghaus und im Online-Shop erhältlich.

Schmuckwerkstatt Regula Freiburghaus | Rheingasse 51 | CH-4058 Basel | www.regulafreiburghaus.ch

Bern / Winterthur / Biel (CH) Doris Berner | Schmuckgestaltung - experimentell

„Lucy in the Sky“ nennt die Schmuckgestalterin Doris Berner ihre neue Kollektion. Man magdabei an die Beatles denken, doch die „Diamonds“ sucht man in diesen Kreationen vergeblich.Darin allerdings besteht genau der Reiz: Berner, die an der Schule für Gestaltung in Basel eineAusbildung in Experimentellem Gestalten mit Textilien absolvierte, arbeitet mit einer besonderenThermofixierung. Microgewebe und Seide werden dadurch mit später wieder entfernten Glas-kugeln, Steinen und Kernen in Form gebracht. Das Resultat: Ein verblüffendes Design, das anMeeresschaum, Seifenblasen und Perlenketten erinnert.

debe | Junkerngasse 27 | CH-3011 Bern | www.dorisberner.chtuchinform | Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur | www.tuchinform.chWeisbrod shop | Kramgasse 61 | CH-3011 Bern | www.weisbrod-zuerrer.ch essor | Zentralstr. 32a | CH-2500 Biel | www.essor32.com

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BASEL | CH

NATUR Kongress und Messe13. bis 16. April

In einer einzigartigen Kombination aus Messe, Festival, Kongress und Galafindet vom 13. bis 16. April 2012 zum siebten Mal die NATUR statt. Die Ver-anstaltung richtet sich an Fachkundige und Entscheidungsträger aus Politik,Wirtschaft und Verbänden, sowie an die breite Bevölkerung und thematisiertdie wirtschaftliche Nutzung unserer Ressourcen unter dem Aspekt der Nach-haltigkeit.

Hochkarätige Referenten setzen sich im Rahmen des NATUR Kongresses2012 intensiv mit der Frage auseinander, wie unser umfassender Rauman-spruch zukünftig mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit und dem Schutz un-serer Umwelt zu vereinbaren ist. Unter ihnen Bundesrätin Doris Leuthard,Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energieund Kommunikation (UVEK) und der alternative Nobelpreisträger NnimmoBassey, der den Landschaftsschutz und seine existentielle Bedeutung im glo-balen Kontext thematisiert. Das Plenum erarbeitet unter anderem in 20 Workshops konkrete Lösungs-

ansätze und regt die rund 700 Kongressteilnehmer zu kontroversen Diskus-sionen an.

An der NATUR Messe nehmen 100 Aussteller teil, die den über 40.000 er-warteten Besuchern nachhaltig hergestellte und fair beziehungsweise regionalgehandelte Produkte präsentieren. Themen sind unter anderem Abfall undRecycling, Essen und Trinken, Fairtrade und Bioprodukte sowie Haushalt undWohnen.

Das Festival bietet ein vielfältiges Unterhaltungsprogramm und die NATURGala wird als glamouröse Abendveranstaltung mit 800 Gästen und VIPs ausPolitik, Wirtschaft, Verbänden und der Bevölkerung stattfinden. [ML]

Kongress und Gala Congress Center Basel / Messe und Festival: Halle 4 der Messe Basel,

MCH Messe Schweiz (Basel) AG, Messeplatz 21 | CH-4021 Basel | www.natur.ch | 10 – 18 h

tipps

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Bundespreis Ecodesign Erstmalig ausgelobtBewerbungsfrist bis zum 30. April 2012

Mit Attributen wie „Gutes Design“ und „Öko“ schmücken sich viele gern. Da-hinter stehen leider nicht immer seriöse Standards. Kann ausgerechnet einweiterer Designpreis mehr Transparenz schaffen? Beim Ecodesign geht esnicht nur um schicke Taschen aus Recyclingmaterial. Umweltauswirkungenvon Produkten und Dienstleistungen werden bereits im Designprozess fest-gelegt. Wichtige Kriterien sind beispielsweise der Gebrauchswert sowie dieReparaturfähigkeit eines Produktes. Ein Designwettbewerb kann diese Kriteriensichtbar machen, bewerten und Orientierung für Unternehmen und Verbrauchergeben.

Das Internationale Design Zentrum Berlin (IDZ) hat im Auftrag des Bundes-umweltministeriums und des Umweltbundesamtes mit dem Bundespreis Eco-design ein transparentes Wettbewerbsverfahren für ökologisches Designerarbeitet. Dabei wurde es von einem Projektbeirat unterstützt. Ein wichtigesInstrument zur Bewertung ökologischer und gestalterischer Qualität stellt dievon BMU, UBA und IDZ gemeinsam entwickelte Kriterienmatrix dar. Diese

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BERLIN | D

bildet die wichtigsten Parameter für ökologisches Design entlang des Pro-duktlebenszyklus ab.

Im Januar 2012 ist der Bundespreis Ecodesign erstmalig ausgelobt worden.Unternehmen sowie Designer/-innen können sich bis zum 30. April 2012 inden Kategorien „Produkt“, „Konzept“ und „Nachwuchs“ bewerben. In derKategorie „Produkt“ können Produkte, Dienstleistungen und Systeme aussämtlichen Designsparten eingereicht werden. Diese müssen auf dem deut-schen Markt erhältlich sein. Die Kategorie „Konzept“ umfasst Prototypen mitMarktreife und Konzeptstudien mit einer realistischen Durchführbarkeit. Inder Kategorie „Nachwuchs“ können Nachwuchsdesigner/-innen ihre Produkteund Konzepte einreichen.

Weitere Informationen und Anmeldung zum Wettbewerb unter

www.bundespreis-ecodesign.de

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BERN | CH

Design Messe BernMesse für Vintagedesign3. und 4. März

Anfang März findet in Bern die zweite Berner Design Messe für rares VintageIntérieur des 20. Jahrhunderts statt. Veranstaltungsort ist wie im vergangenenJahr das Zentrum Paul Klee, das seit seiner Eröffnung im Juni 2005 als Denk-mal für einen der bedeutendsten Künstler des letzten Jahrhunderts gilt. Dabeiist das Zentrum nicht nur Präsentationsort der weltweit größten Sammlungvon Werken und biografischen Materialien eines Künstlers von Weltformat,sondern will auch als Plattform für spartenübergreifende künstlerische Aus-

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drucksformen verstanden werden. Den erlesenen Ausstellungsstücken derDesign Messe Bern wird dank der lichtdurchfluteten Architektur des italie -nischen Architekten Renzo Piano in den Räumen des Zentrums eine hoheWertschätzung zuteil. Zu sehen und kaufen sind Designikonen des 20. Jahrhunderts, präsentiertvon ausgewählten Sammlern und Händlern aus der Schweiz, Frankreich undÖsterreich. Ausgestellt und gehandelt werden dabei nur Originale oder vom

Designer/Hersteller lizensierte Reproduktionen – von Einrichtungsgegenstän-den, Leuchten, Glas- und Keramikwaren über Werbedrucke bis hin zu Acces-soires. [ML]

Zentrum Paul Klee

Monument im Fruchtland 3 | CH-3000 Bern 31 | www.paulkleezentrum.ch

3. und 4. März 10 – 18 h

Foto: ZPK

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FRANKFURT a.M. | D

Chinesische DingeAusstellung23. Februar bis 27. Mai

Die Ausstellung „Chinesische Dinge“, die vom 23. Februar bis 27. Mai 2012im Museum für Angewandte Kunst Frankfurt gezeigt wird, ist die konsequentweitergeführte Inszenierung eines Projektes der Popcorn Idea Factory aus Pe-king, das vor dem Hintergrund wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und kultu-reller Veränderungen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dabei kommt derTitel des Projektes nicht von ungefähr, denn die ausgewählten Objekte sindin ihrer Art so different, dass sie nur genau ein Kriterium gemein haben: siesind ein Splitterprodukt des modernen Chinas.

Die rote Laterne, © Popcorn Idea Factory; Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

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Omnipräsent in fast allen Städten und Orten Chinas: die Motorrad-Rikscha; Foto: Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

Die Ausstellung stellt vor, hinterfragt und analysiert die gesellschaftlich-kulturelle Bedeutung der alltäglichen Dinge, die von Ming-Porzellan und Per-serteppich über Rasierapparat und Radio bis hin zum Tamagotchi den Facet-tenreichtum des Exportweltmeisters widerspiegeln. Zugegeben stiften Dinge,wie das Spülmittel „Whitecat“, dessen Packungsdesign in China einen regel-rechten Trend ausgelöst hat, zunächst Verwirrung beim europäischen Be-trachter, doch in ihrer schillernden Gesamtheit verraten uns die ausgestelltenDinge viel über ein Land, das wir in seiner Alltagskultur bis heute oftmals

kaum verstehen. Zu der Annäherung an die chinesische Kultur trägt auch dasumfangreiche Rahmenprogramm mit Vorträgen, Buchvorstellung, themati-schen Kulturdarbietungen sowie Führungen und Workshops bei. [ML]

Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt | www.angewandtekunst-frankfurt.de

Di, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h, Mo geschlossen

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WOHA. Architektur atmetAusstellungbis 29. April

Riesige Flächen aus Glas und Beton sind die Gesichtszüge der Großstädte, andie wir uns schon längst gewöhnt haben. Die Symbole wirtschaftlicher Machtsind repräsentativ und eindrucksvoll, jedoch wird der Wolkenkratzer auch alsBautyp angesehen, der sich nicht in seine Umgebung einfügt, sondern sie kühldominiert. Die Ausstellung „WOHA. Architektur atmet“ zeigt noch bis zum 29.April 2012 im Deutschen Architekturmuseum, wie der Großstadt-Dschungelauf eine naturverbundene Art interpretiert und gestaltet werden kann. Sie zeigtin Form von Fotos und Plänen, Modellen, digitalen Bildern und Projekttextenbewohnbare Oasen, die in luftiger Architektur eine neue Einbindung der Naturerlauben und die Begriffe Wolkenkratzer und Nachhaltigkeit in eine neue,harmo nische Interaktion bringen. Und das sind nicht etwa Zukunftsvisionen,sondern Modelle und Pläne eines Stils, den die Architekten des WOHA Archi-tekturbüros mit Sitz in Singapur schon über einige Jahre perfektionieren.

Bekannt wurden die WOHA Gründer Wong Mun Summ und Richard Hassell inAsien bereits Ende der 1990er Jahre, als sie tropisch-offene Einfamilienhäuserentwickelten. Die berühmtesten Beispiele Ihrer Architektur gliedern sich aberin die Kategorie der Bauten ein, der sich die Designer heute verschrieben haben:Hochhäuser und Großstrukturen, die neue Raumgewinnung aus dem Himmelschaffen und durch ungewohnt luftdurchlässige Strukturen und viel grüne Fas-saden auffallen. Dabei hat die opulente Bepflanzung neben ihren optischen Rei-zen auch viele positive Eigenschaften, die die Lebensqualität der Menschenverbessert: Der Bewuchs schafft ein angenehmes Wohnklima, sorgt für Frisch-

luft und ist ein ebenso wirksamer Sonnenfilter wie Regenschutz. Damit ist dienachhaltige Wohnarchitektur WOHAs wegweisend für viele Großstädte mit tro-pischem Klima und gilt als Vervollkommnung des vertikalen Wohnens und idealeNutzung von Lebensraum. Wer keine Gelegenheit hat, sich die imposanten Bau-ten der Architekten live anzusehen, bekommt in Frankfurt bei der Ausstellung„WOHA. Architektur atmet“ nun die Möglichkeit, sich ihrer in Form von ein-drucksvollen Bildern oder Modellen anzunehmen. Dabei sind die präsentiertenObjekte in vier Kategorien und Abschnitte unterteilt: Permeable Häuser, derenbewohnbare Außen- und Innenbereiche bemerkenswert ineinander übergehen,offene Schul- und Gemeinschaftsbauten, wie die Kunsthochschule in Singapurmit ihrer üppig bepflanzten Fassade, deren Architektur Luftströme erzeugt undsomit ihr eigenes Klima produziert, poröse Türme, die in imposanter Höhe ver-tikales Wohnen inmitten grüner Bepflanzung demonstrieren, und durchlässigeHotels und Resorts. Die WOHA Ausstellung zeigt einen Entwurf des modernenLebens in vertikalen Gartenstädten und vollführt den vollendeten Spagat zwi-schen einem verantwortungsbewussten Umgang mit der Natur, einzigartigemDesign und der Verbesserung von Lebensqualität. Kurzum: Architektur, die atmetund einem gleichzeitig den Atem raubt. [ML]

Deutsches Architekturmuseum (DAM)

Schaumainkai 43 | D-60596 Frankfurt am Main | www.dam-online.de

Di und Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi. 11 – 20 h, Führungen Sa und So 15 h

Vertikale Städte. Rendering: Obilia, WOHA

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Im langen Loh 42

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www.tamikomai.ch

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GRAZ | A

Hans Hollein Ausstellung kuratiert von Peter Weibel und Günther Holler-Schusterbis 9. April

„Alles ist Architektur“, proklamierte Hans Hollein anno 1967. In einer Ausstel-lung in den frisch eröffneten Räumen des Universalmuseums Joanneum Grazlässt sich noch bis 9. April das vielfältige und umfangreiche Werk des öster-reichischen Architekten und Designers nachvollziehen. Mit der universellenSprache der Architektur erschafft der Pritzker-Preisträger ein zwischen Kunst,Design, Theorie und Lehre oszillierendes Lebenswerk.

Hans Holleins visionäre Entwürfe der Fünfziger- und Sechzigerjahre, seinestädtebaulichen Utopien, seine radikal neuen Arbeits-, Wohn- und Raumkon-zepte materialisieren sich in Meilensteinen der Gestaltungsgeschichte. Derzur Metapher für den Städtebau der Zukunft gewordene „Flugzeugträger“,das „aufblasbare Büro“ als Vorgeschmack auf die e-workstations der Gegen-wart oder auch die collagierten Felsbrocken der „Überbauung von Wien“ fan-den teils Eingang in die Wirklichkeit und in so bedeutende Sammlungen wiejene des MOMA oder des Centre Pompidou.

Digging – piling up – forming – aushöhlen und aufbauen waren weitereSchlagworte, die Hollein schon früh als Leitmotiv formulierte. Im Laufe seinesLebens manifestierten sich auch diese baulichen Prinzipien in Form spekta-kulärer Entwürfe, wie jenem für ein Guggenheim Museum im Mönchsbergvon Salzburg und Realisierungen wie – um nur ein Beispiel unter vielen zunennen – dem Museumsbau Vulcania in der französischen Auvergne.

Anlässlich der Ausstellung erschien nun im Hatje Cantz Verlag eine umfang-reiche Publikation zu Holleins Werk. Schriften und Bildmaterial aus allen Jahr-zehnten werden begleitet von ergänzenden Texten des Architekten undAusstellungskurators Peter Weibel.

Neue Galerie Graz im Joanneumsviertel

Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse | A-8010 Graz | www.museum-joanneum.at

Di – So 10 – 17 h

Non-physical Environment, 1967; Foto: Atelier Hollein Mobiles Büro, 1969; Foto: Atelier Hollein

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MÜNCHEN | D

Handwerk & DesignInternationale Handwerksmesse mit Sonderschauen14. bis 20. März

Kunst, Handwerk und Design, drei Bereiche, doch die Grenzen dazwischensind oft nur fließend. Die „Handwerk & Design“, die im Rahmen der Interna-tionalen Handwerksmesse stattfindet, greift diese Entwicklung auf. Sie bringthandwerkliches Können und gute Gestaltung zusammen. Besondere Anzie-hungspunkte sind dabei immer wieder die Sonderschauen und die Preisver-leihungen durch internationale Jurys.

Seit mehr als 40 Jahren die größte Sonderschau auf der Internationalen Hand-werksmesse ist die „EXEMPLA“. Diese setzt 2012 glasklare Akzente. Unterdem Titel „Glas – Werkstoff des Handwerks zwischen Tradition und Innovation“präsentiert sie das Material in seiner ganzen Bandbreite und verdeutlicht indiesem Zusammenhang auch, wie zukunftsweisend handwerkliche Leistun-gen sein können. Lebende Werkstätten erlauben den Besuchern einen Blickhinter die Kulissen und machen den beeindruckenden Produktionsprozesshautnah erlebbar. Außerdem werden anhand exemplarischer Beispiele dievielen innovativen Anwendungen von Glas veranschaulicht: als Werkstoff inder zeitgenössischen Architektur, in Kunst und Design sowie als Material fürhochkomplexe Apparate in den Bereichen Forschung und Wissenschaft.

Ein internationaler Wettbewerb für junge Handwerker in Gestaltung und Tech-nik ist die Sonderschau TALENTE. Sie ist geprägt von einem experimentellenUmgang mit Materialien und Handwerkstechniken. Die besten Beiträge wer-

den jedes Jahr mit dem TALENTE-Preis ausgezeichnet. Werke zeitgenössi-scher Gestaltung von international berühmten Meistern im Kunsthandwerkund in der angewandten Kunst zeigt die Sonderschau MEISTER DER MODERNE.Auf der „Handwerk & Design“ stellen sie ihr Schaffen in den WerkbereichenGlas, Holz, Keramik, Metall und Textil vor.

Als weltweit wichtigste Ausstellung ihres Fachs gilt die SonderschauSCHMUCK, die seit über 50 Jahren in München stattfindet. 65 Goldschmiedeund Schmuckgestalter aus 27 Ländern setzen mit ihren dort gezeigten Expo-naten Maßstäbe. So wird diese international berühmte Sonderschau auf derInternationalen Handwerksmesse auch immer wieder zum Ausgangspunktneuer stilprägender Strömungen. Ihren Höhepunkt erlebt die SCHMUCK mitder Verleihung des Herbert-Hofmann-Preises am Samstag, den 17. März2012. Darüber hinaus gruppieren sich rund um die SCHMUCK eine Reihe vonBegleitveranstaltungen in Münchner Galerien, Museen und Kulturinstituten.Die Werke der Sonderausstellungen werden Messebesuchern in täglichenFührungen präsentiert und erläutert. Tickets im Vorverkauf sind ab Mitte Feb-ruar erhältlich.

Handwerk & Design | Internationale Handwerksmesse

Messegelände München | Am Messesee | D-81829 München | www.ihm-handwerk-design.com

täglich 9.30 – 18 h

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Munich Creative Business Week (MCBW) 2012Ausstellungen, Führungen, Vorträge, Konferenzen und Workshops 7. bis 12. Februar

In der zweiten Februarwoche findet in München erstmals die Munich CreativeBusiness Week (MCBW) statt. Im Fokus der Veranstaltung, die von bayerndesign ausgerichtet und vom Bayerischen Wirtschaftsministerium sowie derLandeshauptstadt München gefördert wird, steht Gestaltung in all ihren Facetten.Von Produkt-, Mode-, Service- und Kommunikationsdesign über Architektur bishin zu Design für elektronische Medien findet sich bei der MCBW alles, was mitder zukunftsorientierten Gestaltung unserer Umwelt, unseres Lebens- und Ar-beitsalltags, zu tun hat. In Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, Konferenzenund Workshops kann sich der Besucher informieren und inspirieren lassen.Zum Beispiel von den ungewöhnlichen Design-Objekten der Ausstellung „Zuschön, um Müll zu sein“ des Veranstalters World of Eve. Die Idee hinter denProdukten, die mal als Serie, mal als Einzelmodelle daherkommen, ist, dass ausjedem aus unserem Alltag verstoßenen Gegenstand in einer neuen Verwendungetwas Neues entstehen kann – wie zum Beispiel ein einzigartiges Lichtobjekt,das aus einer Glühbirne, Kupferdraht, Perlen und ein paar Stoffblüten kreiertwurde. Die Designstücke, die aus Naturmaterialien und gebrauchten, defektenoder aus der Mode gekommenen Produkten mit viel Talent und handwerklichemGeschick gefertigt werden, wecken beim Betrachter Kreativität und machenLust auf den mit der Ausstellung verbundenen Workshop. Ebenfalls mit demThema Abfall hat sich auch der Veranstalter SOLUTIONS Branding & DesignCompanies AG der Ausstellung „Nachhaltigkeit sichtbar machen“ auseinander-gesetzt. Am 10. Februar 2012 werden hier zukunftsweisende Verpackungslösungen

gezeigt, die demonstrieren, dass Design auch Kommunikationsmittel für denAspekt der Nachhaltigkeit sein kann. Die Veranstaltung „BMW Design – Historie,Gegenwart und Zukunft“ vom 7. bis 12. Februar 2012 zeigt im BMW Museumund der BMW Welt die Entwicklung des Automobilherstellers anhand verschiedensterFahrzeugmodelle und Inszenierungen.

Und ein weiterer Blick richtet sich nach vorn – bei der fünften TOCA ME designconference am 11. Februar 2012 in der Reithalle München wird unter dem Motto„Inspired by Design“ die Zukunft des Münchener Designs thematisiert. Nebender aktuellen Standortbestimmung ist das Ziel der TOCA ME 12 die Vernetzungder Münchener Design- und Kreativszene mit den internationalen Designzentren.Zu den Sprechern der Konferenz zählen unter anderem Golan Levin, Künstler,Komponist, Performer und Developer aus den USA und Evan Roth, Mitbegründerdes Graffiti Research Lab und F.A.T. Lab (Free Art & Technology Lab), außerdemwerden renommierte Gastredner vortragen. Höhepunkt der MCBW, die als jähr-lich stattfindendes Design-Event geplant ist, wird die iF design award night am10. Februar 2012 sein, in der erstmals gleich vier der renommierten Preise (iFproduct design award, iF communication design award, iF material design awardund iF packaging design award) an einem Ort verliehen werden. Anmeldung zuriF design award night in der BMW Welt in München unter www.ifdesign.de.

www.mcbw.de

Im Rahmen der Ausstellung zum neuen BMW 3er arbeiten Designer des BMW Group Design täglich von 18 – 19 h an einem Claymodell und geben Einblick in die Welt des BMW Produktdesigns.

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WIEN | A

Sixties DesignAusstellung29. Februar bis 17. Juni

In den Sechzigern war ja bekanntlich alles erlaubt. Es wurde experimentiert,in Frage gestellt, emotionalisiert, erprobt und phantasiert. Nicht nur in Formalternativer Lebensstile und neuer Wertevorstellungen, sondern auch beiallem, was die neue Generation nach außen hin repräsentierte. All dies istvom 29. Februar bis 17. Juni 2012 bei der „Sixties Design“ Ausstellung inWien zu sehen. Die breite Sammlung fokussiert das Möbeldesign der sech-ziger Jahre, umfasst aber auch Mode, Elektrogeräte und andere Alltagsge-genstände, die das typische Lebensgefühl dieser Zeit vermitteln. Damit dürftedie Sammlung sowohl blumige Erinnerungen früherer Schlaghosenträger we-cken, als auch andächtige Blicke späterer Generationen ernten. Die Objekteaus seinerzeit neuen Materialien, die in grellen Farben und phantasievollenFormen daherkamen, reichen von aufblasbaren Möbeln aus PVC über psy-chedelische Hippie-Mode bis hin zu futuristischem Lichtobjekten.

Poltrona Joe con Tobia, © Marirosa Toscani Ballo

Zu den wichtigsten Designern, die in der Ausstellung vertreten sind, zählenArne Jacob sen, Eero Saarinen, Johannes Spalt, Verner Panton, Walter Pichler,Paco Rabanne, André Courrèges, Helmut Bätzner, Olivier Mourgue, GünterBeltzig und Yves Saint Laurent. Ihre Designobjekte sind in zehn einzelnen Sta-tionen zu finden, die den Besucher durch die Ausstellung führen: Ein Blickzurück: Die Formensprache der 1950er Jahre, Die Geometrie der frühen1960er Jahre, Kugelfieber, Space Age Design, Mode, Werkstoff Plastik, PopFurniture, Antidesign, Neo-organisches Design und Das Ende des Booms.

[ML]

Hofmobiliendepot Möbel Museum Wien

Andreasgasse 7 | A-1070 Wien | www.hofmobiliendepot.at | Di–So 10–18h

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Kleinmöbel, Wohn- und Küchenaccessoires

Sebastian Schilling & Raphael Pozsgai | Schwarzwaldstr. 8 | 79423 Heitersheim | T. 07634/798167 | [email protected] | www.brettgeschichten.net

besuchen sie uns auf der BlickfangStuttgart vom 9. bis 11. März 2012

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Basel (CH) DAS ERSTE GOETHEANUM IN FOTOS UND DOKUMENTEN 31.3. – 4.5.Schweizerisches Architekturmuseum SAMSteinenberg 7 | CH-4051 Baselwww.sam-basel.orgDi, Mi, Fr 11 – 18 h, Do 11 – 20.30 h, Sa, So 11 – 17 h

muba13. – 22.4. MCH Messe Baseltäglich 10 – 18 hNATUR Messe13. – 16.4.Messe Basel Halle 4.1 und 4.0Messeplatz | CH-4005 Baselwww.muba.ch | www.natur.chtäglich 10 – 18 h

How to Love. Actus Group / Rutu Modan / Yirmi Pinkus /David Polonsky / Ari FolmanAktuelle Zeichenkunst aus Israelbis 26.2.2012Karikatur & Cartoon MuseumSt. Alban-Vorstadt 28 | CH-4052 Baselwww.cartoonmuseum.chMi – Fr 14 – 18 h, Sa, So 11 – 18 h

Basler PapiermühleSchweizerisches Museum für Papier, Schrift und DruckWorkshops, Kurse und StudiengängeBasler PapiermühleSt. Alban-Tal 37 | CH-4052 Basel www.papiermuseum.de Di – So 14 – 17 h

„A João Guimarães Rosa“ – Maureen BisilliatMit dem Bild Schreiben und mit dem Wort Sehen:Die Fotografische Gleichwertigkeit bei Maureen Bisilliatbis 8.3.Stiftung BRASILEA Westquaistr. 39 | CH-4019 Basel | www.brasilea.comMi – Fr 14 – 18 h, Do 14 – 20 h

Blickfang BaselInternationale Designmesse23. – 25.3. E-Halle auf dem NT Areal / ErlenmattErlenmattstr. 7 – 11 | CH-4058 Basel | www.blickfang.comFr 14 – 22 h, Sa 11 – 21 h, So 11 – 19 h

Berlin (D)Zeughausmesse für Angewandte Kunst12. – 15.4.Schlüterhof im Zeughaus des Deutschen Historischen MuseumsUnter den Linden 2 | D-10117 Berlinwww.zeughausmesse.de

coming up – die neue VitrineninstallationLight Ray Studies 1/3bis 23.2. designtransferUniversität der Künste BerlinEinsteinufer 43-53 | D-10587 Berlinwww.designtransfer.udk-berlin.deDi – Fr 10 – 18 h

Schausammlung / Offenes DepotWerkbundarchiv – Museum der DingeOranienstr. 25 | D-10999 Berlinwww.museumderdinge.deFr – Mo 12 – 19 h

Arnold Newman. MasterclassRetrospektive3.3. – 20.5. Eröffnung Freitag 2.3., 19 hC/O Berlin-International Forum For Visual Dialoguesim Postfuhramt | Oranienburger Str. 35 – 36D-10117 Berlin | www.co-berlin.com Mo – So 11 – 20 h

Die Sammlung BauhausOriginale der Klassischen ModerneDie kaiserliche Villa KatsuraFotografien von Ishimoto Yasuhirobis 12.3. Bauhaus-Archiv / Museum für GestaltungStühle ohne Beine21.3. – 10.6. Die Neue Sammlung – The International DesignMuseum Munich – zu Gast im Bauhaus-ArchivBauhaus-Archiv / Museum für GestaltungKlingelhöferstr. 14 | D-10785 Berlinwww.bauhaus.deMi – Mo 10 – 17 h

Give moreSchmidt Hammer Lassen Architekten, Dänemarkbis 15.3. Aedes am Pfefferberg Christinenstr. 18 – 19 | D-10119 Berlinwww.aedes-arc.de

Geschichte, Gegenwart und Zukunft der KommunikationDauerausstellungMuseum für Kommunikation BerlinLeipziger Str. | D-10117 Berlinwww.mfk-berlin.deDi 9 – 20 h, Mi – Fr 9 – 17 h

J. MAYER H.RAPPORT. EXPERIMENTELLE RAUMSTRUKTURENbis 9.4. Berlinische GalerieLandesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie u. ArchitekturAlte Jakobstr. 124 – 128 | D-10969 Berlinwww.berlinischegalerie.de Mi – Mo 10 – 18 h, Di geschlossen

Wunderkammer OlbrichtStändige Ausstellungme Collectors Room BerlinAuguststr. 68 | D-10117 Berlinwww.me-berlin.comDi – So 12 – 18 h

Ryoji Ikeda.dbbis 9.4. Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Die Sammlungen. The Collections. Les CollectionsWechselnde PräsentationenHamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart Invalidenstr. 50 – 51 | D-10557 Berlinwww.smb.museum.de Di – Fr 10 – 18 h, Sa 11 – 20 h, So 11 – 18 h

Designpanoptikum BerlinMuseum für skurrile ObjekteTorstr. 201 | D-10115 BerlinMo – Sa 11 – 20 h

Computerspiele. Evolution eines MediumsComputerspielemuseumKarl-Marx-Allee 93a | D-10243 Berlinwww.computerspielemuseum.deMi – Mo 10 – 20 h

Architektur + FotografieIwan Baan, Jan Bitter, Hertha Hurnausbis 3.3. Architektur Galerie BerlinKarl-Marx-Allee 96 | D-10243 Berlinwww.architekturgalerieberlin.deDi – Fr 14 – 19 h, Sa 12 – 16 h

noon. raum für gestaltungDresdener Str. 26 | D-10999 Berlin www.noonberlin.deMi – Fr 11 – 19 h, Sa 12 – 18 h

Design & Company | Workshopreihe 2012Positionierung, Finanzen, Marketing, Organisation und Rechtin sechs zweitägigen Modulenab 29.3. Design & Company: TagesworkshopDesigner/-innen als Unternehmer/-innen: Selbstverständnisund Wirkung19.3. Design & Company: TagesworkshopGemeinsam zum Ziel: Mitarbeiterführung und Teamaufbau in der Designwirtschaft20.3. IDZ | Internationales Designzentrum Berlin e.V.Flughafen Tempelhof | Bauteil D2Columbiadamm 10 | D-12101 Berlin www.idz.deMo – Fr 10 – 18 h

Bern (CH)Design Messe Bern3. – 4.3. Zentrum Paul Klee BernMonument im Fruchtland 3 | CH-3000 Bern 31 www.zpk.orgtäglich 10 – 17 h

Berlin Special bei TOKU mit den Berliner LabelsDieter und Thomas, Nome Proprio, Kristin Jung und Engelbrot Mode by Caren Wiederhold bis 7.3. TOKU swiss labelsGerechtigkeitsgasse 53 | CH-3011 Bern www.toku-store.ch Mo 14 – 18.30 h, Di, Mi, Fr 11 – 18.30 h, Do 11 – 20 h, Sa 11 – 17 h

Bonn (D)Art and Design for AllThe Victoria and Albert Museumbis 15.4.Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbHMuseumsmeile BonnFriedrich-Ebert-Allee 4 | D-53113 Bonn www.kah-bonn.deDi , Mi 10 – 21 h, Do – So 10 – 19 h

Bremen (D)Imagefaktor – Das Bild der Wirtschaft bis 9.4. Wilhelm Wagenfeld Haus – Design im Zentrum Am Wall 209 | D-28195 Bremen www.wwh-bremen.deDi 15 – 21 h, Mi – So 10 – 18 h

Brüssel (B)EUROPALIA BRÉSILPerles de liberté - Bijoux afro-brésiliensbis 26.2.2012MAC’s-Musée des Arts ContemporainesSITE DU GRAND-HORNU / Grand-Hornu Images82, Rue Sainte-Louise | B-7301 Hornu www.grand-hornu-images.de

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SCHNEIDER + SCHUMACHERbis 29.4.Deutsches Architekturmuseum WOHA. Architektur ametbis 29.4.Deutsches Architekturmuseum Schaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.www.dam-online.deDi, Do – Sa 11 – 18 h, So 11 – 19 h, Mi 11 – 20 h

Randscharf – Design in Islandbis 4.3.Museum für Angewandte Kunst FrankfurtTokyo Adc Awardbis 15.4.Museum für Angewandte Kunst FrankfurtChinesische Dinge23.2. – 27.5. Museum für Angewandte Kunst FrankfurtSchaumainkai 17 | D-60594 Frankfurt a.M.www.museumfuerangewandtekunst.frankfurt.deDi, Do – So 10 – 17 h, Mi 10 – 21 h

Medien erzählen Geschichte(n)„Kommunikation satt“ (Dauerausstellung)Museum für KommunikationSchaumainkai 53 | D-60596 Frankfurt am Mainwww.museumsstiftung.deDi – Fr 9 – 18 h, Sa, So 11 – 19 h

Freiburg (D)„Aus Alt mach Neu“ mit Arbeiten von Isolde Zimmerlin bis 2.3.Work simple, work small Arbeiten des Workshops mit Linda Colsh15.3. – 30.4. Quilt Star Basler Str. 61 (im Viktoriahaus) | D-79100 Freiburgwww.quiltstar.deMo 14.30 – 18.30 h, Di, Fr 9.30 – 12.30 und 14.30 – 18.30 h

Galerie & Kunstgewerbehandel BollhorstOberlinden 25 I D-79098 Freiburg www.galerie-bollhorst.deMi – Fr 14 – 18 h Sa 11 – 16 h

Graz (A)Hans HolleinAusstellungbis 9.4.Neue Galerie Graz im JoanneumsviertelZugang Kalchberggasse | A-8010 Grazwww.museum-joanneum.atDi – So 10 – 17 h

Hamburg (D)Neueröffnung Sammlung Moderneab 18.2. Museum für Kunst und GewerbeUDO. Die Ausstellungbis 11.3. Museum für Kunst und GewerbeAlexander McQueen. Inspirationsbis 6.5.Museum für Kunst und GewerbeSteintorplatz 1 | D-20099 Hamburg | www.mkg-hamburg.dewww.kunstundhandwerkmesse.deDi – So 11 – 18 h, Do 11 – 21 h

Frühjahrsmesse Koppel 66Verkaufsausstellung für Kunsthandwerk und Design29.3. Koppel 66 | Haus für Kunst und HandwerkLange Reihe 75 | D-20099 Hamburg | www.koppel66.deFr – So 11 – 19 h

>> für Zuhause <<bis 3.3. craft2eu – Agentur und Ladengalerie füreuropäisches Kunsthandwerk und DesignEppendorfer Weg 231 | D-20251 Hamburg | www.craft2eu.deMo – Fr 12 – 9 h, Sa 11 – 16 h

Die brand eins-Fotoausstellung im stilwerk:Wo Wirtschaft spieltbis 10.3. stilwerk limites edition design gallery Im stilwerk Hamburg | Große Elbstr. 68 | D-22767 Hamburg www.stilwerk-designgallery.de

Hanau (D)Deutsches Goldschmiedehaus HanauAltstädter Markt 6 | D-63450 Hanau | www.gfg-hanau.deDi– So 11–17h

Heidelberg (D)„Frozen, thrown and folded ...“Schmuckkunst, Gefäße, Wandplastikenbis 1.4. Galerie Heller | Friedrich-Ebert-Anlage 2 | D-69117 Heidelbergwww.galerie-heller.deDi – Fr 11 – 13 h und 14 – 18 h, Sa 11 – 18 h

Quilt Art at 25bis 18.3. Textilsammlung Max Berk Kurpfälzisches MuseumBrahmsstr. 8 | D-69118 Heidelberg-Ziegelhausenwww.museum-heidelberg.deMi, Sa, So, 13 – 18 h

Herford (D)Asche und GoldEine Weltenreisebis 22.4., Gehry-Galerien5. Recycling Designpreis18.2. – 1.4. Marta HerfordGoebenstr. 2-10 | D-32052 Herford www.marta-herford.de Di – So 11 – 18 h, Mo geschl.

Husseren-Wesserling (F)Musée TextilDauerausstellung Parc de Wesserling | Ecomusée TextileF-68470 Husseren-Wesserling | www.parc-wesserling.frMo – So 10 – 18 h

Karlsruhe (D)„Fäden, Fäden, Fäden ...“18.2. – 1.3. Markgrafenstr. 14, Ecke Fritz-Erler-Str. | D-76131 Karlsruhewww.gedok-karlsruhe.de täglich 16 – 19 hINVENTAART OF LIVING9. – 12.2. Messe Karlsruheartundform 2012Sonderschau für Design, Kunst und Handwerk9. – 12.2.Messe Karlsruhe Messeallee 1 | D-76287 Rheinstetten | www.hinte-messe.dejeweils 10 – 18 h

inside viewgrazmit Tobias Kestel, DesignerWhite Elephant DesignLab

Meine Designtipps in Graz – das sollte man sich anschauen!

Wir beginnen unseren Rundgang gleich mit einem mustsee: die Andrä-Kirche im Stadtteil Gries. Unter demLogo „Andrä Kunst“ läuft dank des sehr progressiven undkunstsinnigen Pfarrers Hermann Glettler seit 1999 einepermanente Auseinandersetzung zeitgenössischen Kul-turschaffens. Objekte und Installationen sind auf verblüf-fend einfühlsame Weise in den Kirchenraum integriert.Pfarrei Graz – St. Andrä, Kernstockgasse 9, www.kunst.st-andrae-graz.at

Wir schlendern weiter über die rauschende Mur (vonderen Hauptbrücke aus man im Sommer den Surfern zu-sieht), zum Möbelshopping in den fein sortierten DesignLaden21. Shopping der besonderen Art, denn ChefinAlexa Holzer kehrt von ihren regelmäßigen Streifzügendurch die Designmessen der Welt immer mit ausgewähl-ten Gustostückerln zurück. Aktuell können Stücke vonSupershape, Pinchdesign oder kraud verkostet werden. Laden21, Kaiserfeldgasse 21, www.laden21.at

Gleich um's Eck vom Laden21 sollte man unbedingt dassoeben eröffnete Universalmuseum Joanneum be-suchen. In dem von den Madrider Architekten Nieto So-bejano und dem Grazer Büro eep architekten gestaltetenAreal sind die Steiermärkische Landesbibliothek, dieNeue Galerie Graz, die Multimedialen Sammlungen unddas Naturkundemuseum (Eröffnung im März!) unterge-bracht. In der Neutorgasse / Ecke Raubergasse, www.joanneumsviertel.at

Auch das Illustratorenduo Paul Alltag ist ganz „fresh“:In der Klosterwiesgasse im Jakominiviertel – da wo derBoden rot ist und die Stimmung brennt vor Kreativität!Der roten „Laufbahn“ folgend geht man auf Entdeckungs-tour und findet zahlreiche Kulturprojekte, junge Galerien,Designer. Klosterwiesgasse 6, www.paulalltag.com

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inside viewhamburgmit Hadi TeheraniArchitekt und Designer

Tipps für meine Lieblingsstadt Hamburg – das sollte man sich anschauen!

Auf der Fleetinsel, fünf Minuten vom Jungfernstieg ent-fernt, lockt die Kunstbuchhandlung Sautter + Lack-mann. Hier, in einer ehemaligen Lagerhalle, kann manalles um sich herum vergessen und taucht ein in andere,gedruckte und auf diesem Weg neu gestaltete Welten.Architektur, Produktdesign, Grafikdesign, Webdesign,Foto grafie, Film, Mode, Theater und Tanz öffnen sich mitjedem aufgeschlagenen Buch auf andere Art und Weiseund lassen die Zeit vergessen. Auch im Zeitalter von In-ternet und Online-Shopping hat die unmittelbare Präsenzder Bücher nichts von ihrem Reiz verloren. Sautter + Lackmann, Admiralitätstr. 71 – 72,20459 Hamburg, www.sautter-lackmann.de

Wer sich danach noch unmittelbarer mit dem Thema Design beschäftigen möchte, wird in Zukunft im Elbtor-quartier am Magdeburger Hafen Hamburgs neuesDesign zentrum designxport besuchen können. Dieselange nur als Idee und im Netz bewegte Planung siehtfür das Jahr 2012 auch einen permanenten Ausstel-lungs-, Informations- und Diskussionsort für das ThemaDesign in Hamburg vor. Mit etwa 2.800 ortsansässigenDesignern und Designbüros gilt Hamburg als die De-signmetropole Deutschlands. Um so größer ist meineNeugier, diese Plattform endlich nutzen zu können. Fürden Austausch und die Vermarktung eröffnen sich miteinem solchen Kompetenzzentrum ganz neue Dimen-sionen. Weitere Informationen unter www.designxport.de undwww.hamburgunddesign.de.

Zum Abschluss des Tages entführe ich Sie ein drittes Malans Wasser, zu einem Ausblick über den Hafen und dieElbe Richtung Meer. Das Bürohaus Dockland liegt direktam Eingang zum Hamburger Hafen, mehr in als an derElbe. An der Südseite führt eine Freitreppe auf dashöchste Deck des „Kreuzfahrtschiffs“, 40 Meter überdem Wasser. Hier oben bläst der Hamburger Wind be-sonders frisch. Diese Aussicht wird für viele Hamburgerzum Sehnsuchtspunkt – gerade, wenn sie die Stadt amWasser für längere Zeit nur in der Erinnerung durchwan-dern dürfen. www.dockland-hamburg.de

Köln (D)Home of DesignDesign PostDeutz-Mülheimer-Str. 22a | D-50679 Kölnwww.designpostkoeln.deMi, Do, Fr 10 – 18 h, Sa 10 – 16 h

Krefeld (D)„Es putzt ganz ungemein“Accessoires und Damenkleidung der letzten 200 Jahre aus dem Bestand des Deutschen Textilmuseumsbis 15.4.2012Deutsches TextilmuseumAndreasmarkt 8 | D-47809 Krefeldwww.krefeld.de/textilmuseumDi – So 11 – 17 h, geschlossen 31.12. – 23.1.2012

Kronberg (D)Braun HiFi – Ursprung einer DesignKultur!BraunSammlung der Braun GmbHWesterbach CenterWesterbachstr. 23c | D-61476 Kronbergwww.braunsammlung.infoDi – Fr 11 – 17 h, Sa, So 11 – 18 h

Langenthal (CH)WeberherzenCreation Baumann Showroom in LangenthalBern-Zürich-Str. 23 | CH-4900 Langenthalwww.creationbaumann.comMo – Fr 9 – 12 h und 13 – 17 h

Lausanne (CH)Ettore Sottsass et Pierre Charpin : en verre et contre toutbis 31.8.Mudac Musée de design et d'arts appliquées contemporainsPlace de la cathédrale 6 | CH-1005 Lausannewww.mudac.chDi – So 11 – 18 h

Leipzig (D) METALL. KERAMIK. STEIN.bis 4.3.2012GRASSI | Museum für Angewandte KunstJugendstil bis Gegenwartab 4.3. GRASSI | Museum für Angewandte KunstVerborgene SchätzeSonderausstellung4.3. – 15.4. GRASSI | Museum für Angewandte KunstJohannisplatz 5-11 | D-04103 Leipzig www.grassimuseum.de Di – So 10 – 13 h, Mi + Do 10 – 20 h

Liestal (CH) FacettenVerkaufsausstellung23. – 25.3.Hanro Areal Benzburweg 18 | CH-4410 Liestal | ausstellung-facetten.chFr 17 – 21 h, Sa 11 – 18 h, So 11 – 17 h

Mulhouse (F)Musée de l'Impression sur EtoffesRue Jean-Jacques Henner 14 | BP 1468 | F-68072 Mulhousewww.musee-impression.comDi – So 10 – 12 h und 14 – 18 h

München (D)Munich Creative Business Week (MCBW)7. – 12.2.Infopoint 1 | BMW Welt | Am Olympiapark 1 | Eingang NordD-80809 München | www.mcbw.de

Ädellab – The State of ThingsKonstfack Stockholm. Schmuck17.3. – 29.4.Die Neue Sammlung - The International Design MuseumUnplugged. Bureau Mirko Borsche. Design Works!bis 18.3. Die Neue Sammlung - The International Design MuseumJohn Pawson1.3. – 20.5. Die Neue Sammlung - The International Design MuseumArchitekturmuseum der TU Münchenin der Pinakothek der ModerneBarer Str. 40 | D-80333 Münchenwww.die-neue-sammlung.de www.architekturmuseum.de | www.pinakothek.deDi – So 10 – 18 h, Do 10 – 20 h

Inhorgenta Trade Show for Jewelry and Watches 10.2. – 13.2. Neue Messe München Eingang West & Eingang Nordwest Hallen A1, A2, B1, B2, C1, C2 | D-81823 München Fr – So 9 – 18 h, Mo 9 – 17 h

Handwerk & DesignInternationale Handwerksmesse14. – 20.3.Internationale HandwerksmesseNeue Messe München Am Messesee | D-81829 Münchenwww.ihm-handwerk-design.com täglich 9.30 – 18 h

Toca me 12Inspired by design11.2.Reithalle | Heßstr. 132 | D-80797 München

In Form gegossenInternationale Keramikbis 25.2. Galerie Handwerk | Max-Joseph-Str. 4 | D-80333 Münchenwww.hwk-muenchen.de/galerieDi – Mi, Fr 10 – 18 h, Do 10 – 20 h, Sa 10 – 13 h

Nürnberg (D)Sammlung Design. In eigener Sache 2Forum für Angewandte Kunst NürnbergNeues Museum Nürnbergbis 12.2. Spielerisch Sitzen. Kinderstühle von Groß für Kleinbis 29.2.Neues Museum NürnbergSkulpturen im Design. Stefan Heiliger16.2. – 28.5. Neues Museum NürnbergHomage an Ettore SottsassDas Prinzip ReadymadeSelction Ron Arad Danish Design KomplotNeues Museum für Kunst und Design Nürnberg undDie Neue Sammlung - The International Design MuseumKlarissenplatz | D-90402 Nürnbergwww.nmn.de | www.die-neue-sammlung.deDi – Fr 10 – 20 h, Sa, So 10 – 18 h

Offenbach (D)Meisterwerke der angewandten Kunst in Ledervom Mittelalter bis zum Barockin der neuen Wilhelm-Düncher-GalerieDLM-Deutsches Ledermuseum / Schuhmuseum OffenbachFrankfurter Str. 86 | D-63067 Offenbachwww.ledermuseum.deDi – So 10 – 17 h, Mo nur für angemeldete Gruppen

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Kinderwelten – Internationale Kinderbuchausstellungbis 12.2.2012Klingspor Museum OffenbachHernstr. 80 | D-63065 Offenbach am Mainwww.klingspor-museum.deDi, Do, Fr 10 – 17 h, Mi 14 – 19 h, Sa, So 11 – 16 h

Paris (F)Maarten Baas Les curiosités d´un designerbis 12.2.Stefan Sagmeister Another exibit about promotion and sales materialbis 19.2.Les Arts Décoratifs-Nef 107 rue de Rivoli | F-75001 Paris www.lesartsdecoratifs.fr Di – So 11 – 18 h

Pforzheim (D)Serpentina. Die Schlange im Schmuckbis 26.2.Schmuckmuseum PforzheimJahnstr. 42 | D-75173 Pforzheim www.schmuckmuseum-pforzheim.deDi – So, feiertags 10 – 17 h

Die Seele der DingeDer Designer Günter Horntrichbis April Pforzheim GalerieBleichstr. 81 | 75173 Pforzheim | www.pforzheim.de Mi, Sa 14 – 17 h, So 11 – 17 h

Rixheim (F) Im Reich der kleinen Prinzen Tapeten im Kinderzimmer bis 31.12.Musée du Papier Peint28, rue Zuber | F-68171 Rixheim

Saint Etienne (F)Design mapbis 18.3.3. rue Javelin Pagnon | F-42000 Saint–Étiennewww.citedudesign.com

Schwäbisch Hall (D)Angewandte Kunst in Schwäbisch HallRathaus | Am Markt 6 | D-74523 Schwäbisch Hall Fr, Sa 11 – 19 h, So 11 – 18 h

Ste Marie aux Minnes (F)Mode & Tissus - 20ème édition – Collection Printemps20. – 25.3. 5, rue Kroeber Imlin | F-68160 Ste Marie aux Minneswww.modetissus.com

St. Gallen (CH)Werkstoffarchiv SitterwerkSittertalstr. 34 | CH-9014 St. Gallen | www.sitterwerk.ch Mo – Fr 9 – 17 h, So 14 – 18 h

Herrlichkeiten – Textile Kirchenschätze aus St. Gallen 9.3. – 30.12. Textilmuseum Vadianstr. 2 | CH-9000 St.Gallen | www.textilmuseum.ch Mo – So 10 – 17 h

Staufen (D)Keramikmuseum StaufenWettelbrunnerstr. 3 | D-79219 StaufenMi – Sa 14 – 17 h, So 11 – 13 und 14 – 17 h

Stuttgart (D)'Jour fixe 11/12' John Small: 'Whatever Happened to Simplicity?'

14.2., 19 hStaatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Neubau 2, Vortragssaal Am Weißenhof 1 | D-70191 Stuttgartwww.abk-stuttgart.de | www.fashionarchitecturetaste.com

Design zählt – Wie Kreativität ins Geschäft kommtDesign Center Stuttgartbis 18.2. Haus der WirtschaftWilli-Bleicher-Str. 19 | D-70174 Stuttgart www.design-center.de täglich 10–20h

Blickfang StuttgartInternationale Designmesse9.3.–11.3. Kultur- und Kongresszentrum LiederhallenBerliner Platz 1-3 | D-70174 Stuttgartwww.blickfang.comFr 12–22h, Sa 11–21h, So 11–19h

Mode, Design, Technologie, Management – Ausstellung von Studierenden

der Staatlichen Modeschule Stuttgart Infotag 2.3. 10 – 19 hStaatliche Modeschule Stuttgart Ulmer Str. 227 | D-70327 Stuttgartwww.modeschule-stuttgart.de

Ulm (D)Hochschule für Gestaltung UlmHfg – Archiv UlmBasteistraße. 46 | D-89073 Ulm www.hfg-archiv.ulm.de

Weiden (D)Das Weiße Gold des Nordens. Jugendstil-Porzellan. Beispiel Rörstrand, SchwedenEine Ausstellung der Neuen Sammlung - The International Design Museum Munichbis März Internationales Keramik-Museum WeidenLuitpoldstraße 25 | Waldsassener Kasten | D-92637 Weiden www.die-neue-sammlung.de

Weil am Rhein (D)Rudolf Steiner – Alchemie des Alltagsbis 1.5.Vitra Design MuseumRonan & Erwan Bouroullec – Albumbis 28.5. Vitra Design MuseumCharles-Eames-Str. 1 | D-79576 Weil am Rheinwww.design-museum.deMo – So 10 – 18 h, Führungen Sa, So 11 h

Wien (A) GÔM SÚ’ 2000 Jahre Keramik aus Viêt Nambis 25.3.MAK Museum für Angewandte KunstAngewandte Kunst. HeutePatrick Rampelottobis 6.5. MAK-Studiensammlung MöbelErschaute Bauten Architektur im Spiegel zeitgenössischer Kunstfotografiebis 22.4.MAK Ausstellungshalle

inside viewwienmit Karl Emilio Pircher, Fidel PeugeotWalking-Chair Design Studio GmbH

Unser Designspaziergang durch Wien– das sollte man sich anschauen!

Den Designspaziergang durch Wien beginnt man amBesten im Jean Nouvel Tower. Die dort ansässige stil-werk design gallery by Engelhorn & Turkiewiczfokus siert sich auf zeitgenössisches Design und gilt alssichere Quelle für gute Design-Tipps. Praterstr. 1, 1020 Wien, www.stilwerk.at

Danach geht es weiter ins MAK und seiner einzigartigenSammlung angewandter Kunst sowie einem der welt-besten Design-Shops. Stubenring 5, 1010 Wien, www.mak.at

Das Walking-Chair Design Studio ist gleich in derNähe und für jedermann offen. Zwischen Lampenkon-struktionen aus recyceltem PET Flaschen und einer mu-sikalischen Möbel-Tierfarm, schrauben Walking-Chairam Design der Zukunft. Rasumofskygasse 10, 1030 Wien, www.walking-chair.com

Im Hofmobiliendepot, dem größten Möbelmuseum derWelt, begegnet man dem original Walking-Chair. Andreasgasse 7, 1070 Wien, www.hofmobiliendepot.at

Bei einem anschließenden Besuch im Museumsquartiersollte man die im Architekturzentrum Wien präsen-tierte a_schau, eine Ausstellung zur österreichischenArchitektur im 20. und 21. Jahrhundert auf keinen Fallauslassen.

Kinder kommen im ZOOM Kindermuseum (ebenfallsim Museumsquartier) auf ihre Kosten. Ab März läuft dortdie Ausstellung „Schmatz, Mampf, Schlürf“ rund umdas Thema Essen. Museumsplatz 1, 1070 Wien, www.mqw.at

Abschließend lässt sich noch stilvoll einkehren. Im CaféDas Möbel werden die ausgestellten Möbel junger De-signer nicht nur benutzt, sondern können auch gekauftwerden. Burggasse 10, 1070 Wien, www.dasmoebel.at

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Exklusive Damenmode

ChristelGeigerStaufen

Hauptstraße 58Telefon 07633/5406

79098 Freiburg | Oberlinden 13 | Tel. + 49 761 3 59 35

„Tagtraum“ von OLBRISH | reddot design award winner 2007 Deutsches Leder Deutsches Design

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inside viewzürichmit Angeli Sachs Kuratorin am Museum für Gestal-tung Zürich und Leiterin des Studiengangs Master of Artsin Art Education / ausstellen & vermitteln an der ZHdK

Meine Designtipps in Zürich– das sollte man sich anschauen!

Die HELMRINDERKNECHT contemporary designgal lery hat im Zentrum von Zürich einen interessantentempo rären Ausstellungsraum eingerichtet. In der „edition21 / Zürich“ wird die ganze Bandbreite des Galeriepro-gramms an der Schnittstelle von Design und Kunstgezeigt. Vertreten sind zwölf Designer/innen, darunterKueng Caputo mit den lampada bocciata, die der aus-sterbenden Glühbirne ein leuchtendes Denkmal setzenoder Flynn Talbot mit seinem interaktiven Lichtobjekt X&Y.Bleicherweg 21, www.helmrinderknecht.com

Wer kennt nicht das Signet der SBB, die neun leuchtfar-benen Punkte der Plastiktasche von ABM oder die legen-dären Kampagnen für Toni Jogurt? Schweizer Grafik giltbis heute als hochkarätig und pionierhaft. Mit der umfas-senden Ausstellung „100 Jahre Schweizer Grafik“werden ab 10. Februar 2012 im Museum für Gestal-tung Zürich hundert Jahre grafischen Gestaltens aufge-rollt. Parallel läuft bis zum 4. März 2012 die Ausstellung„Schwarz Weiss – Design der Gegensätze“.Ausstellungsstrasse 60, www.museum-gestaltung.ch

Zwischen diesen beiden Ausstellungsorten liegt die Bahn-hofstr. Wer Mode als konzeptionelle Möglichkeit der indi-viduellen Gestaltung schätzt, wird hier in den Nebenstraßenfündig. Die Tour beginnt in der Boutique Roma, Pelikanstr.6/8, in der internationale Avantgardemode von Designernwie Rick Owens, Ann Demeulemeester, Junya Watanabeu.a. in kenntnisreicher Auswahl vertreten ist. Weiter gehtes mit dem innovativen Shop von Vestibule, St. Peterstr.20, in dem sich Labels wie Alexander Wang, Thakoon,Theyskens'Theory, Chloé oder Marc by Marc Jacobsfinden. Bei Looq am Münsterhof 14, und in der Dependancevon Looq auf der anderen Limmatseite in der Kirchgasse3, lässt sich das Spektrum abrunden. Noch Geld übrig?Dann lohnt sich ein Besuch im Store der renommiertenDesignerin und Schuhmacherin Stefi Talman an derOberdorfstrasse 13.

Eine Stärkung ist nun mehr als verdient. Eines meinerLieblingsrestaurants in Zürich ist das im Kreis 5 gelegeneJosef, das eine „globale Küche mit Erdhaftung“ pflegtund sich im Übrigen der „Abschaffung des Hauptgangs“verschrieben hat.Gasometerstrasse 24

DIE ZWEITE HAUTObjekte zum Verpacken und Bewahrenbis 1.4.Mak-Studiensammlung MetallALLERHAND!Fächer und Handschuhe aus der MAK-Sammlungbis 1.4.MAK-Studiensammlung TextilMAK Österreichisches Museum für angewandte Kunst / GegenwartskunstStubenring 5 | A-1010 Wien | www.mak.atDi 10 – 24 h, Mi – So 10 – 18 h

Vanity – Modefotografie aus der Sammlung F.C. Gundlach bis 1.4.Kunsthalle Wien Museumsplatz 1 | A-1070 Wien | www.mqw.attäglich 10 – 19 h, Do 10 – 21 h

Typopassage Wien decodeunicode – Die Schriftzeichen der Welt bis 31.3. MuseumsQuartier Wien Durchgang zwischen MQ Hof 1 und Hof 2 www.typopassage.attäglich 00 – 24 h

Winterthur (CH)GLASklar?bis 27.5.Gewerbemuseum WinterthurMaterial ArchivDauerausstellung1001 one thousand and one cups26.2. – 6.5. Gewerbemuseum Winterthur Kirchplatz 14 | CH-8400 Winterthur www.gewerbemuseum.chDi – So 10 – 17 h, Do 10 – 20 h

Kleid, Kostüm- fürs Theater bis 25.2. Lagerverkauf28.2. – 10.3. tuchinform | Obere Kirchgasse 8 | CH-8400 Winterthur www.tuchinform.chDi – Fr 10 – 12.30 h und 13.30 – 18.30 h, Sa 10 – 16 h

Zürich (CH)Boa Baumann Fritz Hauser20.2. – 23.2. ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH ZürichMartin Stollenwerk, Jürg Zimmermann. Architektur Fotografie Positionen24.2. – 22.3. Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH Zürich2bstratégies urbaines concrètes9.3. – 19.4. ARchENA | HIL | Hönggerberg | ETH ZürichÜber Putz29.3. – 26.4. Architekturfoyer | HIL | Hönggerberg | ETH ZürichHönggerberg | CH-8093 Zürichwww.ausstellungen.gta.ethz.chMo – Fr 8 – 22 h, Sa 8 – 17 h, So und Feiertage geschl.

Parfum – Verpackte Verführungbis 9.4.Museum BelleriveHöschgasse 3 | CH-8008 Zürich www.museum-bellerive.chDi – So 10 – 17 h

Reklame für Möbel – Das Archiv der Embru-Werkebis 3.4. Museum für Gestaltung Zürich | VestibülSchwarz-Weiss – Design der Gegensätzebis 3.4. Museum für Gestaltung Zürich | GalerieAusstellungsstr. 60 | CH-8005 Zürichwww.museum-gestaltung.chDi – So 10 – 17 h, Mi 10 – 20 h

Friends of CarlottaGalerie für Schmuck und ObjekteNeumarkt 22 | CH-8001 Zürich | www.foc.chMi – Fr 12 – 14 und 15 – 18.30 h, Sa 11 – 16 h

Alle Terminangaben ohne Gewähr

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Atelier I. + W. Knetsch | Oberlinden 3 | 79098 Freiburg | Tel. 0761 / 2859410 | Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr, Sa 10 – 17 Uhr

Zeitlos moderner SchmuckKreativität & InspirationAusdruckskraft in vielfältiger Formensprache

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17.02.2012DMY 2012www.dmy-berlin.com

24.02.2012Haptik Award 2012www.paperazzo.de

29.02.2012European Design Award 2012www.europeandesign.org

29.02.2012Award für Marketing + Architekturwww.marketingarchitektur.ch

01.03.2012UdK-Preis www.udk-berlin.de

01.03.2012International Velux Award 2012www.iva.velux.com

04.03.2012Formpreis 2012www.formpreis.de

08.03.2012Coca Cola AwardCoca-cola.jovoto.com

31.03.2012Braun Prize 2012www.braun.com

18.04.2012Gestaltung Kunst Handwerk Baden-Württemberg 2012www.mfw.baden-wuerttemberg.de

30.04.2012Bundespreis Ecodesignwww.bundespreis-ecodesign.de

03.05.20129. Hamburger Animation Award 2012www.hamburg-animation-award.de

10.12.2012Design am Oberrhein Award 2013www.design-am-oberrhein.eu

15.12.2012Flyeralarm design award 2012www.flyeralarm-design-award.de

concours

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impressum

INFORMInsel 3 | D-79098 Freiburg

[email protected] T +49 761 89759494, F +49 761 8817479

art-media-edition Verlag Freiburg Sandstr. 17, D-79104 Freiburg

www.inform-magazin.com

Herausgeber: Björn Barg, [email protected]

Anzeigenreservation:[email protected]

T +49 761 89759494

Chefredaktion: Regina Claus, [email protected]

Mitarbeitende dieser Ausgabe:Elke Dreesmann

Henny FleischmannTanja von Forster

Stefan FranzenCordula Fröhlich

Heinz KaiserMaike Lefeldt Stefan Schöbi

Britta Schümichen Florian Weiland

Gastbeiträge von: Tulga Beyerle (Vienna Design Week)

Bruna Hauert (friends of carlotta, Zürich) Oliver Herwig / DETAIL München

Tobias Kestel (White Elephant, Graz) Karl Emilio Pircher & Fidel Peugeot (Walking-Chair, Wien)

Angeli Sachs (Museum für Gestaltung, Zürich) Hadi Teherani (Hadi Teherani AG, Hamburg)

Gestaltung und Grafik: Piotr Iwicki, [email protected]

Korrektorat: Christine Graf

Erscheinungsweise: 5 mal im Jahr

Auflage:10.000 Stück

Das Designmagazin INFORMist gegen eine Schutzgebühr

von 1,00 EUR / 1,20 SFrbeim Verlag erhältlich.

Es gelten die Mediadaten # 5 vom 1.1.2012

Titelrechte:Jeder Nachdruck, auch auszugsweise,

ist nur mit Erlaubnis des Verlages und der Redaktion gestattet. *Alle Angaben ohne Gewähr

INFORM Designmagazin 4 – 5 / 12 erscheint am 1.4.2012

Anzeigenschluss: 16.3.2012

Schwerpunktthema:ILLUSTRE GESELLSCHAFT

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