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Informationen gezielt wieder auffindbar machenInformationen gezielt wieder auffindbar machen

Spree WS 2010/2011

Professionelles IndexierenProfessionelles Indexieren

Quelle: http://www.adpic.de/data/picture/detail/Treffer_273413.jpg

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DefinitionDefinitionDefinition

Definition: Indexierung oder Verschlagwortung

Verfahren, Methoden und Prinzipien der Inhaltserschließung durch Zuweisungvon inhaltskennzeichnenden Wörtern, den so genannten Index-Termini.

Indexierung ermöglicht einen punktuellen Zugriff auf Informationen.

Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, 5.10.2004Spree WS 2010/2011

Wiederholung - Fachtermini

Schlagwort: natürlichsprachiger Ausdruck, mit dem ein Dokument beschrieben wird. Ein Schlagwort kann direkt aus dem Text entnommen sein, muss es aber nicht.

Synonyme von Schlagwort sind: Keyword; Indexterm; Deskriptor

Stichwort: direkt aus dem Text entnommener natürlichsprachiger Ausdruck zur Beschreibung eines Dokumentes

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Beispiele für Schlagwortvergabe in Datenbanken und KatalogenBeispieleBeispiele

Beispiel 1: Datenbankauszug Pressedatenbank „Die Zeit“ Beispiel 2: SWB-Katalog

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Die Schlagworte werden in den unterschiedlichen Datenbanken unterschiedlich benannt:

• Deskriptoren

• Schlagworte

• Subject terms

In manchen Katalogen kann man auch nach einer Reihe zusammenhängender Schlagworte, so genannten Schlagwortketten, suchen

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Formen der IndexierungFormenFormen

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Extraktionsverfahren Additionsverfahren Indextermini werden direkt aus dem Text entnommen:

Anwendung: Register, automatische Verfahren, Suchmaschinen Vorteil: einfach, schnell, konsistent Nachteil: nur Termini, die im Text vorkommen, werden für die Verschlagwortung genutzt: Synonyme werden nicht gefunden funktioniert nicht bei Texten

freie Verschlagwortung / tagging

Anwendung: kleinere semiprofessionelle Einrichtungen / social software wie flickr oder del.icio.us Vorteil: schnell und einfach Nachteil: inkonsistent

Verschlagwortung nach einer Schlagwortliste (kontrolliertes Vokabular / Thesaurus)

Anwendung: Bibliotheken, Datenbanken Vorteil: konsistent Nachteil: arbeitsaufwändig

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Funktionen und Anforderungen

Funktionen

Indexierung ermöglicht den punktuellen Zugriff auf Information

Indexierung schafft umfangreiche und gleichzeitig präzise Zugriffspunkte auf Information durch Wörter der natürlichen Sprache

‚Nacherzählung‘ der Quelle durch Schlagwortketten unterstützt den Nutzer bei der Relevanzbeurteilung

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FunktionenFunktionen

Anforderungen an Schlagwörter

eindeutig

präzise

prägnant

gebräuchliche (Werden vom Nutzer nachgefragt)

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Verschlagworten ausprobieren

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ausprobierenausprobieren

Gebundene Ausgabe: 184 Seiten Verlag: Berlin Verlag; Auflage: 1., Aufl. (Februar 2006) Sprache: Deutsch ISBN-10: 3827006449 ISBN-13: 978-3827006448

Kurzbeschreibung

Wer könnte kompetenter über Fußball schreiben als der ehemalige aktive Spieler Péter Esterházy, Bruder des ungarischen Nationalspielers Márton Esterházy, der schon bei der WM 1986 dabei war? Esterházy geht auf Forschungsreise durch unser Land, um die deutsche Fußballseele zu erkunden. Die rauen Ascheplätze der westdeutschen Provinz, das Schicksal des Dresdner BC Hartha (gegen den er vor Jahrzehnten noch selbst angetreten war)oder die schöne Existenz der Heidi Klum – all dies entdeckt er mit fremden Augen und freundlicher Verwunderung. Und fügt deutsche Ordnungsliebe und die Leidenschaft der Fankurve, Biertrinker im Clubhaus und Taxi fahrende Fußballexperten zu einem funkelnden Kaleidoskop. „Die Wirklichkeit“, so seine unüberbietbar ironische Erkenntnis, „ist meistens unglaublich.“

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Lösung Bibliothek

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LösungLösung

Schlagwortketten in der Datenbank des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes

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Fünf goldene Regeln für eine unbrauchbare Verschlagwortung

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unbrauchbarunbrauchbar

1. Lesen Sie nicht sinnlos am Klappentext oder im Inhaltsverzeichnis herum – die besten Schlagworte liefert immer noch der Titel!

2. Geben Sie Ihren Lesern/innen gezielteHinweise, die die Spannung erhöhen!

3. Seien Sie exakt und wissenschaftlich!

4. Trendsprache und Modewörter sorgen für ein modernes Sprachgefühl!

5. Manche Dinge haben viele Namen -zeigen Sie Ihren großen Wortschatz!

Joseph M. Bauer: Soweit die Füße tragenSW:Bauer, Füße, WeiteTransportproblematik,Wandern

Umberto Ecco: Der Name der RoseSW: Brand der BibliothekBibliothekar als MörderJorge stirbt

Bittere Pillen

SW: Antimykotikum, Benzbromaron. BromazepamBuflomedil, CervicalsekretClotrimazol

Alice Schwarzer: Der neue MannSW: Warmduscher, Weichei, Sockenschlafer

Die Autos der 90erAuto, Automobil, FahrzeugKraftfahrzeugPersonenkraftfahrzeugPKW, KFZPersonenkraftwagen

Fast wörtlich übernommen:

Österreichisches Bibliothekswerk: Der Schlagwortkatalog : Grundlagen der Beschlagwortung. Salzburg 32004. URL: http://www.biblio.at/medien/pdf/biblio_beschlagwortung.pdf

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Verschlagwortung – How to?

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How toHow to

Was genau wird verschlagwortet?

Wie viele Schlagworte?

Anzahl vorgeben

Welches Thema ist wichtig?

Nur Hauptthemen? Auch Nebenthemen? (hängt vom Verwendungszweck ab)

Weites oder enges Schlagwort?

Wenn ein kontrolliertes Vokabular vorliegt und die Recherche auf Oberbegriffe ausgeweitet werden kann, sollte immer mit dem engsten Schlagwort verschlagwortet werden.

Wortwahl

Stichwort aus dem Text / freies Schlagwort / kontrolliertes Vokabular

Synonymkontrolle? / Homonymkontrolle? (bei kontrolliertem Vokabular vorgegeben)

Alltagssprache? / Fachsprache? (hängt vom Verwendungszweck ab)

Präkombination (zusammengesetzte Wörter oder Begriffe)

Berufsfußballer

Postkoordination (Einzelwörter, die bei der Suche kombiniert werden)

Berufssport – Fußballspieler

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Verschlagwortung – How to?

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How toHow to

Schreibweise

Singular / Plural

in der Regel nur Substantive verwenden

Abkürzungen auflösen

Zahlen ausschreiben

Unterscheidung nach Schlagwortarten / Schlagwortketten verwenden

Die „Regeln für den Schlagwortkatalog“ (RSWK) teilen die Schlagwörter in fünf verschiedene Kategorien ein:p| Personenschlagwörterg| Geografische / ethnografische Schlagwörter (+ Bezeichnungen der Sprachen)s| Sachschlagwörterz| Zeitschlagwörterf| Formschlagwörtergeteilt

Unser Beispiel: g Deutschland; s Fussball; f Erlebnisbericht

Merksatz Reihenfolge: „Paula geht selten zum Fischen“

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Kleines Regelwerk: Tipps zur Verschlagwortung

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RegelnRegeln

Stellen Sie sich bei der Verschlagwortung eines Dokumentes folgende Fragen:

Wie viele Themen / Gegenstände umfasst das Dokument?

Sind die gewählten Schlagwörter eindeutig, gebräuchlich, präzise, prägnant?

Welchen Aspekten (Facetten) sind die Schlagwörter zuzuordnen:

Personen

Geographische Bezeichnungen

Sachschlagwörter

Zeit

Form

Liegen spezielle Verschlagwortungsregeln vor?

Liegt ein kontrolliertes Vokabular vor?

In Informationseinrichtungen und Bibliotheken liegen in der Regel hauseigene Richtlinien zur Verschlagwortung vor.

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Aufgabe Regelwerke

Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, 5.10.2004Spree WS 2010/2011

RegelnRegeln

Die „Regeln für den Schlagwortkatalog ( RSWK) sind ein bekanntes Regelwerk aus dem Bibliotheksbereich, an dem sich viele andere Regelwerke orientieren. Die RSWK sind ein komplexes Regelwerk für Profis.

Die Microstock-Bildagentur fotolia erklärt ihre Verschlagwortungsprinzipien auf der Website „Tipps des Monats: Verschlagwortung“ unter http://blog.fotolia.com/de/richtlinien/indizierung/tipps_verschlagwortung_keyword.htmlDieses Regelwerk richtet sich an Laien.

Aufgabe Regelwerke lesen: Sehen Sie sich die RSWK unter

http://deposit.d-nb.de/ep/netpub/89/96/96/967969689/_data_stat/www.dbi-berlin.de/dbi_pub/einzelpu/regelw/rswk/rswk_02.htm

an und beantworten Sie folgende Fragen:

1. Was ist eine Schlagwortkette? Unter http://swb.bsz-bw.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=208927336&REC=2 können Sie sich Schlagwortketten zum Schlagwort Student ansehen

1. Grundprinzipien. Erklären Sie Absätze 1 und 3 des § 6 Grundprinzipien der Schlagwortkatalogisierung

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Quellen und weiterführende Ressourcen

Quellen / RessourcenQuellen / Ressourcen

Weitere Literaturhinweise siehe: Literaturempfehlungen

Seminar I-Prax: Inhaltserschließung visueller Medien, 5.10.2004Spree WS 2010/2011

Bertram 2005Bertram, Jutta: Einführung in die inhaltliche Erschließung : Grundlagen - Methoden - Instrumente. Würzburg: ERGON Verlag, 2005

DIN 31623 DIN 31623. Indexierung zur inhaltlichen Erschließung von Dokumenten. Berlin 11/78 Teil 1: Begriffe, Grundlagen (Sept. 88, 5 S.) Teil 2: Gleichordnende Indexierung mit Deskriptoren (Sept. 88, 16 S.) Teil 3: Syntaktische Indexierung mit Deskriptoren (Sept. 88, 4 S.) Berlin : Beuth, 1988

Kuhlen 2004 Kuhlen, Rainer; Seeger, Thomas; Strauch, Dietmar (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. 5., völlig neu gefasste Ausgabe. München: K.G. Saur, 2004

Stock 2008Stock, Wolfgang G.; Stock, Mechthild: Wissensrepräsentation : Informationen auswerten und bereitstellen. München : Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2008