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Dr Oumlzguumlr Oumlner amp
Jonas Scholze (jos) Frederick Buumlchner (oumln) Andreas Beulich (be) Gero Gosslar (go) Wolfgang Kaumllberer (kauml) Nadine Rossmann (ro)
T +32 2 550 16 13 T +32 2 550 16 16 T +32 2 550 16 18 T +32 2 550 16 14 T +32 2 732 46 38 T +32 2 792 1005
E jscholzedeutscher-verbandorg E oenergdwde E andreasbeulichbfw-bundde E gosslarbsi-verbandde E kaelbererpfandbriefde E nadinerossmannzia-deutschlandde
Inhalt Ausgabe Maumlrz April 2016 Seite
THEMA DES MONATS
Aktueller Stand Uumlberpruumlfung der Richtlinie zur Energieeffizienz und der Energieeffizienz von Gebaumluden2
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
Konsultation zu Forschung Innovation und Wettbewerbsfaumlhigkeit im Rahmen der Energieunion 4
Europaumlische Klima und Energieziele nach der Weltklimakonferenz 4
Studien zu Energieeinsparpotenzialen in Industrie und Gewerbe 5
Handbuch uumlber staatliche Beihilfen 5
Konsultation zu europaumlischem Transparenzregister 6
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge 6
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift staumldtebaulich relevante Themengebiete auf 6
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitionsfonds 7
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht 7
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf dem Weg zum Pakt von Amsterdam 7
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen 9
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren Energien 9
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in Kraft 10
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
European Week of Cities and Regions 2016 11
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwicklung 11
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Programmfamilie 11
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Projekte der nachhaltigen Stadtentwicklung 12
MAumlRZ APRIL 2016
THEMA DES MONATS
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THEMA DES MON ATS
Aktueller Stand Uumlberpruumlfung der Richtlinie zur Energieeffizienz und der Energieeffizienz von Gebaumluden
Wie in der Strategie zur Europaumlischen Energie-Union am 25 Februar 2015 beschlossen hat die Kommission
die Uumlberpruumlfung der Richtlinie 201227 EU uumlber Energieeffizienz ( EED) und die Uumlberpruumlfung der Richtlinie
201031 EU uumlber die Gesamtenergieeffizienz der Gebaumlude ( EPBD ) vorgesehen Beide Bewertungen sind
fuumlr die Annahme vor Ende 2016 geplant
Anfang Maumlrz fand ein erstes Treffen im Nachgang zu den durchgefuumlhrten Konsultationen mit Interessenvertre-
tern und der Kommission zum Informationsaustausch statt Hier informierte die Kommission welche Optionen
sich bei der geplanten Folgenabschaumltzung ergeben Paul Hodson Leiter des Bereichs Energieeffizienz bei der
Kommission informierte die Teilnehmer dass die EU-Kommission erwartet dass zum jetzigen Zeitpunkt vor
Verabschiedung der geplanten zwei Vorschlaumlge zur EED und EPBD keine weiteren Veranstaltungen mit Inte-
ressenvertretern geplant sind Das bedeutet dass fruumlhestens Ende September mit Informationen im Zuge der
Veroumlffentlichung der Vorschlaumlge zu rechnen ist
In Bezug auf die Energieeffizienzrichtlinie (EED) waren vier zentrale Punkte Teil der inhaltlichen Betrachtung
Dazu zaumlhlten die Artikel 1 und 3 Artikel 6 Artikel 7 sowie Artikel 9 bis 11 der Richtlinie
Artikel 1 und 3
Was die Energieeffizienzziele fuumlr das Jahr 2030 (Artikel 1 und 3) angeht wird sich die Folgenabschaumltzung der
Europaumlischen Kommission unter anderem auf folgende Aspekte konzentrieren
Charakter der Ziele In diesem Zusammenhang werden vier verschiedene Ziele bewertet 30 33
35 und 40 Energieeffizienzziel
Art der Ziele indikative vs verbindliche Ziele Ziele basieren auf Primaumlrenergieverbrauch vs End-
energieverbrauch
Die Mehrheit der Teilnehmer unterstuumltzt demnach wohl ein 40 Bindungsziel fuumlr das Jahr 2030
Artikel 6
Bezgl der Beurteilung des Oumlffentlichen Beschaffungswesens (Artikel 6) ist es laut Kommission nicht notwen-
dig Artikel 6 zu diesem Zeitpunkt zu uumlberarbeiten In diesem Zusammenhang verbessert die Europaumlische
Kommission nur Leitlinien fuumlr die Mitgliedstaaten
Artikel 7
In Bezug auf Artikel 7 (verpflichtende Effizienzsysteme und alternative Maszlignahmen) kommt die Kommission
auf Basis der bisherigen Auswertungen zu dem Ergebnis dass bereits eine Vielzahl an Maszlignahmen (479)
durch die Mitgliedstaaten umgesetzt wurden und rund 42 der Einsparungen im Gebaumludebereich erzielt wer-
den Verpflichtende Systeme sind in den Mitgliedsstaaten ebenfalls umgesetzt Die Folgenabschaumltzung zu Ar-
tikel 7 wird folgende Optionen betrachten
Keine Veraumlnderung
Bestehende Verpflichtungen werden bis 2030 verlaumlngert
Vereinfachung der Anforderungen zu Artikel 7 und Anhang 5
Beurteilung der richtigen Einsparhoumlhen
Uumlberpruumlfung des Umfangs an Einsparungen die direkt am Gebaumlude erzielt werden koumlnnten
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THEMA DES MONATS
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Artikel 9 bis 11
In Bezug auf Artikel 9-11 (Messen und Abrechnung) erklaumlrte die Kommission man suche einen einheitlichen
Ansatz da sich bestimmte Anforderungen sowohl in der Energieeffizienzrichtlinie als auch in der Gebaumlude-
richtlinie und in den Energiebinnenmarktvorschriften finden lassen
Die Folgenabschaumltzung wird sich auf die folgenden Politikoptionen konzentrieren
Weiter wie bisher
Aktualisierung Anhang VII nach technologischen Fortschritt durch delegierte Rechtsakte
Aumlnderungen gezielte Vorschriften uumlber bestimmte Punkte zu klaumlren und zu verbessern
Unterstuumltzung einer vollstaumlndigen Uumlberpruumlfung von Artikel 9-11 und eine Konsolidierung mit Energie-
binnenmarktvorschriften
In Bezug auf die Gebaumluderichtlinie (EPBD) waren ebenfalls vier zentrale Punkte Teil der Tagesordnung in-
klusive deren moumlgliche Umsetzung durch entsprechende Handlungsoptionen Dazu zaumlhlen 1) die Bestim-
mung der Energieeffizienz von Gebaumluden (zukuumlnftige Maszlignahmen zB Berechnungsverfahren muumlssen
uumlberpruumlft werden Anhang 1) 2) Mindestenergieeffizienzanforderungen (zB Einfuumlhrung von kostenoptima-
len Niveaus fuumlr existierende Gebaumlude und den Neubau Individuelle Sanierungsplaumlne 2030 und 2050 Vision
fuumlr die Umgestaltung des europaumlischen Gebaumludebestands) 3) Bereitstellung von Informationen durch Zer-
tifizierung und Pruumlfung (zB Verbesserung der Qualitaumlt und Zuverlaumlssigkeit der Energieausweise) sowie 4)
finanzielle und steuerliche Anreize und Informationskampagnen (Staumlrkung der Verbindung zwischen den
Bauvorschriften und der Finanzierung) In ihren einleitenden Worten erklaumlrte Paula Rey Garcia Teamleiterin
Gebaumlude Abteilung Energieeffizienz bei der Kommission dass die Gebaumluderichtlinie nicht die gewuumlnschte Ef-
fektivitaumlt in Bezug auf kostenoptimale Niveaus und Niedrigstenergiegebaumlude entfaltet haumltte Das bezieht sich
auch auf Energieausweise und Finanzierungssysteme die das volle Potential noch nicht ausschoumlpfen wuumlrden
Ebenso gaumlbe es noch viel ungenutztes Potential bei der Gebaumludetechnik Ebenso laumlsst sich europaweit eine
sehr geringe Sanierungsrate feststellen Entlang dieser Feststellungen wird sich die Folgenabschaumltzung mit
folgenden Politikszenarien auseinandersetzen
Entwicklung eines Basisszenarios
Entwicklung von Optionen um sowohl die Umsetzung und die Durchfuumlhrung zu verbessern oder
auch zu vereinfachen
Entwicklung von alternativen Politikansaumltzen
Optionen zur Beruumlcksichtigung neuer technologischer Entwicklungen ua der Verbindung zwischen
dem Gebaumlude und der aumluszligeren Umgebung
(be)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
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AKTU ELLES AU S POLITIK UND GESETZGEBUNG
Konsultation zu Forschung Innovation und
Wettbewerbsfaumlhigkeit im Rahmen der Energie-
union
Mit dem Ziel der Entwicklung einer umfassenden
Forschungs- Innovations- und Wettbewerbsstrate-
gie als die fuumlnfte Saumlule der Energieunion eroumlffnete
die Europaumlische Kommission am 4 Maumlrz 2016 eine
oumlffentliche Konsultation
Mit den bekannten Zielen der Emissionsreduzierung
und Energieeinsparung bei gleichzeitiger Erhaltung
der Wettbewerbsfaumlhigkeit der Wirtschaftssektoren
wie (ua) Energie- oder Bauwirtschaft sucht die
Kommission nach bdquomodernen benutzerfreundli-
chen nachhaltigen und sicheren Loumlsungen fuumlr EU-
Buumlrger und Unternehmenldquo Eine uumlbergreifende und
integrierte FIW-Strategie soll gewaumlhrleisten dass
die uumlbergeordneten Ziele nicht in den Zielkonflikten
zwischen einzelnen Sektoren untergehen
Der Fragebogen besteht aus den sechs Teilen
Fragen zur beantwortenden Person oder
Organisation
Fragen nach der Priorisierung der Bemuuml-
hungen hinsichtlich der Erreichung der
Energie- und Klimaziele
Fragen nach den Elementen von Relevanz
in Forschung Entwicklung und Innovation
in spezifischen Sektoren
Fragen nach Integrationselementen zur
Unterstuumltzung einer integrierten Strategie
Fragen zur Wettbewerbsfaumlhigkeit von Wirt-
schaftsakteuren und neuen Geschaumlftsmoumlg-
lichkeiten
Weitere Kommentare
Die Konsultation ist bis zum 31 Mai 2016 geoumlffnet
(oumln)
Europaumlische Klima und Energieziele nach der
Weltklimakonferenz
Am 4 Maumlrz 2016 wurden sich alle Umweltminister
der EU auf ihrer Sitzung daruumlber einig dass die Ra-
tifizierung des Ende 2015 in Paris vereinbarten
Klimaabkommens (COP21) Prioritaumlt haben muss
Das Treffen galt der Bewertung des Pariser Abkom-
mens und seiner Bedeutung in Vorbereitung auf die
Ratstreffen am 17 und 18 Maumlrz 2016 Bis dahin
muumlssen sich jedoch alle Seiten uumlber eine Lastenver-
teilung zwischen den Mitgliedstaaten einigen
Lediglich die Mitgliedstaaten Deutschland Oumlster-
reich Portugal und Luxemburg forderten die EU-Ge-
meinschaft dazu auf die Klima- und Energieziele fuumlr
das Jahr 2030 zu erhoumlhen Dies beabsichtigt die Eu-
ropaumlische Kommission jedoch nicht Italien Polen
Tschechien und Ungarn bezogen deutlich Stellung
gegen eine Erhoumlhung der 2030-Ziele
Offiziell hielt die niederlaumlndische Ratspraumlsident-
schaft ua fest
Der Rat unterstuumltzt den niederlaumlndischen
Vorsitz zum Abkommen von Paris und be-
gruumlszligt die Vorlage der Mitteilung der Kom-
mission als einen wichtigen Beitrag zu
kuumlnftigen Verhandlungen
Einige Delegationen moumlchten mehr Ehr-
geiz sehen
Der Rat bestaumltigt das gemeinsame Ver-
staumlndnis eines rechtsverbindlichen multila-
teralen Abkommens
Die Minister wollen den Impuls von Paris
nutzen und schnell zur Umsetzung kom-
men
Die europaumlische Vorreiterrolle soll genutzt
werden um mit den Entwicklungslaumlndern
zusammen zu arbeiten ihnen zu helfen
die notwendigen Kapazitaumlten aufzubauen
und einen Erfahrungsaustausch zu schaf-
fen sowie auf global faire Bedingungen be-
zuumlglich der Kohlenstoffpreise und Emissi-
onshandelssysteme hinzuwirken
Die EU will die Treibhausgasemissionen
wie vereinbart auf jeden Fall um mindes-
tens 40 senken
Energiekommissar Miguel Arias Cantildeete verteidigte
die Beibehaltung der 2030-Ziele Er erklaumlrte dass
das Ziel der EU fuumlr 2030 das ehrgeizigste
in der Welt sei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
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eine Verringerung der Emissionen um min-
destens 40 dem 2degC Ziel fuumlr den durch-
schnittlichen Anstieg von Temperaturen
entspreche
es ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel
fuumlr alle Bereiche einschlieszliglich Bau Land-
wirtschaft und Verkehrssektor sei
es ein erster Schritt im Fahrplan zur Schaf-
fung einer kohlenstoffarmen europaumlischen
Wirtschaft sei
2020 eine Strategie der Klimaneutralitaumlt bis
2050 vorliegen soll
Nach der Debatte fuumlgte er hinzu es braumluchte auch
Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz und er-
neuerbaren Energien Er betonte dass das Pariser
Abkommen selbst die Notwendigkeit der wissen-
schaftlichen Arbeit des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) anerkenne um eine klare
Vorstellung von den Auswirkungen des 15deg-Ziels zu
erhalten Sobald der IPCC-Bericht im Jahr 2018 vor-
liege koumlnne entschieden werden wie dieses Ziel zu
erreichen sei (oumln)
Studien zu Energieeinsparpotenzialen in Indust-
rie und Gewerbe
Das Technologie- und Politikberatungsunternehmen
ICF erhielt den Kommissionsauftrag zur Erstellung
einer Studie uumlber den Energieverbrauch im Indust-
rie- und Gewerbebereich in der EU bis 2050 Die
Studie bewertet acht energieintensive Industriegrup-
pen und vier tertiaumlre Sektorgruppen
Diese in 2015 erschienene Studie ermittelte ein Ein-
sparpotential von ca 20 Hiernach verbrauchen
die acht energieintensiven Zweige 98 des Indust-
rieendenergieverbrauchs Im tertiaumlren Sektor han-
delt es sich vornehmlich um den energetischen Ver-
brauch von Nichtwohngebaumluden
Einzel- und Groszlighandelsgebaumlude sind
die groumlszligten Energieverbraucher unter den
Nichtwohngebaumluden in Europa mit einem
Anteil von 28 (19 Mio Tonnen Oumllaumlquiva-
lent 2012) des gesamten Energiever-
brauchs in diesem Bereich
Finanz- und Versicherungstaumltigkeiten
(Buumlrogebaumlude) sind die zweitgroumlszligten Ener-
gieverbraucher unter Nichtwohngebaumluden
mit 23 (19 Mtoe 2013) des Gesamtener-
gieverbrauchs
Bei Informations- und Kommunikations-
technik (Datencenter oauml) wird geschaumltzt
dass sie rund 147 Mtoe (2012) der Ener-
gie verbrauchen
Auf Unterkunft und Verpflegungsdienst-
leistungen (Hotels Groszligkuumlchen etc) ent-
fielen 11 (105 Mtoe 2012) des gesam-
ten Energieverbrauchs im Nichtwohnge-
baumludesektor
In Deutschland so ermittelte das Umweltbundesamt
in 2015 seien im industriellen Bereich Einsparmoumlg-
lichkeiten von ca 44 Milliarden Kilowattstunden
(Mrd kWh) bis 2020 moumlglich Industrie Gewerbe
Handel und Dienstleistungen verbrauchten zusam-
men rund 70 des gesamten Stroms in Deutsch-
land Auch beim Brennstoffverbrauch der zwei ge-
nannten Sektoren Industrie und Gewerbe liege noch
ein erhebliches Einsparpotenzial vor Es betraumlgt
nach der oben genannten Studie fuumlr den Sektor Ge-
werbe Handel Dienstleistungen 33 Milliarden Kilo-
wattstunden und fuumlr den Sektor Industrie 20 Milliar-
den Kilowattstunden Die Industrie benoumltige allein
fast die Haumllfte (45) des Brennstoffs Ihr Stromver-
brauch stieg von 1995 bis 2010 um 17 heiszligt es in
der Studie
Gemaumlszlig der hier erwaumlhnten Studie aus 2011 bdquoEner-
gieeffizienz Potenziale volkswirtschaftliche Effekte
und innovative Handlungs- und Foumlrderfelder fuumlr die
Nationale Klimaschutzinitiativeldquo sei es moumlglich bis
2020 in den Sektoren Industrie Gewerbe Handel
und Dienstleistungen rund 44 Milliarden Kilowatt-
stunden (Mrd kWh) Strom einzusparen (oumln)
Handbuch uumlber staatliche Beihilfen
Wie im vergangenen Oktober angekuumlndigt hat das
Bundeswirtschaftsministerium ein Handbuch uumlber
staatliche Beihilfen veroumlffentlicht Das Handbuch
soll Kommunen und kommunalen Unternehmen bei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
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der Pruumlfung und dem Verstaumlndnis der Beihilfevor-
schriften helfen Es werden unter anderem auch
Themen wie der Verkauf von Grundstuumlcken und Ge-
baumluden durch die oumlffentliche Hand aufgegriffen so-
wie Faumllle bdquogerechtfertigterldquo Beihilfen ohne Notifizie-
rungspflicht dargestellt also die Moumlglichkeiten der
Freistellung durch die De-minimis-Verordnung die
Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung sowie
das Paket zur Freistellung von Dienstleistungen von
allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) Zu-
gleich wird eine praktische und technische Hilfestel-
lung fuumlr Melde- Anzeige- und Informationspflichten
bei der Freistellung von Beihilfen nach der AGVO
gegeben (oumln)
Konsultation zu europaumlischem Transparenzre-
gister
Anfang Maumlrz 2016 startete die EU-Kommission eine
Konsultation zum geplanten verbindlichen Transpa-
renzregister um bis 2017 eine Uumlberarbeitung der
derzeit guumlltigen Interinstitutionelle Vereinbarung
zwischen Rat Parlament und Kommission zu uumlber-
arbeiten Diese sieht bislang vor dass sich kommu-
nale Verbaumlnde Staumldte und deren Vertreter sowie
Plattformen und Netzwerke die zwar keine Rechts-
persoumlnlichkeit besitzen aber de facto eine bdquoQuelle
organisierter Einflussnahmeldquo darstellen sich zu re-
gistrieren Zur Konsultation stellt die EU-Kommis-
sion zwei Frageboumlgen online zur Verfuumlgung Bis
zum 1 Juni 2016 koumlnnen diese in deutscher Spra-
che beantwortet werden (jos)
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr
Fluumlchtlinge
In einem Urteil vom 1 Maumlrz 2016 hat der Europaumli-
sche Gerichtshof (EuGH) festgestellt dass befris-
tete Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge mit subsidiauml-
rem Schutzstatus im Rahmen des EU Rechtes zu-
laumlssig sind Dies erfolgt jedoch mit der Einschraumln-
kung dass dies nur zulaumlssig ist wenn durch die
Wohnsitzauflage bestimmte Integrationsmaszlignah-
men abgeleitet werden sollen oder um die Bildung
von sozialen Brennpunkten zu verhindern Perso-
nen die nicht als Asylbewerber anerkannt sind ge-
nieszligen sogenannten subsidiaumlren Schutz wenn
ihnen in ihrer Heimat Gefahr droht Hintergrund war
die Klage zweier syrischer Fluumlchtlinge die durch die
deutsche Wohnsitzauflage eine Einschraumlnkung der
Bewegungsfreiheit im Sinne der EU Richtlinie
201195EU sahen (jos)
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift
staumldtebaulich relevante Themengebiete auf
Bereits im Januar 2016 hat die Europaumlische Kom-
mission eine Mitteilung veroumlffentlicht in dem das
jaumlhrliche Arbeitsprogramm 2016 der Union fuumlr euro-
paumlische Normung veroumlffentlicht wurde
Auf legislativer Basis der Verordnung 10252012
die zum 1 Januar 2013 in Kraft in Kraft trat ver-
pflichtet sich die EU zur jaumlhrlichen Vorlage eines Ar-
beitsplanes fuumlr europaumlische Normung in dem den
Akteuren des europaumlischen Normungssystems
Maszlignahmen vorgeschlagen werden die den politi-
schen Zielen und Plaumlnen der Kommission entspre-
chen
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung strategische
Prioritaumlten fuumlr die europaumlische Normung aufgelistet
und beabsichtigt die europaumlischen Normungsorga-
nisationen in diesen Bereichen mit der Entwicklung
von Normen zu beauftragen Diese nehmen auch
Themen von kommunaler und staumldtebaulicher Rele-
vanz in den Fokus Dazu gehoumlren wie folgt Informa-
tionssysteme fuumlr das Verkehrswesen barrierefreier
Zugang zu oumlffentlichen Stellen breiter Einsatz alter-
nativer klimafreundlicher Technologien gruumlne Infra-
struktur zur Unterstuumltzung des oumlffentlichen Beschaf-
fungswesens und entsprechende Marktstimulation
Aufbau der Infrastruktur fuumlr alternative Kraftstoffe
Modellverfahren zur Bewertung der Luftqualitaumlt Me-
thoden zur Ermittlung der Quellen und Quantifizie-
rung von Luftverschmutzung Seilbahnen und Bau-
produkte (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
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STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
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vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
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WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
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FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
THEMA DES MONATS
2
THEMA DES MON ATS
Aktueller Stand Uumlberpruumlfung der Richtlinie zur Energieeffizienz und der Energieeffizienz von Gebaumluden
Wie in der Strategie zur Europaumlischen Energie-Union am 25 Februar 2015 beschlossen hat die Kommission
die Uumlberpruumlfung der Richtlinie 201227 EU uumlber Energieeffizienz ( EED) und die Uumlberpruumlfung der Richtlinie
201031 EU uumlber die Gesamtenergieeffizienz der Gebaumlude ( EPBD ) vorgesehen Beide Bewertungen sind
fuumlr die Annahme vor Ende 2016 geplant
Anfang Maumlrz fand ein erstes Treffen im Nachgang zu den durchgefuumlhrten Konsultationen mit Interessenvertre-
tern und der Kommission zum Informationsaustausch statt Hier informierte die Kommission welche Optionen
sich bei der geplanten Folgenabschaumltzung ergeben Paul Hodson Leiter des Bereichs Energieeffizienz bei der
Kommission informierte die Teilnehmer dass die EU-Kommission erwartet dass zum jetzigen Zeitpunkt vor
Verabschiedung der geplanten zwei Vorschlaumlge zur EED und EPBD keine weiteren Veranstaltungen mit Inte-
ressenvertretern geplant sind Das bedeutet dass fruumlhestens Ende September mit Informationen im Zuge der
Veroumlffentlichung der Vorschlaumlge zu rechnen ist
In Bezug auf die Energieeffizienzrichtlinie (EED) waren vier zentrale Punkte Teil der inhaltlichen Betrachtung
Dazu zaumlhlten die Artikel 1 und 3 Artikel 6 Artikel 7 sowie Artikel 9 bis 11 der Richtlinie
Artikel 1 und 3
Was die Energieeffizienzziele fuumlr das Jahr 2030 (Artikel 1 und 3) angeht wird sich die Folgenabschaumltzung der
Europaumlischen Kommission unter anderem auf folgende Aspekte konzentrieren
Charakter der Ziele In diesem Zusammenhang werden vier verschiedene Ziele bewertet 30 33
35 und 40 Energieeffizienzziel
Art der Ziele indikative vs verbindliche Ziele Ziele basieren auf Primaumlrenergieverbrauch vs End-
energieverbrauch
Die Mehrheit der Teilnehmer unterstuumltzt demnach wohl ein 40 Bindungsziel fuumlr das Jahr 2030
Artikel 6
Bezgl der Beurteilung des Oumlffentlichen Beschaffungswesens (Artikel 6) ist es laut Kommission nicht notwen-
dig Artikel 6 zu diesem Zeitpunkt zu uumlberarbeiten In diesem Zusammenhang verbessert die Europaumlische
Kommission nur Leitlinien fuumlr die Mitgliedstaaten
Artikel 7
In Bezug auf Artikel 7 (verpflichtende Effizienzsysteme und alternative Maszlignahmen) kommt die Kommission
auf Basis der bisherigen Auswertungen zu dem Ergebnis dass bereits eine Vielzahl an Maszlignahmen (479)
durch die Mitgliedstaaten umgesetzt wurden und rund 42 der Einsparungen im Gebaumludebereich erzielt wer-
den Verpflichtende Systeme sind in den Mitgliedsstaaten ebenfalls umgesetzt Die Folgenabschaumltzung zu Ar-
tikel 7 wird folgende Optionen betrachten
Keine Veraumlnderung
Bestehende Verpflichtungen werden bis 2030 verlaumlngert
Vereinfachung der Anforderungen zu Artikel 7 und Anhang 5
Beurteilung der richtigen Einsparhoumlhen
Uumlberpruumlfung des Umfangs an Einsparungen die direkt am Gebaumlude erzielt werden koumlnnten
MAumlRZ APRIL 2016
THEMA DES MONATS
3
Artikel 9 bis 11
In Bezug auf Artikel 9-11 (Messen und Abrechnung) erklaumlrte die Kommission man suche einen einheitlichen
Ansatz da sich bestimmte Anforderungen sowohl in der Energieeffizienzrichtlinie als auch in der Gebaumlude-
richtlinie und in den Energiebinnenmarktvorschriften finden lassen
Die Folgenabschaumltzung wird sich auf die folgenden Politikoptionen konzentrieren
Weiter wie bisher
Aktualisierung Anhang VII nach technologischen Fortschritt durch delegierte Rechtsakte
Aumlnderungen gezielte Vorschriften uumlber bestimmte Punkte zu klaumlren und zu verbessern
Unterstuumltzung einer vollstaumlndigen Uumlberpruumlfung von Artikel 9-11 und eine Konsolidierung mit Energie-
binnenmarktvorschriften
In Bezug auf die Gebaumluderichtlinie (EPBD) waren ebenfalls vier zentrale Punkte Teil der Tagesordnung in-
klusive deren moumlgliche Umsetzung durch entsprechende Handlungsoptionen Dazu zaumlhlen 1) die Bestim-
mung der Energieeffizienz von Gebaumluden (zukuumlnftige Maszlignahmen zB Berechnungsverfahren muumlssen
uumlberpruumlft werden Anhang 1) 2) Mindestenergieeffizienzanforderungen (zB Einfuumlhrung von kostenoptima-
len Niveaus fuumlr existierende Gebaumlude und den Neubau Individuelle Sanierungsplaumlne 2030 und 2050 Vision
fuumlr die Umgestaltung des europaumlischen Gebaumludebestands) 3) Bereitstellung von Informationen durch Zer-
tifizierung und Pruumlfung (zB Verbesserung der Qualitaumlt und Zuverlaumlssigkeit der Energieausweise) sowie 4)
finanzielle und steuerliche Anreize und Informationskampagnen (Staumlrkung der Verbindung zwischen den
Bauvorschriften und der Finanzierung) In ihren einleitenden Worten erklaumlrte Paula Rey Garcia Teamleiterin
Gebaumlude Abteilung Energieeffizienz bei der Kommission dass die Gebaumluderichtlinie nicht die gewuumlnschte Ef-
fektivitaumlt in Bezug auf kostenoptimale Niveaus und Niedrigstenergiegebaumlude entfaltet haumltte Das bezieht sich
auch auf Energieausweise und Finanzierungssysteme die das volle Potential noch nicht ausschoumlpfen wuumlrden
Ebenso gaumlbe es noch viel ungenutztes Potential bei der Gebaumludetechnik Ebenso laumlsst sich europaweit eine
sehr geringe Sanierungsrate feststellen Entlang dieser Feststellungen wird sich die Folgenabschaumltzung mit
folgenden Politikszenarien auseinandersetzen
Entwicklung eines Basisszenarios
Entwicklung von Optionen um sowohl die Umsetzung und die Durchfuumlhrung zu verbessern oder
auch zu vereinfachen
Entwicklung von alternativen Politikansaumltzen
Optionen zur Beruumlcksichtigung neuer technologischer Entwicklungen ua der Verbindung zwischen
dem Gebaumlude und der aumluszligeren Umgebung
(be)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
4
AKTU ELLES AU S POLITIK UND GESETZGEBUNG
Konsultation zu Forschung Innovation und
Wettbewerbsfaumlhigkeit im Rahmen der Energie-
union
Mit dem Ziel der Entwicklung einer umfassenden
Forschungs- Innovations- und Wettbewerbsstrate-
gie als die fuumlnfte Saumlule der Energieunion eroumlffnete
die Europaumlische Kommission am 4 Maumlrz 2016 eine
oumlffentliche Konsultation
Mit den bekannten Zielen der Emissionsreduzierung
und Energieeinsparung bei gleichzeitiger Erhaltung
der Wettbewerbsfaumlhigkeit der Wirtschaftssektoren
wie (ua) Energie- oder Bauwirtschaft sucht die
Kommission nach bdquomodernen benutzerfreundli-
chen nachhaltigen und sicheren Loumlsungen fuumlr EU-
Buumlrger und Unternehmenldquo Eine uumlbergreifende und
integrierte FIW-Strategie soll gewaumlhrleisten dass
die uumlbergeordneten Ziele nicht in den Zielkonflikten
zwischen einzelnen Sektoren untergehen
Der Fragebogen besteht aus den sechs Teilen
Fragen zur beantwortenden Person oder
Organisation
Fragen nach der Priorisierung der Bemuuml-
hungen hinsichtlich der Erreichung der
Energie- und Klimaziele
Fragen nach den Elementen von Relevanz
in Forschung Entwicklung und Innovation
in spezifischen Sektoren
Fragen nach Integrationselementen zur
Unterstuumltzung einer integrierten Strategie
Fragen zur Wettbewerbsfaumlhigkeit von Wirt-
schaftsakteuren und neuen Geschaumlftsmoumlg-
lichkeiten
Weitere Kommentare
Die Konsultation ist bis zum 31 Mai 2016 geoumlffnet
(oumln)
Europaumlische Klima und Energieziele nach der
Weltklimakonferenz
Am 4 Maumlrz 2016 wurden sich alle Umweltminister
der EU auf ihrer Sitzung daruumlber einig dass die Ra-
tifizierung des Ende 2015 in Paris vereinbarten
Klimaabkommens (COP21) Prioritaumlt haben muss
Das Treffen galt der Bewertung des Pariser Abkom-
mens und seiner Bedeutung in Vorbereitung auf die
Ratstreffen am 17 und 18 Maumlrz 2016 Bis dahin
muumlssen sich jedoch alle Seiten uumlber eine Lastenver-
teilung zwischen den Mitgliedstaaten einigen
Lediglich die Mitgliedstaaten Deutschland Oumlster-
reich Portugal und Luxemburg forderten die EU-Ge-
meinschaft dazu auf die Klima- und Energieziele fuumlr
das Jahr 2030 zu erhoumlhen Dies beabsichtigt die Eu-
ropaumlische Kommission jedoch nicht Italien Polen
Tschechien und Ungarn bezogen deutlich Stellung
gegen eine Erhoumlhung der 2030-Ziele
Offiziell hielt die niederlaumlndische Ratspraumlsident-
schaft ua fest
Der Rat unterstuumltzt den niederlaumlndischen
Vorsitz zum Abkommen von Paris und be-
gruumlszligt die Vorlage der Mitteilung der Kom-
mission als einen wichtigen Beitrag zu
kuumlnftigen Verhandlungen
Einige Delegationen moumlchten mehr Ehr-
geiz sehen
Der Rat bestaumltigt das gemeinsame Ver-
staumlndnis eines rechtsverbindlichen multila-
teralen Abkommens
Die Minister wollen den Impuls von Paris
nutzen und schnell zur Umsetzung kom-
men
Die europaumlische Vorreiterrolle soll genutzt
werden um mit den Entwicklungslaumlndern
zusammen zu arbeiten ihnen zu helfen
die notwendigen Kapazitaumlten aufzubauen
und einen Erfahrungsaustausch zu schaf-
fen sowie auf global faire Bedingungen be-
zuumlglich der Kohlenstoffpreise und Emissi-
onshandelssysteme hinzuwirken
Die EU will die Treibhausgasemissionen
wie vereinbart auf jeden Fall um mindes-
tens 40 senken
Energiekommissar Miguel Arias Cantildeete verteidigte
die Beibehaltung der 2030-Ziele Er erklaumlrte dass
das Ziel der EU fuumlr 2030 das ehrgeizigste
in der Welt sei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
5
eine Verringerung der Emissionen um min-
destens 40 dem 2degC Ziel fuumlr den durch-
schnittlichen Anstieg von Temperaturen
entspreche
es ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel
fuumlr alle Bereiche einschlieszliglich Bau Land-
wirtschaft und Verkehrssektor sei
es ein erster Schritt im Fahrplan zur Schaf-
fung einer kohlenstoffarmen europaumlischen
Wirtschaft sei
2020 eine Strategie der Klimaneutralitaumlt bis
2050 vorliegen soll
Nach der Debatte fuumlgte er hinzu es braumluchte auch
Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz und er-
neuerbaren Energien Er betonte dass das Pariser
Abkommen selbst die Notwendigkeit der wissen-
schaftlichen Arbeit des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) anerkenne um eine klare
Vorstellung von den Auswirkungen des 15deg-Ziels zu
erhalten Sobald der IPCC-Bericht im Jahr 2018 vor-
liege koumlnne entschieden werden wie dieses Ziel zu
erreichen sei (oumln)
Studien zu Energieeinsparpotenzialen in Indust-
rie und Gewerbe
Das Technologie- und Politikberatungsunternehmen
ICF erhielt den Kommissionsauftrag zur Erstellung
einer Studie uumlber den Energieverbrauch im Indust-
rie- und Gewerbebereich in der EU bis 2050 Die
Studie bewertet acht energieintensive Industriegrup-
pen und vier tertiaumlre Sektorgruppen
Diese in 2015 erschienene Studie ermittelte ein Ein-
sparpotential von ca 20 Hiernach verbrauchen
die acht energieintensiven Zweige 98 des Indust-
rieendenergieverbrauchs Im tertiaumlren Sektor han-
delt es sich vornehmlich um den energetischen Ver-
brauch von Nichtwohngebaumluden
Einzel- und Groszlighandelsgebaumlude sind
die groumlszligten Energieverbraucher unter den
Nichtwohngebaumluden in Europa mit einem
Anteil von 28 (19 Mio Tonnen Oumllaumlquiva-
lent 2012) des gesamten Energiever-
brauchs in diesem Bereich
Finanz- und Versicherungstaumltigkeiten
(Buumlrogebaumlude) sind die zweitgroumlszligten Ener-
gieverbraucher unter Nichtwohngebaumluden
mit 23 (19 Mtoe 2013) des Gesamtener-
gieverbrauchs
Bei Informations- und Kommunikations-
technik (Datencenter oauml) wird geschaumltzt
dass sie rund 147 Mtoe (2012) der Ener-
gie verbrauchen
Auf Unterkunft und Verpflegungsdienst-
leistungen (Hotels Groszligkuumlchen etc) ent-
fielen 11 (105 Mtoe 2012) des gesam-
ten Energieverbrauchs im Nichtwohnge-
baumludesektor
In Deutschland so ermittelte das Umweltbundesamt
in 2015 seien im industriellen Bereich Einsparmoumlg-
lichkeiten von ca 44 Milliarden Kilowattstunden
(Mrd kWh) bis 2020 moumlglich Industrie Gewerbe
Handel und Dienstleistungen verbrauchten zusam-
men rund 70 des gesamten Stroms in Deutsch-
land Auch beim Brennstoffverbrauch der zwei ge-
nannten Sektoren Industrie und Gewerbe liege noch
ein erhebliches Einsparpotenzial vor Es betraumlgt
nach der oben genannten Studie fuumlr den Sektor Ge-
werbe Handel Dienstleistungen 33 Milliarden Kilo-
wattstunden und fuumlr den Sektor Industrie 20 Milliar-
den Kilowattstunden Die Industrie benoumltige allein
fast die Haumllfte (45) des Brennstoffs Ihr Stromver-
brauch stieg von 1995 bis 2010 um 17 heiszligt es in
der Studie
Gemaumlszlig der hier erwaumlhnten Studie aus 2011 bdquoEner-
gieeffizienz Potenziale volkswirtschaftliche Effekte
und innovative Handlungs- und Foumlrderfelder fuumlr die
Nationale Klimaschutzinitiativeldquo sei es moumlglich bis
2020 in den Sektoren Industrie Gewerbe Handel
und Dienstleistungen rund 44 Milliarden Kilowatt-
stunden (Mrd kWh) Strom einzusparen (oumln)
Handbuch uumlber staatliche Beihilfen
Wie im vergangenen Oktober angekuumlndigt hat das
Bundeswirtschaftsministerium ein Handbuch uumlber
staatliche Beihilfen veroumlffentlicht Das Handbuch
soll Kommunen und kommunalen Unternehmen bei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
6
der Pruumlfung und dem Verstaumlndnis der Beihilfevor-
schriften helfen Es werden unter anderem auch
Themen wie der Verkauf von Grundstuumlcken und Ge-
baumluden durch die oumlffentliche Hand aufgegriffen so-
wie Faumllle bdquogerechtfertigterldquo Beihilfen ohne Notifizie-
rungspflicht dargestellt also die Moumlglichkeiten der
Freistellung durch die De-minimis-Verordnung die
Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung sowie
das Paket zur Freistellung von Dienstleistungen von
allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) Zu-
gleich wird eine praktische und technische Hilfestel-
lung fuumlr Melde- Anzeige- und Informationspflichten
bei der Freistellung von Beihilfen nach der AGVO
gegeben (oumln)
Konsultation zu europaumlischem Transparenzre-
gister
Anfang Maumlrz 2016 startete die EU-Kommission eine
Konsultation zum geplanten verbindlichen Transpa-
renzregister um bis 2017 eine Uumlberarbeitung der
derzeit guumlltigen Interinstitutionelle Vereinbarung
zwischen Rat Parlament und Kommission zu uumlber-
arbeiten Diese sieht bislang vor dass sich kommu-
nale Verbaumlnde Staumldte und deren Vertreter sowie
Plattformen und Netzwerke die zwar keine Rechts-
persoumlnlichkeit besitzen aber de facto eine bdquoQuelle
organisierter Einflussnahmeldquo darstellen sich zu re-
gistrieren Zur Konsultation stellt die EU-Kommis-
sion zwei Frageboumlgen online zur Verfuumlgung Bis
zum 1 Juni 2016 koumlnnen diese in deutscher Spra-
che beantwortet werden (jos)
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr
Fluumlchtlinge
In einem Urteil vom 1 Maumlrz 2016 hat der Europaumli-
sche Gerichtshof (EuGH) festgestellt dass befris-
tete Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge mit subsidiauml-
rem Schutzstatus im Rahmen des EU Rechtes zu-
laumlssig sind Dies erfolgt jedoch mit der Einschraumln-
kung dass dies nur zulaumlssig ist wenn durch die
Wohnsitzauflage bestimmte Integrationsmaszlignah-
men abgeleitet werden sollen oder um die Bildung
von sozialen Brennpunkten zu verhindern Perso-
nen die nicht als Asylbewerber anerkannt sind ge-
nieszligen sogenannten subsidiaumlren Schutz wenn
ihnen in ihrer Heimat Gefahr droht Hintergrund war
die Klage zweier syrischer Fluumlchtlinge die durch die
deutsche Wohnsitzauflage eine Einschraumlnkung der
Bewegungsfreiheit im Sinne der EU Richtlinie
201195EU sahen (jos)
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift
staumldtebaulich relevante Themengebiete auf
Bereits im Januar 2016 hat die Europaumlische Kom-
mission eine Mitteilung veroumlffentlicht in dem das
jaumlhrliche Arbeitsprogramm 2016 der Union fuumlr euro-
paumlische Normung veroumlffentlicht wurde
Auf legislativer Basis der Verordnung 10252012
die zum 1 Januar 2013 in Kraft in Kraft trat ver-
pflichtet sich die EU zur jaumlhrlichen Vorlage eines Ar-
beitsplanes fuumlr europaumlische Normung in dem den
Akteuren des europaumlischen Normungssystems
Maszlignahmen vorgeschlagen werden die den politi-
schen Zielen und Plaumlnen der Kommission entspre-
chen
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung strategische
Prioritaumlten fuumlr die europaumlische Normung aufgelistet
und beabsichtigt die europaumlischen Normungsorga-
nisationen in diesen Bereichen mit der Entwicklung
von Normen zu beauftragen Diese nehmen auch
Themen von kommunaler und staumldtebaulicher Rele-
vanz in den Fokus Dazu gehoumlren wie folgt Informa-
tionssysteme fuumlr das Verkehrswesen barrierefreier
Zugang zu oumlffentlichen Stellen breiter Einsatz alter-
nativer klimafreundlicher Technologien gruumlne Infra-
struktur zur Unterstuumltzung des oumlffentlichen Beschaf-
fungswesens und entsprechende Marktstimulation
Aufbau der Infrastruktur fuumlr alternative Kraftstoffe
Modellverfahren zur Bewertung der Luftqualitaumlt Me-
thoden zur Ermittlung der Quellen und Quantifizie-
rung von Luftverschmutzung Seilbahnen und Bau-
produkte (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
7
STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
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Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
THEMA DES MONATS
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Artikel 9 bis 11
In Bezug auf Artikel 9-11 (Messen und Abrechnung) erklaumlrte die Kommission man suche einen einheitlichen
Ansatz da sich bestimmte Anforderungen sowohl in der Energieeffizienzrichtlinie als auch in der Gebaumlude-
richtlinie und in den Energiebinnenmarktvorschriften finden lassen
Die Folgenabschaumltzung wird sich auf die folgenden Politikoptionen konzentrieren
Weiter wie bisher
Aktualisierung Anhang VII nach technologischen Fortschritt durch delegierte Rechtsakte
Aumlnderungen gezielte Vorschriften uumlber bestimmte Punkte zu klaumlren und zu verbessern
Unterstuumltzung einer vollstaumlndigen Uumlberpruumlfung von Artikel 9-11 und eine Konsolidierung mit Energie-
binnenmarktvorschriften
In Bezug auf die Gebaumluderichtlinie (EPBD) waren ebenfalls vier zentrale Punkte Teil der Tagesordnung in-
klusive deren moumlgliche Umsetzung durch entsprechende Handlungsoptionen Dazu zaumlhlen 1) die Bestim-
mung der Energieeffizienz von Gebaumluden (zukuumlnftige Maszlignahmen zB Berechnungsverfahren muumlssen
uumlberpruumlft werden Anhang 1) 2) Mindestenergieeffizienzanforderungen (zB Einfuumlhrung von kostenoptima-
len Niveaus fuumlr existierende Gebaumlude und den Neubau Individuelle Sanierungsplaumlne 2030 und 2050 Vision
fuumlr die Umgestaltung des europaumlischen Gebaumludebestands) 3) Bereitstellung von Informationen durch Zer-
tifizierung und Pruumlfung (zB Verbesserung der Qualitaumlt und Zuverlaumlssigkeit der Energieausweise) sowie 4)
finanzielle und steuerliche Anreize und Informationskampagnen (Staumlrkung der Verbindung zwischen den
Bauvorschriften und der Finanzierung) In ihren einleitenden Worten erklaumlrte Paula Rey Garcia Teamleiterin
Gebaumlude Abteilung Energieeffizienz bei der Kommission dass die Gebaumluderichtlinie nicht die gewuumlnschte Ef-
fektivitaumlt in Bezug auf kostenoptimale Niveaus und Niedrigstenergiegebaumlude entfaltet haumltte Das bezieht sich
auch auf Energieausweise und Finanzierungssysteme die das volle Potential noch nicht ausschoumlpfen wuumlrden
Ebenso gaumlbe es noch viel ungenutztes Potential bei der Gebaumludetechnik Ebenso laumlsst sich europaweit eine
sehr geringe Sanierungsrate feststellen Entlang dieser Feststellungen wird sich die Folgenabschaumltzung mit
folgenden Politikszenarien auseinandersetzen
Entwicklung eines Basisszenarios
Entwicklung von Optionen um sowohl die Umsetzung und die Durchfuumlhrung zu verbessern oder
auch zu vereinfachen
Entwicklung von alternativen Politikansaumltzen
Optionen zur Beruumlcksichtigung neuer technologischer Entwicklungen ua der Verbindung zwischen
dem Gebaumlude und der aumluszligeren Umgebung
(be)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
4
AKTU ELLES AU S POLITIK UND GESETZGEBUNG
Konsultation zu Forschung Innovation und
Wettbewerbsfaumlhigkeit im Rahmen der Energie-
union
Mit dem Ziel der Entwicklung einer umfassenden
Forschungs- Innovations- und Wettbewerbsstrate-
gie als die fuumlnfte Saumlule der Energieunion eroumlffnete
die Europaumlische Kommission am 4 Maumlrz 2016 eine
oumlffentliche Konsultation
Mit den bekannten Zielen der Emissionsreduzierung
und Energieeinsparung bei gleichzeitiger Erhaltung
der Wettbewerbsfaumlhigkeit der Wirtschaftssektoren
wie (ua) Energie- oder Bauwirtschaft sucht die
Kommission nach bdquomodernen benutzerfreundli-
chen nachhaltigen und sicheren Loumlsungen fuumlr EU-
Buumlrger und Unternehmenldquo Eine uumlbergreifende und
integrierte FIW-Strategie soll gewaumlhrleisten dass
die uumlbergeordneten Ziele nicht in den Zielkonflikten
zwischen einzelnen Sektoren untergehen
Der Fragebogen besteht aus den sechs Teilen
Fragen zur beantwortenden Person oder
Organisation
Fragen nach der Priorisierung der Bemuuml-
hungen hinsichtlich der Erreichung der
Energie- und Klimaziele
Fragen nach den Elementen von Relevanz
in Forschung Entwicklung und Innovation
in spezifischen Sektoren
Fragen nach Integrationselementen zur
Unterstuumltzung einer integrierten Strategie
Fragen zur Wettbewerbsfaumlhigkeit von Wirt-
schaftsakteuren und neuen Geschaumlftsmoumlg-
lichkeiten
Weitere Kommentare
Die Konsultation ist bis zum 31 Mai 2016 geoumlffnet
(oumln)
Europaumlische Klima und Energieziele nach der
Weltklimakonferenz
Am 4 Maumlrz 2016 wurden sich alle Umweltminister
der EU auf ihrer Sitzung daruumlber einig dass die Ra-
tifizierung des Ende 2015 in Paris vereinbarten
Klimaabkommens (COP21) Prioritaumlt haben muss
Das Treffen galt der Bewertung des Pariser Abkom-
mens und seiner Bedeutung in Vorbereitung auf die
Ratstreffen am 17 und 18 Maumlrz 2016 Bis dahin
muumlssen sich jedoch alle Seiten uumlber eine Lastenver-
teilung zwischen den Mitgliedstaaten einigen
Lediglich die Mitgliedstaaten Deutschland Oumlster-
reich Portugal und Luxemburg forderten die EU-Ge-
meinschaft dazu auf die Klima- und Energieziele fuumlr
das Jahr 2030 zu erhoumlhen Dies beabsichtigt die Eu-
ropaumlische Kommission jedoch nicht Italien Polen
Tschechien und Ungarn bezogen deutlich Stellung
gegen eine Erhoumlhung der 2030-Ziele
Offiziell hielt die niederlaumlndische Ratspraumlsident-
schaft ua fest
Der Rat unterstuumltzt den niederlaumlndischen
Vorsitz zum Abkommen von Paris und be-
gruumlszligt die Vorlage der Mitteilung der Kom-
mission als einen wichtigen Beitrag zu
kuumlnftigen Verhandlungen
Einige Delegationen moumlchten mehr Ehr-
geiz sehen
Der Rat bestaumltigt das gemeinsame Ver-
staumlndnis eines rechtsverbindlichen multila-
teralen Abkommens
Die Minister wollen den Impuls von Paris
nutzen und schnell zur Umsetzung kom-
men
Die europaumlische Vorreiterrolle soll genutzt
werden um mit den Entwicklungslaumlndern
zusammen zu arbeiten ihnen zu helfen
die notwendigen Kapazitaumlten aufzubauen
und einen Erfahrungsaustausch zu schaf-
fen sowie auf global faire Bedingungen be-
zuumlglich der Kohlenstoffpreise und Emissi-
onshandelssysteme hinzuwirken
Die EU will die Treibhausgasemissionen
wie vereinbart auf jeden Fall um mindes-
tens 40 senken
Energiekommissar Miguel Arias Cantildeete verteidigte
die Beibehaltung der 2030-Ziele Er erklaumlrte dass
das Ziel der EU fuumlr 2030 das ehrgeizigste
in der Welt sei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
5
eine Verringerung der Emissionen um min-
destens 40 dem 2degC Ziel fuumlr den durch-
schnittlichen Anstieg von Temperaturen
entspreche
es ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel
fuumlr alle Bereiche einschlieszliglich Bau Land-
wirtschaft und Verkehrssektor sei
es ein erster Schritt im Fahrplan zur Schaf-
fung einer kohlenstoffarmen europaumlischen
Wirtschaft sei
2020 eine Strategie der Klimaneutralitaumlt bis
2050 vorliegen soll
Nach der Debatte fuumlgte er hinzu es braumluchte auch
Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz und er-
neuerbaren Energien Er betonte dass das Pariser
Abkommen selbst die Notwendigkeit der wissen-
schaftlichen Arbeit des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) anerkenne um eine klare
Vorstellung von den Auswirkungen des 15deg-Ziels zu
erhalten Sobald der IPCC-Bericht im Jahr 2018 vor-
liege koumlnne entschieden werden wie dieses Ziel zu
erreichen sei (oumln)
Studien zu Energieeinsparpotenzialen in Indust-
rie und Gewerbe
Das Technologie- und Politikberatungsunternehmen
ICF erhielt den Kommissionsauftrag zur Erstellung
einer Studie uumlber den Energieverbrauch im Indust-
rie- und Gewerbebereich in der EU bis 2050 Die
Studie bewertet acht energieintensive Industriegrup-
pen und vier tertiaumlre Sektorgruppen
Diese in 2015 erschienene Studie ermittelte ein Ein-
sparpotential von ca 20 Hiernach verbrauchen
die acht energieintensiven Zweige 98 des Indust-
rieendenergieverbrauchs Im tertiaumlren Sektor han-
delt es sich vornehmlich um den energetischen Ver-
brauch von Nichtwohngebaumluden
Einzel- und Groszlighandelsgebaumlude sind
die groumlszligten Energieverbraucher unter den
Nichtwohngebaumluden in Europa mit einem
Anteil von 28 (19 Mio Tonnen Oumllaumlquiva-
lent 2012) des gesamten Energiever-
brauchs in diesem Bereich
Finanz- und Versicherungstaumltigkeiten
(Buumlrogebaumlude) sind die zweitgroumlszligten Ener-
gieverbraucher unter Nichtwohngebaumluden
mit 23 (19 Mtoe 2013) des Gesamtener-
gieverbrauchs
Bei Informations- und Kommunikations-
technik (Datencenter oauml) wird geschaumltzt
dass sie rund 147 Mtoe (2012) der Ener-
gie verbrauchen
Auf Unterkunft und Verpflegungsdienst-
leistungen (Hotels Groszligkuumlchen etc) ent-
fielen 11 (105 Mtoe 2012) des gesam-
ten Energieverbrauchs im Nichtwohnge-
baumludesektor
In Deutschland so ermittelte das Umweltbundesamt
in 2015 seien im industriellen Bereich Einsparmoumlg-
lichkeiten von ca 44 Milliarden Kilowattstunden
(Mrd kWh) bis 2020 moumlglich Industrie Gewerbe
Handel und Dienstleistungen verbrauchten zusam-
men rund 70 des gesamten Stroms in Deutsch-
land Auch beim Brennstoffverbrauch der zwei ge-
nannten Sektoren Industrie und Gewerbe liege noch
ein erhebliches Einsparpotenzial vor Es betraumlgt
nach der oben genannten Studie fuumlr den Sektor Ge-
werbe Handel Dienstleistungen 33 Milliarden Kilo-
wattstunden und fuumlr den Sektor Industrie 20 Milliar-
den Kilowattstunden Die Industrie benoumltige allein
fast die Haumllfte (45) des Brennstoffs Ihr Stromver-
brauch stieg von 1995 bis 2010 um 17 heiszligt es in
der Studie
Gemaumlszlig der hier erwaumlhnten Studie aus 2011 bdquoEner-
gieeffizienz Potenziale volkswirtschaftliche Effekte
und innovative Handlungs- und Foumlrderfelder fuumlr die
Nationale Klimaschutzinitiativeldquo sei es moumlglich bis
2020 in den Sektoren Industrie Gewerbe Handel
und Dienstleistungen rund 44 Milliarden Kilowatt-
stunden (Mrd kWh) Strom einzusparen (oumln)
Handbuch uumlber staatliche Beihilfen
Wie im vergangenen Oktober angekuumlndigt hat das
Bundeswirtschaftsministerium ein Handbuch uumlber
staatliche Beihilfen veroumlffentlicht Das Handbuch
soll Kommunen und kommunalen Unternehmen bei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
6
der Pruumlfung und dem Verstaumlndnis der Beihilfevor-
schriften helfen Es werden unter anderem auch
Themen wie der Verkauf von Grundstuumlcken und Ge-
baumluden durch die oumlffentliche Hand aufgegriffen so-
wie Faumllle bdquogerechtfertigterldquo Beihilfen ohne Notifizie-
rungspflicht dargestellt also die Moumlglichkeiten der
Freistellung durch die De-minimis-Verordnung die
Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung sowie
das Paket zur Freistellung von Dienstleistungen von
allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) Zu-
gleich wird eine praktische und technische Hilfestel-
lung fuumlr Melde- Anzeige- und Informationspflichten
bei der Freistellung von Beihilfen nach der AGVO
gegeben (oumln)
Konsultation zu europaumlischem Transparenzre-
gister
Anfang Maumlrz 2016 startete die EU-Kommission eine
Konsultation zum geplanten verbindlichen Transpa-
renzregister um bis 2017 eine Uumlberarbeitung der
derzeit guumlltigen Interinstitutionelle Vereinbarung
zwischen Rat Parlament und Kommission zu uumlber-
arbeiten Diese sieht bislang vor dass sich kommu-
nale Verbaumlnde Staumldte und deren Vertreter sowie
Plattformen und Netzwerke die zwar keine Rechts-
persoumlnlichkeit besitzen aber de facto eine bdquoQuelle
organisierter Einflussnahmeldquo darstellen sich zu re-
gistrieren Zur Konsultation stellt die EU-Kommis-
sion zwei Frageboumlgen online zur Verfuumlgung Bis
zum 1 Juni 2016 koumlnnen diese in deutscher Spra-
che beantwortet werden (jos)
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr
Fluumlchtlinge
In einem Urteil vom 1 Maumlrz 2016 hat der Europaumli-
sche Gerichtshof (EuGH) festgestellt dass befris-
tete Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge mit subsidiauml-
rem Schutzstatus im Rahmen des EU Rechtes zu-
laumlssig sind Dies erfolgt jedoch mit der Einschraumln-
kung dass dies nur zulaumlssig ist wenn durch die
Wohnsitzauflage bestimmte Integrationsmaszlignah-
men abgeleitet werden sollen oder um die Bildung
von sozialen Brennpunkten zu verhindern Perso-
nen die nicht als Asylbewerber anerkannt sind ge-
nieszligen sogenannten subsidiaumlren Schutz wenn
ihnen in ihrer Heimat Gefahr droht Hintergrund war
die Klage zweier syrischer Fluumlchtlinge die durch die
deutsche Wohnsitzauflage eine Einschraumlnkung der
Bewegungsfreiheit im Sinne der EU Richtlinie
201195EU sahen (jos)
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift
staumldtebaulich relevante Themengebiete auf
Bereits im Januar 2016 hat die Europaumlische Kom-
mission eine Mitteilung veroumlffentlicht in dem das
jaumlhrliche Arbeitsprogramm 2016 der Union fuumlr euro-
paumlische Normung veroumlffentlicht wurde
Auf legislativer Basis der Verordnung 10252012
die zum 1 Januar 2013 in Kraft in Kraft trat ver-
pflichtet sich die EU zur jaumlhrlichen Vorlage eines Ar-
beitsplanes fuumlr europaumlische Normung in dem den
Akteuren des europaumlischen Normungssystems
Maszlignahmen vorgeschlagen werden die den politi-
schen Zielen und Plaumlnen der Kommission entspre-
chen
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung strategische
Prioritaumlten fuumlr die europaumlische Normung aufgelistet
und beabsichtigt die europaumlischen Normungsorga-
nisationen in diesen Bereichen mit der Entwicklung
von Normen zu beauftragen Diese nehmen auch
Themen von kommunaler und staumldtebaulicher Rele-
vanz in den Fokus Dazu gehoumlren wie folgt Informa-
tionssysteme fuumlr das Verkehrswesen barrierefreier
Zugang zu oumlffentlichen Stellen breiter Einsatz alter-
nativer klimafreundlicher Technologien gruumlne Infra-
struktur zur Unterstuumltzung des oumlffentlichen Beschaf-
fungswesens und entsprechende Marktstimulation
Aufbau der Infrastruktur fuumlr alternative Kraftstoffe
Modellverfahren zur Bewertung der Luftqualitaumlt Me-
thoden zur Ermittlung der Quellen und Quantifizie-
rung von Luftverschmutzung Seilbahnen und Bau-
produkte (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
7
STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
4
AKTU ELLES AU S POLITIK UND GESETZGEBUNG
Konsultation zu Forschung Innovation und
Wettbewerbsfaumlhigkeit im Rahmen der Energie-
union
Mit dem Ziel der Entwicklung einer umfassenden
Forschungs- Innovations- und Wettbewerbsstrate-
gie als die fuumlnfte Saumlule der Energieunion eroumlffnete
die Europaumlische Kommission am 4 Maumlrz 2016 eine
oumlffentliche Konsultation
Mit den bekannten Zielen der Emissionsreduzierung
und Energieeinsparung bei gleichzeitiger Erhaltung
der Wettbewerbsfaumlhigkeit der Wirtschaftssektoren
wie (ua) Energie- oder Bauwirtschaft sucht die
Kommission nach bdquomodernen benutzerfreundli-
chen nachhaltigen und sicheren Loumlsungen fuumlr EU-
Buumlrger und Unternehmenldquo Eine uumlbergreifende und
integrierte FIW-Strategie soll gewaumlhrleisten dass
die uumlbergeordneten Ziele nicht in den Zielkonflikten
zwischen einzelnen Sektoren untergehen
Der Fragebogen besteht aus den sechs Teilen
Fragen zur beantwortenden Person oder
Organisation
Fragen nach der Priorisierung der Bemuuml-
hungen hinsichtlich der Erreichung der
Energie- und Klimaziele
Fragen nach den Elementen von Relevanz
in Forschung Entwicklung und Innovation
in spezifischen Sektoren
Fragen nach Integrationselementen zur
Unterstuumltzung einer integrierten Strategie
Fragen zur Wettbewerbsfaumlhigkeit von Wirt-
schaftsakteuren und neuen Geschaumlftsmoumlg-
lichkeiten
Weitere Kommentare
Die Konsultation ist bis zum 31 Mai 2016 geoumlffnet
(oumln)
Europaumlische Klima und Energieziele nach der
Weltklimakonferenz
Am 4 Maumlrz 2016 wurden sich alle Umweltminister
der EU auf ihrer Sitzung daruumlber einig dass die Ra-
tifizierung des Ende 2015 in Paris vereinbarten
Klimaabkommens (COP21) Prioritaumlt haben muss
Das Treffen galt der Bewertung des Pariser Abkom-
mens und seiner Bedeutung in Vorbereitung auf die
Ratstreffen am 17 und 18 Maumlrz 2016 Bis dahin
muumlssen sich jedoch alle Seiten uumlber eine Lastenver-
teilung zwischen den Mitgliedstaaten einigen
Lediglich die Mitgliedstaaten Deutschland Oumlster-
reich Portugal und Luxemburg forderten die EU-Ge-
meinschaft dazu auf die Klima- und Energieziele fuumlr
das Jahr 2030 zu erhoumlhen Dies beabsichtigt die Eu-
ropaumlische Kommission jedoch nicht Italien Polen
Tschechien und Ungarn bezogen deutlich Stellung
gegen eine Erhoumlhung der 2030-Ziele
Offiziell hielt die niederlaumlndische Ratspraumlsident-
schaft ua fest
Der Rat unterstuumltzt den niederlaumlndischen
Vorsitz zum Abkommen von Paris und be-
gruumlszligt die Vorlage der Mitteilung der Kom-
mission als einen wichtigen Beitrag zu
kuumlnftigen Verhandlungen
Einige Delegationen moumlchten mehr Ehr-
geiz sehen
Der Rat bestaumltigt das gemeinsame Ver-
staumlndnis eines rechtsverbindlichen multila-
teralen Abkommens
Die Minister wollen den Impuls von Paris
nutzen und schnell zur Umsetzung kom-
men
Die europaumlische Vorreiterrolle soll genutzt
werden um mit den Entwicklungslaumlndern
zusammen zu arbeiten ihnen zu helfen
die notwendigen Kapazitaumlten aufzubauen
und einen Erfahrungsaustausch zu schaf-
fen sowie auf global faire Bedingungen be-
zuumlglich der Kohlenstoffpreise und Emissi-
onshandelssysteme hinzuwirken
Die EU will die Treibhausgasemissionen
wie vereinbart auf jeden Fall um mindes-
tens 40 senken
Energiekommissar Miguel Arias Cantildeete verteidigte
die Beibehaltung der 2030-Ziele Er erklaumlrte dass
das Ziel der EU fuumlr 2030 das ehrgeizigste
in der Welt sei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
5
eine Verringerung der Emissionen um min-
destens 40 dem 2degC Ziel fuumlr den durch-
schnittlichen Anstieg von Temperaturen
entspreche
es ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel
fuumlr alle Bereiche einschlieszliglich Bau Land-
wirtschaft und Verkehrssektor sei
es ein erster Schritt im Fahrplan zur Schaf-
fung einer kohlenstoffarmen europaumlischen
Wirtschaft sei
2020 eine Strategie der Klimaneutralitaumlt bis
2050 vorliegen soll
Nach der Debatte fuumlgte er hinzu es braumluchte auch
Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz und er-
neuerbaren Energien Er betonte dass das Pariser
Abkommen selbst die Notwendigkeit der wissen-
schaftlichen Arbeit des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) anerkenne um eine klare
Vorstellung von den Auswirkungen des 15deg-Ziels zu
erhalten Sobald der IPCC-Bericht im Jahr 2018 vor-
liege koumlnne entschieden werden wie dieses Ziel zu
erreichen sei (oumln)
Studien zu Energieeinsparpotenzialen in Indust-
rie und Gewerbe
Das Technologie- und Politikberatungsunternehmen
ICF erhielt den Kommissionsauftrag zur Erstellung
einer Studie uumlber den Energieverbrauch im Indust-
rie- und Gewerbebereich in der EU bis 2050 Die
Studie bewertet acht energieintensive Industriegrup-
pen und vier tertiaumlre Sektorgruppen
Diese in 2015 erschienene Studie ermittelte ein Ein-
sparpotential von ca 20 Hiernach verbrauchen
die acht energieintensiven Zweige 98 des Indust-
rieendenergieverbrauchs Im tertiaumlren Sektor han-
delt es sich vornehmlich um den energetischen Ver-
brauch von Nichtwohngebaumluden
Einzel- und Groszlighandelsgebaumlude sind
die groumlszligten Energieverbraucher unter den
Nichtwohngebaumluden in Europa mit einem
Anteil von 28 (19 Mio Tonnen Oumllaumlquiva-
lent 2012) des gesamten Energiever-
brauchs in diesem Bereich
Finanz- und Versicherungstaumltigkeiten
(Buumlrogebaumlude) sind die zweitgroumlszligten Ener-
gieverbraucher unter Nichtwohngebaumluden
mit 23 (19 Mtoe 2013) des Gesamtener-
gieverbrauchs
Bei Informations- und Kommunikations-
technik (Datencenter oauml) wird geschaumltzt
dass sie rund 147 Mtoe (2012) der Ener-
gie verbrauchen
Auf Unterkunft und Verpflegungsdienst-
leistungen (Hotels Groszligkuumlchen etc) ent-
fielen 11 (105 Mtoe 2012) des gesam-
ten Energieverbrauchs im Nichtwohnge-
baumludesektor
In Deutschland so ermittelte das Umweltbundesamt
in 2015 seien im industriellen Bereich Einsparmoumlg-
lichkeiten von ca 44 Milliarden Kilowattstunden
(Mrd kWh) bis 2020 moumlglich Industrie Gewerbe
Handel und Dienstleistungen verbrauchten zusam-
men rund 70 des gesamten Stroms in Deutsch-
land Auch beim Brennstoffverbrauch der zwei ge-
nannten Sektoren Industrie und Gewerbe liege noch
ein erhebliches Einsparpotenzial vor Es betraumlgt
nach der oben genannten Studie fuumlr den Sektor Ge-
werbe Handel Dienstleistungen 33 Milliarden Kilo-
wattstunden und fuumlr den Sektor Industrie 20 Milliar-
den Kilowattstunden Die Industrie benoumltige allein
fast die Haumllfte (45) des Brennstoffs Ihr Stromver-
brauch stieg von 1995 bis 2010 um 17 heiszligt es in
der Studie
Gemaumlszlig der hier erwaumlhnten Studie aus 2011 bdquoEner-
gieeffizienz Potenziale volkswirtschaftliche Effekte
und innovative Handlungs- und Foumlrderfelder fuumlr die
Nationale Klimaschutzinitiativeldquo sei es moumlglich bis
2020 in den Sektoren Industrie Gewerbe Handel
und Dienstleistungen rund 44 Milliarden Kilowatt-
stunden (Mrd kWh) Strom einzusparen (oumln)
Handbuch uumlber staatliche Beihilfen
Wie im vergangenen Oktober angekuumlndigt hat das
Bundeswirtschaftsministerium ein Handbuch uumlber
staatliche Beihilfen veroumlffentlicht Das Handbuch
soll Kommunen und kommunalen Unternehmen bei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
6
der Pruumlfung und dem Verstaumlndnis der Beihilfevor-
schriften helfen Es werden unter anderem auch
Themen wie der Verkauf von Grundstuumlcken und Ge-
baumluden durch die oumlffentliche Hand aufgegriffen so-
wie Faumllle bdquogerechtfertigterldquo Beihilfen ohne Notifizie-
rungspflicht dargestellt also die Moumlglichkeiten der
Freistellung durch die De-minimis-Verordnung die
Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung sowie
das Paket zur Freistellung von Dienstleistungen von
allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) Zu-
gleich wird eine praktische und technische Hilfestel-
lung fuumlr Melde- Anzeige- und Informationspflichten
bei der Freistellung von Beihilfen nach der AGVO
gegeben (oumln)
Konsultation zu europaumlischem Transparenzre-
gister
Anfang Maumlrz 2016 startete die EU-Kommission eine
Konsultation zum geplanten verbindlichen Transpa-
renzregister um bis 2017 eine Uumlberarbeitung der
derzeit guumlltigen Interinstitutionelle Vereinbarung
zwischen Rat Parlament und Kommission zu uumlber-
arbeiten Diese sieht bislang vor dass sich kommu-
nale Verbaumlnde Staumldte und deren Vertreter sowie
Plattformen und Netzwerke die zwar keine Rechts-
persoumlnlichkeit besitzen aber de facto eine bdquoQuelle
organisierter Einflussnahmeldquo darstellen sich zu re-
gistrieren Zur Konsultation stellt die EU-Kommis-
sion zwei Frageboumlgen online zur Verfuumlgung Bis
zum 1 Juni 2016 koumlnnen diese in deutscher Spra-
che beantwortet werden (jos)
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr
Fluumlchtlinge
In einem Urteil vom 1 Maumlrz 2016 hat der Europaumli-
sche Gerichtshof (EuGH) festgestellt dass befris-
tete Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge mit subsidiauml-
rem Schutzstatus im Rahmen des EU Rechtes zu-
laumlssig sind Dies erfolgt jedoch mit der Einschraumln-
kung dass dies nur zulaumlssig ist wenn durch die
Wohnsitzauflage bestimmte Integrationsmaszlignah-
men abgeleitet werden sollen oder um die Bildung
von sozialen Brennpunkten zu verhindern Perso-
nen die nicht als Asylbewerber anerkannt sind ge-
nieszligen sogenannten subsidiaumlren Schutz wenn
ihnen in ihrer Heimat Gefahr droht Hintergrund war
die Klage zweier syrischer Fluumlchtlinge die durch die
deutsche Wohnsitzauflage eine Einschraumlnkung der
Bewegungsfreiheit im Sinne der EU Richtlinie
201195EU sahen (jos)
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift
staumldtebaulich relevante Themengebiete auf
Bereits im Januar 2016 hat die Europaumlische Kom-
mission eine Mitteilung veroumlffentlicht in dem das
jaumlhrliche Arbeitsprogramm 2016 der Union fuumlr euro-
paumlische Normung veroumlffentlicht wurde
Auf legislativer Basis der Verordnung 10252012
die zum 1 Januar 2013 in Kraft in Kraft trat ver-
pflichtet sich die EU zur jaumlhrlichen Vorlage eines Ar-
beitsplanes fuumlr europaumlische Normung in dem den
Akteuren des europaumlischen Normungssystems
Maszlignahmen vorgeschlagen werden die den politi-
schen Zielen und Plaumlnen der Kommission entspre-
chen
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung strategische
Prioritaumlten fuumlr die europaumlische Normung aufgelistet
und beabsichtigt die europaumlischen Normungsorga-
nisationen in diesen Bereichen mit der Entwicklung
von Normen zu beauftragen Diese nehmen auch
Themen von kommunaler und staumldtebaulicher Rele-
vanz in den Fokus Dazu gehoumlren wie folgt Informa-
tionssysteme fuumlr das Verkehrswesen barrierefreier
Zugang zu oumlffentlichen Stellen breiter Einsatz alter-
nativer klimafreundlicher Technologien gruumlne Infra-
struktur zur Unterstuumltzung des oumlffentlichen Beschaf-
fungswesens und entsprechende Marktstimulation
Aufbau der Infrastruktur fuumlr alternative Kraftstoffe
Modellverfahren zur Bewertung der Luftqualitaumlt Me-
thoden zur Ermittlung der Quellen und Quantifizie-
rung von Luftverschmutzung Seilbahnen und Bau-
produkte (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
7
STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
5
eine Verringerung der Emissionen um min-
destens 40 dem 2degC Ziel fuumlr den durch-
schnittlichen Anstieg von Temperaturen
entspreche
es ein ehrgeiziges und verbindliches Ziel
fuumlr alle Bereiche einschlieszliglich Bau Land-
wirtschaft und Verkehrssektor sei
es ein erster Schritt im Fahrplan zur Schaf-
fung einer kohlenstoffarmen europaumlischen
Wirtschaft sei
2020 eine Strategie der Klimaneutralitaumlt bis
2050 vorliegen soll
Nach der Debatte fuumlgte er hinzu es braumluchte auch
Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz und er-
neuerbaren Energien Er betonte dass das Pariser
Abkommen selbst die Notwendigkeit der wissen-
schaftlichen Arbeit des Intergovernmental Panel on
Climate Change (IPCC) anerkenne um eine klare
Vorstellung von den Auswirkungen des 15deg-Ziels zu
erhalten Sobald der IPCC-Bericht im Jahr 2018 vor-
liege koumlnne entschieden werden wie dieses Ziel zu
erreichen sei (oumln)
Studien zu Energieeinsparpotenzialen in Indust-
rie und Gewerbe
Das Technologie- und Politikberatungsunternehmen
ICF erhielt den Kommissionsauftrag zur Erstellung
einer Studie uumlber den Energieverbrauch im Indust-
rie- und Gewerbebereich in der EU bis 2050 Die
Studie bewertet acht energieintensive Industriegrup-
pen und vier tertiaumlre Sektorgruppen
Diese in 2015 erschienene Studie ermittelte ein Ein-
sparpotential von ca 20 Hiernach verbrauchen
die acht energieintensiven Zweige 98 des Indust-
rieendenergieverbrauchs Im tertiaumlren Sektor han-
delt es sich vornehmlich um den energetischen Ver-
brauch von Nichtwohngebaumluden
Einzel- und Groszlighandelsgebaumlude sind
die groumlszligten Energieverbraucher unter den
Nichtwohngebaumluden in Europa mit einem
Anteil von 28 (19 Mio Tonnen Oumllaumlquiva-
lent 2012) des gesamten Energiever-
brauchs in diesem Bereich
Finanz- und Versicherungstaumltigkeiten
(Buumlrogebaumlude) sind die zweitgroumlszligten Ener-
gieverbraucher unter Nichtwohngebaumluden
mit 23 (19 Mtoe 2013) des Gesamtener-
gieverbrauchs
Bei Informations- und Kommunikations-
technik (Datencenter oauml) wird geschaumltzt
dass sie rund 147 Mtoe (2012) der Ener-
gie verbrauchen
Auf Unterkunft und Verpflegungsdienst-
leistungen (Hotels Groszligkuumlchen etc) ent-
fielen 11 (105 Mtoe 2012) des gesam-
ten Energieverbrauchs im Nichtwohnge-
baumludesektor
In Deutschland so ermittelte das Umweltbundesamt
in 2015 seien im industriellen Bereich Einsparmoumlg-
lichkeiten von ca 44 Milliarden Kilowattstunden
(Mrd kWh) bis 2020 moumlglich Industrie Gewerbe
Handel und Dienstleistungen verbrauchten zusam-
men rund 70 des gesamten Stroms in Deutsch-
land Auch beim Brennstoffverbrauch der zwei ge-
nannten Sektoren Industrie und Gewerbe liege noch
ein erhebliches Einsparpotenzial vor Es betraumlgt
nach der oben genannten Studie fuumlr den Sektor Ge-
werbe Handel Dienstleistungen 33 Milliarden Kilo-
wattstunden und fuumlr den Sektor Industrie 20 Milliar-
den Kilowattstunden Die Industrie benoumltige allein
fast die Haumllfte (45) des Brennstoffs Ihr Stromver-
brauch stieg von 1995 bis 2010 um 17 heiszligt es in
der Studie
Gemaumlszlig der hier erwaumlhnten Studie aus 2011 bdquoEner-
gieeffizienz Potenziale volkswirtschaftliche Effekte
und innovative Handlungs- und Foumlrderfelder fuumlr die
Nationale Klimaschutzinitiativeldquo sei es moumlglich bis
2020 in den Sektoren Industrie Gewerbe Handel
und Dienstleistungen rund 44 Milliarden Kilowatt-
stunden (Mrd kWh) Strom einzusparen (oumln)
Handbuch uumlber staatliche Beihilfen
Wie im vergangenen Oktober angekuumlndigt hat das
Bundeswirtschaftsministerium ein Handbuch uumlber
staatliche Beihilfen veroumlffentlicht Das Handbuch
soll Kommunen und kommunalen Unternehmen bei
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
6
der Pruumlfung und dem Verstaumlndnis der Beihilfevor-
schriften helfen Es werden unter anderem auch
Themen wie der Verkauf von Grundstuumlcken und Ge-
baumluden durch die oumlffentliche Hand aufgegriffen so-
wie Faumllle bdquogerechtfertigterldquo Beihilfen ohne Notifizie-
rungspflicht dargestellt also die Moumlglichkeiten der
Freistellung durch die De-minimis-Verordnung die
Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung sowie
das Paket zur Freistellung von Dienstleistungen von
allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) Zu-
gleich wird eine praktische und technische Hilfestel-
lung fuumlr Melde- Anzeige- und Informationspflichten
bei der Freistellung von Beihilfen nach der AGVO
gegeben (oumln)
Konsultation zu europaumlischem Transparenzre-
gister
Anfang Maumlrz 2016 startete die EU-Kommission eine
Konsultation zum geplanten verbindlichen Transpa-
renzregister um bis 2017 eine Uumlberarbeitung der
derzeit guumlltigen Interinstitutionelle Vereinbarung
zwischen Rat Parlament und Kommission zu uumlber-
arbeiten Diese sieht bislang vor dass sich kommu-
nale Verbaumlnde Staumldte und deren Vertreter sowie
Plattformen und Netzwerke die zwar keine Rechts-
persoumlnlichkeit besitzen aber de facto eine bdquoQuelle
organisierter Einflussnahmeldquo darstellen sich zu re-
gistrieren Zur Konsultation stellt die EU-Kommis-
sion zwei Frageboumlgen online zur Verfuumlgung Bis
zum 1 Juni 2016 koumlnnen diese in deutscher Spra-
che beantwortet werden (jos)
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr
Fluumlchtlinge
In einem Urteil vom 1 Maumlrz 2016 hat der Europaumli-
sche Gerichtshof (EuGH) festgestellt dass befris-
tete Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge mit subsidiauml-
rem Schutzstatus im Rahmen des EU Rechtes zu-
laumlssig sind Dies erfolgt jedoch mit der Einschraumln-
kung dass dies nur zulaumlssig ist wenn durch die
Wohnsitzauflage bestimmte Integrationsmaszlignah-
men abgeleitet werden sollen oder um die Bildung
von sozialen Brennpunkten zu verhindern Perso-
nen die nicht als Asylbewerber anerkannt sind ge-
nieszligen sogenannten subsidiaumlren Schutz wenn
ihnen in ihrer Heimat Gefahr droht Hintergrund war
die Klage zweier syrischer Fluumlchtlinge die durch die
deutsche Wohnsitzauflage eine Einschraumlnkung der
Bewegungsfreiheit im Sinne der EU Richtlinie
201195EU sahen (jos)
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift
staumldtebaulich relevante Themengebiete auf
Bereits im Januar 2016 hat die Europaumlische Kom-
mission eine Mitteilung veroumlffentlicht in dem das
jaumlhrliche Arbeitsprogramm 2016 der Union fuumlr euro-
paumlische Normung veroumlffentlicht wurde
Auf legislativer Basis der Verordnung 10252012
die zum 1 Januar 2013 in Kraft in Kraft trat ver-
pflichtet sich die EU zur jaumlhrlichen Vorlage eines Ar-
beitsplanes fuumlr europaumlische Normung in dem den
Akteuren des europaumlischen Normungssystems
Maszlignahmen vorgeschlagen werden die den politi-
schen Zielen und Plaumlnen der Kommission entspre-
chen
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung strategische
Prioritaumlten fuumlr die europaumlische Normung aufgelistet
und beabsichtigt die europaumlischen Normungsorga-
nisationen in diesen Bereichen mit der Entwicklung
von Normen zu beauftragen Diese nehmen auch
Themen von kommunaler und staumldtebaulicher Rele-
vanz in den Fokus Dazu gehoumlren wie folgt Informa-
tionssysteme fuumlr das Verkehrswesen barrierefreier
Zugang zu oumlffentlichen Stellen breiter Einsatz alter-
nativer klimafreundlicher Technologien gruumlne Infra-
struktur zur Unterstuumltzung des oumlffentlichen Beschaf-
fungswesens und entsprechende Marktstimulation
Aufbau der Infrastruktur fuumlr alternative Kraftstoffe
Modellverfahren zur Bewertung der Luftqualitaumlt Me-
thoden zur Ermittlung der Quellen und Quantifizie-
rung von Luftverschmutzung Seilbahnen und Bau-
produkte (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
7
STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS POLITIK UND GESETZGEBUNG
6
der Pruumlfung und dem Verstaumlndnis der Beihilfevor-
schriften helfen Es werden unter anderem auch
Themen wie der Verkauf von Grundstuumlcken und Ge-
baumluden durch die oumlffentliche Hand aufgegriffen so-
wie Faumllle bdquogerechtfertigterldquo Beihilfen ohne Notifizie-
rungspflicht dargestellt also die Moumlglichkeiten der
Freistellung durch die De-minimis-Verordnung die
Allgemeine Gruppenfreistellungsverordnung sowie
das Paket zur Freistellung von Dienstleistungen von
allgemeinem wirtschaftlichem Interesse (DAWI) Zu-
gleich wird eine praktische und technische Hilfestel-
lung fuumlr Melde- Anzeige- und Informationspflichten
bei der Freistellung von Beihilfen nach der AGVO
gegeben (oumln)
Konsultation zu europaumlischem Transparenzre-
gister
Anfang Maumlrz 2016 startete die EU-Kommission eine
Konsultation zum geplanten verbindlichen Transpa-
renzregister um bis 2017 eine Uumlberarbeitung der
derzeit guumlltigen Interinstitutionelle Vereinbarung
zwischen Rat Parlament und Kommission zu uumlber-
arbeiten Diese sieht bislang vor dass sich kommu-
nale Verbaumlnde Staumldte und deren Vertreter sowie
Plattformen und Netzwerke die zwar keine Rechts-
persoumlnlichkeit besitzen aber de facto eine bdquoQuelle
organisierter Einflussnahmeldquo darstellen sich zu re-
gistrieren Zur Konsultation stellt die EU-Kommis-
sion zwei Frageboumlgen online zur Verfuumlgung Bis
zum 1 Juni 2016 koumlnnen diese in deutscher Spra-
che beantwortet werden (jos)
EuGH-Urteil zu Wohnsitzauflagen fuumlr
Fluumlchtlinge
In einem Urteil vom 1 Maumlrz 2016 hat der Europaumli-
sche Gerichtshof (EuGH) festgestellt dass befris-
tete Wohnsitzauflagen fuumlr Fluumlchtlinge mit subsidiauml-
rem Schutzstatus im Rahmen des EU Rechtes zu-
laumlssig sind Dies erfolgt jedoch mit der Einschraumln-
kung dass dies nur zulaumlssig ist wenn durch die
Wohnsitzauflage bestimmte Integrationsmaszlignah-
men abgeleitet werden sollen oder um die Bildung
von sozialen Brennpunkten zu verhindern Perso-
nen die nicht als Asylbewerber anerkannt sind ge-
nieszligen sogenannten subsidiaumlren Schutz wenn
ihnen in ihrer Heimat Gefahr droht Hintergrund war
die Klage zweier syrischer Fluumlchtlinge die durch die
deutsche Wohnsitzauflage eine Einschraumlnkung der
Bewegungsfreiheit im Sinne der EU Richtlinie
201195EU sahen (jos)
EU Arbeitsprogramm 2016 zur Normung greift
staumldtebaulich relevante Themengebiete auf
Bereits im Januar 2016 hat die Europaumlische Kom-
mission eine Mitteilung veroumlffentlicht in dem das
jaumlhrliche Arbeitsprogramm 2016 der Union fuumlr euro-
paumlische Normung veroumlffentlicht wurde
Auf legislativer Basis der Verordnung 10252012
die zum 1 Januar 2013 in Kraft in Kraft trat ver-
pflichtet sich die EU zur jaumlhrlichen Vorlage eines Ar-
beitsplanes fuumlr europaumlische Normung in dem den
Akteuren des europaumlischen Normungssystems
Maszlignahmen vorgeschlagen werden die den politi-
schen Zielen und Plaumlnen der Kommission entspre-
chen
Die Kommission hat in ihrer Mitteilung strategische
Prioritaumlten fuumlr die europaumlische Normung aufgelistet
und beabsichtigt die europaumlischen Normungsorga-
nisationen in diesen Bereichen mit der Entwicklung
von Normen zu beauftragen Diese nehmen auch
Themen von kommunaler und staumldtebaulicher Rele-
vanz in den Fokus Dazu gehoumlren wie folgt Informa-
tionssysteme fuumlr das Verkehrswesen barrierefreier
Zugang zu oumlffentlichen Stellen breiter Einsatz alter-
nativer klimafreundlicher Technologien gruumlne Infra-
struktur zur Unterstuumltzung des oumlffentlichen Beschaf-
fungswesens und entsprechende Marktstimulation
Aufbau der Infrastruktur fuumlr alternative Kraftstoffe
Modellverfahren zur Bewertung der Luftqualitaumlt Me-
thoden zur Ermittlung der Quellen und Quantifizie-
rung von Luftverschmutzung Seilbahnen und Bau-
produkte (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
7
STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
7
STAumlDTISCH E UND TERRITORIALE ENTWIC KLUNG
Vergabeleitfaden fuumlr Struktur- und Investitions-
fonds
Die Europaumlische Kommission hat einen Leitfaden fuumlr
Vergaben im Rahmen der Europaumlischen Struktur-
und Investitionsfonds (ESIF) bereitgestellt Der Leit-
faden wurde zur Verfuumlgung gestellt um die hohe
Zahl an Fehlerquellen einzudaumlmmen die durch
ESIF finanzierten Projekten auftreten koumlnnen Hier-
unter fallen nach Richtlinie 200418EG1 etwa die
Beschaffung von Bauleistungen Lieferungen und
Dienstleistungen Mit Hilfe des Leitfadens kann das
Vergabeverfahren von Vorbereitung und Planung
uumlber Veroumlffentlichung Einreichung und Auswahl
Bewertung Vergabe bis hin zur Auftragsdurchfuumlh-
rung punktuell abgehandelt werden Der Leitfaden
enthaumllt auf seinen uumlber 100 Seiten Beispiele fuumlr
typische Fehler
bewaumlhrte Verfahren
Praxisbeispiele
Erlaumluterungen zu bestimmten Themen
Fallstudien und
Muster
(oumln)
Hintergrundpapier zur Verfahrensvereinfachung
der EU-Kohaumlsionspolitik veroumlffentlicht
Am 16 Maumlrz 2016 fand ein Workshop zum Thema
bdquoVerfahrensvereinfachung in der EU-Kohaumlsionspoli-
tikldquo im Europaumlischen Parlament statt Die Verringe-
rung des buumlrokratischen Aufwandes ist einer der
groumlszligten Herausforderungen fuumlr die erfolgreiche
Weiterfuumlhrung der EU-Kohaumlsionspolitik In der Ver-
gangenheit brachte jede EU-Foumlrderperiode in vieler-
lei Hinsicht neue und mehr regulatorische Anforde-
rungen Dazu wurde vorab ein Hintergrundpapier
veroumlffentlicht in dem zahlreiche Anmerkungen der
Strukturfondsverwaltungsbehoumlrden zusammenge-
tragen wurden Das Papier kann online in englischer
Sprache abgerufen werden (jos)
EU-Staumldteagenda Dynamischer Prozess auf
dem Weg zum Pakt von Amsterdam
Die europaumlische Kommission und die mitgliedstaat-
lichen Organe haben das Ziel bis zum 30 Mai 2016
mit dem Pakt von Amsterdam ein politisches und
methodisches Rahmendokument fuumlr die praktische
Umsetzung einer EU-Urban Agenda vorzulegen
Das Ziel der EU-Urban Agenda ist eine verbesserte
Koordinierung von EU-Sektor Politiken unter der Be-
ruumlcksichtigung von staumldtischen Belangen Dies Be-
zieht sich auf die drei Zielstellungen Rechtsetzung
Finanzierung und Fachwissen bzw Datenerhebun-
gen Der Ausgestaltungsprozess des Paktes unter-
liegt nunmehr einer hohen Dynamik Unter nieder-
laumlndischer Ratspraumlsidentschaft wurden nun die ers-
ten Pilotpartnerschaften zu vier der zwoumllf geplanten
Schwerpunktthemen lanciert die in ihrer endguumllti-
gen Formation jedoch noch nicht abschlieszligend etab-
liert sind (siehe EU-Info Dezember 2015 S8) Eine
Uumlbersicht uumlber die Themen Schwerpunkte und Mit-
glieder zum derzeitigen Stand der Partnerschaften
findet sich online
Parallel erfolgt im schriftlichen Umlaufverfahren das
bdquofine-tuningldquo des Amsterdam Paktes Dieser betont
dass sich aus dem Prozess keine neuen Rechtsakte
oder Finanzierungsquellen oder Kompetenzen fuumlr
die EU ergeben werden Ziel ist es vielmehr eine
Staumlrkung der staumldtischen Dimension in den beste-
henden Rechtsrahmen der EU zu bewirken Im Ge-
gensatz zu den ersten Dokumenten aus 2014 ist der
Begriff Stadt nun weiter gefasst sondern spricht von
staumldtischen Gebieten die somit auch funktionale
Stadt-Umland Gebiete mit einschlieszligt ndash ein Punkt
fuumlr den sich insbesondere der Bericht des Europaumli-
schen Parlamentes eingesetzt hat Der Begriff bdquoAc-
quis Urbanldquo (integrierte ndash Sektor uumlbergreifende
Stadtentwicklung) taucht jedoch im vorliegenden
Entwurf lediglich in einer Fuszlignote auf
Einige Aspekte werden mittlerweile klarer umrissen
Im Rahmen einer harmonisierten Rechtssetzung fuumlr
stadtrelevante Gesetzesvorhaben soll zunaumlchst ge-
pruumlft werden ob dazu das Instrument einer bdquoStadt-
vertraumlglichkeitspruumlfungldquo sinnhaft ist Dieses sieht
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
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FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
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FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
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AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
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AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
STAumlDTISCHE UND TERRITORIALE ENTWICKLUNG
8
vor neue und laufende EU-Legislativmaszlignahmen
vor ihrer Verabschiedung auf ihre Wirksamkeit auf
Staumldte hin zu uumlberpruumlfen um gegebenenfalls inter-
venieren zu koumlnnen Weiterhin werden die Pilotpart-
nerschaften Aktionsplaumlne zur Uumlberarbeitung von Le-
gislativmaszlignahmen vorlegen Daruumlber hinaus wird
uumlberpruumlft wie das Thema Stadtentwicklung bzw
stadtrelevante Gesetzesvorhaben in das REFIT-
Programm der Kommission (Programm zur Uumlber-
pruumlfung und Verschlankung von etablierten Rechts-
akten) eingebracht werden sollen Die Ernennung
eines hochrangigen bdquoSonderbeauftragtenldquo fuumlr staumldti-
sche Belange - wie es bislang diskutiert wurde ndash
taucht in den vorliegenden Entwuumlrfen nicht mehr
auf
Inwiefern sich die EU-Urban Agenda auf den Ausge-
staltungsprozess der staumldtischen Dimension in der
zukuumlnftigen EU-Strukturfondsdebatte auswirkt ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch schwammig In der Prauml-
ambel verspricht der Entwurf zumindest einen ziel-
gerichteten Fokus auf die staumldtische Dimension in
der EU-Politik sowie einer handhabbaren und einfa-
cheren Nutzung von EU-Finanzierungsquellen fuumlr
staumldtische Akteure Weiterhin motiviert der Entwurf
zum Pakt von Amsterdam die EU-Institutionen und
Staumldte revolvierende Finanzinstrumente sowie den
neu errichteten Europaumlischen Fonds fuumlr Strategi-
sche Investitionen (Juncker ndash Paket) fuumlr Stadtent-
wicklungsvorhaben staumlrker zu nutzen Sicher ist bis-
lang nur dass sich die Vorhaben nach derzeit gel-
tendem Artikel 8 (Innovative Maszlignahmen der Stadt-
entwicklung) maszliggeblich an den Themen und Prak-
tiken der EU-Urban Agenda ausrichten sollen Wei-
tere allgemeine Informationen finden sich online
(jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
WOHNUNGS- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT
9
WOHNUN GS- UND IMM OBILIEN WIRTSCHAFT
Mehrwertsteuerbefreiung fuumlr betreutes Wohnen
Residenzen mit betreutem Wohnen fuumlr aumlltere nicht-
behinderte Menschen koumlnnen von der Mehrwert-
steuer in der gleichen Weise wie Altenheime freige-
stellt werden Die Befreiung gilt jedoch nur fuumlr den
bereitgestellten seniorengerecht ausgestatteten
Wohnraum und nicht fuumlr kostenpflichtige zusaumltzliche
Wahlleistungen Auch ist die Befreiung nur fuumlr Dinge
vorgesehen welche die Senioren unterstuumltzen oder
der Grundversorgung in der Altenpflege dienen
Der Europaumlische Gerichtshof urteilte in der Rechts-
sache C-33514 dass eine mit Gewinnerzielungsab-
sicht betriebene Einrichtung fuumlr betreutes Wohnen
unter die Ausnahmeregelung des Art 13 Teil A Abs
1 lit g der sechsten Mehrwertsteuerrichtlinie
77388EWG faumlllt und damit von der Mehrwertsteuer
befreit werden kann
Das Gericht ist der Ansicht dass betreutes Wohnen
in die gleiche Kategorie faumlllt wie Altersheime Diese
sind mehrwertsteuerbefreit durch die Bestimmung
der Richtlinie fuumlr die Bereitstellung von Dienstleis-
tungen die eng mit der Sozialfuumlrsorge und der sozi-
alen Sicherheit verbunden sind und durch Einrich-
tungen des oumlffentlichen Rechts oder durch Wohltauml-
tigkeitsorganisationen durchgefuumlhrt werden
Die tatsaumlchliche Befreiung von der Mehrwertsteuer
obliegt aber der Kompetenz des Mitgliedstaates Der
Mitgliedstaat muss diese Leistungen nicht von der
Mehrwertsteuer ausnehmen (oumln)
Statistiken zu Strompreisen und Erneuerbaren
Energien
Erneuerbare Energien
2014 lag der Anteil erneuerbarer Energien am Ge-
samtenergieverbrauch der EU bei 16 Das statisti-
sche Amt der Union Eurostat veroumlffentlichte die
Zahlen zum Anteil der Erneuerbaren Energien auch
auf nationaler Ebene Deutschland kam hiernach in
2014 auf einen Prozentsatz von 138 beim Brutto-
energieverbrauch
Bis zum Jahr 2020 soll der Anteil der erneuerbaren
Energiequellen 20 des Gesamtbruttoverbrauchs
ausmachen 18 sind das nationale Ziel der Bun-
desrepublik bis 2020 Uumlber 2020 hinaus soll der An-
teil Erneuerbarer bis 2030 auf 27 steigen
Neun Mitgliedstaaten haben ihren Zielwert fuumlr 2020
bisher erreicht
Strompreisvergleich
Des Weiteren bescheinigte Eurostat der Bundesre-
publik hinter Daumlnemark die houmlchsten Strompreise in
2015 Hier kostete eine Kilowattstunde 2951 Cent
fuumlr einen Haushalt mittlerer Groumlszlige (zwischen 2500
und 5000 kWh) wobei einem EU-Durchschnitt bei
2084 Cent lag Den Preisunterschied begruumlndet Eu-
rostat mit den nationalen Abgaben den Umlagen
und Steuern Diese machen in Deutschland 516
des Endpreises aus (oumln)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
FINANZMAumlRKTE UND FINANZIERUNGSFRAGEN
10
FINANZM AumlRKTE UND FINANZIER UNGSFRAGEN
Gesetz zur Wohnimmobilienkreditrichtlinie in
Kraft
Die Richtlinie 201417EU uumlber Wohnimmobilienkre-
ditvertraumlge sieht vor dass die Mitgliedstaaten die
Richtlinie bis spaumltestens 18 Maumlrz 2016 in nationales
Recht umgesetzt haben muumlssen Das deutsche Um-
setzungsgesetz wurde am 16 Maumlrz 2016 im Bun-
desgesetzblatt (Teil 1 Nr 12) veroumlffentlicht und ist
am 21 Maumlrz 2016 in Kraft getreten
Im Bereich vorfaumllliger Ruumlckzahlungen haumllt das Ge-
setz an der bisherigen deutschen Praxis fest Dem-
nach kann der Darlehensgeber im Fall vorzeitiger
Ruumlckzahlungen weiterhin eine angemessene Vorfaumll-
ligkeitsentschaumldigung fuumlr den unmittelbar mit der
vorzeitigen Ruumlckzahlung zusammenhaumlngenden
Schaden verlangen wenn der Darlehensnehmer
zum Zeitpunkt der Ruumlckzahlung Zinsen zu einem
gebundenen Sollzinssatz schuldet
(sect 502 Abs 2 S 1 BGB)
Neben umfangreicheren Informationspflichten der
Kreditinstitute begruumlndet das Gesetz die zivilrechtli-
che Pflicht zur Pruumlfung der Kreditwuumlrdigkeit bei Ver-
braucherdarlehensvertraumlgen (sect 505a BGB)
Im Hinblick auf das Widerrufsrecht bei Immobiliar-
Verbraucherdarlehensvertraumlgen wird eine absolute
Erloumlschensregelung eingefuumlhrt Gemaumlszlig sect 356b Abs
2 S 4 BGB erlischt das Widerrufsrecht spaumltestens
12 Monate und 14 Tage nach dem Vertragsschluss
Bei Immobiliardarlehensvertraumlgen die zwischen
dem 1 September 2002 und dem 10 Juni 2010 ge-
schlossen wurden erlischt ein fortbestehendes Wi-
derrufsrecht spaumltestens drei Monate nach dem 21
Maumlrz 2016 wenn das Fortbestehen des Widerrufs-
rechts darauf beruht dass die dem Verbraucher er-
teilte Widerrufsbelehrung den zum Zeitpunkt des
Vertragsschlusses geltenden Anforderungen des
BGB nicht entsprochen hat (Artikel 229 sect 38 Abs 3
S 1 EGBGB)
Das Gesetz zur Umsetzung der Wohnimmobilienk-
reditrichtlinie ist uumlber diesen Link abrufbar (kauml)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
11
AKTU ELLES AU S D ER FOumlRD ER LAN SCHAFT VERAN STALTUN GEN
European Week of Cities and Regions 2016
Die diesjaumlhrige European Week of Cities and Regi-
ons (ehemals Open Days) wurde vom Ausschuss
der Regionen fuumlr die Woche vom 10 ndash 13 Oktober
2016 angekuumlndigt Unter dem Motto ldquoRegions and
cities for sustainable and inclusive growthrdquo werden
zahlreiche Veranstaltungen zu den der Schwer-
punktthemen bdquoGesichertes und Nachhaltiges
Wachstumldquo bdquoInklusives Wirtschaftswachstumldquo und
bdquoVereinfachung der EU-Strukturfondsldquo stattfinden
(jos)
EU-Foumlrderprogramm URBACT III 1 Call fuumlr neue
bdquoUmsetzungsnetzwerkeldquo in der Stadtentwick-
lung
Noch bis zum 22 Juni 2016 koumlnnen sich Staumldte fuumlr
die Teilnahme ein einem der neuen bdquoUmsetzungs-
netzwerkeldquo im Rahmen des EU-Foumlrderprogramms
URBACT III fuumlr nachhaltige Stadtentwicklung be-
werben Uumlber einen Zeitraum von drei Jahren finan-
ziert das Programm einen europaweiten Erfah-
rungsaustausch Dazu schlieszligen sich 7 ndash 9 europauml-
ische Staumldte (EU28 Schweiz und Norwegen) in ei-
nem thematischen Netzwerk zusammen URBACT
finanziert somit keine investiven Maszlignahmen Die
Unterstuumltzung und der Erfahrungsaustausch zielen
insbesondere auf prozessuale und organisatorische
Ablaumlufe zur Umsetzung konkreter Projekte Dazu
zaumlhlen die Integration von lokalen Akteuren die po-
litische Einbindung und Organisation von Entschei-
dungsprozesse Aufstellung von Ergebnisindikato-
ren Kommunikationsstrategien oder effiziente Auf-
tragsvergabe
Antragsberechtigt sind Staumldte oder Stadtregionen
sowie staumldtische Entwicklungsagenturen URBACT
wird mit dem naumlchsten Call bis zu 15 dieser Netz-
werke ko-finanzieren Dabei erhalten Staumldte in
bdquobesser entwickelten Regionenldquo (alte Bundeslaumlnder
sowie Bezirk Leipzig) 70 und Staumldte in Uumlbergangs-
regionen 85 (neue Bundeslaumlnder sowie Luumlneburg)
ko-Finanzierung aus dem EFRE Das Gesamt-
budget eines Projektes (fuumlr alle Partner) traumlgt EUR
600000 ndash 750000
Was ist neu an den Umsetzungsnetzwerken
Waumlhrend sich bisherige URBACT Projekte
auf die integrierte Entwicklung und Erarbei-
tung einer lokalen Stadtentwicklungsstrate-
gie konzentrieren geht es bei den neuen
Netzwerken um deren Umsetzung und soll
helfen diese Plaumlne in konkrete Projekte zu
uumlberfuumlhren
Voraussetzung ist daher eine bereits vor-
handene integrierte Stadtentwicklungsstra-
tegie die mit einer gesicherten Finanzie-
rung unterlegt ist
Die Finanzierung kann durch Eigenmittel
sowie regionale oder nationale Mittel oder
EU-Mittel unterlegt sein Die Finanzie-
rungsquellen sind daher flexibel und be-
schraumlnken sich nicht wie urspruumlnglich Vor-
gesehen auf Artikel 7 oder Artikel 8 Projekte
aus dem EFRE
Eine Partnerschaft besteht aus bis zu 7-9
Partnern Diese muumlssen bei dem zweistufi-
gen Antragsverfahren bereits bei der ersten
Antragsstufe vollstaumlndig sein
Neben dem Gesamtprojektbudget wird
auch bei Umsetzungnetzwerken ein Budget
von 127500 euro fuumlr die Begleitung eines ex-
ternen Experten (aus dem URBACT Exper-
tenpool) zur Verfuumlgung gestellt
Weitere Informationen finden sich unter Call Umset-
zungsnetzwerke
Fuumlr gezielte Fragen steht ihnen der deutschspra-
chige Informationspunkt fuumlr Deutschland und Oumlster-
reich zur Verfuumlgung Nationale URBACT Informati-
onsstelle sowie uumlber Twitter unter infopunkt (jos)
Laufende EU Projektaufrufe der INTERREG Pro-
grammfamilie
INTERREG ist als transnationales Kooperationspro-
gramm Teil der Struktur- und Investitionspolitik der
Europaumlischen Union Seit mehr als 20 Jahren wer-
den damit grenzuumlberschreitende und transnationale
Kooperationen zwischen Regionen und Staumldten un-
terstuumltzt die das taumlgliche Leben beeinflussen zum
Beispiel im Verkehr der Foumlrderung von kleinen und
mittleren Unternehmen Energieeffizienz und im
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
12
Umweltschutz Die INTERREG Programmfamilie
startet derzeit eine Reihe an Projektaufrufen Im Fol-
genden finden Sie eine Uumlbersicht zum aktuellen
Stand
INTERREG V B Programmraum Nordwesteu-
ropa
Der dritte Call im Nordwesteuropaprogramm laumluft
vom 18 April bis zum 27 Mai 2016 Gesucht wer-
den transnationale Kooperationsinitiativen mit kon-
kreten Ergebnissen fuumlr den Programmraum und
seine Bewohner In diesem Zusammenhang veran-
staltet das Programmsekretariat auch ein Projek-
tideen-Labor am 7 April 2016 in Frankfurt das
potentiellen Antragsstellern eine Gelegenheit gibt
Projektideen vorzustellen und weiterzuentwickeln
neue Partner zu finden und sich mit dem Team des
Programmsekretariates zu unterhalten Weitere In-
formationen finden sich online
Antragsberechtigt sind Antragsteller in den Regio-
nen Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Saar-
land Hessen Baden-Wuumlrttemberg Bayern (Regie-
rungsbezirke Ober- Mittel- Unterfranken und
Schwaben)
INTERREG V B Ostseeraum
Der 2 Call for Applicants ist seit dem 1 Maumlrz 2016
geoumlffnet Antraumlge koumlnnen bis zum 1 Juni 2016 ein-
gereicht werden Thematisch konzentriert sich der
aktuelle Projektaufruf auf die drei Schwerpunktbe-
reiche Innovationsfaumlhigkeit Management von na-
tuumlrlichen Ressourcen bzw ressourceneffizientes
Wirtschafswachstum sowie nachhaltiger Verkehr
Weitere Informationen finden sich online
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen sind Berlin Brandenburg Bremen Hamburg
Niedersachsen (Luumlneburg) Mecklenburg-Vorpom-
mern und Schleswig-Holstein
INTERREG V B Mitteleuropa
Das Programmgebiet Mitteleuropa startet den
naumlchsten Call for Projectproposals Mitte April 2016
Dieser wird voraussichtlich bis Ende Juni 2016 ge-
oumlffnet werden Das Antragsverfahren wird diesmal
nur einstufig durchgefuumlhrt Weitere Informationen
zum Programmraum Mitteleuropa finden sich hier
Antragsberechtigte sind Antragssteller in den Regi-
onen Baden-Wuumlrttemberg Bayern Berlin Branden-
burg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen Sach-
sen-Anhalt und Thuumlringen
INTERREG EUROPE
Interreg Europe foumlrdert den reinen Erfahrungsaus-
tausch zwischen Regionen mit dem Ziel die Umset-
zung der regionalpolitischen Instrumente in den Be-
reichen Innovation und Forschung KMU-Foumlrderung
CO2-arme Wirtschaft sowie Umwelt und Ressour-
ceneffizienz zu verbessern Im Gegensatz zu den
transnationalen B-Programmen erstreckt sich das
Programmgebiet auf die EU28-Staaten sowie
Schweiz und Norwegen Der zweite Projektaufruf
(Call for Project Proposals) startet am 5 April 2016
und schlieszligt am 13 Mai 2016 Das aktualisierte
Programm Manual sowie die Terms of Reference fuumlr
den zweiten Call finden Sie auf der Programm-
Website Weitere Informationen und Antragsunterla-
gen gibt es online (jos)
Regio Stars Award 2016 ndash Aufruf auch fuumlr Pro-
jekte der nachhaltigen Stadtentwicklung
Staumldte und Regionen koumlnnen sich bis zum 15 April
2016 fuumlr die Verleihung der Regio Stars Awards be-
werben Der jaumlhrlich stattfindende Regio Stars A-
ward nominiert die besten Projekte und bewaumlhrte
Verfahren regionaler und staumldtischen Entwicklungs-
strategien Unter den fuumlnf Wettbewerbskategorien
wird auch der City Star verliehen der Innovative Louml-
sungen fuumlr eine nachhaltige Stadtentwicklung aus-
zeichnet Alle Informationen sowie die Abgabe der
Wettbewerbsbeitraumlge erfolgt online unter folgendem
Link Regio Stars Award
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)
MAumlRZ APRIL 2016
AKTUELLES AUS DER FOumlRDERLANSCHAFT VERANSTALTUNGEN
13
Die fuumlnf Preiskategorien der Auszeichnung Regio
Stars fuumlr 2016 sind
Intelligentes Wachstum Neue Chancen in der glo-
balen Wirtschaft
Nachhaltiges Wachstum Kreislaufwirtschaft
Integratives Wachstum Integriertes Leben ndash Auf-
bau von integrativen in sich verbundenen Gemein-
den
City Star Innovative Loumlsungen fuumlr eine nachhaltige
Stadtentwicklung
Effektive Verwaltung Durch neue Verwaltungsver-
fahren Veraumlnderungen bewirken
Die diesjaumlhrige Verleihungszeremonie der Regio
Stars findet am Dienstag den 11 Oktober im Rah-
men der Europaumlischen Woche der Regionen und
Staumldte 2016 statt (jos)