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FOTO: PHOTODISC FOTO: DLR FOTO: PHOTOS.COM INHALT/IMPRESSUM 4 Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG., A-1110 Wien, Leberstraße 122, Tel.: +43 1740 95. Geschäftsführung: Mag. Dr. Gabriele S. Ambros, Gerhard Milletich. Herausgeber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Str. 65, 1200 Wien, Tel.: +43 1 33 111-0. Beauftragter Redakteur: Dr. Wilfried Friedl, Tel.: +43 1 33 111-530. E-Mail: [email protected]. Redaktion: Dr. Regina Ender, Tel.: +43 1 33 111-526. E-Mail: [email protected], Christian Klobucsar, Tel.: +43 1 740 95-435, E-Mail: [email protected]. Layout und DTP: Markus Frühwirth, Michael Stanek. Vertriebsleitung: Angelika Witzmann, Tel.: +43 1 740 95-462. Anzeigenleitung: Gertrude Schöggl, Tel.: +43 1 740 95-470. Abo-Verwaltung: Tel.: +43 1 740 95-466. Erscheinungsweise: Zweimonatlich. Preise: Inland Einzelpreis: 8,50, Jahresbezugspreis 48,10 (inkl. zehn Prozent MwSt.). Das Abonnement ist spätestens 30 Tage vor Bezugsjahresende schriftlich kündbar. Nachdruck von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Ge- nehmigung des Herausgebers bzw. Verlages gestattet. Für Inserate bzw. die „Produkt-Beiträge“ übernimmt die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt keine Haf- tung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Druck: Leykam Druck- Ges.m.b.H. & Co KG, 8057 Graz, Ankerstr. 4., Titelfoto: Photos.com. Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 18. Jänner 2008. xxxxxx xxxxxx xxxxxx xxxxxx Gilt für alle Fotos, Grafiken und Artikel dieser Ausgabe Die Lärmexperten der AUVA leisten seit Jahrzehnten Grundlagenfor- schung zum Thema Schallschutz, und beraten Betriebe und Schulen, die ihre akustische Situation verbessern möchten. 10 – 12 Die Baufachkundigen der AUVA reagieren auf Nachfrage nach effizienten Schulungen mit einem modernen Konzept, das bewähr- tes Unterrichten mit Elementen des Coachings kombiniert. 13 – 15 Die Verordnung „Lärm und Vibrationen“ verlangt ein umfassendes System von Präventionsmaßnahmen, um Beschäftigte vor derartigen Gefahren bei der Arbeit zu schützen. 19 – 24 Im Juli 2007 präsentierten zahlreiche internationale Human-Factors-ExpertInnen im Rahmen der ISAP´7 an der Uni Graz ihre neuesten Erkennt- nisse aus Wissenschaft und Praxis. 29 – 34 GEHÖRSCHUTZ ARBEITSSCHUTZ SICHERHEITSMANAGEMENT FOTO: HVBG SICHERHEIT

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Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m. b. H. & Co. KG., A-1110 Wien, Leberstraße 122, Tel.: +43 1 740 95.Geschäftsführung: Mag. Dr. Gabriele S. Ambros, Gerhard Milletich. Herausgeber: Allgemeine Unfallversicherungsanstalt, Adalbert-Stifter-Str. 65, 1200 Wien,Tel.: +43 1 33 111-0. Beauftragter Redakteur: Dr. Wilfried Friedl, Tel.: +43 1 33 111-530. E-Mail: [email protected]. Redaktion: Dr. Regina Ender,Tel.: +43 1 33 111-526. E-Mail: [email protected], Christian Klobucsar, Tel.: +43 1 740 95-435, E-Mail: [email protected]. Layout und DTP:Markus Frühwirth, Michael Stanek. Vertriebsleitung: Angelika Witzmann, Tel.: +43 1 740 95-462. Anzeigenleitung: Gertrude Schöggl, Tel.: +43 1 740 95-470.Abo-Verwaltung: Tel.: +43 1 740 95-466. Erscheinungsweise: Zweimonatlich. Preise: Inland Einzelpreis: € 8,50, Jahresbezugspreis € 48,10 (inkl. zehn ProzentMwSt.). Das Abonnement ist spätestens 30 Tage vor Bezugsjahresende schriftlich kündbar. Nachdruck von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Ge-nehmigung des Herausgebers bzw. Verlages gestattet. Für Inserate bzw. die „Produkt-Beiträge“ übernimmt die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt keine Haf-tung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. Druck: Leykam Druck-Ges.m.b.H. & Co KG, 8057 Graz, Ankerstr. 4., Titelfoto: Photos.com.Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 18. Jänner 2008.

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Gilt für alle Fotos, Grafiken und Artikel dieser Ausgabe

Die Lärmexperten der AUVA leisten seit Jahrzehnten Grundlagenfor-

schung zum Thema Schallschutz, und beraten Betriebe und Schulen, die

ihre akustische Situation verbessern möchten.

10 – 12

Die Baufachkundigen der AUVA

reagieren auf Nachfrage nach

effizienten Schulungen mit einem

modernen Konzept, das bewähr-

tes Unterrichten mit Elementen

des Coachings kombiniert.

13 – 15

Die Verordnung „Lärm und Vibrationen“ verlangt ein

umfassendes System von Präventionsmaßnahmen, um

Beschäftigte vor derartigen Gefahren bei

der Arbeit zu schützen. 19 – 24

Im Juli 2007 präsentierten zahlreiche internationale

Human-Factors-ExpertInnen im Rahmen der ISAP´7

an der Uni Graz ihre neuesten Erkennt-

nisse aus Wissenschaft und Praxis. 29 – 34

G E H Ö R S C H U T Z

A R B E I TS S C H U T Z S I C H E R H E I TS M A N A G E M E N T

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S I C H E R H E I T

5 E D I TO R I A L / I N H A LT

TE R M I N E 38VO R S C H R I FTE N 39B Ü C H E R 42P R O D U KTE 48

AKTUELLBEST PRACTICE: PRÄVENTION

ÜBER GRENZEN HINWEG 7Stefan Brunovsky, Juraj Krajcovic

LÄRMSCHUTZNÖ-MODELLPROJEKT: LÄRM-

GESCHÜTZT IM STRAßENBETRIEB 8Gabriela Würth

GEHÖRSCHUTZDAS TÄGLICHE BROT DER

LÄRMFEINDE 10Ahmed Gaafar, Walter Mayr, Maria Anna Hilscher

SICHERHEITBAUARBEITERSCHULUNG MIT

COACHING 13Johann Baresch und Maria Anna Hilscher

SCHUTZKLEIDUNGÖBB FÄHRT MIT LEUCHTENDEM

BEISPIEL VORAN 16Kirsten Rein

ARBEITSSCHUTZPSA FÜR VIBRATIONS-

ARBEITSPLÄTZE 19Eberhard Christ

JAHRESINHALTINHALTSVERZEICHNIS 2007 25

SICHERHEITSMANAGEMENTISAP'7: HEALTH, SAFETY AND

SOCIAL DIALOGUE 29Marion Venus

PSYCHOLOGIEMOBBING:

DIE TIEFENDIMENSION 35Ilse Zembaty

meint Ihr Redaktionsteam SICHERE ARBEIT.

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Dr. Regina Ender, Dr. Wilfried Friedl, Christian Klobucsar

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Die aktuelle „meinungsraum.at-Studie“ zumThema „Haltung und Gesundheit am Arbeits-platz“ präsentiert ein beunruhigendes Ergeb-nis: 82,4 Prozent der im Sitzen tätigen Umfra-geteilnehmerInnen klagen vor allem über Ver-spannungen im Nackenbereich, aber auch inRücken und Schultern. Nur ein Drittel machtEntspannungsübungen am Arbeitsplatz undweniger als ein Viertel hat einen auf seine Be-dürfnisse angepassten Bürostuhl. „Der typi-sche Befragte verbringt durchschnittlich 7,1Stunden pro Tag am Schreibtisch, davon 5,6Stunden vor dem Computer“, erläutert Her-bert Kling, Geschäftsführer von „meinungs-raum.at“. Für Entspannung am Arbeitsplatzinvestiert man wenig Zeit: lediglich 33 Prozentder UmfrageteilnehmerInnen machen wäh-rend der Arbeit regelmäßig Entspannungs-übungen. Ein Drittel dieser Schreibtischturnerhält die Beine fit, je rund ein Fünftel kümmertsich um Nacken und Rücken, 14 Prozent lok-kern die Handgelenke und 13 Prozent sorgensich um das Wohl ihrer Augen. Stress ist dieHauptursache für wenig Bewegung am Ar-beitsplatz. 44 Prozent meinen, dass sieschlicht mehr freie Zeit bräuchten, um re-gelmäßig Bewegung zu machen.

Info-Workshop „Vorsicht Sturzgefahr!“

Unfälle und Verletzungen beeinträchtigen unsere Lebensqualität in hohem Maße. Dabei nehmen Sturz-unfälle wegen ihrer Häufigkeit, Vielfalt und Schwere eine besondere Stellung ein. 95 Prozent derartigerUnfälle passieren in alltäglichen Situationen. Eines der größten Risiken stellt dabei Unachtsamkeit dar –gefährliche Situationen werden nicht erkannt oder unterschätzt. Fast ein Drittel aller Arbeitsunfälle sindSturzunfälle und passieren oft dort, wo Sturzgefahren am wenigsten vermutet werden: auf ebenem Bo-den. Oft bleiben lebenslange Schäden zurück. Daher schaffen ExpertInnen Problembewusstsein undzeigen Lösungswege. Viele Sturzgefahren lassen sich durch technische Maßnahmen und die Verwen-dung von persönlicher Schutzausrüstung ausschalten. Und noch mehr Unfälle lassen sich durch die Er-weiterung unseres „Bewegungsschatzes“, die Summe aller gemachten „Bewegungserfahrungen“, ver-meiden. Dazu müssen wir vor allem unser Gleichgewicht und unsere Koordination trainieren. Der Info-Workshop vermittelt umfassende Informationen zum Thema „Sturzgefahren und wie man sievermeidet“. Im ersten Teil werden Anatomie, Physiologie und Pathologie des Gleichgewichtssinns darge-stellt. Darauf beruhend werden praktische Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichtssinns erarbei-tet. Dabei werden gemeinsam mit den TeilnehmerInnen Übungsprogramme zum Thema „KoordinativeFähigkeiten“ erarbeitet. Nach einem Überblick über mögliche Folgen eines Sturzes aus medizinischerSicht werden technische Maßnahmen zur Vermeidung von Sturzunfällen vorgestellt. In der Pause undnach dem Info-Workshop werden die TeilnehmerInnen eingeladen ihren Gleichgewichtssinn mit Hilfeder Testgeräte am Info-Corner auszuprobieren und zu trainieren. Der Info-Workshop wendet sich ganz besonders an: ■ Führungskräfte ■ AbeitsmedizinerInnen ■ Si-cherheitsfachkräfte ■ Sicherheitsvertrauenspersonen ■ ArbeitnehmerInnenvertreterInnen ■ Behör-denvertreterInnen.Termine: 26. Februar (Salzburg); 28. Februar (Villach); 4. März (Linz); 6. März (Wien). Teilnahmebeitrag:EUR 100.-; Infos: AUVA – Mag. Ariadne Seitz +43 1 33 111-958, Anmeldungen via E-Mail: [email protected]

82,4 Prozent aller BüroarbeiterIn-nen leiden unter Verspannungen

Mit vergangenem Dezember ging die neueHubschrauber-Außenlandestelle für Ret-tungsflüge über dem Dach des AUVA Unfall-krankenhauses Meidling in Betrieb. Sie wurde

in Abstimmung mit derChristophorus-Flugret-tung errichtet und ist einwichtiger Meilenstein inder Modernisierung desAkutspitals: Die Schwer-verletzten gelangen aufdirektem Weg mit Ex-presslift in den ebenfallsneuen OP-Trakt in den 1.Stock. Der Landeplatz-Umbau dauerte 15 Mo-nate und kostete rund1,4 Millionen Euro.Zwei Bettenlifte verbin-den die Übernahmesta-tion des Landeplatzesmit dem ebenfalls zu

Jahreswechsel in Betrieb genommenen Ope-rationstrakt. Der beschleunigte Lift bringt dieVerletzten mit 1,2 Meter pro Sekunde von derÜbernahmestation in den Schockraum in denersten Stock.

Neuer Dach-Hubschrauber-landeplatz für UKH Meidling

FOTO: ÖAMTC

7 A K T U E L L

Als Partner für die AUVA steht neben dem nationalenArbeitsinspektorat der Slowakei auch die slowakische So-zialversicherungsanstalt zur Verfügung. Dies ist umsowichtiger, als das anerkannte slowakische Institut für For-schung und Ausbildung im Arbeitnehmerschutz leidernicht mehr existiert. Wie bereits erwähnt, umfasst die slo-wakische Sozialversicherung auch den Zweig Unfallversi-cherung, doch zählt Prävention nicht zu deren gesetzli-chen Aufgaben. Der Schutz der Gesundheit und Sicher-heit bei der Arbeit liegt in der Verantwortung der Betrie-be, die Einhaltung der Bestimmungen wird durch das Ar-beitsinspektorat kontrolliert

Trotz dieses Versäumnisses bei der Schaffung der slowa-kischen Unfallversicherung konnte die AUVA in verschie-denen Bereichen der Prävention und des Schutzes der Ge-sundheit und Sicherheit bei der Arbeit bedeutende Unter-stützung gewähren. In diesem Zusammenhang sollen auchjene genannt werden, die zuletzt von Seiten der AUVA die-se erfolgreiche Zusammenarbeit ermöglicht und geförderthaben: Direktor Dipl.-Ing. Peter Vavken und Abteilungs-leiter Dipl.-Ing. Dr. Alfred Großkopf. Die praktische Reali-sierung der Zusammenarbeit wird seit vielen Jahren erfolg-reich von Dipl.-HTL-Ing. Reinhard Körbler organisiert.

Die letzte gemeinsame Aktion im April 2007 war dasFrühjahrsmeeting zu den Themen „Umsetzung des ge-setzlichen Präventionsauftrages“ sowie „Entschädigungnach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten“, letzteresinsbesondere im Hinblick auf die Einführung des Euro inder Slowakei. Dieses zweitägige Treffen entstand überEinladung von Dr. Stefan Brunovsky, Direktor der Abtei-lung Unfallversicherung in der Hauptstelle der Slowaki-schen Sozialversicherungsanstalt in Bratislava.

Als Repräsentanten der AUVA nahmen die FachleuteDr. Michael Janotka und Mag. Michael Maltrovsky fürrechtliche Fragen sowie Dipl.-HTL-Ing. Reinhard Körb-ler für die Prävention am Frühjahrsmeeting teil. Von slo-wakischer Seite waren insgesamt 23 Fachleute, führendePersonen aus der Sozialversicherungsanstalt, aus dem Mi-nisterium für Arbeit, Soziales und Familie und aus derKonföderation der Gewerkschaften anwesend.

Jedes der Themen wurde durch ein ausführliches Refe-rat eines österreichischen Gastes eröffnet. Der Beitragüber die verschiedenen Präventionskonzepte der AUVAwurde mit großem Interesse aufgenommen, da die Charts

zur Präsentation dazu in slowakischer Sprache gezeigtwurden. Weiters folgte eine inhaltlich reiche Diskussion,bei der von unseren Gästen viele konkrete Fragen zu deneinzelnen Themen präzisiert und beantwortet wurden.Die grenzüberschreitende Zuständigkeit von nationalenVersicherungsträgern bei Migrationsarbeitern und einemdaraus resultierenden Anspruch auf Leistungen wurdenbesonders intensiv behandelt.

Die intensivste Diskussion hat die Frage der Entschädi-gung nach Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten in Zu-sammenhang mit dem geplanten Übergang der Slowakeivon der Währung Krone zur Währung Euro ab 1. Januar2009 hervorgerufen.

Besonders die Berechnung von finanziellen Leistungenbei diesem Übergang wurde diskutiert, sowohl die Not-wendigkeit, vor und nach der Einführung die Leistungenin beiden Währungen anzugeben, als auch insbesonderedie Erfahrungen der AUVA bei der Einführung des Eurosvor sechs Jahren.

Der Rat der Vertreter der AUVA war eindeutig: alleGeldbeträge sollen sowohl in Kronen als auch nach demvorher offiziell definierten Konversionskurs in Euro ange-geben werden. Ein früherer Wechselkurs, wie er zumZeitpunkt des Eintretens des Versicherungsfalles gültiggewesen sein mag, kann nicht herangezogen werden. Dassdabei einige etwas gewinnen und andere etwas verlierenmuss bei solchen grundlegenden Veränderungen in Kaufgenommen werden.

Wir sind überzeugt, dass die sehr gute Zusammenar-beit der AUVA in Österreich mit der Slowakischen Sozi-alversicherungsanstalt auch in Zukunft sehr von Nutzensein wird und weitere Erfolge bringen wird. Besonders imBereich Prävention ist der Erfahrungsaustausch, insbeson-dere im Hinblick auf die mittelfristige Entwicklung fürdie Region Zentraleuropa von großer Bedeutung.

Dr. Stefan Brunovsky

Direktor der slowakischen Unfallversicherung

Dipl.-Ing. Dr. Juraj Krajcovic

Präventionsexperte

Pupavova 34

SK-84104 Bratislava

Tel.: +42 1 2654 21 410

E-Mail: [email protected]

Best Practice: Präventionüber Grenzen hinwegBereits kurz nach 1989 hat die Zusammenarbeit der AUVA mit verschiedenen (damals nochtschechoslowakischen) Organisationen begonnen, die heute im Einflussbereich des Ministeri-ums für Arbeit, Soziales und Familie der Slowakischen Republik stehen. Sicher hat dazu auchdie geringe Entfernung beigetragen – es liegen ja nur ca. 60 km zwischen Wien und Bratislava.

Stefan Brunovsky, Juraj Krajcovic

Von Dezember 2006 bis Herbst 2007 lief ein Modell-projekt der Abteilung Straßenbetrieb des Amtes der NÖLandesregierung in der Straßenmeisterei Allensteig, in derBrückenmeisterei Zwettl und in der BetriebswerkstätteWaidhofen an der Thaya. Der nun vorliegende Abschluss-bericht zeigt eine deutliche Erhöhung der Akzeptanz undder Tragequote.

Der Start dieses Modellprojektes geht auf eine Initiati-ve von Ing. Andreas Glattes, der Sicherheitsfachkraft derAbteilung Straßenbetrieb des Amtes der NÖ Landesregie-rung, zurück. Es bestanden Überlegungen zur flächen-deckenden Einführung von angepasstem Gehörschutz(Otoplasten) für alle Mitarbeiter des NÖ Straßendienstes.Das Modellprojekt sollte wichtige Entscheidungshilfensowie Einführungsstrategien liefern und Vorurteile abbau-en. Mit Hilfe der Aktion konnten sich die Mitarbeitervom Tragekomfort selbst überzeugen. Ziel war die Erhö-hung der Akzeptanz und der Tragequote. Der Straßen-dienst verwendet außerdem Dehn-Schaumstöpseln undKapselgehörschutz. Insgesamt nahmen 29 Mitarbeiter derStraßenmeisterei Allensteig, der Brückenmeisterei Zwettlund der Betriebswerkstätte Waidhofen an der Thaya andiesem Projekt teil.

Die AUVA übernahm die Hälfte der Kosten für denangepassten Gehörschutz der Teilnehmer und führte Be-fragungen in drei Wellen in einem Intervall von zwei bisdrei Monaten durch. Getestet wurden die Produkte meh-rerer Anbieter. Nach Erhebung der konkreten Lärmbela-

stung wird ein Abdruck des Gehörganges gemacht unddie Passform eines Models überprüft. Der fertige Kunst-stoffgehörschutz sitzt exakt ohne unangenehmen Druck.Die Sprache bleibt gut verständlich.

Die Auswertung der Fragebogen ergab, dass das Einset-zen des angepassten Gehörschutzes als leicht bzw. sehrleicht sowie der Tragekomfort als gut und sehr gut emp-funden wurden. In der Mehrzahl wird der Gehörschutzbis zu vier Stunden am Tag getragen. Während die Mei-sten die Wahrnehmung von Warnsignalen und dieSprachverständlichkeit als gut und sehr gut einstuften,gab es hier wenige negative Bewertungen. Generell stelltesich heraus, dass der Kapselgehörschutz bei Forstarbeitenund bei kurzer Arbeit im Lärmbereich favorisiert wurde.In Zukunft werden die Bediensteten angepassten Gehör-schutz bei allen lärmintensiven Tätigkeiten, hauptsächlichbei Arbeiten mit Holz, für das Sandstrahlen, Schrämmen,bei Bohrarbeiten, in der Werkstatt und beim Rüttler ver-wenden.

Die AUVA-Aktion „Angepasster Gehörschutz“ läuftseit sechs Jahren in Wien, Niederösterreich und Burgen-land. Projektleiter Ing. Manfred Albich erklärt die Moda-litäten: „Lärmschwerhörigkeit zählt neben Hauterkran-kungen zu den häufigsten arbeitsbedingten Gesundheits-schädigungen. Wir bieten Betrieben mit Lärmarbeitsplät-zen Modellprojekte an, um alle Lärmarbeiter mit einemadäquaten persönlichen Gehörschutz auszustatten. UnserProjekt soll der Geschäftsleitung als Entscheidungsgrund-

NÖ-Modellprojekt: Lärmge-schützt im StraßenbetriebMit der Aktion „Angepasster Gehörschutz“ will der Unfallverhütungsdienst der AUVA Lan-desstelle Wien mit Vorurteilen bei Lärmarbeitern aufräumen und Firmen bei der Entschei-dung zur Anschaffung unterstützen.

Gabriela Würth

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lage dienen. Die Hälfte der Kosten, die bei der Anpas-sung des Gehörschutzes der ausgewählten Projektteilneh-mer entstehen, übernimmt die AUVA. Derzeit laufenweitere Modellprojekte bei den Firmen Hengl in Lim-berg, Elk in Schrems und Roth-Technik Austria in St. Ae-gyd am Neuwalde.“

Preiswerte Alternative zum Einweg-Schaumstöpsel

Angepasster Gehörschutz kostet rund 100 Euro proMitarbeiter, er kann rund fünf Jahre verwendet werden.Zum Vergleich: Werden pro Arbeitstag zwei Paar Dehn-Schaumstöpsel zu je 15 Cent benötigt, ergibt das proJahr eine Summe von rund 60 Euro. Nach rund einein-halb Jahren kommt ein angepasster Gehörschutz somitbilliger.

Die Unfallverhütungsexperten der LandesstellenWien – Telefon +43 1 33133-252 – stehen für Bera-tung und Lärmmessungen zur Verfügung. Herrscht amArbeitsplatz gehörgefährdender Lärm, kann unter derTelefonnummer +43 1 33 111-441 eine audiometri-sche Untersuchung beantragt werden. Die geltende Ver-ordnung über Lärm und Vibrationen (VOLV) sieht vor:Ab dem Expositionsgrenzwert von 85 dB(A) müssen

ein geeigneter Gehörschutz getragen werden und Un-tersuchungen stattfinden. Ab 80 dB(A) hat der Arbeitge-ber die Pflicht, Gehörschutz zur Verfügung zu stellen undseine Arbeitnehmer über die Gefährdung durch Lärmund die richtige Benützung von Gehörschützern zu un-terweisen und Untersuchungen anzubieten.

Im Internet sind folgende Merkblätter unter www.au-va.at, Service, Publikationen zu finden:

Auszug aus den gesetzlichen Bestimmungen für Lärm-betriebe (M 019): www.auva.at/media/6991.PDF bzw.www.auva.at/mediaDB/125862.PDF);

Grundlagen der Lärmbekämpfung (M069): www.au-va.at/media/7104.PDF;

Gehörschützer (M 700): www.auva.at/media/7483.PDF.Lärm schädigt das Gehör. Andauernde Exposition

führt zur Lärmschwerhörigkeit. Der Hörverlust beginntim Hochtonbereich. Er tritt dann in jenen Frequenzenauf, die für die Sprachverständlichkeit maßgeblich sind,und ist irreversibel. Der Betroffene hört das Gesagte ver-zerrt und reagiert bei schon relativ niedrigeren Lautstär-ken sensibel. Parallel dazu leiden Lärmschwerhörige oftunter Schädigungen des Zentralnervensystems (Weckre-aktionen, Schlafstörungen, etc.), des vegetativen Systems(Blutdruck, Blutverteilung, Herzfrequenz, Magen-Darm-Peristaltik, Stoffwechsel, Atmung, etc) und unter psychi-schen Problemen (Leistungs-, Konzentrationsschwächen,Reizbarkeit, Aggressivität, etc.).

Ein Ziel der AUVA ist es, auf die Gefahren so früh wiemöglich aufmerksam zu machen. Daher unterstützte dieAUVA-Landesstelle Wien die neue Dauerausstellung „All-tag – Eine Gebrauchsanweisung“ des Technischen Muse-ums Wien (TMW) mit zwei interaktiven „Lärmkabinen“um 72.000 Euro.

Eine halbe Million Österreicher arbeitet an einemLärmarbeitsplatz: in Burgenland, Niederösterreich, Wiensind das mehr als 200.000 und davon rund 50.000 imBaubereich. Sie alle müssten einen Gehörschutz tragen.Hauptbetroffen sind Bau- und Straßenarbeiter, Maschi-nenbauer, Beschäftigte in der Metallverarbeitung, Glas-und Steinwarenerzeugung, im Möbelbau, in Sägewerkensowie an Pressluftgeräten.

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Im Arbeitsleben sorgen gesetzliche Vorschriften undNormen dafür, dass ArbeitnehmerInnen vor Lärm über85 Dezibel (berechnet auf einen Acht-Stundentag) ge-schützt sind. Welchen Lärmquellen sie sich allerdings inihrer Freizeit aussetzen, überprüft niemand: DröhnendeMotorräder, intensive Diskotheken, Heimwerken mit lau-ten Geräten. Walter Mayr ist überzeugt: „Lärmschwerhö-rigkeit dürfte es gar nicht mehr geben, zumindest nichtals Berufskrankheit. Maschinen werden möglichst leisekonstruiert, Gehörschutz immer benutzerfreundlicher –aber trotzdem haben oft sogar Jugendliche schon ein re-duziertes Hörvermögen."

Unsere Stärke: solide Routine

Forschung ist wie „das Feuerwerk, das hat man nie täg-lich, sondern nur zu Feiertagen". Man braucht Fachwis-sen, um die täglich geforderte Arbeit erledigen zu kön-nen. Dipl.-Ing. Walter Mayr von der AUVA-Hauptstelle(HUB) erstellt bis zu hundert Gutachten jährlich, seinKollege Ahmed Gaafar berät Betriebe in Fragen derRaumakustik, und hilft ihnen, sinnvoll in den Lärm-schutz zu investieren.

Die Vorstellung, man könne „Patentrezepte erforschen,die dann quasi universell anwendbar" wären, halten beide

Das tägliche Brot derLärmfeindeLärmschwerhörigkeit war Jahrzehnte lang die häufigste Berufskrankheit, und wurde erst ab2000 von den (allergischen) Hauterkrankungen überholt. Die Fakten sind längst bekannt:Das menschliche Gehör muss vor den Auswirkungen des andauernden Lärms geschütztwerden, damit sich die Hörzellen im Innenohr in ausreichenden ruhigen Zeiten wieder rege-nerieren können – sonst drohen Hörverluste, bis zur völligen Ertaubung, die durch kein Hör-gerät behoben werden können.

Ahmed Gaafar, Walter Mayr, Maria Anna Hilscher

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für Illusion. Bei der Raumakustik komme es immer aufden konkreten Raum an, die Grundlagen gelten aberüberall, „man muss nicht mehr bei Adam und Eva anfan-gen". Basierend auf dem riesigen Erfahrungsschatz in derAbteilung Unfallverhütung und Berufskrankheitenbe-kämpfung (HUB) wird kaum mehr Grundlagenfor-schung durchgeführt.

Beide nehmen ihre Rolle als seriöse Berater wahr, diesich bemühen, Unternehmern unnötige Ausgaben zu er-sparen und falsche Annahmen über Schallschutzmaßnah-men zu korrigieren. Natürlich werden die hör- und sicht-baren Erstbefunde über Räume durch Messungen doku-mentiert, um den Erfolg der ausgeführten Lärmminde-rungsmaßnahmen auch eindeutig belegen zu können.„Aber in Wirklichkeit merkt da jeder Laie, dass ein ge-dämmter Raum ‘leiser’ (weniger hallig, angenehmer) ge-worden ist. Unsere Tabellen belegen das mit Zahlen, wasschon vorher hörbar war. Wir sind eher Praktiker, Formelnnützen nichts, wenn sie nicht konkret anwendbar sind.“

Das Kochrezept sei ganz einfach: „Ausreichend schall-schluckendes Material, wie die ÖNORM es beschreibt,muss im Raum vorhanden sein, Punkt." Voraussagenüber mögliche Wirkungen raumakustischer Maßnahmenseien viel schwieriger, und für Laien kaum möglich.

Mitarbeit an Normen

Dass die raumakustischen Arbeiten der HUB-Lärm-techniker über eine österreichische Norm Anforderungenfestlegen konnten, die mittlerweile in die Verord-nung(en) für Lärm und Vibrationen(VOLV) eingearbeitet wurden, erfülltdie Fachleute natürlich mit Stolz.Dipl.-Ing. Ahmed Gaafar hofft,dass diese Normen auch in dieBauordnungen Eingang fin-den werden: „Wenn man anden Begrenzungsflächennichts ändert, wird mannie auf die Werte kom-men, die man braucht– das haben wir hierbestätigt."

Dipl.-Ing. Mayrvermisst immer„Bezüge auf Wohl-befinden", man seibei der Raumaku-stik zu sehr auf Au-ditorien fixiert gewe-sen, dadurch bliebensonstige Arbeits- undLebensräume unbe-rücksichtigt. Es fehleein „Parameter, wiewohl oder eben nicht wohlsich jemand akustisch an ei-nem Arbeitsplatz fühlt".

Dipl.-Ing. Gaafar ergänzt: „Das fängt jetzt langsam an,da haben wir dazu beigetragen, dass die Werte jetzt erst-mals in einer österreichischen Norm formuliert sind, alsAnforderungen an die akustischen Eigenschaften von Ar-beitsräumen. Und es ist jetzt für den Planer möglich, dasNötige zu tun, ohne selbst Akustiker zu sein."

Leider werden die bekannten Kriterien, wie der „mitt-lere Schallschluckgrad" auch in ganz neuen Gebäudennicht berücksichtigt. Jahrelange Forschung und genaueMessungen in Räumen verschiedenster Größen und ihrerege Vortragstätigkeit hätte doch auch Architekten undPlaner für die Raumakustik sensibilisieren können, mei-nen die Fachkundigen.

Kostensparende Beratung

Bei Industrieneubauten schieben sich oft Auftraggeber,Planer und letztlich dann Arbeitsinspektoren das heißeEisen Schallschutz zu, und meinen, das Nötige stehedoch in der VOLV, und sei ja schon berücksichtigt.Nachträgliche Sanierungen, weil ArbeitnehmerInnen esin manchen neuen Hallen „nicht aushalten", sind natür-lich immer aufwändiger als gleich korrekt geplanterLärmschutz.

Die Fülle von auf dem Markt angebotenen Bauteilenverwirrt Laien, und lässt sie aus Unkenntnis oft falsch in-vestieren. Dipl.-Ing. Gaafar versucht, dies zu vermeiden,denn die Enttäuschung über teure Maßnahmen, die danndas gewünschte Ergebnis weit verfehlt haben, kann zu Re-

signation führen. Mancher meint dann, „man kannnichts machen", und riskiert fahrlässig Gehör-

schäden bei sich und seinen MitarbeiterIn-nen! Erfolgreiche Sanierungen haben in

manchen Räumen Pegelreduktionenum bis zu 14 Dezibel gebracht (d.h. enorm: drei dB weniger bedeu-ten schon eine Halbierung desRisikos!)

Auch in Schulen und Kinder-gärten tragen schallschluckendeKonstruktionen zu einem ruhi-geren Arbeitsklima bei. In

Turnsälen sind ballwurfsiche-re und schalldämpfende

Konstruktionen bekannt.Schulerhalter sind für fi-nanzschonende Sanierun-gen erfahrungsgemäßebenfalls zugänglich,

wenn schon beim Bau aufdie Akustik vergessen wur-

de.

Positive Beispiele

Die Austrian Hydro Power (ehe-mals Tauernkraftwerke) haben das The-

ma Lärmschutz sehr ernst genommen. In

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den neuen Kraftwerken Gerlos und Limberg werdenschallschluckende Maßnahmen in den Krafthäusern einge-plant. Nicht einmal ein schalltechnischer Experte glaubte,dass man dort hinter einer einfachen Abschirmung unter85 dB kommen kann. In Maschinenhäusern von Kraft-werken ist es meist so laut, dass sich tagsüber niemanddort aufhält. Bei kurzen Wartungsarbeiten (Revision) istdas Tragen von Gehörschutz leider nicht vorgeschrieben.Durch die neue Raumakustik ist die PSA auch wirklichnicht mehr nötig, man kann sich ohne zu schreien unter-halten. Bei Mayrs ersten Besuchen in Kaprun 1979 wärensolche Maßnahmen noch utopisch erschienen.

Im Möllpumpwerk der Hydro Power AG – in einerKavernenanlage – gibt es Tropfwasser, und zum Schutzder Maschinen Ablenkbleche, die das Wasser ableiten. Dadie Bleche stark verrostet waren, musste man sie erneu-ern. Überlegt wurde, ob sich dabei nicht auch gleich dieRaumakustik verbessern ließe. Nach einigem Herumrech-nen kam man auf eine Verbesserung um 17dB! Die ge-waltige Dämpfung konnte in diesem Raum mit bombier-ter Decke erreicht werden, weil hier die gewölbte Deckewie ein akustisches Brennglas wirkte, und den Lärm ver-stärkt hatte.

Pressluftblasdüsen lassen sich auch lärmarm konstruie-ren, sie bringen trotzdem dieselbe Wirkung, Blaskraft wieherkömmliche laute Düsen – nur glauben das mancheKunden nicht. Da ist ein Erziehungsprozess nötig, damitKunden nicht weiter Lärm mit Leistung verwechseln. Ausdem Alltag sind die röhrenden Motorräder bekannt, dieeinen bestimmten „Sound" haben müssen, um dem Mar-kennamen gerecht zu werden.

Gerade bei der Konstruktion von Maschinen kommtder Druck durch Lärmklauseln, die in vielen Verträgen,den maximal erlaubten Pegel vorgibt. Für den Exportmüssen Vorschriften in den Ländern der Kunden berück-sichtigt werden. Da die Physik überall gilt, muss mit

Schallschutz an der Lärmquelle begonnen werden. Beimanchen lauten Maschinen ist dies nach heutigem Standder Technik nicht möglich: „Wie soll man Winkelschlei-fer leiser machen?" Für künftige Forschung gibt es alsonoch Raum genug.

Dipl.-Ing. Ahmed Gaafar

Abteilung für Unfallverhütung und

Berufskrankheitenbekämpfung (HUB)

Tel.: + 43 1 33 111 447

Dipl.-Ing. Walter Mayr

Tel.: + 43 1 33 111 494

Mag. Maria Anna Hilscher

Abteilung für Sicherheitsmarketing und Presse

Tel.: + 43 1 33 111 565

E-Mail jeweils: Vorname. [email protected]

Alle: AUVA Hauptstelle, Adalbert-Stifter-Str. 65, 1200 Wien

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Z U SA M M E N FA S S U N G S U M M A RY

Die Lärmexperten der AUVA leisten seitJahrzehnten Grundlagenforschung zumThema Schallschutz, und beraten Betriebeund Schulen, die ihre akustische Situationverbessern möchten. Außerdem wirken siean der Abfassung von Normen mit, haltenVorträge und publizieren ihr reiches Wis-sen, um berufsbedingte Lärmschwerhörig-keit zu verhindern. Die Zusammenarbeitmit den Lärmexperten der AUVA erspartnicht nur den Beschäftigten in BetriebenGesundheitsschäden und soziale Isolationals Schwerhörige, sondern auch der Allge-meinheit hohe Kosten durch Unfallrenten,Rehabilitation, Umschulung und Hörgeräte.Das Bewusstsein über angemessenen Ge-hörschutz steigern die "Lärmfeinde" durchlaufende Information.

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Ö-NORM B 8115, Teil 3 vom 1. 11. 2005

Verordnung über Lärm und Vibrationen –VOLV sowie Änderungen der Bauarbeiter-schutzverordnung und der Verordnung überdie Gesundheitsüberwachung am Arbeitsplatzvom 25. 1. 2006Verordnung: Schutz der Bediensteten vor derGefährdung durch Lärm und Vibrationen (B-VOLV) vom 28. 2. 2006B. Kappeter: Pressluftdüsen. AUVA-Report 39,2005

1 3 S I C H E R H E I T

Ein spannendes Experiment ergab sich, als die HAZETBau zu Beginn der Bausaison eine Schulung für etwa sech-zig Mitarbeiter brauchte. Sicherheitsfachkraft ChristianThell, Leiter des Bauhofs, dachte an die besonders sicher-heitsbewusste und qualitätsgeprüfte Gruppe von ManfredKratschmer, um deren Sicherheitsbewusstsein weiter zuverbessern. Die Anfrage freute die Baugruppe der AUVA,die Gelegenheit suchte, ihre Weiterbildungen als Coachesund QM-Manager anzuwenden.

Diesmal sollten die Teilnehmer ihre Inhalte selbst erar-beiten, statt frontal durch Experten geschult zu werden.An dem Erstdurchlauf des „Sicherheitsworkshop“ in derHAZET Bau nahmen nicht nur der GeschäftsführerManfred Kratschmer, sondern auch Bauleiter und Techni-ker teil. Das Interesse an funktionierender Sicherheitskul-tur wurde dadurch für alle deutlich gezeigt.

Von der AUVA waren Johann Baresch und WolfgangBoesau als Schulungsverantwortliche tätig. Zuerst beka-men dreißig Personen eine konventionelle Bauschulung,

dreißig Teilnehmer gingen am nächsten Tag neue Wegeim „Sicherheitsworkshop“.

Die Themen des Workshops waren: Sturz und Absturz,Gerüstungen und Umbau unter laufendem Betrieb (d. h.bewohnter Häuser). Zur Einführung zeigte man das Vi-deo „Am Bau“ und aktuelle Aufnahmen von HAZET-Baustellen. Da die AUVA-Fachkundigen wenig Mängelbemerkten, konnte Johann Baresch gleich ein Lob an-bringen: „Ihr seid schon recht gut, also können wir nurmehr Kleinigkeiten verbessern. Aber auch die sind wich-tig, um sicher zu arbeiten.“

Betroffene zu Beteiligten machen

Die Teilnehmer waren unterschiedlich vorgebildet undwie auf Baustellen üblich international gemischt: Baulei-ter, Techniker, Sicherheitsvertrauenspersonen, Poliere,Vorarbeiter, Fach- und Hilfsarbeiter.

Nach Verständnisfragen zum Gesehenen wurden drei

Bauarbeiterschulungmit CoachingDie Baufachkundigen der AUVA reagieren auf Nachfrage nach effizienten Schulungen mit ei-nem modernen Konzept, das bewährtes Unterrichten mit Elementen des Coachings kombiniert.

Johann Baresch und Maria Anna Hilscher

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Gruppen gebildet, je neun oder zehn Personen sollten indrei Runden folgende Fragen bearbeiten.1. Was ist in der Vergangenheit auf unseren Baustellen inpuncto Sicherheit gut gelaufen? Was war unser Beitragdazu? Hier konnten Teams oder Einzelne ihre Bemühun-gen einbringen und allen ihre Möglichkeiten/Fähigkeitenbewusst machen.2. Was haben uns die Filmaufnahmen gezeigt, welcheAufgaben haben wir in Zukunft zu bewältigen? Was er-warten wir bezüglich der Absturzsicherung, bzw. der Si-cherheit der Mieter? Was kann für die Bewohner derHäuser während des Umbaus getan werden? Hier wurdeder Handlungsbedarf erhoben. Welche Aufgabenstellun-gen zeigen sich? Auch Befürchtungen fanden in der Dis-kussionsphase ihren Platz.3. Was sind mögliche Lösungen, die die Mitarbeiter erar-beitet hatten, die sie sich zur Umsetzung vorstellen konn-ten? Hier konnten die Kollegen voneinander lernen, Lö-sungen miteinander entwickeln.

Die Leiter nahmen an den Gruppengesprächen nur be-obachtend, „im Vorbeigehen“ teil, achteten auf dieschriftliche Dokumentation – ohne sich inhaltlich einzu-mischen –, und gaben den Präsentatoren der Arbeitsgrup-pen Tipps für die Zusammenfassung.

Die Zeiten für die Diskussionen waren ohnehin knappbemessen, jede Gruppe sollte strukturiert ihre Punktesammeln, und dann den anderen berichten. WichtigeRollen in den Gruppen waren der Aufgaben-/Zeitwäch-ter, der Schreiber und der Präsentator. Einzelne wuchsendabei über sich hinaus, besonders ein Student aus Sene-gal, der als Bauarbeiter seinen Lebensunterhalt verdient,und sehr charmant (und in perfektem Deutsch) auch dieVorgesetzten an ihre Vorbildfunktion erinnerte. Er beton-te, dass alle ihre persönliche Schutzausrüstung nur für

sich selbst tragen, nicht für den Vorgesetzten. Ein sonstheikles Thema – aber dieser Mann bekam von seinenKollegen spontan Applaus!

Kleinigkeiten

Bei den Videoaufnahmen der aktuellen Baustelle fandendie Sicherheitsexperten eine zu niedrige Fensterbrüstung.Es fehlten zwar nur drei Zentimeter in der Höhe. Aber imFall eines Absturzes hätte das wohl zu einer Strafe geführt-dabei wäre die Stelle durch ein einfaches Brett leicht zu si-chern gewesen. Auch bei kurzen Wegen müssen auf Bau-

Eine Arbeitsgruppe sucht ihre Punkte Themensammlung zur Diskussion

Keita Oussmane bei der Präsentation seiner

Gruppenarbeit

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stellen immer Sicherheitsschuhe und ein Helm getragenwerden. Gerade in bewohnten Häusern ist das Stiegenhausimmer sauber und frei von Lagerungen zu halten, um dieBewohner durch den Umbau nicht zu gefährden.

Bei der Schlussrunde nach den Gruppenpräsentationenhatte dann wieder der Geschäftsführer das Wort, um dieVorschläge seiner Mitarbeiter zusammenzufassen. Er ent-schied ad hoc, was sofort umgesetzt werden kann, undwas noch festzulegen ist oder langfristig geplant werdenmuss. Eine Bauleitersitzung unter Ing. Kratschmer hatdieses Arbeitspaket wenige Tage danach besprochen, undLösungen für kommende Baustellen abgeleitet.

Für weitere Schulungen wurden am Ende des Work-shops Themen gesammelt, die die AUVA-Baugruppe imZuge der videounterstützten Schulung auf bestimmtenBaustellen abarbeiten wird. Sicherheitskonzepte sollenunter Mitwirkung der Mitarbeiter erarbeitet werden, dadie Maßnahmen dadurch besser getragen werden, und dieLösungen als „eigene Vorschläge“ auch nicht auf Ableh-nung treffen. Baresch betont: „Ich habe das schon alsBauleiter immer so gehalten, meine Leute gefragt: Wie lö-sen wir das? Was wollen wir tun, wie führen wir das aus?Dann habe ich entschieden, was geschehen sollte, das istnatürlich Führungskompetenz.“

Direkter Vergleich

Die Hälfte der Schulungsteilnehmer (30 Personen) hatteja am Tag vor dem Sicherheitsworkshop eine konventionel-le Schulung (als jährliche Sicherheitsunterweisung) derAUVA erhalten. Auch dieser Gruppe hatte man das Video„Am Bau“ und dieselben Aufnahmen ihrer Baustellen ge-zeigt. Die Schulungsleiter hatten auch hier nach Verbesse-rungsmöglichkeiten gefragt, und Überlegungen zur Verant-wortung der Führungskräfte (auch der Facharbeiter) ange-stellt. Die Diskussion kam hier aber nur mühsam in Gang,der Gruppenleiter und SCC-Beauftragte musste Einzelnedirekt ansprechen. Die Teilnehmer waren bei weitem nichtso intensiv dabei wie die Kollegen beim Workshop, die Si-cherheit engagiert als ihre eigene Sache vertraten. Die Mit-arbeit im Sicherheitsworkshop war viel lebhafter, sodass der

Vertreter der Geschäftsführer, der beides erlebt hatte, zu-sammenfasst: „Die neue Methode scheint mir die wir-kungsvollere, ich möchte in Zukunft so weiterarbeiten.“

Aus AUVA-Sicht ist diese neue Methode der „Sicher-heitsschulung mit Gruppenarbeit“ eine logische Fortset-zung der bewährten videounterstützten Schulung. DasAnliegen, „Betroffene zu Beteiligten zu machen“, lässtsich durch das Sehen eigener richtiger Handlungen beider Arbeit und Anwenden eigener Fähigkeiten für dietägliche Bewältigung der Aufgaben wirkungsvoll errei-chen. Wichtig ist es, niemanden wegen gemachter Fehlerbloßzustellen, sondern konstruktiv und lösungsorientiertzu argumentieren. Johann Baresch ist auf Grund langjäh-riger Erfahrung in der Baubranche immer wieder von derIntelligenz und Kreativität der „Bauburschen“ beein-druckt: „Man darf die Bauarbeiter nicht unterschätzen“.

AUVA Sicherheitsberater der Fachgruppe Bau

Ing. Johann Baresch, Dipl.-Ing. Erich Bata, Ing. Wolfgang

Boesau, Dipl.-Ing. Ernest Stühlinger

E-Mail jeweils: [email protected]

Tel.: + 43 1 33 111 418 (Sekretariat)

Mag. Maria Anna Hilscher

Abteilung für Sicherheitsmarketing und Presse

Tel.: + 43 1 33 111 565

Alle: AUVA, Adalbert-Stifter-Str. 65, 1200 Wien

HAZET BauunternehmungsGes.mbH

Gumpendorferstraße 83-85, 1060 Wien

Tel.: + 43 1 599 46 0

Ing. Christian Thell, Ing. Manfred Kratschmer

E-Mail: [email protected],

[email protected]

Z U SA M M E N FA S S U N G S U M M A RY

Die Sicherheitsberater der AUVA haben diebewährte Bauschulung zu einem Sicher-heits-Workshop weiterentwickelt. In Ver-bindung mit der „videounterstützten Schu-lung“ werden die Teilnehmer angeleitet, diefür die interessanten und oft auch bren-nenden Probleme zu bearbeiten, und pra-xisgerechte Lösungen zu finden. Das be-achtliche Vorwissen der Bauarbeiter unddas Fachwissen der AUVA-Experten ergän-zen einander optimal, und motivieren zu si-cherheitsbewusstem Arbeiten in der sonstso unfallträchtigen Baubranche.

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Video

Die DVD „Am Bau“ (2007) der Wirtschafts-kammer und der Arbeiterkammer Wien ist imInternet unter www.eval.at erhältlich.

15.000 der insgesamt 43.000 ÖBB-MitarbeiterInnensind mit vielfältigen Rangier- und Gleisarbeiten beschäf-tigt, ohne die der Schienenverkehr nicht möglich wäre.Weil sie ständig Gefährdungen durch andere Verkehrsteil-nehmer ausgesetzt sind, gibt es eine Verpflichtung zurVerwendung hochsichtbarer Warnkleidung.

Seit 1994 regelt die Europanorm EN 471 die sicher-heitstechnischen Festlegungen. Diese Norm legt die Min-destanforderungen an das Hintergrundmaterial und dasretroreflektierende Material (sowohl Fläche als auchLeuchteigenschaften) fest. Gleismitarbeiter müssen durchihre Bekleidung so früh auffallen, dass Arbeitskollegenmit nahenden Zügen rechtzeitig reagieren können. DerBremsweg eines Güterzuges beträgt maximal rund 1, 5Kilometer. Daher tragen die Gleisarbeiter normkonformehochsichtbare Warn- und Wetterschutzkleidung derhöchsten Leistungsstufe als Teil der Persönlichen Schutz-ausrüstung (PSA).

Erhalt der Warnwirkung war ein Problem

Nun ist die Arbeit im Verkehrsraum im wahrstenWortsinne schmutzig und schmierig, so dass auch die Be-kleidung sehr schnell dreckig wird. „Vor allem die mitGraphit versetzten Pufferfette verschmutzen sie so sehr,dass die Leuchtfarbe herkömmlicher Textilien selbst nachder Reinigung einen Grauschleier behält“, sagt JohannHofmann, Einkäufer bei der ÖBB. Dadurch verliert dieFarbe ihre Leuchtkraft und somit die gesetzlich geforderteWarnfunktion. Auch Waschen half nichts, der Grau-schleier haftet fest. So musste die ÖBB die Kleidung vor-zeitig austauschen. Das verursachte enorme Kosten, diedazu führten, auf eine neue Bekleidung umzustellen.

Doch auch die neue Bekleidung – eine GORE-TEX®Jacke mit hochsichtbarer Warnüberjacke und GORE-TEX® Hose – bot keine Lösung für das Verschmutzungs-

ÖBB fährt mit leuchten-dem Beispiel voranIn enger Zusammenarbeit mit der Industrie ist es den ÖBB gelungen, die Lösung für einlange währendes Problem zu finden. Die aktuelle Warnbekleidung behält ihre Leuchtkraftauch nach zahlreichen Wäschen und schützt so die ständig im Gleisbereich arbeitendenMitarbeiter optimal.

Kirsten Rein

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und somit Kostenproblem. Pufferfette und Graphit min-derten die Kraft der Leuchtfarbe so sehr, dass jedemGleisarbeiter wiederum zwei Hosen und bis zu drei Jak-ken im Jahr gestellt werden mussten.

Deshalb wandte sich die ÖBB in Zusammenschlussmit der DB (Deutsche Bahn AG) und der SBB (Schwei-zer Bundesbahnen) an die Industrie. Hersteller von Mar-ken wie GORE-TEX® und Sympatex® wurden aufge-fordert, reinigungsfähige Warn- und Wetterschutzklei-dung für Anwendungsbereiche mit starker Verschmut-zung zu entwickeln, die dauerhaft die vorgeschriebeneLeuchtkraft behält und gleichzeitig hohen Tragekomfortbietet. Außerdem sollte die Kleidung wasserdicht, wind-dicht und atmungsaktiv sein, sie sollte im Regen einemöglichst geringe Gewichtszunahme aufweisen undschnell rücktrocknen.

Eine neue Technologie als Lösung

Zwei Jahre später, im März 1998, stellte Gore ein neu-es Produkt vor. Die HiLite Technologie beruht darauf,dass die leuchtfärbig ausgeführten Kett- und Schussfädenversiegelt sind. Damit die Bekleidung nicht an Atmungs-aktivität verliert, bestehen zwischen beiden winzige Zwi-schenräume. Ergänzend kommt dazu die textile Funkti-onslage. So können Schmutz und auch Wasser von außennicht eindringen, weil die Tropfen zu groß sind. Wasser-dampf vom Körper hingegen kann mühelos austreten.Die Konstruktion des GORE-TEX® Laminats mit HiLi-te Technologie sieht folgendermaßen aus: Das Innenfutterist mit der GORE-TEX® Membran lamiert. An der Au-ßenseite der GORE-Tex® Membran wird das Obermate-rial mit der HiLite Technologie verarbeitet.

Nach einem einjährigen Tragetest in Graz, Krems undHall in Tirol wurde im Jahre 2002 die neue GORE-TEX® HiLite Bekleidung in Form von 12.000 Anoraksund 5.000 Hosen beschafft. „Damit waren die ÖBB dieersten in Europa, die ihre Mitarbeiter im Verkehrsraumkomplett mit HiLite Wetterschutzanzügen ausstatteten“,so Hofmann.

Das Material wurde auf Betreiben der ÖBB weiter inBezug auf Haltbarkeit und die Tauglichkeit für Industrie-wäsche optimiert. Im Vorjahr wurde im Zuge von Verbes-serungen auch Schnittdetails geändert und Verstärkungenim Ellenbogen- und Schulterbereich eingebaut. Passformund Design sind nunmehr auf dem neuesten Stand.

Wetterfeste Warnschutzkleidung mithohem Tragekomfort

Heute beschaffen die ÖBB jährlich 8.000 neue Jackenund 4.000 Hosen. Sie sind leuchtend gelb und blau. Sieentsprechen sowohl der EN 343 (Schutzkleidung gegenRegen) als auch der EN 471 (Warnkleidung). Durch dasherausnehmbare Thermofutter eignen sich die Jacken alsGanzjahresbekleidung. So sind Kälte- und Wetterschutzin einem Produkt kombiniert.

Gute Klimaeigenschaften waren der ÖBB schon im-

mer wichtig. Bereits 1989 war auf Wetterschutzanzügeaus GORE-TEX® Dreilagenlaminat umgestellt worden.Das ist besonders sinnvoll für Mitarbeiter im Freien, dieihre Kleidung nicht andauernd wechseln können. Wervor Kälte und Nässe geschützt ist, kann sich voll auf dieArbeit, die ohnehin schon herausfordernd ist, konzentrie-ren. Wetterfeste, atmungsaktive Bekleidung schützt denMenschen zudem vor Krankheiten wie Erkältung undMuskelzerrungen, die durch Unterkühlung zustandekommen.

Die Jacken und Hosen bieten außerdem funktionelleDetails wie verstellbare Armverschlüsse, Einstieghilfenund Funkgerät-Sicherungslasche. Die Reinigung ist heutedenkbar einfach: in der eigenen Waschmaschine oder ineiner Vertragsreinigung.

Die hohe Leuchtkraft der Wetterschutzkleidung bleibtauch nach vielen Wäschen erhalten. Die Rücktrockungs-zeit ist im Vergleich mit entsprechenden Produkten sehrkurz. Nachimprägnierung ist nicht nötig, und leichte Ver-schmutzungen lassen sich sogar abwischen. Die neue Be-kleidung erfüllt den ÖKO-Tex-Standard 100, der eine be-stimmte Schadstofffreiheit garantiert. Das sind alles Fak-toren, die den Umgang mit dem Produkt unkompliziertund erfreulich machen. Außerdem bietet die Bekleidunghohen Tragekomfort und somit große Trageakzeptanz. „Inden hüftlangen Anoraks mit integrierter Kapuze und vieraufgesetzten Taschen fühlen sich manche Mitarbeiter sowohl, dass sie sie sogar in der Freizeit tragen“, weiß Hof-mann aus Erfahrung.

Dass moderne Produkte zwar häufig teurer als ihreVorgänger sind, heißt nicht, dass sie weniger wirtschaft-

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▲Durch das herausnehmbare Thermofutter eignen sich

die ÖBB-Schutzjacken als Ganzjahresbekleidung

lich sind. Bei der ÖBB ist das Gegenteil der Fall: Warenfrüher drei Jacken pro Mitarbeiter im Jahr nötig, so mussdank der neuen HiLite Technologie mittlerweile nur nochalle drei bis vier Jahre eine Jacke ersetzt werden.

Kirsten Rein

Aystettstr. 3

60322 Frankfurt am Main

Deutschland

Tel.: +49 69 597 35 84

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8.000 neue Jacken und 4.000 Hosen werden jähr-

lich der ÖBB geliefert

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Gleisarbeiter leben in ständiger Gefahr. Umdas Unfallrisiko so gering wie möglich zuhalten, müssen sie mit Warnschutzkleidungausgestattet sein. Ihre Leuchtkraft aberwird durch Schmutz permanent beein-trächtigt. Nun ist es den ÖBB zusammenmit dem Funktionsfaser-Spezialisten Goregelungen, eine Bekleidung zu entwickeln,deren Warnwirkung auch nach vielen Wä-schen erhalten bleibt.

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ÖBB in Zahlen

Die ÖBB beschäftigt rund 43.000 Mitarbeiter,die für den reibungslosen Verkehr von rund6.500 Zügen sorgen. 2007 sind ca. 448.000Fahrgäste und 97 Millionen Tonne Güter be-fördert worden. Im Vorjahr wurden für Moder-nisierung und Streckenausbau rund 2 Milliar-den Euro ausgegeben.Die ÖBB bildet nicht nur 1.200 Lehrlinge jähr-lich aus, sondern hat den Frauenanteil unterden Beschäftigten seit 2005 nahezu verdoppelt.

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Wie auch bei anderen Gefährdungen von Sicherheitund Gesundheit bei der Arbeit stellt sich für alle Arbeits-plätze, an denen der Stand der Vibrationsminderungs-technik nicht die in der Verordnung zwingend vorge-schriebene Unterschreitung der Expositionsgrenzwerte er-möglicht, die Frage nach der Anwendung von Persönli-chen Schutzausrüstungen (PSA). Dieser Artikel be-schreibt die bislang für Hand-Arm-Vibrations-Arbeits-plätze verfügbaren PSA und ihre Einsatzmöglichkeit.

PSA in der neuen Lärm- und Vibrati-ons-Arbeitsschutzverordnung

Mit der Verordnung Lärm und Vibrationen wurdenLärm- und Vibrationsschutz relevante Details zur EG-Ar-

beitsschutz-Rahmenrichtlinie aus dem Jahr 1989 [4] fest-gelegt. Dabei enthalten die den Lärmschutz betreffendenBestimmungen der Verordnung nur zum Teil neue Vor-schriften, da bisher schon die EG-Lärmschutzrichtlinieaus dem Jahr 1986 [5] galt, die mit der neuen EG-Lärm-schutzrichtlinie aus dem Jahr 2003 an den inzwischen er-reichten Fortschritt in der Lärmbekämpfungstechnik an-gepasst worden ist. Als Umsetzung der EG-Arbeitsschutz-Rahmenrichtlinie gilt zur Abwendung von Gefährdungender Gesundheit und Sicherheit ein zweistufiges Präventi-onssystem von technisch/organisatorischen Maßnahmen(vorrangig anzuwenden) und Persönlichen Schutzausrü-stungen (nachrangig anzuwenden). Der § 9 „Maßnahmenund Maßnahmenprogramm“ gibt den Maßnahmen destechnischen Vibrationsschutzes und den organisatori-schen Maßnahmen Vorrang (Detailvorschriften dazu fin-

PSA für Vibrations-ArbeitsplätzeDie am 25. Jänner 2006 in Kraft getretene Verordnung Lärm und Vibrationen [1] zur Umset-zung von Rechtsakten der Europäischen Union (EG-Lärmschutzrichtlinie 2003/10/EG [2]und EG-Vibrationsschutzrichtlinie 2002/44/EG [3]) verlangt ein umfassendes System vonPräventionsmaßnahmen, um Beschäftigte vor Gefahren für Gesundheit und Sicherheit durchVibrationsbelastung bei der Arbeit zu schützen.

Eberhard Christ

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den sich in den §§ 10 bis 13). Der Einsatz von PSA, so-weit für Vibrations-Arbeitsplätze verfügbar, wird im § 14geregelt. Da Kälte und Nässe die Gesundheitsgefährdungdurch Hand-Arm-Vibrationen erhöhen können, wird dieBereitstellung und Benutzung von Handschuhen als Wit-terungsschutz verlangt.

Eine Überschreitung der Expositionsgrenzwerte für Vi-brationen ist grundsätzlich nicht zugelassen. Es be-steht vor allem bei Hand-Arm Vibrationen dieGefahr, dass die technischen Möglichkeitentrotz zahlreicher neuer, vibrationsgeminder-ter Maschinen und vibrationsdämpfenderHandgriffe nicht ausreichen, um Grenz-wertüberschreitungen sicher zu vermei-den. Dann kommen ergänzend auchorganisatorische Maßnahmen, z. B.die Begrenzung der täglichen Einwir-kungsdauer, in Betracht. Der Marktder Persönlichen Schutzausrüstun-gen bietet bereits seit längerem Anti-vibrations-Schutzhandschuhe an.Diese Schutzhandschuhe, die zugleichauch Schutz gegenüber mechanischenRisiken sowie gegen Kälte und Nässebieten, sind nach den Vorschriften derEG-PSA-Richtlinie [6] geprüfte undzertifizierte PSA der Kategorie II. Mitder für PSA zwingend vorgeschriebe-nen CE-Kennzeichnung garantiertder Hersteller, dass diese Handschuhe die grundlegendenSicherheitsanforderungen der EG-PSA-Richtlinie erfül-len. In einem Projekt des Berufsgenossenschaftlichen In-stituts für Arbeitsschutz – BGIA gemeinsam mit der Be-rufsgenossenschaft der Bauwirtschaft – BG BAU wurdedas derzeit in Deutschland erhältliche Angebot an Antivi-brations-Schutzhandschuhen gesichtet und bewertet.

Charakteristische Eigenschaften vonAntivibrations-Schutzhandschuhen

Versuche, die Vibrationsübertragung auf die Händedurch dämpfende Einlagen in Schutzhandschuhen zumindern, wurden in Deutschland bereits vor 50 Jahrenunternommen [7]. Sie waren letztlich nicht erfolgreich,weil die Federungseigenschaften der Gummieinlage dieResonanzfrequenz herabsetzten und damit im besonderenEmpfindlichkeitsbereich der Hände eine Verstärkung derVibrationseinwirkung bewirkten. Spätere Versuche in Ja-pan mit anderen Dämpfungsmaterialien zeigten, dass imFrequenzbereich unterhalb 200 Hz, in dem die größteEmpfindlichkeit gegenüber Hand-Arm-Vibrationseinwir-kung besteht, keine nennenswerte Vibrationsminderungerreichbar ist [8]. Messungen der Vibrationsübertragungunter Berücksichtigung der zur kontrollierten Maschinen-führung erforderlichen Greifkräfte bestätigten diese Er-gebnisse [9].

Zu Beginn der achtziger Jahre wurden Antivibrations-Schutzhandschuhe aus Japan angeboten, die innen als

Dämpfungsschicht aufblasbare Luftkammern enthiel-ten. Die beigepackte Benutzerinformation versprach dieMinderung der Vibrationsübertragung auf ein Siebteldes ohne Handschuhbenutzung gemessenen Wertes. ImHand-Arm-Vibrationslabor des Berufsgenossenschaftli-chen Instituts für Arbeitsschutz – BGIA wurden damals

Vergleichsmessungen zwischen diesen Handschu-hen und einem einfachen Leder-Schutz-

handschuh gegen mechanische Risikenbei Bohrarbeiten in Beton unter kon-trollierter Greif- und Andruckkraftdurchgeführt. Die Befragung der Be-schäftigten, die die Handschuhe be-nutzt hatten, ergab eine subjektiv als

gering empfundene Vibrations-minderung bei erheblichverschlechterter Handha-bung der Bohrmaschine.Die objektive Messung be-

stätigte diese Beurtei-lung. Eine nennenswer-te Vibrationsminderungwurde für die Arbeits-richtung (Z-Messrich-

tung) erst oberhalb von 40Hz gemessen. Oberhalb 250 Hz trat

dagegen eine Vibrationsverstärkungauf. Die Vibrationseinwirkung wurde

in der Z-Messrichtung von 4,6 m/s2 ohneHandschuhe auf 3.8 m/s2 bei Benutzung der Antivibra-tions-Schutzhandschuhe gesenkt [10].

Diese ersten praxisorientierten Messungen gaben denAnstoß zur späteren Entwicklung des genormten Test-verfahrens in EN ISO 10819 [11] für Antivibrations-Schutzhandschuhe. Diese Norm wurde im Rahmen desMandates der EU-Kommission zur Erarbeitung harmo-nisierter europäischer Standards für die EG-PSA-Richt-linie 89/686/EWG entwickelt. Sie legt ein Laborverfah-ren für die Messung, Auswertung und Angabe der Vi-brationsübertragung vom Handgriff auf die Handin-nenfläche bei Benutzung von Handschuhen fest. Aus-drücklich wird in dieser Norm festgestellt, dass die er-mittelten Vibrations-Übertragungswerte nicht zurquantitativen Bewertung einer Verminderung des Ge-sundheitsrisikos an Vibrationsarbeitsplätzen verwendetwerden können.

Wegen der Frequenzabhängigkeit der Vibrations-minderung durch derartige Handschuhe wird die La-bor-Prüfung mit zwei verschiedenen Spektren durchge-führt, die in Anlehnung an die Frequenzcharakteristiktypischer handgehaltener und handgeführter vibrieren-der Maschinen definiert wurden. Mit ebenfalls defi-nierter Greif- und Andruckkraft werden die Labortestsam Handgriff eines Vibrationssimulators von drei Ver-suchspersonen entsprechend EN 420 [12] ohne undmit Handschuh ausgeführt. Aus den Messergebnissenwerden die arithmetischen Mittelwerte und die Stan-dardabweichung der Vibrationsminderung für jedes

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der beiden Spektren getrennt berechnet und im Prüf-bericht angegeben. Da grundsätzlich jede Art vonHandschuh die Vibrationsübertragung mindern kann,legt die Norm Mindestwerte für die Vibrationsdämp-fung fest. Nur wenn die beiden Mittelwerte TRM fürdas mittelfrequente Prüfspektrum von 31,5 Hz bis 200Hz (Terzband-Mittenfrequenzen) den Wert 1,0 undTRH für das hochfrequente Prüfspektrum von 200 Hzbis 1250 Hz (Terzband-Mittenfrequenzen) den Wert0,6 unterschreiten, darf der Hersteller die Handschuhemit der Zusatzbezeichnung „Antivibrations-Schutz-handschuhe“ versehen. Darüber hinaus ist Bedingung,dass sowohl die Handinnenfläche, als auch die Finge-rinnenflächen mit dem gleichen vibrationsdämpfendenMaterial ausgestattet sind. Dieser zusätzlichen Anfor-derung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die durchVibrationseinwirkung verursachten Durchblutungsstö-rungen der Finger stets zuerst in den Fingerendgliedernauftreten.

Bewertung des Angebotes von Anti-vibrations-Schutzhandschuhen

Ein Unternehmen, das für seine Arbeitnehmer anHand-Arm-Vibrations-Arbeitsplätzen Schutzhandschu-he mit der Zusatzbezeichnung „Antivibrations-Schutz-handschuhe“ beschaffen möchte, wird dazu im Interneteine ganze Reihe von Angeboten finden. Darunter gibtes z. B. Anbieter in den USA, die neben der Erfüllungdes relevanten US-Standards auch den Anspruch erhe-ben, dass die Antivibrations-Schutzhandschuhe „prENISO 10819 certified“ sind. Da die harmonisierte Euro-päische Prüfnorm EN ISO 10819 bereits 1996 ratifiziertwurde, also das prEN-Stadium seit mehr als 10 Jahrenungültig ist, kann dieser Verweis offensichtlich nicht alsgesicherte Erfüllung der Anforderungen der PSA-Richt-linie 89/686/EWG gewertet werden.

Um zu gewährleisten, dass die beschafften Handschu-he tatsächlich von einer im Bereich des EuropäischenWirtschaftraumes EWR zugelassenen (notifizierten)Stelle hinsichtlich der Einhaltung der grundsätzlichenGesundheits- und Sicherheitsanforderungen der Richtli-nie 89/686/EWG geprüft und zertifiziert worden sind,muss auf die Markierung mit dem CE-Zeichen geachtetwerden (Konformitätserklärung des Herstellers). In derRegel handelt es sich bei den Antivibrations-Schutz-handschuhen um Handschuhe, die die Grundanforde-rungen der Europäischen Normen EN 420 und EN 388

(Schutz gegen mechanische Risiken) erfüllen. Der Her-steller hat mittels einer Zusatzprüfung entsprechend ENISO 10819 durch ein akkreditiertes Labor nachgewie-sen, dass die Handschuhe die erforderlichen Mindest-kennwerte der Vibrationsminderung erreichen. DieseZusatzeigenschaft ist vom Hersteller bei der Beantra-gung der Zertifizierung als mechanische Schutzhand-schuhe anzugeben. Sie muss von der notifizierten Stelleim Zertifikat gesondert bestätigt werden. Die Benutzer-information des Herstellers muss sowohl die Labor-Kennwerte der Vibrationsminderung, als auch denWarnhinweis über die Nichteignung dieser Kennwertezur Bestimmung einer eventuellen Verminderung desGesundheitsrisikos enthalten. Sie ist vom Hersteller je-dem Handschuhpaar in verständlicher (deutsche Spra-che!) und lesbarer Form (auch ohne Lupe lesbar!) beizu-fügen.

Wegen bisher zu geringer Nachfrage waren nicht alleHandschuhmodelle, von denen bekannt ist, dass sie zer-tifizierte Antivibrations-Eigenschaften haben, im Han-del verfügbar. Insgesamt konnten nur fünf derartigeHandschuhpaare von vier Herstellern beschafft werden(siehe Tabelle rechts unten).

Hersteller A: Handschuhtyp Flexigrip PM

Die Handschuhe wurden ohne Benutzerinformationgeliefert. Lediglich der innen angebrachte Waschzettelgibt Auskunft über Hersteller, Typ, Kenndaten entspre-chend EN 388 und enthält die CE-Markierung. Der An-spruch auf vibrationsmindernde Wirkung kann für dieseArt von Handschuh nicht aufrechterhalten werden. Esfehlt bei diesen fingerlosen Handschuhen der in EN ISO10819 zwingend verlangte Schutz im Bereich der Finger.

Hersteller B: Handschuhtypen Vibstop1 und Vibstop 2

Beiden Handschuhpaaren waren Benutzerinformationenin deutscher Sprache beigepackt, die zwar alle in der EG-PSA-Richtlinie 89/686/EWG geforderten Informationenenthielten, aber trotzdem nicht den Vorschriften entspra-chen, weil der ursprünglich eine ganze DIN-A4-Seite aus-füllende Text auf das Format 75 mm x 118 mm verkleinertworden war, so dass er nur unter Zuhilfenahme einer star-ken Lupe gelesen werden konnte (Buchstabenhöhe unter 1mm!). Die Benutzerinformationen sind für beide Hand-

(Links): Messung der Vibrationsminderung

von Handschuhen bei Bohrarbeiten horizontal

in Beton; (Rechts): Vibrationsdämpfende Ein-

lagen in Antivibrations-Schutzhandschuhen,

die sowohl in der Handinnenfläche, als auch

in den Fingerflächen wirksam sind

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schuhtypen identisch. Der Typ Vibstop 2 ist fingerlos unddarf aus diesem Grunde nicht als Antivibrations-Schutz-handschuh bezeichnet werden (irreführender Text in derBenutzerinformation: „Eigenschaften Hand/Finger iden-tisch“). Die Angaben zu den Testergebnissen nach EN ISO10819 entsprechen nicht den Vorgaben der Norm. Sie sindauch für Experten wegen der willkürlichen Wahl der Fre-quenzbereiche nicht zweifelsfrei deutbar:

„Kriterien für Erschütterung dämmende Handschuhegemäß EN ISO 1081931,5 bis 40 Hz: TRM < 1,040 bis 200 Hz: 0,8 < TRM < 0,9200 bis 550 Hz: 0,6 < TRH < 1,0550 bis 1.250 Hz: 0,4 < TRH < 0,6“

Der Warnhinweis, diese Daten nicht zur Beurteilungdes Gesundheitsrisikos zu verwenden, fehlt. Angaben zuder notifizierten Stelle, die beide Handschuhpaare zertifi-ziert hat, sind in den Benutzerinformationen enthalten.

Hersteller C: Handschuhtyp Vibraguard

Diese Handschuhe wurden ohne Benutzerinformationgeliefert. Ein beigepackter Zettel enthielt Angaben überdie Kenndaten nach EN 388 und einige Pflegehinweise.Die Prüfergebnisse der Vibrationstests nach EN ISO10819 konnten auch nicht den Internetinformationen desHerstellers entnommen werden. Im Internet fand sichaber die zugehörige Konformitätserklärung einschließlichder Angaben zur Zertifizierungsstelle. Da die vibrations-dämpfende Einlage in die Finger der Handschuhe hinein-

reicht, ist diese Bedingung der EN ISO 10819 erfüllt. Fürdie in den Detailinformationen zu diesem Handschuhtypim Internet empfohlenen Anwendungsgebiete (Maschi-nen) fehlt jeglicher Wirkungsnachweis. Sie dürfen auf kei-nen Fall im Sinne der Gewährleistung des Schutzes gegen-über der Vibrationsgefährdung durch die dort genanntenMaschinen interpretiert werden. Der entsprechende Warn-hinweis nach EN ISO 10819 wird nicht gegeben.

Hersteller D: Handschuhtyp 632

Diese Handschuhe sind normgerecht als Antivibrati-ons-Schutzhandschuhe gekennzeichnet. Die mitgelie-ferte Benutzerinformation enthält alle erforderlichenAngaben sowohl zu den Handschuhprüfnormen EN420 und EN 388, als auch zu den Ergebnissen der Vi-brationsprüfung nach EN ISO 10819. Sowohl dieKennwerte TRM und TRH, als auch die Standardab-weichungen werden mitgeteilt:

„Testprüfung nach EN ISO 10819, Abschnitt 3.3 Prüfspektrum Mittel: TRM = 0,89 ± 0,03Prüfspektrum Hoch: TRH = 0,59 ± 0,07“

Name, Adresse und Registriernummer der eingeschal-teten notifizierten Stelle werden angegeben. Lediglich derWarnhinweis zur Nichtverwendung der Daten bei der Be-wertung der Gesundheitsrisiken fehlt. Die vibrations-dämpfende Innenbeschichtung ist auch in den Fingernvorhanden, so dass alle funktionalen Anforderungen andie Zusatzfunktion Antivibrations-Schutzhandschuhe er-füllt werden.

Bewertung des derzeit erhältlichen Angebotes an Antivibrations-Schutzhandschuhen hinsichtlich der

grundlegenden Sicherheitsanforderungen

2 3 A R B E I TS S C H U T Z

Schutzwirkung und Gefahren bei Antivibrations-Schutzhandschuhen

Wie bei der Verwendung jeglicher PSA gilt auch fürdie Antivibrations-Schutzhandschuhe, dass zugleichmit der gewünschten Schutzwirkung neue Gefährdun-gen für Gesundheit und Sicherheit auftreten können.Beide Aspekte sind generell bei der Auswahl und An-wendung jeglicher PSA zu beachten.

Hinsichtlich der mit Antivibrations-Schutzhand-schuhen erreichbaren Senkung der Hand-Arm-Vibrati-onsexposition ist zunächst der bereits erwähnte Vorbe-halt in der Prüfnorm EN ISO 10819 zu beachten, dassdie bei den Labormessungen ermittelten Übertragungs-werte TRM und TRH nicht geeignet sind, um im kon-kreten Anwendungsfall der Benutzung einer Maschinedie erreichbare Minderung des Gesundheitsrisikos zubestimmen. Die Norm empfiehlt deshalb, bei der La-borprüfung die Minderung der Vibrationsübertragungals Funktion der Frequenz zu ermitteln. Mit derartigenMessergebnissen lässt sich die Schutzwirkung einesHandschuhmodells bestimmen, wenn das Vibrations-spektrum der benutzten Maschine bekannt ist. DieHersteller hätten dann die Möglichkeit, Angaben zurSchutzwirkung für bestimmte Maschinengruppen mitcharakteristischem Schwingungsverhalten zu machenund auf diese Weise den Anwendern bei der Auswahlder geeigneten Antivibrations-Handschuhe konkreteHilfestellung zu geben. Derzeit im Internet verfügbareAuswahlempfehlungen für die Benutzer bestimmterMaschinen sind wegen der bisher im Grunde nicht ge-eigneten Prüfdaten als nicht zuverlässig zu betrachten.Es ist dazu erforderlich, dass im Rahmen der geplantenNeufassung der Prüfnorm EN ISO 10819 die bishernur als Empfehlung enthaltene Möglichkeit zur Be-stimmung frequenzabhängiger Vibrationsminderungs-werte im Bereich von 31,5 Hz bis 1250 Hz zukünftigverbindlich vorgeschrieben wird.

Maschinenhersteller setzen bereits seit längeremdämpfend wirkende Handgriffe ein, um die Vibrati-onsübertragung auf die Hände zu senken. Über dieWirkung einer Kombination derartiger Handgriffe mitAntivibrations-Schutzhandschuhen gibt es bisher keinepraktisch nutzbaren Erkenntnisse. Wegen der fre-quenzabhängigen Wirkung beider Maßnahmen kanndabei auch eine unerwünschte Vibrationsverstärkungnicht ausgeschlossen werden.

Neben der Frequenzabhängigkeit der mit elastischenDämpfungseinlagen in Handschuhen erreichbarenMinderung der Vibrationsübertragung hat auch die fürdie sichere Maschinenführung erforderliche Greif- undAndruckkraft einen entscheidenden Einfluss. Dafürenthält die Prüfnorm definierte Werte. Es ist bekannt,dass man bei der Verwendung von Schutzhandschuhenfester zupacken muss, um die benutzte Maschine wei-terhin sicher zu führen. Handelt es sich dabei um Anti-vibrations-Schutzhandschuhe mit ihren relativ dickenvibrationsdämpfenden Einlagen, so muss in der Regel

noch fester zugegriffen werden. Dies wird Einfluss aufdie Vibrationsschutzfunktion haben, die deshalb imkonkreten Anwendungsfall von den nach Norm ermit-telten Laborwerten abweichen kann. Da sich die Mess-technik für die Greif- und Andruckkräfte beim realenArbeitseinsatz noch im Entwicklungsstadium befindet,liegen bisher keine ausreichenden Erfahrungswerte vor.Hier sind zukünftig umfangreiche Praxismessungen er-forderlich, wenn ein zuverlässiges Beurteilungssystemfür die Schutzwirkung gegenüber Vibrationsexpositionentwickelt werden soll.

In der durch die vibrationsdämpfenden Einlagenverursachten Unsicherheit bei der Maschinenführungliegen hauptsächlich die bei der Benutzung von Antivi-brations-Schutzhandschuhen entstehenden zusätzli-chen Gefahren für Gesundheit und Sicherheit. Natür-lich ist auch hier das Verbot der Handschuhbenutzungbei Gefahr des Erfasstwerdens durch drehende Maschi-nenteile zu beachten. Im Übrigen gelten generell diefür die Benutzung, Pflege und Lagerung von Schutz-handschuhen zu beachtenden Sicherheitshinweise derHersteller, sollen zusätzliche Gefährdungen vermiedenwerden.

Schlussfolgerungen

Die Verordnung Lärm und Vibrationen berücksich-tigt den bisher bestehenden Mangel bei PSA für Vibra-tions-Arbeitsplätze durch die Einschränkung „…,so-fern für die spezifische Einwirkung eine Schutzausrü-stung erhältlich ist,…“ (§ 14 Abs. 2). Auch wenn dieMindest-Laborprüfwerte der EN ISO 10819 erreichtwerden, ist eine sichere Abschätzung der erreichbarenSenkung des Gesundheitsrisikos bei Hand-Arm-Vibra-tionsbelastung nicht möglich. Die Forderung der Ver-ordnung nach der Bereitstellung von Schutz gegenüberKälte und Nässe kann für die Hände mit den Antivi-brations-Schutzhandschuhen, aber auch mit herkömm-lichen Schutzhandschuhen erfüllt werden. Hinsichtlicheiner eventuellen Gefährdung durch unsichere Maschi-nenführung bzw. schnellere Ermüdung wegen größerererforderlicher Greif- und Andruckkräfte sollten Ein-satzerprobungen mit verschiedenen Handschuhmodel-len durchgeführt werden. Die bisher bestehenden De-fizite bei Antivibrations-Schutzhandschuhen könnennur durch eine Verbesserung der Prüfvorschrift imRahmen der Normenüberarbeitung, durch messtech-nisch abgesicherte Kenntnisse über die Auswirkungenerhöhter Greif- und Andruckkräfte und durch lei-stungsfähigere Vibrationsdämpfungseinlagen in denHandschuhen beseitigt werden.

Dr.-Ing. Eberhard Christ

Institut für Arbeitsschutz – BGIA

der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung

Deutschland

Alte Heerstr. 111

53757 Sankt Augustin

X X X 2 4■

Z U SA M M E N FA S S U N G S U M M A RY

Prävention gegenüber den Gesundheitsge-fahren durch Vibrationseinwirkung an Ar-beitsplätzen ist entsprechend der 2006 inKraft getretenen Verordnung Lärm und Vi-brationen erstrangig durch technische undorganisatorische Maßnahmen zu gewähr-leisten. Überall dort, wo damit eine sichereUnterschreitung der Auslösewerte der Ver-ordnung nicht garantiert werden kann, sol-len Persönliche Schutzausrüstungen (PSA)eingesetzt werden. Für Arbeitsplätze mitHand-Arm-Vibrationseinwirkung stehen da-zu bisher Antivibrations-Schutzhandschuhezur Verfügung. Eine Analyse des derzeitigenMarktangebotes zeigt aber, dass für denpraktischen Einsatz keine ausreichendenDaten für eine zuverlässige Abschätzungder Risikominderung verfügbar sind. Eswerden sogar fingerlose Handschuhe an-geboten, die nach den geltenden Vorschrif-ten innerhalb der EU nicht als Antivibrati-ons-Schutzhandschuhe bezeichnet werdendürfen. Auf neue Gefährdungen, die durchdie Verwendung dieser Handschuhe ent-stehen können, wird hingewiesen.

Th

R É S U M É

Le

[1] Verordnung über den Schutz der Arbeitneh-mer/innen vor der Gefährdung durch Lärm undVibrationen (Verordnung Lärm und Vibrationen –VOLV), BGBl. II Nr. 22/2006.[2] Richtlinie 2003/10/EG des Europäischen Parla-ments und des Rates vom 6. Februar 2003 überMindestvorschriften zum Schutz von Sicherheitund Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Ge-fährdung durch physikalische Einwirkungen(Lärm) (17. Einzelrichtlinie im Sinne des Artikels 16Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG). Amtsblatt d.Europ. Gemeinschaften Nr. L 42 v. 15.2.2003, S. 38.Internet: http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm [3] Richtlinie 2002/44/EG des Europäischen Parla-ments und des Rates vom 25. Juni 2002 überMindestvorschriften zum Schutz von Sicherheitund Gesundheit der Arbeitnehmer vor der Ge-fährdung durch physikalische Einwirkungen (Vi-brationen) (16. Einzelrichtlinie im Sinne des Arti-kels 16 Absatz 1 der Richtlinie 89/391/EWG).Amtsblatt d. Europ. Gemeinschaften Nr. L 177 v.6.7.2002, S. 13. Internet: http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm [4] Richtlinie des Rates vom 12. Juni 1989 überdie Durchführung von Maßnahmen zur Verbesse-rung der Sicherheit und des Gesundheitsschutzesder Arbeitnehmer bei der Arbeit. Amtsblatt d.Europ. Gemeinschaften Nr. L 183 v. 29.6.1989, S. 1.Internet: http://eur-lex.europa.eu/de/index.htm[5] Richtlinie des Rates vom 12. Mai 1986 über den

Schutz der Arbeitnehmer gegen Gefährdung durchLärm am Arbeitsplatz. Amtsblatt d. Europ. Gemein-schaften Nr. L 137 v. 24.5.1986, S. 28. Internet:http://eurlex.europa.eu/de/index.htm[6] Richtlinie des Rates vom 21. Dezember 1989zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mit-gliedstaaten für persönliche Schutzausrüstungen– 89/686/EWG. Amtsblatt d. Europ. Gemeinschaf-ten Nr. L 399 v. 30.12.1989, S. 18. [7] Dieckmann, D.: Ein schwingungsmechani-sches Modell für das schwingungserregte Hand-Arm-System des Menschen. VDI-Zeitschrift Bd.101 (1959), Nr. 1, S. 23-26.[8] Miwa, T., Yonekawa, Y. and K. Kanada: Vibrati-on isolation gloves. Ind. Health 17(1979), S. 141-152.[9] Macfarlane, C.R.: Anti-vibration-gloves and thedynamic response of the human hand-arm. Uni-ted Kingdom Informal Group Meeting on the hu-man Response to Vibration, Swansea University,12.-18. September 1980.[10] Christ, E.: Geringere Hand-Arm-Schwin-gungsbelastung durch Schutzhandschuhe? DieBerufsgenossenschaft, H. 8(1982), S. 458-461.[11] OENORM EN ISO 10819-1996: MechanischeSchwingungen und Stöße – Hand-Arm-Schwin-gungen – Verfahren für die Messung und Bewer-tung der Schwingungsübertragung von Hand-schuhen in der Handfläche (ISO 10819:1996).Ausgabedatum 1996-08-01.[12] EN 420:2003: Schutzhandschuhe – Allgemei-ne Anforderungen und Prüfverfahren.

Literatur

SICHERE ARBEITSICHERE ARBEITInhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis

I N T E R N AT I O N A L E S FA C H M A G A Z I N F Ü R P R Ä V E N T I O N I N D E R A R B E I T S W E LT I

2 0 0 7

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20072007JahrgangJahrgang

bitte Cover aktualisieren

1/07 bis 6/07

JA H R E S I N H A LTS V E R Z E I C H N I S 2007 26/ I I

AKTUELL

Forum Prävention: Toni Innauer überSturz und FallFriedl, W.; 07/2/9

Europäische Tagung „Music-Safe andSound“Körpert, K.; 07/2/10

EU-Kampagne zu Muskel- und Ske-letterkrankungenEnder, R.; 07/3/8

Enquete: „Quarzstaub am Arbeits-platz“Seitz, A.; 07/4/8

Enqueten „Achtung Elektrosmog!“2007Seitz, A.; 07/5/6

AUVA-Bilanz-Pressekonferenz 2006Friedl, W.; 07/5/8

AKUSTIK

Lärmminderung in SchulenKautsch, P.; Hengsberger, H.; 07/2/11

ARBEITSMEDIZIN

Weichmacher in KunststoffenAntes, A.; 07/1/10

ABI als Monitor der Arbeitsfähigkeitin PflegeberufenSlana-Jöbstl, M.; Leodolter, K.; 07/3/30

Feldstudie Hautpflege/HautschutzTappeiner, G.; 07/5/22

ARBEITNEHMERiN-NENSCHUTZ

Wie wichtig sind gesetzliche Vorgaben?Drobits, J.; 07/5/34

ARBEITSSCHUTZ

Prävention von Nadelstichverletzun-genNold, A.; Bochmann, F.; 07/4/28

BAU

Sorglosigkeit kommt vor dem (Un)fallStuhlpfarrer, J.; 07/1/20

Besser arm dran als Arm abVenus, M.; 07/2/24

BERUFS-KRANKHEITEN

Prävention in der BerufsdermatologieSkudlik, C.; John S. M.; 07/5/27

BEST PRACTICE

SGM: Die BewährungsprobeZembaty, I.; 07/3/16

BÜCHER

Psychosoziale Krisen in UnternehmenHlous, N.; 07/6/39

CHEMIE

Online vom SDB zur eigenen

BetriebsanweisungErmer, A.; Martin Th.; 07/3/12

Die Chemical-Abstracts-Service-Re-gistry-Number: Bedeutung und Gren-zenHiel, N.; 07/4/14

Nutzen und Risken von Desinfekti-onsmittelnKlade, M.; Jaros, M.; 07/6/10

Sicherer Umgang mit Desinfektions-mittelnKießling, U.; Eickmann, U.; 07/6/14

CROSSBORDER

EU-Netzwerk für Gesundheits- undSicherheitsausbildungBollmann, U.; Körbler, R.; Masuhr, K.; 07/1/12

EDV

E-Health, Elga und der Doktor ausdem NetzZembaty, I.; 07/2/34

EMBODIMENT

Was hat Ergonomie mit unseren Ge-fühlen zu tun?Eder, B.-C.; 07/5/20

EQUAL

FRESENA: Hotel mit außergewöhnli-chen MitarbeiterInnenHilscher, M.A.; 07/4/10

ERGOMETRIE

Energieumsatzmessungen zur Beur-teilung von SchwerarbeitHödl, S.; Titze, S.; Hofmann, P.; Neu-mayer, M.; Mische, T.; 07/6/28

GLIEDERUNGNACH ARTIKELN

DIE ERSTE ZAHL GIBT DEN JAHRGANG,

DIE ZWEITE DAS HEFT UND

DIE DRITTE DIE SEITE AN

SICHERE ARBEIT 1/2008

27/ I I I JA H R E S I N H A LTS V E R Z E I C H N I S 2 0 07▲

ERGONOMIE

124 Ergo-Guides bei Baxter AGMolnar, M.; 07/3/25

ERNÄHRUNG

So einfach geht´s: Gesund essen imJobFonds Gesundes Österreich.; 07/1/35

Gesund essen – auch am ArbeitsplatzZarzer, B.; 07/5/11

EVENTS AKTUELL

Heben und tragen in KrankenanstaltenEnder, R.; 07/6/8

KAMPAGNE

Mit flockig-leichtem Humor gegen„Sturz & Fall“Zembaty, I.; 07/5/9

KONGRESS

Sustainable Work und wirtschaftlicheVitalitätVenus, M.; 07/4/22

KÜHLSCHMIER-STOFFE

Schnelle Bestimmung des Bakterien-profiles in KSS durch DNA-ChipsGorfer, M.; Klaubauf, S.; Bandian, Dra-gana.; Strauss, Joseph.; 07/2/15

Filterprüfstand für Abscheider vonKühlschmierstoffenWlaschitz, P.; Höflinger, W.; 07/2/17

PSYCHOLOGIE

Lernen aus Unfällen und kritischenEreignissen

Höfling, W.; 07/1/16

Notfallpsychologie gegen TraumaVenus, M.; 07/1/29

Grenzen der UnterweisungVenus, M.; 07/3/20

Psychische Anspannung führt zu Ver-spannungMolnar, M.; 07/6/32

Mit aller GewaltVenus, M.; 07/6/37

RAUMLUFT

Healthy Air – Better Work 2007Hutter, H.-P.; Hinker, M.; 07/4/19

RECHT

Lärm: Schonfrist für Unterhaltungs-sektor zu EndeStuhlpfarrer, J.; 07/3/9

Ladungssicherung im privaten PkwDrobits, J.; Scholz, D.; 07/6/19

REHABILITATION

Ganganalyse im Rehabzentrum„Weißer Hof“Wagner, P.; Hilscher M.A.; 07/5/14

STATISTIK

Entwicklung der Arbeitsunfälle inÖsterreichMayer, B.; 07/6/24

STUDIE

Psychosoziale Arbeitsbedingungenbei Pflegepersonal

Hasselhorn, H.-M.; 07/4/32

SYMPOSIUM

Macht und ZeitHakala, B.P.; Hilscher, M.A.; 07/2/31

Narkosegase – eine unterschätzteGefahrEnder, R.; 07/4/9

TAGUNG

Forum Prävention der AUVA 2007Hilscher, M.A.; 07/4/11

UNFALL-VERHÜTUNG

Ladungssicherung in ActionVenus, M.; 07/1/8

Gefahrenunterweisung in land- undforstwirtschaftlichen FachschulenKörbler, R.; 07/2/22

Gefahrenquelle LeiterKrähan, St.; Metzner, N.; 07/3/14

Dächer: Einteilung in Sicherheitsklas-sen wird diskutiertLinhart, W.; 07/6/22

Besuchen Sie uns im Internet:

www. sicherearbeit.atwww.auva.at

JA H R E S I N H A LTS V E R Z E I C H N I S 2007 28/ I V

ANTES, A.Weichmacher in Kunststoffen;07/1/10

BANDIAN, D.Schnelle Bestimmung des Bakte-rienprofiles in KSS durch DNA-Chips; 07/2/15

BOCHMANN, F.Prävention von Nadelstichverlet-zungen; 07/4/28

BOLLMANN, U.EU-Netzwerk für Gesundheits-und Sicherheitsausbildung;07/1/12

DROBITS, J.Wie wichtig sind gesetzliche Vor-gaben?; 07/5/34Ladungssicherung im privatenPkw; 07/6/19

EDER, B.C.Was hat Ergonomie mit unserenGefühlen zu tun?; 07/5/20

EICKMANN, U.Sicherer Umgang mit Desinfekti-onsmitteln; 07/6/14

ENDER, R.EU-Kampagne zu Muskel- undSkeletterkrankungen; 07/3/8Narkosegase – eine unterschätzteGefahr; 07/4/9Heben und Tragen in Krankenan-stalten; 07/6/8

ERMER, A.Online vom SDB zur eigenen Be-triebsanweisung; 07/3/12

FONDS GESUNDESÖSTERREICHSo einfach geht´s: Gesund essenim Job; 07/1/35

FRIEDL, W.Forum Prävention: Toni Innauerüber Sturz und Fall; 07/2/9AUVA-Bilanz-Pressekonferenz2006; 07/5/8

GORFER, M.Schnelle Bestimmung des Bakte-rienprofiles in KSS durch DNA-Chips; 07/2/15

HAKALA, B.P.Macht und Zeit; 07/2/31

HASSELHORN, H.-M.Psychosoziale Arbeitsbedingun-gen bei Pflegepersonal; 07/4/32

HENGSBERGER, H.Lärmminderung in Schulen;07/2/11

HIEL, N.Die Chemical-Abstracts-Service-Registry-Number: Bedeutung undGrenzen; 07/4/14

HILSCHER, M.A.Macht und Zeit; 07/2/31Forum Prävention der AUVA 2007;07/4/11Ganganalyse im Rehabzentrum„Weißer Hof“; 07/5/14

HINKER, M.Healthy Air – Better Work 2007;07/4/19

HLOUS, N.Psychosoziale Krisen in Unterneh-men; 07/6/39

HÖDL, S.Energieumsatzmessungen zur Be-urteilung von Schwerarbeit;07/6/28

HÖFLING, W.Lernen aus Unfällen und kriti-schen Ereignissen; 07/1/16

HÖFLINGER, W.Filterprüfstand für Abscheider vonKühlschmierstoffnebeln; 07/2/17

HOFMANN, P.Energieumsatzmessungen zur Be-urteilung von Schwerarbeit;07/6/28

HUTTER, H.-P.Healthy Air – Better Work 2007;07/4/19

JAROS, M.Nutzen und Risken von Desinfek-tionsmitteln; 07/6/10

JOHN, S.M.Prävention in der Berufsdermato-logie; 07/5/27

KAUTSCH, P.Lärmminderung in Schulen;07/2/11

KIEßLING, U.Sicherer Umgang mit Desinfekti-onsmitteln; 07/6/14

KLADE, M.Nutzen und Risken von Desinfek-tionsmitteln; 07/6/10

KLAUBAUF, S.Schnelle Bestimmung des Bakte-rienprofiles in KSS durch DNA-Chips; 07/2/15

KÖRBLER, R.EU-Netzwerk für Gesundheits-und Sicherheitsausbildung;07/1/12Gefahrenunterweisung in land-und forstwirtschaftlichen Fach-schulen; 07/2/22

KÖRPERT, K.Europäische Tagung „Music – Sa-fe and Sound“; 07/2/10

KRÄHAN, ST.Gefahrenquelle Leiter; 07/3/14

LEODOLTER, K.ABI als Monitor der Arbeitsfähig-keit in Pflegeberufen; 07/3/30

LINHART, W.Dächer: Einteilung in Sicherheits-klassen wird diskutiert; 07/6/22

MARTIN, TH.Online vom SDB zur eigenen Be-triebsanweisung; 07/3/12

MASUHR, K.EU-Netzwerk für Gesundheits-und Sicherheitsausbildung;07/1/12

MAYER, B.Entwicklung der Arbeitsunfälle inÖsterreich; 07/6/24

METZNER, N.Gefahrenquelle Leiter; 07/3/14

MISCHE, T.Energieumsatzmessungen zur Be-urteilung von Schwerarbeit;07/6/28

MOLNAR, M.124 Ergo-Guides bei Baxter AG;07/3/25Psychische Anspannung führt zuVerspannung; 07/6/32

NEUMAYER, M.Energieumsatzmessungen zur Be-urteilung von Schwerarbeit;07/6/28

NOLD, A.Prävention von Nadelstichverlet-zungen; 07/4/28

SCHOLZ, D.Ladungssicherung im privatenPkw; 07/6/19

SEITZ, A.Enquete: „Quarzstaub am Arbeits-platz“; 07/4/8Enqueten „Achtung Elektrosmog!“2007; 07/5/6

SKUDLIK, C.Prävention in der Berufsdermato-logie; 07/5/27

SLANA-JÖBSTL, M.,ABI als Monitor der Arbeitsfähig-keit in Pflegeberufen; 07/3/30

STRAUSS, J.Schnelle Bestimmung des Bakte-rienprofiles in KSS durch DNA-Chips; 07/2/15

STUHLPFARRER, J.Sorglosigkeit kommt vor dem(Un)fall; 07/1/20Lärm: Schonfrist für Unterhal-tungssektor zu Ende; 07/3/9

TAPPEINER, G.Feldstudie Hautpflege/Haut-schutz; 07/5/22

TITZE, S.Energieumsatzmessungen zur Beur-teilung von Schwerarbeit; 07/6/28

VENUS, M.Ladungssicherung in Action;07/1/8Notfallpsychologie gegen Trauma;07/1/29Besser arm dran als Arm ab;07/2/24Grenzen der Unterweisung;07/3/20Sustainable Work und wirtschaft-liche Vitalität; 07/4/22Mit aller Gewalt; 07/6/37

WAGNER, P.Ganganalyse im Rehabzentrum„Weißer Hof“; 07/5/14

WLASCHITZ, P.Filterprüfstand für Abscheider vonKühlschmierstoffnebeln; 07/2/17

ZARZER, B.Gesund essen – auch am Arbeits-platz; 07/5/11

ZEMBATY, I.E-Health, Elga und der Doktor ausdem Netz; 07/2/34SGM: Die Bewährungsprobe;07/3/16Mit flockig-leichtem Humor gegen„Sturz & Fall“; 07/5/9

SICHERE ARBEIT 1/2008

GLIEDERUNG NACH AUTOREN

2 9 S I C H E R H E I TS M A N A G E M E N T

Gelegentlich fragen mich Sicherheitsfachkräfte, wasArbeitssicherheit mit Luftfahrtpsychologie zu tun hat. Dertraditionellen, rein technikorientierten Unfallverhütung istdie Luftfahrt weit voraus: Die effiziente Arbeitssicherheitwird viel von den Strategien und Erkenntnissen der Luft-fahrt-Psychologie lernen können. Die Arbeitspsychologiewird integraler Bestandteil der Arbeitssicherheit werden:Der „Faktor Mensch“ (wie es das ASchG im Paragraph 4technisch und juristisch so banal ausdrückt) muss mit al-len organisatorischen und psychologischen Notwendigkei-ten, Fähigkeiten und Bedürfnissen in das Sicherheits- undGesundheitsmanagement eingebunden werden.

Wieso Luftfahrt-Psychologie?

Realistisch betrachtet reicht es nicht aus, menschli-ches Verhalten, die Grenzen menschlicher Leistungsfä-higkeit und Motivation für Leistung und Arbeitssi-cherheit in einem einzigen Paragraphen nebenbei kurzzu erwähnen. Die fachliche Kompetenz von Arbeits-psychologInnen als Human-Factors-ExpertInnen musszukünftig gezielt in die Arbeit der Sicherheitsfachkräf-te und ArbeitsmedizinerInnen integriert werden. DieSicherheitsstrategien der Luftfahrt für Piloten, Kabi-nenpersonal, Fluglotsen, Passagiere und ihre Human-

ISAP'7: Health, Safetyand Social Dialogue„Das ist keine Summer-School, das ist ein wissenschaftliches Symposium: Wichtige The-men, so viele internationale Human-Factors-Experten aus Wissenschaft und Praxis“, sprachProfessor Dr. Wolfram Boucsein, Stressphysiologe, beim festlichen Empfang der InternationalSummer School on Aviation Psychology (ISAP‘7). Internationale Experten aus der Luftfahrtpräsentierten Anfang Juli 2007 ihre aktuellen Forschungsergebnisse: Wichtige neue Ansätzefür die Weiterentwicklung des industriellen und gewerblichen Sicherheits- und Gesundheits-managements.

Marion Venus

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S I C H E R H E I TS M A N A G E M E N T 3 0

Factors-Forschung der letzten 30 Jahre zeigen uns denState of the Art für Sicherheit.

Internationale Human-Factors-ExpertInnen

Die ISAP'7 im Juli letzten Jahres wurde von der Uni-versität Graz und der Austrian Aviation Psychology Asso-ciation (AAPA) organisiert. Motto der Tagung war „Ge-sundheit, Sicherheit und sozialer Dialog”, also FaktorMensch in der Luftfahrtsicherheit. Präsident der Veran-staltung war Professor DDr. Wolfgang Kallus, Leiter desInstituts für Arbeits-, Organisations- und Umweltpsycho-logie der Universität Graz. Viele internationale Expertenvon Kanada bis Dubai folgten seiner Einladung, ihreneuesten Arbeiten zum Thema Human Factors in Aviati-on zu präsentieren.

Den Einstieg in die Veranstaltung machte Harry Neb,seit 30 Jahren Flugkapitän der Lufthansa und Mitgliedder Vereinigung Cockpit. In seinem mitreißenden Vortragpräsentierte er das Thema Human Factors in der Luft-fahrt aus der Sicht eines erfahrenen Piloten.

Human Factors in Aviation

Zu den Human Factors gehören viele Komponen-ten: z. B. Design der Arbeitsmittel und Werkzeuge(tools), also Ergonomie. Denn Maschinen und Werk-zeuge, die zu komplex für menschliche Fähigkeitensind, provozieren Fehler, sogenannte „Human Errors“.Also braucht man Human Factors-ExpertInnen auchbei der Entwicklung und Implementierung von techni-schen Anlagen. Das Deutsche Zentrum für Luft- undRaumfahrt, die Volkswagen AG, Mercedes-Benz undDaimler-Chrysler haben das längst erkannt, und habenseit Jahren eigene PsychologInnen als Human Factors-ExpertInnen.

Personalauswahl und Training

Darüber hinaus nennt er sorgfältige Personalauswahlund konsequentes Training als essenzielle Faktoren vonSicherheit am Arbeitsplatz. Seit dem Flugzeugabsturz inTeneriffa 1977 (siehe Kasten) liegt besonderes Augen-merk auf der Mensch-Mensch-Schnittstelle: Kommunika-tion, Umgang mit Fehlern und Konflikten, „Decision-Making“, also wer wann wie wo mit wem zusammen wel-che Entscheidungen trifft. Diese Faktoren sind mittler-weile integrale Bestandteile des Crew-Ressource-Manage-ments im Bereich der Luftfahrt.

Error-Management (Fehler-Management)

Auch bei der Einführung eines nicht-strafenden, offe-nen, ehrlichen und vor allem diskreten Fehler-Manage-mentsystems sieht der erfahrene Flugkapitän einen brei-ten Einsatzbereich für Human-Factors-ExpertInnen. Beidem Emirates Airlines wurde das bereits umgesetzt: DennArbeitspsychologInnen haben als Human-Factors-Mana-ger auch automatisch die notwendige gesetzlich veranker-

Flugkatastrophe von Teneriffa 1977

Die Flugkatastrophe von Teneriffa auf demFlughafen Los Rodeos ereignete sich am 27.März 1977. Bei der Katastrophe starben 583Menschen, als zwei Boeing 747 kollidierten.61 Menschen überlebten. Es ist das bis heuteschwerste Flugzeugunglück in der Geschichteder zivilen Luftfahrt.Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse (einfal-lender Nebel), mangelhafter Kommunikati-onseinrichtungen sowie technischer Problemeund damals noch nicht vorhandenem HumanFactors Management bei den beteiligten Ma-schinen und der Flugsicherung kollidiertendie beteiligten Flugzeuge: eine Boeing 747 derPan American Airline und eine Boeing 747von KLM. Der Unfall ereignete sich auf derStartbahn. Als die KLM-Maschine gerade ab-hob, stieß sie mit der noch auf derselbenStartbahn rollenden PanAm-Maschine zu-sammen. Die Aufprallgeschwindigkeit betrugetwas mehr als 250 km/h. Aus den Flugunfall-Untersuchungsberichten geht hervor, dasskeinem der Verantwortlichen im Tower undauch in den beiden Maschinen eine eindeuti-ge Hauptschuld an der Katastrophe zuzuwei-sen war. Alle Beteiligten begingen schwerwie-gende Fehler. Das war die Geburtsstunde der Human Fac-tors im Bereich der Sicherheit in der Luftfahrt.

Seit 30 Jahren ist Harry Neb (Bildmitte) Flugkapi-

tän bei der Lufthansa

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te strenge Schweigepflicht zum Schutz der betroffenenund beteiligten MitarbeiterInnen.

Darüber hinaus sieht Harry Neb auch das mittlerweilein der Luftfahrt gut verankerte Threat-Management – so-fortige Hilfe für Piloten, Kabinenpersonal, Fluglotsenund auch Passagiere nach kritischen Ereignissen oder Ka-tastrophen durch Critical Incident Stress Management(CISM) und Notfallpsychologie.

Nach kritischen Ereignissen

Hans Rahmann (Flugkapitän der Lufthansa, CISM-Koordinator der Mayday Foundation) und Diplom-Psy-chologe Dr. Gerhard Fahnenbruck (ebenfalls Flugkapitänder Lufthansa und klinisch-psychologischer Direktor derMayday Foundation) präsentierten Critical IncidentStress Management, das seit mehreren Jahren von derMayday-Foundation angeboten wird. Bernd Willkomm(Deutsche Luftwaffe) leitete in Rahmen der ISAP‘7 einenCISM-Basis-Kurs mit anschließender Zertifizierung.

Human Factors Management bei Emirates

Dr. Matthew Hilscher präsentierte im Rahmen derISAP‘7, wie die Emirates Airline in Dubai Human-Fac-tors-Management implementiert hat. Er ist Psychologe,Sportpilot und seit zwei Jahren Human-Factors-Mana-ger bei den Emirates. In dieser Funktion ist er zustän-dig für die umfassende Betreuung von zehn Piloten, so-wie für Design und Management aller nicht-techni-schen Trainings, wie z. B. Crew-Ressource-Management(CRM).

Im gigantischen Flugsimulator (siehe Foto) trainierendie Emirates-Piloten nicht nur kritische Wetter- und Flug-situationen. Hier finden auch Crew-Ressource-Manage-ment-Trainings (CRM) statt, die der Human-Factors-Ma-

nager leitet. Im Rahmen seines Vortrags zeigte MatthewHilscher Videoaufnahmen, die vor und nach einem sol-chen Konfliktlösungs-Kommunikationstraining aufge-nommen wurden. Eindrucksvoll konnte man sehen, wiesich nicht nur der Inhalt der Kommunikation veränderte,sondern auch Körpersprache, Verständnis und Ausgangder Situation. Natürlich sind Video-Aufnahmen eine sehrharte Methode der Trainings-Evaluierung, aber nicht um-sonst gehören die Emirates zu den sichersten und erfolg-reichsten Fluglinien der Welt. Die Emirates haben in den15 Jahren ihres Bestehens auch die meisten Auszeichnun-gen im Vergleich zu allen anderen Fluglinien erhalten.

Engineering Human Factors bei Emirates

Mehr als 2.400 MitarbeiterInnen arbeiten bei der Emi-rates Airline allein im technischen Bereich, Außenstelleneingeschlossen. Darunter 46 verschiedene Nationalitätenaus der ganzen Welt.

Gesetzliche Vorschriften wie die GCAA und EASA(siehe Kasten) fordern, dass das gesamte Personal, in-klusive Management, verschiedene Stufen von Human-Factors-Trainings durchlaufen muss. Eine spezielle Di-vision der Personalentwicklung unter der Leitung desHuman-Factors-Managers bietet diese standardisiertenpsychologischen Trainings an. Das erste Human-Fac-tors-Training dauert zwei Tage, weitere Trainings erfol-gen kombiniert mit anderen Themen.

Human Factors Reporting & Error Investigation

Streng vertrauliches Reporting wird von Emiratesunterstützt und vom Human-Factors-Manager koordi-niert. Fehler-Untersuchungen folgen dem „Boeing

Dr. Gerhard Fahnenbruck zeigte bei seinem Vor-

trag über CISM dramatische Bilder von kritischen

Ereignissen der internationalen Luftfahrt. Bereits

deutlich weniger dramatische Zwischenfälle kön-

nen Notfallpsychologische Intervention für Passa-

giere und Crew-Personal notwendig machen

Der Flugsimulator der Emirates Airline wird nicht

nur für die technischen Piloten-Trainings verwen-

det. Hier finden auch Crew-Ressource-Manage-

ment-Trainings statt. Feedback über den Trai-

ningsfortschritt erhalten die Crew-Mitglieder

durch den Human-Factors-Manager und Video-

aufnahmen

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Maintenance Error Decision Aid Prozess“ (MEDA).Dieser Prozess involviert alle Personen, die von demFehler betroffen sein können. Unter der Leitung desHuman-Factors-Managers sollen alle Faktoren und Be-dingungen identifiziert werden, die zum Zeitpunkt desFehlers wirksam waren. Dann entwickeln die Mitarbei-terInnen der beteiligten Bereiche Empfehlungen, diedas Wiederauftreten des Fehlers verhindern sollen.Nachdem der Human-Factors-Manager Psychologe ist,ist auch die strenge Vertraulichkeit für erfolgreichesFehlermanagement gewährleistet.

Flugzeuge in Zukunft ohne Piloten!

Besonders faszinierend war die aktuelle Diskussion, dassFlugzeuge in Zukunft aus technischer Sicht keine Pilotenmehr brauchen. Die Fluglotsen machen großartige Arbeit,das Air Traffic Management (ATM) kann ganz ausgezeich-net vom Boden aus gesteuert werden, wie am Flugsimula-tor. Die Technik hat in den letzten Jahren extreme Fort-

schritte gemacht: aktuelle Projekte der Eurocontrol betref-fen die Umstellung von menschlicher zu rechnergestützterEntscheidungsfindung bei Fluglotsen (Air Traffic Controller= ATC) im Tower und auch bei der Überflugs-Flugraum-überwachung.

Autopilot fliegt mit menschenleerem Cockpit

IT-Anlagen und Programmierung der Flugzeuge werdenimmer besser, der „Autopilot“ könnte Piloten nicht nurzwischen Start und Landung entlasten. Wie soll man sichdas vorstellen? Piloten und Fluglotsen, die vom Boden ausmit riesigen Fernsteuerungen in der Hand Jumbojets mithunderten Passagieren an Bord starten, fliegen und landen?„Geisterflugzeuge“ mit menschenleerem Cockpit, in denenRoboter-Stewardessen Essen und Getränke austeilen? Einegruselige Vorstellung. Nein, so weit wird es nicht kommen,haben die Flugzeugproduzenten beschlossen. Die Begrün-dung ist jedoch verblüffend: Es geht um die Verantwor-

Die Emirates investieren sehr viel Geld in Ausbil-

dung und Personalentwicklung auf höchstem Ni-

veau. Das Emirates Aviation College für Aerospa-

ce und akademische Studien hat 2007 den be-

gehrten „Aviation Training Academy of the Year

Award“ gewonnen

Flugführungstechnologie-Simulation im Cockpit:

Techniker und Psychologen des Deutschen Zen-

trums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickeln

neuartige Verfahren, die zur optimalen Führung

von Flugzeugen in einem immer dichter werden-

den Luftverkehr gebraucht werden

Gesetzlich verpflichtende Human-Factors-Trainings: EU, UAEEASA = Europäische Agentur für Flugsicherheit

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit steht im Mittelpunkt der Luftverkehrspolitik der Euro-päischen Union. Ziel ist die Förderung der höchstmöglichen gemeinsamen Sicherheits- und Um-weltstandards in der Zivilluftfahrt.The General Civil Aviation Authority (GCAA) is a federal, autonomous body set up to oversee allaviation-related activities in the United Arab Emirates. The General Civil Aviation Authority shall undertake, in coordination with local authorities andconcerned bodies, the execution of the Civil Aviation Law, and shall, in particular, realize the fol-lowing objectives: • Implementation of international agreements and treaties in the field of Civil Aviation and meteo-

rology.• Provision, in the best possible manner, of required services to Civil Aviation.• Scientific Authentication of data, information and researches related to Aviation.

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Warten auf die Starterlaubnis – „Rush-Hour“ auf

dem Rollfeld. Der Luftverkehr hat in den letzten Jah-

ren gewaltig zugenommen. Das bedeutet neue Her-

ausforderungen für Fluglotsen, Air Traffic Manage-

ment (ATM) und Piloten. Der Fluglotse „fädelt seine

Jets auf“, um sie dann sicher abfliegen zu lassen

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tung, wenn etwas passiert: Wer denn letztendlich „Schuld“hat. Es könnte ein Programmierungsfehler gewesen sein –wer muss den Kopf hinhalten? Der Programmierer? DerQualitätsmanager? Der oberste Repräsentant des Unter-nehmens? Es könnte ein menschlicher Fehler sein: einmenschliches Versehen des Helden, der den Jet vom Bodenaus steuert. Oder ein technischer Fehler auf dieser Seite.Oder eine Kombination von allem.

Besser ist es offensichtlich, wenn alles so bleibt, wie essich viele Jahrzehnte lang bewährt hat: Piloten, Kabinen-personal und Air Traffic Controller sind gefordert, mo-dernste Technik zu lernen und anzuwenden, alle Proce-dures zu kennen und automatisch richtig in kritischenSituationen anzuwenden. Und technische Ausfälle durchzielsicheres richtiges Eingreifen auszugleichen.

Wozu Procedures und Checklisten?

Immer wieder taucht auch die Diskussion über die Sinn-haftigkeit von Checklisten und Procedures auf. Grundsätz-lich sind Procedures in der gesamten Luftfahrt dazu da, umin kritischen Situationen sofort und ohne weitere Überle-gung, Diskussion und Entscheidungsfindung die richtigeLösung des vorliegenden Problems zu finden. Doch waspassiert, wenn die akute kritische Situation die Abarbeitungvon sieben Checklisten erfordert, sich das Flugzeug aber be-reits nach der fünften Checkliste 200 Meter vor dem Ein-schlag in die Erdoberfläche im bebauten Gebiet befindet?Dann sind die Verantwortlichen gefordert, rechtzeitig einewirksame Lösung zu finden, und von Checklisten Abstandzu nehmen, meint Pilot und Human-Factors-Manager Dr.Hilscher. (Fortsetzung in der nächsten Ausgabe)

Alle Vortragsunterlagen finden Sie

unter: www.uni-graz.at/isap7/

_____________________________

Matthew B. Hilscher, PhD,

Manager Human Factors, Emirates Airline

Flight Operations, Dubai, UAE

Harry Neb,

Flugkapitän Lufthansa

Mag. Marion Venus

Arbeits-, Wirtschafts-, Organisationspsychologin

Rudolf-Waisenhorngasse 22-24/1/17

1230 Wien

E-Mail: [email protected]

Festlicher Empfang beim Bürgermeister von Graz

(v.l.n.r.): Dr. Andre Droog (KLM, Präsident der

EAAP), Mag. Christian Czihak (österr. Bundes-

heer), Mag. Christian Langer (BM für Landesver-

teidigung), Dr. Alois Farthofer (Luftfahrtpsycholo-

ge), Mag. Marion Venus (Arbeitspsychologin)

Z U SA M M E N FA S S U N G S U M M A RY

Im Juli 2007 präsentierten zahlreiche in-ternationale Human-Factors-ExpertInnenvon Canada bis Dubai im Rahmen derISAP´7 an der Uni Graz ihre neuesten Er-kenntnisse aus Wissenschaft und Praxis.Die Luftfahrt ist ein extremer Hochrisiko-Bereich und repräsentiert seit 30 Jahrenden State of the Art für Sicherheitsmana-gement: z. B. System-Ergonomie, Bedeu-tung von Personalauswahl und Eignungfür die Arbeitssicherheit. Spezielle techni-sche und nicht-technische Trainings onund off the Job, wie z. B. Crew-Resource-Management, Kommunikation, Umgangmit Fehlern und Konflikten, „Decision-Making“. Einführung neuer Techologien sind eben-so Human-Factors-Themen wie Flugzeugeohne Piloten, die schon bald Realität wer-den könnten.

Many international Human-Factors-Expertsfrom Canada to Dubai presented the re-sults of their studies at the InternationalSummer School on Aviation Psychology(ISAP'7) at the university of Graz. Aviationis a high-risk-area regarding safety and se-curity, since every incident can havetremendous negative outcomes, with hun-dreds of death and millions of dollars loss.Therefore aviation spent enormous assetson safety and represents the state of theart regarding safety-management-systems:system-ergonomy, selection and qualifica-tion, technical- and non-technical trainingsaccording to the strict regulations of theEASA and GCNN, e.g. Crew-Ressource-Managements (CRM), decision-making,etc. Threat-and Error-Management are alsovery important human-factors-issues foraviation- and work-psychologists.

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Wir bewegen uns fast immer in einer Grauzone. Nurdie Schattierungen sind unterschiedlich. Hellgrau bisgrauweiß, dunkelgrau bis grauschwarz – und alle Nuan-cen dazwischen. Und wir bewegen uns nicht isoliert, son-dern in einem Umfeld. Jeder beeinflusst jeden und das(fast) jederzeit. Damit ist das Konfliktpotenzial auchschon charakterisiert. Und auch der Ansatz von Lösungs-möglichkeiten, der simpel heißt: Am wenigsten sind Tur-bulenzen dort zu erwarten, wo das Persönlichkeitsprofildes Einzelnen mit dem der Gruppe annähernd überein-stimmt. Oder mit Worten aus der Praxis: „Kommst Dumit den Leuten an Deinem Arbeitplatz nicht zurecht,such Dir einen anderen!“ Wenn das erstens so leicht wäreund wenn man zweitens wüsste, was einen im nächstenBetrieb so erwartet. Nach dem Motto „fliehen – oderstandhalten“, ist standhalten mit einigen Einstellungsän-derungen vielleicht im Einzelfall doch das Klügere.

Warum mobbt der Mobber?

Aus welchen Gründen auch immer, „fühlt“ sich derMobber gegenüber dem, den er angreift, unterlegen.Das mit dem Fühlen stimmt so schon gar nicht mehr,denn diese Gefühle sind zumeist verdrängt und damitdem Mobber erst einmal überhaupt nicht zugänglich.Dennoch verursacht ihm diese Situation Unbehagenund diese Spannungsunlust versucht er aus der Weltzu schaffen.

Also sucht er sich Menschen in ähnlicher Lage,denn als Gruppe fühlt man sich stärker, vor allemaber siegessicherer.

Und schon kann es mit den Giftpfeilen oder derpassiven Resistenz losgehen. Dazu braucht es nichteinmal Absprachen. Die Solidarität der Gruppenmit-glieder funktioniert auch nonverbal.

Mobbing:Die TiefendimensionFast jeder weiß, was Mobbing ist. So mancher hat es bereits leidvoll erfahren. Aber warumlässt es sich so schwer aus der (Arbeits-)Welt schaffen. Wir versuchen, ein paar Erklärun-gen anzubieten – und vielleicht die eine oder andere Konfliktlösung.

Ilse Zembaty

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Jeder kann gemobbt werden

Eine der Voraussetzungen für aktives Mobbing sindungleiche Machtverhältnisse. Die Gruppe ist stärker alsder Einzelne, der Vorgesetzte kann mit (viel) mehr Machtausgestattet sein als die Belegschaft – oder aber auch vonder Unternehmensspitze (Personalentwicklung) im Stichgelassen werden gegenüber den Mitarbeitern. Mobbingkann also nur in Organisationen mit ihren typischenStrukturen stattfinden, denn es ist ein Geschehensprozess,dessen destruktive Handlungen sich immer wieder inähnlichen Verhaltensmustern wiederholen. Je nachdem,ob Mobbing von oben oder von unten ausgeht, wird esauch „Bossing“ oder „Staffing“ genannt – in jedem Fallbeeinträchtigt es die psychische und schließlich auch phy-sische Gesundheit aller Beteiligten, auch die der Mobberselbst.

Ein komplexer psychosozialer Prozess

Menschen sind vor allem im Arbeitsleben in organi-sierte Abläufe eingebunden. Die Organisationsstrukturselbst basiert auf formellen oder informellen Regeln, dieübergeordneten Ziele des Systems werden durch Informa-tionen gesteuert. Mitarbeiter bewegen sich in diesem Sy-stem mit ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur und beein-flussen es, bzw. gestalten es mit.

Auch wenn zunächst die Persönlichkeit des Mobbersals Auslöser für Mobbing gilt, muss doch sofort ange-merkt werden, dass sich Mobbing, nämlich das fortgesetz-te, destruktive Verhaltensmuster gegenüber anderen Mit-arbeitern nur dort auswirken kann, wo auch die Organi-sations- und Informationsstruktur dazu die Möglichkeitbieten. Die strukturellen Faktoren einer Organisation, diezu Fehlleistungen führen sind hinlänglich bekannt: WenigTransparenz im Aufbau der Organisation, unklare Verant-wortungsbereiche, mangelhafte Stellenbeschreibungen,widersprüchliche Anweisungen, Störfaktoren in der Ar-beitsorganisation oder in der Produktion, ungenügenderInformationsfluss, fehlende Kommunikationsmöglichkei-ten, wenig Feedback zwischen den einzelnen Hierarchienetc. Wünschenswert ist es, dass die einzelnen Organisati-onsziele einem gewissen koordinierten Zufriedenheitsni-veau bei Vertretern auch unterschiedlicher Zielbündelentsprechen. Mit anderen Worten: Umsatz, Gewinn,Lohn, Arbeitsanforderung aber auch Sinnerfüllung,Selbstverwirklichung, Mitarbeiterkultur etc. müssen har-monisiert sein, um einem Unternehmen eine Win-Win-Situation zu ermöglichen.

Prävention der Mobbing-Problematik

Es versteht sich von selbst, dass in gut organisiertenUnternehmen Mobber rein theoretisch nur wenige Chan-cen haben, aktiv zu werden. Dafür sorgt bereits die Perso-nalauslese, die neben fachlichen Fähigkeiten auch daskommunikative Verhalten prospektiver Mitarbeiter unterdie Lupe nehmen wird. Einschränkend muss allerdings

festgestellt werden, dass Personalentwickler in der Regelkeine Psychoanalytiker sind und dass sich Organisationenlaufend verändern können, vor allem aber mit der Zeitkomplexer und damit unüberschaubarer werden. Es kanndaher notwendig werden, vor allem in großen Organisa-tionen, bzw. vorwiegend an Dienstleistungen orientiertenUnternehmen in dieser Hinsicht für gewisse Anpassungs-module (Ombudsmann/frau) etc. zu sorgen, die alsschnell wirkende „Reparaturmechanismen“ fungierenkönnen.

In kleineren und mittleren Unternehmen besteht aller-dings selten die Möglichkeit, sich mit Fragen des Mob-bings detailliert auseinander setzen zu können. Dort, woder Chef noch selbst mitarbeitet, ist durch den persönli-chen Kontakt auch selten die Notwendigkeit dafür gege-ben. Anders in Betrieben, die schnell gewachsen sind undin denen die Organisationsstrukturen mit den wirtschaft-lichen Interessen nicht immer Schritt halten (können).Hier können sich Nischen bilden, in denen sich Men-schen mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung ganzleicht einnisten können. Wie erkennt man solche Men-schen?

Der Soziopath von nebenan

Martha Stout, die an einem amerikanischen Collegelehrt, hat ein überzeugendes Werk über die „Taktiken undTricks der Skrupellosen“ verfasst. Was aufhorchen lässt unddieses Buch so lesenswert macht, ist die (Wieder)einfüh-rung des „Gewissens“ in die wissenschaftliche Literatur.Manche Menschen, so Stout haben eben einen Gendefektvon Geburt an und andere wurden ohne Gewissen – alsomit einem moralischen Defekt – ins Leben geschickt. Obein solcher Defekt von Geburt an oder durch einen Man-gel an früher Zuwendung besteht, sei offen gelassen. Tatsa-che aber ist, dass er mehr oder weniger irreparabel zu seinscheint und Menschen mit solcher Ausrichtung ihr Überle-ben meist aus der Schädigung anderer sichern. Nicht abso-lut neu, diese Idee, denn über „emotionale Vampire“ wurdeschon viel geschrieben. Neu allerdings ist der Gedanke,dass solche Soziopathen sich gerne in Nischen von Organi-sationen verbergen und von da aus ihre „Raubzüge“ pla-nen. Stout schätzt ihren Anteil auf etwa vier Prozent in derBevölkerung, wobei regionale Unterschiede durchaus gege-ben sein können. Sie sind deshalb so schwer zu diagnosti-zieren, weil sie ständig ihre Praktiken ändern und fast nichtzu fassen sind. Hat man sie wirklich einmal gepackt undweist man ihnen ihre Intrigenaktivitäten nach, dann fallensie (sprichwörtlich) auf ihre Knie und heischen um Mit-leid. Dazu Stout: „Jeder Soziopath, der sein Spiel weiter-spielen will, braucht Mitleid als neue Startmöglichkeit.Mitleid ist für ihn eine Carte blanche – doch Achtung! So-ziopathen haben keine Achtung vor dem Gesellschaftsver-trag, aber sie wissen ganz genau, wie sie ihn zu ihrem Vor-teil nutzen können.“ Ist man also überzeugt, dass man esmit einem gewissenlosen Soziopathen zu tun hat, sollteman sich ausnahmslos von ihm/ihr trennen. Aber wie ge-sagt, es ist nicht leicht hinter seine/ihre Maske zu blicken.

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Egozentrik und Co-Egozentrik

Das Thema ist hier nicht Egoismus, der ist bis zu ei-nem gewissen Grad jedem menschlichen Individuum in-newohnend und mischt sich sehr gut mit allen anderenaltruistischen Absichten. Egozentrik hingegen ist rück-sichtsloses, ausbeuterisches Verhalten mit deutlichem(pervertiertem) Lustgewinn aus diesen Aktivitäten. DerEgozentriker ist sich vielleicht seiner ausschließlichen Ich-Gerichtetheit nicht wirklich bewusst, aber er scheint sichdoch innerlich belastet, unsicher, unterlegen zu fühlen.

Kann er jemanden Selbstbewussten schädigen, ist dasfür ihn eine Art Triumph, wenn auch oft nur für kurzeDauer. Gerade die Flüchtigkeit des Erlebnisses und derMangel an „positivem Nachhall“ zwingen ihn/sie dazu,mit dem Ränkespiel immer wieder von Neuem zu begin-nen. Deshalb auch die Aussichtslosigkeit auf „Änderung“des nahezu süchtigen Verhaltens.

Was hat es nun mit dem Co-Egozentriker auf sich? Erist ganz einfach derjenige, der immer weiter mitspielt undseinem Widerpart Gelegenheit gibt, sich weiter ausnützenzu lassen. Seine Persönlichkeitsstruktur ist nicht unähn-lich der des Egozentrikers. Auch der Co-Egozentriker istfür echt altruistische Handlungen nicht zu haben, kannsich weder für eine Idee, noch für ein Ziel wirklich enga-gieren und „selbstlos“ handeln. Er ist jedoch in seinerganzen Handlungsweise eher passiv ausgelegt. Er ist ge-prägt von Minderwertigkeitsgefühlen und erfährt in derRolle des Mitspielers wenigstens kurze dynamische Mo-mente.

Resümee

Unternehmen brauchen für den reibungslosen Ablaufinnerhalb ihrer Organisationen und zur Verwirklichungihrer Ziele nicht nur ökonomisches, sondern auch kultu-relles Kapital. Letzteres wird durch die den Menschen in-newohnenden Fähigkeiten zur Kommunikation und da-mit zum Aufbau von Beziehungen, Zielsetzungen undRealisierungen unterstützt und vermehrt. Fehlinvestitio-nen sind jederzeit im Bereich der Möglichkeit. Sie solltenjedoch mit dem geeigneten „Controlling“ möglichstschnell geortet und revidiert werden.

Auf dem Gebiet des menschlichen Miteinanders sindwir in den Organisationen in der Regel erst in den Anfän-gen bei der Etablierung geeigneter Ortungsmechanismen.Sie sind auch gar nicht so leicht zu installieren, denn siemüssen sowohl die Organisationsstruktur als auch die inihr lebenden Organismen berücksichtigen. Störfaktorenwie Mobbing verursachen jedoch nicht nur Kosten in Be-zug auf Minderleistung, Fluktuation oder Drop-out – sieschädigen nachhaltig die gesamte Organisationskulturund die Arbeitszufriedenheit. Mobbing kann als Dauer-belastung und damit als Stress erfahren werden und istein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko.

Als Erste Hilfe empfiehlt sich oft Expertenwissen vonaußerhalb, doch sollten sich Vertreter der Personalent-wicklung zunehmend mit den oft diffizilen Gegebenhei-

ten der menschlichen Psyche auseinandersetzen. DieFachliteratur wird zusehends auch für Laien lesbar.

Ilse Zembaty

Starkfriedgasse 46

1190 Wien

Tel.: +43 1 470 81 72

E-Mail: [email protected]

Literatur

Martha Stout, DER SOZIOPATH VON NEBENAN, 2006 Springer-Verlag, Wien, ISBN-10 3-211-29707-3

Uta Hess, DIE ICH-GESELLSCHAFT, 2000,Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv), ISBN 3-423-36180-8

Paul Watzlawick/Janet H. Beavin/Don D. Jackson, MENSCHLICHE KOMMUNIKATION,1969/2000/2003, Verlag Hans Huber, ISBN 3-456-83457-8

T E R M I N E 3 8

FEBRUAR 2008

25. – 26. 02. 2008, Marseille, FrankreichThe new Globally Harmonised Sys-tem of Classification and Labellingof ChemicalsInternet: http://research.prevention.issa.int

26. 02. 2008, Salzburg, 28. 02. 2008, Villach Workshops „Sturz und Fall“Organisation:AUVAAdalbert-Stifter-Straße 651200 WienÖsterreichE-Mail:[email protected]

MÄRZ 2008

04. 03. 2008 Linz, 06. 03. 2008 Wien Workshops „Sturz und Fall“ Organisation:AUVAAdalbert-Stifter-Straße 651200 WienÖsterreichE-Mail:[email protected]

07. – 08. 03. 2008, Linz, Österreich27. Wokshop Lunge – Umwelt - Ar-beitsmedizinOrganisation:Krankenhaus der ElisabethinenFadingerstraße 14010 LinzTel.: +49 732 76 76 4205Fax: +49 732 76 76 64 205E-Mail: [email protected]@meduniwien.ac.at

12. – 15. 03. 2008, Hamburg, Deutschland48. Jahrestagung der DeutschenGesellschaft für Arbeitsmedizin undUmweltmedizin e.V.Internet: www-dgaum.med-uni-rostock.de

APRIL 2008

02. 04. 2008 Wien, 08. 04. 2008 InnsbruckEnquete „UV-Strahlung am

Arbeitsplatz“Organisation:AUVAAdalbert-Stifter-Straße 651200 WienÖsterreichE-Mail:[email protected]

12. – 16. 04. 2008, San Diego, USAAmerican Association für CancerResearchInternet: www.aacr.org

16. – 18. 04. 2008, Dresden, DeutschlandWorkshop Prävention von Hauter-krankungen im GesundheitswesenInternet: www.sgarm.ch/de/fortbil-dung_2007/skin-work07.pdf

MAI 2008

29. 05. 2008, Belp bei Bern, Schweiz2. Burnout KongressInternet: www.kmsbern.ch

29. – 31. 05. 2008, Krakau, PolenFifth International Conference onWork Environment and Cardiovas-cular DiseasesOrganisation:Nofer Institut für ArbeitsmedizinTeresy Straße 891-348 LodzPolenTel.: +48 42 631 49 03Fax: +48 42 656 83 31E-Mail: [email protected]

JUNI 2008

02. – 05. 06. 2008, Villach, ÖsterreichForum PräventionOrganisation:AUVABüro für Internationale Beziehungen und KongresswesenAdalbert-Stifter-Straße 651200 WienÖsterreichTel.: +43 1 331 11-537Fax: +43 1 331 11-469E-Mail: [email protected]

07. – 11. 06. 2008, Barcelona, Spanien27th Congress of the European Aca-demy of Allergology and ClinicalImmunologyInternet: www.eaaci.net

29. 06. – 02. 07. 2008, Seoul, KoreaXVIII World Congress on Safety and Health at WorkOrganisation:Korea Occupational Safetyand Health Agency34-4, Gusan-dongBupyeng-guInchonRepublic of KoreaTel.: +82 32 510 07 40 – 748 - 749Fax: +82 32 512 84 82E-Mail: [email protected]: www.safety2008korea.org

JULI 2008

14. – 17. 07. 2008, Las Vegas, Nevada, USAAE International 2008, 2nd International Conference on Applied ErgonomicsOrganisation:Laura AbellConference AdministratorE-Mail: [email protected]: +1+ 502 852 73 97Internet: www.AEI2008.org

AUGUST 2008

03. – 07. 08. 2008, Sydney, Australien5th World Congress of The Societyof Environmental Toxicology andChemistry Internet: www.seta2008.com

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08

ÖSTERREICH

Bundesgesetzblatt/Teil I & Teil II

BGBl. 143/2007Verzeichnis der harmonisierten Normenfür die Sicherheit von Maschinen undvon Sicherheitsbauteilen für Maschinen

BGBl. 224/2007Verordnung des Bundesministers fürWirtschaft und Arbeit, mit der die Ver-ordnung über die Gesundheitsüberwa-chung am Arbeitsplatz (VGÜ) geändertwird

Neue ÖNORMEN

Allgemein

ÖNORM EN ISO 7225Ortsbewegliche Gasflaschen – Gefahr-gutaufkleber (ISO 7225:2005) (D, E)Mandated (Ersatz für ÖNORM EN1089-2) [EUR 37,30]<IDT>EN ISO 7225:2007; <IDT>ISO7225:2005Ausgabe: 01.09.2007

Bauwesen

ÖNORM EN 474-4Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 4:Anforderungen für Baggerlader (D, E)Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR51,20]<IDT>EN 474-4:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 474-5Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 5:Anforderungen für Hydraulikbagger (D,E) Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.)[EUR 54,70]<IDT>EN 474-5:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 474-6Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 6:Anforderungen für Muldenfahrzeuge (D,E) Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.)[EUR 40,80]<IDT>EN 474-6:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 474-7Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 7:Anforderungen für Scraper (D, E) Man-dated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR37,30]<IDT>EN 474-7:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 474-9Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 9:Anforderungen für Rohrverleger (D, E)Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR40,80]<IDT>EN 474-9:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 474-10Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 10:Anforderungen für Grabenfräsen (D, E)Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR37,30]<IDT>EN 474-10:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 474-11Erdbaumaschinen – Sicherheit – Teil 11:Anforderungen für Erd- und Müllver-dichter (D, E) Mandated (Ersatz fürvorh. Ausg.) [EUR 37,30]<IDT>EN 474-11:2006Ausgabe: 01.09.2007

Elektrowesen

ÖVE/ÖNORM EN 61241-1Elektrische Betriebsmittel zur Verwen-dung in Bereichen mit brennbaremStaub – Teil 1: Schutz durch Gehäuse"tD" (IEC 61241-1:2004) (D) (Ersatzfür vorh. Ausg.) [EUR 26,70]<IDT>EN 61241-1:2004; <IDT>EN6 1 2 4 1 - 1 / C o r r i g e n d u m : 2 0 0 6 ;<IDT>IEC 61241-1:2004Ausgabe: 01.09.2007

ÖVE/ÖNORM EN 61241-4Elektrische Betriebsmittel zur Verwen-dung in Bereichen mit brennbaremStaub – Teil 4: Zündschutzart "pD"(IEC 61241-4:2001) (D) [EUR 33,80]<IDT>EN 61241-4:2006; <IDT>IEC61241-4:2001Ausgabe: 01.09.2007

ÖVE/ÖNORM EN 61241-11Elektrische Betriebsmittel zur Verwen-dung in Bereichen mit brennbarem

Staub – Teil 1: Schutz durch Eingensi-cherheit "iD" (IEC 61241-11:2005 +Corrigendum 2006) (D) [EUR 26,70]<IDT>EN 61241-11:2006; <IDT>IEC61241-11:2005; <IDT>IEC 61241-11/Corrigendum:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖVE/ÖNORM EN 61241-0Elektrische Betriebsmittel zur Verwen-dung in Bereichen mit brennbaremStaub – Teil 0: Allgemeine Anforderun-gen (IEC 61241-0:2004, modifiziert +Corrigendum Nov. 2005) (D) (Ersatz für ÖVE/ÖNORM EN50281-1-1, ÖVE/ÖNORM EN 50281-1-1/A1.) [EUR 61,50]<IDT>EN 61241-0:2006; <NEQ>IEC61241-0:2004; <NEQ>EN 61241-0/Corrigen-dum:2005Ausgabe: 01.09.2007

ÖVE/ÖNORM E 8001-1/A3Errichtung von elektrischen Anlagen mitNennspannungen bis AC /000 V undDC /500 V – Teil 1: Begriffe und Schutzgegen elektrischen Schlag (Schutzmaß-nahmen) (Änderung) (D) [EUR 23,10]Ausgabe: 01.10.2007

ÖVE/ÖNORM EN 8002-1Starkstromanlagen und Sicherheits-stromversorgung in baulichen Anlagenfür Menschenansammlungen – Teil 1:Allgemeines (D) [EUR 108,00]Ausgabe: 01.10.2007

ÖVE/ÖNROM EN 60079-7Explosionsfähige Atmosphäre – Teil 7:Geräteschutz durch erhöhte Sicherheit"e" (IEC 60079-7:2006) (D) (Ersatz fürvorh. Ausg.) [EUR 76,90]<IDT>EN 60079-7:2007; <IDT>EN60079-7:2006Ausgabe: 01.10.2007

ÖVE/ÖNORM EN 60079-11Explosionsfähige Atmosphäre – Teil 11:Geräteschutz durch Eigensicherheit "i"(IEC 60079-11:2006) (D) (Ersatz fürÖVE/ÖNORM EN 50020) [EUR96,00]<IDT>EN 60079-11:2007; <IDT>EN60079-11:2006Ausgabe: 01.10.2007

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Ergonomie

ÖNORM EN 13921Persönliche Schutzausrüstung – Ergono-mische Grundsätze (D, E) Mandated[EUR 61,50]<IDT>EN 13921:2007Ausgabe: 01.09.2007

Lärm/Akustik

ÖNORM EN ISO 4869-3Akustik – Gehörschützer – Teil 3: Mes-sung der Schalldämmung von Kapselge-hörschützern unter Verwendung einerakustischen Prüfvorrichtung (ISO 4869-3:2007) (D, E) Mandated (Ersatz fürÖNORM EN 24869-3) [EUR 51,20]<IDT>EN ISO 4869-3:2007;<IDT>ISO 4869-3:2007Ausgabe: 01.09.2007

Persönliche Schutzausrüstung

ÖNORM EN 13277-3Schutzausrüstung für den Kampfsport –Teil 3: Zusätzliche Anforderungen undPrüfverfahren für den Oberkörperschutz(konsolidierte Fassung) (D, E) Mandated(Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR 33,80]<IDT>EN 13277-3:2000; <IDT>EN13277-3/A1:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 13277-4Schutzausrüstung für den Kampfsport –Teil 4: Zusätzliche Anforderungen undPrüfverfahren für Kopfschützer (konsoli-dierte Fassung) (D, E) Mandated (Ersatzfür vorh. Ausg.) [EUR 40,80]<IDT>EN 13277-4:2001; <IDT>EN13277-4/A1:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 13546Schutzkleidung – Hand-, Arm-, Brust-korb-, Unterleibs-, Bein-, Fuß- und Ge-nitalschützer für Feldhockey-Torwarteund Schienbeinschützer für Feldhockey-Spieler – Anforderungen und Prüfverfah-ren (D, E) Mandated (Ersatz für vorh.Ausg.) [EUR 85,00]<IDT>EN 13546:2002; <IDT>EN13546/A1:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 13567Schutzkleidung - Hand-, Arm-, Brust-korb-, Unterleibs-, Bein-, Genital- undGesichtsschützer für Fechter – Anforde-rungen und Prüfverfahren (D, E) Man-dated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR74,50]<IDT>EN 13567:2002; <IDT>EN13567/A1:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 14120Schutzkleidung – Handgelenk-, Hand-flächen-, Knie- und Ellenbogenschützerfür Benutzer von Rollsportgeräten – An-forderungen und Prüfverfahren (D, E)Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR54,70]<IDT>EN 14120:2003;<IDT>EN 14120/A1:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 15614Schutzkleidung für die Feuerwehr – La-borprüfverfahren und Leistungsanforde-rungen für Schutzkleidung für dieBrandbekämpfung im freien Gelände(D,E) Mandated [EUR 51,20]<IDT>EN 156146:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN ISO 12402-5Persönliche Auftriebsmittel – Teil 5:Schwimmhilfen (Stufe 50) – Sicherheits-technische Anforderungen (ISO 12402-5:2006/Cor.1:2006) (konsolidierte Fas-sung) (D, E) (Ersatz für vorh. Ausg.)[EUR 61,50] <IDT>EN ISO 12402-5:2006; <IDT>EN ISO 12402-5/AC:2006; <IDT>ISO 12402-5:2006;<IDT>ISO 12402-5/Cor1:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 1497Persönliche Absturzschutzausrüstungen –Rettungsgurte (D, E) (Ersatz für vorh.Ausg.) [EUR 44,20]<IDT>EN 1497:2007Ausgabe: 01.10.2007

Physik

ÖVE/ÖNORM EN 60825-4Sicherheit von Lasereinrichtungen – Teil4: Laserschutzwände (IEC 60825-4:2006) (D) (Ersatz für ÖVE/ÖNORMEN 60825-4+A1+A2) [EUR 61,50]<IDT>EN 60825-4:2006; <IDT>IEC

60825-4:2006Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 12464-2Licht und Beleuchtung – Beleuchtungvon Arbeitsstätten – Teil 2: Arbeitsplätzeim Freien (D, E) [EUR 61,50]<IDT>EN 12464-2:2007Ausgabe: 01.10.2007

Sicherheitswesen

ÖNORM EN 848-2Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschi-nen – Fräsmaschinen für einseitige Bear-beitung mit drehendem Werkzeug – Teil2: Einspindelige Oberfräsmaschinen mitHandvorschub/mechanischem Vorschub(D, E) Mandated (Ersatz für vorh.Ausg.) [EUR 76,90]<IDT>EN 848-2:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 848-3Sicherheit von Holzbearbeitungsmaschi-nen – Fräsmaschinen für einseitige Bear-beitung mit drehendem Werkzeug – Teil3: NC-Bohr- und Fräsmaschinen (D, E)Mandated (Ersatz für vorh. Ausg.) [EUR106,00]<IDT>EN 848-3:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 13683Gartengeräte – Motorgetriebene Schred-der/Zerkleinerer – Sicherheit (D, E) (Er-satz für vorh. Ausg.) [EUR 84,00]<IDT>EN 13683:2003Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 14910Gartengeräte – Handgeführte Trimmermit Verbrennungsmotor – Sicherheit (D,E) Mandated [EUR 76,90]<IDT>EN 14910:2007Ausgabe: 01.09.2007

ÖNORM EN 13673-2Verfahren zur Bestimmung des maxima-len Explosionsdruckes und des maxima-len zeitlichen Druckanstieges für Gasund Dämpfe – Teil 2: Bestimmungsver-fahren für den maximalen zeitlichenDruckanstieg (D, E) Mandated (Ersatzfür die vorh. Ausg.) [EUR 61,50]<IDT>EN 13673-2:2005Ausgabe: 01.10.2007

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ÖNORM EN 15188Bestimmung des Selbstentzündungsver-haltens von Staubschüttungen (D, E)Mandated [EUR 51,20]<IDT>EN 15188:2007Ausgabe: 01.10.2007

ÖNORM EN 15198Methodik zur Risikobewertung fürnicht-elektrische Geräte und Kompo-nenten zur Verwendung in explosionsge-fährdeten Bereichen (D, E) Mandated[EUR 47,60]<IDT>EN 15198:2007Ausgabe: 01.10.2007

ÖNORM EN 15233Methodik zur Bewertung der funktiona-len Sicherheit von Schutzsystemen fürexplosionsgefährdete Bereiche (D, E)Mandated [EUR 58,10]<IDT>EN 15233:2007Ausgabe: 01.10.2007

ÖNORM EN ISO 9185Schutzkleidung – Beurteilung des Mate-rialwiderstandes gegen flüssige Metall-spritzer (ISO 9185:2007) (D, E) Manda-ted (Ersatz für ÖNORM EN 373) [EUR51,20]<IDT>EN ISO 9185:2007; <IDT>ISO9185:2007Ausgabe: 01.10.2007

Strahlenschutz

ÖVE/ÖNORM EN 61526Strahlenschutz-Messgeräte – Messungder Tiefen- und der Oberflächen-Perso-nendosis Hp(10) und Hp(0,07) fürRöntgen-, Gamma-, Neutronen. undBetastrahlung – Direkt ablesbare Perso-

nendosimeter und –monitore (IEC61526:2005, modifiziert) (D) [EUR74,50]<IDT>EN 61526:2007; <NEQ>IEC61526:2005Ausgabe: 01.10.2007

Verkehrswesen

ÖNORM EN 14985Krane – Ausleger – Drehkrane (D, E)Mandated [EUR 85,00]<IDT>EN 14985:2007Ausgabe: 01.09.2007

Neuerscheinungenvon ÖVE/ÖNORM-

Doppelstatus-dokumenten

ÖVE/ÖNORM EN 60335-2-35Sicherheit elektrischer Geräte für denHausgebrauch und ähnliche Zwecke –Teil 2-35: Besondere Anforderungen fürDurchflusserwärmer (IEC 60335-2-35:2002 + A1:2006) (D) (Ersatz fürvorh. Ausg.) [EUR 30,20]<IDT>EN 60335-2-35:2002;<IDT>EN 60335-2-35/A1:2007;<IDT>IEC 60335-2-35:2002;<IDT>IEC 60335-2-35/A1:2006Ausgabe: 01.09.2007

ZurückgezogeneÖNORMEN

Datum der Zurückziehung: 2007 09 01

ÖNORM CR 12660(VN)Geographic information – Processing –

Query and update: spatial aspects

ÖNORM CR 13425(VN)Geographic information – Overview

ÖNORM CR 13436(VN)Geographic information – Vocabulary

ÖNORM CR 13568(VN)Geographic information – Data descrip-tion – Conceptual schema language

ÖNORM ENV 12009(VN)Geoinformation – Referenzmodell

ÖNORM ENV 12160(VN)Geoinformation – Datenbeschreibung –Raumbezugsschema

ÖNORM ENV 12656(VN)Geoinformation – Datenbeschreibung –Qualität Mandated

ÖNORM ENV 12657(VN)Geoinformation – Datenbeschreibung –Metadaten Mandated

ÖNORM ENV 12658(VN)Geoinformation – Datenbeschreibung –Übertragung Mandated

ÖNORM ENV 12661(VN)Geoinformation – Raumbezug – Geo-identifikatoren Mandated

ÖNORM ENV 12762(VN)Geoinformation – Bezug – PositionMandated

ÖNORM ENV 13376(VN)Geographic information – Data descrip-tion – Rules for application schemasMandated

Besuchen Sie uns im Internet:

www.auva.atwww.sicherearbeit.at

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Gender & Health

Aktuelle Ergebnisse und Planungsan-sätze zur geschlechtergerechten Ge-sundheits(förderungs)politikOÖ. Gebietskrankenkasse

LVDM Landesverlag-Denkmayr, Linz 2007,

116 S., EUR 14,40, ISBN 10-3-902487-10-0

Eine geschlechtergerechte Betrach-tungsweise rückt immer mehr insBlickfeld des öffentlichen Interesses,vor allem dann, wenn es um derartzentrale Themen wie Gesundheitsver-sorgung, Gesundheitsförderung undPlanungsinstrumente in diesen Berei-chen geht.

Epidemiologische Studien der letz-ten 20 Jahre zeigen deutlich auf, dassdie Berücksichtigung des sozialen undbiologischen Geschlechts eine unab-dingbare Voraussetzung für Qualitäts-sicherung im Gesundheitsbereich be-deutet. Vor diesem Hintergrund wur-den bei der Tagung am 12. März 2007in Linz folgende Themen behandeltund in dem vorliegenden Bericht dar-gestellt:■ aktuelle Befragungsergebnisse zur

Gesundheit und eine geschlechts-sensible Praxis in der Gesundheits-förderung

■ der Genderaspekt in der Gesund-heitsversorgung

■ Steuerung und Planung des Versi-cherungsschutzes unter besondererBerücksichtigung des Genderaspek-tes.

Die Lärmspirale

Bernd Chibici

Verlagshaus der Ärzte, Wien 2007, 200 S.,

EUR 19.90, ISBN 3-902552-19-0

Robert Koch, der berühmte Nobel-preisträger für Medizin, ahnte es schongegen Ende des 19. Jahrhunderts: "EinesTages wird der Mensch den Lärm so un-erbittlich bekämpfen müssen wie dieCholera und die Pest." Nun scheint es soweit zu sein. Mit ungebremster Dynamikdreht sich die Lärmspirale und nähert sichrasant jenen Dimensionen, denen sowohldas Gehör als auch das vegetative Nerven-system des Homo Sapiens nicht mehr ge-wachsen sein wird. Lärm ist längst, ob-wohl es viele noch nicht wahrhaben wol-len, das Umweltproblem Nummer eins.Die Fakten sind in höchstem Maße alar-mierend: Gehörschäden explodierenförmlich - in ganz besonderer Weise beijungen Menschen. Jeder vierte Jugendli-che ist betroffen davon. Lärm beschädigtunsere wichtigste Kraftquelle, den Schlaf,und er versetzt viele Millionen Menschenin einen folgenschweren Zustand vonDauerstress, der unter anderem das Im-munsystem schwächt und das Risiko fürHerzinfarkte erhöht. Dieses Buch be-schreibt das brisante akustische Umwelt-problem in aufregenden Details und willauf diese Art sowohl heißen Diskussions-stoff liefern als auch Lösungswege zeigen.Der Autor plädiert für ein neues Ohr-Be-wusstsein und macht zahlreiche Vorschlä-ge, wie man dazu finden kann.

Nebenwirkung Handy

Erik Randall Huber, Michaela Knirsch-Wagner

Verlagshaus der Ärzte, Wien 2007, 151 S.,

EUR 14,90, ISBN 978-3-902552-16-7

Sie haben gerade eben wieder mit Ih-rem Handy telefoniert? Ihr Ohr fühltsich an der Seite, an der Sie das Handygehalten haben, ziemlich unangenehmwar an oder "glüht" vielleicht bereits?Aber sie denken sich: Was soll schon pas-sieren? In den Zeitungen liest man dochimmer wieder, dass das Telefonieren mitMobiltelefonen kein gesundheitliches Ri-siko birgt. Doch die Zusammenschauder vorliegenden wissenschaftlichen Da-ten ergibt mittlerweile deutliche Hinwei-se darauf, dass Mobilfunk sehr wohl Aus-wirkungen auf unsere zelluläre Struktu-ren und damit auf die Bausteine des Le-bens hat. Überdies gibt es ebenfalls be-reits hinreichend schlüssige Untersu-chungen für ein erhöhtes Gesundheitsri-siko bei langjähriger Nutzung des Mobil-telefons. Trotzdem werden wir jeden Tagmit neuen Innovationen und Marketing-strategien konfrontiert, ohne dass sichscheinbar jemand über deren Auswir-kungen Gedanken gemacht werden. Mitdiesem Buch wollen wir Ihnen helfen,abseits der Millionen Euro schwerenWerbestrategien der Mobilfunkindustrie,sich selbst ein Bild machen zu können.Wir informieren sie aus ärztlicher Sichtüber die möglichen Gesundheitsrisikenund deren Zusammenhänge. Insbeson-

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dere liegt uns der Schutz von Kindernund Jugendlichen am Herzen, denn die-se sind mittlerweile die Hauptzielgruppeder Telekomindustrie geworden, sindaber in besonderem Maße gesundheitli-chen Risiken ausgesetzt. Nicht zuletztdeshalb hat auch die Ärztekammer fürWien ihre zehn medizinischen Handyre-geln publiziert, die auf großes Medien-echo gestoßen sind. Und auch diesesBuch informiert sie seriös und fundiert,was Sie beim Gebrauch Ihres Handys be-achten sollten, um gesundheitliche Be-einträchtigungen zu minimieren. Dennwir sollten uns immer vor Augen halten:Mit dem Mobilfunk verbreiten wir eineTechnologie, deren Auswirkungen aufden Menschen wir noch nicht wirklichkennen und die wir erst genau untersu-chen müssen.

Das Maß ist voll

Ulla Schmalz

BALANCE Verlag, Bonn 2007, 180 S.,

EUR 14,90, ISBN 978-3-86739-010-1

Endlich eine verlässliche Klärungs-hilfe für Angehörige von Alkoholab-hängigen! Dieser Ratgeber unterstütztdabei, eine realistische Bestandsauf-nahme der familiären Situation zu ma-chen, die eigenen Handlungsmöglich-keiten zu erkennen und zu nutzen. Inden Jahren der schleichenden Ent-wicklung einer Alkoholabhängigkeitsind Angehörige von Alkoholkrankenratlos und verunsichert. Sie trauen ih-

ren Augen nicht und fragen sich im-mer wieder, ob es wirklich ein Alko-holproblem gibt oder ob sie mit ihrenSorgen übertreiben. Die Autorin,Mutter zweier Söhne, war lange Zeitmit ihrem alkoholabhängigen Ehe-mann zusammen und rät Angehörigenzur Klarheit: Augen öffnen, Realitätenerkennen, Realitäten akzeptieren, han-deln. Ihr Buch hilft Angehörigen, Al-koholprobleme zu identifizieren undzwischen den Bedingungen zu unter-scheiden, die sie ändern können undjenen, die sie dem Trinkenden überlas-sen müssen.

Gewaltprävention bei Kin-dern und Jugendlichen

Mario Gollwitzer, Jan Pfetsch, VeraSchneider, André Schulz, Tabea Steff-ke, Christiane Ulrich

Hogrefe Verlag, Göttingen 2007, 281 S.,

EUR 26,95, ISBN 978-3-8017-2049-0

Gerade im Bereich der Präventionund Intervention von Aggression undGewalt unter Kindern und Jugendli-chen klafft eine erschreckende Lückezwischen verbreiteten Mythen in derPraxis und Erkenntnissen der Grundla-gen- und Anwendungsforschung. Aus-gewiesene Experten im Bereich der psy-chologischen, pädagogischen und so-ziologischen Forschung sowie erfahrenePraktiker im Bereich der Aggressions-prävention wollen mit diesem Band da-zu beitragen, diese Lücke zu schließen.

Zunächst werden ausgewählte Themen,Theorien und empirische Erkenntnissezu der Frage behandelt, wie Aggressionund Gewalt unter Kindern und Ju-gendlichen zu erklären sind. WeitereBeiträge diskutieren Möglichkeiten zurEindämmung von Aggression und Ge-walt unter Kindern und Jugendlichen,wobei insbesondere auf die Frage nachempirischen Erkenntnissen zu ihrerWirksamkeit Wert gelegt wird. Ab-schließend informieren mehrere Beiträ-ge über konkrete Erfahrungen mit derUmsetzung sowie der Wirksamkeit spe-zifischer Interventions- und Präventi-onsprogramme.

Mobbing

Gabriele Haben, Anette Harms-Bött-cher

Orlanda GmbH., Berlin 2007, 207 S.,

EUR 15,40, ISBN 978-3-93693-751-0

Die Autorinnen haben in diesemBuch ihre langjährigen Erfahrungen ausihrer Mobbingberatungspraxis zu Papiergebracht. Sie gehen den Verhaltensmus-tern und Rahmenbedingungen auf denGrund und entwickeln individuelle Kon-zepte zum Ausstieg aus dem „Hamster-rad Mobbing“. Den Schlüssel sehen sieim Selbstbestimmten Handeln, weg vomOpferdenken hin zur SelbstagierendenPersönlichkeit. Theoretische Hinter-grundinformationen und vielfältigepraktische Analysen, Tipps und Übun-gen runden diese Ratgeberin ab.

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Bewegung beginnt imKopf

Klaus Engelke, Michael Hlatky

Verlagshaus der Ärzte, Wien 2007, 143 S.,

EUR 14,90, ISBN 978-3-902552-26-6

Bewegung ist ein komplexes Zusam-menspiel von Muskeln, Sehnen, Kno-chen, Nerven und wird gesteuert überProzesse der Koordination im Gehirn,abhängig von externen und internenSignalen. Bewegung, als Teil des Le-bens, wird richtigerweise große Auf-merksamkeit geschenkt.

Den Teilbereichen Kraft, Ausdauerund Beweglichkeit wurde aber in derVergangenheit eine wesentlich größereBedeutung beigemessen als beispiels-weise der Steuerung der Bewegungsab-läufe und der Verarbeitung durch dasGehirn.

Dieses Buch stellt die Koordinationin den Mittelpunkt der Betrachtung,ein lebenslanger Prozess, beginnendbeim Säugling bis zum Senior, derdurch Schulung und vor allem ständi-ge Wiederholung gekennzeichnet ist.Nicht nur Ausdauer, Kraft und Inten-sität sind wichtig, sondern erst dieQualität der Bewegung führt zu opti-malen Ergebnissen.

Koordinierte Bewegung kann dasVerletzungsrisiko nachhaltig vermin-dern, trägt zu einer vorbeugenden, ge-sunden Lebensführung bei und führtso zu einer mobilen Lebensweise bisins hohe Alter.

Inemuri

Brigitte Steger

Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2007,

230 S., EUR 9,20

ISBN 978-3-499-62194-9

Ein bekanntes Bild: schlafende Japanerin Zügen, in Parlamentssitzungen oderauf Parkbänken. Wie kommt es, dass Ja-paner immer und überall wie auf Knopf-druck schlafen können, um nach wenigenMinuten wieder voller Energie aufzuwa-chen? Das Geheimnis lautet: Inemuri! DieAutorin lüftet das faszinierende Mysteri-um des japanischen Kurzschlafs und fragtsich: Werden auch bei uns bald die Men-schen immer und überall ihr Nickerchenhalten?

Weniger Cholesterin –mehr vom Leben

Verband der Diaetologen Österreichs

Krenn Verlag, Wien 2007, 128 S.,

EUR 14,90, ISBN 978-3-9022532-33-6

Ein überhöhter Cholesterinspiegel –fast 70 Prozent der österreichischen Be-völkerung leiden darunter – ist einer derHauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kein Wunder, greifen siedoch gerne zu fettreicher Ernährung. DieÜbeltäter dabei sind vor allem gesättigteFettsäuren (enthalten in tierischen Le-bensmitteln wie Butter, Schmalz, Fleisch,Wurstwaren und Käse), Bewegungsman-

gel und inhalierendes Rauchen. Die Fol-gen: erhöhtes Blutcholesterin, hoher Blut-druck und Übergewicht.

Aber nicht nur die Fettmenge, son-dern vor allem die Art des Fettes beein-flusst den Cholesterinspiegel. Hier giltes, gesättigte Fettsäuren (tierische Fette)zu reduzieren, denn diese erhöhen das„schlechte“ LDL-Cholesterin. Eine cho-lesterinbewusste Ernährung bietet allenotwendigen Nährstoffe, die den Körpergeistig und körperlich leistungsfähig er-halten. Dabei ist nichts verboten, mankann essen und trinken was Spaß macht,natürlich im richtigen Maß. Wichtig da-bei ist die ausgewogene Zusammenset-zung der Lebensmittel. Und genau dasetzt dieser Ernährungsratgeber an.

Entrümple deinen Geist

Anselm Bilgri

Knaur Verlag, München 2007, 208 S.,

EUR 12,90, ISBN 978-3-426-66279-3

Wie kann ich in dieser kompliziertenWelt zu mir selbst und damit auch zuanderen finden? Der Autor hat eine An-leitung für moderne Lebensführung ver-fasst, ausgehend von seiner Arbeit als Be-rater von Führungskräften und auf derGrundlage seiner Erfahrung als Seelsor-ger und Prior des BenediktinerklostersAndechs. Da Informationen heute unge-hemmt auf uns einprasseln, ist es beson-ders wichtig, authentisch zu sein. Nur,wenn wir das Wesentliche erkennen undzu einer Haltung gelangen, die unserem

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eigenen Wesen entspricht, können wiruns selbst besser verstehen und unserHandeln wirklich an unseren Wertenausrichten. Doch dazu müssen wir unsvon allem befreien, was uns behindert.Den Geist zu entrümpeln ist dabei Vor-aussetzung und Ziel gleichermaßen. An-hand von Fallbeispielen aus seiner Praxiszeigt der ehemalige Benediktinermönch,wie es in 18 gedanklichen Schritten ge-lingen kann, zu einem reifen Menschenzu werden, der Verantwortung für sichund andere übernimmt.

Glück ist keine Glückssache

Dalai Lama, Cutler, Küstenmacher, Sei-wert, Spenger, Beck, Rückert

Campus Verlag, Frankfurt/Main 2007, Audio-

CD, Laufzeit 70 min., EUR 12,95,

ISBN 978-3-593-38313-2

Jeder kann glücklicher werden, manmuss nur wissen, wie. Hier stellen wichti-ge Erfolgsautoren ihre Konzepte vor.Reinhard K. Sprenger zeigt, wie ein selbst-verantwortliches Leben der Schlüssel zumGlück ist, Werner Tiki Küstenmacher plä-diert für Entkomplizierung des Alltags alsWeg zum glücklichen Leben und der Da-lai Lama definiert Glücksregeln für denAlltag. Hans-Werner Rückert räumt inne-re Blockaden aus dem Weg und MarthaBeck spricht sich für Belohnungen aus,mit denen sich jeder Mensch selbst moti-vieren kann. Das Leben ist zu kurz, umdas Glück auf später zu verschieben.

Erich Fromms kleine Lebensschule

Rainer Funk

Herder Verlag, Freiburg im Breisgau 2007, 191

S., EUR 9,90, ISBN 978-3-451-05927-8

Warenangebote, Lebensoptionen: Stän-dig müssen wir uns orientieren und ent-scheiden. Was ist wirklich wichtig? ErichFromm hat als einer der ersten gezeigt: Esist wichtig, die eigenen Kräfte zu entdek-ken. Rainer Funk zeigt, wie Fromm sichdie praktische Umsetzung gedacht undwie er sie gelebt hat.

Das selbstbewusste Gehirn

Erhard Oeser

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt

2006, 219 S., EUR 24,90,

ISBN 3-534-19068-8

Durch die bahnbrechenden Entwick-lungen in den Neurowissenschaften hatsich unser Menschenbild verändert.Nicht nur Schmerz und Freude kannder Neurologe im Gehirn sehen, son-dern auch moralische Entscheidungenund sogar religiös-mystische Erfahrun-gen. Mit der Neurophilosophie wirdzum ersten Mal ein wirklicher Brücken-schlag zwischen Körper und Geist ge-wagt. Der Autor erklärt in diesem faszi-nierenden Buch, wie dieser Brücken-schlag zu verstehen ist.

Praxisbuch für Freiberufler

Svenja Hofert

Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2007,

268 S., EUR 24,95, ISBN 978-3-8218-5923-1

Wer sich als Freiberufler am Marktdurchsetzen will, braucht Strategienfür ein effektives Management. DieAutorin gibt Antworten auf alle Fra-gen rund um die Freiberuflichkeit undzeigt, wie man auch Krisen souveränmeistert.

Die Zahl der hauptberuflichen Frei-berufler in Deutschland hat sich inden letzten Jahren auf mehr als eineMillion erhöht, Tendenz deutlich stei-gend. Dabei stehen Freiberufler vorvöllig anderen Herausforderungen alsgewerbliche Unternehmer: Sie »ver-kaufen« eine komplexe Dienstleistungund stehen selbst stark im Zentrum.Das erfordert eine andere Art der Pla-nung und eine persönlichkeitsorien-tierte Vermarktung. Das praxisorien-tierte Buch wird ergänzt durch vieleÜbersichten, Anleitungen, Beispieleund Musterdokumente, wie z. B.: ■ Freiberufler-Businessplan erstellen■ Buchhaltung, Steuern, Versicherun-

gen für Freiberufler■ Freiberufliche Gesellschaftsformen:

GbR und Partnergesellschaft■ Marketing und Selbstmarketing für

Freiberufler■ Kooperationen und Networking■ Erfolgreich wachsen und Krisen

meistern.

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Anlagen- und Betriebssicherheit

Hatto Mattes, Ralph Fähnrich, Horst PeterWeber

Erich Schmidt Verlag, Berlin 2007,

Loseblattwerk, 6860 Seiten, 4 Ordner,

EUR 186,-; ISBN 978-3-503-06697-1

Die Betriebssicherheitsverordnungschafft die Voraussetzungen, berufsgenos-senschaftliche und staatliche Vorschriftenals widerspruchsfreien Regelungskomplexfür alle Arbeitsmittel zu gestalten. Dop-pelregelungen zwischen dem Recht derUnfallversicherungsträger und den staatli-chen Vorschriften werden abgebaut, dieÜbersichtlichkeit der Regelungen wird er-höht und Abgrenzungsprobleme werdenbeseitigt. Da ein derartiges Vorhabennicht in einem Schritt realisierbar ist, son-dern eine große Umstellung mit sichbringt, wird das Werk als Loseblattausga-be publiziert So hat der Praktiker durchErgänzungslieferungen stets die aktuellenVorschriften verfügbar.

New Handbook of Business English

Wolfgang Obenaus, Josef Weidacher

Linde Verlag, Wien 2006, 720 S.,

EUR 34,00, ISBN 978-3-7143-0077-2

Im Zeitalter der Globalisierung sto-ßen ManagerInnen aber auch andere

Firmenangehörige ohne ausreichendeKompetenz in Wirtschaftsenglisch baldan Ihre Grenzen. Das New Handbookof Business English gibt ihnen einWerkzeug in die Hand, das sie zur Be-wältigung auch thematisch schwierigerkommunikativer Aufgaben befähigt.Das Buch bietet in rund 1.200 nachStichwörtern alphabethisch geordnetenArtikeln einen breiten Überblick überwichtige volks- und betriebswirtschaftli-che Themen, und zwar unter Berück-sichtigung von alternativen Wirtschafts-konzepten. Damit garantiert das NewHandbook die für den Erwerb einer ge-hobenen fachsprachlichen Kompetenzso wichtige Verbindung von sachlicherInformation und adäquaten sprachli-chen Ausdrucksmitteln.

Dictionary and User´s Gui-de to the NEW Handbook ofBusiness English

Wolfgang Obenaus, Josef Weidacher

Linde Verlag, Wien 2006, 128 S., EUR 8,90

ISBN 978-3-7143-0078-9

Dictionary and User's Guide ist einganz auf das New Handbook zuge-schnittenes Wörterbuch. Es bietet diedeutschen Entsprechungen aller Fach-termini und einer Reihe von gehobenenallgemeinsprachlichen Ausdrücken. Da-mit kann der Benutzer die deutschenAusdrücke bequem und rasch finden,ohne etwa eine Reihe von spezialisiertenFachwörterbuchern und vielleicht auch

noch ein allgemeines Wörterbuch kon-sultieren zu müssen. Im Anhang desBuches finden sich alle Schlüsselwörterdes New Handbooks nach Sachgebietengeordnet. So kann das als alphabetischesNachschlagwerk konzipierte Werk auchwie ein thematisch gegliedertes Lehr-buch genutzt werden.

Kodex AushangpflichtigeGesetze

Stand 1. 10. 2007Eva Marat

Linde Verlag, Wien 2007, 590 S., EUR 24,50,

ISBN 978-3-7073-1227-0

Der KODEX Aushangpflichtige Gesetzein der bereits 11. Auflage mit dem Stand1. 10. 2007 berücksichtigt insbesondere:■ Arbeitnehmerschutz■ Gesetze und VerordnungenMit den Änderungen zum/zur■ Arbeitszeitgesetz■ Arbeitsruhegesetz■ Grenzwerteverordnung und der■ Fachkenntnisnachweis-Verordnung.

Kodex SozialversicherungBand I & II – Stand 1. 09. 2007Franz Marhold, Nora Melzer-Azodanloo

Linde Verlag, Wien 2007, Band I: 688 S., EUR

21,90, ISBN 978-3-7073-1235-5;

Band II: 528 S., EUR 22,50,

ISBN 978-3-7073-1236-2

47 B Ü C H E R

Für jede wichtige Gesetzesmateriegibt es einen eigenen KODEX-Band.Bei wesentlichen Gesetzesänderungenwird der Band sofort neu aufgelegt.Der KODEX Sozialversicherung inder bereits 35. Auflage mit dem Stand1. 09. 2007 berücksichtigt insbeson-dere das Allgemeine Sozialversiche-rungsrecht mit dem Sozialrechts-Än-derungsgesetz 2007 und dem Pflege-Übergangsgesetz.

Strahlenschutz

Anton Bayer, Axel Pottschmidt, HorstPeter Weber

Erich Schmidt Verlag, Berlin 2007, Lose-

blattwerk, 2680 Seiten, 2 Ordner,

EUR 98,00, ISBN 978-3-503-01567-2

Die Strahlenschutzverordnungengelten außer für gewerbliche Unter-nehmen auch für Ärzte, Zahnärzte,Tierärzte, Krankenhäuser, wissen-schaftliche Institute, Behörden undVerwaltungen. Sie müssen als Strah-lenschutzverantwortliche die notwen-digen organisatorischen Schutzmaß-nahmen treffen. Die Strahlenschutzbe-auftragten, Betriebsärzte und Fach-kräfte für Arbeitssicherheit müssen diesicherheitstechnischen Vorschriftendes Strahlenschutzrechtes kennen. Fürsie alle ist dieses Standardwerk – gera-de weil es auch die einschlägigenRichtlinien und Verwaltungsvorschrif-ten umfassend wiedergibt – eine un-entbehrliche Arbeitshilfe.

DVD „Dazu-geHÖREN“

Das Informations- und Dokumentati-onsvideo zum Thema Schwerhörigkeitdes Österreichischen Schwerhörigen-bundes

Video-PAL, Dauer 32 min., mit Untertiteln.

Schutzgebühr 15,- Euro plus Versandkosten

(in Österreich 3,-, sonst 6,-). Bestellungen:

[email protected] oder www.schwerhoerigen-

netz.at

Dieser Dokumentar- und Informati-onsfilm zeigt die Auswirkungen vonSchwerhörigkeit und Gehörlosigkeit aufdas tägliche Leben der Betroffenen: manversteht nicht, wird für dumm gehalten,und kann nicht mitreden.

Hörbehinderungen sind „unsichtbar“,machen den Betroffenen aber ein "nor-males" Leben sehr schwer. Immer nochziehen sich schwerhörige Menschen zu-rück, nehmen am Leben weniger teil,verlieren nach und nach ihre Sprachfä-higkeit, verstummen und vereinsamen.Der Film appelliert, bei Verdacht recht-zeitig sein Gehör überprüfen zu lassen,und in jedem Lebensalter auf einer opti-malen Beratung und Anpassung vonHörhilfen zu bestehen.

Auch noch so raffinierte technischeHilfsmittel wie Mikro-Hörgeräte oderCochlearimplantate können das normaleHören je ersetzen. Für schwerhörige odergehörlose Kinder sind sie jedoch die un-abdingbare Voraussetzung, die Lautspra-che (als Muttersprache) zu erlernen, ei-nen (integrativen) Kindergarten zu besu-

chen, und mit hörenden Mitmenschenzu kommunizieren. Dass sie danebenauch die Gebärdensprache als ihr „stum-mes“ Ausdrucksmittel benützen, ist na-türlich ebenso wichtig, um untereinan-der problemlos und schnell "reden" zukönnen. Der Kontakt zur hörenden Um-welt gelingt aber nur, wenn Gehörlose„Lippenlesen“ können und auch ihre Ar-tikulation üben. Die Integration vonschwerhörigen und gehörlosen Men-schen in Schule und Berufsleben ist mitetwas gutem Willen auf beiden Seitensehr gut möglich.

Das Video zeigt die häufigsten Fehler,und wie sie vermieden werden:

Schwerhörige nicht lauter, aber deutli-cher und langsamer ansprechen, Blick-kontakt herstellen, bei schwierigeren Er-klärungen schriftliche Unterlagen mitge-ben. In Hörsälen oder Museen sorgenInduktionsanlagen für klare Übertragun-gen für HörgeräteträgerInnen. Gehörlosekönnen mittels Schreibtelefonen direktkommunizieren, wenn sie nicht dasChatten per Mail vorziehen.

Junge Schwerhörige wollen gerne mitGleichaltrigen gemeinsam lernen, reisen,arbeiten und feiern. Ausgrenzung trifftsie am Anfang ihres Berufslebens oft här-ter als ältere Menschen, die durch ihrezunehmende Taubheit ihre gewohntenKontakte nach und nach verlieren. Selb-ständigkeit sollte in der Jugend trainiertwerden, damit jede behinderungsbeding-te Umstellung später im Leben leichterfällt.

Der Österreichische Schwerhörigen-bund reagiert mit diesem informativenVideo auf die noch immer nicht er-kannten Bedürfnisse schwerhörigerund gehörloser Menschen. Als selbst-bewusste Darstellung Betroffener stelltes Vorurteile sachlich richtig, undzeigt sinnvolle Hilfen für Hörbehin-derte auf. Mit durchdachter Raum-akustik und verbesserter Didaktik beiVorträgen und im Bildungswesen so-wie verbesserter Prävention von Hör-schäden wäre bereits viel erreicht, oh-ne dass Unsummen aufgewendet wer-den müssen.

Der Film DazugeHÖREN wurdevom Bundesministerium für Soziales,vom Bundesministerium für Unterrichtund Kunst, der Aktion "Licht ins Dun-kel" und zahlreichen Firmen gefördert.Hersteller: „visualize“ und der ÖSB.