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Internationale Umfrage Flexibles Arbeiten 2013 - BakkerElkhuizen 1 Internationale Umfrage „Flexibles Arbeiten 2013“ Im Oktober 2013 hat BakkerElkhuizen unter HR-Professionals aus Deutschland, England, Belgien und den Niederlanden eine Online-Umfrage zum Thema „Flexibles Arbeiten“ durchgeführt. Unter flexiblem Arbeiten wird in dieser Umfrage eine Art des Arbeitens verstanden, bei der Zeit, Ort und Dauer flexibel sind. Wie andere Studien zeigen, wird diese Art des Arbeitens in Westeuropa immer mehr zur Norm. Unsere Umfrage hatte einen Vergleich zwischen den verschiedenen Ländern zum Ziel. In welchen Ländern wurde das flexible Arbeiten bereits eingeführt? Warum sind manche Länder weiter als andere? Führt flexibles Arbeiten zu einer höheren Produktivität? Werden Arbeitnehmer unterstützt, und wenn ja, auf welche Weise? Die Umfrage besteht aus drei Teilen: a. Flexibles Arbeiten allgemein : Kontext, Maß der Akzeptanz und der Umsetzung, Vorteile für die Unternehmen (niedrigere Kosten, höhere Produktivität, bessere Work- Life-Balance)? b. Arbeitsplatzeinrichtung und Unterstützung : Werden Arbeitnehmer beim flexiblen Arbeiten unterstützt? Welche Rolle spielen Arbeitsplatz und Hilfsmittel hierbei? Welche Arbeitsplatzkonzepte bieten Unternehmen an?

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Internationale Umfrage Flexibles Arbeiten 2013 - BakkerElkhuizen

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Internationale Umfrage „Flexibles Arbeiten 2013“

Im Oktober 2013 hat BakkerElkhuizen unter HR-Professionals aus Deutschland, England,

Belgien und den Niederlanden eine Online-Umfrage zum Thema „Flexibles Arbeiten“

durchgeführt. Unter flexiblem Arbeiten wird in dieser Umfrage eine Art des Arbeitens

verstanden, bei der Zeit, Ort und Dauer flexibel sind. Wie andere Studien zeigen, wird diese

Art des Arbeitens in Westeuropa immer mehr zur Norm. Unsere Umfrage hatte einen

Vergleich zwischen den verschiedenen Ländern zum Ziel. In welchen Ländern wurde das

flexible Arbeiten bereits eingeführt? Warum sind manche Länder weiter als andere? Führt

flexibles Arbeiten zu einer höheren Produktivität? Werden Arbeitnehmer unterstützt, und

wenn ja, auf welche Weise?

Die Umfrage besteht aus drei Teilen:

a. Flexibles Arbeiten allgemein: Kontext, Maß der Akzeptanz und der Umsetzung,

Vorteile für die Unternehmen (niedrigere Kosten, höhere Produktivität, bessere Work-

Life-Balance)?

b. Arbeitsplatzeinrichtung und Unterstützung: Werden Arbeitnehmer beim flexiblen

Arbeiten unterstützt? Welche Rolle spielen Arbeitsplatz und Hilfsmittel hierbei?

Welche Arbeitsplatzkonzepte bieten Unternehmen an?

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c. Das Unternehmen: Welche Personen sind an der Einführung beteiligt? Was sind ihre

Rollen, welchen Einfluss haben sie? Welche Aufgaben hat z.B. die HR-Abteilung?

Vorgehensweise

Für die Umfrage hat BakkerElkhuizen in den teilnehmenden Ländern mit führenden

Medienpartnern aus der HR-Branche zusammengearbeitet: Health@Work (Deutschland),

Personnel Today (England), People Sphere (Belgien) und PWdeGids (Niederlande). Über

diese Partner wurden die HR-Professionals (mittel)großer Unternehmen aus

unterschiedlichen Branchen kontaktiert. Die Umfrage lief vom 18. Oktober bis zum 6.

November 2013. Gut 400 HR-Professionals haben sich beteiligt: 110 aus Deutschland, 105

aus England, 67 aus den Niederlanden, 64 aus Flandern und 59 aus Wallonien. Flandern

und Wallonien wurden bewusst separat betrachtet, weil zwischen den beiden Teilen Belgiens

große Unterschiede bestehen.

Wichtigste Erkenntnisse 1. Flexibles Arbeiten allgemein: In welcher Phase befinden sich die Unternehmen beim flexiblen Arbeiten? Gibt es große

Unterschiede zwischen den Ländern? Aus welchen Gründen wird Mitarbeitern das flexible

Arbeiten angeboten bzw. nicht angeboten?

Sachlage

England ist Spitzenreiter bei der Einführung des flexiblen Arbeitens: 64% der Unternehmen

bieten es bereits seit mindestens einem Jahr an. In Deutschland sind es 57% der

Unternehmen, in den Niederlanden 48%. In Belgien sind es sowohl in Wallonien (38%) als

auch in Flandern (37%) weniger, wobei sich dort derzeit viele Unternehmen in der

Einführungsphase befinden. Auch England, Deutschland und die Niederlande sind noch in

Bewegung: Etwa 20% der Unternehmen sind dabei, das flexible Arbeiten einzuführen bzw.

haben dies für die nahe Zukunft geplant. In Belgien liegt dieser Prozentsatz höher (25%).

„England ist Spitzenreiter, Belgien holt auf.“

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Die drei wichtigsten Begründungen für die Nichtumsetzung des flexiblen Arbeitens sind in

allen drei Ländern dieselben, wenngleich in unterschiedlicher Reihenfolge:

1. Die Unternehmen untersuchen noch die Möglichkeiten der Einführung.

2. Die Mitarbeiter sind durch ihre Aufgaben an einen festen Ort und feste Zeiten

gebunden.

3. Die Unternehmen halten die sichtbare Anwesenheit der Mitarbeiter für erforderlich.

Von Unternehmen, die im flexiblen Arbeiten keine Vorteile sehen, wird auch als Begründung

genannt, dass es nicht möglich ist, allen Mitarbeitern das zeit- und ortsunabhängige Arbeiten

zu ermöglichen, und dass man alle Beschäftigten gleich behandeln möchte.

48%!57%!

64%!

38%! 37%!

0%!10%!20%!30%!40%!50%!60%!70%!

NL! D! UK! WA (BE)! VL (BE)!

Wie viele Unternehmen haben flexibles Arbeiten bereits seit mindestens einem

Jahr eingeführt?!

Prozentsatz der Unternehmen, die flexibles Arbeiten bereits eingeführt haben, pro Land.!

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Argumente für das flexible Arbeiten

In Belgien und England liegt der wichtigste Grund der Unternehmen für die Einführung des

flexiblen Arbeitens darin „den Wünschen des Personals entgegenzukommen“. In

Deutschland gehören die erwartete „größere Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Änderungen in

der externen Umgebung“ zu den wichtigsten Argumenten für das flexible Arbeiten. In den

Niederlanden sind „Kosteneinsparungen in Bezug auf Gebäude, Unterkunft und

Arbeitsplätze“ das wichtigste Argument. Doch auch die „Wünsche des Personals“ (wie etwa

eine größere Eigenverantwortung und eine bessere Work-Life-Balance) und „Änderungen in

der externen Umgebung“ werden häufig genannt.

„Deutschland zielt mit dem flexiblen Arbeiten auf die Mitarbeiterzufriedenheit

ab, die Niederlande sehen Kosteneinsparungen als wichtigsten Grund.“

Auffällig ist, dass es bei den meisten Unternehmen nur für einen Teil der Mitarbeiter möglich

ist zu Hause oder an anderen Orten und/oder zu flexiblen Zeiten zu arbeiten. In Deutschland

und Wallonien gibt es die meisten Unternehmen, die allen Mitarbeitern ein zeitlich flexibles

Arbeiten ermöglichen. Eine Erklärung dafür, dass innerhalb der Unternehmen Unterschiede

gemacht werden, könnte sein, dass bestimmte Mitarbeiter (z.B. Rezeptionisten) aufgrund

ihrer Aufgaben an einen festen Arbeitsplatz bzw. feste Arbeitszeiten gebunden sind.

21%! 18%!

48%!

37%!28%!

0%!

10%!

20%!

30%!

40%!

50%!

60%!

NL! D! UK! WA (BE)! VL (BE)!

Wie viele Unternehmen möchten mit der Einführung des flexiblen Arbeitens den

Wünschen des Personals entgegenkommen?!

Prozentsatz der Unternehmen, die den Wünschen des Personals entgegenkommen möchten.!

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Höhere Produktivität und Vertrauen

Flexibles Arbeiten führt Unternehmen aus allen Ländern zufolge zu einer höheren

Produktivität. Vor allem in England (85%), Wallonien (80%) und Flandern (79%) sehen HR-

Professionals eine Steigerung der Produktivität. Unterschiedlicher Ansicht sind die HR-

Professionals dagegen, wenn es um die Festschreibung des flexiblen Arbeitens im

Arbeitsvertrag geht. In Deutschland, Wallonien und England befürwortet man eine

vertragliche Festlegung. In den Niederlanden und Flandern ist man sich darüber nicht einig.

Die Niederlande neigen mit 45% Gegnern und 37% Befürwortern dazu, das flexible Arbeiten

nicht vertraglich festzulegen. In Flandern sind 52% dafür und 31% dagegen. Die übrigen HR-

Professionals stehen der Frage neutral gegenüber. Von den Unternehmen, die das flexible

Arbeiten eingeführt haben, legen in England 56%, in Flandern 62%, Wallonien 70% und in

Deutschland je 70% den Nachdruck auf einen Managementstil, der sich durch Vertrauen

statt durch Kontrolle der Mitarbeiter auszeichnet. Die Niederlande hinken hinterher: Hier

geben nur 40% an, dass der Managementstil auf Vertrauen basiert.

„England: 85% sehen Produktivitätssteigerung durch flexibles Arbeiten“

Ergonomie und Mitarbeiterzufriedenheit

In den Niederlanden, Deutschland und Belgien sind rund 90% der Unterfragten der Ansicht,

dass effizientes und komfortables arbeiten für das Gelingen des flexiblen Arbeitens

unerlässlich ist. In England vertreten 80% diese Ansicht. Es ist daher auch nicht

verwunderlich, dass in allen Ländern eine deutliche Mehrheit einen ergonomischen

Arbeitsplatz als Voraussetzung für das flexible Arbeiten sieht. Auffällig ist jedoch, dass die

Frage, ob ein Heimarbeitsplatz den selben Maßstäben wie ein Büroarbeitsplatz genügen

muss, in Deutschland, Flandern und den Niederlanden viel seltener zustimmend beantwortet

wird. Anders ausgedrückt: Solange man im Büro arbeitet, wird alles geregelt, aber für den

Heimarbeitsplatz (home office) ist der Mitarbeiter selbst verantwortlich. Um die Mitarbeiter

überall und jederzeit komfortabel und effizient arbeiten zu lassen, könnten die Unternehmen

ihre guten Initiativen im Bereich Ergonomie also noch auf den Heimarbeitsplatz erweitern.

Interessant ist, dass in allen Ländern die Mitarbeiterzufriedenheit nach Einführung des

flexiblen Arbeitens gestiegen ist. In Flandern in 75%, in England in 72%, in Wallonien in

69%, in Deutschland in 57% und in den Niederlanden in 40% der Unternehmen.

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„90% der HR-Professionals aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden betrachten effizientes und komfortables Arbeiten als Voraussetzung für das

Gelingen des flexiblen Arbeitens."

2. Arbeitsplatzeinrichtung und Unterstützung: Wir haben Unternehmen, die das flexible Arbeiten eingeführt haben, gefragt, was sie ihren

Mitarbeitern im Bereich Schulungen und Zubehör an Unterstützung anbieten. Auch haben wir

nach den Arbeitsplatzkonzepten der Unternehmen gefragt.

Unterstützung und Hilfsmittel beim flexiblen Arbeiten

In allen Ländern gibt man an, dass die Mitarbeiter beim flexiblen Arbeiten gut unterstützt

werden. Es gibt jedoch erhebliche Unterschiede. In Deutschland bieten 55% der

Unternehmen ihren Mitarbeitern Trainings, Schulungen und/oder Coaching an, in den

Niederlanden sind das 93%. In England und Belgien sind es 78 bzw. 77%, wobei

anzumerken ist, dass Flandern den Schnitt Belgiens mit 67% nach unten zieht. Beim

Anbieten von Zubehör zum komfortablen und effizienten Arbeiten am Computer, Notebook

und Tablet sind die Niederlande mit 86% klarer Spitzenreiter. England (70%) und

Deutschland (68%) liegen im Mittelfeld. Belgien hinkt mit 58% hinterher. Zu denken ist hier

etwa an die Bereitstellung kompakter Tastaturen, ergonomischer Mäuse und/oder von

Notebookhaltern. In Belgien ist also was das Angebot an geeignetem Zubehör zum

ergonomischen flexiblen Arbeiten angeht noch einiges zu verbessern.

„Deutschland ist Schlusslicht beim Anbieten von Trainings und Schulungen, Belgien beim Anbieten vom Computerzubehör.“

Aus der Umfrage geht weiterhin hervor, dass über die Hälfte der befragten HR-Professionals

in Deutschland (57%) und in den Niederlanden (51%) der Ansicht sind, dass die

Unternehmen für die Einrichtung von flexiblen Arbeitsplätzen für Computerzubehör

ausreichende Mittel einplanen. Auch in England und Flandern wird das Budget positiv

beurteilt, wenngleich in etwas geringerem Maße (47 bzw. 42%).

In Wallonien dagegen finden 55% der HR-Professionals, dass die Mittel unzureichend sind,

und dass ihre Unternehmen nur den in der Gesetzgebung vorgeschriebenen Beitrag leisten.

Außerdem meint mindestens einer von 10 Befragten in allen Ländern, dass das

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Unternehmen Computerzubehör als nachrangige Ausgabe betrachtet. Am stärksten wird

diese Ansicht in Flandern (25%) und England (17%) vertreten.

IT-Infrastruktur am wichtigsten

Bei der Beantwortung der Frage, welche die wichtigste Voraussetzung für das flexible

Arbeiten ist, sind die HR-Professionals sehr gleichgesinnt. Die Hälfte der Teilnehmer aus

England, Belgien und den Niederlanden nennt hier die IT-Infrastruktur. Nur die deutschen

HR-Professionals nennen „Computer und/oder Notebook“ an erster Stelle, gefolgt durch „IT-

Infrastruktur“ und „Arbeitsplatz(einrichtung)“. Der Arbeitsplatz – fest, flexibel, mobil oder zu

Hause – wird in allen Ländern überraschend schwach bewertet. Nur einer von 8 Befragten

betrachtet ihn als wichtigste Voraussetzung für das flexible Arbeiten. Und in Deutschland

finden nur 4% den Arbeitsplatz am wichtigsten.

Angebotene Arbeitsplatzkonzepte

Welche Arbeitsplatzkonzepte bieten Unternehmen an, die flexibles Arbeiten ermöglichen?

Fest, flexibel, mobil und/oder zu Hause? Die Befragten aus Unternehmen, die bereits flexibel

arbeiten, konnten mehrere Antworten nennen, so dass ein Bild davon entsteht, welche Arten

von Arbeitsplätzen Unternehmen in den teilnehmenden Ländern ihren Mitarbeitern anbieten.

Die Ergebnisse variieren stark pro Land.

0%!

20%!

40%!

60%!

80%!

100%!

NL! D! UK! WA (BE)! VL (BE)!

Wie viel Unternehmen unterstützen das Personal, indem sie Computerzubehör zum

komfortablen und effizienten Arbeiten anbieten?!

Prozentsatz der Unternehmen, die dem Personal Computerzubehör anbieten.!

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Am auffälligsten ist, dass der feste Arbeitsplatz in Deutschland noch eine sehr große Rolle

spielt: 80% der Unternehmen, in denen flexibel gearbeitet wird, bieten ihren Mitarbeitern

nach wie vor einen festen Arbeitsplatz an. In den anderen Ländern liegt der Anteil viel

niedriger: in Belgien sind es 55%, in England 48%, und in den Niederlanden 46%.

„Deutschland hält noch am festen Arbeitsplatz fest,

die Niederlande haben die meisten flexiblen Arbeitsplätze.”

Der „flexible Arbeitsplatz“ oder Shared Desk, den sich mehrere Mitarbeiter teilen, ist in den

Niederlanden mit 80% am stärksten verbreitet. Es folgen mit einigem Abstand England

(58%), Flandern (53%) und Deutschland (41%). Wallonien ist das Schlusslicht. Hier bieten

nur 28% der Unternehmen flexible Arbeitsplätze an, so die HR-Professionals.

„Mobile Arbeitsplätze“ werden in allen Ländern von mehr als der Hälfte der Unternehmen

unterstützt. England und Wallonien führen mit je 66%, Flandern ist mit 50% der Nachzügler.

„Heimarbeitsplätze“, für die der Arbeitgeber Geräte und Zubehör bereitstellt, werden vor

allem in Flandern (75%) und Deutschland (53%) angeboten. Wallonien liegt im Mittelfeld

(52%), die Niederlande (46%) und England (42%) bleiben zurück. Das bedeutet jedoch, dass

der Heimarbeitsplatz in allen Ländern als vollwertiger Arbeitsplatz betrachtet wird.

NL DE EN WA (BE) FL (BE)

Fester Arbeitsplatz

46% 80% 48% 55% 54%

Flexibler Arbeitsplatz

80% 41% 53% 28% 58%

Mobiler Arbeitsplatz

60% 54% 66% 66% 50%

Heimarbeitsplatz 46% 63% 42% 52% 75%

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Arbeiten von zu Hause (home office)

Eine wichtige Folge des flexiblen Arbeitens ist, dass mehr Menschen häufiger zu Hause

arbeiten. Es stellt sich die Frage, unter wessen Verantwortung diese (neuen) Arbeitsplätze

fallen. Die Antwort ist deutlich: Die Mitarbeiter tragen selbst die Verantwortung, lautet in allen

Ländern die mehrheitliche Meinung (zwischen 71% in den Niederlanden und Deutschland

und 89% in Wallonien). Wenn Mitarbeiter nicht selbst verantwortlich sind oder sein können,

so entscheiden sich die Befragten für die HR- oder die IT-Abteilung. Wallonien und England

bevorzugen die IT-Abteilung, Deutschland und Flandern die HR-Abteilung.

Dass die Unternehmen die Verantwortung vor allem beim Mitarbeiter selbst sehen, ergibt

sich auch aus der Antwort auf die Frage nach der Qualität des Heimarbeitsplatzes. Die

Mehrheit der Unternehmen in den Niederlanden und in Belgien hat diese nicht im Blick. In

Deutschland geben 44% an, dass sie hierüber keine Informationen haben. Allerdings

beurteilen 42% die flexiblen Arbeitsplätze als „ausreichend“ oder „gut“. In England beurteilen

sogar 57% der HR-Professionals die Qualität der Heimarbeitsplätze als „ausreichend“ oder

„gut“. Aus den offenen Antworten ergibt sich, dass Unternehmen in England home visits

vornehmen, um die Qualität zu kontrollieren. Vielleicht auch eine gute Idee für die anderen

Länder, in denen selten oder nie Hausbesuche zur Begutachtung der Heimarbeitsplätze der

Mitarbeiter durchgeführt werden.

„England führt home visits durch, um die Qualität der Heimarbeitsplätze zu beurteilen.“

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3. Das Unternehmen Das flexible Arbeiten ist eine relativ neue Art des Arbeitens, die erst seit Anfang dieses

Jahrhunderts von einer zunehmenden Zahl von Unternehmen umgesetzt wird. Welche

Abteilungen sind an der Einführung beteiligt? Was sind ihre Rollen, welchen Einfluss haben

sie? Hat die HR-Abteilung eine entscheidende, beratende oder ausführende Rolle?

Rollen der verschiedenen Abteilungen beim flexiblen Arbeiten

Je nach Land lag die Verantwortung für die Einführung des flexiblen Arbeitens bei

unterschiedlichen Abteilungen, so zeigt die Umfrage. Wir erwartet, wird die Entscheidung zur

Einführung jedoch in allen Ländern von der Geschäftsführung bzw. dem Managementteam

getroffen. Anschließend sind vor allem HR und IT am stärksten an der Umsetzung des

flexiblen Arbeitens beteiligt. Als dritte „interne Partei“ werden häufig die Mitarbeiter bzw. ihre

Vertreter im Betriebsrat genannt.

Auffällig ist, dass die Abteilung Facility Management in Deutschland und in Wallonien nur in

einem von 10 Unternehmen (11%) eine Rolle beim flexiblen Arbeiten spielt.

„Das Facility Management spielt nahezu keine Rolle beim

flexiblen Arbeiten in Deutschland und Wallonien.“

Vor allem in den Niederlanden und Flandern sind drei Parteien an der Einführung des

flexiblen Arbeitens beteiligt. HR, IT und Facility Management bilden hier eine Art Dreieinheit.

Gleichzeitig wird in enger Absprache mit den Mitarbeitern oder ihren Vertretern gearbeitet.

HR und IT haben dabei meist die Führungsrolle inne. In den Niederlanden ist es den

Befragten zufolge vor allem die IT-Abteilung (65%), gefolgt von der HR-Abteilung (53%) und

dem Facility Management (47%). In Flandern ist es genau umgekehrt: Die HR ist zu 87% „an

der Einführung beteiligt“, die IT zu 78%, und das Facility Management zu 75%.

Außerdem fällt auf, dass nur in Flandern noch andere am Wechsel hin zum flexiblen Arbeiten

beteiligt sind. Neben den Mitarbeitern (48%) sind das vor allem die Abteilungen

Kommunikation (44%) und „Externe Fachleute“ (22%). So soll in Flandern eine breite Basis

für das flexible Arbeiten geschaffen werden.

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In England, Deutschland und Wallonien führen HR und an zweiter Stelle IT das Zepter, wenn

es um das flexible Arbeiten geht. Andere Abteilungen spielen so gut wie keine Rolle. Die

Prozentsätze der Beteiligung von HR und IT nach Ländern:

• England: HR 92%(!), IT 68%

• Deutschland: HR 62%, IT 58%

• Wallonien: HR 70%, IT 56%

Interessant ist jetzt zu wissen, welche Rolle genau die HR-Abteilung bei der Einführung

hatte. Sie variiert zwischen beratend, entscheidend und ausführend. Länder, in denen die HR

eine vorwiegend beratende Rolle hat, sind die Niederlande und Belgien. Allerdings

beschreiben 25% die Rolle der HR in diesen Ländern auch als „eine Kombination aus

entscheidend, beratend und ausführend“. Für Flandern alleine liegt der Prozentsatz sogar bei

39%.

In Deutschland werden „eine Kombination aus entscheidend, beratend und ausführend“ und

„entscheidend“ am häufigsten genannt (zusammen 45%). England ist das Land, in dem die

HR-Professionals bei der Einführung des flexiblen Arbeitens die größte Rolle spielen: 48%

geben „entscheidend” an.

0%!10%!20%!30%!40%!50%!60%!70%!80%!90%!

100%!

NL! D! UK! WA (BE)! VL (BE)!

In wie vielen Unternehmen ist die HR am flexiblen Arbeiten bzw. seiner Einführung

beteiligt?!

Prozentsatz der Beteiligung der HR am flexiblen Arbeiten.!

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„In England beschließt die HR über das flexible Arbeiten. In den Niederlanden und in Belgien kommt das flexible Arbeiten durch die Dreieinheit HR, IT und

Facility Management zu stande.“

Orientierung am Menschen

3 von 4 HR-Professionals aller Länder sind der Ansicht, dass der Mensch bei der Einführung

des flexiblen Arbeitens im Mittelpunkt stehen muss. Nur in England ist dies anders. Hier sind

50% der Befragten dieser Ansicht. England hat allerdings das beste Ergebnis, wenn es

darum geht, ob die Unternehmen unter den Mitarbeitern eine breite Basis für das flexible

Arbeiten schaffen. Hier geben 62% an, dass dies der Fall ist. Auch in Flandern und in

Deutschland trifft dies auf fast die Hälfte der Unternehmen zu. In den Niederlanden und in

Wallonien sind die Meinungen hierzu sehr geteilt. Es ist fraglich, ob tatsächlich eine Basis

geschaffen wird.

Interessant ist, dass nur die niederländischen und in geringerem Maße die englischen HR-

Professionals (41 bzw. 38%) folgender Aussage zustimmen: „Der Betrag der

Unterkunftskosten, der durch die Einführung des flexiblen Arbeitens in einem Jahr eingespart

wird, ist auf die Unterstützung von Mitarbeitern und den Ankauf von Hilfsmitteln zu

verwenden.“ Die Befragten aus Deutschland und Belgien haben hierzu keine Meinung bzw.

stimmen dieser Aussage nicht zu. Eine wichtige Erklärung hierfür könnte sein, dass das

flexible Arbeiten vor allem in den Niederlanden zum Ziel hat, Unterkunftskosten einzusparen.

Oder anders gesagt: weniger Kosten durch weniger (feste) Arbeitsplätze.

„Dreiviertel der HR-Professionals finden, dass der Mensch bei der Einführung des flexiblen Arbeitens im Mittelpunkt stehen

muss.“

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Über BakkerElkhuizen

BakkerElkhuizen wurde 1994 gegründet. Zweck war Mensch und Computer auf natürliche

Weise miteinander zu verbinden. Inzwischen ist BakkerElkhuizen einer der führenden

Ergonomiespezialisten Europas.

Heute berät und unterstützt BakkerElkhuizen Unternehmen bei der Einrichtung des

Arbeitsplatzes, unter anderem im Bereich des Neuen Arbeitens, und bietet für jede

Arbeitsplatzsituation die geeignete Lösung und passende Produkte an. Dabei geht

BakkerElkhuizen von vier Arbeitsplatzkonzepten aus:

- Fester Arbeitsplatz

- Mobiler Arbeitsplatz

- Flexibler Arbeitsplatz

- Heimarbeitsplatz

Ausgangspunkt ist, dass ein Arbeitnehmer an jeder Stelle komfortabel, gesund und effizient

am Computer arbeiten kann. Der Mensch steht bei BakkerElkhuizen stets im Mittelpunkt –

bei der Entwicklung neuer Produkte ebenso wie bei der Durchführung von Studien und bei

der Zusammenarbeit mit Lieferanten, Vertriebspartnern und Kunden.

Weitere Informationen

Für weitere Informationen über diese internationale Umfrage und das flexible Arbeiten für

Bildschirmarbeiter können Sie sich an Tom van Maris von BakkerElkhuizen International BV

wenden ([email protected]).

Besuchen Sie auch unsere Website: www.bakkerelkhuizen.de.

November 2013,

Beklijf - Content Marketing, PR & Analyse im Auftrag von BakkerElkhuizen International BV.