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ISO 26000 – Die Norm zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen
Dr. Annette Kleinfeld
Universität Kassel, 31. Mai 2011
Dr. Kleinfeld CEC © 2011 2
Konsul Johann Buddenbrook zu seinem Sohn Thomas
„Mein Sohn, sey mit Lust bey den Geschäften am Tage, aber mache nur solche, dass wir bey Nacht ruhig schlafen können.“
� Entstehung und Hintergründe
� Definition und Zielsetzung
� Aufbau und Struktur
� CSR Management: Neue Anforderungen an Organisationen
� Diskussion
Wissensinput ISO 26000
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Entwicklung von CSR
� Der Ehrbare Kaufmann
Jahrhundert
17.
18.
19.
1970er
1980er
21.
1990er
� Nachhaltigkeit („Forst- und Argrarwirtschaft“)
� Industrialisierung
� Umwelt- und Sozialaspekte von Unternehmen
� Stakeholder Ansatz vs. Shareholder Ansatz
� Nachhaltigkeitsmanagement, Internationale Verhaltensstandards, Anti-Korruption, Compliance etc.
���� Gesellschaftliche Verantwortung von Organisationen (2010)
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Verantwortung von Organisationen heute
VERANT-WORTUNG
VERANT-WORTUNG
Faire Wirtschaft ohne:Korruption, Betrug, Absprachen, Spionage …
Compliancemanagement
Umwelt:Waldsterben, Emissionen, Aussterben von Tierarten, Chemiekatastrophen, Folgen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, ….
Erfüllung von Sozialstandards
Achtung der Menschenrechte:Persönlichkeit, Freiheit, Gerechtigkeit, Bildung, Arbeit, Kultur, Religion, Selbstbestimmung,…
Arbeitsbedingungen:Keine Kinderarbeit, Sicherheit, Arbeitszeiten, Urlaub, Gesundheit,….
Umwelt-/Nachhaltigkeitsmanagement
Konsumenten-anliegen: Qualität, Garantie, Sicherheit, Gesundheit, Information …
Region + Umfeld:Förderung, Entwicklung, Unterstützung….
Corporate Governance
Qualitätsmanagement
MEHRWERT / GEWINN
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ISO 26000: Leitfaden zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung
� Ist eine international anerkannte Leitfaden-Norm � Internationale Definition von gesellschaftlicher Verantwortung� Weltweit anerkannte gemeinsame Grundsätze
� Ziel: Beitrag von Organisationen zu einer nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft
� Definiert gesellschaftlich verantwortliches Handeln für alle Arten von Organisationen
� Ist nicht zur Zertifizierung vorgesehen
� Berücksichtigt unterschiedliche Kulturen, Gesellschaften, ökologische Umgebungen und Rechtsräume
� Bietet Orientierung und Handlungsempfehlungen für einen integrierten Ansatz
� Betont die Bedeutung des Dialogs mit den Anspruchsgruppen
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ISO 26000 - Der Entstehungsprozess:Daten und Zahlen zur Norm
93% Zustimmung für die Norm - von 77 stimmberechtigten Ländern stimmen 66 für die Norm, 6 enthalten sich und 5 sprechen sich dagegen aus
12.9.2010
Veröffentlichung der ISO 26000 zunächst in Englisch, Französisch und Spanisch (deutsche und weitere Übersetzungen Anfang 2011 erschienen)
1.11.2010
8 Treffen der internationalen Arbeitsgruppe (unter Einhaltung von „Stakeholder- und Geschlechter-Ausgewogenheit“) mit dem Ergebnis von 4 Working Drafts (WD), 1 Commitee Draft (CD), 1 DraftInternational Standard (DIS) und einer, zur finalen Abstimmung eingereichten Endfassung der Norm (FDIS); zwischen den Treffen: Abstimmungen und Kommentierungen durch nationale Normungsgremien (z.B. Spiegelgremium des DIN)
2005 – 2010
355 Teilnehmer aus 6 relevanten Stakeholdergruppen aus 66 Ländern (darunter 33 Entwicklungsländer) sprechen sich in Stockholm für das Normungsvorhaben aus
2004
Antrag für das Normungsprojekt durch Konsumentengruppe (COPOLCO) der ISO
2001
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Wer hat die Norm entwickelt?
� Die internationale Arbeitsgruppe (WG SR) bestand aus:– 443 Experten und 214 Beobachtern
– aus insgesamt 99 Ländern, davon 16 Observer-Länder und zuletzt 69 Entwicklungsländer
– Aktive Beteiligung über die nationalen Standardisierungsinstitutionen (NSBs) an diesem weltweiten Diskussionsprozess (Deutschland arbeitet über das DIN an der ISO 26000 mit)
– 37 „D-Liaison Organizations“ (wie ILO, UN Global Compact, GRI, WHO, etc.)
� Je Land bis zu 6 Experten: Teilnahme an internationalen ISO-Konferenzen und E-Mail-Diskussionen
� Je Land bis zu 6 Beobachter ohne Diskussionsrecht
� Experten wie Beobachter repräsentierten die sechs Stakeholder-Gruppen:– Industrie
– Regierungen
– Gewerkschaften
– Konsumenten
– Nichtregierungsorganisationen
– SSRO (Wissenschaft, Dienstleistung, Forschung).
� Entstehung und Hintergründe
� Definition und Zielsetzung
� Aufbau und Struktur
� CSR Management: Neue Anforderungen an Organisationen
� Diskussion
Wissensinput ISO 26000
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Gesellschaftliche Verantwortung nach DIN ISO 26000:2011
„Gesellschaftliche Verantwortung“ ist die „Verantwortung einer Organisation für die Auswirkungen ihrer Entscheidungen und Aktivitäten auf die Gesellschaft und die Umwelt durch transparentes und ethisches Verhalten, das
– zur nachhaltigen Entwicklung , Gesundheit und Gemeinwohl eingeschlossen, beiträgt;
– die Erwartungen der Anspruchsgruppen berücksichtigt;
– anwendbares Recht einhält und im Einklang mit internationalen Verhaltensstandards ist; und
– in der gesamten Organisation integriert ist und in ihren Beziehungen gelebt wird.“
DIN ISO 26000:2011-01
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Nachhaltigkeitsverständnis der ISO 26000
Nachhaltige Entwicklung
(Corporate) Social Responsibility
Nachhaltigkeitsmanagement Gesellschaft
Wirtschaft
Umwelt
Indem Organisationen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr-nehmen, tragen sie zur nachhaltigen Entwicklung der (globalen) Gesellschaft bei.
Notwendige, aber nicht hinreichende Grundlage dafür ist das eigene Nachhaltigkeits-management.
� Entstehung und Hintergründe
� Definition und Zielsetzung
� Aufbau und Struktur
� CSR Management: Neue Anforderungen an Organisationen
� Diskussion
Wissensinput ISO 26000
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…EFQM
ISO 26000: Referenzstandard für alle (C)SR-Themen
ISO 9001
ILO§§§
GRI
ISO 26000
EMASUNGCISO 14001
SA 8000
7 Prinzipien + 7 Kernthemen + Handlungsempfehlungen
OHSASAA 1000
ISO 31000
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Struktur und Inhalt der ISO 26000
Empfehlungen von Initiativen, HilfsmittelnAnhang
Handlungsempfehlungen zur organisationsweiten Integ ration gesellschaftlicher Verantwortung
Kapitel 7
Handlungsempfehlungen zu den Kernthemen gesellschaf tlicher Verantwortung
Kapitel 6
Anerkennung und Erfassung gesellschaftlicher Verant wortung sowieEinbindung von Anspruchsgruppen
Kapitel 5
Grundsätze gesellschaftlicher VerantwortungKapitel 4
Gesellschaftliche Verantwortung verstehenKapitel 3
BegriffeKapitel 2
AnwendungsbereichKapitel 1
Einleitung
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Zwei fundamentale Ansätze zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung
� Die Erfassung und Anerkennung der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung
� Die Identifizierung und Einbindung von Interessens- und Anspruchsgruppen– Ansprüche aus der eigenen Organisation
– Ansprüche des unmittelbaren (geschäfts-bezogenen) Umfelds
– Ansprüche der (globalen) Gesellschaft
���� Stakeholdermanagement und Stakeholder-Dialog
Quelle: ISO 26000 11/2010
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ISO 26000: 7 universelle Prinzipien
� Rechenschaftspflicht
� Transparenz
� Ethisches Verhalten
� Achtung der Interessen von Anspruchsgruppen
� Achtung der Rechtsstaatlichkeit
� Achtung internationaler Verhaltensstandards
� Achtung der Menschenrechte
Kapitel 4
Prinzipien gesellschaftlicher Verantwortung
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ISO 26000 – 7 Kernthemen gesellschaftlicher Verantwortung
Einbindung & Entwick-lung der
Gemeinschaft
Menschen-rechte
Konsumenten-anliegen
UmweltFaire Betriebs-und Geschäfts-
praktiken
Arbeits-praktiken
Organisations-
ORGANISATIONführung
Wechselseitige Abhängigkeit
Ganzheitlicher Ansatz
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ISO 26000:Organisationsweite CSR-Integration
Gesellschaftliche Verantwortung der eigenen
Organisation erfassen
Kommunikation zur gesellschaftlichen
Verantwortung
Verbessern der Glaubwürdigkeit im Kontext
gesellschaftlicher Verantwortung
Bewerten und Verbessern der Aktivitäten und Umsetzungsansätze gesellschaftlicher
Verantwortung
Ansätze zur Integration gesell. Verantwortung in der Organisation
Freiwillige Initiativen zur
gesellschaftlichen Verantwortung
Beziehung zwischen organisationsspezifischen
Merkmalen und gesellschaft-licher Verantwortung
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Gesellschaftlichen Verantwortung erfassen: Prozess-Schritte
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Schritt 5
Positionierung zu CSR
Relevanz & Wesentlichkeit
Verfahren, Prozesse, Vollständigkeit
Reichweite, Umfang & Grenzen
Strategie
Klärung/Bestimmung der Ausgangslage
Prüfung der Handlungsfelder
Sorgfaltsprüfung (Due Diligence)
Bestimmung des Einflussbereiches
Festlegen von Zielen & Prioritäten
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Prinzip der Sorgfaltsprüfung (Due Diligence)
� Gibt es unternehmensweit Leit- bzw. Richtlinien zu allen Kernthemen und deren relevanten Handlungsfeldern?
� Gibt es geeignete Verfahren zur Überprüfung, ob geplante Aktivitäten bestimmte Kernthemen bzw. Handlungsfelder betreffen?
� Gibt es ganzheitliche Ansätze, die eine themenübergreifende Betrachtung von Auswirkungen der eigenen Tätigkeiten zulassen?
� Gibt es geeignete Maßnahmen für den Umgang mit negativen Folgen der eigenen Aktivitäten?
� Gibt es Verfahren zur Nachverfolgung und Bewertung der Ergebnisse des verfolgten Engagements (Ergebnis, Ansatz, Prioritäten)?
� Gibt es Möglichkeiten, auf andere Organisationen Einfluss zu nehmen, damit diese ihre Verantwortung wahrnehmen?
� Entstehung und Hintergründe
� Definition und Zielsetzung
� Aufbau und Struktur
� CSR Management: Neue Anforderungen an Organisationen
� Diskussion
Wissensinput ISO 26000
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Ebenen unternehmerischer und gesellschaftlicher Verantwortung
Freiwilliges Engagement
Wirtschaftlicher Erfolg
Legalität
Ethik
Philan-thropie
Gewinn erzielen
notwendig
notwendig
Gesetze beachten
erwartet
erwünscht
Ethisch handeln
Ein ‚Good Corporate Citizen‘ sein.
Gebotene Verantwortlichkeiten
Quelle: nach Carroll, Archie B., Buchholtz, Ann K.: Business & Society. Ethics and Stakeholder Management, Ohio 2003
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Gesellschaftliche Verantwortung verstehen
RESPONSIBILITY
=RESPONSE + ABILITY
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Voraussetzungen des CSR Managements:Individuelle Verantwortung als Basis
Verantwortung der Organisation
Verantwortungjedes Einzelnen
Prozesse
Strukturen
Denkweisen
Einstellungen
Organisation
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Geltungsbereich gesellschaftlicher Verantwortung
� Wie weit reicht unsere Verantwortung?
� Was meinen andere, wie weit unsere Verantwortung reicht?
� Bis wohin wollen wir – bis wohin können wir gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen?
Dr. Kleinfeld CEC © 2011 26
Verantwortliches Entscheiden und Handeln im Unternehmen bewirken
formal-strukturelle Steuerung(Managementsystem, Leitlinien, Regeln,
Prozesse)
informell-kulturelle Führung(Führungspersönlichkeit, Vorbildrolle,
informelle Sozialkontrolle, Werteorientierung)
Nachhaltige Organisationsführung
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Voraussetzungen von (C)SR:Management als Vorbild
Ethisches Handeln
Verständnis für Vorbildrolle
EinstellungVerhalten
Werte Prinzipien
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Nutzen von CSR nach ISO 26000
� Systematische Überprüfung bereits bestehender Maßnahmen ausgehend vom Kerngeschäft
� Integrierte Betrachtung von Verantwortungsthemen (Schaffung von Synergien)
� Nähe zu wichtigen Stakeholdern und wechselseitiger Austausch
� Minimierung von CSR-Risiken („blinde Flecken“)
� Aufdecken von CSR-Chancen, nachhaltige Verbesserung und Innovationen
� Verbesserung der Qualität der Zusammenarbeit und der Ergebnisse im Unternehmen, in der Wertschöpfungskette, im eigenen Umfeld
� Hohe Glaubwürdigkeit des CSR-Engagements
���� Heute: Vorreiter sein!
� Entstehung und Hintergründe
� Definition und Zielsetzung
� Aufbau und Struktur
� CSR Management: Neue Anforderungen an Organisationen
� Diskussion
Wissensinput ISO 26000
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Diskussion
� Besteht Unternehmensverantwortung heute darin, die Empfehlungen der ISO 26000 umsetzen?
� Worin sehen Sie die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der Empfehlungen der ISO 26000?
Dr. Annette KleinfeldDr. Kleinfeld CEC GmbH & Co. KGCorporate Excellence Consultancy
Rödingsmarkt 920459 Hamburg
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