jahresbericht 2010 · 2019-03-13 · jim cramer impressum sehr geehrte damen und herren, liebe...
TRANSCRIPT
Jahresbericht 2010
Europäisches Jugendparlament in Deutschland e.V.
2
Europäisches Jugendparlament in Deutschland e. V. Sophienstraße 28-29 10178 Berlin
Telefon: + 49 (0) 30 2 80 95-155 Fax: + 49 (0) 30 2 80 95-150 www.eyp.de [email protected]
Vorstand: Kerstin Mathias (Vorsitz) Andrea Pürckhauer Toni Ritz Monika Seidel Tim Lock Riaan Stipp Max Karpf Alexandra B. Posner
Geschäftsführerin: Ilka Keuper
Fotos: Jim Cramer
Impressum
3
Europäisches Jugendparlament in Deutschland e. V. Sophienstraße 28-29 10178 Berlin
Telefon: + 49 (0) 30 2 80 95-155 Fax: + 49 (0) 30 2 80 95-150 www.eyp.de [email protected]
Vorstand: Kerstin Mathias (Vorsitz) Andrea Pürckhauer Toni Ritz Monika Seidel Tim Lock Riaan Stipp Max Karpf Alexandra B. Posner
Geschäftsführerin: Ilka Keuper
Fotos: Jim Cramer
Impressum
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Europäer und Europäerinnen,
ich freue mich sehr, Ihnen den Jahresrückblick 2010 des Europäischen Jugend-
parlaments in Deutschland e.V. präsentieren zu dürfen. Auch in diesem Jahr konn-
ten wir erneut über tausend junge Menschen in Deutschland und ganz Europa für
Debatten zu aktuellen europapolitischen Themen begeistern. Sie alle hatten die
Möglichkeit die kulturelle Vielfalt Europas kennenzulernen und neue Freundschaf-
ten über Grenzen hinweg zu schließen. Über siebzig ehrenamtlich tätige Jugend-
liche setzten sich für die Stärkung der europäischen Basis und die Verbesserung
des Verständnisses für ein demokratisches Miteinander ein.
Neben einem Forum in Essen, mit dem wir am Kulturhauptstadtprogramm
RUHR.2010 teilnahmen, war einer der Höhepunkte im letzten Jahr eine zehntägige
Sitzung mit 250 Jugendlichen aus ganz Europa in der Frankfurter Paulskirche,
die vom Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, eröffnet
wurde.
Keines unserer Projekte wäre ohne die großzügige Unterstützung unserer Partner
und Förderer möglich gewesen. Daher möchten wir uns auch in diesem Rahmen
nochmals bei allen Freunden des Europäischen Jugendparlaments in Deutschland
e.V. bedanken. Dies gilt gleichermaßen für neugewonnene Förderer wie langjährige
Partner. Ein besonderer Dank gilt der Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa für Ihre
uneingeschränkte Unterstützung.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und hoffe, Sie auch im nächsten Jahr
für unsere Arbeit begeistern zu können.
Ihre
Kerstin Mathias
Vorwort
4
Das Europäische Jugendparlament in Deutschland e.V. (EJP) bietet seit über 20
Jahren jungen Menschen einen Raum, sich aktiv mit gesellschaftlichen Fragen
auseinander zu setzen, Visionen zur weiteren Gestaltung Europas zu entwickeln
und diese mit anderen zu diskutieren.
Das EJP ist Teil des Netzwerks des European Youth Parliaments (EYP), dessen
Arbeit Kommissionspräsident José Manuel Barroso als Mitglied des „Comité
d‘Honneur“ unterstützt. Europaweit stehen die Aktivitäten des EYP unter der
Schirmherrschaft von Jerzy Busek, Präsident des Europäischen Parlaments, und
Thorbjøn Jagland, Generalsekretär des Europarats. Unser aus 34 nationalen Komi-
tees bestehendes europäisches Netzwerk erreicht jährlich über 20.000 Jugendli-
che in ganz Europa.
Das EJP involviert jährlich ca. 1500 deutsche SchülerInnen im Alter von 16-19
Jahren in europapolitische Veranstaltungen, die als erweiterte Parlamentssimu-
lationen konzipiert sind. In bis zu sechs mehrtägigen Sitzungen und zahlreichen
kleineren Veranstaltungen mit TeilnehmerInnen aus ganz Europa bieten wir peer-to-
peer-education durch europabegeisterte Jugendliche an.
Das Europäische Jugendparlament
5
Mit unseren Veranstaltungen erreichen wir stets neue TeilnehmerInnen und legen
auch inhaltlich unseren Schwerpunkt oft sehr verschieden. Dennoch verfolgen wir
ein generelles Veranstaltungskonzept, das bei all unseren Projekten Anwendung
findet. Demnach gliedert sich jede Sitzung in drei Abschnitte: Teambuilding, Aus-
schussarbeit und die parlamentarische Vollversammlung.
Am Anfang steht ein gruppendynamisches Kommunikationstraining (Teambuil-
ding), bei dem sich die Jugendlichen durch problemlösungsorientierte Aufgaben
kennenlernen. Sie entwickeln dort Grundlagen und Regeln für die weitere Zusam-
menarbeit in einem Team.
Das Teambuilding dient der Vorbereitung auf die Ausschussarbeit. In den Aus-
schüssen setzen sich die jungen Delegierten intensiv mit einem für sie interessan-
ten europapolitischen Thema auseinander. Die einzelnen Ausschüsse verfassen
Resolutionen, die eine Bestandsaufnahme der aktuellen Lage, sowie Ideen und
Lösungsansätze für die Zukunft beinhalten.
Die parlamentarische Vollversammlung stellt den Höhepunkt jeder Sitzung dar. Die
SchülerInnen debattieren hier ihre während der Sitzung erarbeiteten Resolutionen
– und folgen dabei strengen parlamentarischen Regeln. Alle Redebeiträge können
entweder auf Englisch oder Französisch abgegeben werden.
Zielerreichung
6
Europäisches Forum Essen
Im Rahmen der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010 rückten Essen und das
Ruhrgebiet in den Fokus der nationalen und europäischen Öffentlichkeit. Dies
nahm der Projektleiter Marius Böhmer zum Anlass im Mai ein Europäisches Forum
in Essen zu organisieren. 70 SchülerInnen aus ganz Europa kamen unter der
Schirmherrschaft von Cem Özdemir, dem Bundesvorsitzenden der Partei Bündnis
90/ Die Grünen, und Reinhard Paß, dem Oberbürgermeister von Essen, zusam-
men, um gemeinsam über das Thema Strukturwandel zu diskutieren. Der Erich-
Brost-Pavillon des Weltkulturerbes Zeche Zollverein bot uns für die parlamentari-
sche Vollversammlung einen wundervollen Rahmen, mit einem beeindruckenden
Blick über das Ruhrgebiet. Es war uns eine Ehre, dass u.a. unsere beiden Schirm-
herren und Fritz Pleitgen, Vorsitzender der Geschäftsführung der RUHR.2010
GmbH, die Jugendlichen persönlich in Essen begrüßten.
Unterstützt durch die Mercator-Stiftung, RUHR.2010, Wirtschaförderung metro-
poleruhr GmbH, Stiftung Zollverein, Jugend in Aktion, DEVK AG, Haniel Stiftung,
NRW Bank, Otto Brenner Stiftung.
8. – 11. Mai 2010
7
20. Nationale Auswahlsitzung Würzburg
108 SchülerInnen zwölf verschiedener Gymnasien aus dem gesamten Bundes-
gebiet kamen in diesem Jahr in Würzburg unter der Schirmherrschaft von Horst
Seehofer, Ministerpräsident des Freistaats Bayern, und Georg Rosenthal, Würz-
burger Oberbürgermeister, zusammen. Der Projektleiter Maximilian Karpf führte
die Organisation dieses jährlichen Schulwettbewerbs souverän durch und brachte
einige Innovationen in unser traditionelles Sitzungsformat.
Nicht erst seit dem Klimagipfel in Kopenhagen ist das Thema Umweltpolitik wieder
höchst aktuell. So setzten sich die Delegierten in Würzburg unter dem Motto „The-
re is No Planet B” mit verschiedenen Facetten des Themas Umwelt, Nachhaltigkeit
und Klimawandel auseinander.
Der Schirmherr Georg Rosenthal, sowie Emilia Müller, Staatsministerin des Frei-
staats Bayern, und Prof. Dr. Wolfgang Altgeld, Prodekan der Universität Würzburg
vom Institut für Geschichte, begrüßten die Delegierten bei der Vollversammlung im
Toscana Saal der Würzburger Residenz persönlich und wünschten ihnen viel Erfolg
und Spaß für die nachfolgenden Debatten.
Eine fünfköpfige Jury wählte das Luisengymnasium München und das Gymnasium
Walsrode aus, Deutschland auf den kommenden Internationalen Sitzungen in Lviv
(Ukraine) und Athen (Griechenland) zu vertreten.
Unterstützt durch die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland,
Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit, Vereinigung der Bayeri-
schen Wirtschaft, Allianz Umweltstiftung, Bosch Rexroth, GlaxoSmithKline.
9. – 13. Juni 2010
8
Das Europäische Jugendparlament in Deutschland hatte die Ehre, im Sommer die
64. Internationale Sitzung des European Youth Parliament, unserer Internationalen
Dachorganisation, veranstalten zu dürfen. Die Projektleiter Jorg Körner und Tim
Lock nahmen die Herausforderung an und organisierten die zehntägige Sitzung.
Unter dem Motto „Turning Europe Inside Out“ diskutierten 280 Jugendliche aus
über 30 Ländern in Frankfurt am Main aktuelle Themen mit einem Schwerpunkt
auf Europas Rolle in der Welt. Höhepunkt der Sitzung war die parlamentarische
Vollversammlung in der Frankfurter Paulskirche, die von EZB-Präsident Jean-
Claude Trichet eröffnet wurde.
Ein wichtiger Teil im Konzept der Sitzung stellte das „World Café“ dar. In diesem
innovativen Veranstaltungsformat wurden die Delegierten mit der Außenwahrneh-
mung der EU konfrontiert. Experten aus aller Welt diskutierten mit den Teilneh-
merInnen wirtschaftliche, kulturelle und soziale Ansprüche, die Drittländer an die
EU formulieren.
Die Medien widmeten der Sitzung große Aufmerksamkeit, so erschienen u.a.
Artikel in der Zeit, der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung.
Unterstützt druch die Europäische Kommission, Europarat, Deutsche Börse,
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., Hessische Staatskanzlei, Deutsche
Telekom, Deutsche Bundesbank,Veolia Wasser, Konrad-Adenauer-Stiftung, SAP
AG, Dräger-Stiftung und Gemeinnützige Hertie-Stiftung.
64. Internationale Sitzung in Frankfurt a.M.
30. Juli – 8. August 2010
9
40 junge Europäer aus elf Nationen nahmen zwischen dem 15. und dem 18. Sep-
tember 2010 am „European Youth Summit on Education“ in Passau teil. Neben
dem Oberbürgermeister Jürgen Dupper übernahm Androulla Vassiliou, Mitglied
der Europäischen Kommission, die Schirmherrschaft der Veranstaltung. Kerstin
Eckhart war für die Planung verantwortlich und organisierte die viertägige Sitzung
mit erfahrenen Alumni des Vereins.
Im Zentrum der Konferenz stand das Thema, welches auch unsere Vereinsar-
beit seit zwanzig Jahren ständig begleitet: Jugend und Bildung. 2010 endete die
Umstrukturierungsphase des Bolognaprozesses, doch was haben die Änderun-
gen tatsächlich bewirkt? Dieser Frage stellten sich die TeilnehmerInnen unseres
Projekts und fassten ihre Ergebnisse mit Handlungsempfehlungen an politische
Entscheidungsträger in einem Abschlussdokument zusammen.
Unterstützt durch Jugend in Aktion, Universität Passau, Deutsche Jugenderher-
gen, msg Systems, 4process, GKS Gesellschaft für Kommunikationsservice und
Kopierzentrum Passau.
European Youth Summit on Education, Passau
15. – 18. September 2010
10
Anlässlich des 20. Jahrestages der deutschen Einheit organisierten die Projekt-
leiterinnen Nora Schneck und Wiebke Sickel ein internationales Forum in ihrer
Heimatregion, dem Löwenberger Land. Hierbei kamen 60 Jugendliche aus ganz
Europa in Brandenburg unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Platzeck
zusammen.
Thema der Veranstaltung war die Entwicklung Europas seit dem Fall der Mauer
und die Entwicklung der Europäischen Integration seit der EU-Osterweiterung.
Unter dem Motto „Roaring Down the Walls“ wurden Themen diskutieret, die von
der Korruptionsbekämpfung in den neuen Mitgliedsstaaten bis hin zu Strategien
zum Umgang mit der Weißrusslandfrage reichten. Während eines Tages in Berlin
verfolgten die TeilnehmerInnen die Spuren der Deutschen und Europäischen
Geschichte bei einer Stadtführung und einem Besuch des Bundestages. Die
Veranstaltung wurde erfolgreich durch die Parlamentarische Vollversammlung im
Schlosssaal des Schlosses und Gutes Liebenberg abgerundet.
Unterstützt durch die Friedrich Ebert Stiftung, die Landeszentrale für politische
Bildung Brandenburg, die DKB Stiftung, den Ministerpräsidenten des Landes
Brandenburg, Rolls-Roys, die Gesellschaft für Gesundheit und Leben und Vivaris.
Internationales Herbstforum Löwenberg
13. - 17. Oktober 2010
11
Julius Kleindienst und Justin Krahé haben sich im vergangenen Jahr für ein- bis
dreitägige Veranstaltungen an Schulen (sog. EYP DAYs und Schülerforen) verant-
wortlich gezeichnet.
Während der vergangenen 12 Monate haben wir Dank der Schulveranstaltungen
mehr als 800 SchülerInnen von Realschulen, Hauptschulen, Berufsschulen und
Gymnasien erreicht. Veranstaltungen fanden im Schwerin, Herzogenrath, Ham-
burg, Erfurt, Leinfelden, Lohr am Main, Dorsten, Willich, Detmold und Berlin. Unter
anderem waren wir auch im Schweriner und Erfurter Landtag zu Gast.
Unter der Leitung von Kerstin Eckart sind für 2011 weitere Schulveranstaltungen
in ganz Deutschland geplant. Unser Ziel ist es so noch mehr Jugendliche aus
Deutschland mit diesem Veranstaltungsformat zu erreichen und Ihnen Europa
näher zu bringen. Nach den Schulveranstaltungen haben alle TeilnehmerInnen die
Möglichkeit auch an anderen Veranstaltungen des EJPs teilzunehmen.
Wir freuen uns, die Schwarzkopf-Stiftung und die Deutsche Telekom als verlässli-
che und professionelle Partner gefunden zu haben und hoffen, im nächsten Jahr
diese Veranstaltungslinie noch stärker ausbauen zu können.
Das EYP in der Schule
12
Wir konnten auch im Kalenderjahr 2010 ausreichend Mittel zusammentragen, um
unsere Aktivitäten zu finanzieren. Die finanzielle Situation des Vereins ist grund-
sätzlich als stabil und positiv zu bewerten. Insgesamt haben wir im Jahr 2010 die
Summe von 240.614,03 € für unsere Projekte ausgegeben. Dem stehen Einnah-
men von 242.387,23 € gegenüber.
Wie man den Grafiken entnehmen kann, decken wir unsere Einnahmen zu einem
Großteil durch Spenden von Unternehmen (107.953,00 €). An zweiter Stelle kom-
men Einnahmen aus öffentlichen Institutionen (89.923,60 €). Dazu zählen haupt-
sächlich Fördergelder aus dem Programm Jugend in Aktion, den Landeszentralen
für politische Bildung und Fördermittel der Landesregierungen. Der Anteil der
Einnahmen aus Stiftungsgeldern beträgt 26.113,13 €.
Mit der Internationalen Sitzung in Frankfurt am Main hatten wir im Jahr 2010
unsere größte und teuerste Sitzung. Durch diese Sitzung sind unsere Einnahmen
und Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr wesentlich gestiegen. Mit der Nationalen
Auswahlsitzung hatten wir den zweitgrößten Finanzierungsaufwand im Jahr 2010.
Hinzu kamen noch drei weitere internationale Foren.
Das Jahr 2011 wird eine Herausforderung, weil wir unsere Sitzungsanzahl von fünf
auf sechs Sitzungen steigern werden. Wir sind allerdings zuversichtlich, alle Sitzun-
gen mit Hilfe unser Förderer finanzieren zu können.
Finanzielle Entwicklung
13
Aggregation
Spendeneinnahmen 44%
Öffentliche Zuwendungen
37%
S89ungen 11%
Teilnehmerbeiträge 7%
Mitgliedsbeiträge 1%
Einnahmen 2010 Summe: 242.387,23 €
1. Europäisches Forum in Essen 2010
10% 20. Na8onale Auswahlsitzung in Würzburg 2010
8%
Interna8onale Sitzung in Frankfurt
61%
Alumniforum Passau 6%
Interna8onales Forum in Löwenberg
4%
Vereinskosten 10%
Ausgaben 2010 Summe: 240.614,03 €
Miete 20%
FSJ-‐Stelle 18%
Büromaterial 6% Portokosten
13%
Telefonkosten 3%
Internetdienste 2%
Vorstandssitzungen 13%
Mitgliederversammlung 2010
9%
Versicherungen und Mitgliedsbeitrag DJH
2%
Sons8ge Kosten 13%
Aufschlüsselung der Verwaltungskosten 2010 Gesamt: 24.013,85 €
14
EYP Academy
Mit der EYP Academy haben wir auch 2010 wieder Organisationstreffen und Fort-
bildung miteinander verbunden. Etwa 60 Vereinsmitglieder sowie weitere interes-
sierte Jugendliche versammelten sich Ende des Jahres im Dalberg-Gymnasium
in Aschaffenburg. Gemeinsam wurden kreative Ideen entwickelt und die Veran-
staltungen des nächsten Jahres geplant. Außerdem nutzten wir die vier Tage zum
Wissenstransfer innerhalb unseres Vereins. Auf dem Stundenplan standen dabei
nicht nur Planung und Organisation von Sitzungsabläufen, sondern auch Grund-
techniken der Gruppenmoderation, Einführung in Fundraising und Pressearbeit,
sowie das Vermitteln von technischem Know-how zur Dokumentation von Sitzun-
gen. Des Weiteren fanden auch Workshops statt, in deren Zentrum die Arbeitswei-
sen der EU standen.
Gruppenmoderations-Workshop
Unverzichtbarer Bestandteil unserer Veranstaltungen sind die Gruppenmodera-
toren, die die einzelnen Arbeitsausschüsse anleiten und bei der Entwicklung der
Gruppendynamik, sowie der Ideen helfen. Vom 20.- 22. August fand in Berlin
ein Training für zukünftige Moderatoren statt. Unterstützt von einer Trainerin aus
Polen, erlernten die TeilnehmerInnen vor allem die Grundlagen der Gruppen- und
Gesprächsführung.
Weiterbildung
15
Freiwilliges Soziales Jahr
In Zusammenarbeit mit der LKJ Berlin e.V. bieten wir jedes Jahr eine FSJ Kultur
Stelle in unserem Büro in Berlin an. 2009/10 hat Franziska Hülß den Vorstand, die
ProjektleiterInnen und die generelle Vereinsarbeit in unserem Büro tatkräftig unter-
stützt. Im August endete ihr FSJ Kultur Jahr regulär. Wir wünschen ihr für die Zu-
kunft alles Gute, und bedanken uns für die herausragende Arbeit, die sie geleistet
hat. Jeder Abschied ist auch ein Neuanfang: Jonathan Engel, 19-jähriger Abiturient
aus Berlin, ist seitdem der zentrale Ansprechpartner in unserem Berliner Büro.
Umweltbewusste Handlungsweise
Mareike Zeisel hat sich mit großem Elan der Aufgabe angenommen, unsere Veran-
staltungen nachhaltig zu gestalten. Beachtenswerte Beispiele sind:
• Es wurde ein Leitfaden für eine klimafreundliche Gestaltung von EJP-Sitzun-
gen erstellt;
• TeilnehmerInnen werden bei jeder Veranstaltung auf die Möglichkeit hingewie-
sen, CO2 Emissionen zu kompensieren;
• Nicht nur bei An- und Abreise, sondern auch bei Material, Verpflegung und
Transporten auf den Veranstaltungen soll auf Umweltverträglichkeit geachtet
werden.
Erreichung neuer Zielgruppen
Maximilian Gigl und Julia Hagen engagierten sich dafür, das EJP für mehr Schü-
lerInnen zu öffnen und es sozialer zu gestalten. In einer Umfrage mit unseren
Mitgliedern haben sie den sozio-ökonomischen Hintergrund unserer Mitglieder
ermittelt. In einem zweiten Schritt versuchten sie über neue Kanäle mehr Schüle-
rInnen zu erreichen und diesen dann bei der Finanzierung ihrer Fahrten ins Ausland
zu helfen.
Interne Entwicklung
16
Auch im nächsten Jahr werden wir die Entwicklung und die Aktivitäten des Vereins
vorantreiben. Neben vielen kleineren, lokalen Aktivitäten gibt es bereits einige große
Veranstaltungen die nahen und welche wir Ihnen an dieser Stelle vorstellen möch-
ten.
Natürlich werden wir im nächsten Jahr unseren Veranstaltungskalender noch erwei-
tern und freuen uns auf spannende Projekte.
Ausblick
2011
17
2011
Dieses Frühjahr werden rund 70 Jugendliche aus ganz Europa in Heidelberg
zusammenkommen, um dort unter der Schirmherrschaft von Ilse Aigner, Bun-
desministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, und des
Oberbürgermeisters der Stadt Heidelberg, Dr. Eckart Würzner, über die globale
Ernährungsproblematik zu diskutieren. Unter dem Motto „Food for Thought“ sollen
sich die Delegierten mit den Problemen von Nahrungsmittelproduktion, Bevölke-
rungswachstum, Klimawandel und Entwicklungspolitik beschäftigen. Als offizielle
Kooperationspartner werden sich sowohl die Universität Heidelberg als auch die
Stadt organisatorisch und inhaltlich an dem Forum beteiligen.
Angesichts des Hungers und der Armut in Entwicklungsländern, des steigenden
Bedarfs an Nahrung in den Schwellenländern und den großen Mengen an Nah-
rungsabfall in den Industriestaaten sollen die TeilnehmerInnen Lösungsvorschläge
zum globalen Problem der nachhaltigen Ernährung entwickeln. Mit Naturkatastro-
phen wächst die Furcht vor weltweiten Hungersnöten. Der Trend zum Bio-Essen
und Vegetarismus in den westlichen Ländern zeigt zudem, dass ein Bewusstsein
für gesunde Ernährung immer präsenter wird. Das Internationale Forum steht ganz
im Zeichen der Ernährung. Die Delegierten sollen sich mit den Problemen von
Nahrungsmittelproduktion, Bevölkerungswachstum, Klimawandel und Entwick-
lungspolitik beschäftigen. Jedoch werden nicht nur Debatten zum Thema Ernäh-
rung und Umwelt schutz geführt, sondern dies soll während des Forums auch
konkret umgesetzt werden. Die Verpflegung soll hauptsächlich vegetarisch sein
und aus biologischem Anbau stammen, außerdem werden die TeilnehmerInnen
selbst kochen oder einen Bio-Bauernhof besuchen.
Internationales Forum in Heidelberg
31. März – 3. April 2011
FOOD FOR THOUGHT INTERnational Forum Heidelberg2011
18
Die Nationale Auswahlsitzung ist im jeden Jahr der Höhepunkt unserer Arbeit.
Seit 1990 organisiert das EJP diese Sitzung mit dem Ziel, zwei Delegationen
auszuwählen, die Deutschland auf den Internationalen Sitzungen des European
Youth Parliament vertreten werden. An der Nationalen Auswahlsitzung werden 12
Schulen der gymnasialen Oberstufe mit jeweils 8 SchülerInnen aus dem ganzen
Bundesgebiet teilnehmen.
Die 21. Nationale Auswahlsitzung des Europäischen Jugendparlaments findet
in der Landeshauptstadt Schwerin statt. 100 jugendliche Delegierte diskutieren
Fragen rund um die Zukunft der EU, wobei die europäische Identität eine zentrale
Rolle spielt. Die Schirmherrschaft übernehmen dieses Jahr Hans-Gert Pöttering,
Präsident des Europäischen Parlamentes a.D. und Erwin Sellering, Ministerpräsi-
dent des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Solidarität der EU-Mitgliedsstaaten auf
eine harte Probe gestellt und eine Debatte um die europäische Identität ange-
stoßen. Die TeilnehmerInnen werden dieses Problem aufgreifen, indem sie die
Bedeutung europäischer Werte diskutieren und feststellen, welchen Einflüssen sie
unterliegen. Die Visionen der Delegierten zur Zukunft der EU finden anschließend
Ausdruck in konkreten Handlungsmöglichkeiten für Europa.
21. Nationale Auswahlsitzung in Schwerin
27. April – 1. Mai 2011
19
80 Jugendliche laden wir Ende Mai nach Regensburg ein, um dort gemeinsam
Politik zu machen, aktuelle europapolitische Themen zu diskutieren und die kultu-
relle Vielfalt Europas zu erleben. In international besetzten Ausschüssen werden
sich die jugendlichen Delegierten dort mit dem europäischen Binnenmarkt ausei-
nandersetzen: Nach der Erweiterung der EU auf 27 Mitgliedsstaaten besitzt diese
nun den größten gemeinsamen Markt der Welt. Obwohl er zu einer der größten
Errungenschaften der europäischen Integration zählt, ist seine Umsetzung häufig
umstritten. In einer Zeit, in der wirtschaftliche Debatten ganz oben auf der euro-
päischen Tagesordnung stehen, erwarten wir spannende Diskussionen und neue
Ideen, wie die Jugend Europas mit dieser Krise umgehen würde.
Die Stadt Regensburg als historisch bedeutende Handelsstadt, die Handelsbezie-
hungen mit allen Ländern des Europäischen Kontinents pflegte und als großer Um-
schlagplatz für Waren aus ganz Europa galt, bietet dabei für die TeilnehmerInnen
die perfekte Kulisse, um sich mit dem Europäischen Binnenmarkt zu beschäftigen.
Europäisches Forum Regensburg
30. Mai – 4. Juni 2011
20
Im Sommer wird der „European Youth Summit on Climate Change and Adaptation
Strategies“ in Friedrichshafen ausgerichtet. Hier werden 100 Jugendliche im Alter
von 16 bis 25 Jahren aus ganz Europa zusammenkommen, um angesichts des
sich schon jetzt auswirkenden Klimawandels Anpassungsstrategien zu entwickeln.
Sechs Tage lang ist Friedrichshafen und das umliegende Dreiländereck am Boden-
see Schauplatz für spannende Debatten rund um umweltpolitische Themen.
Der fortwährend ansteigende Ausstoß von Treibhausgasen gefährdet das globale
Klimagleichgewicht und die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflan-
zen. Die meisten Bemühungen zur Reduktion von Treibhausgasen waren bisher
wenig effektiv. Je nach Region und Klimazone ist mit verschiedenen und unter-
schiedlich starken Konsequenzen des Klimawandelsaveränderung zu rechnen.
Daher muss sich die öffentliche Debatte verstärkt auf Vorsorge- und Schutzmaß-
nahmen der Gesellschaft vor den Gefahren des Klimawandels konzentrieren
Europas Jugend ist nicht nur die erste Generation, die mit der Klimadebatte
aufgewachsen ist, sondern auch die Generation der nächsten Entscheidungs-
trägerInnen. Wir wollen für die TeilnehmerInnen eine Plattform schaffen, um die
Problematik näher zu untersuchen und daraufhin innovative sowie kreative Anpas-
sungsstrategien zu entwickeln.
Europäischer Jugendklimagipfel in Friedrichshafen
15. – 20. August 2011
21
Vom 30. August bis 5. September wird das Europäische Jugendparlament bereits
zum vierten Mal in der Rhein-Main-Region zu Gast sein. Für unser Europäisches
Forum in Wiesbaden erwarten wir in der Landeshauptstadt rund 80 Jugendliche
aus ganz Europa, um europapolitische Themen zu diskutieren und die kulturelle
Vielfalt Europas kennenzulernen. Dazu trägt auch die weltoffene Stadt Wiesbaden
mit ihrer Lebensfreude bei, in der die Veranstaltung stattfinden wird. Die parlamen-
tarische Vollversammlung soll im Landtag des Landes Hessen stattfinden.
Integration ist nicht nur in den deutschen Medien zu einem wichtigen Thema
geworden, sondern ist schon seit jeher ein Thema in den Staaten Europas. Die
Arbeitsschwerpunkte dieser Sitzung werden sich besonders mit sozialen und
bildungspolitischen Aspekten der Integration Jugendlicher in den Staaten Europas
auseinandersetzen. Den TeilnehmerInnen soll so die Möglichkeit gegeben werden,
der Debatte der Integration ihre eigene Stimme zu geben. Des Weiteren werden
die Jugendlichen durch die eigenständige Entwicklung von konkreten Integrations-
projekten die Zukunft Europas aktiv mitgestalten – ihr Europa der Zukunft.
International Forum on Integration in Wiesbaden
30. August – 5. September 2011
22
Mitte Oktober findet in Leipzig die zweite Demokratiekonferenz statt. Das Euro-
päische Jugendparlament ist offiziell Teil des Programms und wird mit der jungen
Stimme Europas zur Diskussion beitragen. Dabei werden die Jugendlichen in inter-
nationale Ausschüsse verschiedene Facetten des Themas Demokratie beleuchten,
und Erfahrungen aus ihren Heimatländern nach Leipzig bringen. Der Schwerpunkt
der Konferenz liegt besonders auf der Frage, wie Demokratie und Politik der jun-
gen Generation näher gebracht werden kann. Dabei werden unsere TeilnehmerIn-
nen in den Dialog mit einflussreichen Politikern treten, um gemeinsam Strategien
gegen die vermeintliche Poltikverdrossenheit zu entwickeln.
Leipzig wird im Oktober Plattform für neue Ideen und Visionen rund um das
Thema der Annäherung von Jugend und Politik. Die Shell Jugendstudie „Jugend
in Sachsen“ hat ergeben, dass Jugendliche Politik immer mehr ablehnen, jedoch
eine hohe Bereitschaft zu gesellschaftlichem Engagement vorhanden ist. Dieses
Phänomen tritt nicht nur in Deutschland, sondern auch ganz Europa auf. Wie soll
eine Demokratie der modernen Gesellschaft ohne Träger aussehen? Politische Be-
teiligung ist eine Grundlage für die Existenz von Demokratie. Was geschieht also,
wenn diese nicht mehr gewährleistet ist? Hier setzen unsere TeilnehmerInnen an
und überlegen, was die Gründe für diese Entwicklungen und Probleme sind und
wie ihr zukünftiges Europa aussehen kann.
Die Delegierten sind die Entscheidungsträger von Morgen. Es soll eine Atmosphä-
re geschaffen werden, die die Entwicklung von neuen Ideen und Visionen fördert
und den Jugendlichen zeigt, wie spannend und wichtig es ist, Politik aktiv mitzuge-
stalten und sich daran zu beteiligen.
Europäisches Forum Leipzig
9. – 15. Oktober 2011
23
Wir möchten all unseren Unterstützern, Spendern, Förderern und Kooperationspartnern
ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2010 danken.
Insbesondere bedanken wir uns bei:
Vielen Dank!
IN KOOPERATION MIT DER VERTRETUNG DEREUROPÄISCHEN KOMMISSION IN DEUTSCHLANDIN KOOPERATION MIT DER VERTRETUNG DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION IN DEUTSCHLAND
Jean-Claude Trichet, Präsident der Europäischen Zentralbank, eröffnet die parlametarische Vollver-sammlung in der Frankfurter Paulskirche: „Diese Debatten sind sehr wichtig und ich bin mir sicher, dass sie einen Einfluss auf die Gesellschaft haben werden.“
2010Mai 2010: Als offizieller Teil des Kulturhauptstadtprogramms RUHR.2010 organsiert das Europäische Jugendparlament ein Europäisches Forum in Essen. 70 Jugendliche führen spannende Debatten rund um den Europäischen Strukturwandel
Das Europäische Jugendparlament im Unterricht! Mit unseren Schulveranstaltungen erreichen wir über 1.000 Schülerinnen und Schüler, um sie auf einzigartige Weise für europäische Politik zu begeistern.
www.eyp.de
August 2010: 250 Jugendliche aus über 30 Ländern diskturieren 10 Tage lang über Europas Rolle in der Welt. In der Wiege der Deutschen Demo-kratie, der Frankfurter Paulskirche, formulieren sie ihre Ideen zu weiteren Gestaltungen Europas. Artikel in der ZEIT, der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung loben die Begeisterung der jugendli-chen Delegierten für die Europäische Idee.