jahresbericht der christoffel-blindenmission 2017 · insgesamt wurden 2017 in cbm-geförderten...
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Zahlen und Fakten 9,2 Millionen Menschen half dieCBM umfassend mit medizini-scher Hilfe, Reha und Bildung.
Im BlickpunktJubiläum: Seit 50 Jahren wendet die CBM in Indien Leben zum Besseren.
InklusionÜber 95.000 Vertreter von Regie-rungen und Nichtregierungs orga -nisationen fortgebildet.
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CBM 2017Jahresbericht der Christoffel-Blindenmission
2 Jahresbericht 2017
Inhalt
Weltweite Hilfe der CBM-Föderation 4Augengesundheit 6Ohrengesundheit 8Körperbehinderungen 9Gemeindenahe inklusive Entwicklung 10Nothilfe 11Im Blickpunkt: 50 Jahre CBM in Indien 12Qualitätssicherung, Selbstverpflichtungen 13Aus dem Tätigkeitsbericht 14Jahresabschluss der CBM Deutschland 16CBM-Struktur und -Organe 19Ausblick 2018 20Die CBM dankt ihren Unterstützern 22Botschafter und Historie 23Impressum, Danksagung 24
Der CBM-Jahresbericht 2017 und der vollstän-dige, geprüfte CBM-Jahresabschluss 2017 zumDownload: www.cbm.de/jahresbericht
Wir senden Ihnen den Jahresabschluss 2017auch gern als Ausdruck zu – bitte richten SieIhre Anfrage an Marzena Gergens, Tel.: (0 62 51) 131- 2 95,E-Mail: [email protected]
„Die Tat der Liebe ist die Predigt, die jeder versteht.“
Pastor Ernst Jakob ChristoffelGründer der Christoffel-Blindenmission
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Menschen mit Behinderungen in armen Ländern trifft esmeist besonders hart: Sie haben in der Regel viel schlech-tere Bildungschancen als nicht behinderte Mitmenschenund kein oder nur ein geringes Einkommen. Ein Teufels-kreis droht, denn Armut wiederum begünstigt Krankheitenund bleibende Beeinträchtigungen.
Doch wussten Sie, dass sich etwa 50 Prozent aller Behin-derungen vermeiden lassen? Aus diesem Grund kämpfenwir gemeinsam mit unseren Unterstützerinnen und Unter -stützern sowie unseren Partnern und den Menschen inden Projektländern dafür, den Teufelskreis aus Armut und Behinderung zu durchbrechen!
Die Christoffel-Blindenmission (CBM) unterstützt Menschenmit Behinderungen in den ärmsten Regionen der Welt mitmedizinischer Hilfe, Rehabilitation, Durchsetzung ihrerRechte, Bewusstseinsbildung und Bildungsangeboten.
Auch im Jahr 2017 konnten wir so Millionen Menschenumfassend helfen! Wir bedanken uns deshalb herzlich beiallen Freundinnen und Freunden und hoffen, dass sie un-sere wichtige Arbeit für Menschen mit Behinderungenauch 2018 weiter unterstützen!
Mit den besten Wünschen
Dr. Peter Schießl Dr. Rainer Brockhaus– Vorstand –
Dr. Peter Schießl und Dr. Rainer Brockhaus Vorstände der Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V.
Rund eine Milliarde Menschen weltweit haben eine Behin-derung. 80 Prozent von ihnen leben in Entwicklungslän-dern, meist unter der Armutsgrenze. Für diese Menschenmacht sich die Christoffel-Blindenmission (CBM Deutsch-land) stark. Und das schon seit mehr als 100 Jahren.
Wir wenden Leben zum BesserenDie CBM ist eine Organisation für Entwicklungszusam-menarbeit. Ihr Ziel ist, Leben zum Besseren zu wenden –grundlegend und dauerhaft. Das gilt insbesondere fürMenschen in den ärmsten Regionen der Welt, die behin-dert sind oder in der Gefahr stehen, behindert zu werden.
Die CBM fördert Projekte in Afrika, Asien und Lateiname-rika. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen durchmedizinische Hilfe, Rehabilitation, Bildung, Prävention,Existenzsicherung, Katastrophenhilfe und anwaltschaftli-che Arbeit. Auch in Deutschland setzt sich die CBM dafürein, das Bewusstsein für die Situation behinderter Men-schen zu schärfen.
Teil der internationalen CBM-FöderationMit ihren Zielen und der Entwicklungszusammenarbeit ist die Christoffel-Blindenmission Teil der internationalenCBM-Föderation. Diese besteht neben der CBM Deutsch-land aus zehn weiteren nationalen Mitgliedsorganisa-tionen und dem Verein Christian Blind Mission (CBM International).
CBM International steuert zentral die weltweiteProgramm arbeit und setzt die von den nationalen Mit-gliedsvereinen in Australien, Deutschland, Großbritan-nien, Irland, Italien, Kanada, Kenia, Neuseeland, derSchweiz, Südafrika und den USA eingeworbenen Spendenin der Projektarbeit ein.
CBM International hat Beraterstatus bei den VereintenNationen (UN) und ist von der Weltgesundheitsorgani -sation (WHO) als Fachorganisation anerkannt.
Die Christoffel-Blindenmission (CBM)
Liebe Leserin, lieber Leser,
47 Millionen Eurodavon steuerte allein dieCBM Deutschland bei.
80 Millionen Eurostellten alle elf CBM-Mitgliedsvereine für die Projektarbeit zur Verfügung.
20,6 Mio. Euronach Asien
8,4 Mio. Euronach Latein-/Mittelamerika
41,4 Mio. Euronach Afrika
1 MillionSpenderinnen und Spender weltweitunterstützten die CBM; davon inDeutschland: 472.054.
Kenia erschwerte die Präsidentschaftswahl den Zugangder Menschen zu den Projekten bzw. die Außeneinsätzeder Projektteams zu den Menschen. In Sierra Leone warendafür Überflutungen und Schlammlawinen verantwort-lich. Bei den NTDs hat sich die Datenmeldung der Demo-kratischen Republik Kongo (DRC) verzögert. Aber die CBMist dort einer der bedeutendsten Partner der Regierungim Kampf gegen die NTDs: In der DRC allein erreichten wirim Vorjahr rund 49 Millionen Menschen. Im Kampf gegendie NTDs gehen wir daher auch für 2017 davon aus, mehrMenschen geholfen zu haben als bisher erfasst (s.S.6).
Strategie: Langfristige Entwicklung ermöglichenDie CBM verfolgt bei ihrer weltweiten Arbeit die Strategie,sich auf die ärmsten Regionen zu konzentrieren, um dortden Menschen grundlegend und dauerhaft zu helfen
Im Jahr 2017 förderte die CBM-Föderation1 530 Projekte in 54 Ländern undkooperierte dabei mit 376 lokalen Partnern. So half die CBM rund 9,2 Mil-lionen Menschen mit medizinischer Behandlung, Reha und Bildung sowieüber 26 Millionen gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten.
Kennzahlen der CBM-Arbeit
Der CBM-Föderation gelang es 2017, rund 9,2 MillionenMenschen umfassend zu helfen – mit medizinischer Hilfe,Bildung und Rehabilitation in den Kernbereichen der CBM-Arbeit (Augen-, HNO-, orthopädische und andere Erkran-kungen sowie Behinderungen). Damit bewegt sich dieLeistung der CBM-Föderation und ihrer lokalen Projekt-partner auf vergleichbarem Niveau wie im Vorjahr.
Zusätzlich zur Hilfe in den Kernbereichen erhielten mehrals 26 Millionen Menschen medizinische Hilfe gegen dievernachlässigten Tropenkrankheiten (Neglected TropicalDiseases, NTDs).
Schwierige Bedingungen vor Ort können die Arbeit vorübergehend behindern: So ging z.B. die Zahl erreich-ter Menschen in Kenia und Sierra Leone etwas zurück; in
4 Jahresbericht 2017
Ausgaben der CBM-Föderation nach Projektregionen
Weltweite Hilfe der CBM-Föderation
1 Die Angaben auf den Seiten 4 bis 12 beziehen sich auf die Arbeit der internationalen CBM-Föderation.
9,5 Mio. Euro wurden überregional verwendet
7,7 Millionen Menschenmit Augenkrankheiten, Sehbehinde -rungen und Blindheit erhielten me-dizinische Hilfe, Reha und Bildung;inklusive 413.468 Graue-Star-OPs.
513.324 Menschen mitorthopädischen Erkrankungensowie Körperbehinderungen erhielten medizinische Hilfe, Reha und Bildung.
527.800 Menschenwurden über gemeinde-nahe Entwicklung (CBID)gefördert.
95.122 Vertreter vonRegierungen und Teilnehmer von Nichtregierungsorganisatio-nen (NRO) wurden zum ThemaInklusion weitergebildet.
50.399 Menschenbekamen Hilfe zur Sicherung ihres Lebens -unterhalts.
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Programmausgaben 2017 nach Initiativen
sowie langfristige Entwicklung zu ermöglichen. Das Zielist, gemeinsam mit Regierungen, Netzwerken und den lokalen Partnern, die Gesundheitssysteme in den Projekt-ländern nachhaltig zu verbessern. Denn auch wenn dieCBM für Millionen von Menschen individuell das Lebenzum Besseren wendet, wollen wir uns nicht darauf be-schränken, sondern ganze Strukturen verbessern. Dies ist nur durch systemische Veränderungen leistbar.
Aufbau von Kapazitäten und Stärkung von RechtenErfreulich verläuft z.B. die Entwicklung in Indien, wo dieCBM nun über 50 Jahre lang aktiv ist (s.S.12). Im Südenwurden inzwischen so viele Menschen erreicht und Kapa-zitäten aufgebaut, dass die CBM ihre Arbeit seit 2015 v.a.in die ärmsten nördlichen Bundesstaaten verlagert. Dortzeigt der Aufbau neuer Kapazitäten nun erste Erfolge: Wir
erreichen mehr und mehr Menschen. Zudem gibt es eineerfolgreiche Kooperation mit der Regierung. Zu den besonderen Höhepunkten bei der Stärkung von Gesund-heitssystemen gehörte 2017 ein pan-afrikanisches Projektzur Stärkung der Rechte von Menschen mit Behinderun-gen in 40 Ländern. Für dieses bedeutende Projekt konntedie CBM Deutschland die Europäische Union (EU) als Ko-operations- und Finanzierungspartner gewinnen (s.S.15).
Des Weiteren konnte dank der CBM-Förderung eine neueAugenklinik im westafrikanischen Kamerun eröffnet wer-den (s.S.6f). CBM-geförderte Fortbildungsmaßnahmen zuden Themen Leben mit Behinderungen und Inklusion be-suchten rund 42.000 mehr Teilnehmer von Regierungenund Nichtregierungsorganisationen (NRO) als im Vorjahr(s.oben und S.10).
inklusive Augengesundheit 30,8%
andere bzw. initiativen-übergreifend 20,3%
gemeindenahe inklusiveEntwicklung (CBID) 10,0%
inklusive Entwicklung für Menschen mit Behinde-rungen (DID) 9,8%
Körperbehinderung und Reha 8,0%inklusive Bildung 6,1%
Existenzsicherung 4,5%
Nothilfe 3,8%
psychische Gesundheit 3,0%
Ohrengesundheit und Hörvermögen 2,9%
Katastrophenvorsorge 0,8%
624.966 Menschen mit Ohrenkrankheiten, Hör- undsprachbehinderungen erhielten medizinische Hilfe,Reha und Bildung.
Augengesundheit
Kurz nach der Geburt bemerkte dieMutter des drei Monate alten Kelvinden Grauen Star in seinen Pupillen.Als das Baby kräftig genug war,wurde es im CBM-geförderten KCMC-Kranken haus in Tansania operiert.
Insgesamt wurden 2017 in CBM-geförderten Projekten 41.000 Graue-Star-Operationen bei Kindern durch-geführt – ein enormer Anstieg imVergleich zu den Vorjahren. Dieser isthauptsächlich auf ein neues Kinder-
augenprojekt in Kenia zurückzufüh-ren. 21.387 Kinderaugen wurden dortim Jahr 2017 operiert.
Neue Augenklinik eröffnetAuch in Kamerun haben sehbehin-derte Kinder jetzt deutlich bessereChancen: Premierminister PhilémonYang eröffnete im März eine CBM-ge-förderte Augenklinik nahe der Haupt-stadt Jaunde. Es ist in Zentralafrikadie einzige nicht gewinnorientierteKlinik mit einem Trainingszentrum für
Ärzte und Fachpersonal. Die Augen-klinik verfügt über vier Operations-säle und 76 Patientenbetten. Eineeigene Kinderstation ermöglicht Ärz-ten und Pflegepersonal darüber hinaus die bestmögliche Behandlungder jungen Patienten.
30 Jahre erfolgreiche KooperationIm Kampf gegen vernachlässigte Tro-penkrankheiten (NTDs) hat die CBM2017 in elf Projektländern mehr als26 Millionen Menschen erreicht. Im
Die CBM verschaffte wieder Millionen armer Menschen Zugang zu augen-medizinischer Versorgung. Besonders im Blick: Kinder mit Grauem Starwie der kleine Kelvin. Die Zahl der OPs bei Kindern stieg 2017 massiv an.
Kinderaugen im Fokus
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CBM-Augenarzt Dr. Heiko Philippin (l.) untersucht den kleinen Kelvin. Dessen Mutter Adelaida (r.) freut sich für ihren Sohn über die geglückte Operation am Grauen Star.
6 Jahresbericht 2017
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wichtigsten Projektland, der Dem.Rep. Kongo, hat sich die Datenüber-mittlung verzögert. 2016 profitiertenin dem Land 49 Millionen Menschenvon der Zusammenarbeit mit derCBM. Wir gehen daher auch für 2017davon aus, mehr Menschen geholfenzu haben als bisher erfasst.
Auch Augenkrankheiten wie Trachomund Flussblindheit zählen zu denNTDs. Unbehandelt führen sie zu unumkehrbarer Blindheit. Fast achtMillionen Menschen erhielten inCBM-geförderten AugenprojektenMedikamente gegen diese NTDs.
So unterstützt die CBM seit 30 Jahrendie Verteilung des MedikamentsMectizan gegen Flussblindheit, das
Sehbehinderungen
7.547.706 augenkrankeMenschen erhielten 2017 u.a.durch folgende Maßnahmenmedizinische Hilfe:
565.746 Operationen, darunter 413.468 am GrauenStar. 40.964 dieser Grauer-Star-OPshalfen Kindern – eine Steige-rung gegenüber dem Vorjahrum 249 Prozent. 520.104 Brillen und vergrö-ßernde Sehhilfen wurdenverteilt.
Tropenkrankheiten (NTD)
7.915.705 Menschenerhielten in CBM-Augenprojek-ten Medikamente gegen diefolgenden vernachlässigtenTropenkrankheiten:
3.743.425 Menschen gegenTrachom 4.172.280 Menschen gegenFlussblindheit
Aus- und Weiterbildung
Folgende augenmedizinischeFachkräfte erhielten eine Aus-und Weiterbildung:
1.014 Augenärzte 1.447 augenmed. Mitarbeiter 860 Augenoptiker
Umfassende Hilfe für blinde und sehbehinderte Menschen 2017
11.068Menschen
bekamen Zugang
zu Bildung
1966
2017
7.547.706 Menschen mit
Augenkrankheiten,
Sehbehinderung und
Blindheit medizinisch
versorgt
174.876Menschen in
Projekten der
gemeindenahen
inklusiven
Entwicklung
Insgesamt: 7.733.650 Menschen
der Hersteller MSD Sharp & Dohmekostenlos zur Verfügung stellt. Mit Erfolg: Seit 2013 sind Kolumbien,Ecuador, Mexiko und Guatemala freivon Flussblindheit. In Togo und Ma-lawi wird inzwischen nur noch über-wacht, ob weitere Fälle auftreten.
Auszeichnung für AugenarbeitDas jahrzehntelange Engagement derCBM für blinde und sehbehinderteMenschen in Entwicklungsländernwurde im September mit einer be-sonderen Auszeichnung gewürdigt.Aus den Händen des portugiesischenPräsidenten nahm Dr. Babar Qureshi,Leiter Inklusive Augengesundheit derCBM, den „António ChampalimaudVision Award“ der gleichnamigenStiftung entgegen.
Insgesamt: 13,7 Mio.Operationen am Grauen Star
seit 1966
413.468 OPs im Jahr 2017
Die Welt des Hörens für alle öffnenNicht hören zu können, trennt Menschen voneinander. Deshalb kämpftdie CBM nicht nur gegen vermeidbare Gehörlosigkeit, sondern auchdafür, unheilbar gehörlose Menschen am Leben teilhaben zu lassen.
Mehr Menschen mit Hör- und Sprachbehinderungen hel-fen: Das hatte sich die CBM auch für 2017 vorgenommen –mit Erfolg. Im medizinischen Bereich wurden 12 Prozentmehr Kinder und Erwachsene erreicht als im Vorjahr. Unddie Hilfe der CBM endete nicht an der Krankenhaustür.Tausende schwerhörige oder gehörlose Menschen beka-men außerdem Zugang zu Bildung und Arbeit und könnennun aus eigener Kraft der Armut entfliehen.
Zusammen stärker als alleinUmfassende Hilfe funktioniert am besten durch Zusam-menarbeit – das lebten 2017 diese vier CBM-Partner aufden Philippinen eindrucksvoll vor: das „Visayas HearingCenter“, die „International Deaf Education AssociationPhilippines“, die „Davao Jubilee Foundation“ und „BetterHearing Philippines“. Gemeinsam bilden sie nun in vierRegionen des Inselreiches ein weites Netz, das medizini-
sche Hilfe und Früherkennung bietet, die Ausbildung vonLehrern für hörbehinderte Kinder ermöglicht und Arbeit-geber für das Schaffen von inklusiven Arbeitsplätzen sen-sibilisiert. Diese Vielfalt an Hilfen hatte es zuvor nicht inallen Regionen gegeben.
Schon 2016 hatten sich die vier CBM-Partner zusammen-getan, um voneinander zu lernen, große Reihenuntersu-chungen zu organisieren und Patienten leichter voneinem Projekt an ein anderes überweisen zu können. Außerdem erhofften sich die Organisationen unter demNamen „HEAL Cluster“ größeren, gemeinsamen politi-schen Einfluss. 2017 zahlte sich das aus. Den CBM-Part-nern gelang es, Hilfe für hörbehinderte Menschen in dasnationale Gesundheitsprogramm aufnehmen zu lassen –und so staatliche Hilfe in die Wege zu leiten, die künftigtausenden hörbehinderten Menschen zugutekommt.
Umfassende Hilfe für Menschen mit Hör- und Sprachbehinderung 2017Medizinische Hilfe
571.719 Menschen erhieltenohrenmedizinische Hilfe. Dazuzählten z.B.:
8.804 Ohrenoperationen 4.272 Hörgeräte und verstär-kende Hilfsmittel 109.094 medikamentöse Behandlungen 124.414 Hörtests 108.500 Sprachtherapie- undGebärdensprachkurse
Aus- und weitergebildet wurden:
62 HNO-Ärzte 93 HNO-Pflegekräfte 134 Audiologen
11.537hör- und
sprachbehinderte
Menschen
bekamen Zugang
zu Bildung
571.719Menschen bekamen
ohrenmedizinische
Hilfe
41.710 hör- und
sprachbehinderte
Menschen in Projekten
der gemeindenahen
inklusiven Entwicklung
Insgesamt:624.966 Menschen
8 Jahresbericht 2017
Ohrengesundheit
9
Fortbildung stärktGesundheitssysteme
Orthopädie
331.056 Menschen mitkörperlichen Beschwerdenwurden 2017 medizinischversorgt. 20.627 Operationenwurden vorgenommen:
4.133 Frakturen, 4.060 Klumpfüße, 3.051 Rekonstruktionen, 2.151 deformierteGliedmaßen, 1.980 Knochen- undGelenkentzündungen, 5.252 sonstige Operationen.
Orthopädische Hilfsmittel
43.516 Hilfsmittel wieProthesen, Rollstühle undGehhilfen verteilten CBM-Pro-jektpartner an körperlich behin-derte Menschen.
Rehabilitation und Bildung
Zusätzlich zur medizinischenVersorgung erhielten Menschenmit Körperbehinderungen inCBM-Projekten Rehabilitationund Bildung:
442.467 physio- bzw. ergo-therapeutische Behandlungen 31.070 Klumpfuß-Behandlun-gen wurden durchgeführt. 8.729 körperbehinderte Men-schen erhielten Zugang zuBildung. 233 auf Orthopädie speziali-sierte Ärzte, 215 Pflegekräfteund 1.106 Physiotherapeutennahmen an Fortbildungenteil.
Aus allen Teilen des Landes strömenPatienten in das von der CBM geför-derte „Zentrum für funktionale Reha-bilitation“ (CRMM) in Madagaskar.Dort werden körperbehinderte Men-schen medizinisch und rehabilitativbetreut. 60 Prozent von ihnen sindKinder. Sie leiden an typischen Krank-heitsbildern wie Klumpfuß, angebo-renen Fehlbildungen und schlechtverheilten Frakturen.
Wie in den meisten Entwicklungs -ländern ist das Gesundheitswesen in Madagaskar von Personalmangelund schlechter Ausstattung der Kran-kenhäuser gekennzeichnet. Die CBMsetzt deshalb hier und in ihren übri-gen Orthopädie-Projekten auf dieAus- und Fortbildung von Ärztensowie medizinischem Fachpersonal.
So nahmen 2017 insgesamt 448 aufOrthopädie spezialisierte Ärzte undPflegekräfte an Fortbildungen teil.Das entspricht einer Steigerung um87 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Neue Kinderorthopädie eingeweihtDie Aus- und Weiterbildung von medizinischem Fachpersonal in Ent-wicklungsländern verbessert dieGesund heitsversorgung nachhaltig.Die Fachkräfte sind aber auch auf dieadäquate Ausstattung ihrer Klinikenund Gesundheitszentren angewiesen,um hochwertige Arbeit leisten zukön nen. Gemeinsam mit dem PartnerCRMM weihte die CBM im August 2017einen barrierefreien Kinderorthopädie-Trakt mit OP-Saal und Physiotherapie-Räumen am „Itaosy District ReferenceHospital“ ein.
Im Jahr 2017 versorgten Projekte der CBM331.056 Menschen mit orthopädischen Erkran-kungen und Körperbehinderungen durch medi-zinische Maßnahmen: ein Plus von 16 Prozent.
Spezialisten wie den orthopädischen Chirurgen Dr. Paul Muwa aus Uganda gibt esin Entwicklungsländern viel zu wenig. Die CBM setzt deshalb verstärkt auf nach-haltige Aus- und Fortbildung.
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Körperbehinderungen
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Ein besseres Leben in der Gemeinschaft
Bildung
46.431 Menschen mit Behin-derungen bekamen Zugang zuBildung.
Existenzsicherung
20.033 Menschen erhielteneine Berufsausbildung.
14.156 Personen bekamen Zugang zum Arbeitsmarkt.
16.210 behinderte Menschenerhielten finanzielle Hilfe.
Empowerment (Befähigung)
433.589 behinderte und nichtbehinderte Menschen wurdenüber Inklusion informiert.
Menschen mit Behinderungen stehenin armen Ländern am Rand der Ge-sellschaft. Dieses Muster zu ändern,damit behinderte Kinder und Er-wachsene gleichberechtigt am Lebenteilhaben können, ist das Ziel der„Gemeindenahen inklusiven Ent-wicklung“ (engl.: Community BasedInclusive Development; kurz: CBID).
Ganzheitliche Hilfe in IndienDer CBM-Partner „TLM Kothara“ ausIndien zeigte 2017, wie dieses Ziel er-reicht werden kann. Das Projekt kon-zentrierte sich nicht mehr nur aufmedizinische Dienste, sondern sorgteerfolgreich dafür, dass Menschen mitBehinderungen aus 75 Dörfern Bil-dung erhielten, Arbeit fanden und vehement politisch für ihre Rechteeintraten.
Um in armen Ländern weltweit dasBewusstsein für Inklusion schon frühzu fördern, treibt die CBM gemein-sam mit ihren Projekt-Partnernschon seit Jahren kontinuierlich dieUmstellung von Sonderschulen aufinklusive Schulen für behinderte undnicht behinderte Kinder voran – mitgroßem Erfolg: Im Jahr 2017 warenzwei Drittel der CBM-gefördertenSchulen inklusiv.
Ferner wurden 338.467 Menschen mitund ohne Behinderungen sowie95.122 Teilnehmer von Regierungenund Nichtregierungsorganisationenüber die Rechte und Fähigkeiten vonbehinderten Menschen sowie derenMöglichkeiten zur Teilhabe an derGesellschaft aufgeklärt – ein weitererSchritt in Richtung mehr Inklusion!
Medizinische Hilfe ist für Menschen mit Behinderungen oft der ersteSchritt in Richtung einer guten Zukunft. Es braucht aber umfassendereHilfe, um ihr Leben grundlegend und dauerhaft zu verbessern.
Der CBM-Partner „Nudor“ in Ruanda gründete Spargruppen, in denen behinderte Menschengemeinsam ihr Geld verwalten und einander Kredite für Geschäftsideen gewähren.
10 Jahresbericht 2017
Gemeindenahe inklusive Entwicklung
11
Nothilfe erreicht fast100.000 Menschen
Flucht in Niger und Nigeria
CBM gesamt: 351.201 Euro,davon 241.158 Euro durchCBM Deutschland
Tausende Menschen sind rundum den Tschadsee auf der Fluchtvor Terror und Unruhen. Fast1.500 Kinder und Erwachsenewurden medizinisch betreut. DesWeiteren erhielten 500 Personen
eine Startfinanzierung, um sicheine neue Lebensgrundlage zuschaffen.
Die CBM reagierte 2017 in zehn Län-dern auf Notsituationen. Sie leistetebei Naturkatastrophen Hilfe, aberauch bei humanitären Krisen wie inNiger und Nigeria. In elf Projektenwurden insgesamt 93.522 behinderteund nicht behinderte Menschen mitdirekter Hilfe erreicht. Die Ausgabender CBM Deutschland betrugen indiesem Bereich 3,9 Millionen Euro.
CBM setzt ihre Kernkompetenz einDabei half die CBM vor allem mit medizinischer Behandlung, Reha-Maßnahmen und Hilfsmitteln wieRollstühlen, Krücken oder Sehhilfen.
Diese Kernkompetenzen der CBM bil-deten den größten Teil der Nothilfe-Maßnahmen. An zweiter Stelle folgtenSchutzmaßnahmen wie überflutungs -sichere Gebäude und die Verteilunganderer Hilfsgüter.
Beratung von OrganisationenZudem berät die CBM andere Hilfs -organisationen und schult deren Mit-arbeiter darin, ihre Arbeit inklusiv zu gestalten. Vor Ort helfen CBM-Mit -arbeiter als Berater dabei, dass auchdie Menschen mit Behinderungen inHilfsmaßnahmen und Katastrophen-pläne einbezogen werden.
Barrierefreie Brunnen, Lebensmittelverteilung,die alle erreicht, und gemeinsame Katastrophen-übungen: Die Nothilfe der CBM ist inklusiv.
Dürre in Simbabwe
CBM gesamt: 450.787 Euro,davon 440.149 Euro durchCBM Deutschland
Eine lange Trockenperiode sorg -te für Hunger und Wassermangelin Simbabwe. Die CBM half u.a.mit dem Bau von 30 Brunnen
und ebenso vielen großen Ge-meindegärten. 1.950 Haushalte
erhielten Hühner einer robus-ten Rasse, mit denen sie eineZucht aufbauen konnten.
Flut in Bangladesch
CBM gesamt: 428.900 Euro,davon 377.892 Euro durchCBM Deutschland
Naturkatastrophen und dasDrama der Rohingya-Flüchtlingewaren Gegenstand der CBM-Nothilfe. Über 2.000 Familien,die von Überflutungen betroffenwaren, erhielten Einmalzahlun-gen. 1.255 Geflüchtete wurdenmedizinisch versorgt.
Tropenstürme in Haiti
CBM gesamt: 797.992 Euro,davon 675.679 Euro durchCBM Deutschland
Ende 2016 verwüstete der Hurri-kan Matthew Haiti. Das Nothilfe-projekt zum (Wieder-)Aufbauumfasste u.a. die Sanierung undAusstattung von acht Schulen.Von weiteren Maßnahmen pro-fitierten insgesamt 21.243 Men-
schen. Davon waren 30 ProzentMenschen mit Behinderungen.
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Umfassende Hilfe für ein ganzes Land
1967: Start der CBM-Arbeit miteiner Blindenschule und augen-medizinischer Hilfe. Projekte zuExistenzsicherung folgen.
Behinderten Menschen ein besseres Leben schenken:Damit begann die CBM vor 50 Jahren in Südindien. Heute wendet die CBM im ganzen Land das Leben vonMenschen mit Behinderungen zum Besseren – in Klini-ken, Schulen und Rehazentren, auf Dorf- und Regierungs-ebene. Mit ihrer umfassenden Arbeit hat die CBM in Indien viele grundlegende Verbesserungen für Menschen
mit Behinderungen angestoßen. So sind z.B. derenRechte heute im Gesetz verankert und der Staat bezahltviele Hilfsleistungen. Ein Erfolg, der bisher vor allem imSüden Indiens angekommen ist und der die CBM nun antreibt, sich künftig verstärkt auf den noch ärmeren Norden zu konzentrieren – um auch dort Inklusion selbstverständlich werden zu lassen.
Vor 50 Jahren begann die CBM mit ihrer Arbeit in Indien. Seitdem hat sich dort für Menschen mit Behinderungen vieles zum Besseren gewendet – nicht nur im Kampf gegen vermeidbare Blindheit.
Dr. Anjum Jain rettet in der CBM-geförderten Augenklinik „Fatima Hospital“ jeden Tag das Augenlicht unzähliger blinder Menschen.
1977: Die CBM führt dasKonzept der gemeindenahenRehabilitation in Indien ein –die Hilfe kommt somit in die Dörfer.
1980: Die CBM machterstmals eines ihrerBildungsprojekte inklusiv.
1983: Die CBM beginntdamit, indische Augen-ärzte auszubilden.
2004: Die indische Regierungzeichnet die CBM für ihrenKampf gegen vermeidbare Blindheit aus.
2013: Die CBM arbeitet an einer nationalen Strategiefür gemeindenaheReha mit.
2017: Die CBM feiertihr 50. Jubiläum in Indien – und erhälteinen Preis für einneues Projekt: Behinderte Menschenlernen ökologischeLandwirtschaft.
Meilensteine der CBM in Indien
12 Jahresbericht 2017
Im Blickpunkt: 50 Jahre CBM in Indien
13
Unsere Arbeit –für Sie transparentJede Spende soll bestmöglich wirken. Internesowie externe Kontrollen und Standards sicherndarum die Qualität unserer Arbeit. Jeder Euro,den wir ausgeben, ist nachvollziehbar.
DZI-Spendensiegel
Seit 1993 führen wir ununterbrochen das Spen densiegel des DZI(Deutsches Zentralinsti-
tut für soziale Fragen). Dafür mussdie CBM bei sparsamer Haus halts-führung eine transparente und ordnungsgemäße Verwendung der Spenden nachweisen.
Transparenzpreis 2015
Ausgezeichnet wurde die CBM durchCaritas und Diakonie Deutschland.
Interne Prüfungen
Die Zahlungsfreigabe unterliegtbei der CBM hierarchischen Zeich-nungsberechtigungen. SämtlicheZahlungen erfolgen durch zweiBankbevollmächtigte aus den Abteilungsleitungen bzw. dem Vorstand. Der Budgetprozess innerhalb des deutschen Vereins durchläuft mehrere Entschei-dungsstufen bis hin zur Verab-schiedung durch den Aufsichtsrat.
Richtlinien und Standards
Selbstverpflichtung
Die CBM verpflichtet sich u.a.,im Einklang mit nationalenGesetzen zu handeln und in derSpendenwerbung auf Übertrei-bungen, irreführende Fotos oderMitteilungen zu verzichten.
VENRO-Verhaltenskodex
Die CBM ist Mitglied bei VENRO(Verband Entwicklungspolitikund Humanitäre Hilfe deutscherNichtregierungsorganisationen).
Kindesschutz-Richtlinien
Alle Mitarbeiter der CBM undihrer Partner verpflichten sich,die Richtlinien zum Kindes-schutz einzuhalten. Die CBM unterstützt die UN-Kinder-rechtskonvention.
Nothilfe-Kodex
Die CBM hat sich dem Verhal-tenskodex des Deutschen Roten Kreuzes verpflichtet.
Unsere Partnerprojekte
Mitarbeiter unserer Regionalbürosund Fachberater besuchen unserePartner regelmäßig. Sie prüfen diezweckbestimmte Verwendung derSpenden und helfen bei der effek -tiven Umsetzung der Projektvorha-ben. Die Projektpartner sind u.a.verpflichtet, regelmäßig Berichte einzureichen und ihren Jahresab-schluss von unabhängigen Prüfernkontrollieren zu lassen.
Externer Wirtschaftsprüfer
Unabhängige Wirtschaftsprüfer kon-trollieren regelmäßig die satzungs-gemäße Verwendung der Mittel.
Kontrolle durch Kooperation
Die CBM führt mit dem Bundes-ministerium für wirtschaftliche Ent-wicklung und Zusammenarbeitsowie der EU gemeinsam finanzierteProjekte durch und unterliegt dabeider Kontrolle dieser beiden Geber.
Initiative Transparente
Zivilgesellschaft
Als Unterzeichner dieser Initiativegeht die CBM die Selbstverpflichtungein, transparent zu kommunizieren.
INGO Accountability Charter
Die CBM ist Unterzeichnerin derCharta von INGO (International Non-Governmental Organisations) –einem Zusammenschluss internatio-naler Nichtregierungsorganisationen. Darin legen wir u.a. Rechenschaft abüber unsere ökonomische, umwelt-verträgliche und soziale Leistungsowie die Arbeitsprinzipien.
Kontrollmechanismen
Qualitätssicherung und Selbstverpflichtungen
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Auf dem Weg in eine inklusive ZukunftDie CBM Deutschland ist immer in Bewegung. Auch 2017 sind wir neueWege gegangen, um noch mehr Menschen mit Behinderungen in denärmsten Regionen der Welt grundlegend und dauerhaft helfen zu können.
2017 war ein sehr erfolgreiches Jahrfür die CBM Deutschland: Währenddas Gesamtspendenaufkommen inDeutschland nach Angaben der Ge-sellschaft für Konsumforschung (GfK)leicht sank, konnte die CBM ihreSpendeneinnahmen deutlich steigern(s.S.16-18).
So war es möglich, Menschen mit Be-hinderungen in Entwicklungsländernnoch umfassender zu helfen. Ein Ziel,das sich die CBM-Föderation bereits2016 mit einer neuen Strategie gesetzthat (s.S. 15).
Die CBM Deutschland unterstützt dieinternationale Strategie 2017-2021+mit eigenen Schwerpunkten. Dabeigeht es auch darum, die CBM inDeutschland bekannter zu machen,um auf diese Weise mehr Menschenmit Behinderungen in armen Ländernumfassend helfen zu können.
Markenkampagne gestartetDazu startete die CBM im Herbst eineMarkenkampagne. In deren Mittel-punkt stand ein Fernsehspot, der vonWerbung im Bereich Online und Printbegleitet wurde. Dabei präsentierte
sich der deutsche Verein erstmals inseinem neuen Corporate Design. Au-ßerdem testete die CBM die Wirkungvon TV-Werbung, die die Zuschauerdazu motiviert, mittels Telefon zuspenden (Direct Response Television).
In Zusammenarbeit mit externenDienstleistern baute die CBM auch dieWerbung an Infoständen in deutschenStädten (Face-to-Face-Akquise) aus,betrieb Telefon- und Online-Fund -raising und präsentierte ihre Arbeit inPostsendungen, ihrer Spenderzeit-schrift „BlickKontakt“ und Beilagen.
2017 baute die CBM ihre Hilfe für Menschen mit Behinderungen in armen Ländern weiter aus. So freutensich in Äthiopien viele Kinder über den Zugang zu sauberem Wasser, das sie vor Trachom schützt.
14 Jahresbericht 2017
Aus dem Tätigkeitsbericht der CBM Deutschland
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Die Strategie 2017-2021+ der CBM Die CBM-Föderation will bis 2021 und darüber hinaus ihre Füh-rungsposition in der inklusiven Entwicklungszusammenarbeitausbauen, um behinderten Menschen noch effizienter zu hel-fen. Die Strategie konzentriert sich auf sieben Initiativen:
inklusive Augengesundheit gemeindenahe inklusive Entwicklung (Community Based Inclusive Development, CBID) inklusive Bildung inklusive Entwicklung für Menschen mit Behinderungen psychische Gesundheit Ohrengesundheit Nothilfe
Die CBM Deutschland legt den Fokus neben ihrem KernbereichAugengesundheit auch auf CBID und inklusive Bildung, um dasLeben behinderter Menschen grundlegend und dauerhaft zumBesseren zu wenden (s.S. 10).
Die CBM begleitete im Reformationsjahr das „Luther Pop-Oratorium“ als Charity-Partner und die einzelnen Konzerte mit Infoständen.
Den vollständigen Bericht
finden Sie im Jahres-
abschluss unter
www.cbm.de/Jahresbericht
Eine Liste aller Dienstleister der CBMfindet sich im vollständigen Jahres-abschluss 2017.
Zahl der Spender erhöhtAußerdem steigerte die CBM ihre Bekanntheit mit zahlreichen Veran-staltungen, bei denen sie ihre Arbeitvorstellte. Ein Höhepunkt war das„Luther Pop-Oratorium“, das die CBMwährend des ganzen Reformations-jahres als Charity-Partner begleitete.
In Folge all dieser Aktivitäten erhöh-ten sich nicht nur die Spendenein-nahmen, sondern auch die Zahl derSpenderinnen und Spender um rund20.000 auf 472.054.
Um die Rechte von Menschen mit Behinderungen weltweit zu stärken,baute der deutsche Verein außerdemseine Position als Fachorganisationim Bereich Inklusion weiter aus. Soübernahm die CBM Deutschland2017 die Gesamtverantwortung fürdie Abwicklung der weltweiten Ver-teilung des Medikaments Mectizangegen Flussblindheit (s.S.6-7).
Panafrikanisches GroßprojektDas Ziel der CBM ist es generell, dieGesundheitssysteme von Entwick-lungsländern zu stärken, um so nichtnur für einzelne, sondern für Millio-nen Menschen ein besseres Leben zu ermöglichen. Deshalb ist ein pan-afrikanisches Projekt zur Stärkungder Rechte behinderter Menschen ein Meilenstein des Jahres 2017.
Dieses Projekt wird von der EU mit2,4 Millionen Euro gefördert. Es um-spannt 40 Länder und unterstützt 27 panafrikanische Verbände vonSelbsthilfegruppen sowie Jugendver-bände von Menschen mit Behinde-rungen.
Das Ziel des Projekts ist, die Entwick-lung und verbindliche Annahme einesafrikaspezifischen Behindertenrechts -protokolls und eines Modellgesetzesfür die Belange von behinderten Men -schen in Afrika durchzusetzen. Dieskann ein weiterer wichtiger Schritt zueiner inklusiven Zukunft sein.
CBIDInklusion
Auge
Psyche
Bildung
Ohr
Nothilfe 7Initiativen
Die Erträge der CBM Deutschlandsind 2017 um 185,8 Millionen auf262,7 Millionen Euro gestiegen (Vorjahr: rund 76,9 Millionen).
Hauptgründe waren die Spendenent-wicklung und die Neustrukturierungdes „Mectizan Donation Program“(MDP). Bei diesem großen Arzneimit-telspendenprogramm der Firma
Merck Sharp & Dohme (MSD) gegenFlussblindheit hat die CBM Deutsch-land nun die Gesamtverantwortungübernommen. Die damit einherge-hende Sachspende ist als Ertrag undals Projektaufwand in der Gewinn-und Verlustrechnung (GuV) abzubil-den. Die Größenordnung lag für 2017bei 179,5 Millionen Euro. Diese neugeschaffenen Strukturen bleiben
auch in den Folgejahren bestehen. In der GuV des Geschäftsjahres 2017 (s. Tabelle oben) umfasst die Position„Umsatzerlöse“ die Erträge aus Ver-mietungen, den Geschäftsbetriebensowie dem Zweckbetrieb des Ernst-Christoffel-Hauses in Nümbrecht. Imideellen Bereich ergab sich ein Jahres -fehlbetrag von 2,6 Millionen Euro (im Vorjahr: Jahresüberschuss von
Die Spenderinnen und Spender haben der CBM Deutschland erneut einestarke finanzielle Basis gegeben, um den Menschen mit Behinderungen inden ärmsten Regionen der Welt zu helfen.
Die CBM arbeitet auf einer soliden Grundlage
Gewinn- und Verlustrechnung nach Ergebnisbeitrag in TEuro
31.12.2017 31.12.2016
Spendenerträge 235.004 51.237
davon: Geldspenden 49.507 46.510 davon: Spenden anderer Organisationen 3.807 2.189 davon: Sachspenden 181.416 .308 davon: Nothilfe .274 2.231 (Saldo Einnahmen und Ausgaben des Jahres) Nachlässe 10.524 11.717 Bußgelder .182 .250 Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln/Kofinanzierung 4.708 4.364
1a. Spendenerträge und Zuwendungen 250.418 67.5691b. Umsatzerlöse 5.996 5.9612. sonstige betriebliche Erträge 6.323 3.376
Summe Erträge 262.738 76.906
3. Projekt- und Programmarbeit 234.727 50.8574. Personalaufwand 8.980 8.1675. Abschreibungen 1.874 1.0926. sonstige betriebliche Aufwendungen 18.185 15.481
Summe Aufwendungen 263.766 75.598
7. Finanzergebnis 1.222 .-488. Steuern von Einkommen und Ertrag .0 .0
9. Ergebnis nach Steuern/Jahresergebnis .194 1.261
16 Jahresbericht 2017
Jahresabschluss der CBM Deutschland
17
1,6 Millionen Euro), ein Jahresüber-schuss aus den Zweckbetrieben von1,3 Millionen Euro (Vorjahr: Jahres-fehlbetrag von 1,5 Millionen Euro),aus Geschäftsbetrieben (Dienstleis-tungen für CBM International und Erträge aus Sponsoring) ein Jahres-überschuss von rund 7.000 Euro (imVorjahr: rund 33.000 Euro) sowie inder Vermögensverwaltung ein Jahres -überschuss von 1,5 Millionen Euro(im Vorjahr: 1,2 Millionen Euro).
In Summe ergibt sich damit ein Jah-resüberschuss von 0,2 Millionen Euro(Vorjahr: 1,3 Millionen Euro). Es istvorgesehen, den Jahresüberschussden Rücklagen zuzuführen.
Satzungsaufwand gestiegenDer Aufwand für Satzungsarbeit istim ideellen Bereich und beim Ernst-Christoffel-Haus um 187,5 Millionenauf 241,8 Millionen Euro gestiegen.Dies lag an den Sachspenden ausdem MDP (+179,5 Millionen Euro)sowie den Mittelabflüssen in Projekteüber CBM International. Diese betru-gen 46,9 Millionen Euro (im Vorjahr:37,5 Millionen Euro).
Der Werbe- und Verwaltungsaufwandstieg um 0,8 Millionen Euro. Wesentli-che Ursache war die Sonderabschrei-bung auf das IT-System Navision.
Die DZI-Quote beträgt 7,8 Prozent(für den Werbe- und Verwaltungsaufwand in Relation zum Gesamt-aufwand aus Satzungsarbeit, Werbe-und Verwaltungsaufwand).
Liquiditäts- und FinanzlageDie Liquiditäts- und Finanzlage ist fürdie Zwecke des Vereins angemessen.Die Bilanzsumme hat sich leicht er-höht. Der Anstieg der Finanzanlagenresultiert aus dem Transfer vom ope-
Aufwendungen in TEuro* 31.12.2017 31.12.2016
Projektförderung 230.932 47.491Programmentwicklung und Projektbearbeitung 2.890 2.509Projektimplementierung 2.319 1.480Bewusstseinsbildung 5.642 2.848
Satzungsarbeit Zwischensumme 241.782 54.327 Werbung und Spenderservice 13.532 15.240Verwaltung 6.828 4.345
Werbe- und Verwaltungsaufwand 20.360 19.586
Geschäftsbetrieb und Vermögensverwaltung 1.624 1.685
Summe Aufwendungen 263.766 75.598
*Aufwandsstruktur gemäß DZI-Systematik
Bilanz Aktiva in TEuro 31.12.2017 31.12.2016
Immaterielle Vermögensgegenstände .517 1.530Sachanlagen 20.147 19.736Finanzanlagen 24.754 19.704
Summe Anlagevermögen 45.418 40.970
Vorräte .80 .69Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 15.960 11.371Bankguthaben, Kasse 12.621 21.480
Summe Umlaufvermögen 28.662 32.919Rechnungsabgrenzungsposten .12 4
74.091 73.893
Bilanz Passiva in TEuro 31.12.17 31.12.16
Vereinsvermögen 16.052 16.052Rücklagen 2.581 1.320Bilanzgewinn/-verlust .194 1.261
Summe Eigenkapital 18.827 18.633
Rückstellungen 34.350 38.785Verbindlichkeiten 20.821 16.344Rechnungsabgrenzungsposten .93 .132
74.091 73.893
Bei der CBM können Sie sicher sein, dass Ihre Spende ankommt – seit 1993
bestätigt vom DZI.
18 Jahresbericht 2017
Gehaltsbandbreiten Brutto-Jahresgehälter in TEuro
Unterer Wert Ø Oberer Wert
Leitungsebene* 61 86 132Teamleitung 50 57 67Sachbearbeitung / 27 46 70Experten
*Bereichsleiter und Vorstand
rativen Finanzmittelbestand in die Vermögensverwaltung.Der Anstieg bei Forderungen und sonstigen Vermögens -gegenständen stammt überwiegend aus der Zunahmemehr jähriger Projekte mit Unterstützung öffentlicherGeber. Der Rückgang des Geldvermögens liegt neben dem Transfer in die Vermögensverwaltung in der Aus -weitung der Projektförderung 2017 begründet.
Die Zahlungsfähigkeit war im Jahr 2017 stets gegeben –auch bei kurzfristig fällig werdenden Mittelabrufen für internationale Hilfsprojekte.
Gehälter und BezügeDie Gesamtbezüge der Vorstände (inkl. Jahresbruttoge-halt, Dienstwagen, zusätzliche Altersvorsorge) liegen beirund 128.000 und 132.000 Euro (s. Tabelle „Gehaltsband-breiten“). Den Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden fürGremiensitzungen rund 3.000 Euro (Reise- und Übernach-tungskosten) ersetzt. Vereinsmitgliedern vergütete dieCBM Deutschland Honorare für Dienstleistungen von ins-gesamt rund 2.000 Euro. Die Bruttogehaltsspannen teilensich auf wie in der Tabelle angegeben. Im Tarifbereichwird ein 13. Monatsgehalt bezahlt.
Eine Partneragentur für Direktansprache (Face-to-Face-Marketing) zahlt den beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgsabhängige Vergütungen.
Unselbstständige StiftungenDer Vermögensstock der Ernst-Christoffel-Stiftung hat sichdank Zustiftungen um 1,3 Millionen Euro auf 9,6 MillionenEuro erhöht. Innerhalb der Ernst-Christoffel-Stiftung be-stehen 17 Stiftungsfonds mit einem Gesamtvolumen von1,8 Millionen Euro.
Die vier rechtlich unselbstständigen Stiftungen (Ernst-Christoffel-Stiftung, Ernst-Scheschonk-Stiftung, Zoch-Stif-tung, Abbas-und-Margarete-Schah-Mohammedi-Stiftung)mit insgesamt 10,8 Millionen Euro Stiftungskapital haben2017 rund 0,4 Millionen Euro für die Satzungsarbeit derCBM Deutschland ausgeschüttet und einen Jahresüber-schuss von 0,3 Millionen Euro erzielt, der 2018 weitgehendin Projekte fließt.
Jahresabschluss 2017 geprüftDer Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 wurdegemäß dem Handelsgesetzbuch und der Stellungnahmedes Instituts der Wirtschaftsprüfer zur Rechnungslegungvon Vereinen aufgestellt. Der Verein bilanziert wie einegroße Kapitalgesellschaft und ist als gemeinnützig vonder Körperschaftssteuer befreit, weil er ausschließlich undunmittelbar steuerbegünstigten mildtätigen Zweckendient. Steuerpflichtig ist nur der wirtschaftliche Geschäfts -betrieb.
Der Jahresabschluss 2017 der CBM Deutschland wurdevon der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG geprüftund erhielt am 15. Mai 2018 den uneingeschränkten Be-stätigungsvermerk. Der Verein ist satzungsgemäß prü-fungspflichtig.
Bensheim, 15. Mai 2018, Christoffel-BlindenmissionDeutschland e.V.
Dr. Peter Schießl Dr. Rainer Brockhaus – Vorstand –
Der CBM-Jahresbericht 2017 und der vollständige, geprüfte CBM-Jahresabschluss 2017 zum Download:www.cbm.de/jahresbericht
Wir senden Ihnen den Jahresabschluss 2017 auch gern alsAusdruck zu – bitte richten Sie Ihre Anfrage an MarzenaGergens, Tel.: (0 62 51) 131- 2 95, E-Mail: [email protected]
Jahresabschluss der CBM Deutschland
Die CBM DeutschlandDer älteste und größte Mitgliedsver-ein der internationalen CBM-Födera-tion ist die CBM Deutschland. Zum31.12.2017 waren 169 Mitarbeiter beider CBM Deutschland und 105 Mit -arbeiter im Ernst-Christoffel-Haus inNümbrecht beschäftigt. Die Schwer-behindertenquote lag bei 7,1 Prozent.Die Geschäfte des Vereins führengleichberechtigt zwei Vorständegemäß §26 BGB.
KontrollorganeDas oberste Organ ist die Mitglieder-versammlung. Sie bestand Ende 2017aus 67 ehrenamtlichen Mitgliedern.Die Mitgliederversammlung entschei-det über Grundsatzfragen, nimmtden Jahresabschluss entgegen, beschließt Satzungsänderungen,wählt und entlässt den Aufsichtsrat.
Der Aufsichtsrat kontrolliert und unterstützt den Vorstand. Er be-stimmt die Richtlinien der CBM-Arbeit und entscheidet über die Berufung und Abberufung der Vorstände. Zudem verabschiedet er den Jahreshaushaltsplan, denJahresabschluss und prüft die Berichte des Vorstands.
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Die Organisation der CBM
Mitgliedsverein Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V.
Int. Programme& polit. Arbeit
Private Geber
Öffentliche Geber
Projekte &Organisation
Infrastruktur &Help-Desk
Ernst-Christoffel-Haus
Spenderservice
Legate-Abwickl.
Finanzen &Controlling
IT &Organisation
Rechnungswesen & Bilanzen
Bewusstseins-bildung
Veranstaltungs-management
BildungsarbeitGroßspender- &
Engagement-beratung
FundraisingInnovation
(online)
LegateFundraising
Fundraising & Spender-
kommunikation
Marketing &Fundraising
Führungsteam
Vorstand
FachberatungPersonal
CBM International – „Christian Blind Mission e.V.“
Vorstand Programmarbeit
Innenrevision und Qualitätssicherung
Governance, Strategie &Kommunikation
Anwaltschaft& Allianzen
Programm-entwicklung
Finanzen &operatives Geschäft
Die komplette CBM-Satzung
finden Sie im Internet unter:
www.cbm.de/satzung
VorstandFinanzen
Presse &Information
Unternehmen &Stiftungen
Personal &interne Dienste
Vorstand
Dr. Peter Schießl, Dr. Rainer Brockhaus*
* Das Ressort mit Int. Programme & polit. Arbeit, Presse & Information sowie Bewusstseinsbildung wird von Oktober 2017 bis September 2018 kommissarisch von Dr. Peter Schießl geleitet.
Kirchen
Produktion &Logistik
Redaktion
Publikationen
Die elf Mitgliedsvereine der inter-nationalen CBM-Föderation ent-senden je einen Vertreter in dieMitgliederversammlung. Diese kontrolliert das Führungsteam vonCBM International. Dieses Teambesteht aus zwei hauptamtlichenMitgliedern sowie sechs aus demManagement der Mitgliedsvereine.Die CBM Deutschland wird von
Dr. Rainer Brockhaus vertreten. Er ist Sprecher des Führungsteams(Stimmrecht: 41,4 Prozent). Aufdie Vertreter der übrigen Mitglieds -vereine entfallen 33,6 Prozent, auf die beiden hauptamtlichenMitglieder zusammen 25 Prozent. Die Stimmrechte sind vom Finanz -beitrag des jeweiligen Vereins ab-hängig.
wählt kontrolliert
ernennt kontrolliert
Mitgliederversammlung
Aufsichtsrat
Polit. Arbeit &Beratung
CBM-Struktur und -Organe
20 Jahresbericht 2017
Die 2030-Agenda für nachhaltige Ent-wicklung und die Behindertenrechts-konvention der Vereinten Nationensetzen den äußeren Rahmen für dieweltweite Programmarbeit der inter-nationalen CBM-Föderation.
Programmarbeit 2018Im Rahmen der Strategie 2017-2021+der CBM-Föderation legt der deut-sche Verein den Schwerpunkt seinerProgrammarbeit auf die Initiativen„inklusive Augengesundheit“ sowie„gemeindenahe inklusive Entwick-lung“ (Community Based InclusiveDevelopment, CBID) und inklusiveBildung. Geografisch fokussiert sichdie CBM Deutschland auf 27 strategi-sche Länder, in die 80 Prozent derProjektaufwendungen fließen, undaußerdem auf 13 spezifische Inter-ventionsländer.
Die Programmabteilung des deut-schen Vereins begleitet im Jahr 2018die Landesplanungen in der Demo-kratischen Republik Kongo, ferner inTansania, Sambia, Malawi und Kame-run. Die CBM Deutschland betreutaußerdem die fachlichen Planungenweiterer globaler Initiativen der CBM-Föderation: Nothilfe, „inklusiveEntwicklung für Menschen mit Behin-derungen“ (Disability Inclusive Development, DID) und „psychischeGesundheit“. Dabei müssen die An-forderungen aktueller und potentiel-ler Geldgeber berücksichtigt werden.
Entwicklung des FundraisingsDie bereits in den Vorjahren verfolg-ten Ziele prägen auch für 2018 die Aktivitäten im Fundraising. Ein be-sonderes Augenmerk liegt dabei aufder Verbreiterung der Unterstützer-
basis: Die CBM diversifiziert und opti-miert ihre Aktivitäten zur Gewinnungvon Spenderinnen und Spendern. Außerdem versucht sie, weitere Ein-zelspender dazu zu motivieren, sichals Dauerspender zu engagieren, undlädt bisherige Dauerspender ein, ihrenBeitrag zu erhöhen.
Die CBM setzt die Markenkampagnezur Erhöhung ihrer Bekanntheit inDeutschland fort, die sie 2017 erst-mals durchgeführt hatte. Zudemführt sie zum Ausbau von Stiftungs-partnerschaften eine gemeinsameVeranstaltungsreihe mit der Beth-mann Bank durch; Schirmherr ist derVerleger Dr. Florian Langenscheidt.
Bei all dem ist und bleibt es das vor-rangigste Ziel der CBM Deutschland,das Leben von noch mehr Menschen
Die CBM-Föderation setzt den Aufbau der Programm-Initiativen ihrerStrategie 2017-2021+ fort. Die CBM Deutschland unterstützt dabei aus-gewählte Schwerpunktinitiativen und baut ihr Fundraising weiter aus.
Für behinderte Menschen weiter volle Kraft voraus
Foto
: CBM
Ajara (75, r.) aus Kamerun ist auf beidenAugen stark sehbehindert. Bei ihr wurde beidseitigerGrauer Star festgestellt.Doch im CBM-geförderten„Banso Baptist Hospital“ bekommt sie medizinischeHilfe: Sie kann nach derAugen-OP wieder sehen.
Ausblick 2018
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Finanzplan 2018 in TEuro* Ist 2017 Plan 2018
Ideeller Bereich
Spendenerträge und Zuwendungen 250.173 158.041davon: Sachspenden 181.416 80.000
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge 4.659 0
Ergebnis Erträge 254.832 158.041
Aufwand Satzungsarbeit -237.456 -140.900davon: Projektförderung -226.605 -129.600
Programmentwicklung und Projektbearbeitung -2.890 -3.180Projektimplementierung -2.319 -2.298Bewusstseinsbildung -5.642 -5.822
Aufwand Werbung und Verwaltung -19.972 -21.278
Ergebnis Aufwendungen -257.428 -162.177
Jahresergebnis Ideeller Bereich -2.596 -4.136
Jahresergebnis Zweckbetrieb 1.316 0
Jahresergebnis Geschäftsbetrieb 7 0
Jahresergebnis Vermögensverwaltung 1.466 .539
Jahresergebnis Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. 194 -3.597
*Alle Werte sind kaufmännisch gerundet.
mit Behinderungen in den ärmstenRegionen der Welt grundlegend unddauerhaft zum Besseren zu wenden.
Schwerpunkt inklusive BildungDen Schwerpunkt ihrer politischenArbeit legt die CBM Deutschland imJahr 2018 auf das Thema inklusiveBildung. Das hat verschiedeneGründe: zum einen die Wiederauffül-lungskonferenz der Globalen Partner-schaft für Bildung; bei diesenKonferenzen machen die Geberlän-der ihre Finanzzusagen. Das Ziel ist,hochwertige Bildung in den ärmstenLändern der Welt zu ermöglichen.
Zum anderen verspricht der G7-Re-port zum Thema Bildung der siebenwichtigsten Industrieländer, neue Dy-namik in den Diskurs zu bringen. Undauch Argentinien will sich in seinerG20-Präsidentschaft mit globaler Bil-dung beschäftigen. Bei der Arbeit zudiesen Anlässen wird das Team „poli-tische Arbeit“ der CBM Deutschland
erstmals die politische Arbeit in derCBM-Föderation koordinieren.
Finanzplan 2018Der Aufsichtsrat der CBM Deutsch-land hat den Finanzplan für 2018 miteinem Jahresfehlbetrag von 3,6 Mil-lionen Euro verabschiedet. Da derFokus des Geschäftsbetriebs weiterauf kostendeckenden Dienstleistun-gen für CBM International liegt, isthier ein ausgeglichenes Ergebnis ge-plant. Das Ernst-Christoffel-Hauswurde – begründet durch den Ver-kauf im Frühjahr 2018 – nicht einge-plant. Für die Vermögensverwaltungist ein Überschuss von 539.000 Eurogeplant.
Ohne die Sachspende aus dem„Mectizan Donation Program“ (MDP)wurden die Spendenerträge und Zu-wendungen im ideellen Bereich mit78 Millionen Euro und die Aufwendun-gen mit 82 Millionen Euro geplant.Den Fehlbetrag im ideellen Bereich
von vier Millionen Euro deckt derÜberschuss aus der Vermögens -verwaltung zum Teil ab, der verblei-bende Fehlbetrag reduziert dieRücklagen.
Die Aufwendungen für Projektausga-ben und den Satzungsauftrag lie-gen – ohne MDP-Sachspende – beirund 61 Millionen Euro im ideellenBereich. Für Werbung und Verwal-tung wendet die CBM im ideellen Bereich 21,3 Millionen Euro auf.
Die MDP-Sachspende wird mit insge-samt 80 Millionen Euro erwartet underhöht sowohl die Spendenerträgeund Zuwendungen als auch die Auf-wendungen für Projektausgaben.
Insgesamt ergibt sich somit für dieCBM Deutschland im Jahr 2018 einegeplante DZI-Quote von 13,1 Prozentfür den Anteil der Werbe- und Verwal-tungsausgaben an den Gesamtaus-gaben.
Die geplante DZI-Quotefür den Anteil der Werbe-und Verwaltungsaus -gaben an den Gesamt-ausgaben liegt 2018 bei13,1 Prozent.
Bündnisse:• Bündnis Entwicklung Hilft (BEH)• Deutsches Netzwerk gegen
vernachlässigte Tropenkrank-heiten (DNTDs)
• Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V.
• Globale Bildungskampagne• International Agency for the
Prevention of Blindness (IAPB) • International Coalition for
Trachoma Control (ICTC)• International Trachoma
Initiative (ITI)• Neglected Tropical Disease NGO
Network (NNN)• Verband Entwicklungspolitik
und Humanitäre Hilfe deutscherNichtregierungsorganisationen e.V.(VENRO)
• VISION 2020• Woche des Sehens• World Wide Hearing
Institutionelle Förderer:• Auswärtiges Amt• Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammen-arbeit und Entwicklung (BMZ)
• Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammen-arbeit (GIZ) GmbH
• Engagement Global gGmbH• Europäische Union (EU)• KfW Entwicklungsbank
Kooperationen:• Aktion Mensch e.V.• Berufsverband der Augenärzte
Deutschlands e.V. (BVA)
• Bensheim hilft e.V.• BILD hilft e.V.• Centre St. Martin – Bildung für alle
in Burkina Faso e.V. (CSM)• CVJM Hochschule Kassel• Deutsche Interessengemeinschaft
für Erbrecht und Vorsorge e.V.(DIGEV)
• Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V. (DOG)
• Deutscher Blinden- und Sehbehin -dertenverband e.V. (DBSV)
• Deutscher Verein der Blindenund Sehbehinderten in Studiumund Beruf e.V. (DVBS)
• Deutsches Komitee zur Verhütung von Blindheit e.V. (DKVB)
• DIALOG IM STILLEN®• Forum Eine Welt Gauting• Handicap International e.V.• Hilfswerk der Deutschen Lions e.V.
(HDL) • Karl Kübel Stiftung für Kind und
Familie• Lions Clubs International
Foundation (LCIF)• Lions Clubs International MD
111-Deutschland• Netzwerk der Deutschen Erbrechts-
experten e.V. (NDEEX e.V.)• Nord-Süd-Forum Bensheim• PRO RETINA Deutschland e.V.• Stiftung Creative Kirche• Technische Universität München
Unternehmenspartner: • DLA Piper UK LLP • G. Heinemann Medizintechnik
GmbH• Geuder AG
• Greiner GmbH• Inntal Kabel-Konfektion GmbH• Kleindiek Nanotechnik GmbH• LSA GmbH Leischnig• Oertli Instrumente AG• Otto Bock HealthCare GmbH• Papier-Mettler KG• TransPack Stauerei und Ladungs-
sicherung GmbH• Vet-Concept GmbH Co. KG• WITRON Logistik + Informatik
GmbH• ZEISS Group
Stiftungspartner:• Akzente-Verein für Bildung und
Soziales e.V., Bad Vilbel• Batschka Stiftung• Blomster Familienstiftung• Bosseler & Abeking Kinderstiftung• Dioraphte• Dr. Gerhard Büchtemann Stiftung• Else Kröner-Fresenius-Stiftung• Futura Stiftung für Kind, Jugend
und Kultur• Griebel-Stiftung• Heinz und Hedwig Hohorst-Stiftung• Lipoid Stiftung• Marga-Schulze-Stiftung• MASCHESKI FOUNDATION• Mathias-Tantau-Stiftung• Mirja-Sachs-Stiftung• ProFiliis-Stiftung• Reinhard Frank-Stiftung• Sternstunden e.V.• Stiftung RTL – Wir helfen Kindern
Gemeinsam Leben verbessertDie CBM dankt allen Partnern, die sie 2017 mit Geld- und Sachspenden oder persönlichem Engagement unterstützt haben. Sie haben dazu beigetragen, noch mehr Menschen zu helfen!
22 Jahresbericht 2017
Die CBM dankt ihren Unterstützern
23
CBM-Historie
1908Pastor Ernst Jakob Christoffel grün-det in Malatia/Türkei ein Heim fürblinde und anders behinderte Kinderund Waisen.
1955Christoffel stirbt im Alter von78 Jahren.
1966Die erste Graue-Star-Operation derCBM findet in Afghanistan statt.
1967Ausweitung der Projektarbeit aufAfrika und Asien. Lateinamerika folgt.
1975In den USA entsteht ein eigenständi-ger CBM-Verein, weitere folgen.
1989Die WHO erkennt CBM Internationalals Fachorganisation an.
2002CBM International übernimmt die Projektarbeit.
201010-millionste Graue-Star-OP in einemCBM-geförderten Projekt.
2011Der erste Weltbehindertenbericht ergibt: „Eine Milliarde Menschenweltweit sind behindert.“
2015Die CBM bezieht ein neues, barriere-freies Gebäude in Bensheim.
2018Die CBM wird 110 Jahre alt.
Foto
: CBM
Verena Bentele*Biathletin
Clemens Bittlinger Liedermacher/Pfarrer
Ivanka BrekaloSchauspielerin
Moya BrennanKelt-Pop-Sängerin
Jörg von de Fenn Bergsteiger
Hannes JaenickeSchauspieler
René Kindermann Fernsehmoderator
Raúl KrauthausenAktivist
Marco Schlagersänger
Rosi Mittermaier Skifahrerin
Max MüllerSchauspieler
Christine NeubauerSchauspielerin
Christian NeureutherSkifahrer
Thomas QuasthoffBariton
Regina Vollbrecht Marathonläuferin
Isabell WerthDressurreiterin
Joana ZimmerPopsängerin
Herzlichen Dank allen CBM-Botschafterinnen und -Botschaftern, die uns
2017 unterstützt haben!
Ernst Jakob Christoffel
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: CBM
* Die Botschaftertätigkeit ruht während ihrer Amtszeitals Behindertenbeauftragte der Bundesregierung.
CBM Deutschland e.V.Stubenwald-Allee 564625 BensheimTel.: (0 62 51) 131-131Fax: (0 62 51) 131-189E-Mail: [email protected]
www.cbm.de
VereinsregisternummerAmtsgericht BensheimVR 20332
Büro BerlinAlbrechtstraße 10 Hof10117 Berlin
VorständeDr. Rainer BrockhausDr. Peter Schießl
Spendenkonto IBAN: DE46 3702 0500 0000 0020 20BIC: BFSWDE33XXX
Ihre Spenden kommen an.
Das bestätigt uns das DeutscheZentralinstitut für Soziale Fra-gen (DZI) als unabhängige Prüf -einrichtung bereits seit 1993.
Alle Spenden sind steuerlich absetzbar.
Die Christoffel-Blindenmission Deutsch-land e.V. ist als gemeinnützige und mild-tätige Organisation anerkannt, zuletztmit Körperschaftssteuerbescheid des Finanzamts Bensheim vom 9. Mai 2018mit der Steuernummer 005 250 51771.
V.i.S.d.P.: Dr. Rainer Brockhaus, Dr. Peter Schießl · Das Logo und die Marke CBM sind rechtlich geschützt · Mit jederSpende an die CBM helfen Sie, das Leben von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Regionen der Welt zuverbessern. Ihre Spende setzen wir für den von Ihnen angegebenen Zweck ein oder dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird. · Datenschutzinformation: Die CBM Deutschland e.V. (Anschrift s.o.; dort erreichen Sie auch unserenDatenschutzbeauftragten), verarbeitet Ihre im Falle einer Spende in dem Spendenformular/Überweisungsträger an-gegebenen Daten gem. § 6 Nr. 5 DSG-EKD für die Spendenabwicklung. Die Nutzung Ihrer Adressdaten und ggf. IhrerInteressen für postalische, werbliche Zwecke erfolgt gem. § 6 Nr. 4 DSG-EKD. Einer zukünftigen, werblichen NutzungIhrer Daten können Sie jederzeit uns gegenüber widersprechen (Kontaktdaten s.o.). Weitere Informationen u.a. zurIhren Rechten auf Auskunft, Berichtigung und Beschwerde erhalten Sie unter www.cbm.de/datenschutz.
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: CBM
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· LD
· 5/
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Aufsichtsrat (ehrenamtlich)
Dr. Siegfried Fischer Unternehmensberater, Flörsheim (Vorsitzender)
Dr. Amichia Biley Dipl.-Kfm./Executive MBA Finance, Pulheim(stellvertretender Vorsitzender)
Dr. Nina Roßmann Richterin, Bensheim (stellvertretende Vorsitzende)
Claus DunckerDirektor der Deutschen Blindenstudienanstalt, Marburg (seit Juni 2017)
Dr. Peter Heesch Rechtsanwalt, Heidelberg
Christoph HuppenbauerPastor i. R., Neustadt in Holstein
Dr. Michael RabbowAllgemeinmediziner, Seeheim-Jugenheim
Cornelia SchattatDipl.-Geografin, Berlin
Dr. Eberhard Schürmann Rechtsanwalt i.R., Hamburg
Herzlichen Dank allen für das entgegengebrachte
Vertrauen und Engagement!
Die Christoffel-Blindenmission Deutschland e.V. istVereinba rungs partnerin des Evangelischen MissionswerksDeutschland (EMW), Mitglied der Dia ko nie Deutschland –Evangelischer Bundes verband, der ArbeitsgemeinschaftEvangelikaler Missionen (AEM) sowie des Verbands Ent-
wicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nicht -regierungsorganisationen (VENRO). CBM International hatBeraterstatus bei den Vereinten Nationen (UN) und ist vonder Weltgesundheits organi sation (WHO) als Fachorgani-sation anerkannt.