jetzt uni&job 2/2012

48

Click here to load reader

Upload: nico-wilfer

Post on 18-Feb-2016

227 views

Category:

Documents


3 download

DESCRIPTION

Es steht in den Sternen. Chancen, Grenzen und Zukunft in der Krise. Ein Europaheft.

TRANSCRIPT

Page 1: jetzt Uni&Job 2/2012

Es steht in den Sternen.CHANCEN, GRENZEN UND ZUKUNFT IN DER KRISE. EIN EUROPAHEFT.

N o 0 5 / 1 2 -------------- j e t z t . d e

UNI & JO

B

Page 2: jetzt Uni&Job 2/2012
Page 3: jetzt Uni&Job 2/2012

INHALT

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist Krise in Europa. So gut wie jeden Tag steht etwas darüber in der Zeitung, in den Fernsehnachrichten protestieren Menschen gegen Sparmaßnahmen und den Rettungsschirm, Politiker streiten sich über Banken, die man retten oder zügeln

müsse, sie debattieren über Staatsanleihen und Zeitpläne. Immer wieder wird dann auch die Frage gestellt, wie es weitergeht mit Europa, mit dieser großen Idee,

diesem Versprechen von Einheit, das doch so kompliziert in der Umsetzung ist. In den jetzt-Magazinen geht es oft um Menschen, die sich ganz ähnliche Fragen

stellen: wie es weitergeht mit ihnen, mit ihrem Studium, ihrem Beruf, ihrem Leben. In diesem Heft haben wir beides verknüpft: die vermeintlich große Frage

nach der Zukunft Europas und die vielen vermeintlich kleinen Fragen nach Chancen und Grenzen, die sich jeder Einzelne stellt. Wir waren bei Praktikanten

in Brüssel (Seite 6) und der zukünftigen Manager-Elite der EU (Seite 26). Wir haben die Liebe gesucht (Seite 20) und junge Chinesen ihren Blick auf Europa

schildern lassen (Seite 14). Und wir haben uns gefragt, was es eigentlich bedeutet, seine Heimat verlassen zu müssen, weil es dort kaum noch Jobs gibt (Seite 4).

Das Beruhigende: Die meisten Menschen denken wesentlich positiver über die Zukunft Europas, als die Nachrichten es vielleicht vermuten lassen.

Deine jetzt-Redaktion wünscht dir viel Spaß beim Lesen!

4 Abenteuer Das Ausland kann Verheißung sein. Oder Angst machen.

6 Parallelwelt Zu Besuch in Brüssels Praktikantenblase.

14 Unterschiede Was junge Chinesen über Europa denken.

16 Eintrittskarte Unis verlangen teure Tests von Masterbewerbern.

20 Zusammensein Studenten finden im Ausland die große Liebe.

26 Retter In Brügge werden die Topmanager der EU ausgebildet.

30 Wörterbuch Ein Crashkurs in Business-Kauderwelsch.

32 Transit Beraterjobs sind Zwischenstationen auf der Karrierereise.

36 Zu Hause Was in Kinderzimmern nach dem Auszug bleibt.

42 Kuchenfrage Muss man am Praktikumsende Gebäck spendieren?

44 Rätsel Studenten aus Europa zeichnen ihr Heimatland.

45 Einkaufswagen Schöne Sachen mit Sternen.

46 Kolumne Der jüngste deutsche EU-Abgeordnete über Hartnäckigkeit.

Lidl lohnt sich.

Ihr Einstieg bei Lidl – mehr Informationen

unter www.karriere-bei-lidl.de/trainee

Alles außer gewöhnlich.

Mehr Informationen unter www.karriere-bei-lidl.de/trainee

Wir haben mehr zu bieten. Auch für Sie!Möchten Sie Führungsverantwortung, über-durchschnittliches Gehalt und viel Abwechs-lung – direkt nach dem Studium? Dann kom-men Sie doch zu Lidl ! Als Trainee (w/m) zum Verkaufsleiter be kommen Sie von Anfang an 63.000 € Einstiegsgehalt mit attraktiver Ent-wicklung und einen neutralen Firmen wagen, den Sie auch privat nutzen können. Individu-ell zugeschnittene Weiterbildungsprogramme unter stützen Sie bei Ihrer Karriereplanung. Ein iPad mit spezieller Software hilft Ihnen, die tägliche Arbeit zu organisieren. Wenn Sie ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, ein vorbildliches Auftreten und Spaß an neuen Heraus forderungen mitbringen, sind Sie bei uns genau richtig. Worauf warten Sie noch? Wir freuen uns auf Sie!

IMA_TraineeVL_72,5x274.indd 1 28.09.12 16:58

Page 4: jetzt Uni&Job 2/2012

Abenteuerland.Ins Ausland – das klingt nach neuen Erfahrungen, Spaß, Spannung, und es steht auf der Wunschliste vieler Studenten. Gerade gibt es aber viele junge Europäer, für die das Weggehen vor allem eines bedeutet: eine beängstigende Flucht ins Ungewisse.

VON MICHALIS PANTELOURIS / TEXT

Das Abenteuer begann schon mit dem Namen: Gloucestershire. Nie-mand kann das aussprechen, wenn er es nur gelesen hat: „Glosster-schöhr“. So wie das Worcester aus der Worcestersauce auch nur „Wuhsster“ gesprochen wird, heißt Gloucester „Glosster“. Ich bin als Schüler ein Jahr lang dort gewesen, im Südwesten von England, an der Grenze zu Wales. Für mich war das ein riesiges Abenteuer. Prä-gend. Toll. Ich konnte mir seitdem immer vorstellen, in England zu leben. Ich liebe es. Aber natürlich ist das mit dem Auswandern ir-gendwie immer nur ein halb garer Traum, der hochkommt, wenn mich irgendetwas nervt, das ich dann auf Deutschland schieben kann. Ich habe noch mal ein Jahr in Zürich gelebt, ansonsten war ich immer hier. Ich bin deutsch. Besonders angesichts der Tatsache, dass ich nicht nur Deutscher, sondern auch Grieche bin, muss man sagen: sehr deutsch. Wenn ich plötzlich auswandern müsste, dann hätte ich ein Problem.

So wie meine Cousine Zoe. „Zoe“ heißt auf Griechisch „Leben“, und der Name steht ihr. Sie ist Leben, halleluja, das war sie immer schon, und wir kennen uns seit ihrer Geburt. Sie ist zwei Jahre jünger als ich, und wir sind quasi zusammen aufgewachsen, weil all unsere Familien jeden Sommer in dasselbe griechische Dorf fahren. Ihre Fa-milie aus Athen, meine aus Hamburg. Und ihre in Zukunft aus Chart-res, rund 100 Kilometer von Paris, weil ihr Mann dort einen Job be-kommen hat. Er ist schon seit einem halben Jahr dort. Zoe und ihre Tochter Stella ziehen jetzt hinterher. Zoe hat begonnen, Französisch zu lernen, Stella wird anfangen, wenn sie dort in den Kindergarten kommt. Es wird alles fremd sein. Ein Abenteuer. Aber es wird ein anderes

Abenteuer als mein Jahr in England. Weil sie nicht wissen, ob sie in einem Jahr zurückkommen oder in zehn. Oder nie. Und natürlich vor allem, weil sie es sich nicht ausgesucht haben. Sie sprechen die Spra-che nicht. Sie waren vorher noch nie in Frankreich. Es geht nur dar-um, dass Zoes Mann Panagiotis dort einen guten Job bekommen hat. Er ist Ingenieur. In Griechenland musste der Konzern, für den er ar-beitet, die meisten Mitarbeiter entlassen. Aber weil er so gut ist, ha-ben sie weltweit in allen Filialen gefragt, ob jemand einen Job für ihn hat. Chartres hat sich gemeldet, und er ist sofort gegangen. Man muss ja Geld verdienen. Zoe hat ihren Job schon letztes Jahr verloren, und das lächerlich niedrige Arbeitslosengeld bekommt man in Griechen-land nur zwölf Monate lang, danach gar nichts mehr. Die Rezession tötet alles Leben in Griechenland. Fünf Jahre nun schon. Zweiein-halb Jahre Sparprogramme. Es gibt kein Geld mehr und auch keine Hoffnung, weil die Wirtschaft gar nicht wachsen kann angesichts im-mer neuer, noch härterer Auflagen. In den Straßen von Athen stehen längst die ganz normalen Leute aus der ehemaligen Mittelschicht bei den Suppenküchen an.

Also nach Chartres. Eine neue Sprache. Natürlich wird es einsam sein, allein zu Hause, ohne jemanden, dessen Sprache man spricht. Aber irgendwas muss man ja tun.

Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa hat längst katastrophale Grö-ßenordnungen erreicht. In Spanien und Griechenland ist jeder Zweite unter 26 ohne bezahlte Arbeit, in vielen anderen Ländern etwa jeder Dritte – in Italien, Portugal, Litauen, Bulgarien und der Slowakei zum Beispiel. Die Zahlen sind irrwitzig. Nur in Deutschland, Österreich

4 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 5: jetzt Uni&Job 2/2012

nEUAlles

und den Niederlanden sind es weniger als 10 Prozent, in den meisten eher 20. Wir leben hier zumindest noch auf einer Insel der Glückseli-gen. Alle anderen sind entweder schon ziemlich verbittert – oder sie tragen sich mit dem Gedanken zu gehen. Auszuwandern. Woanders zu arbeiten. „Dann gehe ich nach Australien“, ist in Griechenland ein stehender Begriff geworden. Eine Art Running Gag, obwohl er in-zwischen nur noch wenig mit Gag und umso mehr mit Running zu tun hat: Wer nicht auswandern will, hat zumindest das Gefühl, er müsste. Zigtausende verlassen das Land, und in der Regel sind es diejenigen, die das Land am dringendsten gebrauchen könnte – wenn irgendwann mal wieder irgendetwas ginge.

Zu gehen ist ungeheuer schwer, wenn man muss. Aber die Griechen müssen. Die Spanier müssen. Die Portugiesen müssen. Besonders die Absolventen technischer Studiengänge zieht es aus Südeuropa weg – gern auch nach Deutschland.

Griechen sind keine großen Touristen. Urlaub machen Griechen in Griechenland. Es gibt viele Auslandsgriechen aus mehreren Wellen Auswanderung und große griechische Gemeinden zum Beispiel in Australien, den USA und Großbritannien. Griechenland war schließ-lich immer arm und oft in politische Verwerfungen ver-wickelt, seit der Besetzung im Zweiten Weltkrieg auch noch durch einen blutigen Bürgerkrieg und eine Militär-diktatur in den Siebzigerjahren. Geschichte ist etwas, das den Griechen näher ist, als man es in Deutschland gewöhnt ist. Vielleicht liegt es daran, dass das Land so klein ist und regelmäßig eher Spielball als Akteur der Ge-

schichte. Meine Generation, die Generation der erst im neuen Grie-chenland nach 1974 Geborenen, ist die erste seit Menschengedenken, in der es bisher keine politische Gewalt gab, keine Vertreibungen und keinen Grund, ins Exil zu gehen. Georgios Papandreou, der ehemali-ge Premierminister, unter dessen Regierung die wahren Defizitzah-len endlich veröffentlicht wurden, war nach seinem Großvater und seinem Vater schon der dritte Staatschef aus derselben Familie – aber der erste, der nicht wegen seiner politischen Überzeugungen gefoltert wurde. So nah ist Geschichte in Griechenland. Und jetzt plötzlich ist sie wieder da. Für viele junge Griechen fühlt sich die Notwendigkeit, im Ausland nach einer Arbeit zu suchen, an wie für ihre Väter und Großväter die Flucht vor Besetzung, Bürgerkrieg oder Junta: Sie kön-nen nichts für das, was Politik verbricht. Sie leiden nur darunter, samt ihren Familien, ihren Kindern, ihrer Zukunft. Und plötzlich wird der größte Luxus unserer Zeit – dass wir reisen und innerhalb der EU sogar frei überall leben können – zu einer echten Belastung: wenn man gehen muss.

Ich musste lernen, den Namen des Ortes auszusprechen, in dem ich lebte. Das ist nichts. Ein Abenteuer, wie man eine Sommeraffäre ein

Abenteuer nennt. Meine Cousine wird alles lernen müs-sen. Ganz neu. So ist Europa 2012. So ist das Leben: Zoe.

Michalis Pantelouris ist Journalist und Autor mit griechischen Wurzeln.

Die Krise in Griechenland beschäftigt ihn deshalb

schon länger. Im April ist sein Buch „Hände weg von Griechenland“ erschienen.

jetzt UNI&JOB No 05/12 5

Page 6: jetzt Uni&Job 2/2012

DAS EINZIGE, WAS HIER BELGISCH IST, IST DAS BIER: DER PLACE DU LUXEMBOURG IM BRÜSSELER EU-VIERTEL IST JEDEN DONNERSTAG TREFFPUNKT FÜR PRAKTIKANTEN.

Page 7: jetzt Uni&Job 2/2012

In der Blase.Keine Stadt ist stärker von der EU geprägt als Brüssel. Schon die vielen jungen Menschen, die im Zentrum Europas Praktikum machen und sich Chancen auf begehrte EU-Jobs erhoffen, leben in einerParallelwelt.

VON RUTH REICHSTEIN / TEXT & TANJA KERNWEISS / FOTOS

jetzt UNI&JOB No 05/12 7

Page 8: jetzt Uni&Job 2/2012

Opernsänger. Das war der Traumberuf von Tomas Kniuksta aus der litauischen Klein-stadt Klaipeda. Deshalb fing er an, Musik zu studieren. Dann kam ihm 2005 ein Erasmus-Semester in Spanien dazwischen – und plötz-lich wollte er viel lieber dieses europäische Projekt voranbringen, als auf der Bühne Verdi singen. Der schlaksige 27-Jährige sitzt in der Kantine der Europäischen Kommission in Brüssel und isst Fleischbällchen mit Tomaten-soße. „Ich bin ein totaler Fan von Erasmus und der europäischen Idee geworden. Als ich zurück an meine Uni kam, wurde ich dort bald Koordinator des Programms. Da habe ich die letzten Jahre gearbeitet, und deshalb war klar: In meinem Praktikum will ich ge-nau hierher.“

„Hierher“, das ist die Abteilung B1 in der Generaldirektion „Bildung“ der Europäischen Kommission in Brüssel. Tomas’ Abteilung koordiniert verschiedene Bildungsprogram-me der Europäischen Union. Hier war er von März bis Ende Juli Praktikant. Nach einem Monat Sommerferien ist er jetzt wieder zu-rückgekehrt. Er hat einen Vertrag bekom-

Erasmus mit Krawatte – man bleibt unter sich.

GEFANGEN IN DER BRÜSSELER BLASE: TOMAS KNIUKSTA (OBEN) AUS LITAUEN HAT NACH SEINEM PRAKTIKUM EIN JOBANGEBOT BEI DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION (RECHTS) BEKOMMEN. IM BRÜSSELER EU-VIERTEL SIEHT MAN VOR ALLEM VIEL GLAS UND ANZÜGE (UNTEN).

8 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 9: jetzt Uni&Job 2/2012

Überzeugen Sie bei jeder Bewerbung – die RWE Bewerberakademie macht’s möglich. Unser einzigartiges

Online-Portal bereitet Sie optimal auf alle Bewerbungssituationen vor und verleiht Ihrem Bewerbungsprofil

den letzten Schliff. Von aufschlussreichen Selbsttests, über Karrierevideos und wertvolle Bewerbungstipps

bis hin zu interessanten Weiterbildungsmöglichkeiten – mit der Bewerberakademie bleiben Sie Ihren

Mitbewerber innen und Mitbewerbern immer einen Schritt voraus.

vorweg-geher-gesucht.de

MIT DER RWE BEWERBERAKADEMIE.

RWE 17446 AZ Bewerberakademie_215x274_RZ.indd 1 27.09.12 11:17

Page 10: jetzt Uni&Job 2/2012

men und vertritt eine Kollegin in Elternzeit. „Wenn man einmal drin ist in der Brüsseler Blase, dann kommt man da so schnell nicht mehr raus“, sagt Tomas und lächelt.

Ganz schön groß ist diese Blase mittlerwei-le: Allein bei der Europäischen Kommission arbeiten bis auf die Sommermonate durchge-hend rund 700 Praktikanten. In der Verwal-tung des Europäischen Parlaments sind es noch einmal 400. Dazu kommen unzählige junge Menschen, die in den Büros der Abge-ordneten oder bei Lobbyverbänden arbeiten. Offizielle Zahlen dazu gibt es nicht. Aber in manchem der mehr als 700 Parlamentsbüros sitzen gleich mehrere Praktikanten neben den Assistenten der Abgeordneten. Die billigen Arbeitskräfte sind mittlerweile unersetzlich für das System Brüssel. Im Büro des deut-schen EU-Abgeordneten Thomas Mann ar-beiten immer mindestens zwei oder drei Praktikanten. „Manchmal sind es auch fünf“, sagt Mann. Manuel Rohnke ist einer von ih-nen. Der 19-Jährige aus dem hessischen Schlüchtern ist Wiederholungstäter, er ist schon zum dritten Mal als Praktikant in Brüssel. Dafür hat er sich extra drei Anzüge gekauft und eine Krawattennadel mit seinen Initialen: MR.

Heute trägt er den grauen Anzug. Er sitzt in der Bar „Beer Factory“ am Place du Luxem-bourg direkt vor dem Europäischen Parla-ment und trinkt sein Feierabendbier. Der Platz, auf dem normalerweise Taxis und Bus-se Abgeordnete und Parlamentsangestellte ein- und ausladen, sieht aus wie das Gelände eines Sommerfestivals: Die Terrassen der Bars sind überfüllt. Die Gäste stehen bis auf die Straße mit Bier- oder Weingläsern in der Hand. Man begrüßt sich mit Küsschen auf die Wange. Die Kellner fragen auf Englisch nach den Wünschen der Gäste, die Bars heißen „London“ und „Fat Boy“. Drinnen läuft eng-lischer Fußball auf riesigen Bildschirmen. Es fühlt sich an wie irgendwo in London oder Dublin. Das Einzige, was hier belgisch ist, ist das Bier. An der Kopfseite des Platzes steht der riesige Glasbau des Europäischen Parla-ments. Bis in die Achtzigerjahre gab es hier eine kleine Brauerei und ein paar Künstlerate-liers, aber für die EU-Bauten wurde alles ab-gerissen. Heute sind nur noch ein paar ver-sprengte kleine Klinkerhäuschen zwischen den Glaspalästen übrig. Darin wohnen EU-Beamte und Abgeordnete. Die Mieten sind doppelt so hoch wie üblich auf dem Brüsseler Wohnungsmarkt. Einheimische verirren sich nur selten hierher. „Selbst diejenigen Euro-kraten, die hier wohnen, gehen in ihre Woh-

MANUEL ROHNKE (GANZ RECHTS) HAT AUS SEINEM WG-ZIMMER EINE GUTE FERNSICHT (OBEN). DIE STADT MAG ER TROTZDEM NICHT, ER FINDET SIE DRECKIG UND LAUT.

10 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 11: jetzt Uni&Job 2/2012

nungen, als wären es Büros“, beschwert sich Paul Jamoulle, einer der wenigen belgischen Bewohner des Viertels. „Man weiß nie so recht, ob sie da sind. Sie leben zurückgezo-gen, beteiligen sich nicht am Leben im Vier-tel. Und weil es hier kaum noch Geschäfte gibt, ändert sich das auch nicht.“

Auf der Rasenfläche in der Mitte des Plat-zes haben sich mindestens 150 Anzug- und Kostümträger niedergelassen. Auch sie trin-ken Bier – aus Flaschen – und haben sich Chips und Oliven mitgebracht. Aperitif mit-ten im EU-Viertel. „Es ist jeden Donnerstag so, wenn das Wetter schön ist. Hier treffen sich alle Praktikanten, aber auch ein paar Abgeordnete und andere Leute, die in den Institutionen arbeiten“, sagt Manuel und nippt an seinem Bier. Es ist eine riesige Kon-taktbörse und ein sicherer Ort in der unbe-kannten Stadt. Hier am Place du Luxem-bourg fühlt er sich wohl – unter seinesgleichen. Die Stadt Brüssel mag Manuel sonst nicht so recht. „Es ist dreckig, laut und unorgani-siert.“ Er wohnt mit neun anderen Deutschen in einer WG am Nordbahnhof, mitten im Rot-lichtviertel. Gleich will er noch seine Büro-kollegen suchen. „Ich bleibe in deutschen Kreisen. Manchmal ist ein Österreicher da-bei. Aber Belgier habe ich nicht kennenge-lernt. Ich weiß auch nicht, wo die sich verste-cken.“ Am Wochenende ist er meistens mit anderen Praktikanten unterwegs. „Wir sind alle neu in der Stadt und kennen niemanden. Wir haben das gleiche Schicksal – das schweißt zusammen.“

So wie Manuel geht es den meisten, die auf Zeit in die belgische Hauptstadt kommen: Sie bleiben unter sich. „Es ist wie Erasmus mit Krawatte“, sagt Tomas, der mittlerweile auch zum Treffpunkt gekommen ist. Er steht auf der Rasenfläche und unterhält sich mit zwei blonden Britinnen.

Neben Tomas auf dem Boden sitzt Ernesto Izquierdo und trinkt Rotwein aus einem Plas-tikbecher. Er ist ein Exot unter den Prakti-kanten, sagt er von sich selbst. Das liegt an seiner Nationalität: Ernesto ist als Mexikaner einer der ganz wenigen Praktikanten in der EU-Kommission, die nicht aus einem EU-Mitgliedstaat kommen. Aber auch sonst passt er nicht so recht zu den geschniegelten Kolle-gen mit seinem knallblauen Shirt und den Jeans. Ernesto will das Image der Kommissi-onspraktikanten verbessern, das Bild der trinkenden Meute auf dem Place du Luxem-bourg soll sich nicht zu tief einprägen: „Die Leute denken, wir machen die ganze Zeit Party. Dabei sind die meisten hoch qualifi-

Auf 700 Praktikums-plätze kommen

10 000 Bewerber.

DER EXOT UNTER DEN PRAKTIKANTEN – ERNESTO (OBEN) IST MEXIKANER UND WILL DAS IMAGE DER EU-PRAKTIKANTEN VERBESSERN.ZU FÜSSEN DES ATOMIUMS (LINKS) FINDEN TOURISTEN GANZ EUROPA AUF ENGSTEM RAUM – ÄHNLICH WIE DIE PRAKTIKANTEN DONNERSTAGS AUF DEM PLACE DU LUXEMBOURG.

MEHRERE SPRACHEN ZU SPRECHEN IST EINE DER VORAUSSETZUNGEN FÜR EIN PRAKTIKUM IN BRÜSSEL.

jetzt UNI&JOB No 05/12 11

Page 12: jetzt Uni&Job 2/2012

zierte Leute, die oftmals mehrere Masterab-schlüsse haben und bis zu sieben Sprachen sprechen.“ Im Frühjahr hat Ernesto deshalb das Projekt „668“ gegründet. So viele Prakti-kanten waren es im vergangenen halben Jahr in der Europäischen Kommission. Er hat ge-meinsam mit seinem Team Unternehmen, Verbände und Institutionen angeschrieben und ihnen seine Statistik zur Verfügung ge-stellt: 93 Prozent der Praktikanten haben mindestens einen Masterabschluss, 94 Pro-zent können bereits Berufserfahrung nach-weisen, und 98 Prozent sprechen drei Spra-chen oder mehr. Dazu gab es die Lebensläufe einiger Praktikanten. Knapp 50 Jobs konnte er so vermitteln.

Die Praktika in Brüssel sind begehrt. Für das zweite Halbjahr 2012 haben sich bei der EU-Kommission über 10 000 junge Menschen für knapp 700 Plätze beworben. Die Praktika

sind mit 1000 Euro im Monat recht gut be-zahlt, und die meisten Bewerber erhoffen sich davon bessere Chancen, in den EU-Instituti-onen einen Job zu finden. Aber das ist nicht so einfach. Tomas hatte Glück mit seiner Schwangerschaftsvertretung, aber Ende des Jahres läuft sein Vertrag aus. Ob er danach bleiben kann, ist mehr als fraglich. Feste Ver-träge bekommt nämlich nur, wer den „Con-cours“ besteht, eine Art Aufnahmeprüfung der Institutionen. Den gibt es nur alle paar Jahre, und die Kandidaten müssen sich nicht nur in ihrem Arbeitsfeld bestens auskennen, sondern auch ihre Sprach- und EU-Kenntnis-se unter Beweis stellen.

Eines haben wohl alle Praktikanten in Brüssel gemeinsam: Sie sind nach wie vor von der Europäischen Union überzeugt, Krise hin oder her. Tomas hält nichts davon, dass auch in seinem Land viele die EU schlecht- reden. Manche, erzählt er, vergleichen sie so-gar mit der früheren Sowjetunion. „Wir sehen doch den Unterschied, seit wir der EU beige-treten sind. Ohne die EU hätten wir nichts. Dank dieser Gelder haben wir eine ordentli-che Infrastruktur, Schulen, Straßen.“

Tomas macht sich auf den Heimweg. Er wohnt im selben Haus wie schon während sei-nes Praktikums, zusammen mit einer Italie-nerin und einem Dänen, beides Praktikanten. Das Haus liegt in Matongé, dem afrikani-schen Viertel Brüssels. Hier sind die Straßen dominiert von afrikanischen Frisörsalons und Lebensmittelgeschäften, die Süßkartoffeln und gesalzene Fische aus dem Senegal ver-kaufen. Tomas ist einer der wenigen Anzug-träger hier. Mit seinen Mitbewohnern habe er nicht viel zu tun. Jeder arbeite viel und sei ei-gentlich nur zum Schlafen zu Hause – und zum Frühstücken. Das ist Tomas’ kleiner Lu-xus: In seiner Miete ist Frühstück inklusive. Zubereitet wird es von Marie-Luise, der Hausherrin. Die ältere Dame mit grauem Haar vermietet die ehemaligen Zimmer ihrer Kinder an Praktikanten: „Ich mag es, dass sie aus allen Ländern der EU kommen. Sie sind alle verschieden. Aber alle stehen an einem wichtigen Punkt in ihrem Leben: zwischen Studium und Beruf. Dabei möchte ich sie ein Stück begleiten.“ Also verwöhnt sie sie ein bisschen. Zum Frühstück gibt es frisch ge-pressten Orangensaft, Brötchen und mehrere Marmeladesorten. Ihre Mieter sollen sie nicht Marie-Luise nennen, sondern „Mamies“, was wie eine Mischung aus ihrem Namen und „Mami“ klingt. Sie gibt ihnen das, was sie in ihrem Praktikantenleben sonst vergeblich su-chen: ein Stück Heimat in Brüssel.

DA IST DER EURO NOCH GANZ OBEN. DAS DENKMAL „EUROPE“ VOR DEM EU-PARLAMENT.

12 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 13: jetzt Uni&Job 2/2012

Wie könnten Sie Ihre Ausbildung optimal über die Bühne bringen?

Wenn Sie sich den bedeutenden Fragen der Menschheit widmen

Indem Sie 100.000 Fans vor der Enttäuschung ihres Lebens bewahren

Durch die Erkenntnis, dass Applaus auch hinter den Kulissen ankommt

In einem Meeting zur Transportsicherheit mit BWLern, Juristen und Logistikern

Mit jedem der genannten Punkte

Ob Großveranstaltungen, Klimawandel oder Raumfahrt: Als einer der führenden Rückversicherer durchleuchten wir Risiken aller Art und sichern sie ab. Wollen Sie mit uns am Anfang Ihrer beruflichen Laufbahn von dem Knowhow und der Erfahrung eines internationalen Unternehmens und seiner Mitarbeiter profitieren? Wollen Sie an spannenden Projekten globaler Tragweite mitarbeiten? Finden Sie heraus, warum Wissen die beste Voraussetzung für Ihren und unseren Erfolg ist. Wir zeigen Ihnen, wie man in fachübergreifenden Teams vielfältige Herausforderungen aus den unter-schiedlichsten Versicherungs- und Finanzbereichen löst. Schicken Sie uns Ihre Unterlagen und wir machen Ihre Ausbildung gemeinsam zu einer Erfolgsgeschichte!

Wie Sie heute mit einer Ausbildung oder einem ausbildungsintegrierten Studium bei Munich Re den Grundstein für Ihre erfolgreiche Zukunft legen können, erfahren Sie unter munichre.com/karriere

PIA_7_Stage_215x274_4_icv2_4c.indd 1 13.09.12 14:36

Page 14: jetzt Uni&Job 2/2012

„Wenn ich an Europa denke, denke ich an Schönheit.“

VON XIFAN YANG / PROTOKOLLE & ALGIRDAS BAKAS / FOTOS

ZHANG JIEQIAN, 23, ÜBERSETZERIN Ich habe Anglistik an einer Fremdsprachen-uni in Shanghai studiert. Viele meiner Kom-militonen sind ins Ausland gegangen, nach England, Spanien, Frankreich oder Deutsch-land. Aber nur für ein oder zwei Jahre, das unterscheidet uns von der Generation unserer Eltern. Früher haben Austauschstudenten davon geträumt, für ihr ganzes Leben in den Westen auszuwandern. Doch heute wollen die meisten wieder nach China zurückkommen. Hier gibt es inzwischen viele Karrierechan-cen, und in Großstädten wie Shanghai kann man ein gutes Leben führen. Europa finde ich vor allem wegen seiner Kultur interessant: Ich denke an gutes Handwerk, an italienische Mode und Schweizer Uhren. Europäer pflegen die Liebe zum Detail und achten ihre Traditi-onen – davon können wir in China viel ler-nen. Jetzt, da der Eurokurs so niedrig ist, überlege ich mir, bald mal hinzufahren.

XIE HOUMING, 26, SEGELLEHRER Als Kind hatte ich kein gutes Bild von Europa. In China lernt man im Geschichtsunterricht viel über den Opiumkrieg. Von England und Frankreich wusste ich daher nur, dass sie im 19. Jahrhundert in China eingefallen sind. Auch in chinesischen Fernseh- und Kinofil-men, die ich früher geschaut habe, ging es im-mer wieder um die bösen Imperialmächte aus dem Westen. Heute habe ich viele Freunde aus Europa. Die meisten kenne ich durch den Segelclub, in dem ich arbeite. Europäer wir-ken auf mich sehr offen und wagemutig, wir Chinesen sind in vielen Dingen Angsthasen. Und die Europäer sind in Familienfragen we-niger traditionell als wir. In Europa muss man weder heiraten noch Kinder bekommen. Das würden chinesische Eltern und Großel-tern niemals akzeptieren.

GE PEIQI, 24, MODEL 2007 bin ich für zwei Jahre nach Paris gezo-gen, damals habe ich mit dem Modeln gerade angefangen. Wie anders das Leben in Frank-reich doch war! Chinesen sind in erster Linie auf Arbeit und Karriere konzentriert. Bei uns denken die meisten: In jungen Jahren soll man viel Geld verdienen. Aber das scheint vielen Europäern gar nicht wichtig zu sein. Wenn kein Geld mehr da ist, wird eben ein Kredit aufgenommen. Von den Franzosen habe ich viel in Sachen Savoir-vivre gelernt. Ich habe es geliebt, im Café zu frühstücken, am Wochenende mit Freunden im Park zu picknicken und abends auf dem Balkon Rot-wein zu trinken. An eines konnte ich mich allerdings nicht gewöhnen: an die ständigen Streiks. Dass die U-Bahn alle paar Tage wie-der nicht fuhr, schien das Normalste der Welt zu sein. Das würde in China nie passieren.

14 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 15: jetzt Uni&Job 2/2012

In China essen sie Hunde lautet ein Filmtitel. Unsere Vorstellungen von dem riesigen Land in Asien sind von

vielen Klischees geprägt. Aber was denken eigentlich junge Chinesen über unseren Kontinent? Was bedeutet Europa für sie?

YANG GUANG, 23, INFORMATIKSTUDENT In Europa, erzählen alle, die schon dort wa-ren, sei abends ab acht auf den Straßen nichts mehr los, nur noch Bars haben offen. Dafür sind die Städte sauber, und die Natur auf dem Land ist schön. Insgesamt scheint es mir, als sei Europa zurzeit sehr mit sich selbst be-schäftigt. Aber auch wenn dort gerade Krise ist und in China alle Medien darüber berich-ten: So schlimm kann das doch alles gar nicht sein. Wenn in China eine Firma mit hundert Angestellten bankrottgeht, verlieren alle ihre Arbeitsplätze und wissen am nächsten Tag nicht mehr, wovon sie leben sollen. Insolvenz in Europa bedeutet meist, dass die Jobs teil-weise erhalten bleiben, die Leute bekommen eine Abfindung oder Arbeitslosengeld. Einen Existenzdruck wie in China kennt man dort nicht. Dass es Sozialsysteme gibt wie in Skan-dinavien oder Deutschland, können wir fast nicht glauben.

ZHOU XU’ER, 20, CAFÉBESITZERIN Ich habe eine nostalgische Vorstellung von Europa. Ich liebe Schwarz-Weiß-Filme, die Beatles und Vintage-Mode. Davon habe ich mich inspirieren lassen, als ich mit zwei Freunden gemeinsam unser Café eröffnet habe. Wir Chinesen wissen das Alte nicht zu schätzen, Historisches wird abgerissen, weg-geschmissen und vergessen. Immer muss alles neu sein und schnell gehen. Zu viel Hektik, kaum Platz für Romantik, so ist der Alltag in China. Europa stelle ich mir als das Gegenteil vor – dort ist das Leben ruhig, Häuser und Dinge haben ihre eigene Geschichte. Die Menschen sind freigeistig und wissen zu ge-nießen. So wie in Die fabelhafte Welt der Amélie. Wenn ich später mal die Gelegenheit haben sollte, nach Europa zu reisen, werde ich dort als Erstes in Secondhandläden und auf Flohmärkte gehen.

ZHENG YANG, 26, FOTOGRAF Wenn ich an Europa denke, denke ich an Schönheit: an die Kunst der Antike und der Renaissance, an Gemälde von Gauguin, van Gogh und Klimt. Als ich das Fotografieren lernte, habe ich alte Bildbände studiert und versucht, mir in Sachen Bildaufbau so viel wie möglich von den alten Meistern abzu-schauen. Ich war noch nie dort, aber ich habe viele Dinge, die ich mit Europa verbinde: eine alte Kaffeemühle aus Italien, die ich täglich benutze, einen Schallplattenspieler aus den Dreißigern, auf dem ich abends John Lennon höre. Ich könnte mir vorstellen, dass ich dafür selbst in Europa als altmodisch gelten würde. Meine chinesischen Freunde finden meine Liebe zu diesen alten Dingen jedenfalls ziem-lich ulkig.

jetzt UNI&JOB No 05/12 15

Page 16: jetzt Uni&Job 2/2012

16 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 17: jetzt Uni&Job 2/2012

GMAT steht für Graduate Management Ad-mission Test, eine BWL-Prüfung, der TOEFL (Test of English as a Foreign Language) ist ein gängiges Englischzertifikat. Die Tests kosten je um die 200 Euro – der Kampf um einen Studienplatz ist auch teurer geworden.

Mein Favorit ist der Master in Management an der Universität Mannheim. Die liegt in mehreren Rankings weit vorn. Wer dort stu-dieren will, braucht einen GMAT. Den eng-lischsprachigen BWL-Test vermarkten diverse Wirtschaftsunis gemeinsam, die meisten sit-zen in den USA. Am Computer soll ich einen Aufsatz schreiben, Fragen beantworten, Ma-theaufgaben rechnen.

Ich klicke mich durch den Test. Fragen kommen auf. Warum dieser Aufwand? War-um muss ich mich hier quälen? Ist mein Ba-chelor denn überhaupt nichts wert? Ich frage die Sprecherin der Mannheimer Wirtschafts-fakultät, Liane Weitert, warum die Uni den teuren Test verlangt. Sie sagt: „Unterschied-liche Bildungseinrichtungen bilden in unter-schiedlicher Qualität aus. Externe Tests bie-ten einen Anhaltspunkt.“

Ich habe keine Wahl, ich muss mich auf den GMAT vorbereiten. Zum Üben könnte ich Bücher und Fragensammlungen bestellen, das Komplettpaket für 210 Euro. Immerhin gibt es ein kostenloses Lernprogramm. Als Ergänzung reichen mir drei Bücher für insge-samt 35 Euro.

Auf der GMAT-Seite gebe ich meinen Wohnort ein, Dresden. Es stellt sich heraus: Das nächstgelegene Testcenter ist in Prag. Ich könnte auch zum Testcenter der US-Armee fahren, in eine Kaserne in der Oberpfalz. Dann doch lieber Prag. Ich melde mich also an und zahle die Testgebühr von 240 Euro. Die Zugfahrt kostet weitere 50 Euro. Immer-

Die Bologna-Reform sollte Bachelorabschlüsse europaweit vergleichbar machen.

Das Gegenteil ist der Fall: Bei der Auswahl ihrer Masterstudenten verlangen viele Unis weitere

Tests. Und die sind ziemlich teuer.

VON EVA-MARIA HOMMEL / TEXT

Früher war alles ganz einfach: Abiturzeug-nis abgeben, Formulare ausfüllen, unter-schreiben – und fertig war meine Bewerbung an der Uni Köln. Kosten: etwa 3,50 Euro für die Zeugnisbeglaubigung. Zeitaufwand: eine halbe Stunde.

Heute sitze ich am Schreibtisch, um mich herum stapelweise Unterlagen von Unis, Bü-cher, Formulare. In meinem Browser sind etwa 20 Fenster geöffnet: Master-Bewerbungsporta-le von fünf Hochschulen, Mitfahrgelegenheit, Zugverbindungen nach Köln und Prag. Ei-gentlich habe ich mein VWL-Diplom schon in der Tasche. Aber ich will wissen, wie eine Masterbewerbung in Zeiten von Bologna ab-läuft. Denn der Kampf um einen Studien-platz ist aufwendiger geworden – entgegen den Versprechungen der Bologna-Reform, die Abschlüsse vergleichbarer und das euro-päische Unisystem durchlässiger machen sollte. Nehmen wir also mal an, ich habe einen Bachelor in Wirtschaftswissenschaften mit Note 1,4 und suche einen Masterplatz in BWL an einer deutschsprachigen Uni.

Ein Drittel der Studenten wechselt für den Master die Hochschule, das zeigt eine Unter-suchung des HIS Hochschul-Informations-Systems aus dem Jahr 2009. Und viele Mas-terstudenten kommen aus aller Welt nach Deutschland. Besonders groß ist der An-drang in den Wirtschaftswissenschaften: Auf einen Platz kommen bis zu 22 Bewerber, hat der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultätentag errechnet. Für die Unis wird es immer schwieriger, die unterschiedlichen Abschlüsse zu vergleichen und zu bewerten. Deshalb behelfen sich viele mit internationa-len, standardisierten Tests. Und daher ist mein Schreibtisch voller Papier. Auf den Uniseiten tauchen immer wieder Abkürzungen auf:

Teurer Eintritt.

jetzt UNI&JOB No 05/12 17

Page 18: jetzt Uni&Job 2/2012

Test dagegen kann ich es noch an der Univer-sität Zürich versuchen. Ich überlege lange, ob ich mir die Bewerbungsgebühr von 83 Euro jetzt auch noch leisten soll.

Zum Schluss schicke ich meine Unterlagen noch an die Humboldt-Uni in Berlin. Die Stadt reizt mich, und von Dresden ist es auch nicht weit. Die Fakultät verlangt, dass ich im Bachelor mindestens 24 Leistungspunkte in Mathe, Statistik, Ökonometrie und Mikro-ökonomik gesammelt habe. Alexander Kar-mann, stellvertretender Vorsitzender des WISO-Fakultätentags, hält dieses Verfahren für sinnvoller als externe Tests: „So können die Hochschulen sicherstellen, dass die Stu-denten eine passende Ausbildung haben. Für viele Fakultäten ist es kein angenehmer Ge-danke, dass man ein Monopol mit einem ex-ternen Testanbieter aufbaut.“ Trotzdem ver-langen viele beides: Tests und bestimmte Leistungspunkte.

Hat man uns nicht versprochen, dank Bolo-gna werde es einfacher, sich an Hochschulen in ganz Europa zu bewerben? Haben wir nicht für dieses Versprechen das ganze Um-stellungschaos ertragen? Das Gegenteil ist wohl der Fall: Selbst eine Bewerbung nur im deutschsprachigen Raum wird zur Vollzeit-beschäftigung.

Für fünf Bewerbungen habe ich insgesamt fast 840 Euro gezahlt und mehr als 130 Stun-den gebraucht. Die Kosten verringern auch die soziale Durchlässigkeit unseres Bildungs-systems. Sie machen es Studenten aus ein-kommensschwachen Familien noch schwerer, ihren Wunschplatz zu bekommen. Apropos Wunschplatz. Nach meiner 800-Euro-Inves-tition ist längst noch nicht klar, ob ich über-haupt einen Platz bekomme.

hin läuft der Test ganz gut. Ich gönne mir einen Lendenbraten mit Preiselbeeren und böhmischen Knödeln – dafür hat sich die Reise gelohnt. Ob mir der GMAT zu dem er-sehnten Platz in Mannheim verhilft, weiß ich noch nicht. Irgendwie ein blödes Gefühl.

Als Nächstes versuche ich es bei der Uni Köln. Das internationale Programm CEMS ist bei BWLern beliebt: Man verbringt ein Semester und Praktika im Ausland, gestaltet eigene Projekte. Um reinzukommen, muss man sich zunächst für den normalen Master of Business Administration bewerben. Die Unterlagen habe ich schnell beisammen. Für den CEMS muss ich allerdings noch ein Mo-tivationsschreiben und einen Lebenslauf auf Englisch verfassen und zwei Testergebnisse vorlegen: den GMAT, den ich ja zum Glück schon habe, und ein Englischzertifikat.

Ich bereite mich also auf den TOEFL-Test vor. Dafür kaufe ich ein Buch für 30 Euro, das der private Testanbieter empfiehlt. Für die Prüfung fahre ich nach Leipzig: 36 Euro. Doch mit dem bestandenen Test in der Ta-sche ist es nicht getan, die Uni lädt mich noch zum Auswahlgespräch ein. Darüber sollte ich mich eigentlich freuen. Aber die Zugfahrt dauert sieben Stunden. Ich übernachte in ei-ner Jugendherberge und fahre mit der Mit-fahrgelegenheit zurück, nicht gerade luxuriös. Trotzdem kostet die CEMS-Bewerbung ins-gesamt mehr als 400 Euro.

Ich frage die Kölner Fakultät, warum sie so viel von den Kandidaten verlangt. „Die An-zahl der Bewerbungen liegt bis zu 8-fach hö-her als die Kapazität“, erklärt mir Sprecherin Kerstin Griesemann. Übrigens hätte ich statt des GMAT auch den Test TM-WISO direkt an der Uni ablegen können. Der kostet „nur“ 97 Euro. Allerdings erkennen ihn nur drei Hochschulen an. Mit dem internationalen

18 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 19: jetzt Uni&Job 2/2012

Wie möchten Sie in Zukunft arbeiten?

Bei einem High-Tech-Unternehmen, welches in seinem Gebiet Weltmarktführer ist?In kleinen, schlagkräftigen Teams?In fl achen Hierarchiestrukturen?An der Spitze der technologischen Entwicklung?

Vier mal „Ja“? Dann sollten wir reden!

Egal, ob Ihre Interessen in Marketing und internationalem Vertrieb, in Forschung und Entwicklung oder in der Anwendungstechnik liegen – Wenn Sie sich angesprochen fühlen und Sie Absolvent eines technischen oder chemischen Studiengangs sind, möchten wir Sie gerne kennen lernen:

Klüber Lubrication München KG Geisenhausenerstr. 7 / 81379 München / Tel.: 089.7876-0www.klueber.com / [email protected]

Klüber Lubrication ist mit über 1.900 Mitarbeitern in mehr als 30 Ländern der Weltmarktführer für Spezialschmierstoffe. Wir liefern über 2.000 Produkte, viele davon maßgeschneidert, in nahezu alle Industrien und Märkte.

your global specialist

Page 20: jetzt Uni&Job 2/2012

Internationale Beziehungen.

Erasmus-Studenten feiern ständig, und jeder schläft mit jedem. Mag sein. Aber manche finden während ihres Auslandssemesters

viel mehr: die Liebe ihres Lebens. Mit jeder dieser Beziehungen wächst Europa ein Stückchen mehr zusammen.

VON FIONA WEBER-STEINHAUS / PROTOKOLLE & JOANNA SWISTOWSKI / ILLUSTRATION

ALESSANDRO, 29, aus Bologna, Mediziner, und VIOLA, 31, aus Berlin, Kulturwissen-schaftlerin, haben sich 2008 in Bologna ken-nengelernt. Seit dreieinhalb Jahren sind die beiden verlobt.Viola: Vor dem Erasmus-Semester habe ich mit einer Freundin gewettet, dass ich in Bolog-na keine Beziehung anfangen werde. Der Wett-einsatz: eine Pizza. Dann kam Alessandro.Alessandro: Im Uni-Chor ist mir Viola so-fort aufgefallen, sie ist oft zu spät zur Probe gekommen. Nach dem Weihnachtskonzert habe ich sie angesprochen, und ein paar Wo-chen später haben wir uns das erste Mal al-lein getroffen.Viola: Dann sind wir zusammengekommen – drei Wochen vor Ende meiner Erasmus-Zeit. Danach hatte ich ein Praktikum in Mün-chen geplant. Alessandro ist mitgekommen.

Alessandro: Eigentlich hatte ich bei einem nuklearmedizinischen Projekt in Turku, Finn-land, forschen wollen. Ich habe dann meinen Professor überzeugt, dass ich das auch in München machen kann.Viola: Dass Ale mich wirklich nach Mün-chen begleitet hat, hat mir gezeigt: Er meint es ernst. Ein Jahr später sind wir zu unserem Jahrestag nach Stockholm gefahren. Ale hat im Hostel Pasta mit Lachs gekocht – das hat-ten wir auch bei unserem ersten Date geges-sen. Wir hatten abgemacht, dass wir uns nichts schenken. Ale überreichte mir eine kleine Box. Ich war überfordert, dachte: Viel-leicht sind da nur Ohrringe drinnen, oder er will mich ärgern. Doch es war ein Ring – und Ale schwieg. Ich wusste nicht, wie ich reagie-ren sollte. Ich sagte irgendwann: Oh, das ist aber ein schöner Freundschaftsring.

Alessandro: Ihr Deutschen seid doch ver-rückt. Wofür braucht man einen Freund-schaftsring?Viola: Ich habe dann Ja gesagt. Ein unbehol-fener Heiratsantrag – dafür aber umso schö-ner. Ale und ich, wir haben jetzt beide unser Studium beendet. Die Heirat eilt nicht, der nächste Schritt ist jetzt zusammenzuziehen, in eine Stadt. Ich bewerbe mich gerade, und je nachdem, wo ich etwas kriege, bewirbt sich Ale dort dann auch.Alessandro: Ich habe durch Viola und auch durch das Zusammentreffen mit den anderen Erasmus-Leuten gelernt, entspannter zu sein und andere Meinungen zu akzeptieren.Viola: Übrigens, die Pizza hat meine Freun-din dann doch bekommen. Ale hat sie zube-reitet – er ist ja dafür verantwortlich, dass ich die Wette verloren habe.

20 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 21: jetzt Uni&Job 2/2012

PEGGY, 28, aus Paris, hat Philosophie stu-diert, und RICCARDO, 38, aus Bologna, ist Mathematiker. Sie haben sich 2005 in Berlin kennengelernt, im März ist ihre Tochter Paula auf die Welt gekommen.Peggy: In Berlin gab es mal wieder eine Eras-mus-Party: Ich war müde und wollte nicht mit, eine Freundin überredete mich. Dort traf ich Riccardo, der gerade in Mathematik promo-vierte. Ich hatte ihn einmal vorher in der Berli-ner Philharmonie gesehen und fand ihn ein wenig langweilig. Eine Fehleinschätzung. Auf der Party verstanden wir uns sofort. Wir konn-ten nicht aufhören zu reden, haben uns geküsst und die Nacht zusammen verbracht. Am nächs-

PHILIPP, 23, aus Stuttgart studiert Wirt-schaftswissenschaften, und JUDIT, 25, aus Budapest studiert Internationale Beziehun-gen. Sie haben sich 2010 in Budapest ken-nengelernt, seit einem Jahr wohnen sie dort gemeinsam. Philipp: Meine Entscheidung für Budapest traf ich aus dem Bauch, über die Stadt wusste ich wenig. Im Februar 2010 ging es los – und gleich in der ersten Woche lernte ich Judit ken-nen. Sie war die Mentorin meiner niederländi-schen Nachbarin. Unser Anfang passt wirklich ins Erasmus-Klischee: Wir haben uns abends bei Partys getroffen, haben im Club getanzt, dann geknutscht. Von Anfang an war klar, dass ich Mitte Juni wieder zurück nach Stuttgart flie-ge. Während der ersten Monate haben wir nie

ten Tag gab es keine komische Situation, wir gingen brunchen – kurze Zeit später waren wir ein Paar. Eine deutsche Freundin von mir sagte im Spaß: „Eine Französin und ein Italiener auf Erasmus – klare Sache, da geht’s nur um Sex.“ Aber es war gleich mehr: Vier Monate später sind wir zusammengezogen, nach dem Erasmus habe ich ein DAAD-Stipendium bekommen und meinen Master in Berlin angefangen. Dann hat Riccardo einen Job in Paris bekommen, und wir führten ein halbes Jahr eine Fernbezie-hung zwischen Berlin und Paris. Das fand ich aber nicht schlimm: Ich hatte in der Zeit so viel in der Uni zu tun und Riccardo in seinem Job. Während der Zeit habe ich Italienisch gelernt.

über unsere Zukunft geredet, wir haben unsere Zeit genossen. Einen Monat vor meiner Abrei-se stritten wir uns heftig. Ich sagte, dass ich in Fernbeziehungen keine Perspektive sehe. Im dualen Studium ist man einfach nicht so flexibel wie ein normaler Student. Ich hatte keine Se-mesterferien, immer Anwesenheitspflicht und 30 Tage Urlaub im Jahr. Nach langem Hin und Her haben wir gesagt: Wir probieren es – und es hat viel besser geklappt, als ich erwartet hatte. Etwas mehr als ein Jahr hatten wir eine Fernbe-ziehung, mit Skype, Flügen und Telefonieren. Nach dem Bachelor habe ich mich dann für den Master der Wirtschaftswissenschaft in Buda-pest beworben. Jetzt lerne ich Ungarisch, doch meist unterhalten Judit und ich uns auf Eng-lisch – eine Herausforderung, weil es ja weder

Jeden Tag haben wir eine halbe Stunde auf Ita-lienisch telefoniert, Riccardo hat mich verbes-sert. Jetzt merke ich gar nicht mehr, wann ich Italienisch, Französisch oder Deutsch spreche. Streiten und Schreien geht aber besser auf Ita-lienisch. Inzwischen bezeichne ich mich als Europäerin. Das hätte ich vor der Beziehung mit Riccardo und der Zeit in Berlin nicht so gesagt. Wir wollen wieder zurück nach Berlin: Es ist schwer für Riccardo, in einer großen hek-tischen Stadt wie Paris neue Freunde zu finden; unsere Freunde sind meist meine Freunde von früher. Wenn wir nach Deutschland ziehen, müssen wir den Berlinern nur noch beibringen, dass Paula französisch ausgesprochen wird.

meine noch ihre Muttersprache ist und man manchmal nicht so präzise sein kann. Meine Beziehung mit Judit hat meinen Blick auf Euro-pa nicht unbedingt verändert, ich merke aber, welche Vorteile wir als Europäer haben: Wir brauchen kein Visum, können zusammen in Deutschland leben oder in Budapest arbeiten. Wenn Judit Russin wäre, ginge das alles nicht so leicht. Was ich fürs Leben gelernt habe? Ich bin gelassener geworden: Die Ungarn feiern zum Beispiel den Geburtstag häufig vor dem eigentlichen Datum. Ich habe am 30. November Geburtstag, letztes Jahr hat Judit einfach ein paar Tage vorher eine Feier organisiert. Für sie war es unverständlich, dass das Unglück brin-gen soll. Inzwischen feiere ich bei den verfrüh-ten Partys einfach mit.

jetzt UNI&JOB No 05/12 21

Page 22: jetzt Uni&Job 2/2012

reits von Facebook-Fotos ihrer spanischen Freundin, die ein Semester zuvor in Amster-dam studiert hatte. Irgendwann, abends in ei-ner Kneipe, haben wir uns geküsst. So verliebt war ich noch nie. Ich habe das Gefühl, Marina und ich haben uns gefunden. Auch wenn es un-glaublich kitschig klingt: Selbst über den Na-men unseres zukünftigen Kindes waren wir uns einig. Matilda soll’s sein. Für Marina und mich ist die Fernbeziehung eine Zwischenlösung – und deshalb auch nicht so schlimm. Wir sehen uns alle paar Wochen, für ein paar Monate ha-ben wir gemeinsam in Stuttgart gelebt, vorher war ich für einen Monat in Barcelona. Lang-fristig wollen wir zusammenwohnen; Marina kommt wahrscheinlich nach Deutschland, hier

SOFIA, 24, aus Helsinki arbeitet im Online-marketing, STEFAN, 25, aus München stu-diert Betriebswirtschaftslehre. Sie sind seit zweieinhalb Jahren zusammen und wohnen in München.Sofia: Hätte mir vor meinem Austauschsemes-ter jemand gesagt, dass ich mit einem Deut-schen zusammenkomme und dann nach Mün-chen ziehe – ich hätte lachend den Kopf geschüttelt. Deutschland war nie auf der Liste der Länder, die ich besuchen wollte. Aber Ende August bin ich aus Helsinki zu Stefan nach München gezogen. Inzwischen schmecken mir sogar die Weißwürste. Stefan und ich haben uns 2010 in Lund in Schweden kennengelernt. Wir

FELIX, 26, arbeitet in einer PR-Agentur in Stuttgart, MARINA, 25, studiert Kunstge-schichte in Barcelona. Sie haben sich 2010 in Amsterdam kennengelernt.Felix: Als ich 2010 anfing, Kommunikations-wissenschaft in Amsterdam zu studieren, habe ich bewusst im Wohnheim für Niederländer gewohnt, um Niederländisch zu lernen. Aber Amsterdam ist so international, dass man zwangsläufig mit Menschen aus aller Welt zu-sammenkommt. Marina habe ich über Bekann-te getroffen. Sie war Teil einer riesigen Eras-mus-Clique. Wir haben immer zusammen gekocht und gefeiert, bestimmt zwei- oder drei-mal die Woche. Sie ist mir sofort aufgefallen – und ich ihr wohl auch: Marina kannte mich be-

haben beide BWL studiert. Erasmus-Studen-ten sind alle auf der Suche nach neuen Freun-den, da lernt man sich viel schneller kennen: Stefan und ich haben uns das erste Mal auf ei-ner Stadttour durch Stockholm getroffen. Wir haben uns immer wieder bei Partys gesehen, bei Facebook geschrieben, dann Nummern ausgetauscht und sind zusammen Formulare ausfüllen gegangen. Es war ziemlich schnell klar, dass wir uns sehr mögen. Beziehungen, in denen beide sofort wissen, dass es in einem hal-ben Jahr wieder vorbei ist, sind nichts für mich. Ich habe Stefan schon früh gefragt, ob unsere Beziehung für ihn nur ein Erasmus-Flirt ist. Er verneinte. Und so kam ich zu meiner allerersten

Fernbeziehung. Anderthalb Jahre haben wir sehr viel Geld in Flüge gesteckt. Meinen Freund nur alle drei Monate sehen – das geht nicht. Letztes Jahr habe ich einen Sprachkurs in Mün-chen gemacht und mich in die Stadt verliebt. Hier sind die Leute so viel offener als in Helsin-ki. Stefan hat mir wirklich eine neue Welt er-schlossen, ohne ihn hätte ich viele Aspekte des Lebens nicht kennengelernt. Mit ihm zusam-men bin ich das erste Mal wandern gegangen und habe das Skifahren ausprobiert – Sport-arten, die ich niemals allein ausprobiert hätte. Für den nächsten deutschen Winter muss ich allerdings meine Schwünge noch etwas üben.

findet man leichter einen Job als in Spanien. Dass wir überall arbeiten und leben können, ist ja Fluch und Segen unserer Generation. Ich war schon vor dem Erasmus begeisterter Europä-er, gerade die europäischen Großstädte gefal-len mir: Menschen von überall her kommen zusammen, Beziehungen bilden sich über Län-dergrenzen hinweg, es gibt dieses europäische Lebensgefühl. Wirkliche kulturelle Unter-schiede fallen mir bei uns nicht auf. Obwohl, inzwischen schmiere ich manchmal Öl aufs Brot statt Butter – das hätte ich vor Marina nie gemacht.

22 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 23: jetzt Uni&Job 2/2012

FASHIONMANAGEMENTPROGRAMM

SIE FOLGEN AKTUELLEN TRENDS NICHT, SIE WOLLEN NEUE SETZEN. DANN SIND SIE DIE PERSON, DIE WIR SUCHEN. Das Fashion Management Programm ist ein individuell abgestimmtes Karriere-Programm für Hochschul-absolventen (m/w). Als international wachsendes Handelsunternehmen vereinen wir Mode, Lifestyle, Design, Architektur – und noch viel mehr: Perspektiven für Nachwuchsführungskräfte (m/w). Ihre Zielrichtung: eine Position im Storemanagement/Geschäftsleitung, im Zentraleinkauf oder bei den International Brands im Wholesale, Produktmanagement bzw. Design. Programmdauer: 8 Monate.

Online-Bewerbung und weitere Details unter: www.peek-cloppenburg.de/karrierePeek & Cloppenburg KG, Führungskräfteentwicklung, Judith Engel, Berliner Allee 2, 40212 Düsseldorf

Job-Nr. extern

Format (mm)

Job-Nr. intern

Verlags-anpass.

Bereich Datum

Motiv ET

Haus DU

Verlag

12-2-8170 148x210 + 5

7677 IsoV2

FMP 2012 24.09.2012

FMP DE +KL 22.10.2012

Düsseldorf 28.09.2012

Uni & Job

12.12.2012, MÜNCHENKARRIERELOUNGE

WWW.PEEK-CLOPPENBURG.DE/KARRIEREINFOS ZUM RECRUITINGEVENT UNTER:

JETZT BEWERBEN!

137x274_FMP_DE_allg_DISC_KL_Stoerer_8170.indd 1 25.09.12 17:15

FASHIONMANAGEMENTPROGRAMM

SIE FOLGEN AKTUELLEN TRENDS NICHT, SIE WOLLEN NEUE SETZEN. DANN SIND SIE DIE PERSON, DIE WIR SUCHEN. Das Fashion Management Programm ist ein individuell abgestimmtes Karriere-Programm für Hochschul-absolventen (m/w). Als international wachsendes Handelsunternehmen vereinen wir Mode, Lifestyle, Design, Architektur – und noch viel mehr: Perspektiven für Nachwuchsführungskräfte (m/w). Ihre Zielrichtung: eine Position im Storemanagement/Geschäftsleitung, im Zentraleinkauf oder bei den International Brands im Wholesale, Produktmanagement bzw. Design. Programmdauer: 8 Monate.

Online-Bewerbung und weitere Details unter: www.peek-cloppenburg.de/karrierePeek & Cloppenburg KG, Führungskräfteentwicklung, Judith Engel, Berliner Allee 2, 40212 Düsseldorf

Job-Nr. extern

Format (mm)

Job-Nr. intern

Verlags-anpass.

Bereich Datum

Motiv ET

Haus DU

Verlag

12-2-8170 148x210 + 5

7677 IsoV2

FMP 2012 24.09.2012

FMP DE +KL 22.10.2012

Düsseldorf 28.09.2012

Uni & Job

12.12.2012, MÜNCHENKARRIERELOUNGE

WWW.PEEK-CLOPPENBURG.DE/KARRIEREINFOS ZUM RECRUITINGEVENT UNTER:

JETZT BEWERBEN!

137x274_FMP_DE_allg_DISC_KL_Stoerer_8170.indd 1 25.09.12 17:15

Page 24: jetzt Uni&Job 2/2012

ANZEIGE

Durchs Schlüsselloch bei …Beim Bewerben, ganz wichtig, wollen wir den Personalchef beeindrucken. Davor müssen uns das Unternehmen und der Job beeindrucken. In unserer Serie „Durchs Schlüsselloch bei …“ erzählen Abteilungsleiter, Geschäftsführer und Personalchefs, wie es ist, in ihrem Unternehmen zu arbeiten, und was sie von uns erwarten.

Page 25: jetzt Uni&Job 2/2012

ANZEIGE

Was leistet Siemens, um die Mitarbeiter langfristig zu binden?Ganz viele verschiedene Dinge: vielfältige internationale und

interdisziplinäre Entwicklungsmöglichkeiten, Weiterbildungs-

maßnahmen und Förderprogramme. Nehmen Sie meinen eige-

nen Lebenslauf: Ich selbst bin erst vor einem knappen Jahr aus

dem Sektor Industry aus der Technik zu Corporate Human

Resources gewechselt, also kein klassischer Personaler. Ne-

ben meiner jetzigen Tätigkeit studiere ich berufsbegleitend

Betriebswirtschaft, wobei mich das Unternehmen unterstützt.

Darüber hinaus gibt es soziale Einrichtungen wie etwa Siemens-

Kindergärten. Es gibt diverse Gesundheitsmaßnahmen – von

Fitnessstudios über Seminare bis hin zu Fachvorträgen –, aber

auch Sportgruppen an den einzelnen Standorten, bei denen

sich Siemens-Mitarbeiter zusammenschließen können. Nicht

zu vergessen flexible Arbeitszeiten, Telearbeitsplätze, Home

Office – also eine große Bandbreite.

Aber einen Kickertisch haben Sie bestimmt nicht im Büro stehen.Na klar! An einzelnen Standorten können Sie Kicker spielen.

Bei uns in Erlangen gibt es in der Kommunikationsecke auch

eine Wii als Bestandteil unserer modernen Arbeitsumgebung.

Auch in Sachen Karriere läuft es bei Ihnen ja rund. Ver-raten Sie uns Ihr Erfolgsrezept?Es gibt für die Karriere kein Rezept wie für einen Schokoku-

chen, das ist das Gute an ihr. Sonst wär’s ja zu einfach. Tatsäch-

lich kommt es immer auf die Aufgabe an, die man hat. Man

braucht eine Herausforderung, bei der man Leistung erbringen

kann. Mein Tipp dazu wäre: Über den Tellerrand hinausschau-

en, sich in unterschiedliche Themen einbringen und das Ganze

proaktiv angehen, um einfach auch sichtbar zu werden.

Herr Kabusch, was machen Sie als Erstes, wenn Sie mor-gens ins Büro kommen?Mein Weg beginnt bei meiner Kaffeetasse, führt zum Kaffee-

automaten und dann zurück zu meinem Team. Da frage ich die

Stimmung ab, kümmere mich um Probleme, tausche mich mit

den Mitarbeitern aus – der erste von vielen Kontakten pro Tag.

Was steckt darüber hinaus hinter Ihrer Bezeichnung als Head of Recruiting-Center?Mein Team und ich sind Teil des Fachcenters Talent Acqui-

sition. Dort werden alle bundesweiten Recruiting-Aktivitäten

von Siemens gesteuert und gebündelt. Innerhalb dieses Fach-

centers leite ich die Aktivitäten für die Sektoren Industry und

Infrastructure & Cities. Unser Job ist das bewerberorientierte

Managen aller Stellenbesetzungen, aber auch die professionelle

Darstellung von Siemens als Arbeitgeber auf Events.

Anhand all dieser Begriffe wird deutlich, dass Siemens in diversen Branchen und international tätig ist. Für welche Bewerber ist das Unternehmen dadurch interessant?Ich drehe das mal um: Siemens ist für niemanden uninteres-

sant, weil das Unternehmen einfach so vielfältig ist. Wir ha-

ben natürlich klassische Jobs in den Bereichen Elektrotechnik,

IT oder im Maschinenbau, auf denen ja der Schwerpunkt in

einem Technologiekonzern liegt. Aber auch für Juristen, Be-

triebswirte bis hin zu Medizinern ist Siemens interessant.

Was erwartet einen Berufseinsteiger bei Siemens?Siemens besticht mit einer unheimlichen Vielfalt von technik-

begeisterten Mitarbeitern, bei denen die Augen funkeln und

die in den verschiedensten Branchen Pioniere sind. Wir haben

hier eine Atmosphäre des Miteinanders und der Offenheit. An-

dererseits merkt man natürlich auch, dass Siemens ein Groß-

konzern ist und dass bei einzelnen Projekten gleich mehrere

Entscheidungsträger involviert sind. Ich empfinde das als ab-

solut positiv, weil so Entscheidungen sehr fundiert getroffen

werden – was manchmal aber auch etwas länger dauern kann.

Hier erzählt Christian Kabusch von seinem morgendlichen Gang zum Kaffeeautomaten und dem Unterschied zwischen Karriere und einem Rezept für Schokokuchen. Kabusch ist verantwortlich für das Recruiting in zwei der vier Sektoren von Siemens.

Page 26: jetzt Uni&Job 2/2012

MARINE MONTEJO AUS FRANKREICH.

MARION ZOSI AUS FRANKREICH.

IULIA COZACENCO AUS MOLDAWIEN.

EMANUELE MANIGRASSI AUS ITALIEN.

TEODORA ROGOZEA AUS RUMÄNIEN.

MICHÈLE KIERMEIER AUS DEUTSCHLAND.26 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 27: jetzt Uni&Job 2/2012

Die Retter.Die Krise versetzt Europa in Angst, die Zukunft

der Staatengemeinschaft ist ungewiss. Wo geht es hin mit Europa? Am drängendsten ist diese Frage für

die Studenten des College of Europe. An dieser kleinen Elite-Universität in Brügge

werden die zukünftigen Topbeamten, Diplomaten und Politiker der EU ausgebildet.

BENJAMIN DÜRR / TEXT & EUDES DE SANTANA / FOTOS

Die ersten Senioren schlurfen über das Pflaster, noch fällt die Sonne flach und nur auf die höchsten Häuser und Türmchen. Der Straßenzug liegt im Schatten, die Bänke am Ufer des Kanals sind kalt. Gegenüber ein goldglänzendes Türschild auf rein-weißer Fassade, hohe Fenster, ein Balkon über dem Eingang, zwei Säulen rahmen die Glastüren ein: Dijver 11 – der Eingang zur Kader-schmiede der Europäischen Union.

Europas beste Studenten und Dozenten kommen hierher. Das College of Europe in Brügge, eine Stunde mit dem Zug von Brüssel entfernt, bildet Europas Manager von morgen aus, Topbeamte, die in ein paar Jahren die EU führen und gestalten wollen.

Die Glastüren schieben sich auf, im Foyer des Europacolleges lassen sich sieben Studen-ten in Ledersessel fallen. Vor ein paar Wo-chen haben sie hier mit dem Studium begon-nen, es gibt viel zu besprechen. Sie tauschen sich über das Essen in der Mensa und die Ein-führungswoche aus – und darüber, wie es sich anfühlt, in einer der schwersten Krisen an Europas Zukunft zu denken. Die Frage ist, welche Perspektiven die künftigen Politiker, Manager und Diplomaten für die EU sehen – und für sich selbst. Und wie es ist, für ein Projekt zu arbeiten, das immer mehr Leute infrage stellen – und dessen Zukunft so un-gewiss ist wie nie zuvor.

Es ist ein Sonntagmorgen im September, kurz nach neun. Emanuele Manigrassi, 25,

aus Genua hat bis um vier Uhr früh gefeiert. Man denkt nicht immer an die Krise. Und natürlich bleibt trotz der vielen Kurse Zeit für Partys.

Emanuele belegt Verhandlungsführung und Verfassungsrecht auf Französisch, Umwelt-politik und EU-Erweiterung auf Englisch, dazu Seminare über Interessenvertretung in Brüssel und Wirtschaftsbeziehungen mit der Welt. Er macht den Master in Politik und Verwaltung. Er ist erst seit Kurzem am Col-lege in Belgien – wie die meisten hat er im September angefangen.

In zehn Monaten werden die Studenten ei-nen Abschluss in Europäischem Recht, Wirt-schaft, in Politik und Verwaltung oder Diplo-matie machen. Das Studium ist zweisprachig, auf Englisch und Französisch, die Kurse fin-den regelmäßig samstags statt, manchmal auch sonntags. Weil das College of Europe kaum eigene Professoren beschäftigt, kommen die 160 Dozenten für die Vorlesungen aus ganz Europa eingeflogen. „Flying Faculty“, nann-ten das die Väter des Europacolleges.

Es wurde 1949 von einem spanischen Staatsmann gegründet, gleich nachdem die ersten Ideen von einem vereinigten Europa entstanden waren. Finanziert wird die Schule in großen Teilen von der EU, mehreren Mit-gliedsländern und der Stadt Brügge. Der Ge-danke war, eine Schule zu schaffen, an der Professoren und Studenten aus ganz Europa zusammen arbeiten, lernen und leben.

Emanuele Manigrassi wohnt in einer von sieben Residenzen; die Uni serviert dort Frühstück, Mittag- und Abendessen, stellt Handtücher und Bettwäsche und beschäftigt Mitarbeiter für den Haushalt.

Manchmal kreuzen sich ihre Wege nach ein paar Jahren wieder, in Brüssel, in Straßburg, vielleicht in Washington. Eine Jobgarantie gibt es zwar nicht, aber wer das College of Europe verlässt, hat sehr gute Chancen, bei der Europäischen Kommission, der Europäi-schen Zentralbank oder dem Gerichtshof un-terzukommen. Helle Thorning-Schmidt, die Premierministerin Dänemarks, hat hier stu-diert, ebenso der Vizepremier Großbritanni-ens, Nick Clegg, der Präsident des Europäi-schen Gerichtshofs, der polnische und der luxemburgische Außenminister, ein Vizeprä-sident der Weltbank. Auf neun Seiten listet das Europacollege die Namen berühmter Absolventen auf.

In Deutschland kennen diese Uni nur we-nige, sagt Michèle Kiermeier aus Süddeutsch-land. In anderen Ländern hingegen habe das College einen Ruf wie Oxford und Cam-bridge. Emanueles Freunde reagierten mit drei Fragen, als sie hörten, dass er dort stu-dieren werde: was es koste, ob er jetzt zur Elite gehöre, warum er Bürokrat werde. Er antwortete: 22 000 Euro Studiengebühr. Und versuchte dann, das Klischee des steifen Be-amten zurechtzurücken, die Vorstellung von Brüssel als Hauptstadt von Bürokratie, Kra-

EMANUELE MANIGRASSI AUS ITALIEN.

jetzt UNI&JOB No 05/12 27

Page 28: jetzt Uni&Job 2/2012

watten, Absätzen und Akten auszubügeln, in der über der maximalen Länge von Schnul-lerketten, der Beschaffenheit von Traktorsit-zen oder der Mindestgröße von Äpfeln ge-brütet wird.

Gegen solche Vor-urteile kämpfen hier alle. Teodora Rogo-zea aus Rumänien sagt: „Es ist ziemlich schwierig, den Leuten zu erklären, was die EU jeden Tag macht. Die EU ist nicht besonders gut im Marketing.“

Im Nebenraum des Foyers rattert die Küh-lung des Getränkeautomaten. Dahinter, um zwei Ecken herum, beginnt der Flur mit den Pressspantüren zu den Klassenzimmern, Ne-onlicht spiegelt sich in den auf Hochglanz po-lierten Platten des Fußbodens. Hingen nicht die Porträts großer Europapolitiker an der Wand, könnte der Flur auch zu einem Kran-kenhaus oder einem Landratsamt gehören. Das College of Europe in Brügge ist kein Prunkbau, die Studenten hier streiten ab, zur Elite gehören. Natürlich sei die Aufnahme-prüfung anspruchsvoll, sagt Iulia Cozacenco aus Moldawien. „Aber jeder hat die gleichen Chancen.“ Damit jedes Land gerecht vertre-ten ist, gibt es eine Quotenregelung. Deutsch-land etwa schickt nur etwa dreißig Studenten. Ausgewählt werden sie von nationalen Komi-tees, meist vom Außenministerium, fast alle Studenten bekommen ein Stipendium. Vor-aussetzung sind aber oft Auslandserfahrung und Mehrsprachigkeit. Nicht jeder könne sich das leisten, räumt Iulia ein.

Viele Mitarbeiter, die auf den Bürofluren der EU unterwegs sind, kommen von Elite-schulen. Das lasse sich nicht vermeiden, sa-gen die Studenten. Der Wettbewerb treibt die Anforderungen nach oben. Damit wird ge-wöhnlichen Studenten der Zugang erschwert, die EU von einer kleinen Gruppe geführt. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu sehr in unserer eigenen Welt leben“, sagt des-halb Emanuele.

Wenn ihre Großeltern sagen, sie hätten für dreißig Mark eingekauft, dann würde Michè-le Kiermeier am liebsten rufen: „Nicht Mark! Euro!“ Nur zwei Generationen liegen zwi-schen ihr und ihren Großeltern, doch in die-ser Zeit hat sich die Welt geöffnet. Distanzen schrumpfen, Grenzen verwischen. Michèle und die meisten anderen Studenten am Col-lege of Europe kennen nur den Euro, sie rech-nen nicht im Kopf in die alte Währung um. Sie kennen keine Staus an Grenzübergängen. Und keinen Krieg auf dem Kontinent.

Dieser Gedanke der unbegrenzten Mög-lichkeiten treibt sie an. Viele sind hier, weil sie an die europäische Idee glauben. Inzwischen gibt es auch Palästinenser und Chinesen, die

sich dafür interessie-ren – der Traum strahlt über die Gren-zen der EU-Mitglied-staaten hinaus.

Was aber, wenn diese Idee zerbricht?

Die Studenten am College of Europe sagen, es brauche zwei Dinge: mehr Zusammenar-beit und mehr Zeit. Marion Zosi aus Frank-reich macht ihren Master in Wirtschaft und erklärt: „Zuerst brauchen wir eine Banken-union, danach eine gemeinsame Wirtschafts-politik, irgendwann eine politische Union.“ Für die Studenten am Europacollege hat die EU nur als starke Gemeinschaft eine Zu-kunft. Das aber braucht Zeit, und aus diesem Konflikt entsteht die Krise. Irgendwann aber

werde es so weit sein, glaubt auch Marine Montejo aus Frankreich. „Dass wir das in un-serer Karriere noch erleben, ist unwahr-scheinlich“, sagt sie. „Aber wir arbeiten dran, die Einheit wird die Aufgabe unserer Gene-ration.“ Bis es so weit ist, müsse man überlegt einen Schritt nach dem anderen machen. „Wir können zurzeit nicht das Beste tun, son-dern nur das am wenigsten Schmerzvolle“, meint Marion. Das müsse man den Bürgern erklären. Wenn sie verstehen, was passiert, werde das Vertrauen wieder wachsen. Wenn die Studenten in einigen Jahren das Sagen ha-ben, werden sie hier gebraucht, als Erklärer.

Richtig konkret klingt all das nicht. Angst, der Traum könnte zerplatzen und die Euro-päische Union auseinanderbrechen, hat aber keiner der Elitestudenten in Brügge. Da herrscht Einstimmigkeit. Marion Zosi meint, Europa sei ein so großes Projekt – wie ein Tanker, behäbig, aber unsinkbar. Sie sagt bloß: „Too big to fail.“

„Die Einheit wird die Aufgabe unserer

Generation.“

DIE TREPPE NACH OBEN: WER AM COLLEGE OF EUROPE IN BRÜGGE STUDIERT, BEFINDET SICH AUF DEM WEG IN RICHTUNG SPITZENPOSITIONEN DER EUROPÄISCHEN UNION. WO ALLERDINGS DIE EU STEHT, WENN DIE STUDENTEN DORT ANKOMMEN, KANN HEUTE KEINER SO GENAU SAGEN.

28 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 29: jetzt Uni&Job 2/2012
Page 30: jetzt Uni&Job 2/2012

In der Businessklasse.Wenn Uni-Absolventen aus anderen Ländern nach Deutschland

kommen, ist die größte Hürde für sie unsere Sprache. DieBürofloskeln lernen sie auch in Deutsch-Crashkursen nicht. Wenn

wir ehrlich sind, verstehen selbst wir dieses Kauderwelsch und seine verborgenen Bedeutungen manchmal nicht. Eine Vokabel-Nachhilfe.

VON ALF FROMMER / TEXT

BENCHMARK Damit ist eine unternehme-rische Messlatte gemeint, die überwiegend von der Konkurrenz gesetzt wurde. Tipp: Am besten unbemerkt drunter durchlaufen. Dann reißt man die Latte nicht und sorgt nicht für unnötiges Aufsehen.

PROAKTIV Noch aktiver als aktiv ist „proak-tiv“. Dann macht man sogar etwas ungefragt in Eigeninitiative: zum Beispiel seine Mei-nung offen sagen (Nein!!) oder Überstunden machen (Ja!!).

AM ENDE DES TAGES Häufig verwendete Formulierung von Chefs, die damit innovative Vorschläge in den Papierkorb schmeißen. Credo: Ihr habt Illusionen, wir die Wahrheit. In Wahrheit aber auch eine ziemlich sinnlose Denglisch-Interpretation von „at the end of the day“. Zum Glück ist am Ende des Tages auch: Feierabend.

DA BIN ICH FEIN MIT Ausdruck höchster Zufriedenheit. Wird sogar von den gröbsten Klötzen verwendet, die ungefähr so fein sind wie eine Dampframme und mit blöden wört-lichen Übersetzungen von „I’m fine with it“ kein Problem haben.

AUF DER TONSPUR Erste Regel: In der Powerpoint-Präsentation steht alles. Fast al-les. Denn, zweite Regel: Was nicht in der Po-werpoint-Präsentation steht, erzählt der Chef „auf der Tonspur“. Zum Beispiel: „In der Pause gibt es Schnittchen.“

PERFORMANCE-ORIENTIERT Wird oft im Zusammenhang mit dem Gehalt benutzt. Be-deutet, dass man doppelt so viel arbeiten muss für die Hälfte des Lohns.

ERGEBNISORIENTIERT Stundenlange Meetings, in denen dieses Wort fällt, sind vor allem eins nicht: ergebnisorientiert. An-dererseits: Dass man in endlosen Bespre-chungen nicht zu einem Ergebnis kommt, ist genau deren Sinn. Und darum: ergebnisori-entiert (sic!).

ERGEBNISOFFEN Das Gegenteil von > er-gebnisorientiert, obwohl ergebnisoffene Ge-spräche immer im gewünschten Ergebnis en-den (zum Beispiel: keine Gehaltserhöhung). Daher ist „ergebnisoffen“ das wahre „ergeb-nisorientiert“.

WIN-WIN-SITUATION Beschreibt ein Projekt, von dem beide Seiten profitieren. Kommt verbal ständig vor, in Wirklichkeit so gut wie nie. Sagt jemand „Win-win“, könnte er auch „Grimms Märchen“ sagen.

SYNERGIEEFFEKT Der kleine Bruder der > Win-win-Situation. Wird ständig drüber geredet, tritt fast niemals ein. Sagt jemand „Synergieeffekt“, könnte er auch „Ich glaube an Einhörner“ sagen.

BEST PRACTICE Neudeutsch für: Das ha-ben wir immer schon so gemacht, also ma-chen wir es auch weiterhin so.

CUSTOMIZING Bedeutet im Idealfall: Ein Angebot wird genau auf die Bedürfnisse des Kunden angepasst. Heißt im Regelfall: Wir nehmen unsere Standardlösung und verkau-fen die für teuer Geld.

SICH COMMITTEN Sich zu etwas bekennen: meistens zur Verantwortung für den Erfolg oder den Misserfolg eines Projekts. Daher tunlichst vermeiden oder die Formulierung „sich noch committen“ nutzen, die lässt alle Türen offen.

ICH GEBE DIR EIN UPDATE Halt! Bitte nicht drauf freuen, dass der Kollege dir lä-chelnd eine neue Version von Angry Birds schenkt. Der Satz bedeutet nur: Ich sage dir, was es Neues gibt – meistens nichts.

INS BOOT HOLEN Wenn man bei einem Projekt nicht weiterkommt, holt man einfach noch jemanden dazu. Dann kann man diesen Kollegen später für das Scheitern verantwort-lich machen.

ZEITNAH Soll „bald“ bedeuten, macht aber in Wirklichkeit einen riesigen Zeitkorridor auf zwischen „jetzt sofort“ und „irgendwann in ferner Zukunft, wenn Menschen auf dem Mars siedeln“.

ASAP „As soon as possible“ – so schnell wie möglich. Also, wenn möglich, nach dem Face-book-Chat, der Mittagspause oder anderen viel wichtigeren Dingen. > Zeitnah.

B C

BS

S

DA I

I

E

ZE

W

AA

P

P

30 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 31: jetzt Uni&Job 2/2012

DA IST NOCH LUFT NACH OBEN Aus-druck der Unzufriedenheit. Immer in Bezug auf die Leistung anderer verwenden, niemals auf die eigene. Obwohl da oft auch noch jede Menge Luft nach oben ist.

WIR SIND SAFE Es gibt Kollegen, die so ver-schlossen sind wie ein Tresor. Die sind hier jedoch nicht gemeint. Die Phrase meint: HURRA! Wir haben unseren Arsch gerettet und die anderen sind schuld. > Ins Boot holen.

BACK ON TRACK Etwas ist bei einem Pro-jekt furchtbar schiefgegangen und lässt sich auch nicht mehr geradebiegen. Derjenige, der „back on track“ sagt, darf sich bald > neue Herausforderungen suchen.

NEUE HERAUSFORDERUNGEN SUCHEN Ab einer gewissen Position wird man offiziell nicht mehr entlassen. Nein, solche Erfolgs-menschen suchen sich neue Herausforderun-gen – und wenn es nur der Antrag auf Ar-beitslosengeld ist.

ICH WAR NICHT IM VERTEILER Gerade in Großunternehmen kommt eigentlich jeder auf den Verteiler einer E-Mail, der bei drei keinen Account hat. Nicht im Verteiler zu sein heißt, dass man total abgemeldet ist. > Back on track und > Neue Herausforderun-gen suchen.

UMSTRUKTURIERUNG Alarmstufe Rot! Heißt im Klartext: Massenentlassungen ste-hen vor der Tür, ganze Abteilungen werden aufgelöst. > Optimierungen.

OPTIMIERUNGEN Unternehmen wollen sich immer verbessern, damit sie auf dem Markt bestehen. Leider bedeuten Optimie-rungen meistens Verschlechterungen – weni-ger Gehalt und mehr Arbeit.

www.ism.de

Campus Dortmund, Frankfurt/Main, München und Hamburg

International, praxisorientiert, persönlich und kompakt

Master-StudiengängeM.A. International ManagementM.A. Strategic Marketing ManagementM.Sc. FinanceM.Sc. International Transport & LogisticsM.A. Strategic Tourism Management M.A. Psychology & ManagementM.A. Management (berufsbegleitend)

Wer von beiden wird international Karriere machen? Beide.

MBA-StudiengängeMBA General ManagementMBA Energy Management

ISM_Image-Anzeige_94x121,5_RZ.indd 1 21.09.12 14:44ZumBearbeiten_QR_code.indd 1 04.10.12 17:03

UN

B

D

I

O

W

Page 32: jetzt Uni&Job 2/2012

In der Zwischenzeit.

Unternehmensberater sind viel unterwegs und verdienen gut. Was diesen Beruf aber wirklich ausmacht, ist die Tatsache,

dass er nur eine Transitstation auf der großen Karrierereise ist – und man noch mal darüber nachdenken kann,

wohin das Leben gehen soll.

VON PETER WAGNER / TEXT

Am Ende seiner beruflichen Laufbahn war Herbert Henzler Europa-chef der Unternehmensberatung McKinsey. Am Anfang seiner beruf-lichen Laufbahn war er der König der Welt.

„Als ich mit 27 Jahren bei McKinsey einstieg“, erzählte Henzler im Frühjahr der Wochenzeitung Die Zeit, „war mein erster Kunde ein großes Pharmaunternehmen. Mein Kollege und ich arbeiteten direkt mit dem Vorstand zusammen. Wir fühlten uns bärenstark. Hätte man uns gesagt, wir sollen helfen, ein Krebsmittel zu erfinden – wir hätten geantwortet: Das schaffen wir. Das war natürlich Unfug.“

Mit dem letzten Satz kassiert Henzler, 71, noch schnell die Hybris, die er in jungen Jah-ren spürte. Die großen Unternehmensbera-tungen sind auch heute noch gut darin, ihren Angestellten ein Gefühl der Stärke zu ver-mitteln. Sie füllen die Trolleys ihrer jungen Mitarbeiter mit Selbstbewusstsein und schi-cken sie in fremde Unternehmen. Dort suchen die Berater die Welt nach neuen Märkten ab und entwickeln, tatsächlich, komplette Ge-schäftsstrategien. Dort sollen sie nachsehen, ob das vorhandene Per-sonal sinnvoll eingesetzt wird oder nicht wenigstens zu zahlreich ist.

Das Personal selbst rollt mit den Augen, wenn Unternehmensbera-ter an die Bürotür klopfen. Immer wieder fördern die Berater in ihren Projekten Erkenntnisse zutage, die im jeweiligen Haus durchaus schon vorhanden sind, die man in der Chefetage aber lieber aus dem beredten Mund der bezahlten Gäste hört. Viele Chefs sind gierig nach der Arbeit der Berater. Der Bundesverband der Deutschen Unter-nehmensberater hat notiert, dass der Branchenumsatz im Jahr 2012 wohl um die 22 Milliarden Euro betragen könnte. Vor zehn Jahren wa-ren es nur gut 12 Milliarden Euro. Und die Arbeit wird nicht weniger.

Drei von vier Beratern kündigen nach fünf Jahren.

Gerade ist wieder von einem „Boom“ die Rede. Die Nachfrage nach neuen Beratern ist so groß, dass wieder einmal die superkapita-listische Formulierung vom „war for talents“ zur Anwendung kommt. Die Unternehmensberatungen führen angeblich einen „Krieg“ um die besten Absolventen der Natur-, Ingenieurs- und Wirtschaftswissen-schaften. So kommt es, dass sich mindestens unter den Absolventen der BWL-nahen Studiengänge Neid regt, wenn Kommilitonen bei einer der großen Beratungen unterkommen. Manchmal betragen die Ein-stiegsgehälter 4000 Euro im Monat oder sogar mehr. Dafür müssen

die Neulinge sehr viel arbeiten, werden aber – das hat sich seit Herbert Henzlers Berufsein-stieg nicht verändert – mit direkten Kontakten zu den Chefs jener Unternehmen belohnt, die sie in ihren Projekten betreuen. Jeder Berater lernt in kurzer Zeit eine ganze Reihe von Un-ternehmen kennen. Er lernt, auch wenn das

keiner so ausdrücklich zugeben darf, potenzielle Arbeitgeber kennen. Einer ungefähren Rechnung zufolge kündigen drei von vier Bera-

tern nach spätestens fünf Jahren. Herbert Henzler sagt, dass bei McKinsey die meisten Mitarbeiter schon nach drei oder vier Jahren wieder verschwinden – weil ihnen der Austritt nahegelegt wird oder weil eben ein Angebot auf den Tisch flattert. Unternehmensberatun-gen sind Transitorte. Von dort hat man eine wunderbar klare Sicht in die Jobwelt. Dort kann man noch ein letztes Mal darüber nachden-ken, wohin das Leben eigentlich gehen soll. Manchmal lässt allein die Gestaltung der Büros den Schluss zu, dass Berater sich im Niemands-land bewegen. Die Boston Consulting Group etwa hat die Arbeitsräu-me an ihrem Münchner Sitz in 13 Dörfer aufgeteilt. Jeder, der freitags für seinen Office-Tag ins Haus zurückkehrt, geht in sein Dorf und

32 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 33: jetzt Uni&Job 2/2012

WHEREIMAGINATIONJOINSREALITY.

join.rolandberger.com

Sophie T., Consultant, Paris, analysiert das Wachstumspotenzial erneuerbarer Energien in 30 Ländern und gibt einem Energieversorger dadurch kräftig Rückenwind. It's character that creates impact!

The Pitch23.-25. November 2012www.thepitch.rolandberger.comBis 25. Oktober 2012 bewerben!

Page 34: jetzt Uni&Job 2/2012

setzt sich dort an einen freien Platz seiner Wahl. Er tippt einen Code in eines der Telefone, und schon ist das Telefon sein Telefon. Der Platz ist, ganz bewusst, ein Platz auf Zeit. Diese Organisation hat in erster Linie wahrscheinlich praktische Gründe – man hält nun mal keine Büros mit Namensschildern vor, wenn an vier von fünf Tagen gar nie-

mand drinhockt. Aber sie übermittelt, wenn auch sehr leise, doch auch eine Nachricht: „Du bist noch nicht angekommen. Du bist im Transit.“

Die Reisetätigkeit von Beratern ist immens, manche verbringen mehr als 200 Tage und Nächte im Jahr außerhalb Deutschlands. Die-

se Reisen sind für manche wie eine Bestätigung der Tatsache, dass sie etwas erreicht haben. Wer ohne Unterlass von seinem Arbeitgeber durch die Welt geschickt wird, der muss, so geht noch immer die Er-zählung, gut sein. Das Leben im Transit ist ein herber, durchaus reiz-voller Kontrast zum Leben zwischen Mensa oder Wohngemeinschaft. Und der Flughafen ist sowieso eine wunderbare Heimat für jene, die noch nicht entschieden haben, wohin sie wollen. Dort steht die Welt ganz namentlich auf der Abflugtafel, und wer Fantasie genug hat, sieht hinter jeder Ortsangabe eine andere Zukunft.

Vielleicht bezieht mancher Jungberater sein Selbstbewusstsein gar nicht aus dem schieren Umworbensein und aus dem Blick auf sein Konto. Vielleicht freut er sich, zumindest in den ruhigeren Momen-ten, an einem Berufsleben, in dem noch nichts festgelegt ist. Denn erst am Ende des Transits, wenn er sich für eine Biografie entschieden hat, da beginnt das echte Leben.

Ein Beraterplatz ist – ganz bewusst –

ein Platz auf Zeit.

34 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 35: jetzt Uni&Job 2/2012

Building Global Leaders

Wer persönlich wächst, wächst auch beruflich.McKinsey sucht inspirierende Führungspersönlichkeiten – Menschen, die nicht nur ihre Arbeit, sondern auch persönliche

Ziele mit Leidenschaft verfolgen. Das fordern wir nicht nur, wir fördern es auch: Unsere Berater entscheiden jedes Jahr

aufs Neue, wie viel sie arbeiten. Jährlich stehen ihnen bis zu drei Monate zur Verfügung, um neben der Klientenarbeit

eigene Ziele zu verwirklichen. Sei es, ein soziales Projekt zu realisieren, die Welt zu umsegeln, ein Buch zu schreiben oder

ausgedehnt Zeit mit der Familie zu verbringen – wir geben ihnen den Freiraum.

Erfahren Sie mehr unter karriere.mckinsey.de/personaltime

MCK_Notizbuch_Schlagzeug_215x274_jetztUni&job_39L 1 19.09.12 12:43

Page 36: jetzt Uni&Job 2/2012

ANNIKA, 24, IST 2008 AUSGEZOGEN.

Als ich ausgezogen bin, wollte ich in meinem WG-Zimmer nicht alles neu machen, da hätte ich mich irgendwie entwurzelt gefühlt. Ich habe Stück für Stück immer ein paar Sachen mitgenommen. Die meisten Möbel hier sind allerdings Einbaumöbel, daher sind sie geblieben. Ansonsten habe ich hier nur noch so eine kleine Ecke, in der Weg-schmeißverbot herrscht, da stehen mein Saxofon, meine Bilder aus dem Kunst-LK, Töpferarbeiten und ein Karton mit Fotos. Ich liebe es, mir diese Dinge in gewissen Zeitabständen noch einmal anzusehen. Schon merkwürdig, wie sich die Vorstellung von dem, was man ge-

macht hat, über die Jahre verändert. Wenn ich ungefähr alle drei Mo-nate mal zu Hause bin, ist mein Kinderzimmer zwar immer noch mein Zimmer, es wird durchgeputzt, ich kriege mein Bettchen gemacht, es steht eine kleine Blume neben dem Bett und eine Flasche Wasser, aber sonst wird eigentlich keine Rücksicht darauf genommen, dass alles so bleibt, wie es ist. Ich freue mich, wenn sich hier etwas verän-dert, wenn meine Mutter meinen Kleiderschrank vollhängt oder sich hier eine Sofaecke einrichtet. Ich finde es viel trauriger, wenn Eltern das Kinderzimmer so heilig behandeln, als wäre das Kind gestorben.

Alles bleibt anders. Wenn man zum Studieren das Elternhaus verlässt, verliert das Kinderzimmer plötzlich seinen Bewohner. Eigentlich könnten die Eltern dort jetzt rigoros umräumen, doch oft bleibt vieles, wie es war. Wir haben fünf Studenten in ihrem früheren Reich besucht.

VON MERCEDES LAUENSTEIN / PROTOKOLLE & JURI GOTTSCHALL / FOTOS

36 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 37: jetzt Uni&Job 2/2012

ANNIKA, 24, IST 2008 AUSGEZOGEN.

Außerdem glaube ich, dass man manchmal auch einfach zum Weg-schmeißen getrieben werden muss. Zu dem Didgeridoo, das hier steht, habe ich keine tiefe Beziehung. Ich habe es von meiner Gast-mutter in Australien geschenkt bekommen, aber wenn ich es spiele, kommt nur ein längerer, trauriger Pups raus. Wenn ich hier bin, fühle ich mich immer sehr beschützt und behütet, ich schlafe auch viel tiefer und besser, weil es nur ein paar Vögelchen gibt morgens, keine Tram und kein Kindergeschrei wie in Berlin. Außerdem liebe ich meinen alten Bettalkoven mit dem Bullauge. Als ich zum ersten Mal in einer

richtigen Wohnung wohnte und mein Bett da einfach so offen rein-stellen musste, war das ganz schön gewöhnungsbedürftig. Immer so mitten im Zimmer aufzuwachen, keinen Schutz, kein Giebeldach über dem Kopf. Dieses Bett ist mir schon heilig – wenn das nicht mehr da wäre, wäre ich traurig. Aber wenn meine Mutter hier auf einmal ihren Schreibtisch reinstellen würde, würde ich trotzdem versuchen, mich damit abzufinden. Ich will mir hier überhaupt keine Rechte mehr einräumen. Das ist das Haus meiner Eltern, ich bin ausgezogen, die können und sollen daraus machen, was sie wollen.

jetzt UNI&JOB No 05/12 37

Page 38: jetzt Uni&Job 2/2012

JAKOB, 25, IST 2007 AUSGEZOGEN.

Nach meinem Auszug habe ich das möblierte WG-Zimmer meines Bruders übernommen, deshalb ist hier alles so geblieben, wie es da-mals war. Meine Eltern haben genug Platz und finden es schön, uns unsere alten Zimmer zu bewahren. Außerdem sind wir auch alle ein bisschen zu faul, hier alles neu zu machen. Einmal hatten wir mein Zimmer sogar für ein paar Monate an jemanden aus der Nachbar-schaft als Arbeitszimmer vermietet, den hat mein Kinder- und Jugend-kram hier wohl nicht weiter gestört. Das meiste hier ist eigentlich Schrott, pure Staubfänger: alte Indie-Anstecker, leere Batterien, alte Kabel, Schulbücher, kaputte DVDs und alte CDs. Meine Jahrbücher und Hausaufgabenhefte aus der Schule sind auch noch hier, eine kleine Kiste mit Dingen von meiner Südamerika-Reise, außerdem eine Fla-sche Berliner Bier, das ich von einer Klassenfahrt mitgenommen habe

und das seit 2005 abgelaufen ist. Es gibt noch einen Schuhkarton mit Liebesbriefen und das Blindentelefon meiner Großeltern. Vieles kann und sollte bestimmt weg, aber irgendwie hänge ich an allen Din-gen ein bisschen, weil es lustige Erinnerungen sind. Wichtig ist der Totenkopf. Der ist echt, noch aus dem Ersten Weltkrieg. Oben in der Schädeldecke sieht man den Einstich eines Bajonetts. Er stand immer in der Arztpraxis meines Opas, dann wanderte er in den Keller, und irgendwann habe ich ihn mir ins Zimmer geholt. Ich bin ungefähr ein- mal die Woche hier draußen auf dem Land, wir wohnen am See, und ich genieße die Luft und die Aussicht. Wenn ich hier bin, bin ich auch immer wieder ein bisschen in Kinderstimmung zwischen den ganzen alten Sachen und habe Angst, dass gleich meine Mutter hereinkommt und mich wie früher beim Kiffen erwischt.

38 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 39: jetzt Uni&Job 2/2012

Mein Zimmer war früher orangefarben, sonst hat sich seit meinem Auszug nicht viel verändert. Manchmal schlafen Freunde meines Bruders hier, aber jedes Mal, wenn ich komme, sieht es aus, als wäre ich die Letzte gewesen, die hier drin war. Als ich zum Studieren nach Maastricht zog, habe ich mich dort ganz neu eingerichtet. Die Möbel hier sind noch meine Kindermöbel. Mein Bett war früher mal ein Hochbett, das haben wir einfach abgesägt, als ich Hochbetten nicht mehr cool fand. Ich weiß gar nicht, wann ich die ganzen Dinge hier zum letzten Mal wirklich berührt habe. Vieles weiß ich trotzdem noch ganz genau, zum Beispiel, dass in der linken Schublade meiner Kom-mode alle meine Erich-Kästner- und Drei-Fragezeichen-Kassetten liegen. Die alten Kuscheltiere lagen schon in meiner Krippe, den Sand und die Muscheln auf der Fensterbank habe ich vom Segeln und von

Reisen in der Kindheit, und an den Afri-Cola-Flaschen auf der Fens-terbank oder den Jack-Johnson-Postern an der Wand erkennt man die Phase, in der mein Zimmer cooler werden sollte. Wichtig sind mir besonders die alten Fotos – von meinem Bruder, von meiner ersten Jugendliebe, von Leuten, die ich aus der Kindheit kenne und die im-mer noch große Rollen in meinem Leben spielen. Das sind Heilig-tümer. Ich bin ungefähr zwei-, dreimal im Jahr zu Hause. Ich genieße die Vertrautheit, aber ich komme mir immer auch ein bisschen zu groß darin vor, irgendwie herausgewachsen. Meine Mutter hat mich kürzlich vorsichtig gefragt, ob sie vielleicht allmählich ein nettes Zim-mer für sich daraus machen könnte. Klar, habe ich gesagt, solange nichts weggeschmissen wird und ihr alles in Kisten packt, ist das kein Problem. An dem Zimmer an sich hänge ich nicht.

REBECCA, 26, IST 2007 AUSGEZOGEN.

jetzt UNI&JOB No 05/12 39

Page 40: jetzt Uni&Job 2/2012

28./29. November 2012, Messe Köln

DAS LEITTHEMA 2012 GREEN ECONOMY – ZUKUNFT MIT VERANTWORTUNG

MIT

DEUTSCHLANDS

GRÖSSTER

JOBMESSE

Ihre KarriereUnsere Zukunft

ANNE, 24, IST 2008 AUSGEZOGEN.

Meine Eltern haben beide geräumige Arbeitszimmer und ein großes Wohn- und Esszimmer, die haben keinen Bedarf, hier etwas zu än-dern. Außerdem ist es ihnen, glaube ich, wichtig, mir hier noch einen Wohlfühlort zu bieten. Der Punkt, an dem sie es wirklich mal räumen, kommt wahrscheinlich erst, wenn ich mich irgendwo richtig langfris-tig niederlasse, mit Familie und so. Gerade mache ich hier in der Nähe ein Praktikum, deshalb wohne ich wieder ein paar Wochen zu Hause. Insgesamt bin ich höchstens zwei Wochen im Jahr hier. Ich habe bei meinem Auszug nur einen Ikea-Sessel mitgenommen, sonst nichts. Ich fand es toll, in meinem WG-Zimmer in Bremen neu zu beginnen und mich ein Stück weit neu zu erfinden. Es ist schon etwas skurril,

dass hier noch alles so ist, wie es früher war. Aber ich fände es doch auch komisch, wenn es nicht mehr so wäre. Wenn das plötzlich die Rumpelkammer meiner Eltern wäre, könnte ich damit erst einmal nicht so gut umgehen. Ich bin so ein Aufbewahrkind, ich habe un-glaublich viele komische alte Sachen irgendwo liegen, Erinnerungen von Schüleraustauschen, Fotos, Zeichnungen von Freundinnen und Briefchen, ich sitze manchmal wirklich ganze Nachmittage vor mei-nen Schränken und entdecke das alles wieder neu. Das Wichtigste in diesem Zimmer sind meine Fotoalben und eine Urkunde von meinem Opa, auf der steht, dass er 20 Mark für jedes gezüchtete Fohlen be-kommen hat.

Page 41: jetzt Uni&Job 2/2012

28./29. November 2012, Messe Köln

DAS LEITTHEMA 2012 GREEN ECONOMY – ZUKUNFT MIT VERANTWORTUNG

MIT

DEUTSCHLANDS

GRÖSSTER

JOBMESSE

Ihre KarriereUnsere Zukunft

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine „private company limited by guarantee“ (Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitglieds unternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer Mitgliedsunter neh men finden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.© 2012 Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Uns reizt das Besondere. An Aufgaben und Mitarbeitern.Einfach gut können viele. Exzellent nur die wenigsten.Bei Deloitte erwarten Sie nicht nur anspruchsvolle Kunden und Projekte, sondern auch Kollegen, die Sie fachlich fordern und menschlich begeistern werden. Wir streben nach exzellenten Leistungen für unsere Kunden und arbeiten nach höchsten Qualitätsstandards. Wenn dies auch auf Sie zutrifft, freuen wir uns, Sie kennen zu lernen. Ganz egal, ob Sie heute noch mitten im Studium stehen, sich kurz vor dem Abschluss befinden oder

schon über Berufserfahrung verfügen – in unseren Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance stehen Ihnen alle Möglichkeiten offen, Ihren besonderen Weg einzuschlagen. Es ist Ihre Zukunft. Wie weit wollen Sie kommen?

Entdecken Sie mehr Möglichkeiten unter www.deloitte.com/careers

SZ_JetztUni&Job.indd 30 13.09.12 14:32

FLO, 24, IST VOR NEUN MONATEN AUSGEZOGEN.

Ich habe nach dem Abi relativ lang zu Hause gewohnt. Ich bin kein Stadttyp, ich mag die Ruhe im Vorort. Irgendwann war es doch Zeit, selbstständig zu werden und in eine WG umzusiedeln. Aus meinem alten Zimmer habe ich meine Gitarren mitgenommen, den Computer, zwei Bilder, die meine kleine Schwester mir gemalt hat, und mein Bett. Das hatte ich gerade erst zum Geburtstag bekommen. Ur-sprünglich habe ich im Zimmer nebenan gewohnt, meine Schwester hat kürzlich einfach mein Zeug in ihr Zimmer geräumt und ihres in meines. Die Fototapete im Hintergrund ist noch von ihr, ein kitschiger Kontrast zu meinem alten Zimmer. Ich bin ungefähr ein- oder zwei-mal die Woche hier. Obwohl ich mich in meiner WG langsam echt

heimisch fühle und auch „zu Hause“ dazu sage, fühle ich mich hier immer noch am wohlsten. Der Stress und die Anspannung aus der Uni verflüchtigen sich, wenn ich hier im Wald joggen gehen kann. Meiner Familie ist es wichtig, dass ich hier ein eigenes Zimmer behalte und mich immer willkommen fühle. Mir ist es egal, wenn Freunde meiner Schwester in meinem Bett schlafen oder sie mein Zimmer als Abstellkammer nutzt – sie hängt zum Beispiel ihre Dirndl hier herein oder schiebt alte Kartons rüber. An all den Dingen, die hier herum-stehen, hängen Erinnerungen. Die Modellautos im Regal habe ich als Kind gesammelt. Meine Taufkerze steht hier. Außerdem habe ich noch einen Tennisball, den ich mal in Wimbledon gefangen habe.

Page 42: jetzt Uni&Job 2/2012

VON JULIANE FRISSE / TEXT & FILIPEK / ILLUSTRATION

Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Hinter dir liegen anstrengende, nervenzehrende Wochen, vielleicht sogar Monate. Du hast in dieser Zeit immer vollen Einsatz gezeigt. Bist selbstverständlich abends auch mal länger geblieben, wenn es nötig war. Du hast dich von An-fang an bemüht, niemanden mit deinen Fragen zum Intranet zu nerven, und kurze Privattelefonate natürlich immer über dein Handy abge-wickelt. Aus dem Flurfunk hast du dich diplomatisch rausgehalten und ansonsten einen anspruchsvollen Sozialslalom um sämtliche Fettnäpfchen absolviert, auch um jene, von denen du nicht wissen konntest, wo sie stehen. Du hast verstanden, dass Kollegen sich dei-nen Namen auch nach der dritten Wiederholung einfach noch nicht merken konnten. Du warst dir trotz-dem nicht zu fein, die besonders dämlichen Aufgaben von diesen Kollegen zu übernehmen, auf die sie nachvollziehbarerweise keine Lust hatten, bist dir auch nie zu schade gewesen, kopieren zu gehen oder Kaffee zu kochen. Eh klar. Und vor allem hast du dich natür-lich niemals in irgendeiner Weise über irgendetwas beschwert.

Du hast all das auf dich genom-men, weil du bei diesem Arbeitge-ber ein paar jener wertvollen Ar-beitserfahrungen sammeln und mit deiner Nase endlich einmal an dieser wohlriechenden Praxisluft schnuppern durftest, von der die Kommi-litonen im Semester über dir so geschwärmt haben. Womöglich konn-test du die Geruchsprobe sogar an einer besonders respektablen Stelle nehmen, bei den Vereinten Nationen, im Hauptstadtstudio oder zu-mindest bei einem Mittelständler, im Fundament unseres Wohlstan-des also. Nun gut, für dich im Speziellen gestaltete sich die finanzielle Seite dieser Angelegenheit eher suboptimal, je nach Branche hast du für ’n Appel und ’n Ei oder noch weniger rangeklotzt. Aber es ging hier ja auch nicht ums Geldverdienen, sondern um die Sache. Denn du warst Praktikant beziehungsweise bist es noch – bis einschließlich morgen. Du gehörst also der devotesten aller Lebensformen an, die uns bekannt sind. Völlig zu Recht fragst du dich daher, was für einen Kuchen du zu deinem Ausstand mitbringen sollst und wie du beim Backen auf die Glutenunverträglichkeit der Buchhaltungskollegin Rücksicht nehmen kannst. Wenn du in deinem Leben bereits Grund-kenntnisse im Soft Skill Kuchenbacken erworben hast, weißt du aller-

dings: Mit einem Apfel und einem Ei allein kommst du in der Back-stube nicht weit.

Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten: Du wurdest vom lieben Gott mit einer großen Freude am Backen und zwei Knethaken als Händen beschenkt. Dann bitte – schreite zur Tat. Falls du allerdings keinen Spaß daran hast, es nicht kannst oder beides, dann bring morgen doch lieber eine Packung Kekse mit.

Kuchen wird völlig überbewertet – nicht geschmacklich, sondern als Praktikantengeste. Du glaubst, du demonstrierst mit einem selbst gebackenen Kuchen deine Sozialkompetenz? Wer von dir erwartet,

dass du dich, nachdem du dich als billige Arbeitskraft aufgerieben hast, auch noch stundenlang in die Küche stellst, der sollte einmal an seiner Sozialkompetenz feilen. Du hoffst, du kannst mit einem lecke-ren Kuchen zum Abschluss noch mal einen positiven Eindruck hin-terlassen? Falls dein Ziel in diesem Praktikum darin bestand, den Mit-arbeitern als begabter Zuckerbä-cker in Erinnerung zu bleiben, si-cherlich eine gute Idee. Ansonsten aber gilt: Wenn dich dein Chef und die Kollegen für einen Vollpfosten halten, wird sie auch dein fantasti-scher Schoko-Kirsch-Kuchen nach Omas geheimem Familienrezept

nicht vom Gegenteil überzeugen können. Niemand wird dir deiner Backkünste und -mühen wegen einen Job geben.

Indem du nichts Selbstgebackenes mitbringst, kannst du dafür ein ziemlich wichtiges Signal aussenden. Nämlich dass du weißt, was du wert bist: wesentlich mehr, als du bisher für deine Anstrengungen be-kommen hast. Auch wenn das tollste, weil fairste und lehrreichste Praktikum überhaupt hinter dir liegt, ist es vollkommen ausreichend und außerdem zu empfehlen, wenn du dich lediglich bei deinen Kolle-gen persönlich für die gute Zeit mit ihnen bedankst (und mit den Keksen demonstrierst, dass du die Abschiedskonventionen nicht voll-ständig ignorierst). Wenn du den Vorabend nicht kuchengestresst in der Backstube verbringst, kann dein letzter Tag so der erste werden, an dem du die Devotheit des Praktikantendaseins hinter dir lässt.

Was du nach dem letzten Praktikumstag dagegen unbedingt tun solltest: ein großes Stück Kuchen essen. Egal ob selbst gebacken oder gekauft. Das hast du dir jetzt nämlich verdient.

Am letzten Praktikumstag willst du einen besonders guten Eindruck hinterlassen. Also einen Kuchen backen?

Lass es bleiben, rät unsere Autorin. Das Praktikantendasein ist sowieso schon devot genug.

Die Kuchenfrage.

42 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 43: jetzt Uni&Job 2/2012

Meine erste Vorlesung? Morgens zu Hause! Pünktlich zum Frühstück:die SZ in Ihrem Briefkasten!

Nur für Studenten! 4 Wochen Lesevergnügen plus Geschenk:

Bestellen Sie jetzt unter www.sz.de/uniundjob oder Tel: 089 / 2183 1000

Hinweis: Eine Belehrung über Ihr 14-tägiges Widerrufsrecht erhalten Sie in unserem Begrüßungsschreiben.Süddeutsche Zeitung GmbH, Abo-Service, Hultschiner Str. 8, 81677 München. Sitz der GmbH ist München. HRB 73315. Geschäftsführer: Dr. Detlef Haaks, Dr. Karl Ulrich.

AST4WNG ANJUJ

Bitt

e in

Blo

cksc

hrift

aus

fülle

n

Exklusiv für Studenten bei Vorlage einer gültigen Studienbescheinigung. Gefällt mir die SZ, erhalte ich sie nach dem Aktionsangebot weiter zum monatlichen Preis von zzt. nur 23,90 Euro. Ohne Studienbescheinigung kostet die SZ monatlich 45,90 Euro in Bayern (48,90 Euro außerhalb Bayerns). Wenn ich die SZ nicht weiterlesen will, reicht eine kurze schriftliche Nachricht bis zum Ende des Aktionsangebots an die SZ. Verlagsgarantie: Den anschließenden Weiterbezug kann ich jederzeit schriftlich mit einer Frist von 4 Wochen zum Monatsende bzw. zum Ende des Vorauszahlungszeitraums kündigen. Angebot nur im Inland gültig. Auslandspreise auf Anfrage. Der Verlag behält sich die Lieferung vor.

Ja, ich lese die Süddeutsche Zeitung 4 Wochen lang für nur 15,90 Euro!�

Bitte liefern Sie die erste Ausgabe ab (frühestens 10 Tage nach Bestelleingang)

Kopfhörer Hurricane, weiß (Z272) 10 €-Amazon-Gutschein (G1812) HALFAR Umhängetasche aus LKW-Plane (Z271)Als Wunschgeschenk wähle ich:

Bitte ausfüllen, wenn Sie von weiteren Vorteilen profi tieren wollen:

Ja, ich bin damit einverstanden, dass ich über Medienangebote der Süddeutsche Zeitung GmbH per E-Mail und/oder Telefon bis auf Widerruf informiert werden darf. Ich kann der Nutzung meiner persönlichen Daten jederzeit durch Nachricht in Textform an den Verlag oder an [email protected] widersprechen. Eine Weitergabe der Daten an Dritte zu deren werblicher Nutzung fi ndet nicht statt.

Name

Vorname

Straße/Nr.

PLZ, Ort

Telefon-/Mobil-Nr.

E-Mail

Kreditinstitut

Kontonummer Bankleitzahl Datum/Unterschrift

Bestellen Sie jetzt unter www.sz.de/uniundjob oder Tel: 089 / 2183 1000

oderplus oder

EAZ_4Wo_Lesevergnügen_jetzt_191x246,5mm.indd 1 28.09.12 15:59

Page 44: jetzt Uni&Job 2/2012

Wir haben fünf Studenten gebeten, die Umrisse ihres Heimatlandes zu zeichnen. Errätst du, wer woher kommt?

Kleine Hilfestellung: Die gezeichneten Länder sind Deutschland, Polen, Griechenland und Estland. Die Lösung des Rätsels findest du online unter jetzt.de/heimatland.

RÄTSEL

VON TIM BRÜNING / FOTOS

AGNESSA ANDREAS SARAH SOENKE STEPHAN

1

2

3

4

5

44 jetzt UNI&JOB No 05/12

Page 45: jetzt Uni&Job 2/2012

VON MAX SCHARNIGG / TEXT

Sorry, Europaflagge, aber bei Sternen und Kontinent, da denkt man immer noch an die USA. Und bei Sternen und Schuhen gibt es von jeher nur die All Stars von Converse. Diese Firma kann aber noch etwas anderes, als das Modell Chuck Taylor immer gleich zu produzieren, so zum Beispiel diese neuen Wintersneakers aus der Jack-Purcell-Kollektion. Jack und Chuck, klingt ja ähnlich, vielleicht wird’s ein neuer All Star?Die Stars aus Toronto gehören zum Besten, was die kana-dische Popszene zu bieten hat. Für ihr neues Album haben sie sich lange Zeit gelassen, jetzt ist es da und hat wieder genau die richtige Mischung aus Schmelzindie und Avantgarde-Pop. Fünf Sterne dafür!Für die braucht man dann natürlich auch die passende Auf-lage: Auf einem Sternenkissen liegt es sich nicht bloss wie im Andromedanebel, zum Einschlafen kann man damit statt Schäfchen auch Sternchen zählen oder sich gleich eigene Sternbilder ausdenken (circa 60 Euro, Lexington).Nicht nur für Astro-Geeks eine gute Idee: historische Sternen-karten und Lehrtafeln als Wandschmuck. Botschaft für Be-sucher: Kopernikus was a friend of mine! Bei Etsy findet man jede Menge dieser alten Himmelsposter (ab etwa 15 Euro).Sterne als Muster sind ja eigentlich seit ein paar Jahren schon wieder out, seit also ungefähr jedes zweite Berlinmädchen sich einen auf den Knöchel tätowieren ließ. Wer jetzt immer noch welche trägt, muss dabei richtig rumknallen: mit Stars-Hosen-trägern von Vivienne Westwood, zum Beispiel (circa 125 Euro, gesehen bei Selfridges).Es gibt europäische Sterne, die nichts mit Brüssel oder Autos zu tun haben. Besonders hilfreich zum Beispiel für eine mediter-rane Viertelstunde ist von jeher die Aranciata-Limo aus Italien, nur echt mit rotem Stern, dicker Bauchflasche und Strohhalm.

EINKAUFSWAGEN

Schöne Dinge für Europafans und alle, die Sterne auch einfach so super finden.

www.bits-hochschule.de

PraxisnahInternational

Persönlich

Vollzeit und berufs-begleitend* in Berlin*, Iserlohn, Hamburg und Düsseldorf *

Bachelor- & Master-

Studiengänge in Wirtschaft,

Management & Medien

336_bits_anz_uni-job_bl.indd 1 28.09.12 15:0

Bequem von zu Hause in eine erfolgreiche Zukunft starten. Nutzen Sie unsere AOK-liveonline-Angebote als innovatives Coaching für Ihr Studium. Mit aktuellen Vorträgen und Kursen zu Themen wie Zeitmanagement, Prüfungsvorbereitung und Bewerbungstraining: www.aok-on.de/rh

Gesund & erfolgreich mit derAOK Rheinland/Hamburg

LEBEN & JOB

UNI & JOB

SCHULE & JOB

Das Heft für die wichtigsten Entscheidungen des Lebens

Erscheinungstermine2013:

Schule&Job: 4. März, 23. September Uni&Job:15. April, 21. OktoberLeben&Job:13. Mai, 11. November

KontaktFrau Melanie PalaTelefon (089) 21 83-83 [email protected]

Page 46: jetzt Uni&Job 2/2012

Wenn ich wiederkomme, dann nur als Abgeordneter – das waren meine Worte, als mich während meines Prak-tikums im Europäischen Parlament meine Vorgesetzte fragte, ob ich nach dem Studium zurückkommen wolle. Ich konnte es schwer mit ansehen, dass der schnell ausge-bildete und Anzug tragende Bürokratennachwuchs die vermeintliche Elite der Politik sein sollte. Aber ich dach-te, dass ich mit meinem mittelmäßigen Abi, einem Jura-studium in Bremen und ein paar Zeitungspraktika nicht gegen ihre Hochglanzlebensläufe anstinken könnte. Mein Ausruf war eher ein trotziger Scherz. Heute weiß ich, dass darin viel Wahrheit steckte.

Drei Jahre später wählten mich die Grünen auf einen aussichtsreichen Platz zur Europawahl. Ich nahm mir fest vor, den Menschen in Europa wieder Gehör zu verschaf-fen und für ihre Bürgerrechte und für demokratische und rechtsstaatliche Regeln unseres Zusammenlebens zu kämpfen. Ich hatte mir viel vorgenommen. Als ich das erste Mal ehrfürchtig auf einem der klobigen Lederses-sel im Plenarsaal des Europäischen Parlaments in Straß-burg Platz nehmen durfte, fühlte ich mich wie im Konfö-derationsrat bei „Star Wars“. Ich hielt viele Reden, schrieb haufenweise Anträge, informierte die Presse, leistete Überzeugungsarbeit – was ein Politiker eben macht. Bis mir langsam klar wurde, dass die Entscheidungen immer noch an mir vorbeigingen. Sie fielen in den großen Frak-tionen, bei ihren Vorsitzenden, den Kommissaren und Regierungen, offenbar ohne dass es jemand wie ich be-einflussen konnte.

Über Jahre hatte ich mit einigen Gleichgesinnten mit guten Argumenten gegen das internationale Handelsab-kommen Acta gestritten. Unsere Warnungen hatten nie-manden interessiert. Wir hatten Resolutionen und Pres-semitteilungen geschrieben, Gutachten beantragt, doch wir wurden nie gehört. Es war wie verhext. Kurz vor den entscheidenden Abstimmungen im Juli wurde unsere Kritik plötzlich wahrgenommen. In Polen gingen Zehntausende Menschen gegen Acta auf die Straße und kämpften für die Freiheit im Internet. Es folgten europa-weite Proteste. Auf einmal kamen die ent-

scheidenden Personen, die uns bislang wie lustige Hobbits im Auenland be-trachtet und ignoriert hatten, in Bedrängnis, mussten sich vor der aufgebrachten Menge recht-fertigen. Da wurde mir klar, wie we-nig Parlamentarier ohne Öffentlich-keit bewirken können und wie wichtig es dennoch ist, immer wieder aufs Neue die gleichen Fragen und Forderungen zu stel-len, bis sich die Verantwortlichen nicht mehr entziehen können. Das ist mühsam. Manchmal kann es Jahre dauern. Und manchmal frustriert es. Wenige Monate vor unserem Erfolg gegen Acta saß ich in Straßburg in der Internet-Arbeitsge-meinschaft der grünen Europafraktion und wollte alles hinschmeißen, weil uns der verantwortliche EU-Handels-kommissar mit seinen ewig wieder-holten Plattitüden als unbedeutende Minderheit darstellte. Doch dann entstand quasi über Nacht große Auf-merksamkeit für unser Thema. Viele Menschen schauten hin, brachten sich ein, bewegten etwas. Die De-mokratie lebte.

Ich habe diese positive Erfahrung wohl auch deshalb machen können, weil ich mich nicht abschrecken ließ von den eingespielten Vorgängen der großen Politik. Denn mit den Jahren war mir klar geworden, was zunächst platt klingt: Auch dort sitzen nur Menschen. Menschen, die der mühsamen Aufklärung politisch komplexer Vor-gänge oft müde geworden sind und sich mit den ver-meintlich unumstößlichen Rahmenbedingungen arran-giert haben. Das aufzubrechen ist mühsame Kleinstarbeit.

Bei Acta ist es gelungen – das Euro-päische Parlament hat das Abkom-men abgelehnt. Die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt!

IMPRESSUM jetzt UNI&JOB Eine Verlagsbeilage der Süddeutschen Zeitung im Oktober 2012 Verlag Süddeutsche Zeitung GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München, Tel. 0 89 / 21 83 - 0 Chefredakteur Kurt Kister Verantwortlich im Sinne des Presserechts Dirk von Gehlen Redaktion Christian HeltenArt Director Joanna Swistowski Schlussredaktion Isolde Durchholz Anzeigen (verantwortlich) Jürgen Maukner Kontakt Tel. 0 89 / 21 83 - 82 73, [email protected] Anzeigenpreise unter http://mediadaten.sueddeutsche.de/sonderthemen/jetzt_schulejob_unijob

Repro Compumedia GmbH, Elsenheimerstraße 59, 80687 München Druck Firmengruppe APPL, PRINT.Forum Druck GmbH, Neulandstraße 40, 74889 Sinsheim.Der Verlag übernimmt für unverlangt eingesandte Unterlagen keine Haftung. Das Papier des Magazins jetzt UNI&JOB wird aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff hergestellt. Bei Nichterscheinen durch höhere Gewalt oder Streik kein Entschädigungsanspruch. Eine Verwertung der urheberrechtlich geschützten Zeitschrift und aller in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen, insbesondere durch Vervielfältigung oder Verbreitung, ist ohne vorherige schriftliche Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz nichts anderes ergibt. Insbesondere ist eine Einspeicherung oder Verarbeitung der auch in elektronischer Form vertriebenen Zeitschrift in Datensystemen ohne Zustimmung des Verlages unzulässig.

Veröffentlichung gemäß Art. 8 Abs. 3 Bayerisches Pressegesetz Alleinige Gesellschafterin der Süddeutsche Zeitung GmbH ist die Süddeutscher Verlag GmbH, München. An dieser sind beteiligt: Südwestdeutsche Medien Holding GmbH, Stuttgart: 81,25 %; SV Friedmann Holding GmbH, Grünwald: 18,75 %.

VON JAN PHILIPP ALBRECHT / TEXT & FELIX KRÜGER / FOTO

Jan Philipp Albrecht sitzt als jüngster deutscher Abgeordneter für die Grünen im EU-Parlament. Sein Kampf gegen das Handels-abkommen Acta schien lange vergeblich. Er ist froh, trotzdem nicht aufgegeben zu haben.

© S

tub

aier

Gle

tsch

er

wir begleiten motivierte menschen.

Why not study at the top?International studieren an der Unternehmerischen Hochschule®

Sources: Universum Survey & CHE

www.mci.edu

= in englischer Sprache, = in deutscher und englischer Sprache; = Vollzeit, = berufsbegleitend; * Start 2014; ** Sämtliche Zertifikats-

Lehrgänge sind anrechenbar auf die Executive-Master MBA und MSc.

My experience at MCI was enormously beneficial. I credit a lot of my initial success to this premier European business school!Benjamin Bond, Calvin Klein, Warnaco, Manhattan, USA

z e r t i f i k a t s - L e h r g ä n g e * *

Brand Management | Controlling & Unternehmens-

steuerung | General Management | Innovations-,

Produkt- & Prozessmanagement | International

Management Program© | Management, Psycho-

logie & Leadership | Marketing | Patent- & Lizenz-

management | Personalmanagement | Tourismus- &

Freizeitmanagement | Unternehmenskommunikation

M a n a g e M e n t - s e M i n a r e

Impulse für Management, Führung, Kommunikation &

Recht

f i r M e n t r a i n i n g s

Innovative Programme für Unternehmen, Nonprofit-

Organisationen und Universitäten

e x e c u t i v e M a s t e r s t u d i u M

General Management Executive MBAMaster of Science in Management MScInternationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M.

M a s t e r s t u d i u M

Biotechnologie

Entrepreneurship & Tourismus International Business International Business & Law International Health & Social Mgmt. Management, Communication & IT Mechatronik – Maschinenbau Rohstoff- & Lebensmittelwirtschaft* Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt.

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

Wirtschaftsingenieurwesen

B a c h e L o r s t u d i u M

Biotechnologie

Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie

Management, Communication & IT

Management & Recht

Mechatronik

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt.

Soziale Arbeit

Tourismus- & Freizeitwirtschaft

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

Wirtschaft & Management

Wirtschaftsingenieurwesen

SZ_UniJob_215x275_09-2012.indd 1 27.09.12 15:06

Dranb

leiben

!

Page 47: jetzt Uni&Job 2/2012

© S

tub

aier

Gle

tsch

er

wir begleiten motivierte menschen.

Why not study at the top?International studieren an der Unternehmerischen Hochschule®

Sources: Universum Survey & CHE

www.mci.edu

= in englischer Sprache, = in deutscher und englischer Sprache; = Vollzeit, = berufsbegleitend; * Start 2014; ** Sämtliche Zertifikats-

Lehrgänge sind anrechenbar auf die Executive-Master MBA und MSc.

My experience at MCI was enormously beneficial. I credit a lot of my initial success to this premier European business school!Benjamin Bond, Calvin Klein, Warnaco, Manhattan, USA

z e r t i f i k a t s - L e h r g ä n g e * *

Brand Management | Controlling & Unternehmens-

steuerung | General Management | Innovations-,

Produkt- & Prozessmanagement | International

Management Program© | Management, Psycho-

logie & Leadership | Marketing | Patent- & Lizenz-

management | Personalmanagement | Tourismus- &

Freizeitmanagement | Unternehmenskommunikation

M a n a g e M e n t - s e M i n a r e

Impulse für Management, Führung, Kommunikation &

Recht

f i r M e n t r a i n i n g s

Innovative Programme für Unternehmen, Nonprofit-

Organisationen und Universitäten

e x e c u t i v e M a s t e r s t u d i u M

General Management Executive MBAMaster of Science in Management MScInternationales Wirtschafts- & Steuerrecht LL.M.

M a s t e r s t u d i u M

Biotechnologie

Entrepreneurship & Tourismus International Business International Business & Law International Health & Social Mgmt. Management, Communication & IT Mechatronik – Maschinenbau Rohstoff- & Lebensmittelwirtschaft* Soziale Arbeit, Sozialpolitik & -mgmt.

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

Wirtschaftsingenieurwesen

B a c h e L o r s t u d i u M

Biotechnologie

Business & Management Lebensmittel- & Rohstofftechnologie

Management, Communication & IT

Management & Recht

Mechatronik

Nonprofit-, Sozial- & Gesundheitsmgmt.

Soziale Arbeit

Tourismus- & Freizeitwirtschaft

Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik

Wirtschaft & Management

Wirtschaftsingenieurwesen

SZ_UniJob_215x275_09-2012.indd 1 27.09.12 15:06

Page 48: jetzt Uni&Job 2/2012

S&F

NUTZEN SIE IHR POTENZIAL. ALS BACHELOR BEI BCG.Raus aus dem Hörsaal, rein ins echte Leben! Bereits mit dem Bachelor-abschluss erwarten Sie bei BCG herausfordernde Projekte für internationale Top-Unternehmen. In unserem Junior-Associate-Programm werden Sie individuell gefördert und übernehmen vom ersten Tag an Verantwortung für eigene Aufgabenbereiche. Nachdem Sie sich in 12 Monaten ent-scheidend weiterentwickelt haben, steigen Sie zum Associate auf und absol-vieren ein Masterprogramm Ihrer Wahl: gefördert von der weltweit führenden Strategieberatung. Wir suchen Bachelors aller Fachrichtungen mit heraus-ragendem Universitätsabschluss. Mehr Informationen erhalten Sie von Karoline Schmid-Pfähler, Telefon: (0 89) 23 17-42 36, oder unter bachelor.bcg.de

Grow Further.

215x274_BCG_BachelorPool_SZJetzt_UniJob.indd 1 28.09.12 16:54