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EUROPÄISCHE UNION
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
JÄHRLICHER DURCHFÜHRUNGS- BERICHT EPLR EULLE
2014/15
EUROPÄISCHE UNION
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Impressum
Herausgeber: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau,
Stiftsstraße 9
55116 Mainz
Bearbeitung: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Abteilung „Agrarpolitik, Agrarförderung, Ländliche Entwicklung“
Emmeransstraße 39, 55116 Mainz
Website: www.eler-eulle.rlp.de
Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS)
an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Projektleitung: Jörg Schramek
Kurfürstenstraße 4, 60486 Frankfurt am Main
Tel. 069-97266 8314, Fax. 069-972668322
Website: www.ifls.de, E-Mail: [email protected]
regioTrend – Büro für Regionalentwicklung
– Forschung & Beratung –
Kirsten Steimel
Alfred-Bock-Straße 49, 35394 Gießen
Tel. 0641-97190146, Fax. 0641-97190141
Website: www.regio-trend.de, E-Mail: [email protected]
Mainz, den 30. Juni 2016
EUROPÄISCHE UNION
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete
Jährlicher Durchführungsb ericht zum
Entwicklungsprogramm „Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung,
Landwirtschaft, Ernährung“ (EULLE) für den Zeitraum 1. Januar 2014 – 31. Dezember 2015
gemäß Artikel 75 der ELER-Verordnung (EU) Nr. 1305/ 2013 sowie der ESI-Verordnung (EU) Nr. 1303/2013
CCI Nr.: 2014DE06RDRP017
Mitgliedstaat : Deutschland
Bundesland : Rheinland-Pfalz
Behörde: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Stiftsstraße 9, 55116 Mainz
Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durc h den „Europäi-schen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums“ (ELER)
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Inhaltsverzeichnis
0 Wesentliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung d er Landwirtschaft und des ländlichen Raums ............................................. ................................................................................................................ 12
0.a Bürgerinformation ................................. ............................................................................................... 12
Strategische Handlungsschwerpunkte des EPLR EULLE ..................................................................... 13
Definition des ländlichen Raums für das EPLR EULLE ......................................................................... 14
Umsetzung des Programms und wichtigste Aktivitäten in den Jahren 2014und 2015 .......................... 14
0.b Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Rheinland-Pfalz ................................ . 16
Bruttoinlandsprodukt und Wertschöpfung .............................................................................................. 16
Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt ................................................................................... 16
Tourismus ............................................................................................................................................... 18
Landwirtschaft ........................................................................................................................................ 19
1 Wichtige Informationen über die Durchführung des Pr ogramms und dessen Prioritäten .................... 20
1.a Finanzdaten........................................ ................................................................................................... 20
1.b Gemeinsame und programmspezifische Indikatoren und quantifizierte Zielwerte....................... 24
1.c Wesentliche Informationen über die Umsetzung eines Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums auf Basis von Daten aus a) und b) ..................................................................... 24
Priorität 1: Förderung von Wissenstransfer und Innovation in der Land- und Forstwirtschaft und den ländlichen Gebieten .............................................. Fehler! Textmarke nicht definiert.
Priorität 2: Verbesserung der Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Landwirtschaft in allen Regionen und Förderung innovativer landwirtschaftlicher Techniken und der nachhaltigen WaldbewirtschaftungFehler! Textmarke nicht definiert.
Priorität 3: Förderung einer Organisation der Nahrungsmittelkette, einschließlich der Verarbeitung und Vermarktung von Agrarerzeugnissen, des Tierschutzes und des Risikomanagements in der Landwirtschaft ......................... Fehler! Textmarke nicht definiert.
Priorität 4: Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der mit der Land- und Forstwirtschaft verbundenen Ökosysteme ......................... Fehler! Textmarke nicht definiert.
Priorität 5: Förderung der Ressourceneffizienz und Unterstützung des Agrar-, Nahrungsmittel- und Forstsektors beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Wirtschaft ............................................................................ Fehler! Textmarke nicht definiert.
Priorität 6: Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten .................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.
1.d Wesentliche Informationen über die Fortschritte bei der Verwirklichung der im Leistungsrahmen festgelegten Etappenziele auf Basis von Tabelle F .................................... ....... 54
1.e Sonstiges spezifisches Element eines Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums [optional] .................................. ................................................................................................ 54
2 Fortschritte bei der Umsetzung des Bewertungsplans ............................................................................. 55
2.a Beschreibung etwaiger im Jahresverlauf vorgenommene r Änderungen des Bewertungsplans im Programm zur Entwicklung des län dlichen Raums, mit Begründung ....... 55
2.b Beschreibung der im Jahresverlauf durchgeführten Be wertungstätigkeiten (bezogen auf Abschnitt 3 des Bewertungsplans) .................. .................................................................................. 55
2.c Beschreibung der Tätigkeiten im Zusammenhang mit de r Bereitstellung und Verwaltung von Daten (bezogen auf Abschnitt 4 des Bewertungspl ans) .............................................. ............ 55
2.d Liste abgeschlossener Bewertungen, mit Angabe der W ebsite, auf der sie veröffentlicht wurden ............................................ ....................................................................................................... 58
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2.e Zusammenfassung abgeschlossener Bewertungen, mit Sc hwerpunkt Bewertungsergebnisse .............................. .......................................................................................... 58
2.f Beschreibung der Kommunikationstätigkeiten im Zusam menhang mit der Veröffentlichung von Bewertungsergebnissen (bezogen auf Abschnitt 6 des Bewertungsplans) .................................. .............................................................................................. 60
2.g Beschreibung der Folgemaßnahmen zu Bewertungsergebn issen (bezogen auf Abschnitt 6 des Bewertungsplans) ............................ .......................................................................................... 60
3 Fragen, die die Programmdurchführung beeinflussen u nd die getroffenen Abhilfemaßnahmen ........ 61
3.a Beschreibung der Schritte, die zur Gewährleistung d er Qualität und der Wirksamkeit der Programmdurchführung unternommen wurden. .......... .................................................................... 61
3.b Qualität und Effizienz der Durchführungsmechanismen ................................................................. 62
Vereinfachte Kostenoptionen ................................................................................................................. 62
Vereinfachte Kostenoptionen, auf Basis spezifischer ausführlicher Daten des Mitgliedstaats [optional]................................................................................................................................... 62
Elektronische Verwaltung für Begünstigte [optional] .............................................................................. 62
4 Getroffene Maßnahmen zur Umsetzung der technischen Hilfe und Publizitätspflichten .................... .. 63
4.a Getroffene Maßnahmen und Stand der Errichtung des N LR (Lenkungsstruktur und Vernetzungsstelle) und Stand dessen Aktionsplans .. ..................................................................... 63
4.b Maßnahmen, die eine angemessene Publizität für das Programm gewährleisten (Artikel 13 der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 808/2014) . ..................................................................... 63
5 Zur Erfüllung der Ex ante-Konditionalitäten ergriff ene Maßnahmen ..................................... .................. 65
6 Beschreibung der Umsetzung von Teilprogrammen ..... ............................................................................ 65
7 Prüfung der Informationen und des Stands der Verwir klichung der Programmziele ........................ .... 65
8 Durchführung von Maßnahmen zur Berücksichtigung der Grundsätze aus den Artikeln 5, 7 und 8 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013 ............... ........................................................................................... 65
8.a Förderung der Gleichbehandlung von Mann und Frau so wie Nichtdiskriminierung (Artikel 7 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013)............... ................................................................................. 65
8.b Nachhaltige Entwicklung (Artikel 8 der Verordnung ( EU) Nr. 1303/2013) ...................................... 65
8.c Die Rolle der Partner gemäß Artikel 5 der Verordnun g (EU) Nr. 1303/2013 bei der Durchführung des Programms ........................ ................................................................................... 65
9 Fortschritte bei der Sicherstellung eines integrier ten Konzepts für den Einsatz des ELER und anderer Finanzinstrumente der Union ............... ......................................................................................... 66
10 Bericht über den Einsatz der Finanzinstrumente (Art ikel 46 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013) ...... 6 6
11 Codierte Tabellen der gemeinsamen und programmspezi fischen Indikatoren und quantifizierten Zielwerte ......................... ...................................................................................................... 66
12 Dokumente im Anhang ............................... .................................................................................................. 66
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Abbildungsverzeichnis
Abb. 0.1: ELER-Mitteleinsatz nach Handlungsschwerpunkten und technischer Hilfe (Version 1.4) ................ 13
Abb. 0.2: Entwicklung des BIP (preisbereinigt) gegenüber dem jeweiligen Vorjahr in Rheinland-Pfalz und Deutschland (2010 bis 2015) ..................................................................................................... 16
Abb. 0.3: Bevölkerungsentwicklung in Rheinland-Pfalz und Deutschland (2010 bis 2014, 2010 = 100) ......... 16
Abb. 0.4: Veränderung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in ausgewählten kreisfreien Städten und Landkreisen sowie Rheinland-Pfalz (2014 zu 2015) .................................. 17
Abb. 0.5: Entwicklung der Gäste- und Übernachtungszahlen in Rheinland-Pfalz (2010 bis 2015) ................. 18
Abb. 0.6: Einkommen der landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetriebe ausgewählter Betriebsformen in Rheinland-Pfalz und Deutschland (2013/14 und 2014/15) ............................................................... 19
Abb. 1.1: ELER-Mitteleinsatz nach Prioritäten (Version 1.4) ............................................................................ 20
Abb. 1.2: ELER-Mitteleinsatz nach Maßnahmen (Version 1.4) ........................................................................ 21
Abb. 1.3: Öffentliche Mittel (einschließlich Umschichtungen) nach Handlungsschwerpunkten ....................... 22
Abb. 2.1: Ablauf der Bereitstellung der Daten und Auswertungen im Rahmen des Monitorings, der DB-Berichterstattung und der laufenden Bewertung ............................................................................... 57
Tabellenverzeichnis
Tab. 1.1: Verteilung der ELER-Mittel auf die Förderperiode 2014–2020 ......................................................... 20
Tab. 1.2: Struktur im EPLR EULLE – Handlungsschwerpunkte, Prioritäten und Maßnahmen ....................... 23
Tab. 1.3: Mittelbindung und Ausgaben öffentlicher Mittel (ELER + national) je Maßnahme (2014/15) ........... 25
Tab. 1.4: Umsetzung der Maßnahmen auf Ebene der Priorität oder Focus Area (Stand: Ende 2015) ........... 26
Tab. 1.5 Auszahlungen im Programm „Entwicklung von Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft“ (EULLa) in 2015 ........................................................................... Fehler! Textmarke nicht definiert.
Tab. 1.6: Lokale Aktionsgruppen der Förderperiode 2014–2020..................................................................... 52
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Abkürzungsverzeichnis
ADD Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion
AUKM Agrarumwelt- und Klimamaßnahme
BLE Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
BS Bescheinigende Stelle
D Deutschland
DLR Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum
DVS Deutsche Vernetzungsstelle ländliche Räume
EIP Agri Europäischen Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltig-keit
ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung ländlicher Räume
ELER-VB ELER-Verwaltungsbehörde
EPLR Ländliches Entwicklungsprogramm
ESI-Fonds Europäische Struktur- und Investitionsfonds
ESIF Europäische Struktur- und Investitionsfonds
EU Europäische Union
EULLE Entwicklungsprogramm Umweltmaßnahmen, Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Ernährung
EULLa Entwicklung von Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft
FIS Förderung von Investitionen in Spezialmaschinen
FID Förderung von Investitionen zur Einkommensdiversifizierung
GAK Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“
GPS Globale Positionierungssysteme
GAP Gemeinsame Agrarpolitik
GD Generaldirektion
ha Hektar
IfLS Institut für Ländliche Strukturforschung
ILE Integrierte ländliche Entwicklung
IRENE IBYKUS unterstützt RP mit ELER-Verwaltungs- und -Zahlungssystem für die neue EU-Förderperiode
KMU Kleine und mittlere Unternehmen
LAG Lokale Aktionsgruppe
LEADER frz. Liaison entre actions de développement de l´économie rurale
LF Landwirtschaftlich genutzte Fläche
LILE Lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie
LK Landkreis
MUEEF Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten (ab 18. Mai 2016)
MULEWF Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (bis 18. Mai 2016)
MWKEL Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung (bis 18. Mai 2016)
MWVLW Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft, Weinbau (ab 18. Mai 2016)
NGA-Netze Hochgeschwindigkeitsnetzen
NLR Nationales Netzwerk für den ländlichen Raum
NRR Nationale Rahmenregelung der Bundesrepublik Deutschland für die Entwicklung ländlicher Räume
OG Operationelle Gruppen
PAUL Programm Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwicklung
PAULa Programm Agrar, Umwelt, Landschaft (Agrarumweltmaßnahmen in PAUL)
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RP Rheinland-Pfalz
SFC2014–2020 SHARED FUND MANAGEMENT COMMON SYSTEM 2014–2020
SGD Struktur- und Genehmigungsdirektion
St. Stadt (kreisfreie Stadt)
StaLa Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
SV-Beschäftigte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
SWOT Strength-Weakness-Opportunities-Threats (Stärken-Schwächen-Chancen-Risiko)
T Target (=Zielindikator)
u. a. unter anderem
VO Verordnung
VWK Verwaltungskontrolle
WiSo-Partner Wirtschafts- und Sozialpartner
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0 Wesentliche Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums
0.a Bürgerinformation 1
Der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) ist neben
dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Europäischen Sozialfonds (ESF)
einer der drei Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) in Rheinland-Pfalz. Dahinter
stehen im Kern vier große Politikfelder, in denen die Europäische Union gemeinsam mit den Mitglied-
staaten und Regionen aktiv ist:
♦ Regional- und Strukturpolitik, abgedeckt durch den EFRE und den Kohäsionsfonds, der allerdings in
Deutschland nicht zum Einsatz kommt.
♦ Arbeitsmarkt-, Qualifizierungs- und Integrationspolitik, abgedeckt durch den ESF,
♦ Landwirtschaftspolitik und Politik für den ländlichen Raum, abgedeckt durch den ELER sowie
♦ Meeres- und Fischereipolitik, abgedeckt durch den Europäischen Meeres- und Fischereifonds
(EMFF), der allerdings in Rheinland-Pfalz nicht zum Einsatz kommt.
Die Europäische Union stellt Rheinland-Pfalz in der Förderperiode 2014 bis 2020 aus dem ELER För-
dermittel in Höhe von rund 299,8 Millionen Euro bereit. Mit dem rheinland-pfälzischen Entwicklungspro-
gramm (EPLR) sollen Zukunftsperspektiven für die Landwirtschaft geschaffen und die Vielfalt unserer
ländlichen Räume gesichert werden. Beim EPLR EULLE ist der Name Programm:
E ntwicklungsprogramm
U mweltmaßnahmen für Agrarumweltmaßnahmen, Ökologischer Landbau, Vertragsnaturschutz
L ändliche Entwicklung für landwirtschaftliche Infrastrukturmaßnahmen, LEADER einschließlich
des Förderprogramms lokale ländliche Entwicklung (FLLE)
L andwirtschaft für Förderung der Agrarstrukturverbesserung (Agrarinvestitionsförderung, Diver-
sifizierung, Europäische Innovationspartnerschaften, …)
E rnährung für Förderung regionaler Wertschöpfungsketten, Cluster, Qualifizierung und Sensibi-
lisierung der Akteure.
Das Programm wurde in einem dialogorientierten Prozess mit den beteiligten Wirtschafts- und Sozial-
partnern, Vertretern regionaler und lokaler Behörden sowie Vertretern der Zivilgesellschaft (z. B. Um-
weltverbände) in mehreren Arbeitsgruppensitzungen von Juni 2013 bis zur finalen Anhörung am 6.
August 2014 diskutiert und aufgestellt. Die Genehmigung durch die Europäische Kommission erfolgte
nach weiteren Anpassungen am 26. Mai 2015.
Mit dem EPLR EULLE wird die zweite Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in Rheinland-Pfalz
umgesetzt. Die Programmstrategie basiert auf einem mehrstufigen Planungsansatz und berücksichtigt
1 Hinweis:
Für alle ESI-Fonds-Programme ist jährlich ein Durchführungsbericht zu erstellen und nach Anhörung des Begleitausschusses bei der Euro-päischen Kommission einzureichen. Diese Berichte wurden und werden der Bevölkerung zugänglich gemacht und sollen den Bürgerinnen und Bürgern sowie allen Beteiligten einen Überblick über den Fortschritt des Programms im vergangenen Jahr ermöglichen. Mit Hilfe einer zusammenfassenden Bürgerinformation soll die Transparenz weiter erhöht werden.
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europäische, nationale und spezifische rheinland-pfälzische Rahmenbedingungen und Zielsetzungen,
die mit dem Entwicklungsprogramm umgesetzt werden.
♦ Auf europäischer Ebene leistet das EPLR EULLE einen Beitrag zur Implementierung der Europa
2020-Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Zudem sollen die Refor-
men der ersten Säule der GAP flankiert werden.
♦ Auf nationaler Ebene zeigt die Partnerschaftsvereinbarung zwischen der Europäischen Kommission
und Deutschland die strategischen Rahmenbedingungen auf und dient der Abstimmung und Koordi-
nierung der einzelnen ESI-Fonds. Weiterhin sind die Zielsetzungen des Nationalen Reformpro-
gramms und der Nationalen Rahmenregelung (NRR) maßgeblich.
♦ Ausgehend vom Leitbild einer integriert-nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume erfolgt die
Schwerpunktsetzung und Maßnahmenauswahl für das EPLR EULLE unter Berücksichtigung der für
das Land Rheinland-Pfalz erstellten sozioökonomischen Analyse und SWOT-Analyse sowie der Er-
fahrungen aus der vergangenen Förderperiode einschließlich der Evaluierungsergebnisse.
Strategische Handlungsschwerpunkte des EPLR EULLE
Abb. 0.1: ELER-Mitteleinsatz nach Handlungsschwerpunk ten und technischer Hilfe (Version 1.4)
Quelle: eigene Darstellung, 2016
Mit Hilfe des EPLR EULLE werden in den nächsten Jahren über 663 Millionen Euro an EU-, Bundes-,
Landes- und kommunalen Mitteln (davon ELER-Mitteln in Höhe von ca. 300 Millionen Euro) in die
Entwicklung der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft und der ländlichen Räume fließen. Für das EPLR
EULLE wurden vier strategische Handlungsschwerpunkte2 formuliert, die in über zehn Maßnahmen mit
insgesamt 40 Teilmaßnahmen umgesetzt werden.
Weitere allgemeine Informationen sowie konkrete Angaben zu den Fördertatbeständen des EPLR
EULLE können auf der Internetpräsentation des Landes (www.eler-eulle.rlp.de) sowie auf einer ge-
2 Ohne Technische Hilfe.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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meinsamen Homepage aller rheinland-pfälzischen ESI-Fonds (www.eu-fonds.rlp.de) abgerufen wer-
den.
Definition des ländlichen Raums für das EPLR EULLE
Das EPLR EULLE definiert für die Förderung den ländlichen Raum für Rheinland-Pfalz ohne die Städte
mit mehr als 60.000 Einwohnern3.
Umsetzung des Programms und wichtigste Aktivitäten in den Jahren 2014 und 2015
Programmfortschritt
♦ Zur Umsetzung der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und der Förderung des ökologischen
Landbaus wurde jeweils in den Jahren 2014 und 2015 eine Neuantragstellung zugelassen. Die erste
Auszahlung für die abgeschlossenen Fünfjahresverträge erfolgte Ende 2015 in Höhe von rd. 28,08
Mio. Euro (ELER: 14,97 Mio. Euro) für 6.668 teilnehmende Betriebe mit 157.366 ha LF.
♦ Das Interessenbekundungsverfahren für die Auswahl der Lokalen Aktionsgruppen im LEADER-
Ansatz wurde am 16. Juni 2014 gestartet. Am 24. Juli 2015 wurden auf Vorschlag der eingesetzten
Jury 20 Lokale Aktionsgruppen anerkannt. Die Erstellung deren lokalen integrierten ländlichen Ent-
wicklungskonzeptionen (LILE) wurde mit ELER-Mitteln in Höhe von 0,453 Mio. Euro gefördert.
♦ Nach der Genehmigung des EPLR EULLE am 26. Mai 2015 wurde die Umsetzung der übrigen
Maßnahmen lediglich vorbereitet, da parallel noch die Förderung im Rahmen des Entwicklungspro-
gramms PAUL der Förderperiode 2007–2013 angeboten werden konnte.
♦ Ein erster Förderaufruf im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche
Produktivität und Nachhaltigkeit wurde am 18. August 2015 gestartet. Anfang 2016 wurden zehn
operationelle Gruppen mit ihren Aktionsplänen innerhalb des verfügbaren Mittelvolumens (3 Mio. Eu-
ro) ausgewählt.
♦ Im Übrigen stand das Jahr 2015 im Zeichen der Schaffung der administrativen Rahmenbedingungen
für die Umsetzung des Entwicklungsprogramms EULLE. So wurden für alle Maßnahmen nach Anhö-
rung des EULLE-Begleitausschusses Auswahlkriterien beschlossen. Die Datenverarbeitung für das
rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm EULLE wurde neukonzipiert. Für Teilaufgaben wurde
zur Vervollständigung der notwendigen Programme zu Beginn der neuen Förderperiode die Soft-
ware zur Abwicklung von investiven Fördermaßnahmen, für die Mittelverwaltung sowie für das Moni-
toring aller Maßnahmen des Entwicklungsprogramm EULLE (2014–2020) europaweit ausgeschrie-
ben.
Begleitausschuss
Der EULLE-Begleitausschuss ist ein partnerschaftliches und dialogorientiertes Gremium von insgesamt
mehr als 100 Mitgliedern und setzt sich aus Vertretern der Landesregierung, der Wirtschafts- und Sozi-
alpartner (u.a. Bauernverbände und Kammern), der Zivilgesellschaft (u.a. Frauenorganisationen, Um-
weltverbände, Kirchen), der lokalen Behörden, des Bundes sowie der Europäischen Kommission zu-
sammen. Am 17. Juni 2015 hat er mit seiner konstituierenden Sitzung die Arbeit für die Förderperiode
2014–2020 aufgenommen.
3 Mainz, Ludwigshafen, Koblenz, Trier, Kaiserslautern, Worms und Neuwied.
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Eine grundsätzliche Aufgabe des EULLE-Begleitausschusses ist es, die zielgerichtete, leistungsfähige
und wirksame Umsetzung des EPLR EULLE zu überwachen. Der Begleitausschuss prüft hierzu die
Tätigkeiten und Ergebnisse der im Zusammenhang mit dem Monitoring und der Evaluierung kontinuier-
lich erhobenen Daten. Diese Erkenntnisse nutzt er zur kontinuierlichen Anpassung und Weiterentwick-
lung des EPLR EULLE. Mit dem Begleitausschuss werden auch die Auswahlkriterien für die Projekte
vorab abgestimmt.
Öffentlichkeitsarbeit
Die ELER-VB hat mit dem EULLE-Begleitausschuss in der Sitzung vom 8. Oktober 2015 eine Informa-
tions- und Kommunikationsstrategie abgestimmt. Die Ausgaben hierfür werden auch aus ELER-Mitteln
im Rahmen der Technischen Hilfe von der EU mitfinanziert.
Die Öffentlichkeitsarbeit zielt darauf ab, insbesondere die in den ländlichen Entwicklungsprioritäten und
Schwerpunkten gesetzten Ziele des ELER bekannt zu machen und die Akzeptanz für die europäische
Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums zu erhöhen. Den potentiellen Begünstigten sollen detail-
liert die Möglichkeiten und Verfahrensregelungen zur Gewährung von Fördermitteln aufgezeigt werden.
Als erster Schritt wurde eine Webseite für das Entwicklungsprogramm EULLE (www.eler-eulle.rlp.de)
und gemeinsam mit den Verwaltungsbehörden der anderen ESI-Fonds eine fondsübergreifende Web-
seite für die EU-Förderung in Rheinland-Pfalz (www.eu-fonds.rlp.de) erstellt.
Für die Zuwendungsempfänger wurden zudem erste Merkblätter (bspw. zu den Informations- und
Publizitätsverpflichtungen oder den Auflagen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen) erstellt. Diese
wurden – wie auch Kurzbeschreibungen der Fördermaßnahmen des Entwicklungsprogramm EULLE –
auch auf der vorgenannten Webseite veröffentlicht.
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0.b Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingun gen in Rheinland-Pfalz4
Bruttoinlandsprodukt und Wertschöpfung
Das Wirtschaftswachstum hat 2014 und 2015 weiter an Dynamik gewonnen, das Bruttoinlandspro-dukt ist preisbereinigt um 1,1 bzw. 1,4 % gestiegen (D: +1,6 bzw. 1,7 %).
In jeweiligen Preisen erreichte das Bruttoinlandsprodukt 2015 einen Wert von 132 Milliarden Euro
(+3,4 % gegenüber 2014). Der Anteil von
Rheinland-Pfalz am deutschen Bruttoin-
landsprodukt belief sich 2015 auf 4,4 %.
Die rheinland-pfälzische Industrie erzielte
im Jahr 2015 Umsätze in Höhe von
86,9 Mrd. Euro. Das waren nach Angaben
des Statistischen Landesamtes in Bad Ems
1,9 % mehr als im Vorjahr (D: +2,1 %). Die
Auslandserlöse stiegen um 3,3 % (D:
+4,9 %), die Inlandsumsätze stiegen leicht
um 0,2 % (D: -0,5 %). Die Exportquote lag
bei 55,9 % und damit deutlich über dem
Bundesdurchschnitt von 49,4 %.
Bevölkerung, Erwerbstätigkeit und Arbeitsmarkt
Die Bevölkerungszahl in Rheinland-Pfalz
ist 20145 zum dritten Mal in Folge gestie-
gen. Am 31. Dezember 2014 lebten
4.011.582 Menschen im Land (+0,4 %).
Grund für die Zunahme ist, dass im ver-
gangenen Jahr so viele Menschen nach
Rheinland-Pfalz zuzogen wie zuletzt An-
fang der 1990er-Jahre.
Die Zahl der in Rheinland-Pfalz lebenden
Ausländer und Ausländerinnen stieg
gegenüber dem 31. Dezember 2013 um
mehr als 25.000 auf rund 331.000 an. Ihr
Anteil an der Bevölkerung lag Ende 2014
bei 8,2 % (+0,5 Prozentpunkte).
4 Sofern nicht anders benannt, gilt für Zahlen und Informationen in Kapitel 1.1 folgende Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz
(StaLa) in Bad Ems, 2016 sowie Statistisches Bundesamt Deutschland, 2016. Die Abbildungen sind eigen Darstellungen. 5 Aktuelle Jahresdurchschnittszahlen für Rheinland-Pfalz und Deutschland liegen für das Jahr 2015 bis 30. Juni 2016 noch nicht vor.
Abb. 0.2: Entwicklung des BIP (preisbereinigt) gegenü ber dem jeweiligen Vorjahr in Rheinland-Pfalz und Deutschland (2010 bis 2015)
Abb. 0.3: Bevölkerungsentwicklung in Rheinland-Pfalz und Deutschland (2010 bis 2014, 2010 = 100)
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Die Bevölkerung in den kreisfreien Städten wuchs gegenüber dem Zensusjahr 2011 um durchschnitt-
lich 2,4 %. Zehn Städte weisen seit diesem Stichtag eine positive Einwohnerentwicklung auf, die in
Ludwigshafen (+4,0 %), in Koblenz und in Mainz (jeweils +3,3 %) am stärksten ausfiel. Rückläufig war
die Entwicklung in den kreisfreien Städten Pirmasens (-2,1 %) und Zweibrücken (-0,6 %). In den Land-
kreisen lag die Einwohnerzahl im Durchschnitt um 0,1 % niedriger als am Zensusstichtag; 13 der 24
Landkreise verzeichneten Bevölkerungsverluste. Der höchste Rückgang entfiel mit je 2,6 % auf die
Landkreise Birkenfeld und Kusel, den stärksten Zuwachs gab es im Rhein-Pfalz-Kreis mit +2,2 %.6
Die Altersstruktur hat sich im Mehrjahresvergleich ebenfalls verändert. Gegenüber 2011 sank die Zahl
der unter 20-Jährigen um 3,3 %. Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (20 bis unter 65 Jah-
ren) stieg um 0,9 %, die der potenziell nicht mehr erwerbsfähigen Personen ab 65 Jahre um 3,2 %.
Im Durchschnitt des Jahres 2015 hatten gut 1,98 Mio. Erwerbstätige ihren Arbeitsort in Rheinland-
Pfalz; dies waren 13.900 Personen oder 0,7 % mehr als 2014 (D: +0,8 %). Damit erreichte die Zahl der
Erwerbstätigen im fünften Jahr in Folge einen neuen Höchststand.
Die positive Entwicklung 2015 in Rheinland-
Pfalz beruhte auf einem Anstieg der sozi-alversicherungspflichtigen Beschäfti-gung , die rund zwei Drittel der Erwerbstä-
tigkeit ausmacht. Laut ersten Auswertungen
der Bundesagentur für Arbeit lag die Zahl
der sozialversicherungspflichtig Beschäftig-
ten im Oktober 2015 um 1,9 % über dem
Vorjahresniveau. Die Zahl der ausschließ-
lich geringfügig entlohnten Beschäftigten
sank dagegen im Juni gegenüber dem
Vorjahresmonat um 1,9 %. Einen kräftigen
Rückgang verzeichnete erneut die Zahl der
Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten
(„Ein-Euro-Jobs“). Nach vorläufigen Anga-
ben waren es im Jahresdurchschnitt 2015 knapp 14 % weniger als im Vorjahr. Insgesamt konnte
Rheinland-Pfalz im Jahresvergleich eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungs-
verhältnisse um 1,8 % verzeichnen.
Diese positive Entwicklung wird auch beim Blick auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigung am Arbeitsort auf Kreisebene unterstrichen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum wies der
Arbeitsmarkt zum Stichtag 30. Juni 2015 nur in vier der insgesamt 36 Regionen eine rückläufige Ent-
wicklung auf (kreisfreie Stadt Zweibrücken -1,1 %, kreisfreie Stadt Frankenthal -0,9 %, Landkreis Kusel
-0,6 %, Landkreis Germersheim -0,1 %).
In den Wirtschaftsbereichen verlief die Entwicklung sehr unterschiedlich. Die Zunahme der Erwerbs-
tätigkeit konzentrierte sich auf den Dienstleistungssektor. Hier waren insgesamt 16.500 Personen mehr
beschäftigt als im Jahr zuvor; dies entspricht einem Plus von 1,2 % (D: +1,1 %). Im Gegensatz zum
Vorjahr nahm die Erwerbstätigkeit im Produzierenden Gewerbe 2015 ab.
6 Die Zahlen zum 31. Dezember 2013 stammen aus der Statistik der Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2011,
der Statistik der Geborenen und Gestorbenen sowie der Wanderungsstatistik. Die Zensusergebnisse zum Stichtag 9. Mai 2011 wurden für den hier aufgeführten Vergleich auf den Gebietsstand zum 31. Dezember 2014 umgerechnet.
Abb. 0.4: Veränderung der sozialversicherungspflicht ig Be-schäftigten am Arbeitsort in ausgewählten kreisfrei en Städten und Landkreisen sowie Rheinland-Pfalz (2014 zu 2015)
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
18/66
Insgesamt waren 1.500 Personen bzw. 0,3 % weniger tätig als 2014 (D: unverändert). Auch in der
Land- und Forstwirtschaft war ein Beschäftigungsrückgang festzustellen. Die Zahl der Erwerbstätigen
lag um 1.100 bzw. 2,5 % niedriger als 2014 (D: ebenfalls -2,5 %).
Die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz ist von 115.741 Personen im Jahresdurchschnitt 2014 auf
112.882 Personen im Jahresdurchschnitt 2015 zurückgegangen. Der Rückgang betrug damit 2.859
Personen oder 2,5 % (D: -3,6 %).
Die Jahresarbeitslosenquote 7 von 5,2 % lag 2015 um 0,2 Prozentpunkte unter der Quote des Vorjah-
res (D: 6,4 %). Das Land belegte mit diesen Werten über die letzten Jahre durchgängig den dritten
Platz im Vergleich aller Bundesländer, hinter Bayern und Baden-Württemberg.
Die Arbeitslosenquoten (Jahresdurchschnitt) in den kreisfreien Städten und Landkreisen variierten
2015 von 3,2 % im Eifelkreis Bitburg-Prüm (LEADER-Region) bis 12,9 % in der kreisfreien Stadt Pirma-
sens. In den Gebieten im ländlichen Raum (z. B. Landkreis Birkenfeld mit 6,6 %) liegen die Quoten
teilweise deutlich über dem Durchschnittswert von Rheinland-Pfalz (5,2 %). Auch die hohen Arbeitslo-
senquoten in einigen kreisfreien Städten wie im Raum Zweibrücken und Pirmasens sind für das länd-
lich geprägte Umland von hoher Bedeutung. Einige LEADER-Regionen (vgl. Trier-Saarburg 3,4 %)
profitieren umgekehrt von ihrer Nähe zu Luxemburg.
Tourismus
Der rheinland-pfälzische Tourismus ver-
zeichnete im Jahr 2015 ein Rekordergebnis
bei den Gästezahlen. Nach vorläufigen
Angaben des Statistischen Landesamtes in
Bad Ems übernachteten in der Zeit von
Januar bis Dezember 2015 über 9,4 Mio.
Gäste im Land. Das waren 3,4 % mehr als
im Jahr 2014. Die Besucher blieben im
Durchschnitt 2,7 Tage und buchten über
25 Mio. Übernachtungen . Das waren
2,8 % mehr als im Jahr 2014. Damit wurden
im vierten Jahr in Folge mehr als 24 Mio.
Übernachtungen in den Beherbergungsbe-
trieben8 sowie Campingplätze ermittelt.
Die Gäste kamen zu etwa 78 % aus dem Inland, knapp 22 % der Gäste kamen aus dem Ausland. Gut
2 Mio. ausländische Gäste kamen nach Rheinland-Pfalz (+1,1 %) und buchten rd. 5,9 Mio. Übernach-
tungen (+1 %).
Auch in den zwölf rheinland-pfälzischen LEADER-Regionen der Förderperiode 2007-2013 entwickelte
sich der Tourismus im Jahr 2015 überwiegend positiv. Die höchsten Zuwächse konnte die Region
Westerwald (+5,8 %) und das Rheintal (+5,5 %) verzeichnen. Lediglich in der Eifel gingen die Gäste-
zahlen um 4,3 % zurück.
Alle rheinland-pfälzischen Tourismusregionen warteten mit einem Übernachtungsplus auf. Die größte
Steigerung verzeichnete die Tourismusregion Westerwald-Lahn (+5,7 %), gefolgt vom Naheland
7 berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen 8 Anmerkung: Zahlen einschließlich Privatquartiere und gewerbliche Kleinbetriebe in ausgewählten Gemeinden einschl. Campingplätze.
Abb. 0.5: Entwicklung der Gäste- und Übernachtungsza hlen in Rheinland-Pfalz (2010 bis 2015)
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
19/66
(+4 %). In acht der neun Gebiete erhöhte sich gleichzeitig das Gästeaufkommen. Auch hier erzielte die
Region Westerwald-Lahn den größten Zuwachs (+5,8 %), knapp dahinter lag das Rheintal mit +5,5 %.
Lediglich in der Eifel waren die Gästezahlen rückläufig, obwohl das Übernachtungsaufkommen – ins-
besondere durch Zuwächse bei gewerblichen Kleinbetrieben und Privatvermietern – zunahm.
Landwirtschaft
Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist weiter rückläufig. Gegenüber dem Vorjahr sank sie um
knapp ein Prozent, gegenüber 2010 betrug der Rückgang gut 9 %. Im Jahr 2016 wird erstmals die
Grenze von 18.000 Betrieben unterschritten. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche veränderte sich
gegenüber dem Jahr 2010 in Rheinland-Pfalz kaum. Die durchschnittlich je Betrieb genutzte Fläche
stieg daher seit 2010 um drei auf 37 ha LF. Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt ist der hohe
Anteil an Sonderkulturbetrieben zu berücksichtigen. Die Betriebsgrößenstruktur der rheinland-
pfälzischen Landwirtschaft ist durch den Weinbau geprägt. Fast ein Viertel der rund 18.800 landwirt-
schaftlichen Betriebe bewirtschafteten weniger als fünf Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche.
Die Situation auf nahezu allen wichtigen
Agrarmärkten ist seit Anfang 2015 äußerst
angespannt. Im Wirtschaftsjahr 2014/15
kam es nach einer fünfjährigen Phase mit
Einkommenszuwächsen zu einer ein-
schneidenden Trendwende bei den Ein-kommen in der Landwirtschaft. Die Betrie-
be9 hatten insgesamt eine Gewinnabnahme
von 70.281 auf 51.571 Euro zu verzeich-
nen. Die Einkommensentwicklung rhein-
land-pfälzischer Betriebe wird im Wesentli-
chen durch die Entwicklung im Weinbau, in
der Milchviehhaltung (Futterbaubetriebe)
sowie den Gemischtbetrieben (Acker-
bau/Schweinemast) bestimmt.
Die Anzahl der Betriebe in Rheinland-Pfalz, die ihre Flächen ökologisch bewirtschaften, steigt seit
Jahren kontinuierlich. Im Zeitraum 2010–2015 betrug die durchschnittliche Steigerungsrate, bezogen
auf das Vorjahr, bei den Betrieben ca. 7,5 % und bei der Anbaufläche ca. 9,7 %. In diesem Zeitraum
nahm die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Rheinland-Pfalz um 47,6 % und die Zahl der Ökobetrie-
be um etwa 41,5 % zu. 2015 bewirtschafteten in Rheinland-Pfalz 1.312 Betriebe (ca. 7,2 % der land-
wirtschaftlichen Betriebe) eine Fläche von insgesamt 56.767 ha ökologisch (rd. 8 % der LF insgesamt).
9 Quelle: BMEL, Die wirtschaftliche Lage der landwirtschaftlichen Betriebe, Buchführungsergebnisse der Testbetriebe, WJ 2014/15, Ber-
lin/Bonn 2016. In die BMEL-Buchführungsauswertung für das WJ 2014/15 sind bundesweit 9.129 Betriebe eingegangen. Rheinland-Pfalz war mit 879 Betrieben an der Auswertung des BMEL-Testbetriebsnetzes beteiligt.
Abb. 0.6: Einkommen der landwirtschaftlichen Haupter werbsbe-triebe ausgewählter Betriebsformen in Rheinland-Pfal z und Deutschland (2013/14 und 2014/15)
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
20/66
1 Wichtige Informationen über die Durchführung des Pro-gramms und dessen Prioritäten
1.a Finanzdaten
Das Entwicklungsprogramm EULLE verfügt über insgesamt 299,804 Mio. Euro an ELER-Mitteln. Nach-
stehende Übersicht zeigt die Verteilung auf die Jahre der Förderperiode 2014–2020.
Tab. 1.1: Verteilung der ELER-Mittel auf die Förderper iode 2014–2020
4 Regionenarten und zusätzliche Zuweisungen 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Total
Artikel 59 Absatz 3 Buchstabe d – Übrige Regionen
0 48,047 52,671 36,584 36,533 36,480 36,419 246,733
Artikel 59 Absatz 4 Buchstabe e – Vorhaben, die mit Mitteln finanziert werden, die dem ELER gemäß Artikel 7 Absatz 2 und Artikel 14 Absatz 1 der Verordnung (EU) Nr. 1306/2013 übertragen wurden
0 0,000 7,983 7,931 8,157 8,387 8,613 41,071
73/2009 – Artikel 10b und Artikel 136 0 9,000 3,000 0,000 0,000 0,000 0,000 12,000
Insgesamt 0 57,047 63,654 44,515 44,690 44,867 45,032 299,804
(Davon) leistungsgebundene Reserve, Artikel 20 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013
0 2,89 3,17 2,20 2,20 2,20 2,19 14,85
Die nachstehende Übersicht zeigt, dass der Schwerpunkt des ELER-Mitteleinsatzes auf Priorität10 4
(49 % der ELER-Mittel) und dort im Schwerpunktbereich 4B mit dem Fokus auf den Bereich „Verbesse-
rung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Umgangs mit Düngemitteln und Schädlingsbekämp-
fungsmitteln“ liegt.
Abb. 1.1: ELER-Mitteleinsatz nach Prioritäten (Version 1 .4) Quelle: eigene Darstellung, 2016
10 4. Priorität: Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der mit der Land- und Forstwirtschaft verbundenen Ökosysteme, übrige
Prioritäten siehe auch Tab. 1.2.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Die nachstehende Übersicht zeigt die Anteile der Maßnahmen am Gesamtplafonds des Entwicklungs-
programms EULLE (ohne Technische Hilfe). Detailinformationen zur Umsetzung der Maßnahmen
können den nach unionsrechtlichen Vorgaben erstellten Übersichten im Anhang zu 1b) „Codierte Ta-
bellen der gemeinsamen und programmspezifische Indikatoren und quantifizierte Zielindikatoren“ ent-
nommen werden.
Abb. 1.2: ELER-Mitteleinsatz nach Maßnahmen (Version 1 .4)
Quelle: eigene Darstellung, 2016
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
22/66
Die nachstehende Tabelle zeigt die in den im Entwicklungsprogramm EULLE definierten Handlungs-
schwerpunkten in der Förderperiode 2014–2020 indikativ geplanten öffentlichen Mittel (ELER und
nationale Mittel). Die höchste finanzielle Ausstattung haben die Handlungsschwerpunkte „Agrar
umwelt-, Klimaschutzmaßnahmen und sonstigen Umweltmaßnahmen“ mit rund 43,2 % und „Förderung
der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität im Agrar- und Forstbereich“ mit 37,7 %
der geplanten öffentlichen Ausgaben.
Abb. 1.3: Öffentliche Mittel (einschließlich Umschi chtungen) nach Handlungsschwerpunkten
Quelle: eigene Darstellung, 2016
Die nachstehende Übersicht zeigt, welche (Teil)-Maßnahme einen Beitrag zu welchen Handlungs-
schwerpunkten und welcher Priorität im Sinne der ELER-Verordnung leisten soll.
Durchführungsbericht 2014/15 zum
Entw
icklungsprogram
m E
ULLE
23/66
Tab. 1.2:
Struktur im
E
PL
R E
UL
LE
– Handlungsschw
erpunkte, Prioritäten und M
aßnahm
en
Q
uelle: eigene Darstellung, 2016
4 Handlungsschwerpunkte EULLE6 ELER-
PrioritätenBezeichnung
10 Maßnahmen
Bezeichnung 40 Teilmaßnahmen
M10 Agrarumwelt- und Klimamaßnahme M10.1a–o
M11 Ökologischer/biologischer Landbau M11.1 und M11.2
M04 Investitionen in materielle Vermögenswerte M04b, M04f
M16 Zusammenarbeit M16.1 und M16.2
M04 Investitionen in materielle VermögenswerteM04a, M04c, M04d, M04e, M04g
M16 Zusammenarbeit M16.1 und M16.2
M04 Investitionen in materielle Vermögenswerte M04b
M05
Wiederaufbau von durch Naturkatastrophen und Katastrophenereignissen geschädigten landwirtschaftlichem Produktionspotenzial sowie Einführung geeigneter vorbeugender Maßnahmen
M05.1a
M16 Zusammenarbeit M16.3
M06Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe und sonstiger Unternehmen
M06.4a und M06.4b
M07Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländlichen Gebieten
M07.3aM07.6b und M07.6c
M19 LeaderM19.1, M19.2, M19.3, M19.4
M01 Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen M01.1 und M01.2
M02Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
M02.1
Wiederherstellung, Erhaltung und Verbesserung der mit der Land- und Forstwirtschaft verbundenen Ökosysteme
HSP 1 „Agrarumwelt, Klimaschutz und sonstige Umweltmaßnahmen“
HSP 2 „Verbesserung der Zukunftsfähigkeit, Regionalität und Rentabilität im Agrar- und Forstbereich“
HSP 3 „Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums“ (primär über LEADER)
HSP 4 „Förderung des Wissenstransfers und der Innovation in Land-, Forstwirtschaft und den ländlichen Gebieten“
Prio 4
Prio 5
Prio 2
Prio 3
Prio 6
Prio 1Förderung von Wissenstransfer und Innovation in der Land- und Forstwirtschaft und den ländlichen Gebieten
Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten
Verbesserung der Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe und der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Landwirtschaft in allen Regionen und Förderung innovativer landwirtschaftlicher Techniken und der nachhaltigen Waldbewirtschaftung
Förderung einer Organisation der Nahrungsmittelkette, einschließlich der Verarbeitung und Vermarktung von Agrarerzeugnissen, des Tierschutzes und des Risikomanagements in der Landwirtschaft
Förderung der Ressourceneffizienz und Unterstützung des Agrar-, Nahrungsmittel- und Forstsektors beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen und klimaresistenten Wirtschaft
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Die Umsetzung der Mehrzahl der (Teil)-Maßnahmen des Entwicklungsprogramms EULLE ist erst nach
der Genehmigung in 2015 angelaufen. Lediglich mit der Umsetzung der Agrarumwelt- und Klimamaß-
nahme (M10) und der Förderung des ökologischen Landbaus (M11) sowie dem Verfahren zur Aner-
kennung der LEADER-Aktionsgruppen wurde bereits 2014 begonnen. Die Teilmaßnahmen Europäi-
sche Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (M16.1 & 16.2) und
Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume (M7.3c) sind im 2. Halbjahr 2015 mit Förderauf-
rufen gestartet.
Detailinformationen zur Umsetzung der Maßnahmen können den nach unionsrechtlichen Vorgaben
erstellten Übersichten im Anhang zu 1a) „Gemeinsame und programmspezifische Indikatoren und
quantifizierte Zielindikatoren“ entnommen werden.
1.b Gemeinsame und programmspezifische Indikatoren und quantifizierte Zielwerte
Informationen über die Programmumsetzung wird gemessen an gemeinsamen und spezifischen Indika-
toren, einschließlich der Fortschritte im Verhältnis zu den geplanten Zielen der jeweiligen Schwerpunkte
und an den realisierten Outputs im Vergleich zu den geplanten Outputs aus dem Indikatorplan. Begin-
nend ab dem jährlichen Durchführungsbericht, der 2017 eingereicht wird, wird das Erreichen der Mei-
lensteine im Leistungsrahmen dargestellt (Tabelle F). Zusätzliche Informationen werden durch Daten
über die finanziellen Verpflichtungen von Maßnahmen und Schwerpunktbereichen sowie den damit
verbundenen erwarteten Fortschritten in Bezug auf die Zielumsetzung geliefert.
Detailinformationen zur Umsetzung der Maßnahmen können den nach unionsrechtlichen Vorgaben
erstellten Übersichten im Anhang zu 1b) „Codierte Tabellen der gemeinsamen und programmspezifi-
sche Indikatoren und quantifizierte Zielindikatoren“ entnommen werden:
♦ Tabelle A: Getätigte Ausgaben nach Maßnahmen und Schwerpunktbereich
♦ Tabelle B: Realisierte Output-Indikatoren nach Maßnahmen und Schwerpunktbereich
♦ Tabelle C: Aufschlüsselung nach relevanten Leistungen und Maßnahmen, wie Gebietstyp, Ge-
schlecht und/oder Alter
♦ Tabelle D: Fortschritte bei der Zielumsetzung
♦ Tabelle E: Überwachung von Übergangsmaßnahmen
♦ Tabelle F: Erreichung der Leistungsrahmen Indikatoren
♦ Programm-spezifische Indikatoren
1.c Wesentliche Informationen über die Umsetzung ei nes Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums auf Basis von Date n aus a) und b)
Das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm EULLE 2014-2020 wurde am 26. Mai 2015 durch die
Europäische Kommission genehmigt. Bis Ende 2015 wurde kein Antrag auf Änderung gestellt. Die
Umsetzung der Mehrzahl der Maßnahmen des Entwicklungsprogramms EULLE ist erst nach der Ge-
nehmigung in 2015 angelaufen. Lediglich mit der Umsetzung der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme
(M10) und der Förderung des ökologischen Landbaus (M11) sowie dem Verfahren zur Anerkennung
der LEADER-Aktionsgruppen (M19) wurde bereits 2014 begonnen.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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♦ Zur Umsetzung der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (M10) und der Förderung des ökologischen
Landbaus (M11) wurden jeweils in den Jahren 2014 und 2015 Neuantragstellungen zugelassen. Die
erste Auszahlung für die abgeschlossenen Fünfjahresverträge erfolgte Ende 2015 in Höhe von rd.
28,08 Mio. Euro (ELER: 14,97 Mio. Euro) für 6.668 teilnehmende Betriebe (1.095 Betriebe des öko-
logischen Landbaus) mit 157.366 ha LF, davon 49.184 ha LF im ökologischen Landbau.
♦ Das Interessenbekundungsverfahren für die Auswahl der Lokalen Aktionsgruppen im LEADER-
Ansatz wurde am 16. Juni 2014 gestartet. Am 24. Juli 2015 wurden auf Vorschlag der eingesetzten
Jury 20 Lokale Aktionsgruppen anerkannt. Die Erstellung deren lokalen integrierten ländlichen Ent-
wicklungsstrategien (LILE) wurde mit ELER-Mitteln in Höhe von 0,453 Mio. Euro gefördert.
♦ Im Rahmen der Technischen Hilfe wurden Verpflichtungen über rd. 11,98 Mio. Euro, insbesondere
auch zur Erstellung der erforderlichen Software und im Personalbereich, eingegangen.
♦ Für die übrigen Maßnahmen wurden im Berichtszeitraum 2014/2015 noch keine Bewilligungen
vorgenommen. Die Finanzierung von Vorhaben erfolgte in diesen Bereichen im Wesentlichen im
Rahmen des Entwicklungsprogramms PAUL der Förderperiode 2007–2013. Die Teilmaßnahmen
Europäische Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (M16.1 &
16.2) und Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume (M7.3.c) sind aber im 2. Halbjahr
2015 mit Förderaufrufen gestartet.
Die nachstehende Tabelle 1.3 gibt den Stand der Mittelbindungen und Ausgaben der einzelnen Maß-
nahmen wieder. Die Tabelle macht – wie bereits ausgeführt – deutlich, dass die Umsetzung des Ent-
wicklungsprogramms EULLE mit Ausnahme der flächenbezogenen Maßnahmen und LEADER erst
2016 startet.
Tab. 1.3: Mittelbindung und Ausgaben öffentlicher M ittel (ELER + national) je Maßnahme (2014/15)
Bezeichnung der Maßnahme Code
Öffentliche Mittel (ELER + nationa-
le Mittel)
Bewilligungen 2014/15 Anteil
Ist-Zahlungen
2014/15 Anteil
Mio. Euro Mio. Euro % Mio. Euro %
Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen M01 3,20 0,00 0,0 0,00 0,0
Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienst e M02 4,40 0,00 0,0 0,00 0,0
Investitionen in materielle Vermögenswerte (Einzelb e-triebliche Investitionen, Bodenordnung, …) M04
212,02 0,00 0,0 0,00 0,0
Hochwasserschutz M05 26,00 0,00 0,0 0,00 0,0
Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe und sonstiger Unternehmen M06 11,00 0,00 0,0 0,00 0,0
Basisdienstleistungen und Dorferneuerung in ländli-chen Gebieten M07 25,10 0,00 0,0 0,00 0,0
Agrarumwelt- und Klimamaßnahme („EULLa-Maßnahmen“)* M10 156,00 14,24 9,1 14,91** 9,6
Ökologischer/biologischer Landbau* M11 122,00 10,10 8,3 13,17** 10,8
Zusammenarbeit (EIP; Cluster) M16 7,52 0,00 0,0 0,00 0,0
LEADER*** M19 71,17 0,64 0,9 0,64** 0,9
Technische Hilfe M20 23,60 11,98 50,8 0,00 0,0
EPLR EULLE insgesamt 662,43 36,96 5,6 28,72 4,3
* Entsprechend den unionsrechtlichen Vorgaben nur die Angaben zum Umfang eines Verpflichtungsjahres und nicht für den Fünfjahreszeitraums.
** Einschließlich der Altverpflichtungen. *** Im Berichtszeitraum national vorfinanziert.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Die Tabelle 1.4 zeigt die Umsetzung der Maßnahmen auf Ebene der Priorität beziehungsweise der
Schwerpunktbereiche11:
Tab. 1.4: Umsetzung der Maßnahmen auf Ebene der Prior ität oder Focus Area (Stand: Ende 2015)
Priorität oder Focus Area
Bewilligungen
Kumuliert
(Mio. Euro)
Anteil ELER
(Mio. Euro)
Auszahlung
(Mio. Euro)
Anteil ELER
(Mio. Euro)
Ziel 2023
(Mio. Euro)
1 0 0 0 0 15,11
2A 0 0 0 0 188,47
3A 0 0 0 0 16,62
3B 0 0 0 0 26,0
4 24,34 8,44 28,09 9,74 288,45
5A 0 0 0 0 14,9
5B 0 0 0 0 0,9
5C 0 0 0 0 0,9
5D 0 0 0 0 0,9
5E 0 0 0 0 0,9
6A 0 0 0 0 12,52
6B 0,64 0,90 0,64 0,90 71,17
6C 0 0 0 0 17,10
Summe 2–6 24,98 3,77 28,73 4,34 662,43
Technische Hilfe 11,98 50,76 0 0 23,60
Nachfolgend wird die Umsetzung nach Prioritäten und Schwerpunktbereichen für die Jahre 2014 und
2015 beschrieben.
Priorität 1: Förderung von Wissenstransfer und Inno vation in der Land- und Forstwirtschaft und den ländlichen Gebieten
Priorität 1 nimmt eine Sonderstellung ein. Die für bestimmte Maßnahmen z. B. M01 in anderen Prioritä-
ten programmierten Mittelansätze werden auch der Priorität 1 zugeordnet.
Geplant sind insgesamt öffentliche Mittel in Höhe von 15,11 Mio. Euro für die Umsetzung in den Teil-
maßnahmen. In Priorität 1 wurden 2014/2015 im Berichtszeitraum 2014/2015 noch keine Maß-nahmen umgesetzt.
♦ M01.1 – Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
♦ M01.2 – Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaßnahmen
♦ M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
♦ M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produktivität
und Nachhaltigkeit“
♦ M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Prozesse
und Technologien im Rahmen von EIP
♦ M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
11 Scherpunktbereich und Focus Area werden synonym verwendet.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Focus Area 1A – Förderung der Innovation, der Zusammenarbeit und des Aufbaus der Wissensbasis in
ländlichen Gebieten
Für die Focus Area 1A sind öffentliche Mittel in Höhe von 15,11 Mio. Euro, davon ELER: 12,50 Mio.
Euro vorgesehen.
Focus Area 1B – Stärkung der Verbindungen zwischen Landwirtschaft, Nahrungsmittelerzeugung und
Forstwirtschaft sowie Forschung und Innovation, unter anderem zu dem Zweck eines besseren Um-
weltmanagements und einer besseren Umweltleistung
Für die Focus Area 1B sind 33 Kooperationsvorhaben im Rahmen der Maßnahme „Zusammenarbeit“
(Zielindikator T2) nach Artikel 35 der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 vorgesehen
Focus Area 1C – Förderung des lebenslangen Lernens und der beruflichen Bildung in der Land- und
Forstwirtschaft
Für die Focus Area 1C sind als Zielgröße 1.375 (Zielindikator T3) Schulungsteilnehmer im Rahmen der
Teilmaßnahmen M01.1 und M01.2 vorgesehen.
Priorität 2: Verbesserung der Lebensfähigkeit der l andwirtschaftlichen Betriebe und der Wettbewerbsfähigkeit aller Arten von Landwirtschaft in allen Regionen und Förde-rung innovativer landwirtschaftlicher Techniken und der nachhaltigen Waldbewirt-schaftung
In Priorität 2 wurde nur der Schwerpunktbereich 2A programmiert.
Focus Area 2A – Verbesserung der Wirtschaftsleistung aller landwirtschaftlichen Betriebe, Unterstüt-
zung der Betriebsumstrukturierung und -modernisierung insbesondere mit Blick auf die Erhöhung der
Marktbeteiligung und -orientierung sowie der landwirtschaftlichen Diversifizierung
♦ Für die Focus Area 2A sind öffentliche Mittel in Höhe von 188,47 Mio. Euro, davon ELER: 54,19 Mio.
Euro vorgesehen.
♦ Im Berichtszeitraum 2014/2015 wurden keine Mittel b ewilligt bzw. ausgezahlt.
♦ Folgende Teilmaßnahmen/Vorhabensarten sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M01.1 – Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
− M01.2 – Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaßnahmen
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M04.1a – Agrarinvestitionsförderungsprogramm (AFP)
− M04.2b – Förderung der Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen
− M04.3c – Förderung des landwirtschaftlichen Wegebaus außerhalb der Flurbereinigung
− M04.3d – Ländliche Bodenordnung
− M04.3e – Förderung zur Erschließung von Rebflächen in Steillagen einschließlich Erhalt von
Weinbergsmauern
− M04.1g – Förderung von Investitionen für Spezialmaschinen (FIS)
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIP
− M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
Priorität 3: Förderung einer Organisation der Nahru ngsmittelkette, einschließlich der Verar-beitung und Vermarktung von Agrarerzeugnissen, des Tierschutzes und des Risi-komanagements in der Landwirtschaft
In der Priorität 3
♦ wurden die Schwerpunktbereiche 3A und 3B programmiert.
♦ sind insgesamt öffentliche Mittel in Höhe von 42,62 Mio. Euro, davon ELER 19,59 Mio. Euro vorge-
sehen.
♦ wurden i m Berichtszeitraum 2014/2015 noch keine Maßnahmen umgesetzt
Focus Area 3A – Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Primärerzeuger durch ihre bessere Einbe-
ziehung in die Nahrungsmittelkette durch Qualitätsregelungen, die Erhöhung der Wertschöpfung von
landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die Absatzförderung auf lokalen Märkten und kurze Versorgungs-
wege, Erzeugergemeinschaften und -organisationen und Branchenverbände
♦ Für die Focus Area 3A sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 11,59 Mio. Euro, davon
ELER: 6,59 Mio. Euro vor.
♦ Im Berichtszeitraum 2014/2015 wurden keine Mittel b ewilligt bzw. ausgezahlt.
♦ Folgende Teilmaßnahmen sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M01.1 – Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
− M01.2 – Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaßnahmen
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M04.2b – Förderung der Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIPM16.3 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
Focus Area 3B – Unterstützung der Risikovorsorge und des Risikomanagements in den landwirtschaft-
lichen Betrieben
♦ Für die Focus Area 3B sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 26,0 Mio. Euro, davon
ELER: 13,00 Mio. Euro vor.
♦ Im Berichtszeitraum 2014/2015 wurden keine Mittel b ewilligt bzw. ausgezahlt.
♦ Die Teilmaßnahme M05.1a – Wiederherstellung und Verbesserung des Hochwasserschutzes am
Oberrhein und an der Nahe soll Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten.
Priorität 4: Wiederherstellung, Erhaltung und Verbe sserung der mit der Land- und Forstwirt-schaft verbundenen Ökosysteme
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
29/66
In der Priorität 4
♦ wurden die Schwerpunktbereiche 4A, 4B und 4C programmiert.
♦ sind insgesamt öffentliche Mittel in Höhe 288,45 Mio. Euro, davon ELER 122,63 Mio. Euro vorgese-
hen.
♦ wurden im Berichtszeitraum 2014/2015 insgesamt 24, 39 Mio. Euro Euro 12 bewilligt und 28,08 Mio. Euro (ELER: 14,97 Mio. Euro) ausgezahlt.
♦ wurden im Berichtszeitraum 2014/2015 in der Teilnah me M10.1 Antragsteller 5.573 mit 108.182 ha LF und in der Maßnahme M10 1.095 Antragsteller m it 49.184 ha LF gefördert.
♦ Folgende Teilmaßnahmen/Vorhabensarten sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M01.1 – Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
− M01.2 – Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaßnahmen
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M07.3a – Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume
− M07.6b – Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Verbesserungsmaßnahmen von Gebie-ten mit
hohem Naturschutzwert (Natura 2000 Gebiete)
− M07.6c – Förderung des Bewusstseins für Natura 2000
− M10.1a – Umweltschonende Grünlandbewirtschaftung im Unternehmen und tiergerech-te Hal-
tung auf Grünland
− M10.1b – Vielfältige Kulturen im Ackerbau
− M10.1c – Beibehaltung von Zwischenfrüchten oder Untersaaten über den Winter
− M10.1d – Integration naturbetonter Elemente der Feldflur (Gewässerrandstreifen)
− M10.1e – Umweltschonender Steil- und Steilstlagenweinbau
− M10.1f – Anlage von Saum- und Bandstrukturen (SABA)
− M10.1g – Umwandlung von Ackerland in Grünland
− M10.1h – Grünlandbewirtschaftung in den Talauen der Südpfalz
− M10.1i – Alternative Pflanzenschutzverfahren
− M10.1o – Biotechnischer Pflanzenschutz im Weinbau
− M10.1j – Vertragsnaturschutz Grünland (Artenreiches Grünland; Mähwiesen und Weiden; Um-
wandlung von Ackerland in artenreiches Grünland)
− M10.1k – Vertragsnaturschutz Kennarten
− M10.1l – Vertragsnaturschutz Weinberg (Freistellungs- und Offenhaltungspflege)
− M10.1m – Vertragsnaturschutz Acker (Ackerwildkräuter/Lebensraum Acker)
− M10.1n – Vertragsnaturschutz Streuobst
− M11.1/11.2 – Einführung/Beibehaltung des ökologischen Landbaus
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
12 Für die Maßnahmen M10 und M11 werden nur die jährlichen Mittelbedarfe der fünfjährigen Verträge berücksichtigt.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIPFocus Area 4A – Wiederherstellung, Erhaltung und
Verbesserung der biologischen Vielfalt, auch in Natura-2000-Gebieten und in Gebieten, die aus
naturbedingten oder anderen spezifischen Gründen benachteiligt sind, der Landbewirtschaftung
mit hohem Naturwert, sowie des Zustands der europäischen Landschaften
� Für den Zielindikator T9 „Prozentsatz der landwirtschaftlichen Fläche, für die Verwal-
tungsverträge zur Unterstützung der biologischen Vielfalt und/oder der Landschaften gelten“
wurde über die Maßnahmen M10 und M11 folgender Wert erreicht: 8,38 % (Zielgröße: 32,8 %).
Focus Area 4B – Verbesserung der Wasserwirtschaft, einschließlich des Umgangs mit Düngemitteln
und Schädlingsbekämpfungsmitteln
� Für den Zielindikator T10 „Prozentsatz der landwirtschaftlichen Fläche, für die Verwal-
tungsverträge zur Verbesserung der Wasserwirtschaft gelten“ wurde über die Maßnahmen M10
und M11 folgender Wert erreicht: 11,23 % (Zielgröße: 40,32 %).
Focus Area 4C – Verhinderung der Bodenerosion und Verbesserung der Bodenbewirtschaftung
� Für den Zielindikator T11 „Prozentsatz der forstwirtschaftlichen Fläche, für die Verwal-
tungsverträge zur Verbesserung der Wasserwirtschaft gelten“ wurde über die Maßnahmen M10
und M11 folgender Wert erreicht: 2,7 % (Zielgröße. 22,16 %).
Priorität 5: Förderung der Ressourceneffizienz und Unterstützung des Agrar-, Nahrungsmit-tel- und Forstsektors beim Übergang zu einer kohlen stoffarmen und klimaresisten-ten Wirtschaft
In der Priorität 5
♦ wurden die Schwerpunktbereiche 5A bis 5E programmiert.
♦ sind insgesamt öffentliche Mittel in Höhe von 15,8 Mio. Euro, davon ELER 10,88 Mio. Euro vorgese-
hen.
♦ wurden im Berichtszeitraum 2014/2015 noch keine Maß nahmen umgesetzt.
Focus Area 5A – Effizienzsteigerung bei der Wassernutzung in der Landwirtschaft
♦ Für die Focus Area 5A sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 14,9 Mio. Euro, davon
ELER: 7,77Mio. Euro vor.
♦ Folgende Teilmaßnahmen sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M04.3f – Förderung des Ausbaus der Beregnungsinfrastruktur
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIP
− M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
−
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Focus Area 5B – Effizienzsteigerung bei der Energienutzung in der Landwirtschaft und der Nahrungs-
mittelverarbeitung
♦ Für die Focus Area 5B sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 0,9 Mio. Euro, davon
ELER: 0,77 Mio. Euro vor.
♦ Folgende Teilmaßnahmen sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIP
− M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
Focus Area 5C – Erleichterung der Versorgung mit und stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien,
Nebenerzeugnissen, Abfällen und Rückständen und anderen Ausgangserzeugnissen außer Lebensmit-
teln für die Biowirtschaft
♦ Für die Focus Area 5C sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 0,9 Mio. Euro, davon
ELER: 0,77 Mio. Euro vor.
♦ Folgende Teilmaßnahmen sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIP
− M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
Focus Area 5D – Verringerung der aus der Landwirtschaft stammenden Treibhausgas- und Ammoni-
akemissionen
♦ Für die Focus Area 5D sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 0,9 Mio. Euro, davon
ELER: 0,77 Mio. Euro vor.
♦ Folgende Teilmaßnahmen sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIP
− M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
Focus Area 5E – Förderung der Kohlenstoff-Speicherung und -Bindung in der Land- und Forstwirtschaft
♦ Für die Focus Area 5E sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 0,9 Mio. Euro, davon
ELER 0,77 Mio. Euro vor.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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♦ Folgende Teilmaßnahmen/Vorhabensarten sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M16.1 – Einrichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftliche Produkti-
vität und Nachhaltigkeit“
− M16.1&M16.2 – Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklung neuer Produkte, Verfahren, Pro-
zesse und Technologien im Rahmen von EIP
− M16.4 – Schaffung von Clustern und Netzwerken
Priorität 6: Förderung der sozialen Inklusion, der Armutsbekämpfung und der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Gebieten
In der Priorität 6
♦ wurden die Schwerpunktbereiche 6A, 6B und 6C programmiert.
♦ sind insgesamt öffentliche Mittel in Höhe von 100,79 Mio. Euro, davon ELER: 62,30 Mio. Euro vor-
gesehen.
♦ wurden im Berichtszeitraum 2014/2015 640.948,22 Euro bewilligt und ausgezahlt.
Focus Area 6A – Erleichterung der Diversifizierung, Gründung und Entwicklung von kleinen Unterneh-
men und Schaffung von Arbeitsplätzen
♦ Für die Focus Area 6A sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 12,52 Mio. Euro, davon
ELER: 6,60 Mio. Euro vor.
♦ Im Berichtszeitraum 2014/2015 wurden keine Mittel b ewilligt bzw. ausgezahlt.
♦ Folgende Teimaßnahmen/Vorhabensarten sollen Beiträge zur Erreichung der Ziele leisten:
− M01.1 – Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs von Qualifikationen
− M01.2 – Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaßnahmen
− M02.1 – Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdienste
− M06.4a) - Förderung von Investitionen zur Einkommensdiversifizierung (FID) – Maßnahme der
NRR
− M06.4b) - Förderung von Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung regionaler Erzeug-
nisse im Rahmen regionaler Wertschöpfungsketten
Focus Area 6B – Förderung der lokalen Entwicklung in ländlichen Gebieten
♦ Für die Focus Area 6B sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 71,17 Mio. Euro, davon
ELER: 50,90 Mio. Euro vor.
♦ Im Berichtszeitraum 201/2015 wurden 640.948,22 Euro bewilligt und ausgezahlt.
♦ Die Maßnahme M19 – LEADER soll einen Beitrag zur Erreichung der Ziele leisten.
♦ Für den Zielindikator T21 „Prozentsatz der Bevölkerung im ländlichen Raum, für die lokale Entwick-
lungsstrategien gelten“ wurde folgender Wert erreicht: 65,97 % (Zielgröße: 54,81 %).
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Focus Area 6C – Förderung des Zugangs zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT),
ihres Einsatzes und ihrer Qualität in ländlichen Gebieten
♦ Für die Focus Area 6C sieht das EPLR EULLE öffentliche Mittel in Höhe von 17,1 Mio. Euro, davon
ELER: 4,80 Mio. Euro vor.
♦ Im Berichtszeitraum 2014/2015 wurden keine Mittel b ewilligt bzw. ausgezahlt.
♦ Die Teilmaßnahme M07.3 - Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume - Maßnahme der
NRR soll einen Beitrag zur Erreichung der Ziele leisten:
Technische Hilfe
Für M20 – Technische Hilfe sind insgesamt öffentliche Mittel in Höhe von 23,6 Mio. Euro, davon
11,80 Mio. Euro vorgesehen. Im Berichtszeitraum 2014-2020 wurden Verpflichtungen in Höhe von
11.98 Mio. Euro eingegangen .
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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M01 Wissenstransfer und Informationsmaßnahmen (Arti kel 14)
Die Teilmaßnahmen werden zur Umsetzung der Förderziele in folgenden Focus Area 2A, 3A, 4, 6A
eingesetzt.
M01.1 Maßnahmen der Berufsbildung und des Erwerbs v on Qualifikationen M01.2 Demonstrationstätigkeiten und Informationsmaß nahmen)
Beschreibung
Im Rahmen der EULLE-Teilmaßnahmen M01.1 (Unterstützung für Maßnahmen der Berufsbildung und
des Erwerbs von Qualifikationen) und M01.2 (Förderung für Demonstrationstätigkeiten und Informati-
onsmaßnahmen) sollen berufsbildende Fort-, Weiterbildungs- und Qualifizierungsveranstaltungen
sowie Informationsveranstaltungen und Demonstrationstätigkeiten für die in der Land-, Ernährungs-
oder Forstwirtschaft Tätigen, Bodenbewirtschaftende und andere Wirtschaftsakteure und -akteurinnen,
bei denen es sich um in ländlichen Gebieten tätige KMU handelt, unterstützt werden. Die Veranstaltun-
gen sollen insbesondere die Bereiche Landwirtschaft (Wettbewerbsfähigkeit, Diversifizierung), Natur,
Umwelt, Gewässerschutz, Klima, Energie, Tierschutz umfassen.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Auf Basis des geltenden Entwicklungsprogramms EULLE können die Teilmaßnahmen entweder über
öffentliche Ausschreibungen der ELER-VB oder über Inhouse-Beauftragungen an nachgeordnete
Dienststellen des für Landwirtschaft zuständigen Ministeriums umgesetzt werden. Eine Ausschreibung
oder Inhouse-Beauftragung dieser Teilmaßnahme erfolgte bisher nicht.
Nach Beschluss des EULLE-Begleitausschusses vom 8. Oktober 2015 wurde eine Arbeitsgruppe inte-
ressierter BGA-Mitglieder und des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und
Forsten zur Umsetzung der EULLE-Maßnahmen M01 und M02 von der ELER-VB eingerichtet. Die
erste Sitzung fand am 19. November 2015 statt. Aus den Reihen der Arbeitsgruppen-Mitglieder wurden
zu den Maßnahmen M01 und M02 insgesamt 23 Umsetzungsvorschläge eingebracht, über deren
zeitliche und finanzielle Umsetzung diskutiert wurde. Weitere Arbeitsgruppen-Sitzungen sind geplant.
M02 Beratungs-, Betriebsführungs- und Vertretungsdi enste (Artikel 15)
Die Teilmaßnahmen werden zur Umsetzung der Förderziele in den Focus Area 2A, 3A, 4A, 5 A-E und
6A eingesetzt.
M02.1 Förderung der Inanspruchnahme von Beratungsdi enstleistungen
Beschreibung
Im Rahmen der EULLE-Teilmaßnahme M02.1 sollen Beratungen für Landwirte, Bodenbewirtschafter
und andere Wirtschaftsakteure, bei denen es sich um in ländlichen Gebieten tätige KMU handelt, ge-
fördert werden.
Die Beratungen sollen insbesondere zur Verbesserung der wirtschaftlichen und ökologischen Leistun-
gen sowie der Klimafreundlichkeit und -resistenz der Betriebe oder Unternehmen und/oder ihrer Investi-
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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tion beitragen. Eine angepasste und anpassungsfähige, tiergerechte und multifunktionale Landwirt-
schaft und KMU in ländlichen Räumen soll damit sichergestellt werden.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Auf Basis des geltenden Entwicklungsprogramms EULLE können die Teilmaßnahmen entweder über
öffentliche Ausschreibungen der ELER-VB oder über Inhouse-Beauftragungen an nachgeordnete
Dienststellen des für Landwirtschaft zuständigen Ministeriums umgesetzt werden. Eine Ausschreibung
oder Inhouse-Beauftragung dieser Teilmaßnahme erfolgte bisher nicht.
Nach Beschluss des EULLE-Begleitausschusses vom 8. Oktober 2015 wurde eine Arbeitsgruppe inte-
ressierter BGA-Mitglieder und des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und
Forsten zur Umsetzung der EULLE-Maßnahmen M01 und M02 von der ELER-VB eingerichtet. Die
erste Sitzung fand am 19. November 2015 statt. Aus den Reihen der Arbeitsgruppen-Mitglieder wurden
zu den Maßnahmen M01 und M02 insgesamt 23 Umsetzungsvorschläge eingebracht, über deren
zeitliche und finanzielle Umsetzung diskutiert wurde. Weitere Arbeitsgruppen-Sitzungen sind geplant.
M04 Investitionen in materielle Vermögenswerte (Art ikel 17)
Die Teilmaßnahmen/Vorhabensarten werden zur Umsetzung der Förderziele in den Focus Area 2A, 3A
und 5A eingesetzt.
M04.1a Investitionen in landwirtschaftliche Betrieb en
Beschreibung
Zur Unterstützung einer wettbewerbsfähigen, nachhaltigen, besonders umweltschonenden, besonders
tiergerechten und multifunktionalen Landwirtschaft sollen investive Vorhaben in landwirtschaftlichen
Unternehmen (KMU) gefördert werden.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 wurden die Auswahlkriterien weiterentwickelt und geschärft. Die tierartgerechte Tierhaltung
(Tierwohl) und besondere Anforderungen aus den Bereichen Verbraucher-, Umwelt- oder Klimaschutz
wurden stärker betont. Ein Schwellenwert wurde verbindlich vorgegeben.
In verschiedenen Veranstaltungen und mit verschiedenen Publikationen wurden die landwirtschaftliche
Berufsvertretung sowie die für die Umsetzung verantwortlichen Dienststellen über die vorgesehenen
Veränderungen informiert.
Mit der eigentlichen Programmumsetzung im Agrarinvestitionsförderungsprogramm wird im Jahr 2016
begonnen. Vorgesehen ist entsprechend der im Berichtszeitraum national diskutierten Änderung der
NRR auch eine Anpassung der Fördergegenstände. Hier soll aus Umweltgründen der Kauf von neuen
Maschinen und Geräten der Außenwirtschaft gefördert werden, die zu einer deutlichen Minderung von
Emissionen bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern oder zu einer deutlichen Minderung von
Umweltbelastungen bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln führen. Angesichts der derzeitigen
sehr schwierigen Situation auf dem Milchmarkt werden für die Zukunft Vereinfachungen und Erleichte-
rungen im Förderangebot zu prüfen sein.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
36/66
M04.2b Förderung der Verbesserung der Verarbeitungs - und Vermarktungsstrukturen (Investitionen in die Verarbeitung und Vermarktung und Entwicklung land-wirtschaftlicher Erzeugnisse)
Beschreibung
Die Förderung zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen der Verarbeitung und Ver-
marktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse, Erzeugerzusammenschlüssen sowie von landwirtschaftli-
chen Unternehmen und Unternehmen der Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeug-
nisse im Rahmen von Kooperationen und Operationellen Gruppen zu verbessern. Auf diese Weise soll
zur Absatzsicherung oder zur Schaffung von Erlösvorteilen auf der Erzeugerebene beigetragen und
Innovationspotenziale erschlossen werden. Die Förderung soll darüber hinaus einen Beitrag zur Ver-
besserung der Effizienz des Ressourceneinsatzes – insbesondere von Wasser und/oder Energie –
leisten und damit die ressourcensparende Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen
Erzeugnissen entsprechend den Anforderungen des Marktes unterstützen.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Bis einschließlich 2015 wurde die Förderung der Verbesserung der Verarbeitungs- und Vermarktungs-
strukturen noch auf Grundlage der Regelungen des Vorgängerprogramms PAUL durchgeführt. Gleich-
zeitig wurden die Vorbereitungen getroffen, um die Teilmaßnahme ab dem Jahr 2016 umsetzen zu
können. Hierzu zählten insbesondere die
♦ Festlegung von Auswahlkriterien,
♦ Erstellung von Antragsvordrucken,
♦ Einstellung von Informationen auf der Homepage der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum
(www.dlr.rlp.de) sowie die
♦ Vorbereitungen zur Durchführung der Verwaltungs- und Vorortkontrollen (u. a. Checklisten, Pro-
grammmodul zur elektronischen Erfassung und Bearbeitung der Anträge, Bewilligungsbescheide).
In einer Informationsveranstaltung am 23. September 2015 wurde die Teilmaßnahme der interessierten
Öffentlichkeit vorgestellt.
M04.3c Investitionen in die Infrastruktur in Verbin dung mit der Entwicklung, Moderni-sierung und Anpassung der Landwirtschaft (Landwirts chaftlicher Wegebau)
Beschreibung
Die Förderung des landwirtschaftlichen Wegebaus außerhalb der Flurbereinigung zielt darauf ab, dem
landwirtschaftlichen Charakter angepasste Infrastrukturmaßnahmen zu unterstützen.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 wurden die Auswahlkriterien weiterentwickelt und geschärft. Ein Schwellenwert wurde verbind-
lich vorgegeben. Die Umsetzung eines Konzeptes für ein gemarkungsübergreifendes Wegenetz wurde
wesentlich stärker in den Vordergrund gerückt. Damit soll der Einsatz der Fördermittel insbesondere
auf solche Vorhaben konzentriert werden, die dazu dienen, gemarkungsübergreifend die Bewirtschaf-
tung landwirtschaftlich genutzter Flächen dauerhaft sicherzustellen. Auf dieser Basis kann mit der
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
37/66
eigentlichen Umsetzung der Förderung des Baus landwirtschaftlicher Wegebau außerhalb der Flurbe-
reinigung im Jahr 2016 begonnen werden.
In verschiedenen Veranstaltungen und mit verschiedenen Publikationen wurden die landwirtschaftliche
Berufsvertretung sowie die für die Umsetzung verantwortlichen Dienststellen über die vorgesehenen
Veränderungen informiert.
M04.3d Investitionen in die Neuordnung ländlichen G rundbesitzes und Gestaltung des ländlichen Raumes (Ländliche Bodenordnung)
Beschreibung
Mit der ländlichen Bodenordnung soll ein Beitrag zur Unterstützung einer nachhaltigen und integrierten
Entwicklung der ländlichen Räume mit ihrer Land- und Forstwirtschaft, der Sicherung und Weiterent-
wicklung ländlicher Räume als Lebens-, Arbeits-, Erholungsraum, der Stärkung der Wirtschaftskraft im
ländlichen Raum und der Verbesserung der forstlichen Infrastruktur erreicht werden.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 wurde begonnen, die Auswahlkriterien weiterzuentwickeln. Bei der Festlegung der Auswahlkri-
terien werden zusätzlich Belange des Umwelt- Klima- und Naturschutzes berücksichtigt. Ein Schwel-
lenwert wurde verbindlich vorgegeben. In der aktuellen Förderperiode soll die Auswahl der anzuord-
nenden Verfahren nicht mehr durch die Verwaltung, sondern durch eine in Abstimmung mit dem Be-
gleitausschuss eingesetzte Jury erfolgen. Die Auswahl soll einmal jährlich stattfinden und im Ergebnis
ein Ranking der Verfahren festlegen. Auch die Auswahlkriterien für die zu fördernden Jahresprogram-
me der ausgewählten Verfahren wurde weiterentwickelt. Hier erfolgt die Auswahl durch die Bewilli-
gungsstelle.
Zudem wurde ein Auswahlverfahren für Altverfahren der ländlichen Bodenordnung (1. Stufe des Aus-
wahlverfahrens) nach mit Neuverfahren vergleichbaren Kriterien eingeführt. Dies gilt für Verfahren, die
bereits vor dem 1. August 2015 angeordnet wurden und bei denen in den anstehenden zur Förderung
auszuwählenden Jahresprogramme (2. Stufe des Auswahlverfahrens) noch kostenintensive Baumaß-
nahmen durchgeführt werden. Es gilt nicht für Verfahren, die vor dem Abschluss stehen und bei denen
der Finanzbedarf unter 100.000 Euro liegt. Hier erfolgt die Finanzierung mit nationalen Mitteln. Derzeit
werden Verfahren mit nationalen Mitteln finanziert.
In verschiedenen Veranstaltungen und mit verschiedenen Publikationen wurden die landwirtschaftliche
Berufsvertretung sowie die für die Umsetzung verantwortlichen Dienststellen über die vorgesehenen
Veränderungen informiert. Ab 2017 sollen Projektbesichtigungen als öffentliche Veranstaltungen
durchgeführt werden.
M04.3e Förderung der Erschließung von Rebflächen in Steillagen einschließlich der Erhalt von Weinbergsmauern
Beschreibung
Die Förderung zielt darauf ab, die Erschließung und dauerhafte Bewirtschaftung von Steillagenrebflä-
chen durch angepasste Infrastrukturmaßnahmen zu unterstützen. Insbesondere bei den Steillagenreb-
flächen besteht durch Mängel in der Flächenerschließung die Gefahr, dass deren dauerhafte Bewirt-
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
38/66
schaftung gefährdet ist. Dadurch gehen traditionelle Kulturlandschaften durch Bewirtschaftungsaufgabe
verloren (Biodiversitätsverlust insbesondere in Steil- und Steilstlagen des Weinbaus).
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Im Jahr 2015 wurden die Auswahlkriterien weiterentwickelt, um einen gezielteren Einsatz der Förder-
mittel zu verfolgen. Ein Schwellenwert wurde verbindlich vorgegeben. In verschiedenen Veranstaltun-
gen und mit verschiedenen Publikationen wurden die landwirtschaftliche Berufsvertretung sowie die für
die Umsetzung verantwortlichen Dienststellen über die vorgesehenen Veränderungen informiert.
M04f Förderung des Ausbaus der Beregnungsinfrastruk tur
Beschreibung
Der sich abzeichnende Klimawandel erfordert in bestimmten Regionen von Rheinland-Pfalz eine ver-
besserte Nutzung der Ressource Wasser. Durch den Neubau, Ausbau sowie die Verbesserung der
überbetrieblichen Beregnungsinfrastruktur wird das landwirtschaftliche Produktionspotential dauerhaft
gesichert und die Effizienz der Wassernutzung in der Landwirtschaft verbessert. Durch diese Förderung
soll auch ein Beitrag zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels sowie ein Beitrag zum
Umweltschutz geleistet werden.
In diesem Zusammenhang werden ausschließlich kooperative Modelle (Zusammenschluss landwirt-
schaftlicher Betriebe zu Beregnungsverbänden) unterstützt. Mit dieser Teilmaßnahme wird eine flä-
chendeckende und wettbewerbsfähige Landbewirtschaftung in den betroffenen Gebieten erreicht.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 wurden die Auswahlkriterien für die Teilmaßnahme entwickelt. Damit soll der Einsatz der För-
dermittel gezielter erfolgen. Ein entscheidendes Kriterium ist dabei – neben den erforderlichen Umwelt-
gutachten – die Frage, wie viele Betriebe sich unter dem Dach des Beregnungsverbandes zusammen-
schließen wollen. Zudem ist wichtig herauszustellen, ob eine positive Akzeptanz der Maßnahme bei
den betroffenen Bürgern, den beteiligten Landwirten und der Gemeinde vorhanden ist.
Bewillgungen sind im Bereich der Förderung der Beregnung auch in 2016 kaum zu erwarten. Solche
Vorhaben haben aufgrund der erforderlichen Vorplanungen zur Umweltverträglichkeit erhebliche Vor-
laufzeiten.
M04.1g Förderung von Investitionen für Spezialmasch inen (FIS)
Beschreibung
Die Vorhabenart dient der Verbesserung der umweltschonenden Landbewirtschaftung und soll die
Modernisierung landwirtschaftlicher Unternehmen durch Investitionen in Spezialmaschinen, Zusatzge-
räte und Informationstechnik unterstützten.
Es gilt wirtschaftlich tragfähige Investitionen auch zur Bereitstellung öffentlicher Güter (mit Beiträgen
zum Verbraucher-, Umwelt-, Klima- oder Tierschutz) zu unterstützen. Mit der Unterstützung entspre-
chender Betriebe soll auch dem Schutz der Kulturlandschaft gedient werden. Schließlich soll ein Bei-
trag zur Stärkung der Produktion von ökologischen und regionalen Erzeugnissen geleistet werden.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 wurden die Auswahlkriterien weiterentwickelt und geschärft. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf
der Verbesserung der Umweltsituation, insbesondere des Naturschutzes durch land- und forstwirt-
schaftliche Nutzung sowie dem Erhalt landeskulturell wertvoller Steillagenrebflächen. Mit der eigentli-
chen Programmumsetzung wird in 2016 begonnen. In verschiedenen Veranstaltungen und mit ver-
schiedenen Publikationen wurden die landwirtschaftliche Berufsvertretung sowie die für die Umsetzung
verantwortlichen Dienststellen über die vorgesehenen Veränderungen informiert.
M05 Wiederaufbau von durch Naturkatastrophen und Ka tastrophenereignissen geschä-digten landwirtschaftlichem Produktionspotenzial so wie Einführung geeigneter vorbeu-gender Maßnahmen (Artikel 18)
Die Teilmaßnahme werden zur Umsetzung der Förderziele in der Focus Area 3B
M05.1a Wiederherstellung und Verbesserung des Hochw asserschutzes am Oberrhein und an der Nahe
Beschreibung
Bestandteil des umfassenden Hochwasserschutzkonzeptes des Landes ist der technische Hochwas-
serschutz durch Deiche, Schöpfwerke, Rückhalteräume, Reserveräume und örtliche Hochwasser-
schutzmaßnahmen. Als dringliche Maßnahmen mit zusätzlichem Mittelbedarf im Rahmen des EPLR
EULLE sind hier der Oberrhein sowie die Nahe vorgesehen. Ziel ist, die Deiche durch Ertüchtigung auf
den Stand der heutigen Sicherheitsanforderungen zu bringen, um die dahinter liegenden landwirtschaft-
lichen Flächen zu schützen. Am Oberrhein kommen zudem noch historische Ursachen dazu: In der seit
Tulla durch eine geschlossene Deichlinie geschützten und potentiell durch Hochwasser gefährdeten
Oberrheinniederung zwischen Iffezheim und Bingen leben rund 700.000 Menschen, davon 265.000
rechts und links des Rheins in Rheinland-Pfalz. Durch Hochwasser infolge Überströmen der Deiche
wäre bei einem Katastrophenhochwasser wie zuletzt zur Jahreswende 1881/82 mit Sachschäden in
Höhe von bis zu 13 Mrd. Euro zurechnen (6 Mrd. Euro in Rheinland-Pfalz). Bei Eintreten eines 200-
jährlichen Hochwassers mit rd. 6 Mrd. Euro. Deshalb ist in Rheinland-Pfalz die Wiederherstellung des
200-jährlichen Hochwasserschutzes am Oberrhein eindeutiger Schwerpunkt beim technischen Hoch-
wasserschutz.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Im Berichtszeitraum 2014-2020 wurden noch keine Förderanträge gestellt. Hintergrund ist die Konzent-
ration auf die Abwicklung und den Abschluss des Entwicklungsprogramms PAUL der vergangenen
Förderperiode. Hier waren neben der Durchführung der letzten Zahlanträge verschiedene Verwaltungs-
Kontrollprüfungen (VWK-Prüfungen), Ex Post-Prüfungen und die Prüfungen der Bescheinigenden
Stelle (BS) zu begleiten.
Hinsichtlich der Implementierung des EPLR EULLE lag der Schwerpunkt bei der Erar-beitung einer neuen Dienstanweisung sowie Anpassung und Überarbeitung der Check-
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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listen für die einzelnen Bearbeitungsschritte und d er Festlegung von Auswahlkrite-rien.M06 Entwicklung der landwirtschaftlichen Betri ebe und sonstiger Unternehmen (Artikel 19)
Die Teilmaßnahme wird zur Umsetzung der Förderziele in der Focus Area 6A eingesetzt.
M06.4a Förderung von Investitionen zur Einkommensdi versifizierung (FID)
Beschreibung
Mit der Vorhabensart sollen Investitionen zur Einkommensdiversifizierung landwirtschaftlicher, wein-
baulicher und gartenbaulicher Unternehmen im nichtlandwirtschaftlichen Bereich angeregt werden.
Damit landwirtschaftliche Unternehmen und sonstige KMU langfristig wettbewerbsfähig und nachhaltig
wirtschaften können, müssen die Betriebsstrukturen und die Ausrichtung der Betriebe sowie deren
Vernetzung mit nachgelagerten Bereichen und anderen Branchen (Direktvermarktung, Tourismus etc.)
fortwährend an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst werden.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 Jahr wurden die Auswahlkriterien weiterentwickelt. Die Belange des Umwelt-, Klima- und Na-
turschutzes werden stärker berücksichtigt. Ein Schwellenwert wurde verbindlich vorgegeben.
In verschiedenen Veranstaltungen und mit verschiedenen Publikationen wurden die landwirtschaftliche
Berufsvertretung sowie die für die Umsetzung verantwortlichen Dienststellen über die vorgesehenen
Veränderungen informiert.
Mit der eigentlichen Programmumsetzung bei der Förderung von Investitionen zur Einkommensdiversi-
fizierung (FID) wird im Jahr 2016 begonnen.
M06.4b Förderung von Investitionen in die Verarbeit ung und Vermarktung regionaler Erzeugnisse in regionalen Wertschöpfungsketten
Beschreibung
Ziel der Förderung ist die Unterstützung von Wertschöpfungsketten-Partnerschaften mit Schwerpunkt
der Regionalvermarktung. Dazu sollen Investitionen in Erzeugerzusammenschlüssen und Unterneh-
men der Verarbeitung und Vermarktung gefördert werden, mit denen die baulichen und technischen
Voraussetzungen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen und der kooperie-
renden landwirtschaftlichen Betriebe geschaffen werden. Damit sollen außerhalb des Anhang-I-AEUV-
Bereichs Beschäftigungsmöglichkeiten und Wertschöpfungspotenziale im ländlichen Raum gesichert
und neu erschlossen werden.
Die Förderung soll darüber hinaus einen Beitrag zur Verbesserung der Effizienz des Ressourcenein-
satzes – insbesondere von Wasser und/oder Energie – leisten und damit die ressourcensparende
Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen entsprechend den Anforderun-
gen des Marktes unterstützen.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In 2015 wurden folgende Vorbereitungen für die Umsetzung getroffen:
♦ Festlegung von Auswahlkriterien,
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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♦ Erstellung von Antragsvordrucken,
♦ Einstellung von Informationen auf der Homepage der Dienstleistungszentren Ländlicher Raum
(www.dlr.rlp.de) sowie
♦ Vorbereitungen zur Durchführung der Verwaltungs- und Vorortkontrollen (u. a. Checklisten, Pro-
grammmodul zur elektronischen Erfassung und Bearbeitung der Anträge, Bewilligungsbescheide).
In einer Informationsveranstaltung am 23. September 2015 wurde die Vorhabensart der interessierten
Öffentlichkeit vorgestellt. Mit der eigentlichen Programmumsetzung wird in 2016 begonnen.
M07 Basisdienstleistungen und Dorferneuerungen in l ändlichen Gebieten (Artikel 20)
Die Teilmaßnahme wird zur Umsetzung der Förderziele in der Focus Area 6c
M07.3a Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume
Beschreibung
Durch die Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume im EPLR EULLE soll die Netzstruktur
im ländlichen Raum des Landes Rheinland-Pfalz an die gestiegenen Anforderungen moderner Tele-
kommunikationstechnologien angepasst werden und unterversorgte Gebiete einen Zugang zu Breit-
bandinternet erhalten. Die Verbesserung der Versorgung sowie die Sicherstellung des Zugangs zu
leistungsfähigerem Breitbandinternet ist ein wesentlicher Standortfaktor im ländlichen Raum. Dies gilt
sowohl für die Bevölkerung im Allgemeinen als auch für kleine und mittelständische Unternehmen,
landwirtschaftliche Betriebe und sonstige Wirtschaftsakteure und -akteurinnen aller Arten und Bran-
chen.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
In verschiedenen Veranstaltungen und mit verschiedenen Publikationen wurde über das Förderangebot
und die Rahmenbedingungen dazu informiert.
Mit der eigentlichen Programmumsetzung bei der Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räu-
me wurde im letzten Quartal 2015 begonnen. Eine erste Auswahlrunde wurde durchgeführt. Die Bewil-
ligungen für die ausgewählten Vorhaben sollen in Kürze erfolgen.
Neben der Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume, die eine Breitbandgrundversorgung
sichern soll, werden Fördermaßnahmen für den Ausbau von Hochgeschwindigkeitsnetzen (NGA-Netze)
außerhalb der EPLR EULLE angeboten (Bundes- und Landesprogramme).
M07.6b Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Verbess erungsmaßnahmen von Gebie-ten mit hohem Naturschutzwert (Natura 2000 Gebiete)
Beschreibung
Die Vorhabensart M07.6b ist eine reine Landesmaßnahme. Konkretes Ziel dieser Vorhabensart ist die
Umsetzung der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie vordringlich in Natura 2000 Gebieten. Beeinträchti-
gungen der biotischen Ressourcen und der Landschaftsstruktur sollen durch die Anlage und den Erhalt
von Strukturen der Kulturlandschaft und zugehörigen Objekten ausgeglichen werden. Ebenso können
vergleichbare landschaftsverträgliche Maßnahmen der Beeinträchtigung der Kulturlandschaft entgegen
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
42/66
gewirkt. Vorhandene wertvolle Lebensräume sollen somit aufgewertet werden, um zusätzlich einen
positiven Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten.
Umgesetzt werden Vorhaben zur Erhaltung, Wiederherstellung und Verbesserung von in Europa ge-
schützten Lebensraumtypen sowie Vorhaben für Tier- und Pflanzenarten zum Erhalt und zur Verbesse-
rung der Biodiversität auf der Grundlage von entsprechenden Bestandserfassungen und Bewirtschaf-
tungsplanungen. Im Fokus stehen die Durchführung von Vorhaben zur Erhaltung, Wiederherstellung
und Verbesserung von Natur und Landschaft z. B. durch das Anlegen von Strukturelementen wie Ge-
hölzbeständen, Hecken oder naturnahen Stillgewässern.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Seit 2014 wurde im Rahmen der jährlich stattfindenden Klausur der Arbeitsgemeinschaft NATURA
200013 unter Leitung des Umweltministeriums die Maßnahmenprogrammierung vorbereitet. Nach der
Genehmigung des EPLR EULLE am 26. Mai 2015 wurde gemeinsam mit der Länderfachbehörde für
Naturschutz eine fachliche Prioritätensetzung für die Vorhabensarten erarbeitet. Ein Schwerpunkt
wurde auf die FFH-Gebiete v. a. Offenlandarten im Speziellen Amphibien und Tagfalter gelegt. Darauf-
hin wurden gemeinsam mit dem Begleitausschuss die Auswahlkriterien definiert. Parallel wurden eine
Handlungsanweisung zur Umsetzung der Maßnahmen und die notwendigen Antragsunterlagen erarbei-
tet und mit den im Abwicklungsverfahren vorgesehenen Behörden abgestimmt.
Zur Programmierung der EDV-Fachanwendung wurden maßgebliche Parameter definiert und fachlich
vorgegeben. Für die zur Verfahrensabwicklung zuständigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Auf-
sichts- und Dienstleistungsdirektion wurden geschult.
In regelmäßigen Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft NATURA 2000 wurden gemeinsam mit den Struk-
tur- und Genehmigungsdirektionen als Maßnahmenträger die Projektskizzen entwickelt und die Umset-
zung der Projekte geschult. Erste Projektanträge sollen in 2016 bewilligt werden.
M07.6c Förderung des Bewusstseins für Natura 2000
Beschreibung
Die Vorhabensart M07.6c ist u. a. als begleitende Maßnahme für M07.6b gedacht. Dies beinhaltet z. B.
Vorhaben zur Förderung des Bewusstseins für Natura 2000 (einschließlich Akzeptanzförderung und
Beratung der Bevölkerung). Ebenso können Vorhaben zur Förderung der Erlebnisqualität oder des
Erlebens von Natur und Landschaft gefördert werden. Insgesamt soll die regionale Wertschöpfung
gesteigert und die Lebensqualität, vor allem in Bezug auf Naherholungsaspekt im ländlichen Raum
erhöht werden.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Seit 2014 wurde im Rahmen der jährlich stattfindenden Klausur der Arbeitsgemeinschaft NATURA
200014 unter Leitung des Umweltministeriums die Maßnahmenprogrammierung vorbereitet.
Nach der Genehmigung des EPLR EULLE am 26.05. 2015 wurde gemeinsam mit der Länderfachbe-
hörde für Naturschutz eine fachliche Prioritätensetzung für die Vorhabensart erarbeitet. Ein Schwer-
punkt wurde auf FFH-Gebiete und die Flankierung von Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Verbesse-
13 bestehend aus Vertretern der Länderfachbehörde für Naturschutz und der oberen Naturschutzbehörden 14 bestehend aus Vertretern der Länderfachbehörde für Naturschutz und der oberen Naturschutzbehörden
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
43/66
rungsmaßnahmen von Gebieten mit hohem Naturschutzwert gelegt. Daraufhin wurden die Auswahlkri-
terien definiert.
Zur Programmierung der EDV-Fachanwendung wurden maßgeblichen Parameter definiert und fachlich
vorgegeben. Für die Verfahrensabwicklung zuständigen Mitarbeiter der Aufsichts- und Dienstleistungs-
direktion wurden geschult, um gemeinsam die EDV-Fachanwendung zu testen und weiterzuentwickeln.
In regelmäßigen Sitzungen der Arbeitsgemeinschaft NATURA 2000 wurde gemeinsam mit den Struk-
tur- und Genehmigungsdirektionen als Maßnahmenträger Projektideen entwickelt. Eine Verwaltungs-
vorschrift bzw. Handlungsanweisung wird derzeit erarbeitet.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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M10 Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (Artikel 28)
Die Vorhabensraten werden zur Umsetzung der Förderziele in den Focus Area 4A, 4B und 4C einge-
setzt.
Beschreibung
Rheinland-Pfalz hat ein attraktives Angebot in der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (15 Vorhabens-
arten sowie für den Ökologischen Landbau (2 Teilmaßnahmen) im Programm „Entwicklung von Um-
welt, Landwirtschaft und Landschaft“ (EULLa) aufgestellt. Im Rahmen der Anwendung der Revisions-
klausel (Anpassung von PAULa an die neue Rechtslage) ist der überwiegende Teil der PAULa-
Teilnehmenden zu EULLa gewechselt. Die differenzierten Zielsetzungen ergeben sich aus den unter-
schiedlichen Vorhabensarten bspw. des Vertragsnaturschutzes, die aber allesamt Kompensation für
freiwillige Umweltleistungen würdigen.
Bei der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme werden grundsätzlich zwei Bereiche unterschieden:
a) Allgemeine Vorhabensarten M10.1a–i, o
b) Vorhabenarten des Vertragsnaturschutzes (M10.1j–n)
Im Folgenden werden diese beiden Bereiche der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme jeweils getrennt
dargestellt, auch enn in den Jahren 2014/15 jeweils gleiche Implementierungsschritte stattgefunden
haben.
a) Allgemeine Vorhabensarten M10.1a–i, o
M10.1a Umweltschonende Grünlandbewirtschaftung im U nternehmen und tiergerech-te Haltung auf Grünland
M10.1b Vielfältige Kulturen im Ackerbau M10.1c Beibehaltung von Zwischenfrüchten oder Unter saaten über den Winter M10.1d Integration naturbetonter Elemente der Feldf lur (Gewässerrandstreifen) M10.1e Umweltschonender Steil- und Steilstlagenwein bau M10.1f Anlage von Saum- und Bandstrukturen (SABA) M10.1g Umwandlung von Ackerland in Grünland M10.1h Grünlandbewirtschaftung in den Talauen der S üdpfalz M10.1i Alternative Pflanzenschutzverfahren M10.1o Biotechnischer Pflanzenschutz im Weinbau
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Bisher wurden in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt zwei Antragsverfahren für die vg. zehn Vorha-
bensarten in Rheinland-Pfalz ausgeführt. Für diese Antragsverfahren wurden mit den beteiligten Stellen
drei Informationsveranstaltungen durchgeführt, die neben der verwaltungsmäßigen auch die fachliche
Umsetzung den beteiligten Akteuren und Akteurinnen vermittelte.
Für den Fall einer Überzeichnung der Mittel wurden im Antragsverfahren die mit dem EULLE-
Begleitausschuss abgestimmten Verfahrensregeln mit den Projektauswahlkriterien (vgl. www.eler-
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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eulle.rlp.de) für die allgemeinen Vorhabensarten der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (außer Ver-
tragsnaturschutz) in den Pressemitteilungen vorab angekündigt.
Aufgrund des tatsächlichen Antragsvolumens konnten für alle Anträge aus beiden Antragsverfahren
Bewilligungen erstellt werden.
Mit dem Abschluss der Bewirtschaftungsverträge wurden für alle Vorhabensarten der Agrarumwelt- und
Klimamaßnahme die Erläuterungstafeln entsprechend den Publizitätsvorschriften an die Zuwendungs-
empfänger und -empfängerinnen verteilt. Jeder Antragsteller und jede Antragstellerin konnte eine ein-
sprechende Erläuterungstafel erhalten. Allerdings müssen nur die Unternehmen mit mehr als
10.000 Euro im Verpflichtungszeitraum die Publizitätsvorschriften einhalten. Die Erläuterungstafeln
wurden durch Mittel der Technischen Hilfe finanziert.
b) Vorhabenarten des Vertragsnaturschutzes (M10.1j– n)
M10.1j Vertragsnaturschutz Grünland (Artenreiches G rünland; Mähwiesen und Wei-den; Umwandlung von Ackerland in artenreiches Grünl and)
M10.1k Vertragsnaturschutz Kennarten M10.1l Vertragsnaturschutz Weinberg (Freistellungs- und Offenhaltungspflege) M10.1m Vertragsnaturschutz Acker (Ackerwildkräuter/ Lebensraum Acker) M10.1n Vertragsnaturschutz Streuobst
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Bisher wurden in den Jahren 2014 und 2015 insgesamt zwei Antragsverfahren für die fünf Vorhabens-
arten des Vertragsnaturschutzes in Rheinland-Pfalz ausgeführt. Für diese Antragsverfahren wurden mit
den beteiligten Stellen drei Informationsveranstaltungen durchgeführt, die neben der verwaltungsmäßi-
gen auch die fachliche Umsetzung den Anwesenden vermittelten.
Innerhalb der Agrarumwelt- und Klimamaßnahme ist für die Vertragsnaturschutzprogramme ein eigener
Plafonds festgelegt. Die Auswahl der zu fördernden Flächen erfolgt nach naturschutzfachlichen Krite-
rien, d. h. alle Flächen müssen naturschutzfachlich geeignet sein. Die fachliche Beurteilung der natur-
schutzfachlichen Eignung erfolgt durch die auf Landkreisebene tätige Vertragsnaturschutzberatung. Für
den Fall der Überzeichnung der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel wurden im Antragsverfahren
die mit dem EULLE-Begleitausschuss abgestimmten Verfahrensregeln für die Vorhabensarten der
Agrarumwelt- und Klimamaßnahme bekannt gegeben.
Mit den Projektauswahlkriterien zum Entwicklungsprogramm EULLE wurden unter Kapitel 6 „Verfah-
rensregeln“ für die Vertragsnaturschutzprogramme auf www. eler-eulle.rlp.de veröffentlicht. Die Umset-
zung des Rankings erfolgt durch die Bewilligungsbehörden nach fachlicher Begutachtung durch die
Vertragsnaturschutzberatung. Sowohl in 2014 als auch in 2015 überstieg das Antragsvolumen im Ver-
tragsnaturschutz die zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, so dass Ranking-Verfahren zur Anwen-
dung kommen mussten.
Vorhabenartensspezifische Anmerkungen im Rahmen der Implementierung
M10.1m Vertragsnaturschutz Acker (Ackerwildkräuter/ Lebensraum Acker)
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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In der Vorhabensart „Vertragsnaturschutz Acker“ wurde darüber hinaus in 2014 und 2015 jeweils eine
Fachtagung für den Schwerpunkt „Naturschutz im Acker“ durchgeführt, an denen Vertreter und Vertre-
terinnen der Vertragsnaturschutzberatung, der Landwirtschaftsberatung sowie der Unteren Natur-
schutzbehörden teilnahmen. Ziel der Tagungen war es jeweils, Ansätze zur verbesserten Integration
von ackerbezogenen Naturschutzmaßnahmen in landwirtschaftliche Betriebsabläufe zu erörtern.
Dem Vertragsnaturschutz Acker wird sehr hohe Priorität eingeräumt, so dass Neuverträge auch im Jahr
2015 abgeschlossen werden konnten.
M10.1n Vertragsnaturschutz Streuobst
Die bereits im Zuge der Halbzeitbewertung des EPLR PAUL in Betracht gezogene Überführung der
Förderung von „Nicht produktiven Investitionen“, die im Vertragsnaturschutz insbesondere die Baum-
pflanzungen im Streuobst betrifft, in eine rein aus Landesmitteln finanzierte Staatsbeihilfe wurde mit
dem neuen EPLR EULLE vollzogen.
Rheinland-Pfalz beteiligt sich seit 2014 aktiv an den jährlich an verschiedenen Orten stattfindenden
länderübergreifenden Streuobsttagen. Dadurch erhält das Thema Streuobst eine besondere Plattform,
über die auf allen Ebenen (Politik, Verwaltung, Bewirtschaftung und Öffentlichkeit) für die Bedeutung
des Themas sensibilisiert wird. Schwerpunkte der gemeinsamen Initiative der Länder Baden-
Württemberg, Hessen, Bayern und Rheinland-Pfalz ist die ökologische sowie ökonomische Inwertset-
zung von Streuobstprodukte durch die Kombination von Fördermaßnahmen, Beratung und Öffentlich-
keitsarbeit.
Nachfolgende Tabelle 1.5 gibt einen Überblick über die Auszahlungen im Programm „Entwicklung von
Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft“ (EULLa) in 2015 (inkl. Anzahl der Antragsteller, der EU-
Kofinanzierung und der förderfähigen Flächen).
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Tab. 1.5 Auszahlungen im Programm „Entwicklung von Um welt, Landwirtschaft und Landschaft“ (EULLa) in 2015
ELLER Code Programmteil Anzahl
Antragsteller Auszahlung
(Euro)
EU-Kofinanzierung
(€)
förderfähige Fläche (ha)
EULLa 2015 insgesamt
M10 + M11 EULLa (einschließlich Altverpflichtungen) 6.668 28.087.551 14.974.992 157.366
M10 Agrarumwelt- und Klimamaßnahme (einschließlich Alt verpflichtungen)
M10.1a Umweltschonende Grünlandbewirtschaftung im Unternehmen 479 2.854.848,91 2.339.605,01 23.522
M10.1b Vielfältige Fruchtfolge 200 1.721.086,51 860.543,26 22.286
M10.1c Beibehaltung von Untersaaten und Zwi-schenfrüchten über Winter 107 151.948,23 75.974,12 2.093
M10.1d Gewässerrandstreifen 14 5.879,89 2.939,95 9
M10.1e Steil- und Steillagenförderung 914 2.743.498,00 1.371.749,00 2.879
M10.1f Saum- und Bandstrukturen 470 678.301,32 339.150,66 1.361
M10.1g Umwandlung einzelner Ackerflächen 120 421.527,74 210.763,87 1.056
M10.1h Talauen 43 89.776,85 44.888,43 646
M10.1i Alternative Pflanzenschutzverfahren 42 58.158,41 29.079,21 950
M10.1j Vertragsnaturschutz Grünland 2.084 2.926.911,67 1.463.455,84 11.941
M10.1k Vertragsnaturschutz Kennarten 221 713.512,85 375.795,55 2.680
M10.1l Vertragsnaturschutz Streuobst 477 184.284,00 92.142,00 470
M10.1m Vertragsnaturschutz Acker 82 302.212,46 151.106,23 346
M10.1n Vertragsnaturschutz Weinberg 39 48.867,88 24.433,94 109
M10.1o Biotechnischer Pflanzenschutz 184 1.841.632,37 920.816,19 37.039
Summe EULLa-AUKM 5.476 14.742.447,09 8.302.443,23 107.387
Altverfahren
214 Mulchverfahren im Ackerbau 37 62.136,56 31.068,28 536
214 20/10j. Ökostilllegung 60 108.960,03 54.480,02 260
M10 Insgesamt 5.573 14.913.544 8.387.992 108.182
M11 Ökologischer/biologischer Landbau (einschließlich Altverpflichtungen)
M11.1 Ökolandbau Einführung EULLa 138 1.940.701,18 970.350,22 5.950
M11.2 Ökolandbau Beibehaltung EULLa 957 11.233.305,84 5.616.650,48 43.234
M11 Insgesamt 1.095 13.174.007 6.587.001 49.184
* In der Teilmaßnahme M10.1 wurden 2,52 Mio. Euro in Natura 2000-Gebieten verausgabt.
** In der Teilaßnahme M10.1 beliefen sich die Ausgaben für Altverpflichtungen auf 1,25 Mio. Euro und in der Maßnahme M11
auf 3,34 Mio. Euro.
M11 Förderung des Ökologischen Landbaus (Artikel 29 )
Die Teilmaßnahmen werden zur Umsetzung der Förderziele in den Focus Area 4B, 4A und 4C eing-
esetzt.
M11.1/11.2 Einführung/Beibehaltung des ökologischen Landbaus
Beschreibung
Der ökologische Landbau ist durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel gehalten,
seine Bewirtschaftungsmethoden ständig weiterzuentwickeln und u. a. aufgrund der hohen Arbeitskos-
ten den Einsatz neuer Techniken zu forcieren. Dies trägt auch zum Querschnittsziel Innovation bei.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Die Förderung der ökologischen Wirtschaftsweise hat dadurch auch positive Wirkungen auf die Bio-
diversität, Wasser- und Umweltschutz sowie die Eindämmung und Anpassung an den Klimawandel.
Die biologische Vielfalt und natürliche Kreisläufe, die Gesundheit von Boden, Wasser, Pflanzen und
Tieren sowie deren Gleichgewicht untereinander werden verbessert. Die Minderung der Treibhausgase
und die Förderung der CO2-Bindung im Boden tragen dazu bei, dem Klimawandel zu begegnen.
Rheinland-Pfalz hat sich die kontinuierliche Steigerung des Umfangs des ökologischen Anbaus zum
Ziel gesetzt. Für das Jahr 2020 wird davon ausgegangen, dass 16 % der rheinland-pfälzischen LF nach
ökologischen Kriterien bewirtschaftet werden. Das wäre eine Steigerung von 11 % im Vergleich zum
Jahr 2013 (5 %). Dies wird u.a. auch durch die begleitenden Vorhaben zur Vermarktung, Beratung und
Forschung unterstützt.
Die Förderung des Ökologischen Landbau erfolgt im Entwicklungsprogramms EULLE im Rahmen des
Programms „Entwicklung von Umwelt, Landwirtschaft und Landschaft“ (EULLa). Im Rahmen der An-
wendung der Revisionsklausel (Anpassung an die neue Rechtslage) ist der überwiegende Teil der
bisherigen PAULa-Teilnehmer zu EULLa gewechselt.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Bisher wurden in den Jahren 2014 und 2015 drei Antragsverfahren in Rheinland-Pfalz durchgeführt. Im
Jahr 2015 wurde im Juni und November jeweils ein Antragsverfahren eröffnet. Mit den beteiligten Stel-
len wurden drei Informationsveranstaltungen durchgeführt, die neben der verwaltungsmäßigen auch die
fachliche Umsetzung den beteiligten Akteuren und Akteurinnen vermittelte.
Für den Fall der Überzeichnung der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel wurden im Antragsver-
fahren die mit dem EULLE-Begleitausschuss abgestimmten Verfahrensregeln für die Förderung des
ökologischen Landbaus mit den Projektauswahlkriterien zum Entwicklungsprogramm EULLE unter
Kapitel 6 „Verfahrensregeln“ auf www.eler-eulle.rlp.de veröffentlicht.
Aufgrund des tatsächlichen Antragsvolumens konnten für alle Anträge aus beiden Antragsverfahren
Bewilligungen erstellt werden.
Mit dem Abschluss des Bewirtschaftungsvertrags wurden die Erläuterungstafeln entsprechend den
Publizitätsvorschriften an die Zuwendungsempfänger und -empfängerinnen verteilt. Jeder Antragsteller
und jede Antragstellerin konnte eine einsprechende Erläuterungstafel erhalten. Allerdings müssen nur
die Unternehmen mit mehr als 10.000 Euro im Verpflichtungszeitraum die Publizitätsvorschriften einhal-
ten. Die Erläuterungstafeln wurden durch Mittel der Technischen Hilfe finanziert.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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M16 Zusammenarbeit (Artikel 35)
Die Teilmaßnahmen werden zur Umsetzung der Förderziele in den Focus Area 2A, 3A, 4 und 5A–E
eingesetzt
16.1 Einrichtung und Tätigkeit operationeller Grupp en der EIP „Landwirtschaftli-che Produktivität und Nachhaltigkeit“
16.1&16.2 Förderung von Pilotvorhaben und Entwicklu ng neuer Produkte, Verfahren, Prozesse und Technologien im Rahmen von EIP
M16.3 Schaffung von Clustern und Netzwerken
Beschreibung
Mit der „Europäischen Innovationspartnerschaft Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“
(EIP Agri) steht in der EU-Förderperiode 2014–2020 ein neues Förderinstrument zur Verfügung. Rhein-
land-Pfalz hat das Förderangebot im Rahmen des neuen EPLR EULLE programmiert, um die Innovati-
onstätigkeit und die Wettbewerbsfähigkeit der rheinland-pfälzischen Land- und Forstwirtschaft mit
einem integrativen Ansatz zu stärken. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit sollen Beteiligte aus Wis-
senschaft und Forschung mit Praktikern in operationellen Gruppen (OG) für maximal vier Jahre koope-
rieren, um innovative Ansätze in der Landwirtschaft gemeinsam zu entwickeln. Dabei werden neben
den laufenden Kosten zur Einrichtung der OG auch Pilotvorhaben sowie die Entwicklung neuer Produk-
te, Verfahren, Prozesse und Technologien gefördert. Ergänzt wird das Angebot durch die Förderung
von Clustern und Netzwerken (siehe M16.3 in Priorität 3). Die zu bearbeitenden Themenfelder werden
von den OG festgelegt.
Ergänzt wird das Angebot durch die Förderung von Clustern und Netzwerken.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Für die beiden Teilmaßnahmen zu EIP Agri erfolgt die Auswahl der OG im Rahmen von Aufrufen
(„calls“) durch die ELER-VB unter Vorgabe spezifischer Themenschwerpunkte (Leitthemen). Diese
orientieren sich an den im EPLR EULLE formulierten Leitthemen und sollen die real existierenden
Bedarfe der rheinland-pfälzischen Land- und Forstwirtschaft aufgreifen.
Zur Vorbereitung der Calls fand am 12. Mai 2015 eine Auftaktveranstaltung mit relevanten Akteurs-
gruppen (bspw. Landwirtschaftskammer, Bauern- und Winzerverbände, Verbände des Natur- und
Umweltschutzes, Abteilungen des MULEWF und nachgeordneter Bereiche) statt. Neben der allgemei-
nen Information über die Förderbedingungen ging es insbesondere darum, die Themenschwerpunkte
für den ersten, im Sommer 2015 geplanten Förderaufruf mit den Teilnehmenden zu diskutieren und ggf.
noch vorhandene Bedarfe zu erfassen. Die im Rahmen der Auftaktveranstaltung diskutierten Leitthe-
men und spezifischen Themenbereiche sowie die im Entwurf vorliegenden Auswahlkriterien wurden mit
dem EULLE-Begleitausschuss auf der Sitzung vom 17. Juni 2015 in Alzey abgestimmt und für einen
ersten Förderaufruf im Sommer 2015 festgelegt.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Der erste EIP Agri-Förderaufruf wurde am 18. August 2015 gestartet und war zunächst mit einem
Budget von zwei Mio. Euro an ELER- und Landesmitteln ausgestattet. Ein Vorbereitungsworkshop am
25. September 2015 zeigte hohes Interesse seitens potentieller Bewerber. Die Landwirtschaftskammer
hat daraufhin in der 2. Sitzung des EULLE-Begleitausschuss am 8. Oktober 2015 in Rheinböllen einen
offiziellen Antrag auf Erhöhung der Gesamtmittel von zwei auf drei Mio. Euro gestellt, dem der EULLE-
BGA mehrheitlich zugestimmt hat. Darüber hinaus wurde auf der Sitzung eine Verlängerung der Frist
zur Einreichung von Bewerbungen um drei Wochen (vom 16. Oktober auf 6. November 2015), die
Einführung eines zusätzlichen Auswahlkriteriums für den Bereich „Ökolandbau“ sowie die Ausschöp-
fung des zulässigen Zuwendungssatzes in Höhe von 100 Prozent für die Ausgaben der Arbeit von
Forschern im Kontext des Innovationsprojekts, projektbegleitende Untersuchungen, Analysen und
Tests, einschließlich Nutzungskosten für Maschinen und Geräte – analog dem Fördersatz bei privaten
Trägern – auch für öffentliche Träger befürwortet.
Der Bewertungsausschuss aus Vertretern des MULEWF (4), des MWKEL (1), des MBWWK (1) sowie
der ADD (1) hat von den 17 förderfähigen Bewerbungen auf der Basis der mit dem EULLE-
Begleitausschuss abgestimmten Auswahlkriterien unter Berücksichtigung der Empfehlungen aus den
fachlichen Stellungnahmen zehn OG mit ihren Aktionsplänen innerhalb des verfügbaren Mittelvolumens
des Aufrufes Anfang 2016 ausgewählt.
Die Teilmaßnahme M16.3 „Schaffung von Clustern und Netzwerken“, mit deren Hilfe Netzwerkaktivitä-
ten zum Aufbau und der Entwicklung kurzer Versorgungsketten und lokaler Märkte gefördert werden
sollen, wurde im Berichtszeitraum 2014-2020 nicht angeboten.
M19 LEADER (Artikel 42 ff)
Die Maßnahmen wird zur Umsetzung der Förderziele in der Focus Area 6B eingesetzt, kann aber letzt-
lich zu allen Focus Area beitragen.
Beschreibung
Mit dem LEADER-Ansatz15 soll einer begrenzten Anzahl von Gebieten die Möglichkeit gegeben wer-
den, Entwicklungsstrategien mit Pilotcharakter durchzuführen. Durch LEADER sollen die Akteure des
ländlichen Raumes im Rahmen des partizipativen Ansatzes Perspektiven entwickeln, wie ihre Region
langfristig und nachhaltig für alle Generationen attraktiv gestaltet werden kann. In diesem Zusammen-
hang sollen insbesondere neuartige und den örtlichen Gegebenheiten angepasste Strategien mit expe-
rimentellem Charakter umgesetzt werden, die von breit angelegten lokalen Partnerschaften – den so
genannten Lokalen Aktionsgruppen (LAG) – ausgearbeitet werden. Die Strategien sollen ein überge-
ordnetes Thema als Grundlage haben, auf die Bedürfnisse anderer ländlicher Räume übertragbar sein
und einen Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze, zur Förderung von Frauen und Jugendlichen,
zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt und zur Zusammenarbeit mit anderen Gebieten leisten.
LEADER fördert auf Basis einer Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE) den
territorialen Zusammenhalt, die Entwicklung auf lokaler Ebene und trägt zu einer ausgewogenen Ent-
wicklung ländlicher Gebiete bei. Diese werden von den Lokalen Aktionsgruppen (LAG) nach einem
partizipativen Ansatz erstellt. Durch die Vernetzung über administrative Grenzen bzw. nationale Gren-
15 LEADER = Liaison entre actions de développement de l’économie rurale
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
51/66
zen hinweg können Erfahrungen ausgetauscht werden. Dieses Vorgehen gewährleistet gegenüber der
Förderung von Einzelvorhaben einen Mehrwert. Zur Umsetzung der LILE ist das Engagement öffentli-
cher Stellen wie privater Institutionen und lokaler Akteure gleichermaßen erforderlich. Durch Sensibili-
sierung, Mitarbeit in der LAG und Beteiligung der örtlichen Bevölkerung an den Entscheidungsprozes-
sen kann dieses private Entwicklungspotenzial erschlossen werden. Dabei soll das in der Förderperio-
de aufgebaute Knowhow in den bisherigen Impulsregionen genutzt werden. Von der Umsetzung von
Vorhaben im Rahmen einer LILE werden zudem Innovationen, Vernetzung, Synergien, eine höhere
Wertschöpfung und Akzeptanz auf lokaler Ebene gegenüber einer Einzelfallförderung erwartet. Fehlen-
de Dienstleistungsangebote, schlechte ärztliche Versorgung, lückenhafte Grundversorgung, fehlende
Beschäftigungsmöglichkeiten sind Herausforderungen, auf die rheinland-pfälzische ländliche Regionen
individuelle Lösungen suchen müssen. Eine von zunehmender Überalterung geprägte Gesellschaft
muss sich auch im touristischen Segment auf Veränderungen einstellen. Die Bereitstellung von barrie-
refreien Einrichtungen und eine verbessertes Mobilitätsangebot ist für Menschen mit einem Handicap,
ältere Menschen und junge Familien ein wichtiger Faktor für die Einrichtung ihres Lebensmittelpunktes.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Rheinland-Pfalz fördert die Umsetzung lokaler integrierter ländlicher Entwicklungsstrategien (LILE)
nach dem LEADER-Ansatz der ELER-Verordnung, um angesichts der bestehenden Herausforderun-
gen (demografischer Wandel, Globalisierung, …) die eigenverantwortliche Entwicklung ländlicher Regi-
onen im Rahmen zu stärken.
Es geht dabei weniger um sektorspezifische Planungen und Förderangebote, sondern die Aktivierung
des eigenen Potenzials der Regionen. Dies soll nach dem partizipativen Ansatz mit den Akteuren vor
Ort aus allen gesellschaftlichen Bereichen (Vereine, Wirtschaft, Tourismus, Naturschutz und Landwirt-
schaft, …) geschehen.
Für die Förderperiode 2014–2020 wurden in Rheinland-Pfalz 20 lokale öffentliche-private Partnerschaf-
ten16 ausgewählt. Diese haben lokale integrierte ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) für abgegrenzte
ländliche Gebiete (Ausschluss von Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern) erstellt und sind für die
Projektauswahl zuständig. Förderfähig sind auch gebietsübergreifende und transnationale Kooperati-
onsprojekte.
M19.1 Vorbereitende Unterstützung für den LEADER-An satz
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Rheinland-Pfalz hat nach Anhörung des vorläufigen EULLE-Begleitausschusses am 16. Juni 2014 das
Interessenbekundungsverfahren für die Auswahl der LAG gestartet. Die Frist zur Abgabe der Bewer-
bungsunterlagen wurde auf Wunsch der Regionen auf den 31. März 2015 verlängert.
Im Rahmen der Teilmaßnahme haben alle 20 Regionen eine Förderung der Erstellung der LILE erhal-
ten. Die öffentlichen Gesamtkosten lagen bei insgesamt 0,667 Mio. Euro (ELER: 0,453 Mio. Euro).
Nach Ablauf des Verfahrens haben 20 ländliche Regionen ihr Interesse an einer Bewerbung als
LEADER-LAG bekundet. Für die Auswahl der LAG wurde eine Jury bei der ELER-VB eingerichtet. Ihr
gehören neben einem Vertreter der ELER-VB, Vertreter beteiligter Landesministerien, ein Vertreter der
Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie die vom vorläufigen EULLE-Begleitausschuss benannten
16 Lokale Aktionsgruppen = LAG
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Vertreter (Umwelt, Landwirtschaft, …) an. Die Jury wurde durch einen externen Bewerter unterstützt.
Alle Bewerbungen erfüllten die geforderte Mindestqualität, so dass im Ergebnis am 24. Juli 2015 alle 20
Bewerbungen anerkannt werden konnten.
Mit dem Begleitausschuss wurde abgestimmt, dass die ELER-VB trotz der Erfüllung der Mindestquali-
tätskriterien, zur Qualitätssicherung der LILE Nachbesserungen der im Vergleich zu den anderen LILE
unterdurchschnittlich Abschnitte fordern kann. Hierzu wurde mit dem externen Bewerter ein Workshop
für alle Regionen angeboten und die möglichen Qualitätsverbesserungen abgestimmt. Die LAG haben
die entsprechenden Anpassungen ihrer LILE im 3. und 4. Quartal 2016 vorgenommen.
Tab. 1.6: Lokale Aktionsgruppen der Förderperiode 2 014–2020
Bezeichnung der LAG Gesamtfläche (km²) Einwohnerzahl
LAG Bitburg Prüm 1.626 96.158
LAG Donnersberger und Lautrer Land 983 126.752
LAG Erbeskopf 1.346 124.846
LAG Hunsrück 1.307 115.652
LAG Lahn-Taunus 151 87.004
LAG Mosel 918 115.262
LAG Moselfranken 505 75.295
LAG Pfälzerwald plus 1.472 159.958
LAG Raiffeisen-Region 312 53.500
LAG Rhein-Eifel 664 79.169
LAG Rhein-Haardt 270 69.780
LAG Rheinhessen 774 162.409
LAG Rhein-Wied 196 52.000
LAG SoonwaldNahe 621 94.392
LAG Südpfalz 1.626 90.681
LAG Vulkaneifel 1.734 121.080
LAG Welterbe Oberes Mittelrheintal 554 109.000
LAG Westerwald 801 142.932
LAG Westerwald Sieg 500 98.996
LAG Westrich-Glantal 364 71.221
Insgesamt 16.724 2.046.087
Die Übersicht listet die für die Förderperiode 2014–2020 anerkannten LEADER-Regionen auf. Eine
Besonderheit ist, dass mit der für die LAG Miselerland (Luxemburg) und die LAG Moselfranken einge-
reichte gemeinsame LILE die erste grenzüberschreitende LEADER-Region in der EU definiert wurde.
Die finanzielle Mindestausstattung einer LAG liegt bei 2,625 Mio. Euro (ELER, Land, Kommunen),
davon 1,75 Mio. Euro an ELER-Mittel. Im Übrigen erfolgte eine Staffelung nach Größe der LAG und
Lage in der Nationalparkregion. Es erfolgte eine Aufstockung der ELER-Mittel ab 70.000 Einwohnern
pro angefangene 10.000 Einwohner 75.000 Euro und um insgesamt 2,25 Mio. Euro für die beiden LAG
in der Nationalparkregion für die Förderperiode. Nachfolgende Übersicht zeigt die aktuell den LAG zur
Verfügung stehenden Fördermitteln.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Tab.1.6: Mittelausstattung der Lokalen Aktionsgrupp en im Entwicklungsprogramm EULLE
Name der LAG
Öffentliche Mittel
insgesamt (Mio. €)
Landesmittel (Mio. €)
Kommunale projektunabhän-
gige Mittel (Mio. €)
ELER-Mittel
Gesamt-plafond (Mio. €)
davon Zuschläge
für Bevölke-rung über
70.000 Einwohner
(Mio. €)
davon Zuschläge
für National-
parkregion (Mio. €)
Bitburg-Prüm 2,87 0,70 0,20 1,98 0,23 0,00
Donnersberger und Lautrer Land 3,12 0,70 0,22 2,20 0,45 0,00
Erbeskopf 5,32 0,70 0,42 4,20 0,38 2,07
Hunsrück 3,23 0,70 0,23 2,30 0,38 0,18
Lahn-Taunus 2,79 0,70 0,19 1,90 0,15 0,00
Mosel 3,04 0,70 0,21 2,13 0,38 0,00
Moselfranken 2,71 0,70 0,18 1,83 0,08 0,00
Pfälzerwald Plus 3,37 0,70 0,24 2,43 0,68 0,00
Raiffeisen-Region 2,63 0,70 0,18 1,75 0,00 0,00
Region Rhein-Eifel 2,71 0,70 0,18 1,83 0,08 0,00
Rhein-Haardt 2,63 0,70 0,18 1,75 0,00 0,00
Rheinhessen 3,45 0,70 0,25 2,50 0,75 0,00
Region Rhein-Wied 2,63 0,70 0,18 1,75 0,00 0,00
Soonwald-Nahe 2,87 0,70 0,20 1,98 0,23 0,00
Südpfalz 2,87 0,70 0,20 1,98 0,23 0,00
Vulkaneifel 3,12 0,70 0,22 2,20 0,45 0,00
Welterbe Oberes Mittelrheintal 2,96 0,70 0,21 2,05 0,30 0,00
Westerwald 3,29 0,70 0,24 2,35 0,60 0,00
Westerwald-Sieg 2,87 0,70 0,20 1,98 0,23 0,00
Westrich-Glantal 2,71 0,70 0,18 1,83 0,08 0,00
Insgesamt 61,16 14,00 4,29 42,88 5,63 2,25
M19.2 Förderung der Umsetzung von Vorhaben im Rahme n der LILE
Beschreibung
Im Rahmen der Teilmaßnahme „Förderung der Umsetzung von Vorhaben im Rahmen der LILE“ (M19b)
erfolgt die Förderung von Vorhaben, die die LAG zur Umsetzung ihrer LILE ausgewählt haben.
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Im Berichtszeitraum 2014/15 wurden keine Bewilligungen in der Teilmaßnahme ausgesprochen.
M19.3 Gebietsübergreifende und transnationale Koope rationen
Beschreibung
In der Teilmaßnahme „Gebietsübergreifende und transnationale Kooperationen“ (M 19c) werden die
Vorbereitung/Anbahnung sowie die Durchführung gebietsübergreifender und transnationaler Kooperati-
onsvorhaben sowie von Vorhaben zur Umsetzung dieser Kooperationen gefördert, die die rheinland-
pfälzischen LAGen untereinander bzw. LAGen anderer Regionen eingehen.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Im Berichtszeitraum 2014/2015 wurden keine Bewilligungen in der Teilmaßnahme ausgesprochen.
Erste Gespräche zum Abschluss von Kooperationen wurden insbesondere mit LAGen benachbarter
Bundesländer und Mitgliedstaaten geführt.
M19.4 Förderung des LEADER-Managements und der Sens ibilisierung
Beschreibung
In der Teilmaßnahme „Förderung des LEADER-Managements und der Sensibilisierung“ (M 19d) wer-
den die laufenden Kosten der LAG gefördert. Dazu zählen insbesondere der laufende Betrieb der LAG
einschließlich Regionalmanagement, Kosten für das Entscheidungsgremium der LAG sowie Sensibili-
sierungsvorhaben durch die LAG (Öffentlichkeitsarbeit, …).
Erste Umsetzungsschritte/Implementierung
Im Berichtszeitraum 2014/15 wurden keine Bewilligungen in der Teilmaßnahme ausgesprochen. Nach
Gestattung des vorzeitigen Maßnahmenbeginns hat die Mehrzahl der LAG bis Ende 2015 ihre Ge-
schäftsstellen eingerichtet.
Hinweise zur Durchfühung der Vor-Ort- und Ex Post-K ontrollen in 2015
Entsprechend den Vorgaben der Verordnung (EU) Nr. 809/2014 wurden aus der Grundgesamtheit aller
zur Auszahlung anstehenden Vorhaben vor Auszahlung an den Endbegünstigten mittels einer Risiko-
auswahl die Vorhaben für eine Vor-Ort-Kontrolle ausgewählt. Im Berichstzeitraum 2014/2020 wurden
ausschließlichen ELER-Zahlungen für falchenbezogene Maßnahmen (M10, M11) im Rahmen des
Entwicklungsprogramm EULLE getätigt. Für „investive“ Vorhaben erfolgten Zahlungen ausschließlich
im Entwicklungsprogramm PAUL der Förderperiode 2007-2013.
Die Risikoanlayse wurde für alle flächenbezogenen Maßnahmen der ersten und zweiten Säule gemein-
sam durchgeführt, auch um die Verwaltungsbelastungen für die landwirtschaftlichen Betriebe zu be-
grenzen. Im Rahmen der Vor-Ort-Kontrollen wurden 612 Betriebe geprüft, die in den Maßnahmen M10
und/oder M11 eine Förderung erhalten haben. Dabei wurde für die jeweiligen Maßnahme die Mindest-
quote eingehalten.
1.d Wesentliche Informationen über die Fortschritte bei der Verwirkli-chung der im Leistungsrahmen festgelegten Etappenzi ele auf Basis von Tabelle F
Für den Durchführungsbericht 2014/2015 nicht relevant (Schlüsselinformationen über den Leistungs-
rahmen erst ab 2017 > Tabelle F).
1.e Sonstiges spezifisches Element eines Programms zur Entwicklung des ländlichen Raums [optional]
Für den Durchführungsbericht 2014/2015 nicht relevant.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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2 Fortschritte bei der Umsetzung des Bewertungsplan s
2.a Beschreibung etwaiger im Jahresverlauf vorgenom mener Änderungen des Bewertungsplans im Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums, mit Begründung
Die Programmumsetzung inklusive des darin enthaltenen Bewertungsplans (Ziffer 9 des EPLR EULLE)
hat erst nach Programmgenehmigung im Jahr 2015 begonnen. Eine Änderung des Bewertungsplans
war insofern im Berichtszeitraum nicht relevant. Für 2016 ist die Erarbeitung eines Feinkonzeptes durch
das beauftragte Evaluationsteam vorgesehen, um die Schritte des Bewertungsplans weiter zu konkreti-
sieren.
2.b Beschreibung der im Jahresverlauf durchgeführte n Bewertungstätig-keiten (bezogen auf Abschnitt 3 des Bewertungsplans )
An dem am 2. Juli 2014 von MEN-D angebotenen Workshop zur Erstellung der Leistungsbeschreibung
für die Begleitung und Bewertung des EPLR für den ländlichen Raum 2014–2020 nahmen zwei Vertre-
terinnen der ELER-VB teil. Erst nach der Genehmigung des Entwicklungsprogramms EULLE am 26.
Mai 2015 wurden die Vorbereitungen zur Ausschreibung der Begleitung und laufenden Bewertung
weiter forciert.
Um einen möglicherweise zusätzlich erforderlichen Evaluierungsbedarf zu ermitteln, wurden im Sep-
tember 2015 die Fachreferate angefragt und deren zusätzliche Bedarfe in der Leistungsbeschreibung
(bspw. Überprüfung der Prämien flächenbezogener Maßnahmen, programmspezifische Evaluierung
der Teilmaßnahme M7.6b) aufgegriffen.
Das Gesamtpaket wurde in drei Lose aufgeteilt und europaweit ausgeschrieben. Die Ausschreibungs-
unterlagen wurden auf dem EU-Portal für das Öffentliche Auftragswesen (SIMAP) veröffentlicht. Die
Unterlagen wurden am 8. Dezember 2015 eingestellt und am gleichen Tag dem Amt für amtliche Veröf-
fentlichungen der Europäischen Gemeinschaft in Luxemburg zur Veröffentlichung angezeigt. Die Aus-
schreibungsunterlagen wurden auch auf der Internetseite des ELER-Programms für Rheinland-Pfalz
www.eler-eulle.rlp.de veröffentlicht.
Der Zuschlag erfolgte am 15. März 2016 an das Konsortium bestehend aus dem Institut für Ländliche
Strukturforschung (IfLS) und den Unterauftragnehmern regioTrend- Büro für Regionalentwicklung sowie
der Planung und Forschung-Bergs u. Issa Partnergesellschaft Wirtschafts- und Sozialpartner (PRAC).
2.c Beschreibung der Tätigkeiten im Zusammenhang mi t der Bereitstel-lung und Verwaltung von Daten (bezogen auf Abschnit t 4 des Bewer-tungsplans)
Die Datenverarbeitung für das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm EULLE erfolgt wie für die
Maßnahmen der ersten Säule der GAP grundsätzlich durch das Statistische Landesamt (StLa). Dies
umfasst auch das nach Art. 66 der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 für die Zwecke der Begleitung und
Bewertung geforderte elektronisches System. In diesem Zusammenhang wurden Programme für die
Antragsbearbeitung, Kontrollauswahl, Auszahlung der Förderungsbeträge, Finanzplanung, Indikatoren-
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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verwaltung und Auswertung erstellt, um die erforderlichen statistischen Informationen über das Pro-
gramm und seine Durchführung aufzuzeichnen, zu erfassen, zu verwalten und mitzuteilen. Diese Da-
tenbank verwaltet auch alle Daten der EGFL-/ELER-Zahlstelle (u. a. Buchungen für den jährlichen
Rechnungsabschluss) sowie die Flächennutzungsnachweise des Integrierten Verwaltungs- und Kon-
trollsystems.
Zu Beginn der neuen Förderperiode wurde zur Vervollständigung der notwendigen Programme die
Software zur Abwicklung von investiven Fördermaßnahmen, die Mittelverwaltung sowie für das Monito-
ring aller Maßnahmen des Entwicklungsprogramm EULLE (2014–2020) europaweit ausgeschrieben. In
einem vorgezogenen Teilnahmewettbewerb qualifizierten sich zwei Softwareanbieter für die Teilnahme
an der Ausschreibung. Als Ergebnis der Ausschreibung wurde der Zuschlag der Firma IBYKUS AG17
erteilt. Der entsprechende Softwarevertrag wurde am 19. August2015 zwischen dem Land Rheinland-
Pfalz sowie der Firma IBYKUS AG (Erfurt) geschlossen.
Mit dem Software-System IRENE der Firma IBYKUS werden auch alle erforderlichen Daten für Monito-
ring und Evaluierung gesammelt und über eine Datendrehscheibe bereitgestellt. Maßnahmenspezifi-
sche Kenngrößen und Indikatoren sind im System erfasst. Über die Datendrehscheibe können diese
Daten ausgewertet, analysiert und ggf. weiterverarbeitet und zwecks Bereitstellung an Fremdsysteme
(z. B. SFC) weitergegeben werden.
Der konfigurierbare Aggregationsprozess für Daten stellt eine maßnahmenübergreifende Aufbereitung
und Bereitstellung der Daten als Grundlage für eine effektive ELER-Berichterstattung bzw. Evaluierung
sicher. Eine stichtagsbezogene Erstellung von maßnahmenübergreifenden Auswertungen kann auf
dieser Datenbasis erfolgen. Dabei können über bereitgestellte Werkzeuge sowohl Einzel- als auch
Gruppenberichte erstellt werden. Des Weiteren beinhaltet das Software-System auch Funktionalitäten
für sonstige Recherchen und Datenanalysen.
Die folgende Abbildung veranschaulicht das Zusammenspiel der verschiedenen Verwaltungseinheiten
hinsichtlich der Einpflege und Weiterverarbeitung der Daten sowie des dann erfolgenden Auswertungs-
prozesses. Die ELER-VB übernimmt hierbei die Koordination, Kontrolle und Prüfung der gelieferten
Daten und Textpassagen für das Monitoring und die Durchführungsberichte. Die ELER-VB ist außer-
dem Ansprechpartnerin und Schnittstelle für das externe Evaluatoren-Team, die Textpassagen und
Datenauswertungen über die ELER-VB erhalten. Die EGFL-/ELER-Zahlstelle ist für die Förder- und
Finanzdaten federführend verantwortlich.
17 Herman-Hollerith-Straße 1, 99099 Erfurt
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Abb. 2.1: Ablauf der Bereitstellung der Daten und A uswertungen im Rahmen des Monitorings, der DB-
Berichterstattung und der laufenden Bewertung
Quelle: eigene Darstellung, 2016
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
58/66
2.d Liste abgeschlossener Bewertungen, mit Angabe d er Website, auf der sie veröffentlicht wurden
Verlag/
Herausgeber
Autor (en)
Jahr
Titel (500 Zeichen original Sprache)
URL (Hyperlink, 255 Zei-chen)
MULEWF IfLS
2010
Halbzeitbewertung Begleitung und laufende Bewertung des rheinland-pfälzischen Programms „Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landent-wicklung“ (PAUL) zur Entwicklung des ländlichen Raums
www.eler-paul.rlp.de
MULEWF IfLS
2014/15
Ex ante Evaluierung inkl. Strategischer Umweltprüfung (SUP)
ELER-Entwicklungsprogramm EULLE Rheinland-Pfalz
www.eler-eulle.rlp.de
MWVLW IfLS
2015/16
Entwürfe zur Ex post-Bewertung 2007–2013
ELER-Entwicklungsprogramm PAUL
noch nicht veröffentlicht
Das Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) war bei allen Evaluierungen Hauptauftragnehmer, die
Unterauftragnehmer waren unterschiedlich.
2.e Zusammenfassung abgeschlossener Bewertungen, mi t Schwerpunkt Bewertungsergebnisse
Die Ex ante-Evaluierung wurde begleitend zur Programmaufstellung durchgeführt. Daher konnten die
Ergebnisse direkt übernommen werden. Nachfolgend sind die Ergebnisse kurz skizziert:
Bewertung der Ausgangssituation und des abgeleiteten Handlungsbedarfs
♦ Handlungsbedarfe zielgerichtet formuliert
Bewertung des Beitrags zur Strategie Europa 2020
♦ Schwerpunkt im Bereich „Nachhaltiges Wachstum“ (Erhaltung der biologischen Vielfalt und dem
Bodenschutz, Agrarumwelt und Klimamaßnahmen ,Förderung des Ökologischen Landbaus)
♦ Die umfangreiche Problemlage in den ländlichen Gebieten kann nur im Verbund mit weiteren Politik-
bereichen, Instrumenten und Förderprogrammen außerhalb von ELER adäquat angegangen werden
Bewertung der externen Kohärenz und Einklang mit der GSR
♦ kein Multifonds-Ansatz in RP hohe Komplementarität zwischen den ESI-Fonds
Bewertung der Interventionslogik
♦ Handlungsbedarfe aus der SWOT abgeleitet
♦ Bewertung der Angemessenheit der finanziellen Ausstattung der Maßnahmen im Kontext von SöA,
SWOT und Bedarfsanalyse
♦ Berücksichtigung der Empfehlungen des Evaluationsteams bei der Überarbeitung des EPLR EULLE
Bewertung des erwarteten Beitrags der ausgewählten Maßnahmen zu den Zielen
Das Land Rheinland-Pfalz verfolgt mit dem Entwicklungsprogramm EULLE sechs Kernprioritäten:
♦ Sicherung des ökologischen Potenzials,
♦ Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen,
♦ Erhöhung der Wertschöpfung in ländlichen Räumen,
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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♦ Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten,
♦ Lokale Initiativen und Kooperationen,
♦ Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements.
Die Strategie konzentriert sich zur Verwirklichung der oben genannten sechs Kernprioritäten auf zehn
der insgesamt 18 Schwerpunktbereiche des ELER (Schwerpunktbereiche 2a, 3a, 3b, 4a, 4b, 4c, 5a, 6a,
6b, 6c), damit sind die Anforderungen der ELER-Verordnung erfüllt.
Analyse der Wirkungsbereiche
♦ Ziel a) Förderung der Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft
Die Maßnahmen AFP (Code 4.1.1) und Bodenordnung (Code 4.3.1) sind mit größeren Finanzbud-
gets ausgestattet und lassen damit die größten Wirkungen erwarten.
♦ Ziel b) Gewährleistung der nachhaltigen Bewirtschaftung der natürlichen Ressourcen und Klima-
schutz.
Hier sind vor allem positive Auswirkungen auf die Bereiche Biodiversität, Wasser, Landschaft, Boden
und Klimaschutz zu erwarten, allerdings in Abhängigkeit vom geplanten Finanzbudget (Wasserquali-
tät und Klimaschutz gewinnen, Biodiversität und Landschaft verlieren an relativer Bedeutung).
♦ Ziel c) Erreichung einer ausgewogenen räumlichen Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und der
ländlichen Gemeinschaften
Einschließlich der Schaffung und Erhalts von Arbeitsplätzen sind Wirkungen auf die Bereiche Be-
schäftigung, Humankapital, Governance und Lebensqualität zu erwarten. Allerdings ist nur die
LEADER-Projektförderung mit einem signifikanten Finanzbudget ausgestattet.
Bewertung der Konsistenz der Mittelallokation mit den Zielen
Insgesamt stehen rund 663 Mio. Euro an öffentlichen Mitteln zur Verfügung, davon 299,804 Mio. Euro
ELER-Mittel (einschließlich Umschichtungsmittel aus der 1. Säule). Die über die für die Kofinanzierung
der ELER-Mittel hinausgehenden nationalen Mittel (GAK- und Landesmittel) – sogenannte „top-ups“ –
betragen über 141 Mio. Euro.
Der finanzielle Schwerpunkt des EPLR EULLE liegt auf Priorität 4 (43 % der gesamten öffentlichen
Mittel) und dort im Schwerpunktbereich 4b mit dem Fokus auf den Bereich „Verbesserung der Wasser-
wirtschaft, einschließlich des Umgangs mit Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln“ (28 %
der gesamten öffentlichen Mittel). Der Schwerpunktbereiche 4a (biologische Vielfalt) ist mit rund 14 %
weniger gut ausgestattet und Schwerpunktbereich 4c (Verhinderung der Bodenerosion und Verbesse-
rung der Bodenbewirtschaftung) mit 1,3 % nur ganz geringfügig. Einige Maßnahmen weisen allerdings
Sekundäreffekte für andere Bereiche auf.
Bewertung der Vorkehrungen für LEADER (CLLD)
Zum Zeitpunkt der Ex ante-Bewertung und der Programmvorbereitung wurde eine Anerkennung von
bis zu 15 Lokalen Aktionsgruppen (LAG) mit einem durchschnittlichen Planungsbudget von 2,6 Mio.
Euro anvisiert. Die Vorgaben zur Auswahl und Genehmigung wurden bekannt gegeben.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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Messung des Fortschritts und der Programmergebnisse
Für alle Prioritäten und Maßnahmen die im Entwicklungsprogramm EULLE programmiert werden, sind
die Zielindikatoren gemäß ELER-Durchführungsverordnung aufgeführt.
Bewertung der geplanten Durchführungsverfahren
Die geplanten Verfahrensabläufe sind angemessen und die Empfehlungen der Halbzeitbewertung zum
EPLR PAUL 2007–2013 wurden aufgegriffen. Empfohlen wurden Schulungen der beratenden Stellen
bei den DLR.
Bewertung der Querschnittsthemen
♦ Bewertet wurden übergreifende Zielsetzungen (Innovation, Umweltschutz, Eindämmung des Klima-
wandels und Anpassung an seine Auswirkungen) sowie die Berücksichtigung von Chancengleichheit
und Schutz vor Diskriminierung.
♦ Der Fokus im Entwicklungsprogramm EULLE liegt in den Themenfeldern Biodiversität und Wasser-
schutz.
♦ Positive Ansätze zum Querschnittsziel Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung.
Bewertung der Prämienkalkulation
Jede Prämienkalkulation wurde auf die Anforderungen des Art. 10 der ELER-Durchführungsverordnung
geprüft.
2.f Beschreibung der Kommunikationstätigkeiten im Z usammenhang mit der Veröffentlichung von Bewertungsergebnissen (bez ogen auf Ab-schnitt 6 des Bewertungsplans)
WANN? WAS? (Titel, Thema, Inhalt Kom-munikation und des Evalu-
ierungsthemas)
WER? (Veranstalter)
WIE? (Form, Kanäle)
ZU WEM? (Zielgruppe)
WIE VIELE? (ca. erreicht)
URL (falls vorhan-
den)
6. August 2014
Vorstellung der Ex ante-Evaluierung inkl. Strategi-scher Umweltprüfung (SUP)
ELER-VB
Finale Anhö-rung zur Aufstellung des EPLR EULLE
Begleit-ausschuss
ca. 70 www.eler-eulle.rlp.de;
www.eler-paul.rlp.de
2.g Beschreibung der Folgemaßnahmen zu Bewertungser gebnissen (be-zogen auf Abschnitt 6 des Bewertungsplans)
Die Ergebnisse der Ex ante-Bewertung und die Diskussionen im Begleitausschuss wurden bei der
Programmerstellung berücksichtigt.
Durch die späte Genehmigung des Programms und in Folge auch die Vergabe der begleitenden Be-
wertung Anfang 2016 haben im Berichtszeitraum noch keine Evaluierungsaktivitäten stattgefunden. Im
Sommer 2016 liegen noch keine Ergebnisse vor, so dass von der ELER-VB noch keine Folgemaßnah-
men zu veranlassen sind.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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3 Fragen, die die Programmdurchführung beeinflussen und die getroffenen Abhilfemaßnahmen
3.a Beschreibung der Schritte, die zur Gewährleistu ng der Qualität und der Wirksamkeit der Programmdurchführung unternomme n wurden.
Bereits im Rahmen der Programmaufstellung hat der rheinland-pfälzische Ministerrat beschlossen,
dass in Kontinuität zur Förderperiode 2007–2013 die ELER-VB und die EGFL-/ELER-Zahlstelle im
Landwirtschaftsministeriums18 nach Artikel 65 der ELER-Verordnung mit der Umsetzung des Entwick-
lungsprogramms EULLE beauftragt werden. Auch bei der Benennung der Bescheinigenden Stelle und
der Festlegung der Bewilligungsstellen und des Prüfdienstes wurden die bewährten Verwaltungs- und
Kontrollstrukturen beibehalten und fortentwickelt. Alle (Teil)-Maßnahmen wurden von der Zahlstelle und
der Verwaltungsbehörde auf ihre Kontrollierbarkeit nach Artikel 62 der ELER-Verordnung überprüft.
Die Datenbank für das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm EULLE umfasst alle für die EGFL-
/ELER-Zahlstelle und die nach Artikel 66 der Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 für die Zwecke der Be-
gleitung und Bewertung erforderlichen Daten. Die allgemeine Datenverarbeitung sowie die für die
Maßnahmen der ersten Säule der GAP erfolgt grundsätzlich durch das Statistische Landesamt (StaLa).
Im Berichtszeitraum wurde zur Vervollständigung der notwendigen Programme die Software zur Ab-
wicklung von investiven Fördermaßnahmen, die Mittelverwaltung sowie für das Monitoring aller Maß-
nahmen des Entwicklungsprogramm EULLE (2014–2020) europaweit ausgeschrieben und der entspre-
chende Softwarevertrag am 19. August 2015 geschlossen.
Zur Begleitung der Umsetzung des Entwicklungsprogramm EULLE wurde am 11. Juni 2014 ein „Vor-
läufiger Begleitausschusses zur Durchführung des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms
EULLE“ gebildet. Für die Umsetzung der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (M10), die Förderung
des ökologischen Landbau (M11) sowie die Anerkennung der LEADER-Aktionsgruppen wurden vorläu-
fige Verfahrensregelungen mit dem Begleitausschuss abgestimmt. Nach Genehmigung des EPLR
EULLE hat sich der EULLE-Begleitausschuss am 17. Juni 2015 konstituiert. In der Sitzung wurden die
Auswahlkriterien nach Artikel 49 der ELER-Verordnung für alle Maßnahmen sowie eine Förderaufruf für
die Europäischen Innovationspartnerschaften (EIP) „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltig-
keit“ (M16.1 und M16.1&M16.2 ) mit dem Begleitausschuss abgestimmt.
Im Rahmen der 2. Begleitausschusssitzung am 8. Oktober 2015 wurde thematisiert, dass die ELER-
Verordnung als Begünstigte19 nach Artikel 14 (2) VO (EU) 1305/2013 der ELER-Verordnung (M01)
einen Begünstigtenkreis definiert, der ggf. von der Zielgruppe (bspw. „Lernort Bauernhof": auch Schüler
und Schülerinnen sowie Lehrerpersonen) bewährter Maßnahmen abweicht. In bilateralen Gesprächen
hat die Kommission klargestellt, dass auch eine indirekte Förderung denkbar sei, sofern diese nach-
weislich den in Art. 14 Abs. 2 Verordnung (EU) Nr. 1305/2013 genannten Personen zugutekommt.
Durch diese Klarstellung können die im Entwicklungsprogramm EULLE angedachten Förderangebote
uneingeschränkt realisiert werden.
18 Bis 17. Mai 2016 das MULEWF, ab dem 18. Mai 2016 das MWVLW: 19 „Personen zugutekommen muss, die in der Land-, Ernährungs- oder Forstwirtschaft tätig sind, ferner Landbewirtschaftern und anderen
Wirtschaftsakteuren, bei denen es sich um in ländlichen Gebieten tätige KMU handelt.“
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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3.b Qualität und Effizienz der Durchführungsmechani smen
Vereinfachte Kostenoptionen 20
Zur Verwaltungsvereinfachung kann vom Nachweis der Kosten im Einzelfall abgesehen werden und die
Förderung auf Basis von Förderpauschalen erfolgen. Im Rahmen des Entwicklungsprogramms EULLE
findet dies aktuell in den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (M10) sowie für die Förderung des Öko-
logischen Landbaus (M11) Anwendung. Diese Flächenprämien werden anhand eines Vergleichs der
Deckungsbeiträge einer durchschnittlichen Referenzfruchtfolge ohne und mit den entsprechenden
Förderbedingungen festgelegt. Die pauschale Festlegung der Prämien wird von einer unabhängigen
Stelle vorab geprüft.
Das Entwicklungsprogramm EULLE sieht vor, dass 46,86 % der ELER-Mittel in Höhe von 299,804
Mio. Euro nach den Vorgaben für vereinfachte Kostenoptionen gewährt werden. Im Berichtszeitraum
wurden rd. 5 % des Plafonds bereits als Flächenprämie ausgereicht.
Vereinfachte Kostenoptionen, auf Basis spezifischer ausführlicher Daten des Mitglied-staats [optional]
Im Entwicklungsprogramm EULLE ist auch vorgesehen, gemäß Artikel 68 der Verordnung (EU)
Nr. 1303/2013 indirekte Kosten – soweit in den Maßnahmen vorgesehen – mit einem Pauschalsatz von
15 % der förderfähigen direkten Personalkosten zu fördern, soweit die Leistung nicht im Rahmen öf-
fentlicher Auftragsvergabe erbracht wird. Im Berichtszeitraum wurde noch keine entsprechende Förde-
rung gewährt.
Elektronische Verwaltung für Begünstigte [optional]
Für die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (M10) sowie für die Förderung des Ökologischen Land-
baus (M11) wird – wie für die flächenbezogenen Maßnahmen der ersten Säule der Gemeinamen Ag-
rarpolitik – bis Ende 2017 die elektronische Antragstellung angestrebt. Durch das papierlose Antrags-
verfahren sollen für die Begünstigten und Verwaltung gleichermaßen Erleichterungen erreicht werden.
Im Berichtszeitraum konnte die Auszahlung der Flächenprämien im Antragsverfahren 2015 auch elekt-
ronisch beantragt werden. Die Erfahrungen zeigten die Notwendigkeit weiterer Verbesserungen, die
bereits im Antragsverfahren 2016 z.T. realisiert werden konnten. Die elektronische Antragstellung
erfordert auch entsprechende Schulungsangebote für die Antragsteller und Antragstellerinnen.
20 Vereinfachte Kostenoptionen sind zu verstehen als Einheitskosten/Pauschalsätze/Pauschalfinanzierungen gemäß Artikel 67 Absatz
5 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013, einschließlich der ELER-spezifischen Methoden gemäß Buchstabe e jenes Absatzes, z. B. Pauschalfinanzierungen für Startups, Pauschalsatzzahlungen für Erzeugerorganisationen sowie gebiets- und tierbezogene Ein-heitskosten.
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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4 Getroffene Maßnahmen zur Umsetzung der technische n Hilfe und Publizitätspflichten
4.a Getroffene Maßnahmen und Stand der Errichtung d es NLR (Len-kungsstruktur und Vernetzungsstelle) und Stand dess en Aktionsplans
Die Fragestellung bezieht sich auf die Einrichtung und Betreuung eines nationalen Netzwerkes und ist
somit für das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm EULLE nicht relevant.
Gemäß Artikel 54 Abs.1 der ELER-Verordnung sind die Mitgliedstaaten gehalten, ein nationales Netz-
werk für den Ländlichen Raum zu errichten. Deutschland hat zur Errichtung dieses Netzwerks die
Option eines eigenständigen Netzwerkprogramms gewählt. Das Programm „Nationales Netzwerk für
den Ländlichen Raum Deutschland“ (NLR) wurde von der Kommission am 12. Dezember 2014 geneh-
migt. In Kontinuität zur Förderperiode 2007–2013 als übernimmt die BLE als „Deutsche Vernetzungs-
stelle ländliche Räume“ (DVS) diese Aufgabe.
4.b Maßnahmen, die eine angemessene Publizität für das Programm ge-währleisten (Artikel 13 der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 808/2014)
Die ELER-VB hat dem EULLE-Begleitausschuss in der Sitzung vom 8. Oktober 2015 eine Informations-
und Kommunikationsstrategie zur Diskussion und Genehmigung vorgelegt. Die Ausgaben werden auch
aus ELER-Mittel im Rahmen der Technischen Hilfe von der EU mitfinanziert.
Die Öffentlichkeitsarbeit zielt darauf ab, insbesondere die in den ländlichen Entwicklungsprioritäten und
Schwerpunkten gesetzten Ziele des ELER bekannt zu machen und die Akzeptanz für die europäische
Politik zur Entwicklung des ländlichen Raums zu erhöhen. Den potentiellen Begünstigten sollen detail-
liert die Möglichkeiten und Verfahrensregelungen zur Gewährung von Fördermitteln aufgezeigt werden.
Im Begleitausschuss im 23. Juni 2016 wurden die durchgeführten Kommunikationsmaßnahmen von
2014 und 2015 sowie die Fortschreibungen vorgestellt.
In Vorbereitung der Programmerstellung und -genehmigung wurden 2014 und 2015 folgende Maßnah-
men ergriffen:
♦ Durchführung von Workshops zur Vorbereitung des neuen Entwicklungsprogramms,
♦ Sitzungen des Begleitausschusses zum Stand der Aufstellung, Genehmigung und Programmumset-
zung,
♦ Anhörung zum EPLR EULLE (Programm, SUP, Ex ante),
♦ Pressemeldung zur Einreichung des EPLR EULLE 2014–2020 zur Genehmigung durch die EU-
Kommission und Offenlegung des EPLR EULLE im Entwurf (Homepage) und
♦ Pressemeldung zur Genehmigung des EPLR EULLE.
Nach der Genehmigung wurde als erster Schritt eine Webseite für das Entwicklungsprogramm EULLE
(www.eler-eulle.rlp.de) und gemeinsam mit den Verwaltungsbehörden der anderen ESI-Fonds eine
fonds-übergreifende Webseite für die EU-Förderung in Rheinland-Pfalz (www.eu-fonds.rlp.de) erstellt.
Die Webseite bietet neben der Möglichkeit, dass EPLR EULLE insgesamt einzusehen, Informationen
Durchführungsbericht 2014/15 zum Entwicklungsprogra mm EULLE
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(Rechtgrundlagen, Kurzbeschreibungen, Adressen, …) rund um das Entwicklungsprogramm. Auch
Förderaufrufe bzw. der Ergebnisse von Auswahlverfahren werden hier veröffentlicht.
Für die Zuwendungsempfänger wurden zudem erste Merkblätter (bspw. zu den informations- und Pub-
lizitätsverpflichtungen oder den Auflagen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen) erstellt. Diese wur-
den – wie auch Kurzbeschreibungen der Fördermaßnahmen des Entwicklungsprogramm EULLE –
auch auf der vorgenannten Webseite veröffentlicht. Die Begünstigten der Maßnahmen AUKM bzw.
Ökologischer Landbau erhielten zudem Erläuterungstafeln zur Aufhängen.
Am 24. Juli 2015 erhielten für die Förderperiode 2014–2020 20 LEADER-Regionen ihre Anerken-
nungsurkunde durch Ministerin Höfken in einer feierlichen Veranstaltung im Rahmen der Landesgar-
tenschau 2015 in Landau. Der erste Workshop für die LEADER-Regionalmanager wurde direkt im
Anschluss an den Festakt durchgeführt.
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5 Zur Erfüllung der Ex ante-Konditionalitäten ergri ffene Maß-nahmen
Keine, da bereits im Rahmen der Programmgenehmigung die Erfüllung der Ex ante-Konditionalitäten nachgewiesen wurde.
6 Beschreibung der Umsetzung von Teilprogrammen
Nicht relevant. Das EPLR EULLE sieht keine Teilprogramme vor.
7 Prüfung der Informationen und des Stands der Verw irklichung der Programmziele
Dieser Abschnitt gilt nur für die jährlichen Durchführungsberichte 2016 bzw. 2018.
8 Durchführung von Maßnahmen zur Berücksichtigung d er Grundsätze aus den Artikeln 5, 7 und 8 der Verordnu ng (EU) Nr. 1303/2013
Dieser Abschnitt gilt nur für die jährlichen Durchführungsberichte 2016 bzw. 2018.
8.a Förderung der Gleichbehandlung von Mann und Fra u sowie Nichtdis-kriminierung (Artikel 7 der Verordnung (EU) Nr. 130 3/2013)
Dieser Abschnitt gilt nur für die jährlichen Durchführungsberichte 2016 bzw. 2018.
8.b Nachhaltige Entwicklung (Artikel 8 der Verordnu ng (EU) Nr. 1303/2013)
Dieser Abschnitt gilt nur für die jährlichen Durchführungsberichte 2016 bzw. 2018.
8.c Die Rolle der Partner gemäß Artikel 5 der Veror dnung (EU) Nr. 1303/2013 bei der Durchführung des Programms
Dieser Abschnitt gilt nur für die jährlichen Durchführungsberichte 2016 bzw. 2018.
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9 Fortschritte bei der Sicherstellung eines integri erten Konzepts für den Einsatz des ELER und anderer Finanzinstrume nte der Union
Dieser Abschnitt gilt nur für den jährlichen Durchführungsbericht 2018.
10 Bericht über den Einsatz der Finanzinstrumente ( Artikel 46 der Verordnung (EU) Nr. 1303/2013)
Das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm EULLE sieht keine Finanzinstrumente vor.
11 Codierte Tabellen der gemeinsamen und programmsp ezifi-schen Indikatoren und quantifizierten Zielwerte
Detailinformationen zur Umsetzung der Maßnahmen können den nach unionsrechtlichen Vorgaben
erstellten Übersichten im Anhang zu 1a) und 1b):
♦ Anhang zu 1a) „Gemeinsame und programmspezifische Indikatoren und quantifizierte Zielindikato-
ren“
♦ Anhang zu 1b) „Codierte Tabellen der gemeinsamen und programmspezifische Indikatoren und
quantifizierte Zielindikatoren“
12 Dokumente im Anhang
Weitere Dokumente sind im Anhang zu 1b) aufgeführt.