johann nestroy lumpazivagabundus - … · ter klagenfurt und am staatstheater schwerin. ... jahr...
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SALZBURGER STRASSENTHEATER
17. Juli - 9. august 2015
JOHANN NESTROY
LUMPAZIVAGABUNDUSFassung für das Straßentheater
von Klaus Gmeiner und Walter Müller
SALZBURGER KULTURVEREINIGUNGSalzburgs führender Konzertveranstalter
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LUMPAZIVAGABUNDUS
Posse mit Gesang von Johann Nestroy
Fassung für das Straßentheater von Klaus Gmeiner und Walter Müller
Lumpazi, ein Fallot....................................................... Geza Terner
Knieriem, Schustergeselle......................................... Peter Josch
Leim, Tischlergeselle................................................. Peter Buchta
Zwirn, Schneidergeselle.............................................. Leo Braune
Pantsch, Wirt und Herbergsvater............................... Horst Eder
Hannerl, Kellnerin............................................................ Maria Astl
Hausierer ..................................................................... Geza Terner
Hobelmann, Tischler in Wien ..................................... Horst Eder
Peppi, seine Tochter .............................................. Kerstin Raunig
Reserl, ihr Dienstmädchen ............................................ Maria Astl
Windwachel, Sekretarius in Prag ............................ Geza Terner
Signora Palpiti ........................................................... Christine Kain
Camilla, ihre Tochter ............................................. Kerstin Raunig
Laura, ihre zweite Tochter ............................................ Maria Astl
Ein Reisender ............................................................... Geza Terner
Inszenierung ............................................................ Klaus Gmeiner
Ausstattung...................................................... Bernd Dieter Müller
Musikalische Leitung & Klarinette............................ Helmut Gubi
Fagott ......................................................................... Johanna Mayr
Akkordeon .................................................................. Marlies Fürst
Technische Leitung......................................... Christoph Schurich
Regieassistenz....................................................... Christine Arnold
Bühnenbildentwürfe von Bernd Dieter Müller
Alle Veranstaltungen finden bei FREIEM EINTRITT mit der Bitte um freiwillige Spenden statt! Termin- und Ortsänderungen vorbehalten!
Wir danken der Akademie Lehrbauhof, dem Schauspielhaus und dem Salzburger Landestheater für die Probenmöglichkeit und die Unter-stützung bei den Requisiten und der Kostümbeschaffung.
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JOHANN NESTROY
Lumpazivagabundus
Nach dreißig erfolgreichen Inszenierungen beim Straßenthea-ter, verabschiedet sich Klaus Gmeiner mit ‚Lumpazivagabun-dus‘, Nestroys wohl populärste Posse über Glück und Unglück, und allem was irgendwo dazwischen liegt. Es ist die Geschich-te von drei vazierenden Gesellen, die durch überraschenden Geldsegen zu Reichtum kommen. Lumpazi, der Beherrscher des lustigen Elends und Beschützer der Spieler und Trinker begleitet das liederliche Kleeblatt und erfährt ob Geld glücklich macht, oder nicht.
Als Quelle für diese Komödie verwendete Nestroy die Erzäh-lung ‚Das große Los‘, des damals populären Geschichten-schreibers Carl Weisflog und das daraus basierende Stück ‚Schneider, Schlosser, Tischler‘, von Alois Gleich, welche die damals herrschende schlechte Wirtschaftslage, anhand der hoffnungslosen Situation arbeitsloser Handwerker schildern. Nestroy beleuchtete den Vorwurf ironisch und fügte die im Jahre 1832 grassierende Kometenfurcht und den zu erwarten-den Halleyischen Kometen in das Geschehen. Im Kometenlied singt der Schuster Knieriem, daß er als einziger letztendlich doch nicht an die zerstörerische Wirkung des Kometen glaubt. Ein pseudowissenschaftlicher Monolog leitet das Couplet ein, indem Astronomie und Astrologie vermischt werden und eine der köstlichsten Szenen des Stücks bilden.
‚Es ist kein’ Ordnung mehr jetzt, in die Stern,d’Kometen müßten sonst verboten werd’n; Da wird einem halt Angst und bang, Die Welt steht auf kein’ Fall mehr lang!
1970, bei der allerersten Vorstellung des Salzburger Stras-sentheaters, stand eine Posse von Nestroy auf dem Programm. Seither las man den Namen dieses Dichters weitere zwölfmal auf den Programmzetteln. Die Aufführungen zählen zu den meistbesuchten. So gab es keine Frage, dass im 45. Jahr des Salzburger Thespiskarrens, zum Jubiläum, eine der bekann-testen und beliebtesten Komödien des Wiener Aristophanes ausgewählt wurde.
Do 16. Juli 18.00 Lehrbauhof Moosstraße VORPREMIERE
Fr 17. Juli 17.00 Stiegl Brauwelt PREMIERE
Fr 17. Juli 20.30 Freilassing RATHAUSPLATZ | RATHAUSSAAL Sa 18. Juli 15.30 Hellbrunner Park Sa 18. Juli 19.00 St. Peter INNENHOF
So 19. Juli 16.00 Obus-Betriebshof ALPENSTRASSE 91
So 19. Juli 20.00 Bergheim GEMEINDEPLATZ | FEUERWEHR
Di 21. Juli 16.00 Ainring Seniorenwohnstift Mozart Mi 22. Juli 16.00 Liefering HERZ-JESU MISSIONARE
Do 23. Juli 16.00 Diakonie Aigen Do 23. Juli 20.00 Henndorf GEMEINDEPARK | WALLERSEEHALLE
Fr 24. Juli 17.00 Schloss Mirabell Fr 24. Juli 20.30 Oberndorf SCHULZENTRUM JOSEF MOHRSTR. Sa 25. Juli 17.00 Odeion Kulturforum WALDORFSTRASSE 13
Sa 25. Juli 20.00 Kolleg St. Josef Aigen So 26. Juli 15.00 Großgmain HOTEL VÖTTERL So 26. Juli 20.30 Zell am See ELISABETHPARK | PFARRSAAL
Mo 27. Juli 16.00 Caritas Altenpension SCHIESSSTANDSTRASSE Mo 27. Juli 20.00 Eugendorf FEUERWEHRZEUGSTÄTTE Mi 29. Juli 16.00 Seniorenheim Hellbrunn Mi 29. Juli 19.00 Lehen LEHENER PARK | TRIBÜHNE LEHEN
Do 30. Juli 17.00 St. Jakob GASTHOF SCHÜTZENWIRT | JAKOBISAAL
Do 30. Juli 20.30 Seekirchen STADTPLATZ | FEUERWEHRHAUS
Fr 31. Juli 17.00 Schloss Mirabell Fr 31. Juli 20.30 Hallwang KULTURZENTRUM Sa 1. Aug. 17.00 Altenmarkt GEMEINDEZENTRUM | FESTHALLE
Sa 1. Aug. 20.30 St. Johann GEMEINDEPARK | FEUERWEHRHAUS
So 2. Aug. 16.00 Werfen SCHULHOF | GEWÖLBE
So 2. Aug. 20.00 Elixhausen SACHSENH. KIRCHENPLZ. | VEREINSHAUS
Mo 3. Aug. 17.00 Schloß Klessheim
Mo 3. Aug. 20.00 Wals KIRCHENPLATZ | BACHSCHMIEDE
Di 4. Aug. 17.00 Gössl Gwandhaus Di 4. Aug. 20.30 Elsbethen GEMEINDEVORPLATZ | NEUER BAUHOF
Mi 5. Aug. 16.00 Seniorenheim Nonntal Mi 5. Aug. 19.00 Lehen LEHENER PARK | TRIBÜHNE LEHEN
Do 6. Aug. 19.00 Bad Gastein KINOPARK | HOTEL DE L’EUROPE
Fr 7. Aug. 16.00 Anif GEMEINDEPLATZ
Fr 7. Aug. 20.00 Obertrum HAUPTSCHULE | FEUERWEHR
Sa 8. Aug. 17.00 Straßwalchen NMS (ÖKO HAUPTSCHULE) Sa 8. Aug. 20.00 Neumarkt SCHULZENTRUM | FESTSAAL
So 9. Aug. 17.00 Oberalm KIRCHPLATZ | FEUERWEHRHAUS
So 9. Aug. 20.00 Grödig SCHULPARK | HAUPTSCHULE
Hinweis: In den Parks, im Schloss Mirabell und Klessheim sowie in St. Peter gibt es keine Sitzgelegenheit.
Schönwetter Schlechtwetter
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GEZA TERNER Freischaff. Schauspieler, Kabarettist u. Mode-rator. Ausbildung an d. Schauspielschule Prof. Kraus, Wien. Theatererfahrung im Theater Drachengasse, Scala, Stadttheater Mödling u. im Ens. ‚TIWO‘. Zahlreiche Beiträge f. TV u. Kino: u.a. ‚Marie Bonaparte‘ mit Catherine Deneuve. Gewinner des ‚Grazer Kleinkunst-panthers‘ u. des ‚Kärntner Kleinkunstdrachen‘.
BERND-DIETER MÜLLER Nach dem Studium der Malerei, Fotografie, Kostüm- und Bühnenbild, Assistenz an der Wiener Staatsoper und bei den Sbg. Fest-spielen. Erste eigene Ausstattung bei den Wiener Festwochen; es folgten das Theater in der Josefstadt, das Burgtheater, das Sbg. Landestheater, das Theater an der Wien, die Sbg. Festspiele, u. a.
PETER BUCHTA Schauspielausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Engagements u.a.: Salzburger Festspiele (Jedermann), Theater ‚Die Färbe‘ Singen/Deutschland, ‚Theater 58‘, ‚Theater Kultur-markt‘ Zürich/Schweiz, Komödie am Kai/Wien, Theater zum Fürchten/Wien, TV-Auf-tritte in ‚SOKO Kitzbühel‘, ‚Die Detektive‘.
LEO BRAUNE Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar Wien bei S. Nicoletti in der Sparte Musical. Erstes Engagement am Sbg. Landesthe-ater; danach zahlreiche Engagements in Deutschland, unter anderem in Düsseldorf, Berlin, Köln, Bonn, Frankfurt u. Stuttgart. Seit 1986 bereits zum 26. Mal beim Salz-burger Straßentheater.
HORST EDER 1939 in Hallein geboren, wuchs Eder hauptsäch-lich in Kärnten, Spanien und Deutschland auf. Er studierte am Mozarteum und wirkte u. a. als Ele-ve und später als Chefdramaturg am Stadtthea-ter Klagenfurt und am Staatstheater Schwerin. Weitere Engagements führten ihn an das The-ater der Jugend nach Wien, zum Sbg. Stra-ßentheater und zu den Bregenzer Festspielen.
MARIA ASTL Ausbildung an der Schauspielschule Krauss sowie Tanz am Studio an der Wien. Zahlrei-che Engagements in Wien, u.a. im Theater in der Josefstadt und im Gloria Theater. Au-ßerdem war sie in zahlreichen Kurzfilmen zu sehen sowie als Sprecherin tätig.
KERSTIN RAUNIG Schauspielunterricht an der Schauspielschule Odeon in Klagenfurt und Gesangsunterricht am Konservatorium Klagenfurt. Als Turniertänzerin zweimal österreichische Jugendmeisterin und Landesmeisterin mit lateinamerikanischen Tän-zen. Zahlreiche Theaterengagements in Öster-reich, sowie Rollen in Fernsehserien. Auftritte mit einem eigenen Literaturkabarettprogramm.
CHRISTINE KAIN Die gebürtige Wienerin kann neben ihren Engagements auf diversen österreichischen Bühnen auf eine große Tournee- und Fest-spieltätigkeit verweisen. Seit 2010 feiert sie große Erfolge an Wiener Theatern. Zahlrei-che Film und Fernsehauftritte. Die Filmrolle als Mutter in Markus Schleinzers „Michael“ brachte sie auf Grund der Nominierung 2011 zu den Filmfestspielen nach Cannes.
PETER JOSCHist Regisseur und Schauspieler. Er war Inten-dant der Kissinger Theatertage, des Theaters im Schloss Weilburg u. d. Festspiele Röttingen. Er spielte an allen bedeutenden Wiener Büh-nen u. gab Gastspiele im In- und Ausland. Er ist Träger des Goldenes Ehrenzeichens d. Stadt u. d. Landes Wien sowie d. Ehrenkreuzes für Wissensch. u. Kunst d. Republik Österreich.
HELMUT GUBI Studien am Mozarteum und an der Univer-sität Salzburg. Vielfältige Erfahrungen als Musiker in verschiedenen Musikrichtungen. Engagements bei den Salzburger Festspie-len, am Salzburger Landestheater sowie im Jazz-Bereich mit eigenen Projekten. Helmuth Gubi betreut das Salzburger Stra-ßentheater seit mittlerweile über 20 Jahren.
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Es grenzt an ein Wunder,
was Klaus Gmeiner im Verlauf von 30 Jahren für das Salz-
burger Straßentheater geleistet hat. Schon 1985, also ein
Jahr nach dem Tod von Professor Oscar Fritz Schuh, der das
Straßentheater gemeinsam mit der Salzburger Kulturvereini-
gung 1970 in Salzburg gegründet hatte, bewies er viel Mut und
Einsatzfreude, denn Schuh war nicht irgendwer, sondern ein
großer Regisseur, der durch zwei Jahrzehnte das Festspielge-
schehen in unserer Stadt maßgeblich mitgestaltet hat. Um nur
eine seiner Großtaten zu nennen, sei hier an seine beispiellose
Inszenierung von Alban Bergs ‚Wozzeck‘ erinnert, mit der er
diese Oper zu neuem Leben erweckt hat.
Klaus Gmeiner aber war in Salzburg weniger als Regisseur
sondern vielmehr als Leiter der Literatur-und Hörspielabtei-
lung von Radio Salzburg bekannt. Als solcher erfreute er sich
freilich eines sehr guten Rufes. Besonders seine intensive
Hörfunkarbeit während der Salzburger Festspiele trug reiche
Früchte, gelang es ihm doch hierfür so hervorragende Künstler
wie Will Quadflieg, Thomas Holtzmann, Karl Maria Brandauer,
Helmut Lohner, Michael Heltau, Elisabeth Flickenschildt und
Marianne Hoppe zu gewinnen. In öffentlichen Hörspielproduk-
tionen spielten Christiane Hörbiger, Louise Martini, Christine
Ostermayer, Otto Schenk und Walter Schmidinger. Friedrich
Torberg, Hans Weigel, Carl Zuckmayer, Fritz Hochwälder und
Wolfgang Hildesheimer waren seine Gäste im Studio. Neben
1985 Gotthold Ephraim Lessing Der Schatz
1986 Carlo Goldoni Mirandolina
1987 Molière Sganarelle
1988 Stefan Zweig Der verwandelte Komödiant
1889 Johann Wolfgang v. Goethe Die Mitschuldigen
1990 Johann Nestroy Frühere Verhältnisse
1991 Johann Nestroy Zeitvertreib
1992 Dario Fo Der Dieb der nicht zu Schaden kam
1993 Pierre de Marivaux Das Spiel von Liebe und Zufall
1994 H. v. Kleist/H. C. Artmann Der Zerbrochene Krug
1995 Johann Nestroy Frühere Verhältnisse
1996 Calderon de la Barca Dame kobold
1997 Carlo Goldoni Deiner zweier Herren
1998 Johann Nestroy Unverhofft
19999 William Shakespeare Komödie der Irrungen
2000 Carlo Goldoni Diener zweier Herren
2001 Johann Nestroy Eine verflixte Geschichte
2002 George Bernard Shaw Helden
2003 Molière Schule der Frauen
2004 Eugene Scribe Ein Glas Wasser
2005 Johann Nestroy Das Mädel aus der Vorstadt
2006 Caron de Beaumarchais Der tolle Tag
2007 Oscar Wilde Ein idealer Gatte
2008 Hermann Bahr Das Konzert
2009 Ferenc Molnár Olympia
2010 Johann Nestroy Der Zerissene
2011 Jaroslav Hašek Der brave Soldat Schwejk
2012 Johann Nestroy Liebesgesgeschichten
2013 George Bernard Shaw Pygmalion
2014 Georges Feydeau Wie man Hasen jagt
2015 Johann Nestroy Lumpazivagabundus
30 Jahre Straßentheater mit Klaus Gmeiner
Die Bilanz meiner, in über drei Jahrzehnten vorgestellten In-
szenierungen zeigt einen vielfältigen Querschnitt durch das
große Repertoire der klassischen Weltliteratur. Nicht immer traf
sich die originale Länge der Stücke mit den Vorgaben unserer
naturgemäß limitierten Aufführungsdauer. Behutsame Am-
putationen waren nötig, gelangen aber meist und ermöglichten
die Bekanntschaft mit Lessing, Goethe, Shakespeare, Molière,
Shaw, Wilde, u.v.a. ‘Klassische Weltliteratur auf der Straße’, das
war mein Credo.
Klaus Gmeiner
Klaus Gmeiner
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vielen Künstlerportraits und Gedenksendungen schuf er an die
400 Hörspiele und Literatursendungen und machte aus der
Sonntagsmorgensendung in Ö1 ‚Du holde Kunst‘ eine bleiben-
de Einrichtung.
Dies ist ihm – das sei hier gleich vorweggenommen – zweifel-
los auch mit dem Salzburger Straßentheater gelungen, denn
obwohl er dem Rundfunk auch nach seiner Bestellung zum
Leiter des Straßentheaters noch viele Jahre verbunden blieb,
galt ab 1985 seine ganze Liebe und Sorge dieser Einrichtung
der Salzburger Kulturvereinigung. Dabei hatte er es mit mir
als Generalsekretär zunächst gar nicht so leicht, denn ich galt
als Sparmeister, der ihn immer wieder bat, keine Stücke mit
mehr als 6 Personen aufs Programm zu setzen. Die Salzbur-
ger Kulturvereinigung hatte nämlich nicht genug Geld, um mehr
zu bezahlen, und außerdem hatten mehr Schauspieler auf der
Bühne des Straßentheaters – Hans Putz bezeichnete sie ein-
mal als ‚Nudelbrett‘ – ohnehin nicht Platz. Darüber hinaus lag
ich ihm stets in den Ohren, die Stücke für das Straßentheater
auf eine Spieldauer von 60 bis maximal 80 Minuten zu kürzen,
denn es gibt in den meisten Fällen keine Sitzgelegenheiten für
unser Publikum, d.h. die Leute müssen stehen und das ist doch
sehr anstrengend.
Klaus Gmeiner wur-
de nicht müde diese
meine Vorgaben bzw.
Wünsche weitgehend
zu erfüllen, was ich
ihm heute noch hoch
anrechne, denn er
hat mit dieser Arbeit
nie den Sinn eines
Stückes verletzt son-
dern es sogar zuwe-
ge gebracht, diesen
so herauszustellen,
dass man meinen
mochte, diese Kurzfassung sei noch besser als das Original.
Auch sonst kamen wir gut miteinander aus, denn ich lernte ihn
bald als kreativen Künstler und Organisator kennen, und Klaus
Gmeiner wusste es zu schätzen, dass ich sehr bemüht war,
seine sonstigen Wünsche möglichst zu erfüllen.
Schon mit seiner ers-
ten Inszenierung von
Lessings Schauspiel
‚Der Schatz‘ fuhr
er einen schönen
Erfolg ein. Mit Gol-
donis ‚Mirandolina‘
eroberte er die Je-
dermann-Bühne auf
dem Domplatz und mit
Stefan Zweigs ‚Der
verwandelte Komödiant‘ revolutionierte er den Spielplan des
Straßentheaters insofern, als er es wagte, dem Publikum ein
ernstes Stück vorzusetzen, von dem man nicht wusste, wie es
ankommen würde. Nun, es kam an, denn es standen mit Else
Ludwig, Gerhard Dorfer, K.H. Glaser und Leo Braune Künstler
auf der Bühne, die dem Sprachfanatiker Klaus Gmeiner alle
Ehre machten. Man verstand jedes Wort von ihnen, obwohl
auf dem Alten Markt ein stetes Kommen und Gehen herrschte.
Allein das Schauspiel von Stefan Zweig und wie es interpre-
tiert wurde, zog so viele Menschen in seinen Bann, dass sich
um den Wagen eine Zone der Stille und der Aufmerksamkeit
einstellte, wie man sie vorher noch nie erlebt hatte. Nach 30
Vorstellungen auf dem Thespiskarren wurde diese Inszeniert-
ng für das Fernsehen adaptiert und im Schloß Leopoldskron
aufgezeichnet.
Zum 20-Jährigen Jubiläum des Salzburger Straßentheaters,
das ja 1970 mit Nestroys ‚Frühere Verhältnisse‘ aus der Taufe
gehoben worden war, entschied sich Klaus Gmeiner für eine
Neuinszenierung dieses Stückes, und obwohl ihm keine Elfrie-
de Ott und kein Peter Ertelt, um nur zwei Schauspieler der 1986: Goldoni Mirandolina (Jedermann-Bühne/Domplatz)
1990: Nestroys Frühe Verhältnisse/Lehener Park
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Erstaufführung zu nennen, zur Verfügung standen, erzielte er
damit neuerdings einen großen Erfolg, denn Dolores Schmi-
dinger und Peter Pikl standen ihren Vorgängern punkto Einsatz
und Spielfreude in nichts nach. Klaus Gmeiner hatte sie in den
Proben wohl besonders auf Nestroys Sprache und Tonfall ein-
geschworen und sich auch sonst wieder einmal als erstklassi-
ger Regisseur erwiesen.
Weniger Glück hatte er mit der Komödie ‚Der Dieb, der nicht
zu Schaden kam‘ von dem in Italien lebenden Autor Dario
Fo, denn das Straßentheaterpublikum wusste mit dem Stück
nichts anzufangen. Klaus Gmeiner meinte dazu, dass die Leute
schon auch Kostüme sehen wollen, nicht Zeitgenössisches, wo
sich die Schauspieler schon rein optisch nicht vom Publikum
unterscheiden. Selbstkritisch äußerte er auch, dass das Stra-
ßentheater in die Jahre gekommen sei und ging sogar so weit,
dass er seinen Posten zur Verfügung stellen wollte. Da war
ich es, der es nicht versäumt hat, ihm diese Gedanken rasch
wieder auszureden und ihn – wie man auf gut österreichisch
zu sagen pflegt – bei der Stange zu halten. Nach einer kurzen
depressiven Phase schöpfte er wieder Mut und ging mit neuem
Elan an die Arbeit.
Ich verwende hier mit Absicht das Wort Arbeit, denn Klaus
Gmeiner war nicht nur der Mann, der die Aufführungen insze-
nierte, sondern er war der künstlerische Leiter des Salzbur-
ger Straßentheaters. In dieser Eigenschaft wählte er die zur
Aufführung gelangenden Stücke aus, kürzte und bearbeitete
sie wie eingangs schon erwähnt, verhandelte mit den Verlagen
und Autoren und nicht zuletzt mit den Schauspielern. Dabei
kam es ihm sehr zustatten, dass er nach seinem Studium am
Schauspielseminar des Mozarteums nicht gleich als Regisseur
sondern zunächst als Dramaturg an unser Landestheater ver-
pflichtet worden war. Und, was mir in diesem Zusammenhang
noch sehr wichtig erscheint, für das Straßentheater in Bernd
Dieter Müller einen Ausstatter verpflichtet hat, der für jedes
Stück ein adäquates Bühnenbild zu entwerfen und für unbe-
dingt notwendige Szenenwechsel Lösungen zu erfinden wuss-
te, auf die ein weniger begabter Künstler nie gekommen wäre.
Die Arbeit Klaus Gmeiners erstreckte sich freilich auch noch
darauf, zunächst mich für seine Stückwahl zu überzeugen, was
nicht immer ganz leicht war, denn ich konnte mir beispielsweise
nicht vorstellen, wie Calderons ‚Dame Kobold‘, die vielfach im
Dunklen spielt, bei Tageslicht realisiert werden könnte. Auch für
Oscar Wildes Komödie ‚Ein idealer Gatte‘ und Eugené Scribes
‚Das Glas Wasser‘, die zur Hauptsache vom Wort leben und so
gut wie keine ‚action‘ aufweisen, musste mich Klaus Gmeiner
erst überzeugen, denn ich war der Meinung, dass der geschlif-
fene Dialog und der feine Wortwitz dieser Stücke bei einer
Aufführung im Freien nicht recht ankommen würden. Klaus
Gmeiner schaffte auch solche Hürden und ich traue ihm heute
nach einer fast 25-jährigen Zusammenarbeit (bis 2008), was
Stückwahl und Bearbeitung anbelangt, eigentlich alles zu, denn
er versteht sein Fach wie kein Zweiter. Er ist ein Künstler mit
viel Fantasie, der dessenungeachtet nie den Boden der Realität
unter seinen Füßen verliert, sondern mit dem ganzen Einsatz
seiner Persönlichkeit darum kämpft, jede seiner Aufführungen
zu einem Erlebnis zu gestalten. Das ist ihm in dreißig Jahren
in 31 Inszenierungen bestens gelungen. Es grenzt an ein Wun-
der, ist aber keines, sondern das Resultat harter Arbeit, die in
den Vorjahren zwei Mal an seiner Gesundheit rüttelte und die
es verständlich macht, dass er sich heuer von der Leitung des
Salzburger Straßentheaters endgültig zurückzieht. Ich danke
ihm namens der Salzburger Kulturvereinigung und in meinem
Namen für seinen nimmermüden Einsatz, wie ihn nur ein Künst-
ler aufbringt, der für eine Sache brennt.
Dr. Heinz Erich Klier
Klaus Gmeiner bei der Arbeit im Lehener Park
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INFORMATIONEN & TICKETS
Trakl-Haus, Waagplatz 1a, 5020 Salzburg Kartenbüro im Trakl-Haus (Mo-Fr, 9.00-16.00 Uhr) +43 (0)662 845346 (Mo-Fr, 9.00-16.00 Uhr) [email protected] www.kulturvereinigung.com (24 h)
MEDIENINHABER Salzburger Kulturvereinigung Waagplatz 1a, 5020 Salzburg +43 (0)662 845346 [email protected] www.kulturvereinigung.com
MANAGEMENTKünstl. Geschäftsführung MMMag. Elisabeth Fuchs Kaufm. Geschäftsführung Mag. Josefa HüttenbrennerMarketingleitung DI Michael Sowa, MA
GEORG TRAKL FORSCHUNGS- UND GEDENKSTÄTTEDr. Hans Weichselbaum
KÜNSTLERISCHER LEITER STRASSENTHEATERProf. Klaus Gmeiner
ABONNENTENBETREUUNG UND KARTENVERKAUFDaniela Nejedly, MA, Angelika Galler, Gerlinde Majnik, Claudia Paulus, Uschi Salhofer, Regina Schellmann
EHRENAMTLICHES PRÄSIDIUM Präsident: Mag. Hans SchinwaldVizepräsident: Dr. Heinz Erich Klier Vizepräsident: Dr. Othmar Raus
GEW
INN
SPIEL-FORM
ULA
R
E-MAIL - ADRESSE
TELEFON
NU
MM
ER
PLZO
RT
STRASSE & HAU
SNU
MM
ER
VORN
AME
NAM
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Details zum
Programm
und die Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Rückseite
Mitm
achen und G
EWIN
NEN
!3 x 2 Karten // M
OZA
RTEUM
ORCH
ESTER & H
AG
ER: BRU
CKNER
3 x 2 Karten // FROM
BRO
AD
WAY TO
HO
LLYWO
OD
3 x 2 Karten // NEU
JAH
RSKO
NZERT CO
NCIERTO
ESPA
GÑ
OL (15.00 &
19.00 Uhr)
Große M
usik im G
roßen Festspielhaus
16
GEWINNEN Sie jeweils 3 x 2 KartenBei jeder Straßentheater-Vorstellung verlost die Salzburger Kulturvereinigung jeweils 2 Karten für folgende Veranstaltungen:
Do, 24. Sept. 2015 // 19.30 Uhr // Gr. Festspielhaus
BRUCKNERS SIEBTE Mozarteumorchester Salzburg // Leopold Hager
Fr, 16. Okt. 2015 // 19.30 Uhr // Gr. Festspielhaus
FROM BROADWAY TO HOLLYWOOD A tribute to Leonard Bernstein and John Williams Philharmonie Salzburg // Elisabeth Fuchs
Fr, 1. Jan. 2016 // 15.00 & 19.00 Uhr // Gr. Festspielhaus
NEUJAHRSKONZERT: CONCIERTO ESPAGÑOL Werke von Isaac Albéniz, Joaquín Rodrigo, Maurice Ravel und Arturo Marquez Philharmonie Salzburg // Cecilio Perera // Elisabeth Fuchs
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden zufällig ermittelt, die Ziehung und Verständigung der Gewinner erfolgt durch die Salzburger Kulturvereinigung innerhalb von 3 Tagen nach jeder Straßentheatervorstellung telefonisch oder per e-Mail. Der/die Teilneh-mer/in erklärt sich ausdrücklich damit einverstanden, dass die von ihm/ihr übermittelten personenbezogenen Daten elektronisch gespeichert und ausschließlich für Werbezwecke der Salzburger Kulturvereinigung verwendet werden. Ihre Einwilligung zur Datenspeiche-rung und Verwendung kann jederzeit per E-Mail widerrufen werden.
MITMACHEN und GEWINNEN!