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Konzeption Johanneskindergarten Hölderlinstrasse 22 72800 Eningen unter Achalm Tel: 07121 / 880425 Email: [email protected]

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Konzeption

Johanneskindergarten

Hölderlinstrasse 22 72800 Eningen unter Achalm

Tel: 07121 / 880425 Email: [email protected]

Johanneskindergarten ________________________________

Konzeption Johanneskindergarten 2014

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Inhaltsverzeichnis:

1. Grußwort des Trägers Seite 4 2. Vorwort Seite 5 3. Unser Kindergarten stellt sich vor

3.1 So sind wir zu finden Seite 6 3.2 Willkommen im neuen Johanneskindergarten Seite 7 3.3 Unser Betreuungsangebot auf einen Blick Seite 8 3.3.1 Verlängerte Öffnungszeiten Seite 9 3.3.2 Ganztagesbetreuung Seite 9 3.3.3 Abholzeiten Seite 9 3.3.4 Mittagessen Seite 9 3.4 Personal Seite 10

4. Gesetzliche Grundlagen 4.1 Das Recht auf Bildung und Erziehung Seite 12 4.2 Aufsichtspflicht Seite 12

5. Die Kinder und das pädagogische Fachpersonal

5.1 Unser Bild vom Kind Seite 13 5.2 Unsere Rolle als pädagogisches Fachpersonal Seite 14

6. Unsere pädagogische Arbeit

6.1 Unser pädagogischer Schwerpunkt Seite 15 6.2 infans Konzept Seite 16 6.2.1 Die 5-Module des infans Konzeptes Seite 17 6.2.2 Beobachtung / Themenfindung / Dokumentation Seite 18 6.3 Bildungsbereiche Seite 19 6.4 Tagesablauf 6.4.1 Tagesablauf Krippe Seite 22 6.4.2 Tagesablauf KiTa Seite 23 6.5 Feste und Aktivitäten Seite 24 6.6 Altershomogene Gruppen Seite 24 6.7 Angebote 6.7.1 Turnen Seite 24 6.7.2 Naturtage Seite 25 6.7.3 Spanischkurs Seite 25 6.7.4 Selbstbehauptungskurs Seite 25

7. Teamarbeit Seite 26

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8. Elternarbeit 8.1 Aufnahmegespräch Seite 27 8.2 Eingewöhnung Seite 27 8.3 Elternabende Seite 29 8.4 Entwicklungsgespräche Seite 29 8.5 Tür- und Angelgespräche Seite 29 8.6 Elternbeiräte Seite 29

9. Netzwerk Kindergarten Seite 30 9.1 Übergang in die Grundschule Seite 31

10. Schlusswort Seite 32

11. Literaturverzeichnis Seite 33

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1. Grußwort des Trägers

Sehr geehrte Eltern, die Eninger Einrichtungen für die Betreuung von Kindern bis zum 6. Lebensjahr sind äußerst vielfältig. Die einzelnen Einrichtungen haben sich Schwerpunkte gesetzt, um die Kinder gezielt in schwächeren Bereichen zu fördern oder besondere Fähigkeiten zu entwickeln. Somit hat jede Einrichtung ihr eigenes Profil. Im neuen Johanneskindergarten haben sich in jüngster Zeit durch den Neubau viele Veränderungen ergeben. Von einem Kindergarten mit Regelöffnungszeiten zu einer Ganztageseinrichtung mit mehr Plätzen für Kinder unter 3 Jahren. Auch mussten das pädagogische Profil gefunden werden. Im Johanneskindergarten wird sehr viel Wert auf Bewegung und Sport gelegt. Mit der Kooperation zwischen dem TSV Eningen Turnabteilung und dem Joki, ist eine gute Basis gefunden worden um das Profil Sport / Bewegung weiter auszubauen. Doch nicht nur darauf wird im „Joki“ wert gelegt. Verschiedene Projekte sind in den letzten Monaten etabliert worden, wie Spanischkurse, Selbstbehauptungskurs für die Vorschüler, regelmäßige Besuche im Seniorenzentrum St. Elisabeth oder aber auch der wöchentlich stattfindende Lesevormittag mit einem „Lese-Opa“. Mit dieser Broschüre haben Sie eine gute Entscheidungsgrundlage zur Hand, um für Ihr Kind die geeignetste Einrichtung finden zu können. Sie soll auch ein Beitrag zur Kinderfreundlichkeit, zur Transparenz der Arbeit und der pädagogischen Ziele in den gemeindlichen Einrichtungen sein. Mit freundlichen Grüßen Alexander Schweizer Bürgermeister

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2. Vorwort Liebe Eltern, liebe Leser, wir haben eine neue Konzeption für unseren Kindergarten erarbeitet,

damit WIR und SIE wissen, was wir tun. Nach unserem Umzug in unser neues Haus ist es für uns wichtig, nach so vielen Veränderungen, auch unsere Konzeption auf den neusten Stand zu bringen, um ihnen unsere Arbeit transparent vorstellen zu können. Die Konzeption soll erzählen, wie sich das Miteinanderleben bei uns im Johanneskindergarten gestaltet und aufzeigt, was hinter dieser Arbeit steht. In unserer Konzeption möchten wir den Kindergartenalltag und unsere Arbeit und Schwerpunkte vorstellen, transparent und für Eltern und Außenstehende verständlicher machen. Die allgemeine Öffentlichkeit, der Träger und andere Institutionen sollen einen Einblick in unsere Kindergartenpädagogik und in die vielseitigen Aufgabenbereiche einer pädagogischen Fachkraft erhalten. Unsere Konzeption ist und bleibt lebendig, denn immer wieder können und müssen bestimmte Punkte überdacht, neu diskutiert und eventuell verändert oder erweitert werden. Viel Spaß beim Lesen Ihr Team des Johanneskindergarten

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3. Unser Kindergarten stellt sich vor

3.1 So sind wir zu finden Der Johanneskindergarten liegt am Ende einer Sackgasse auf einer Anhöhe im Wohngebiet „Wenge“ mit Blick auf die Achalm und die Schwäbische Alb. Sie finden uns im süd-westlichen Ortsteil von Eningen, oberhalb des Wengestadions. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich das Ev. Johanneshaus und ein Spielplatz mit Spielwiese. Das Wohngebiet „Wenge“ besteht vorwiegend aus Einfamilien- und Reihenhäusern, sowie Spielplätzen und mehreren Grünflächen.

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3.2 Willkommen im neuen Johanneskindergarten

Im Jahr 1972 wurde der damals zweigruppige Johanneskindergarten von der Gemeinde Eningen übernommen. 1988 wurde eine weitere Kindergartengruppe im Haus eröffnet. Ab 2008 wurde eine Krippe mit 10 Kindern im Alter von 18 Monaten bis zu 3 Jahren installiert. Seit Januar 2011 nimmt die Krippe auch Kinder ab 12 Monaten auf. Im Gemeinderat wurde im Jahr 2012 der Neubau des Johanneskindergartens beschlossen. Baubeginn für den 1. Bauabschnitt erfolgte im Sommer 2012. Im März 2013 erfolgte der Umzug in den ersten Bauabschnitt und der alte Johanneskindergarten wurde in Folge des 2. Bauabschnitts abgerissen. Ab September 2013, mit Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes, eröffnet eine weitere Krippengruppe (Ganztagesgruppe) mit 10 Kindern im Alter von 1 bis 3 Jahren und eine Ganztagesgruppe mit 20 Kindern im Alter von 3-6 Jahren. Zu unserer Einrichtung gehört ein großzügiger Garten mit einem abgeschlossenen Bereich für die Krippe und einen Bereich für die Kinder über 3 Jahre (Kita), mit Sandkästen, verschiedenen Spielgeräten und Ballspielwiese.

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3.3 Unser Betreuungsangebot auf einem Blick Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 7 Uhr bis 17 Uhr Es gibt verschiedene Betreuungsbausteine die Sie für ihre Kinder, in unserer Einrichtung buchen können:

Betreuung 1 (32 Stunden): Mo bis Do 7:00 bis 13:30 Uhr Fr 7:00 bis 13:00 Uhr Betreuung 2 (35 Stunden): 4 Tage 7:00 bis 13:30 Uhr 1 Tag 7:00 bis 16:00 Uhr -> mit Mittagessen am langen Tag Betreuung 3 (41 Stunden): 3 Tage 7:00 bis 14:00 Uhr 2 Tage 7:00 bis 17:00 Uhr -> jeden Tag Mittagessen Betreuung 4 (44 Stunden): 2 Tage 7:00 bis 14:00 Uhr 3 Tage 7:00 bis 17:00 Uhr -> jeden Tag Mittagessen

Betreuung 5 (47 Stunden): 1 Tag 7:00 bis 14:00 Uhr 4 Tage 7:00 bis 17:00 Uhr -> jeden Tag Mittagessen

Betreuung 6 (50 Stunden): 5 Tage 7:00 bis 17:00 Uhr -> jeden Tag Mittagessen

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3.3.1 Verlängerte Öffnungszeiten Bei den „Verlängerten Öffnungszeiten“ haben sie die Möglichkeit ihr Kind 32 Stunden oder 35 Stunden in unsere Einrichtung betreuen zu lassen. Wenn ihr Kind länger als 13:30 Uhr in der Einrichtung ist, wird es bei uns am täglichen Mittagessen teilnehmen. Individuell an den anderen Tagen haben Sie die Möglichkeit ein Mittagessen dazu zu buchen. 3.3.2 Ganztagesbetreuung Ab 41 Stunden fängt die Ganztagesbetreuung für ihr Kind bei uns in der Einrichtung an. Ihr Kind wird bei uns jeden Tag Mittagessen und danach eine Ruhephase in Form von schlafen oder ausruhen erleben, bevor es wieder gestärkt in den Nachmittag geht. 3.3.3 Abholzeiten Bei uns in der Einrichtung gibt es diese festen Abholzeiten:

12:30 Uhr 13:00 Uhr 13:30 Uhr ab 14:00 Uhr flexibel bis 17 Uhr

3.3.4 Mittagessen Das Mittagessen wird von der Firma „insiva“ aus Reutlingen gekocht und ganz frisch in unsere Einrichtung angeliefert. Die Cateringfirma kocht mit regionalen Produkten und achtet auf saisonale Lebensmittel. Unsere Hauswirtschafterin richtet das Essen für ihr Kind jeden Tag an und die Kinder können in einer ruhigen Atmosphäre gemeinsam mit anderen Kindern essen. Am Nachmittag gibt es einen gemeinsamen Mittagssnack, der von den Erzieherinnen in Form von Obst und Gemüse zubereitet wird.

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3.4 Personal Bei uns in der Einrichtung arbeiten:

1 Einrichtungsleitung:

Diese trägt die Gesamtverantwortung für die Einrichtung. Ist verantwortlich für die Organisation und Personalführung. Trägt die Fach- und Dienstaufsicht und ist Ansprechperson für die Eltern, jedoch auch vereinzelt bei der pädagogischen Arbeit am Kind tätig. 1 stellvertretende Einrichtungsleitung:

Ist für die päd. Arbeit zuständig und unterstützt die Einrichtungsleitung, bei Abwesenheit der Einrichtungsleitung übernimmt sie die Gesamtverantwortung. Für den Krippenbereich übernimmt sie die Organisation und Verantwortung für die pädagogische Arbeit.

14 pädagogische Fachkräfte:

Diese sind für die Bildung, Betreuung und Erziehung Ihrer Kinder zuständig. Sie unterstützen und begleiten ihre Kinder in ihrem Entwicklungsprozess. Jede pädagogische Fachkraft ist für einen bestimmten Bildungsbereich in der Einrichtung zuständig. In diesem Bildungsbereich unterstützt sie die Kinder ihrem Tun und gibt Hilfestellung. Gleichzeitig ist die päd. Fachkraft als Bezugsperson für mehrere Kinder verantwortlich. Führt die Entwicklungsgespräche und führt den Portfolioordner.

1 Hauswirtschafterin:

Ist für alles rund um die Küche zuständig und erledigt bei uns den „Haushalt“. Bietet immer wieder verschiedene Aktionen für die Kinder im Bereich Ernährung an, unter anderem backen und kochen mit den Kindern. Ist verantwortlich für die Organisation des Essens und Hygiene in der Einrichtung.

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Sprachförderkräfte:

Die frühkindliche Sprachbildung und Sprachförderung ist zentrales Anliegen der Bildungspolitik Baden-Württembergs. Das Gesamtkonzept Baden-Württembergs zur Sprachförderung orientiert sich an der individuellen Entwicklung und an den Bildungsprozessen der Kinder. Deshalb sollen Kinder von Anfang an Unterstützung und Förderung erfahren. Die Sprachkompetenz aller Kinder wird durch eine ganzheitlich ausgerichtete Sprachbildung während der gesamten Kindergartenzeit gefördert. Haben Kinder ab 3 Jahre darüber hinaus besonderen zusätzlichen Sprachförderbedarf, ist Ziel der Landesregierung, diesen Kindern eine intensive Sprachförderung zuteil werden zu lassen. Dieser Bedarf stellt die Leitung und das Gesundheitsamt fest. Die Sprachförderkraft arbeitet stundenweise in der Einrichtung mit max. 120 Stunden im Jahr. Inklusionsassistentinnen:

Inklusion bedeutet: „Alle sind gleich und alle sind verschieden, keiner wird

ausgeschlossen.“ Ines Boban/Andreas Hinz (2004) Nach § 54 SGB XII der Eingliederungshilfe, begleiten die Assistentinnen das Kind, die Eltern und das Team bei der gelingenden Inklusion. Sie unterstützen stundenweise das Kind in der Tageseinrichtung und kooperiert wo erforderlich mit Fachdiensten und Ärzten. Sie halten sich an die Integrationsrichtlinien des bisherigen Landeswohlfahrtsverbandes Württemberg-Hohenzollern für die Gewährung von Eingliederungshilfe nach § 40 Abs. 1 BSHG. Und sind verpflichtet Entwicklungsberichte in Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften an alle beteiligten Institutionen zu erbringen. Inklusionsassistentinnen sind entweder beim Fachdienst für Assistenz, Beratung und Inklusion der Bruderhaus Diakonie oder bei der Gemeinde angestellt. Praktikanten:

In allen Bereichen unterstützen uns immer wieder Praktikantinnen aus den verschiedenen Fachschulen, wie z.B. der Ev. Fachschule für Sozialpädagogik in Reutlingen, Mathilde-Weber-Schule in Tübingen oder die Laura-Schradin-Schule in Reutlingen.

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4. Gesetzliche Grundlagen

4.1 Das Recht auf Bildung und Erziehung

Einerseits bildet der Orientierungsplan des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg die Grundlage für unsere Arbeit, andererseits werden unsere Aufgaben im achten Buch Sozialgesetzbuch (SGB VIII) in folgenden Paragraphen definiert: §22 Abs.3 sagt aus: „Bildung, Erziehung und Betreuung sind die Aufgaben von Kindertageseinrichtungen im Elementarbereich.“ Außerdem wird in den §§ 22 und 22a, sowie §1, Abs.1 ausgesagt: „ Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.“ 4.2 Aufsichtspflicht Die Eltern der Kinder, die den Johanneskindergarten besuchen, übertragen uns die Aufsichtpflicht innerhalb der Öffnungszeiten und bei Veranstaltungen oder Ausflügen nach vorheriger Absprache. Bei Veranstaltungen mit Beteiligung bzw. Anwesenheit der Eltern obliegt die Aufsichtspflicht bei den Eltern. Für uns heißt Aufsichtspflicht in erster Linie: Wir wissen „WER WAS WO MIT WEM SPIELT“. Wir beachten die individuelle Entwicklung des Kindes aufgrund unserer Beobachtungen und die Situation bzw. die Zusammensetzung der Spielpartner, wenn wir entscheiden, ob wir etwas „erlauben“ oder nicht. Wir überzeugen uns, das Regeln die mit den Kindern erarbeitet und besprochen werden, bekannt sind und eingehalten werden.

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5. Die Kinder und pädagogischen Fachkräfte 5.1. Unser Bild vom Kind

„Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, sondern jedes nur mit sich selbst.“

(Johann Heinrich Pestalozzi)

In unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind im Mittelpunkt. Wir nehmen ihr Kind an wie es ist und schätzen es als eigenständige Persönlichkeit.

Mit seinen Stärken, Vorlieben, seinen Bedürfnissen, seinen Träumen, seiner Lebendigkeit und seiner Neugierde.

Das Akzeptieren der Kinder ist die Vorraussetzung, um im Kindergarten einen Ort zu schaffen, indem gemeinsames Leben mit den Erzieherinnen und Kindern ein Lernen stattfinden kann. Die Aussage von Piaget: „Das Kind ist Akteur seiner eigenen Entwicklung“ bedeutet für uns, dass ihr Kind das Bedürfnis hat, sich zu entwickeln und zu entfalten. Wir begleiten und unterstützen den Entwicklungsprozess ihres Kindes, indem wir Geborgenheit und Schutz bieten und die Umgebung so gestalten, dass es ganzheitlich lernen, selbstständig werden, Selbstbewusstsein entwickeln und soziale Kompetenzen erwerben kann. Um das einzelne Kind besser in seiner Entwicklung unterstützen zu können, legen wir für jedes Kind ein Portfolio an. Ein Portfolio ist, nach dem infans-Konzept eine festgelegte Sammlung von Dokumenten, die in einem bestimmten Zeitraum entsteht und den Entwicklungsprozess des einzelnen Kindes verdeutlicht. Das Portfolio ist unser Handwerkszeug. Wir erhalten dadurch einen besonderen Blick in die individuelle Welt des Kindes. Wir bekommen ein besseres Verständnis für Themen und Interessen, Vorlieben und Stärken Ihres Kindes.

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5.2 Unser Rolle als pädagogische Fachkraft Während des ganzen Tages geben die pädagogischen Fachkräfte in den verschiedenen Räumen Impulse und Anregungen für vielfältige Spiel- und Lernmöglichkeiten. Zusätzlich finden immer wieder abwechslungsreiche Angebote wie Turnen, Theaterbesuche, Exkursionen statt, zu denen ihre Kinder eingeladen werden. Wir unterstützen die Eigeninitiative und Eigentätigkeit der Kinder und begleiten sie in ihrem Spiel und in ihrer Entwicklung. Diese Arbeit auf hohem Niveau kann nur von einem Team aus Fachkräften geleistet werden, von denen jede Einzelne über hohe fachliche Qualifikationen verfügt und diese in unsere gemeinschaftliche Arbeit einbringt. Individuelle Stärken und Interessen wie, Übungsleiterausbildung im Turnen, Musikalische Ausbildung oder Qualifizierung bei „Haus der kleinen Forscher“, bilden zusätzlich den Ausgangspunkt für die Qualifizierung jeder Mitarbeiterin in einem bestimmten Bildungsbereich. Somit ist sie zugleich Fachkraft für diesen und kann sich kontinuierlich und gezielt weiter entwickeln.

„Erzähle mir und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere,

lass es mich tun und ich verstehe.“ (Konfuzius)

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6. Unsere pädagogische Arbeit 6.1 Unser pädagogischer Schwerpunkt Sport und Bewegung Bewegung ist ein wichtiger Bestandteil für eine gesunde Entwicklung von Kindern. Dabei geht es um wesentlich mehr, als Kinder sich „nur“ austoben lassen. Sport und Bewegung fördern nicht nur körperliche Fitness, sondern sie unterstützen auch die Konzentrations- und Lernfähigkeit und sie beeinflussen das Sozialverhalten positiv. Bewegung ist unabdingbare Voraussetzung für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung von Kindern – sie ist somit Motor für die gesamte Persönlichkeitsentwicklung. Je früher eine gezielte Bewegungsförderung mit offenen und angeleiteten Angeboten beginnt, desto größer ist die Chance, dass die Kinder und Jugendlichen auch später als Erwachsene Spaß an Sport und Bewegung haben. Die Kooperation zwischen Kindergarten und Verein bietet dabei eine ideale Voraussetzung, da sie die fachlichen Kompetenzen der Partner bündelt und Synergieeffekte nutzt. Doch nicht nur Kooperationen mit den Vereinen, auch die tägliche Bewegung im Kindergarten ist ein fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Ziele der Bewegungsförderung:

Gesundheitlicher Aspekte: Setzen von altersgemäßen Wachstums- und Entwicklungsreizen, Ausgleich von Bewegungsmangel

Motorische Aspekte: Sammeln von vielfältigen Bewegungserfahrungen, Erweiterung der motorischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, wobei auch feinmotorische Fertigkeiten wie Schneiden, Sägen, Basteln, Umgang mit Schreib- und Malgeräten, Stiften und Pinseln nicht vernachlässigt werden sollen.

Soziale Aspekte: Bewegungsspiele als Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen zu fördern, z.B. Anpassen an einen Partner, Kooperation, Respektieren von Regeln.

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6.2 infans Konzept Im Johanneskindergarten arbeiten wir nach dem Infans- Konzept. Dies ist ein bewährtes Handlungskonzept, um die Erziehungs- und Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen nach den Zielsetzungen und Schwerpunkten des Orientierungsplanes umzusetzen. Dieses setzen wir folgendermaßen um: Das Kind eignet sich seine Umwelt durch das Spiel an, um sich mit ihr auseinander zu setzen, sie zu erforschen, sie zu begreifen und zu erproben. Das Infans – Konzept lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen, ihre Neugierde zu erwecken, ihren Forscherdrang und das Entdecken wollen zu unterstützen. Durch die eigene Motivation ihres Kindes ergeben sich im Spiel verschiedene Situationen, die es herausfordern und fördern. Unsere Rolle als Erzieherin besteht darin, ansprechende Spielsituationen zu schaffen, Bildungsprozesse anzuregen und sich selbst als Person in das Spiel mit einzubringen. Außerdem nutzen wir alle vorhandenen Räume und Materialien, um sie bewusst zu einer anregungsreichen Umgebung zu gestalten. Durch diese Gegebenheiten wird ihr Kind als Welteroberer gesehen. Dies bedeutet, dass sich ihr Kind in alltäglichen Spielsituationen selbst bildet. Durch die verschiedenen Materialien und die Anregungen der einzelnen Erzieherinnen, ergibt sich ein Selbstbildungsprozess. Damit ist nicht zu verstehen, dass ihr Kind sich selbst überlassen ist. Die Erzieherin ist aufgefordert, ihr Kind in seiner Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Sie schafft Impulse (Aktivitäten) in den unterschiedlichsten Bildungsbereichen, welche in der momentanen Entwicklungsphase ihres Kindes angemessen sind. Dadurch bieten wir ihrem Kind einerseits genug Sicherheit und andererseits den nötigen Freiraum Neues zu erobern.

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6.2.1 Die 5-Module des infans - Konzeptes

1. Modul Erziehungsziele und

Handlungsziele

4. Modul Dokumentation

5. Modul Bedingungen des

Gelingens und Vernetzung

2. Modul Beobachtung und

fachliche Reflektion

3. Modul Themen zumuten und beantworten

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6.2.2 Beobachtung / Themenfindung / Dokumentation Beobachtung, Themenfindung und Dokumentation gehören zu den zentralen Aufgaben unserer Arbeit. Beobachtung: Um einen Lernprozess des Kindes zu erkennen, legt sich das Team für eine bestimmte Anzahl von Kindern einen bestimmten Zeitraum fest, in denen diese in ihrem Spiel beobachtet werden. Lernprozesse werden erkennbar, wenn Kinder dabei beobachtet werden, wie sie Schritt für Schritt ihre Möglichkeiten und Grenzen erforschen und testen, wie sie die Welt kennen lernen und wie sie ihr ihren eigenen Ausdruck geben. Themen: Die schriftlich festgehaltenen Beobachtungen der Kinder stellen die Basis für den Austausch der Erzieherinnen dar. Durch die genaue Beobachtung des einzelnen Kindes sollen die Bildungsthemen, an denen die Kinder aktuell „arbeiten“ von den Erzieherinnen erkannt werden. Diese Bildungsthemen werden durch Impulse (Angebote) von den Erzieherinnen „beantwortet“ um den Kindern eine Weiterführung ihrer Themen zu ermöglichen. Zugleich sollen diese auch die Kinder über ihre Grenzen ihres jeweiligen Erfahrungshorizontes hinausführen. Dokumentation: Jeder Impuls wird schriftlich (teilweise mit Foto) dokumentiert, um die Bildungsprozesse des Kindes festzuhalten. Diese werden im Portfolio des Kindes aufbewahrt. Zusätzlich werden Ergebnisse von Tätigkeiten wie z.B. Bilder und Zeichnungen des Kindes, die ersten Schreibversuche und Schreibdokumente, Fotos von Bauwerken oder Spielsituationen dokumentiert. Wichtige Erlebnisse wie Schließung einer Freundschaft oder Ereignisse in der Familie werden ebenso festgehalten.

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6.3 Bildungsbereiche Bewegung: Bewegung bedeutet ganzheitliches Lernen, in der Bewegung nimmt ihr Kind seinen Körper bewusst war. Durch Bewegung bekommt das Kind ein Gefühl für seine individuellen Fähigkeiten. Beim Hüpfen, Fahren, Klettern, Balancieren,… sammelt es grundlegende Bewegungserfahrungen. Durch spielerisches Tun erlebt ihr Kind Erfolg und Misserfolg, erkennt seine eigenen Grenzen und stärkt somit das eigene Selbstbewusstsein. Bewegung dient der körperlichen Gesundheit: das Herz – Kreislaufsystem wird angeregt, die Muskulatur wird trainiert und die Koordination verbessert. Atelier und Kreativstudio: Hier hat ihr Kind die Möglichkeit, seine Fantasie und Kreativität auszuleben und Gefühle und Erlebnisse auszudrücken. Dies geschieht einerseits durch das bereitstellen verschiedenster Materialien, Werkzeuge und Anschauungsobjekten. Andererseits lernt ihr Kind verschiedene Techniken der Gestaltung (z.B. Falten, Druck, Absprengtechnik, Umgang mit Stein und Ton) beim Schneiden, Malen, Kleben,… kennen und differenziert die Feinmotorik. In der Gemeinschaft werden soziale Fähigkeiten sensibilisiert. Bei allem kreativen Arbeiten steht der Prozess, die Erfahrung im Vordergrund und nicht das Produkt! Experimentierwerkstatt:

Hier kann ihr Kind seine nähere und weitere Umgebung entdecken und verstehen. Es erforscht Naturphänomene aus den Bereichen Physik / Chemie, Geologie / Astronomie, Biologie / Umwelt und Technik und kann seinen Forscherinstinkt ausleben, seinen Wissensdurst anhand von Anschauungsmaterial und gezielten Experimenten stillen. Dadurch kann ihr Kind über Dinge aus der Natur staunen und wir unterstützen es in der Entwicklung seiner Wertschätzung gegenüber unserer Welt.

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Logik und Mathematik: Hier geht es nicht allein um den Umgang mit Zahlen. Ihr Kind macht schon sehr früh erste Erfahrungen mit Raum und Zeit, es lernt Messen, Schätzen, Ordnen und Vergleichen. Das Verständnis für geometrische Figuren kann über konkrete Gegenstände, aber auch durch den Tastsinn erreicht werden. Im Außengelände kann es Erfahrungen mit vielfältigen natürlichen Formen machen wie z.B. Sand, Erde, Wasser, Steinen und Pflanzen. Ihr Kind bekommt viele Anregungen, um die logische Anordnung von Dingen, ein Mengenverständnis und ein Ordnungsgefühl zu entwickeln. Bau- und Konstruktionsbereich: Mit verschiedenem Baumaterial (Bauklötze, Lego, Steine,…) gestaltet ihr Kind Flächen und Räume nach seinen eigenen Vorstellung. Nebenbei erfährt es die Gesetzmäßigkeiten der Statik. Ihr Kind schult sein räumliches Vorstellungsvermögen. Es sammelt Erfahrungen mit Höhe und Breite. Rollenspielbereich: Im Rollenspielbereich hat ihr Kind die Möglichkeit in die unterschiedlichsten Rollen zu schlüpfen. Dadurch wird erlebtes verarbeitet und kann dann im Kopf ihres Kindes besser eingeordnet werden. Auch unbekanntes oder unerwünschtes Verhalten wird erprobt. Das Rollenspiel ist sehr vielseitig und spricht deshalb auch eine enorme Bandbreite vieler Bereiche an:

o Soziale Wahrnehmung o Selbstwahrnehmung o Fremdwahrnehmung o Fantasie o Kreativität o Gemeinschaft o Sprache o Ausdruck

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Schreibwerkstatt und Bibliothek:

In der Schreibwerkstatt/Bibliothek wird das Bewusstsein der Kinder für Sprache, Sprachstile, Laute und Reime etc. gebildet. Ihr Kind erwirbt Freude am Sprechen und am Dialog. Es lernt aktiv zuzuhören und seine Gedanken und Gefühle sprachlich differenziert mitzuteilen

Musikraum: Ihr Kind erfährt durch die Musik Freude und Entspannung, z.B. beim Singen, Musizieren, Musik hören und Tanzen. In der Musikwerkstatt kann sich ihr Kind mit den unterschiedlichen musikalischen Facetten auseinandersetzen, wie Töne, Rhythmen,… Es hat die Möglichkeit, die unterschiedlichen Instrumente auszuprobieren und kennen zu lernen. So erlebt ihr Kind Musik als festen Teil seiner Erlebniswelt und als Möglichkeit, seine Gefühle dadurch auszudrücken.

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6.4 Tagesablauf 6.4.1 Tagesablauf der Krippe Uns ist es wichtig, mit Ihrem Kind einen strukturierten Tagesablauf zu durchlaufen, um ihm dadurch Sicherheit und Orientierung zu geben. Doch wird der Tagesablauf auch flexibel an den Bedürfnissen der Kinder angepasst. Ein einjähriges Kind hat zum Beispiel ein anderes Schlafbedürfnis, als ein zweijähriges. 7:00 bis 9:00 Uhr Zeit zum ankommen in der Krippe,

Verabschiedung von Mama und Papa 8:00 bis 10:00Uhr In dieser Zeit werden wir gemeinsam mit allen Kindern

frühstücken 9:00 bis 10:30 Uhr verschiedene Aktivitäten und Angebote finden in den

Bildungsbereichen statt 10:30 bis 11:30 Uhr Zeit im Garten oder Spaziergänge in die nähere Umgebung ca. 11:45 Uhr Mittagessen für die Kinder die Essen gebucht haben Freispiel für die Kinder, die nicht in der Einrichtung zu

Mittag essen 12:30 bis 14:00 Uhr Mittagsruhe für die Ganztageskinder 12:30 Uhr Abholzeit 13:00 Uhr Abholzeit 13:30 Uhr Abholzeit 14:00 bis 16:00 Uhr Freies Spiel und gemeinsame Beschäftigung, bzw. bis die Kinder abgeholt werden. 14:00 bis 17:00 Uhr 15:00 Uhr Imbiss

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6.4.2 Tagesablauf der KiTa Uns ist es wichtig, mit Ihrem Kind einen strukturierten Tagesablauf zu durchlaufen, um ihm dadurch Sicherheit und Orientierung zu geben. 7:00 bis 9:00 Uhr Zeit zum Ankommen 9:00 Uhr Morgenkreis in den altershomogenen Gruppen

Kinder, die in dieser Zeit zur Kita kommen, können ganz leise herein schleichen um den Morgenkreis nicht zu stören

9:00 bis 11:00 Uhr Themenbearbeitung in den Bildungsbereichen

Offenes Frühstück, die Kinder gehen in diesem Zeitrahmen nach eigenem Ermessen frühstücken, somit haben sie die Möglichkeit begonnene Aktivitäten zu Ende zu bringen

11:15 bis 12:30 Uhr Frischluftphase 12:15 Uhr Mittagessen für die Ganztageskinder 12:30 Uhr Abholzeit 13:00 Uhr Abholzeit 13:30 Uhr Abholzeit 13:00 bis 14:00 Uhr Mittagsschlaf, je nach Schlafbedürfnis der einzelnen Kinder Wachgruppe im Mehrzweckraum 14:00 bis 16:00 Uhr Freies Spiel, Garten und gemeinsame Beschäftigung, bzw. bis die Kinder abgeholt werden 14:00 bis 17:00 Uhr 15:30 Uhr Obstrunde

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6.5 Feste und Aktivitäten Bei uns in der Einrichtung gibt es Feste und besondere Tage als Höhepunkte. Sie bringen uns gemeinsame Vorfreude, vielfältige Erfahrungen und schöne Erinnerungen. Unsere Feste gestalten wir je nach Themen und Zielen unserer momentanen Arbeit. Diese Höhepunkte finden mal mit und mal ohne Eltern statt. Weitere Feste und Aktivitäten:

- Laternenfest

- Nikolausfeier

- Weihnachtsfeier

- Faschingsfeier

- Teilnahme am Faschingsumzug

- Familiengottesdienst

- Osterfeier

- Mutter-/ Vatertag

- Sommerfest

- Ausflüge

- Exkursionen, z.B. Besuch von öffentlichen Einrichtungen wie Museum, Feuerwehr, Polizei, Bäckerei, Weihnachtsmarkt

6.6 Altershomogene Gruppen Die Minis, Midis und Maxis treffen sich von Dienstag bis Freitag immer jeweils in ihren Gruppen zur Morgenrunde. Dort wird der Tag und die Woche besprochen, an den verschiedenen Projekten gearbeitet, gesungen und die Kinderkonferenz abgehalten. Jeden Montag treffen sich alle (Krippe, Minis, Midis und Maxis) gemeinsam im Mehrzweckraum um die Woche gemeinsam zu starten. 6.9 Angebote 6.9.1 Turnen Die Kinder gehen 14tägig in die Turnhalle zum Turnen. Dort wartet auf sie eine spannende Bewegungslandschaft, die von einer ausgebildeten Übungsleiterin aufgebaut und betreut wird. Kooperation mit dem Turnverein.

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6.9.2 Naturtage Einmal im Monat findet unser Naturtag statt. Wir erkunden mit den Kindern in verschiedenen Gruppen die nähere Umgebung und erleben ihr Umfeld. 6.9.3 Spanischkurs Heutzutage kommen viele Kinder mit einer zweiten Sprache in Berührung. Der frühe Kontakt mit einer Fremdsprache vereinfacht das erlernen. Gerade deswegen bieten wir schon im Kindergartenalter den Kindern an die ersten Wörter zusammen zu lernen und zu sprechen. Auf unterschiedlicher Art und Weise werden die Kinder mit der Sprache konfrontiert, über Musik, Geschichten und Spiele. Wir konnten zwei engagierte, spanischsprechende Frauen gewinnen, die den Spanischkurs bei uns in der Einrichtung anbieten. 6.9.4 Selbstbehauptungskurs Wir bieten für unsere Maxis einen Selbstbehauptungskurs hier im Kindergarten an. Ziel dieses Kurses ist, dass Kinder sich selbstbewusst verhalten und nein sagen können. In unübersichtlichen Situationen sollen sie Handlungsmöglichkeiten abrufen können, die sie schnell und sicher aus der Situation herausbringt. Mit Frau Barbara Götz konnten wir für dieses Projekt eine erfolgreiche Trainerin für Selbstbehauptung und Selbstverteidigung gewinnen.

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7. Teamarbeit Das Arbeiten in Bildungsbereichen setzt Geschlossenheit sowie ein gut organisiertes und aufeinander eingespieltes Team zum Wohle der Kinder und zur Sicherheit der Eltern voraus. Grundlage hierfür ist für uns ein hohes Maß an gemeinsamen pädagogischen Überzeugungen und Wertvorstellungen. Das bedeutet, dass ein ständiger Austausch zwischen den pädagogischen Fachkräften stattfinden muss und jedes Teammitglied Verantwortung übernimmt für einzelne Bereiche, für die gesamte Einrichtung und für jedes einzelne Kind. Bei uns in der Einrichtung sind Zuständigkeiten klar definiert und verteilt, Absprachen und Regeln werden von allen eingehalten. Jedes Teammitglied kann und soll sich mit all seinen Ideen, Stärken und Fähigkeiten in die Arbeit mit einbringen. Das setzt voraus, dass wir uns gegenseitig tolerieren, akzeptieren und vertrauen. Wir legen Wert auf Offenheit und Flexibilität, Zuverlässigkeit und gegenseitige Unterstützung. Ebenso wichtig ist uns Kritik-, Reflexions- und Kompromissbereitschaft und immer haben wir vor Augen, anstehende Arbeiten und Aufgaben gemeinsam zu bewältigen und unsere Ziele mit Motivation, Freude und Engagement zu verfolgen.

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8. Elternarbeit Die Familien unterstützende und ergänzende Arbeit in unserer Einrichtung kann nur im engen Zusammenwirken mit den Eltern gelingen. Pädagogische Fachkräfte und Eltern tauschen ihre Erziehungsvorstellungen aus und kooperieren gemeinsam zum Wohl des Kindes. 8.1 Aufnahmegespräch Das Aufnahmegespräch wird von der Einrichtungsleitung geführt und es dient dazu, wichtige Formalitäten zu klären und einen Überblick über die Einrichtung zu erhalten: Gewünschtes Betreuungsangebot Aushändigung der Aufnahmeunterlagen und Joki Info

Danach haben die Eltern und das Kind die Möglichkeit die zuständige Bezugserzieherin kennenzulernen und folgende Punkte zu besprechen: 1. Tag in der Kita Ablauf Eingewöhnung 8.2 Eingewöhnung Aufgrund unserer Erfahrungen gewöhnen wir die Kinder nach dem „Berliner Eingewöhnungsmodell“ ein. Es ist eine sanfte Methode, die Ihrem Kind den Übergang aus der Familie in unsere Einrichtung erleichtert. Das Berliner Eingewöhnungsmodell nach infans (Laewen, Andres & Hedevari 2003) stützt sich auf die Bindungstheorie von John Bowlby. Die Grundlage des Modells ist die Beachtung der Bindung des Kindes an seine Mutter und der unterschiedlichen Bindungsqualitäten. In der Regel werden mit der Anwendung des Berliner Eingewöhnungsmodells ein bis ca. drei Wochen für die Eingewöhnung eines Kindes benötigt. Für die Dauer der Eingewöhnungszeit Ihres Kindes empfehlen wir, dass sie sich ein bis zwei Wochen Zeit nehmen. Ihr Kind braucht während dieser Zeit Ihre Begleitung und Unterstützung. Sie geben Ihrem Kind die Sicherheit und den Schutz, den es braucht, um sich auf etwas Neues einzulassen. Achten Sie darauf, dass die Eingewöhnung in den Kindergarten nicht mit anderen Veränderungen in Ihrer Familie zusammenfällt. Auch bitten wir Sie, Ihren Urlaub so zu planen, dass Ihr Kind während oder kurz nach der Eingewöhnungsphase regelmäßig die Einrichtung besucht.

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Mit Ihrer Begleitung erleichtern Sie Ihrem Kind den Übergang in den Kindergarten. Dennoch kann es sein, dass die Vielfalt der neuen Eindrücke Ihr Kind während der ersten Wochen in der neuen Umgebung schneller als gewohnt ermüden lässt oder es ungewohnte Reaktionen zeigt. Ablauf der Eingewöhnung

Im Folgenden wird der genaue Ablauf der Eingewöhnung beschrieben. Dennoch ist es uns wichtig, dass die Eingewöhnung individuell auf die Bedürfnisse Ihres Kindes abgestimmt ist. Daher kann es auch sein, dass sich die verschiedenen Phasen bei Ihrem Kind länger bzw. kürzer gestalten. Über den genauen Ablauf der Eingewöhnung Ihres Kindes werden wir Sie jeden Tag informieren und Ihnen die weiteren Schritte erklären. Die ersten zwei bis drei Tage – Grundphase In den ersten zwei bis drei Tagen bleiben Sie mit Ihrem Kind ca. 1,5 Stunden in der Einrichtung. Um dem Kind eine Orientierung in seiner neuen Umgebung zu erleichtern, werden Sie mit dem Kind in den verschiedenen Bildungsbereichen sein und haben so die Möglichkeit Ihr Kind beim Spielen zu beobachten. Und auch Ihr Kind kann jederzeit zu Ihnen kommen. Ab dem dritten oder vierten Tag - Trennungsphase Ab dem dritten oder vierten Tag werden Sie sich nicht mehr im Gruppenraum bei Ihrem Kind aufhalten. Sie werden ins Elternzimmer gehen, somit ist für ihr Kind klar, dass wenn es Sie braucht jederzeit zu Ihnen kann. Dies sind die ersten Trennungsversuche. Nach einem weiteren Tag werden Sie nur noch für ein paar Minuten aus dem Raum gehen. Die Erzieherin wird Sie dann gemeinsam mit Ihrem Kind verabschieden und sie dürfen die Einrichtung verlassen. Der Zeitraum wird ganz individuell zwischen Ihnen und der Erzieherin vereinbart. Die folgenden Tage – Stabilisierungsphase Für die folgenden Tage wird Ihr Kind immer länger bei uns in der Einrichtung bleiben und den Tagesablauf besser kennenlernen. Schlussphase Sie halten sich nicht mehr in der Einrichtung auf, sind aber jederzeit erreichbar. Nach ca. 6 Wochen findet ein Eingewöhnungsgespräch mit der Bezugserzieherin statt.

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8.3 Elternabende Elternabende bilden neben Elterngesprächen die klassische Form der Elternarbeit im Kindergarten. Sie dienen in der Regel der Information über die pädagogische Arbeit oder der Elternbildung, wenn z.B. Erziehungsfragen thematisiert werden. Zusätzlich gibt es thematische Elternabende mit einer externen Fachkraft zu bestimmten Themen. Diese können in Kooperation mit anderen Tageseinrichtungen der Gemeinde stattfinden. 8.4 Entwicklungsgepräche Entwicklungsgespräche haben einen festen Platz in unserer pädagogischen Arbeit. Sie finden in regelmäßigen Abständen (mind. 1 -2 mal im Jahr) und bei Bedarf der Eltern statt. Die jeweilige Bezugserzieherin mit einer pädagogischen Fachkraft der altershomogenen Gruppe wird das Gespräch führen. 8.5 Tür- und Angelgespräche Über Erlebtes und Befinden des Kindes tauschen sich die Erzieherinnen mit den Eltern in der Bring- und Abholzeit aus. Tür- und Angelgespräche finden spontan statt, es handelt sich um einen kurzen Informationsaustausch. 8.6 Elternbeiräte Der Elternbeirat:

Ist eine von den Eltern gewählte Vertretung und somit Bindemitglied zwischen den Eltern, den pädagogischen Fachkräften und dem Träger.

Wird einmal im Jahr gewählt. Die Erziehungsberechtigten wählen aus ihrer Mitte für die Dauer eines Jahres den Elternbeirat.

Engagiert sich für die Belange der Kinder und vertritt die Interessen der Erziehungsberechtigten in der Kindertagesstätte.

Elternbeiratssitzungen zum gegenseitigen Austausch finden regelmäßig statt.

„Gegenseitiges Vertrauen ist wichtiger als gegenseitiges Verstehen.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

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9. Netzwerk Johanneskindergarten Um die Bedürfnisse des einzelnen Kindes und dessen Eltern gerecht zu werden und um eine ganzheitliche Förderung zu stärken, ist uns eine Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen pädagogischen Einrichtungen und Fachdiensten besonders wichtig.

Ev. Kirchen-

gemeinde

Andere

Kindergärten

Sprachheil-

schule

Ortsansässige

Vereine

Altersheim

Bibliothek

Grundschule

Fachberatung Kindertages-

stätten

Jugend-

verkehrsschule

Fachschulen für Sozialpädagogik

Gesundheits-amt Zahnpflege

Johannes

kindergarten

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9.1. Übergang in die Grundschule Ihr Kind ist in der Regel hoch motiviert, sich auf den neuen Lebensraum Schule einzulassen. Dennoch ist der Schuleintritt ein Übergang in seinem Leben, der mit Unsicherheit einhergeht. Wenn ihr Kind auf vielfältige Erfahrungen und Kompetenzen von der Zeit im Kindergarten zurückgreifen kann, sind die Chancen hoch, dass es der Einschulung mit Stolz, Zuversicht und Gelassenheit entgegen sieht. Damit der Übergang in die Schule gut gelingt, bieten wir in unserer Einrichtung:

Regelmäßige Angebote für Ihr Schulkind Fachgespräche zwischen Erzieherinnen und Lehrern Schnupperbesuch vor der Einschulung in der Grundschule Besuche der Lehrkräfte in unserer Einrichtung Besuche von Schülern als Vorlesepaten

an.

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10. Schlusswort Vieles von dem, was Kinder im Kindergarten lernen, tragen sie nicht vorzeigbar in der Hand mit nach Hause. Dennoch haben sie eine Menge erfahren und gelernt:

Qualitäten und Kompetenzen, die Stark machen für das persönliche Leben. Im aktuellen Prozess bleiben damit wir auf die

Bedürfnisse der Kinder und Familien reagieren können Den Weg der kleinen Schritte gehen Niemanden überfordern, sondern fördern und begleiten

Unsere Konzeption spiegelt diese Prozesshaftigkeit wieder. Unsere Pädagogik wird geprägt von lebendigen Wesen und entwickelt sich immer fort. Um diesen gerecht zu werden, ist die Arbeit mit der Erstellung der Konzeption nicht beendet, sondern muss ständig weitergeführt werden. Wir freuen uns auf eine gemeinsame erlebnisreiche Zeit

Ihr Team des Johanneskindergarten

„Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information.“

(Albert Einstein)

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11. Literaturverzeichnis Huppertz, Norbert: Wir stellen eine Konzeption.

Anleitung und Beispiele aus der Kindergartenpraxis, 1. Auflage Don Bosco Verlag, 1996

Landeswohlfahrtsverband Württemberg – Hohenzollern Dezernat Jugend – Landesjugendamt: Bildung in der Kindertagesstätte Heft Nr.2 Andres Beate und Koch Julia: Die ersten Schritte im Zehn-Stufen-Projekt-Bildung. Stuttgart, Oktober 2003 Ministerium für Kultus und Sport Baden-Württemberg: Lebensraum Kindergarten. Pädagogische Anregungen für Ausbildung und Praxis, 1981 Herder Verlag, Freiburg-Verlag Ernst Kaufmann, Lahr Beate Andres und Hans-Joachim Laewen: Das infans-Konzept der Frühpädagogik Verlag das Netz Kindergartenpädagogik von Martin R. Textor