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JOURNALVorarlberg Oktober 2006
Bäuerliches Schul- und Bildungszentrum für Vorarlbergw w w . v
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Neu- und ErweiterungsbauTag der offenen Tür am Donnerstag, 26. Oktober 2006
Neu- und ErweiterungsbauTag der offenen Tür am Donnerstag, 26. Oktober 2006
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• Baukosten: € 12,375 Mio.• Spatenstich: Schule –
7. Juni 2004, landw. Betrieb – 10. Juli 2006
• Eröffnung: 25. Oktober 2006
• Verbaute Holzmenge: Schule – 1450 fm,
landw. Betrieb: 650 fm• Neu geschaffene Unter-
richtsfläche: 1500 m²• Nettogrundrissfläche:
10.170 m²• Wirtschaftsküche: 650 Mahlzeiten/Tag
• Anzahl Schüler: 300• Internatsplätze: 178
• Außerschulische Veran-staltungen/Jahr: 317
J O U R N A L Bäuerl iches Schul- und Bildungszentrum für Vorar lberg
Seit vielen Generationen prägen Bauernfamilien mit ihrer Arbeit das Bild und den Charakter unseres Landes als attraktiven Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum.
Eine wettbewerbs- und zukunftsfä-hige Land- und Forstwirtschaft sowie vergleichbare Lebensbedingungen im ländlichen Raum wie auch die Stärkung des Arbeitsplatzes und Familienunternehmens Bauernhof sind und bleiben wichtige Ziele der Vorarlberger Lan-desregierung. Es gilt, regionale Spielräume für die Landwirtschaft – insbesondere für die Bergbauern – auch künftig zu erhalten.Die Vorarlberger Landesregierung bekennt sich zu einer wettbewerbs- und zukunftsfähigen Land- und Forst-wirtschaft. Eine wichtige Grundlage dafür ist die gute Ausbildung der bäuerlichen Jugend am Bäuerlichen Bildungszentrum Hohenems. Die Ver-doppelung der Schülerzahlen in den letzten zehn Jahren ist sehr erfreulich und zeigt, dass das Bildungsangebot von der bäuerlichen Jugend sehr gut angenommen wird. Wurde vor
20 Jahren noch diskutiert, ob ein Landwirt eine schulische Ausbildung zur Ausübung des Berufs benötigt, ist dies heute selbstverständlich. Die schulische Ausbildung ist eine wichtige Grundlage für die positive Zukunft der Landwirtschaft.
Vorarlberger Weg
Wichtige Eckpunkte des Vorarlberger Weges sind das hohe Vertrau-en der Bevölkerung in die Vorarlberger Bauern und ihre Leistungen, die enge Zusammenar-beit und Vernetzung mit Gewerbe, Handel und Tourismus, die Nutzung von Holz als natürlicher Baustoff und Energie-träger, hohe Standards
in der Tiergesundheit sowie gute Bildungs- und Beratungsangebote.Das Bäuerliche Schul- und Bildungs-zentrum ist Garant dafür, dass die Landwirtschaft in Vorarlberg auch in Zukunft auf bestens ausgebildetes Personal zurückgreifen kann und sich die Qualität der Vorarlberger Landwirtschaft auch weiterhin auf höchstem Niveau befindet.
Dr. Herbert SausgruberLandeshauptmann
Zum GeleitBäuerliches Schul- und Bildungszentrum
Die Kapelle lädt zur gemeinsamen Meditation ein. 300 Schülern bietet die Landwirtschaftsschule Platz.
Bäuerl iches Schul- und Bildungszentrum für Vorar lberg J O U R N A L
Beste Ausstattung für beste Ausbildung.Moderne Klassenräume für modernen Unterricht.
PROGRAMMMittwoch, 25. Oktober 2006, 10.30 Uhr – offizielle Eröffnung
• Begrüßung: Direktor Dipl.-Ing. Markus Schwärzler
• Grußworte: Bgm. Dipl.-Ing. Richard Amann
• Informationen zum Erweite-rungsbau: LR Dieter Egger
• Bilddokumentation• Investition für die Zukunft:
LH Dr. Herbert Sausgruber• Vorstellung eines Jugend-
projektes • Kirchliche Segnung: Diözesan-
bischof Dr. Elmar Fischer, Pfarrer Georg Varghese Tha-niyath
• Empfang • Musikalische Umrahmung:
Vorderwälder Stubenmusik, stimm.art Hohenems
Donnerstag, 26. Oktober 2006, 10 bis 17 Uhr – Tag der offenen Tür
• Präsentation der Räumlich-keiten
• Kinderprogramm• Schülervorführung• Modeschau• u. v. m.
Das Wegkreuz wurde von den Schülern selbst gestaltet und gefertigt.
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Der Ursprung der bäuerlichen Bil-dung liegt bereits ein Jahrhundert zurück. Am 15. November 1900 wurde die erste Käsereischule der Monarchie in Doren gegründet.
Am 4. November 1920 folgte die Eröffnung der Landwirtschaftsschule in der Mehrerau in Bregenz. 15 Jahre später, am 14. Okto-ber 1935, war es dann so weit, dass auch für die Bauerntöchter des Landes in Gauenstein bei Schruns eine eigene Ausbildungsstätte eröff-net werden konnte.Weiterentwicklungen haben zum Bäuerlichen Schul- und Bildungs-zentrum für Vorarlberg geführt. Durch den nun abgeschlossenen Erweiterungsbau sind uns optimale Rahmenbedingungen gegeben, um den Bildungsauftrag bestmöglich wahrnehmen zu kön-nen. Bildung ist nur in einer guten Atmos-phäre erfolgreich. Wir freuen uns, dass es den Architekten hervorra-gend gelungen ist, mit Offenheit, Transparenz und Zweckmäßigkeit einen besonderen Ort der Begegnung
zu schaffen. Unser Haus ist nicht nur für schulische Ausbildung, sondern auch bei der Beherbergung und in der Erwachsenenbildung Begeg-nungsstätte. 300 Mädchen und Buben, von denen 178 im Internat wohnen, nützen derzeit das Ausbil-dungsangebot.Das BSBZ ist auch Ort der gelebten
Kreislaufwirtschaft. Seit 1995 wird unser landwirtschaftlicher Lehrbetrieb als bio-logisch wirtschaften-der Betrieb geführt. Das neue Wirtschafts-gebäude wird für die Bauern des Landes Vorbildcharakter in der Umsetzung der gesetzlichen Bestimmung in der Tierhaltung haben. Die innere Geschlos-
senheit des Betriebes zeigt sich auch in der Verbindung von Pro-duktion, Veredelung, Vermarktung und Dienstleistung. Großzügige Verarbeitungsräume im Milch-, Fleisch- und Spezialitätenbereich bieten ab nun neue Möglichkeiten und sind eine Herausforderung zur Weiterentwicklung. Die Verwendung von Holzhackgut beim Heizen und
die Nutzung der Sonnenenergie über eine Solaranlage zeigen, dass unser Haus auch eine Vorbildfunktion in puncto erneuerbare Energie verfolgt. Die gelebte Kreislaufwirtschaft ist auch im Einsatz des Hauptbaustof-fes sichtbar geworden. Sowohl der Schulneubau wie auch das land-wirtschaftliche Wirtschaftsgebäude wurden mit dem heimischen Baustoff Holz errichtet. Sägeraue Wände in den Büro- und Klassenräumen sowie in den Werkstätten unterstreichen diese Zielsetzung. Sie sind direk-ter Bezugspunkt zu Gelerntem im Klassenraum.
Bäuerl iches Schul- und Bildungszentrum für Vorar lberg J O U R N A L
Tradition verpflichtetBäuerliches Schul- und Bildungszentrum – eine schulische Oase im Grünen
Beste Ausstattung für beste Ausbildung. Optimale Bedingungen für den Bildungsauftrag.
IMPRESSUMHerausgeber: Vorarlberger Graphische Anstalt Eugen Russ & Co., Gutenbergstraße 1, 6858 Schwarzach Medieninhaber und Hersteller: Vorarlberger Medienhaus, Gutenberg- straße 1, 6858 SchwarzachRedaktion & Fotos: BSBZAnzeigenberatung: Georg Flatz, Vorarlberger Medienhaus, Gutenberg-
straße 1, 6858 Schwarzach, 05572 501-114,
Fax 05572 501-97114, E-Mail: georg.flatz@ medienhaus.at
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178 Schüler nutzen das BSBZ-Internat.
Dipl.-Ing. Markus Schwärzler
Direktion• Direktor Dipl.-Ing.
Markus Schwärzler• geb. 22. 1. 1960 • wohnhaft in Hittisau• verheiratet, 3 Töchter• bewirtschaftet selbst
eine Landwirtschaft• 1981 Matura an der HBLA
Raumberg• 1982 – 1987 Studium der
Landwirtschaft (Tierpro-duktion) an der Universität für Bodenkultur in Wien
• 1988 – 1996 Lehrer an der Landwirtschafts-schule und Verwalter am landw. Lehrbetrieb Rheinhof
• seit 1996 Schulleiter
Adresse SchuleBäuerliches Schul- undBildungszentrum für Vor-arlberg, Rheinhofstraße 166845 Hohenems, Tel. 05576 73316, Fax 05576 73316-48, E-Mail: [email protected]: www.bsbz.at
A U S B I L D U N G S W E G E• Fachschule für Landwirtschaft und
Landschaftspflege• Fachschule für Ländliche Hauswirt-
schaft• Fachschule für Berufstätige• Erwachsenenbildung für die Men-
schen im ländlichen Raum
Zusatzangebot:• Durchstieg in eine höhere Schule• Forstanschlusslehre• Spezialisierung auf Landschafts-
pflege• Zusatzausbildung zum Schilehrer• Lehrzeitanrechnungen• Traktorfahrschule• Reiterpass• Jägerschule• Fischerausbildung• ECDL
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Jung. Aktiv. Kreativ.
Schöpferisch zu denken und handeln, heißt kreativ
zu sein. Sich selbst ver-wirklichen, kann heißen,
sein eigenes Trachten-kleid zu nähen oder ein
topmodisches Outfit, ein Gesteck zum Gedeck in
den Farben der Jahreszeit zu fertigen oder im Team
und großen Stil ein ganzes Dekorationsprojekt zu
übernehmen.
J O U R N A L Bäuerl iches Schul- und Bildungszentrum für Vorar lberg
Das Schweißen, Tischlern, Traktor fahren, Kochen, Basteln, Dekorie-ren – das alles und noch einiges mehr steht im Bäuerlichen Schul- und Bildungszentrum auf dem Lehrplan.
Die Mädchen und Burschen der Land-wirtschaftsschule müssen nicht nur wie Schüler in anderen Schulen den Kopf bei der Sache haben, sondern sie sind auch gefordert, ganz schön Hand anzulegen.
Heiße Eisen
Im Schweißunterricht werden die Schüler mit drei Schweißverfahren vertraut gemacht. Es ist dies das Augen-, Elektroden- und Schutzgas-schweißen. Neben den verschiedenen Schweißnahtformen, -positionen, -nahtvorbereitungen, wird ein beson-deres Augenmerk auf die Unfall- und Brandverhütung gelegt. Die Werkstü-cke: Futtergabeln, Lichtbalken, Abstell-böcke, Sackkarren, Flaschenzüge, Transportwagen, Werkzeugboys u. a. sind im landwirtschaftlichen Betrieb vielseitig einsetzbar und die Schüler sind entsprechend stolz darauf. Übri-gens: Mit „Schweißen verbindet“ ist die Verbindungsmöglichkeit von Teilen gemeint und nicht das Verbinden und Kennen lernen der Schülerinnen
und Schüler der Ausbildungszweige Hauswirtschaft beziehungsweise Landwirtschaft.
Grüne Freuden
Drei Ziele steckt sich die Garten-pädagogik: Zum Ersten gilt es, den Schülern die Natur im Allgemeinen und die Kultur- und Nutzpflanzen des Bauerngartens mit allen Sinnen näher- zubringen. Der Garten soll nicht nur Nutzbringer und Betätigungsfeld sein, sondern da soll gerochen, gefühlt, geschmeckt und gehört – ganz einfach wieder wahrgenommen werden.Ziel zwei ist es, den Schülern den Kreislauf der biologischen Gärtner verständlich zu machen. Dies wird durch sinnvolle Mischkultur, wie sie
seit alters her in unseren Kulturgärten gehandhabt wird, erreicht. Kerbel zu Salat, Spinat zu Kohlrabi, Petersilie zu Tomaten…sind Beispiele dazu. Auch der ernährungsphysiologische Wert von Früchten und Gemüse kommt zur Sprache und wird in der „Ernährungs-lehre“ besonders behandelt.Drittens heißt es noch, den Wohngarten als Erholungsraum in Szene zu setzen und darin gezogene Gewürz- und Heil-kräuter für das eigene Wohlbefinden zu nutzen. Kräuter, Salben, Tinkturen, Tees – getrocknet, tiefgefroren oder in ÖL/Alkohol eingelegt – schaffen ein eigenes Lebensgefühl und schenken wie die Blumen, Stauden, Gräser und Koniferen selbst geschaffene Lebensfreude.
Von Hand gemachtGeschick und Präzision in der Schule
Die Traktorfahrschule. Vielseitige Ausbildung für zukünftige Fachkräfte. Auch Kreatives steht auf dem Lehrplan.
Schweißen verbindet – drei verschiedene Schweißverfahren werden unterrichtet.
Die Gartenpädagogik bringt
den Schülern die Natur näher.
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ArchitekturBüro DI Hermann Kaufmann ZT GmbH6858 Schwarzach, Sportplatzweg 5
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Planung Stallgebäude
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Wir danken für den Auftrag der
HeizungsanlageFa. Markus Stolz, Bregenz
Arbeitsgemeinschaft Baumeisterarbeiten
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Jugend vor den VorhangWährend in den letzten zwei Jahren das Bäuerliche Schul- und Bildungs-zentrum in Hohenems einen Neubau erhielt und das Schulgebäude samt Rheinhof general-saniert wurde, haben die Schüler/-innen nicht nur zugeschaut, sondern mitangepackt. Durch ihre Mithil-fe auch außerhalb des Unterrichts
konnten eine Reihe von baulichen Extras verwirklicht werden, ohne das
Baubudget zu belasten. Für dieses besondere Engagement überreich-te Landeshauptmann Sausgruber den Schü-lern einen Jugend-Bravo. Alles in allem haben die
Schüler/-innen in der neuen Schule durch ihre Arbeiten viele Spuren
hinterlassen, die, so hoffen sie, auch in zwanzig Jahren noch sichtbar sein werden. Die Initiative „Jugend vor den Vor-hang“ stellt regelmäßig engagierte
und kreative Jugendprojekte vor, um in der Öffentlichkeit aufzuzeigen, dass die Jugend besser ist als ihr Ruf. Die von Landeshauptmann Sausgruber und dem Büro für Zukunftsfragen ins Leben gerufene Initiative bietet Jugendlichen nicht nur eine Platt-form für ihre Aktivitäten, sondern auch den verdienten Dank für ihre Einsatzfreude. Nähere Informationen: Büro für Zukunftsfragen: Karla Tschofen, Tel. 05574 511-20600, E-Mail: [email protected]
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Bienenkunde ist beliebtes Freifach an der Landwirtschaftsschule. Dies ist insofern auch für das Land von Bedeutung, als die Bienenwirt-schaft als Sektor 1 der Volkswirt-schaft eher von geringer Bedeu-tung ist.
Die Zahl der Imker und Bienenvölker ist außerdem rückgängig. Das Bienenkun-deprojekt der Landwirtschaftsschule soll dem entgegenwirken.Im ersten Jahr der dreistufigen Ausbil-dung geht es darum, Grundkenntnisse der Imkerei zu erwerben und natürlich wird auch praktisch an den Bienenvöl-kern gearbeitet. Die Bienenbeute und Rahmen samt Fütterungseinrichtung einzurichten, ist Projektarbeit im zweiten Jahr. Fünfzig Stunden Block-unterricht sind dafür vorgesehen und als Krönung erhalten die Schüler ein Jungvolk unter dem Motto „Rent a colonie“ zu ihrer Verfügung. Mit diesem Jungvolk arbeiten die Schü-ler, betreuen es, wintern es ein und aus und nehmen es im dritten Jahr mit nach Hause, um dort wiederum für„Vermehrung“ zu sorgen.
Wir machen unseren Molkedrink selbst
Auf Grund der landschaftlichen Ge-gebenheiten sowie klimatischen
Bedingungen liegt der Schwerpunkt der Vorarlberger Landwirtschaft in der Milchproduktion. Drei Prozent der österreichischen Gesamtproduktion werden dabei im Land in 34 von 99 verarbeitenden Betrieben verwertet und veredelt. Dem entsprechend bedeutend ist in der
Landwirtschaftsschule der Unterricht in Milchwirtschaft und Milchverar-beitung. Der Kreislauf schließt sich hier vom selbst erzeugten Rohstoff Milch am schuleigenen Hof bis hin zur Verwertung und Veredelung der Milch-produkte. Wie ein Joghurt hergestellt wird, wie Rahm und Butter gewonnen werden, wie Milch zu Topfen, Frisch- und Weichkäse verarbeitet wird, und
als Nebenprodukt der Molkedrink entsteht, gilt es zu lernen.
Hier geht’s nicht nur um die Wurst
Für die Gestaltung der Unterrichts-inhalte Schlachtung, Fleischzertei-lung und Fleischverarbeitung ist die Erkenntnis wesentlich, dass auch hier ein Kreislauf im bäuerlichen Betrieb geschlossen wird.Außerdem wird im Rahmen dieses Unterrichts die Wertschätzung von Fleisch als Nahrungsmittel erfahren. Auf vielfältige Art und Weise erler-nen die Schüler Schlachtwerte zu bestimmen und Qualität zu beurtei-len. Wichtig ist, dass der Schüler in die Abläufe persönlich eingebunden ist. Er ist da, wenn Fleisch angelie-fert wird, lernt das Schlachten und Veredeln im eigenen Lehrbetrieb auf mannigfache Weise kennen. Wenn das Fleisch dann in der Schulküche aufgetischt wird oder im Hofladen als Schnitzel, Schulterstück, Brat- und Hauswurst, als Geräuchertes oder faschiert in den Verkauf kommt, kennt er den „Werdegang“ dieses Produkts genau. Dass dabei die Bedeutung der Hygiene wie überall in Lebensmittel verarbeitenden Betrieben erkannt und in die Praxis umgesetzt wird, ist außerdem hoher Anspruch.
Fleißige Völker, edle ProdukteBienenkunde, melken, Fleischgewinnung
Professionelle Milchverarbeitung. Sicheres Arbeiten im Forst.
Für die Bienenkunde steht ein eigenes
Bienenhaus zur Verfügung.
Tierzucht und -pflege.
Äpfel mit Birnen vergleichen
Die Obstanlage der Schule ist für die praktische Aus-
und Weiterbildung der Schüler, Absolventen und Obstbauern gedacht. Hier
wird Obstbau nach den Vorgaben des biologischen Obstbaus erlernt (auch hier unter dem Motto: „Learning
by doing“). Wie sich etwa verschiedene Kulturmaß-nahmen wie Baumschnitt oder Pflanzenschutz aus-
wirken, kann während der gesamten Ausbildungszeit
mitverfolgt werden. Der Obstgarten steht gleichzei-
tig allen Obstbauern und Fachleuten offen; hier kann
sich jeder ein praktisches Bild vom Obstbau generell
und vom Bio-Obstbau im Speziellen machen.
Obsternte im BSBZ.
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J O U R N A L Bäuerl iches Schul- und Bildungszentrum für Vorar lberg
Der Lehrbetrieb Rheinhof ist die wichtigste Lehrwerkstätte des bäuerlichen Schul- und Bildungs-zentrums für Vorarlberg. Hier wird angewendet und praktisch umge-setzt, was im Unterricht der Schule gelernt wurde.
Der Rheinhofbetrieb wird seit 1996 nach den Richtlinien der biologi-schen Landwirtschaft bewirtschaf-tet. Die Herkunft aller Betriebsmit-tel und die Haltungsform der Tiere werden regelmäßig kontrolliert und mit einem Zertifikat für die erzeugten Produkte für ein Jahr versehen. Die in der biologischen Landwirtschaft wichtige Kreislauf-wirtschaft heißt einerseits, dass Produkte mit möglichst wenig Zukaufs-mittel produziert werden, andererseits steht sie für kurze Transportwege der Produkte zum Konsumenten. Diese „Regionalität“ wird im Zusammen-spiel mit unserer Schule besonders gepflegt. Die Urprodukte, die man dort erzeugt, werden zum größten Teil in der Schule verarbeitet, veredelt und auch konsumiert.Durch den Wiederaufbau des im Oktober vergangenen Jahres abge-brannten Wirtschaftsgebäudes bekam der Lehrbetrieb zusätzlichen Impuls. Waren zuvor besonders Jungvieh- und
Maststallungen provisorisch gelöst, entstand im vergangenen Jahr ein Stall, in dem die Kühe mit gesamter Nach-zucht und das Mastvieh Platz finden. Mit den getätigten Investitionen durch die Vorarlberger Landesregierung wird die Bedeutung der praktischen Ausbildung im landwirtschaftlichen
Bereich einmal mehr unterstrichen, zumal in kaum einem anderen Bun-desland Schulen mit angeschlossener Landwirtschaft und derart umfas-sender praktischer Ausbildung zu finden sind.
Hoch zu Ross – Pferde an der Schule
Seit einem Jahr sind im Hengststall am Rheinhof nicht nur in der Decksaison jede Menge Pferde.Eine kleine Herde lebt jetzt das ganze Jahr dort und steht für den praxisnahen Unterricht zur Verfügung. Wovon viele
träumen, ist in der Landwirtschafts-schule Wirklichkeit. Dazu kommt der große Reitplatz und so ist es mög-lich, im Freifach Pferdewirtschaft das Hauptaugenmerk auf Reiten, Fahren, Bodenarbeit, Longe und Führen zu legen. Der Aspekt Persönlichkeitsbil-dung kommt auch hier nicht zu kurz.
Jeder, der mit Pferden zu tun hat weiß, dass oft die Tiere den Men-schen zeigen, was zu tun und zu lassen ist, oder was so und nicht anders geht. Pädagogisch sind diese Einsichten gerade in der Lebensphase zwischen Jugend und Erwachsenwerden sehr wertvoll. Dass das nötige Grundwissen zu verschiedenen Themen wie Pfer-deverhalten, Pferdekunde, Pflege,
Haltung, Fütterung, Krankheiten, Sattel- und Zaumzeugkunde und vieles andere mehr als Grundrüstzeug für die eigene Pferdehaltung vermittelt werden, versteht sich.Gerade in Landwirtschaft und Tou-rismus kann die Haltung von Frei-zeitpferden ein realistisches zweites Standbein werden.Selbstverständlich kann bei genügend reiterlichem Können auch die Reiter-passprüfung in Zusammenarbeit mit dem Landesfachverband für Reiten und Fahren in der Schule abgelegt werden.
Ab in den StallRegionalität und Kreislaufwirtschaft auf „Unserer kleinen Farm“
Voltigieren – Mensch und Tier im Einklang. Fachkundige Kälberaufzucht gehört natürlich dazu. Der neu errichtete Stall.
Marktplatz Schule
Das bäuerliche Schul- und Bildungszentrum ist in der glücklichen Lage,
dass es an der Schule eine transparente Pro-
duktion in vielen Berei-chen gibt: Fleisch, Milch, Obst, Gemüse, Getreide, Kartoffeln kommen vom
eigenen Hof, werden selbständig weiterver-
arbeitet und veredelt und im angeschlossenen
Verkauf, im Hofladen, vermarktet. Einmal pro
Woche kommen die Kun-den aus der näheren und weiteren Umgebung und die Schüler üben sich in
Handel und Verkauf.Im Fach Marketing wird
das Puzzle aus Produkt, Preis, Vertrieb und Wer-
bung geschlossen und bei der Marketingpraxis
im Hofladenverkauf, Produktgestaltung,
Logistik und Nischenfor-schung gilt „learning by
doing“.
Der Reiterpass kann im BSBZ erworben werden.
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J O U R N A L Bäuerl iches Schul- und Bildungszentrum für Vorar lberg
Das modern geführte Internat der Landwirtschaftsschule soll der ursprünglichen Bedeutung des Wortes gerecht werden: Internat nämlich als „eine Gemeinschaft, in der man vertraut und geborgen ist“.
Nüchtern betrachtet ist das Internat eine Unterbringungs- und Ver-pflegungsstätte für die Dauer des Schulbesuches. Wenn die Schüler aber einen Tag vor Schulbeginn in Hohenems anreisen, fängt damit nicht nur ein neuer Lebensabschnitt in Sachen Schlafen, Essen und Freizeit an, sondern vor allem auch das Hineinleben in eine neue Gemeinschaft. Für die nächsten drei Jahre gilt es, sich zurechtzufinden, neue Freundschaften zu schließen, sich zu behaupten und wenn nötig zurückzustecken, neue Spielregeln zu akzeptieren, auf Größere zu hören und auf Schwächere zu achten, Feste zu feiern, Erfolge und Niederlagen miteinander zu erleben, zueinander zu halten und manches im Alleingang zu schaffen, ganz einfach, einen Gemein-schaftssinn zu entwickeln, Sozial-kompetenz erlangen und erwachsen zu werden.Fünfzig Mädchen und hundertdreißig Jungen sind im heurigen Schuljahr im
Internat. Klar, dass in dieser großen Gemeinschaft Pflichten anfallen und Regeln eingehalten werden müssen. Um ein geordnetes Beieinander zu gewährleisten, sind etwa Schüler-dienste bei den Essenszeiten und Ordnungsdienste in den Gängen und Garderoben zu verrichten. Das trainiert
Verantwortung und Durchsetzungs-fähigkeit.Der Tagesplan mit dem Aufstehen um sechs Uhr früh, den fixen Essens- und Studierzeiten in der Früh und am Abend sorgen dafür, dass schulische Belange im Vordergrund bleiben, aber auch die Zeit, die frei bleibt, nicht zu kurz kommt.
Freifach und Freizeit
Ergänzend zum Pflichtunterricht können je nach Neigung und Interesse ver- schiedene Freifächer belegt werden:Schweißen in der Landtechnik, Werken
mit Holz und Textilien, Bienenkunde, Pferdewirtschaft, Blas- und Instrumen-talmusik, Chorgesang, Spanisch und Französisch als Fremdsprachen.
Lesen und Bilden
Im Lesebereich werden die ausge-suchten Fachjournale zum Thema
Land- und Forstwirtschaft, zu den Bereichen Familien, Frau oder Sozi-ales, Wellness oder Politik intensiv genutzt.
Sport
Auch der sportliche Freizeitbe-reich der Schule kann sich sehen lassen: ein Beachvolleyball-, ein Mehrzweck- und ein Fußballplatz stehen bei guter Witterung zur
Verfügung. In der kühleren Jahreszeit und am Abend sind Darts, Billard und Tischfußball im Einsatz.
Freunde fürs Leben
Freundschaften, die sich im Internat fügten, halten meist ein Leben lang. Der jährlich abgehaltene Schulball ist da beliebter Treffpunkt. Hier sieht man sich in fröhlicher Runde wieder, spricht über frühere Zeiten in Schule und Inter- nat und tauscht Erfahrungen und Neuig-keiten aus. Der Schulball in der Land-wirtschaftsschule ist somit viel mehr, als nur ein Ball der Absolventen.
Keine NesthockerZwischen Freiraum und Grenzen – ein Internat am „Alten Rhein“
Der Pausenhof ist Treffpunkt der BSBZ-Schüler. Hell und gemütlich sind die Zimmer im Internat. „Blas- und Instrumentalmusik“ wird als Freifach angeboten.
Soziale Kompetenz
Die Bereitschaft, soziale Ver-antwortung zu übernehmen,
wird nicht nur im Internat gefördert, sondern vor allem
auch im Schulzweig „Länd-liche Hauswirtschaft“. Was
den dörflich-großfamiliären Strukturen früher eigen
war, geht in den Klein- und Kleinstfamilien heutzutage
mehr und mehr verloren. Beim BSBZ werden junge
Menschen auf die Pflichten vorbereitet, welche eine funktionierende Gesell-
schaft ausmachen. In den Unterrichtsfächern Kinder-,
Kranken- und Altenpfle-ge, Erziehungslehre und Lebenskunde entwickeln
sich positive Einstellungen und Werthaltungen im Sinne eines Generationenvertrags. Auch sportliche Aktivitäten kommen nicht zu kurz.
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