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DF7PE DC2WA Astronomische Arbeitsgruppe Ulm e.V. Funkamateure auf dem Weg zum Jupiter Jupiter Er ist der 5. und zugleich größte Gasplanet in unserem Sonnensystem[1] mit einer Entfernung von 778 Millionen Kilometer von der Sonne. Sein Name stammt vom urindogermanischen ab was so viel wie „Gott-Vater“ bedeutet und im alten Rom den Gott Jupiter (Vater aller Götter) darstellte. Die Umlaufbahn um die Sonne ist annähernd kreisförmig. Sein sonnennächster Punkt, dem Perihel, liegt bei 4,95 AE (Astronomisch Einheit), der sonnenfernste Punkt, dem Aphel, liegt bei 5,46 AE. Eine AE entspricht die mittlere Entfernung Erde – Sonne mit 149.597.870,7 km (die ,7 also 700m sind wichtig! Es soll ja Menschen geben die solche immense Strecken mit dem Auto zurücklegen). Galileo Galilei hat am 7. Januar 1610 mit seinem Fernrohr zum ersten mal die für ihn sichtbaren und zugleich größten vier Monde Io, Europa, Ganymed und Kalisto entdeckt. Diese Monde sind die bekannten „Galileieschen Monde“ und sind an einem klaren Nachthimmel, bevorzugt auf dem Land mit wenig Lichtverschmutzung, bereits mit einem Fernglas (Öffnung 20mm 4x Vergrößerung) zu beobachten. Jupiter besitzt insgesamt 67 bekannte Monde. [1] Sonnensystem = Sonne – Merkur – Venus – Erde – Mars – Jupiter – Saturn – Uranus – Neptun und die transneptunischen Objekte Orcus, Pluto, Ixion, Varuna, Haumea, Quaoar, Makemake, Eris und dem bekannten Sedna Mission Juno Juno (lateinisch „Iuno“) ist die römische Göttin der Geburt, der Ehe und Führsorge. Juno (JPL/Nasa) ist hingegen eine extrem komplexe Raumsonde mit sieben Instrumenten an Board, einem dicken Triebwerk mit 645 N Schub und einem Startgewicht von über 3,6t für wissenschaftliche Untersuchungen des Jupiter und seiner Atmosphäre die am 5. August 2011 um 16:25 UTC ihre spannende Reise an Bord einer Atlas V (551) Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral als Mission aufnahm. Die Raumsonde wurde zunächst auf eine Umlaufbahn um die Sonne außerhalb des Erdorbits gebracht. Ca. ein Jahr später, im August und September 2012 wurden zwei Bahnkorrekturmanöver durchgeführt. Geplant war eine Annäherung der Sonde am 9. Oktober 2013 der Erde bis auf 560 km um das Swing-by-Manöver durchzuführen und die Sonde auf 7,3 km/s zu beschleunigen was 26.280 km/h entspricht. Juno soll mit einen elliptischen polaren Orbit mit einer Umlaufzeit von 11 Tagen am Unabhängigkeitstag, dem 4.Juli, im Jahre 2016 beim Jupiter ankommen und sich im Laufe seiner 32 Jupiterumkreisungen der Wolkenschicht bis zu 5.00 km nähern. Das Energiekonzept der Sonde Juno ist auf Solarzellen ausgelegt und somit die erste Sonde die bei solch einer Entfernung nur von Solarzellen aus versorgt wird. DC2WA Vervielfältigung (auch auszugsweise) nur in kompletter Form mit Alexander Walter Quellenangabe. Änderungen oder Irrtümer vorbehalten! Im Brühl 9 89194 Schnürpflingen eMail: [email protected] www.ham-onlinelog.com Seite 1 von 3 Vorläufige Information Preliminary data informations

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DF7PEDC2WAAstronomische Arbeitsgruppe Ulm e.V.

Funkamateure auf dem Weg zum Jupiter

JupiterEr ist der 5. und zugleich größte Gasplanet in unserem Sonnensystem[1] mit einer Entfernung von 778 Millionen Kilometer von der Sonne. Sein Name stammt vom urindogermanischen ab was so viel wie „Gott-Vater“ bedeutet und im alten Rom den Gott Jupiter (Vater aller Götter) darstellte.

Die Umlaufbahn um die Sonne ist annähernd kreisförmig. Sein sonnennächster Punkt, dem Perihel, liegt bei 4,95 AE (Astronomisch Einheit), der sonnenfernste Punkt, dem Aphel, liegt bei 5,46 AE.

Eine AE entspricht die mittlere Entfernung Erde – Sonne mit 149.597.870,7 km (die ,7 also 700m sind wichtig! Es soll ja Menschen geben die solche immense Strecken mit dem Auto zurücklegen).

Galileo Galilei hat am 7. Januar 1610 mit seinem Fernrohr zum ersten mal die für ihn sichtbaren und zugleich größten vier Monde Io, Europa, Ganymed und Kalisto entdeckt. Diese Monde sind die bekannten „Galileieschen Monde“ und sind an einem klaren Nachthimmel, bevorzugt auf dem Land mit wenig Lichtverschmutzung, bereits mit einem Fernglas (Öffnung 20mm 4x Vergrößerung) zu beobachten. Jupiter besitzt insgesamt 67 bekannte Monde.

[1] Sonnensystem = Sonne – Merkur – Venus – Erde – Mars – Jupiter – Saturn – Uranus – Neptun und die transneptunischen Objekte Orcus, Pluto, Ixion, Varuna, Haumea, Quaoar, Makemake, Eris und dem bekannten Sedna

Mission JunoJuno (lateinisch „Iuno“) ist die römische Göttin der Geburt, der Ehe und Führsorge. Juno (JPL/Nasa) ist hingegen eine extrem komplexe Raumsonde mit sieben Instrumenten an Board, einem dicken Triebwerk mit 645 N Schub und einem Startgewicht von über 3,6t für wissenschaftliche Untersuchungen des Jupiter und seiner Atmosphäre die am 5. August 2011 um 16:25 UTC ihre spannende Reise an Bord einer Atlas V (551) Trägerrakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral als Mission aufnahm.

Die Raumsonde wurde zunächst auf eine Umlaufbahn um die Sonne außerhalb des Erdorbits gebracht. Ca. ein Jahr später, im August und September 2012 wurden zwei Bahnkorrekturmanöver durchgeführt. Geplant war eine Annäherung der Sonde am 9.Oktober 2013 der Erde bis auf 560 km um das Swing-by-Manöver durchzuführen und die Sonde auf 7,3 km/s zu beschleunigen was 26.280 km/h entspricht. Juno soll mit einen elliptischen polaren Orbit mit einer Umlaufzeit von 11 Tagen am Unabhängigkeitstag, dem 4.Juli, im Jahre 2016 beim Jupiter ankommen und sich im Laufe seiner 32 Jupiterumkreisungen der Wolkenschicht bis zu 5.00 km nähern.

Das Energiekonzept der Sonde Juno ist auf Solarzellen ausgelegt und somit die erste Sonde die bei solch einer Entfernung nur von Solarzellen aus versorgt wird.

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ForschungszieleDie Juno-Sonde hat folgende Aufgaben zum Ziel:

- Existenzprüfung eines festen Jupiterkerns- Bestimmung des Anteils von Wasser, Ammoniak und Methan- Studium der Konvektion- Erstellen von Windprofilen in der Atmosphäre- Quellenbestimmung des Jupiter-Magnetfeldes- Untersuchung der (polaren) Magnetosphäre

Swing-by-ManöverAm 9. Oktober 2013 war es soweit! Die Sonde Juno flog in einer Entfernung von gerade einmal 559 km (größte Annäherung um19:21 Uhr über Südafrika) an der Erde vorbei um einen winzig kleinen Teil des Bahnimpulses von der Erde aufzunehmen um dann mit genug Schwung Richtung Jupiter durchzustarten.

Der Swing-by, auch Gravitationsmanöver genannt, wurde als mathematische Grundlage 1961 von Michael Minovitch (* ca.1935) geschaffen und 1970 durch Apollo 13 (wegen der Explosion eines Sauerstofftanks) zwangsweise durchgeführt um die Astronauten Jim Lovell, John Swigert und Fred Haise vom Mond zurück zur Erde zu retten.

1973 war Mariner 10 die erste Raumsonde die ein Swing-by-Manöver geplant und erfolgreich durchführte. Jedoch die zwei bekanntesten Sonden, welche unter anderem unser Sonnensystem verlassen, waren Voyager 1 und Voyager 2.

Mariner 10 Voyager 1 bzw. 2

Servicemodul Apollo 13: Kaboom Baby!

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Die Funker haben doch was am SenderUm genau zu sein, eine Antenne!

Mal „Hallo“ sagen!Technisch neugierig, aber dem Ereignis „Juno“ in der Astronomischen Gemeinschaft konnte zunächst keiner in den Zusammenhang mit dem aufgebauten Funkgerät und der im Hof merkwürdigen Gebilde (Antenne) bringen.

Das „Aha!“ [2] kam jedoch sehr schnell. Unser Vorstand Peter Foschum [Bild1], DF7PE erklärte den Mitgliedern vor dem Swing-by noch ausführlich welche Instrumente für diese Mission aktiviert werden und weshalb die Funkamateure aufgerufen wurden dort mitzumachen. Das Antennenequipment das so komisch im Hof stand kam von DC2WA [Bild2], Alexander Walter, Forenadmin von ham-onlinelog.com, und war eine einfache Dipolantenne [Bild3] [3], abgestimmt auf das 10m-Band.

Der Dipol wurde hochpräzise in Richtung Juno gedreht und wies eine maximale Richtungsungenauigkeit von +- 45° auf.

Ursprünglich geplant war das H und das I mittels Laptop und Steuersoftware zu realisieren, damit man die Hände frei hat für etwaige Getränke. Sehr schnell erwies sich die Software als unzuverlässig und es wurde wie in der „alten“ CW-Zeit [4] auf Handbetrieb umgeschaltet. Da jeder Punkt aber 30sek. Dauerte musste etwas elegantes her. Die Wahl fiel auf einen Omron-Taster aus dem Elektronikbereich, daran angelötet zwei Kabel welche hinten auf eine Buchse für einen CW-Eingang ging.

Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen wurde eine Druckplatte und zum Ausgleich des Höhenunterschied von Tisch zum Taster mittels Schraubenzieher-Sets verwendet. Durch das umgekehrte verwenden des Tasters wurde eine Redundanz möglich, welche bei eventuell zu geringem Druck die Verbindung trotzdem auslöste. Die Druckplatte war nämlich aus Aluminium, dem Element mit der Ordnungszahl 13 und einer spezifischen Dichte von 2,7g/cm³ sowie einer elektrischen Leitfähigkeit von 37,7x10^6 A/(V*m). Das ganze Konstrukt ist auf Bild4 zu sehen.

Bild1 Bild2 Bild3

Bild4

[2] die Anzahl der Ausrufezeichen konnten nicht dokumentiert werden, da es die Menge an global verfügbarem Speicher komplett belegt hätte. Daher stellvertretend ein „!“[3] der Antennenhalter wurde aus HT-Rohr gebaut und mit einem T-Stück versehen. Die Dipol-Hälften waren Cupa-Rohr mit einem Zoll und auf dem Rohr wurde 1,5mm² Litzenkabel gezogen und mit Klebeband fixiert. Direktspeisung RG58.[4] CW= continous wave = Morsetelegrafie

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