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1 (Kl)eine Harmonielehre BERND SCHEURER, JMS ERZHAUSEN

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(Kl)eine Harmonielehre

Bernd Scheurer, JMS erzhauSen

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Einleitung .........3Tonleitern .........5Intervalle ..........9Akkorde ............13Quintenzirkel .....17

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der Begriff „Harmonielehre“ ruft bei manch einem vielleicht unangenehme Erinnerungen wach. Da waren doch Dinge wie Halb- und Ganztonschritte, Tonleitern, Vorzeichen und Tonarten. Eventuell erinnert man sich noch an Tonika, Subdominante oder Septimakkorde? Auf jeden Fall war das alles ziemlich kompliziert. Muss aber nicht sein.

Man kann es sich auch einfacher machen, wenn man sich auf die wichtigsten Dinge beschränkt und das „System dahinter“ entdeckt. Hierzu muss man lediglich die Noten im Violinschlüssel lesen und bis 12 zählen können. Eine Klaviertastatur gesehen zu haben, ist vorteilhaft. Am einfachsten ist das Thema zu verstehen, wenn man an einem Klavier/Keyboard sitzt, und die einzelnen Schritte direkt am Instrument ausprobiert. Bei keiner anderen Instrumentenart sind die Töne und ihre Zusammen-hänge einfacher nachzuvollziehen, als bei den Tasteninstrumenten.

Auf diese Weise werden wir stupides Auswendiglernen aller möglichen Regeln durch ein paar ein-fache „Baupläne“ ersetzen, die aufeinander aufbauen. Das verbraucht weniger „Speicherplatz“ im Kopf und weckt vielleicht das Interesse, mehr zu entdecken.

20 Seiten hören sich nach viel Material an. Dem ist aber nicht so: Jedes Kapitel besteht aus einem Ti-telblatt, einer Seite mit Grafiken und Beispielen und einer Seite mit Erklärungen. Zum Schluß findet sich jeweils eine Seite mit Platz für eigene Notizen. Das macht bei 4 Kapiteln schon mal 16 Seiten. Der Rest ist Inhaltsverzeichnis, dieser Text und die Vorder- und Rückseite.

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TonleiTern

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C-Dur

CH DD E F G A H C

1

2

1a

2 2 1 2 2 2 1

q

q

q

q

q

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&natürlich

22

22

21

1

q q q q q q q qb b

b bb bqqqqqqq

2 22 2

2

11

&harmonisch

22

3

33

2 11

1

q q q q q q q qb b

b b qqqqqqq3

33

2 22

11

1

&melodisch

22

2221

q q q q q q q qb b

bbqqqqqqq

2 22 2

2

11

1

&orientalisch

2

11

1

1

1

q q q q q q q qb bb bn qqqqqqq

1 11

b2

+1 +1 +1

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Beginnen wir mit Tonleitern. Dabei werden wir aber nicht mit den aus dem Schulunterricht be-kannten Ganz- und Halbtonschritten arbeiten, sondern alles in Halbtonschritten betrachten. Diesen „Trick“ werden wir auch in den folgenden Kapiteln anwenden und so das Thema Harmonielehre um einiges einfacher verständlich gestalten.

Starten wir also mit unserem ersten Bauplan; dem für Dur-Tonleitern:Als Grundlage für unsere Bastelei benutzen wir die C-Dur-Tonleiter, weil diese keine Vorzeichen hat; auf eine Klaviertastatur übertragen heißt das: nur weiße Tasten!

1 Zwei Spielregeln benötigen wir noch für unseren Bauplan: • Die C-Dur Tonleiter beginnt und endet mit zwei benachbarten C. • Der Abstand von Taste zu Taste ist ein Halbtonschritt (grünes Kästchen).

Und schon kann es losgehen: Dazu müssen wir nur feststellen wieviele Halbtonschritte zwischen den einzelnen Tönen der Tonleiter liegen und schon haben wir unseren Bauplan. Von C nach D sind es 2 Halbtonschritte (die schwarzen Tasten nicht vergessen), von D nach E ebenso und zwischen E nach F befindet sich ein Halbtonschritt, usw. Beim nächsten C angekommen, haben wir den kompletten Bauplan: 2, 2, 1, 2, 2, 2, 1. So funktioniert JEDE Dur-Tonleiter!

1a Nun probieren wir unseren Bauplan an einer anderen Startton (z.B. einem H) aus. HIer setzen wir voraus, daß die Bedeutung von # und b bekannt ist: Das # erhöht um einen Halbtonschritt, das b erniedrigt um den selben Betrag. Wie gewohnt starten wir bei einem H und arbeiten die einzelnen Schritte bis zum nächsten H ab:H + 2 = C # , C # + 2 = D # , D # + 1 = E, E+ 2 = F # , F # + 2 = G # , G # + 2 = A # und A # + 1 = HDas wäre nun also eine H-Dur-Tonleiter.

Da wir mit unterschiedlichen Tönen starten, aber immer den selben Bauplan benutzen, kommt es zu Verschiebungen bei einzelnen Tönen. Im Falle von H-Dur müssen wir C, D, F, G und A um einen Halbtonschritt nach „rechts“ verschieben, was wir mit einem #-Symbol Kennzeichnen. H-Dur hat demnach 5 #-Vorzeichen.Wenn wir den Bauplan mit dem Startton F ausprobieren, werden wir feststellen, daß nur ein Ton verschoben wird. In diesem Falle rückt das H eine Position nach links. Das wird mit dem b-Symbol gekennzeichnet. F-Dur hat ein b-Vorzeichen. So kommt es zu den verschiedenen Tonarten.

Für unsere nächsten Schritte nicht wichtig, aber troztzdem gut zu wissen, sind die Baupläne für Moll-Tonleitern. Baupläne (Mehrzahl) deshalb, weil es hier verschiedene Varianten gibt. Wer also noch Platz/Interesse an vier weiteren Tonleiter-Bauplänen hat, mag weiterlesen. für alle anderen geht es mit dem Kapitel „Intervalle“ auf Seite 9 weiter.

2 Molltonleitern sind die „traurig“ klingenden Varianten der Dur-Tonleitern. Auch Moll-Tonleitern haben - wie ihr sicher vermutet habt - feste Baupläne. Aus harmonie- oder gesangstechnischen Gründen verwendet man verschieden Abwandlungen dieser Baulpläne, deren tiefere Bedeutung uns in diesem Rahmen nicht interessieren muss.Ihr könnt diese Baupläne mit verschiedenen Starttönen an einem Klavier ausprobieren und euch anhören, wie sie sich auswirken. All diese Varianten klingen unterschiedlich, haben aber - je nach dem, was man erreichen möchte - ihren Sinn.Als Beispiel verwenden wir wieder C. So habt ihr einen direkten Vergleich mit C-Dur und den ent-sprechenden Moll-Varianten.

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Notizen:

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inTervalle

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C

H

D

D

E

F

G

A

H

C

q

q qa a

qq

qqqq qq

qqqqqqqq

qq

qq

b

b

b

b

b

1

2

3

4

5

6

7

8 Oktave

Septime

Sexte

Quinte

Quarte

Terz

Sekunde

Prime

große Intervalle

große Intervalle

kleine Intervalle

kleine Intervalle

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Intervalle sind Abstände zwischen zwei Tönen. Nicht mehr und nicht weniger. Aus dem letzten Ka-pitel wissen wir, daß zwischen zwei gleichen Tönen (z.B. einem C und einem benachbarten C) 12 Halbtonschritte liegen. Folglich sollte es auch 12 Intervalle geben. Genaugenommen gibt es 13, wenn wir den Abstand zwischen ein und der selben Taste auch dazu zählen.

Natürlich werden wir uns die Abstände der Intervalle wieder in Halbtonschritten ansehen. Die „of-fiziellen Namen“ der Intervalle beziehen sich allerdings so garnicht auf irgendwelche Tonschritte, sondern auf die Menge der „Töne“, die ein Intervall einschließt. Ein Umstand, der uns aber nicht irritieren soll :-)

Für unser Beispiel bemühen wir wieder ein C als Startton:

Halbton-System Intervall-Namen

1 Das kleinste Intervall ist der „Abstand“ zwischen zwei identischen Tönen. In „Tasten“ betrachtet ist das der Abstand 0. Kleiner geht das nicht.

Der offizielle Name dieses Intervalles ist „Prime“. Es umfasst „einen Ton“ und ist „primär“ (an erster Stelle).

2 Das nächst größere Intervall umfasst 2 Halbtöne.

Wer sich nun fragt, was mit der schwarzen Taste zwischen der Prime und der Sekunde ist, hat fein mitgedacht! Auch das ist natürlich ein Intervall und umfasst einen Halbton.

Dieses Intervall nennt sich „Sekunde“. Dieses In-tervall besteht aus „2 Tönen“. In unserem Falle dem C und dem D.

Nun haben wir also zwei „Sekunden“. Eine mit 2 und eine mit einem Halbton. Um die beiden nicht zu verwechseln, nennt man das Exemplar mit 2 Halbtönen „große Sekunde“, das andere „kleine Sekunde“.Dieses Prinzip wird bei allen Intervallen ange-wandt, bei denen eine schwarze Taste im Spiel ist.

3 Dieses Intervall umfasst in der großen Version 4 und in der kleinen Version 3 Halbtöne.

Der Name dieses Intevrvalles ist „Terz“. Je nach Abstand „große“ oder „kleine“ Terz. Die große Terz umfasst „3 Töne“ (in unsere Falle C, D und E). Daher ihr Name.

4 Das nächste Intervall umfasst 5 Halbtöne und kommt nur in dieser größe vor. Mangels einer schwarzen Taste existiert keine kleine Version.

Man nennt dieses Intervall „Quarte“. Es umfasst „4 Töne“ (C, D, E und F). Wie bereits erwähnt, kommt dieses Intervall nur in der „großen“ Version vor und zählt deshalb zu den „reinen“ Intervallen.

5 Da wir nun alle Varianten kennen („klein“, „groß“ und „rein“, geht es ab hier schneller. Hier haben wir wieder zwei Varianten mit 7 und 6 Halbtönen.

Die musikalische Bezeichnung dieser Intervalle sind große und kleine „Quinte“. Die große Quinte umfasst „5 Töne“. Von ihr werden wir im letzten Kapitel ausgiebig Gebrauch machen, wenn wir den Quintenzirkel kennen lernen.)

6 Zwei Intervalle mit 9 und 8 Halbtönen. Die Bezeichnung: Große und kleine Sexte (da „6 Töne“).

7 Zwei Intervalle mit 11 und 10 Halbtönen. Das ist die „Septime“ in den Varianten „groß“ und „klein“.

8 Das letzte Intervall umfasst 12 Halbtöne. Mann nennt es „Oktave“, da es sich um „8 Töne“ handelt. Auch dieses Intevall ist (ebenso wie das kleinste - die Prime“ ein reines Intervall.

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Notizen:

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akkorde

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qqq q q qq q qq q q&

&

& &

&

&

& & &C-Dur

Grundstellung

C7 Cmaj7

C6

Csus4

1. Umkehrung 2. Umkehrung

CDEFGAH

CDEFGAH

CDEFGAH

CDEFGAH

C-Moll C-vermindert C-übermäßig

+3

+3 +4 +3+4

+4 +3 +4+4

+4 +3 +3 +4

+3 +3 +4b bb #

q

q q

q

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q q

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b

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a a

1

2

3a 3b

3c

3d

a b c d

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Nachdem wir nun Tonleitern und Intervalle kennen, können wir damit beginnen Akkorde zu basteln. Die-se werden nämlich aus Intervallen gebildet und deren Töne hängen von den Tonleitern der jeweiligen Tonart ab. Nach dem Bauplan für Dur-Tonleitern, sind die Akkord-Baupläne die nächsten wichtigen Dinge, die wir uns merken sollten. Akkorde bestehen übrigens aus mindestens drei verschiedenen Tönen.

1 Beginnen wir mit „vier Grundformen“. Der Einfachheit halber tun wir das wieder in C-Dur:

1a Starten wir mit den Bauplan für den C-Dur-Akkord: Dazu nehmen wir uns ein C und zählen für die zweite Note 4 Halbtonschritte und für die dritte Note 3 Halbtonschritte dazu. Fertig ist der Bauplan für Dur-Akkorde. Aus der letzten Lektion wissen wir, daß wir eine große und eine kleine Terz verwendet haben.

1b Geben wir uns nun experimentierfreudig und drehen die beiden Intervalle um: Wir starten wieder mit C und zählen für die zweite Note 3 und für die dritte Note 4 Halbtonschritte dazu. Fertig ist der Bauplan für Moll-Akkorde. Im Gegensatz zu Dur-Akkorden klingen Moll-Akkorde „traurig“.

1c / 1d Wenn wir gerade beim kombinieren sind, probieren wir noch die 3/3 (zwei kleine Terzen) und die 4/4 (zwei große Terzen) aus. Die Ergebnisse nennen sich „vermindert“ und „übermäßig“.

Wie wir schon bei den Tonleitern gelernt haben, lassen sich diese Pläne auf alle anderen Töne übertragen. So würde das bei den Akkordbauplänen bei „H“ z.B. zu folgenden Ergebnissen führen:H-Dur: H, D #, F #, H-Moll: H, D, F #, H-vermindert: H, D, F, H-übermäßig: H, D #, Fx. Das x ist viel-leicht nicht jedem geläufig: Es bedeutet eine Doppelte Erhöhung (also + 2 Halbtöne)

2 Was wir bis jetzt an Akkorden kennen, sind sogenannte „Grundstellungen“. Grundstellung des-halb, weil der Ton, der dem Akkord den Namen gibt, unten steht (Grundton). Die Töne eines Akkor-des dürfen aber in ihrer Reihenfolge beliebig sein. wichtig ist nur, daß es die Töne bleiben, die wir aus der Grundstellung kennen. Nehmen wir also noch einmal die Grundstellung von C-Dur und bewe-gen den untersten Ton (C) nach oben. das wäre dann die „erste Umkehrung“. Anschließend bewegen wir den neuen untersten Ton (E) nach oben: die „zweite Umkehrung“: Drei Töne = drei Kombinati-onsmöglichkeiten. Je mehr Töne ein Akkord hat, desto mehr Umkehrungen können wir basteln.

3 Womit wir bei Akkorden mit mehr als drei Tönen sind. Sobald Akkorde mehr als drei Töne ha-ben, müssen wir die zusätzlichen Töne mit angeben. Das geschieht mit Hilfe der Intervalle, die wir im letzten Kapitel kennengelernt haben. Diese Angaben halten sich aber (leider) nicht an die Halbtonschritte, sondern an die Intervallnamen. Außerdem gibt es - historisch gewachsen - ein paar Vereinbarungen, die „schon immer so waren“, ohne daß sie sich logisch nachvollziehen lassen. Aber solches kennen wir ja schon aus der Grammatik unserer Sprache.

3a Ein gutes Beispiel hierfür ist der Septimakkord: Das Beispiel zeigt C7. Wenn der Musiker C7 schreibt, meint er nämlich immer die kleine Septime, weshalb wir das H erniedrigen Müssen (b-Vorzeichen).

3b Ist die große Septime gewünscht, nennt man das Cmaj7 (oder Cj7).

3c Ein C6-Akkord ist demnach ein Akkord mit einer großen Sexte, also einem zusätzlichen „A“

3d Und hier ist noch ein gängiger Akkord: Csus4. Analog zu 3c packen wir (wegen der 4) eine große Quarte dazu. Doch halt: das klingt richtig gemein. die Töne E, F und G liegen einfach zu dicht beieinander. Deswegen der Zusatz „sus“ in der Bezeichnung: Wir suspendieren die erste Terz, schicken also das E nach Hause. Übrig bleiben C, F und G: Csus4.

Akkordsymbole sind also Umschreibungen für die Zusammensetzung der Akkordtöne. Mit Akkord-symbolen unter anderem festlegen, in welcher Reihenfolge die Töne im Akkord auftauschen sol-len: Angenommen wir hätten gerne einen Cmaj7-Akkord, bei dem die Septime im Bass gespielt wird, dann können wir das z.B. mit C/H („C über H“) notieren.

Wie in allen bisherigen Lektionen gilt auch hier: ALle Beispiele lassen sich auf alle anderen Akkor-de übertragen.

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Notizen:

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QuinTenzirkel & kadenzen

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IV

IV

I

I

V

V

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q

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&

a-Moll (harmonisch)

* bei Mollkadenzen ist Stufe „V“ immer Dur

C-Dur

&&

&&

&

&&

&&

#b

3 3

4

4

4

#

#

#

#

#

#

#

#

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#

#

#

##

#

#

#

#

#

#

#

b

b

b

b

bb

b

b

b

bb

b

b

bb

b

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G

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b d

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db

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Bb

Fc

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c#

g#

&&

1

2

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Im Quintenzirkel sind alle Tonarten nach einem bestimmten Muster angeordnet. Dieser Anordnung lassen sich eine Vielzahl an Informationen entnehmen. Die wichtigsten werden wir uns hier ansehen:

1 Im äußeren weißen Kreis finden wir die Dur-Tonarten. Auf „12 Uhr“ beginnt der Quintenzirkel mit der Tonart, die am wenigsten Vorzeichen hat: C-Dur (keine Vorzeichen). Dann arbeiten wir uns im Uhrzeiger Sinn vor, wobei wir auf der rechten Seite die # - auf der linken Seite die b-Tonarten einsortieren. Die Reihenfolge der Dur-Tonarten kann man sich folgendermassen merken:#: Geh Du Alter Esel Hole Fische, b : Frische Brötchen Essen Asse Des Gesangs

2 Im inneren weißen Kreis befinden sich die Moll-Tonarten. Jede Dur-Tonart ist mit einer Moll-Tonart verwandt. Eine Verwandtschaft ist dann gegeben, wenn beide Tonarten die selbe Art und Anzahl Vorzeichen haben. So sind z.B. G-Dur und e-Moll verwandt, weil beide über ein # - Vorzei-chen verfügen. Man spricht von Dur- und Mollparallelen. eine Mollparallele finden wir, wenn wir vom Dur-Ton ausgehend drei Halbtöne nach unten zählen. Die Durparallele wird auf umgekehrtem Wege ermittelt. Auch für die Reihenfolge der Moll-Tonarten gibt es Merkverse:#: Ein Hai Fisch Cischt Gisela Diskret an, b : Der Große Caesar Funkt Bedrängt Es-o-es

Quintenzirkel heißt diese Konstruktion, weil der Abstand von Tonart zu Tonart (beginnend bei C und im Uhrzeigersinn gelesen) immer ein große Quinte (also 7 Halbtonschritte) beträgt.Alternativ können wir uns auch mit Dur-Akkorden durch den Quntenzirkel bewegen. Wir beginnen wieder bei C. der C-Dur-Akkord (Grundstellung) besteht aus C, E und G. Der letzte Ton entspricht der nachfolgenden Tonart (G). Der G-Dur-Akkord wiederum besteht aus G, H und D. D ist die nächste Tonart. Und so weiter...

3 Um zu wissen, welche Note in einer Tonart durch ein Vorzeichen verschoben wird, muss man ein bischen zählen: Bei den #-Tonarten minus einen Halbtonschritt, bei den b-Tonarten plus 5 Halb-tonschritte.G-Dur hat ein #. Einen Halbton unter G finden wir auch die verschobene Note: F#. In D-Dur kommt eine weiteres # hinzu. Einen Halbton unter D finden wir die verschobene Note: C#.Analog hierzu hat F-Dur ein b. 5 Halbtöne über dem F finden wir die verschobene Note Bb. Bb-Dur hat ein weiteres b. 5 Halbtöne über dem Bb finden wir die zugehörige Note Eb. Und so weiter.

4 Die schwarzen Segmente mit den römischen Ziffern I, IV und V stehen für die Kadenz einer Tonart. Eine Kadenz besteht aus den Akkorden, die wir innerhalb einer Tonart verwenden können. Das abgebildete Beispiel bezieht sich wieder auf C-Dur, weshalb C auch die römische Ziffer I trägt. Zusätzlich zu C-Dur dürfen wir den Akkord links daneben (F-Dur) und den Akkord rechts daneben (G-Dur) verwenden. Warum nun aber die Ziffern I, IV und V? Nun, schauen wir uns für unser C-Dur-Beispiel die passende C-Dur-Tonleiter an: C ist der erste, F der vierte und G der fünfte Ton der dieser Tonleiter.Analog hierzu lesen sich die Kadenzen aller anderen Tonarten: So können wir in E-Dur z.B. E-Dur, A-Dur und H-Dur verwenden. E ist der erste, A der vierte und H der fünfte Ton der E-Dur-Tonleiter.

Alterantiv zu den Nummern I, IV und V haben die Akkorde einer Kadenz auch Namen. So nennt man die I Tonika, die IV Subdominante und die V Dominate. Die Dominante ist aus klangtechnischen Gründen oft ein Septimakkord und heißt dann Dominat-Septakkord.Natürlich darf eine Kadenz auch die Mollparallelen verwenden. So können wir den Akkordvorrat für C-Dur um a-Moll, d-Moll und e-Moll erweitern, was beim Begleiten und Improvisieren mehr Möglichkeiten schafft.Wie bei jeder Regel gibt es auch hier eine Ausnahme: Bei einer Kadenz in einer Moll-Tonart (har-monisch) ist der V-Akkord immer als Dur-Akkord zu verwenden. Eine a-Moll-Kadenz, auf die har-monische Molltonlieter beruhend, besteht deshalb aus a-Moll, d-Moll und E-Dur!

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