klipp & klar ausgabe 4/11

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Ausgabe 04/2010 Das kritische Schüler_innenmagazin Sparpaket Interview mit ZARA Atomkraft Pro/Contra klipp & klar 04/2010, zul.nr.GZ02Z033576M, verlagspostamt 4020 Linz SPAREN SPAREN SPAREN

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Das Magazin für kritische Schüler_innen in Linz und Oberösterreich

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Ausgabe 04/2010Das kritische Schüler_innenmagazin

Sparpaket

Interview mit ZARA

Atomkraft Pro/Contra

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Linz

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Carina Strasser

Weihnachten ist passé und die ruhige Ferienzeit ist bei un-

serer Regierung nicht wirklich angekommen. Belastungen

über Belastungen werden mit einem netten Weihnachts-

gruß a la „soziale Gerechtigkeit für alle“, als geschnürtes

Paket still und heimlich unter jedem Weihnachtsbaum

gelegt. Mehr über das Sparpaket, den Sparkurs Islands,

Atomkraftthematik, die angebliche Terrorgefahr und viel

mehr erfahrt ihr in dieser Ausgabe. Weiters

wurde der Verein „Zivilcourage für Anti-Ras-

sismus-Arbeit“ zur aktuellen Rassismus Prob-

lematik befragt.

Wer einmal selbst beim Klipp & Klar mitwirken

möchte:

Eine Mail an [email protected] genügt

BudgetSeite 04

Krise: Irland

Seite 07

Interview mit Zara

Seite 14

Wintersport in Ö

Seite 22

MHV: aktion kritischer schüler_innenKaisergasse 14 a, 4020 Linz

Chef_innenredaktion: Carina StrasserRedaktion: Jahn Brüggemann, Garda Elsherif, Johanna Mayr, Sandra Hochmayr, Viktoria Kraxberger, Tarek Elsherif, Stefanie Primetshofer, Moritz Ablinger, Doris Arnusch, Benjamin EckerLayout: muis, carlo Druck: Druck 2000 Prokop GmbH

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04 Innenpolitik

Österreich – ein Sozialstaat?Aufgrund der hohen Staatsverschuldung der letzten Jahre und der Einhaltung der vielen EU-Kriterien, um die Staatsverschuldung ein-zudämmen, stand dieses Budget unter dem Zwang sämtlicher Einsparungen. Die Frage, in welchen Bereichen und in welcher Höhe man Einsparungen und Steuererhöhungen für das neue Budget 2011-2014 tätigt, stellte sich die Rot-schwarze Regierung im steirischen Loipersdorf. Zwei Tage später präsentierten Bundeskanzler Faymann gemeinsam mit dem Regierungsteam den Budgetkompromiss. Doch schwer hat es sich

die Regierung nicht wirklich gemacht. Struktur-formen und die Verwaltungsreform bleiben aus, anstatt diesen werden Familien, Student_innen, Schüler_innen, Pflegefälle und Pensionist_innen schwer belastet. Nun wird bei Bereichen ein-gespart, wo ohnehin Geld fehlt und mehr Geld notwendig wäre. Das Budget wird nun saniert. Mit aller Härte und vor allem einnahmenseitig. Denn bevor die Regierung die Länder verärgert, verschärft sie die soziale Selektion im Bildungs-bereich. Somit trifft das Sparpaket die Falschen. Die Banken, die Auslöser der Finanzkrise, sind nicht von Einsparungen betroffen. In Summe

wird am meisten bei Pflegebedürftigen, Famili-en, Student_innen, Schüler_innen, Pensionist_in-nen, Kleinkindern, Arbeitslosen, Pendler_innen Urlauber_innen, Zivildienern und kinderlosen Al-leinverdiener_innen eingespart. Auch in der For-schung, Entwicklungs- & internationalen Hilfe wird Budget gekürzt. Aber es wird keine Spekula-tionssteuern oder Belastungen für die, die uns in diese Finanzlage brachten, geben. Nach unzähli-gen Protesten von Studenten, Sozialvereinen und Schüler_innen schleift die Regierung das Sparpa-ket nach. Versuche um die Bevölkerung ruhig zu stellen, ohne große Veränderungen und Kompro-

Das Budget-Sparpaket 2011 stimmt uns auf ein sparsames Jahr ein.Massensteuern, Einsparungen bei Familien, Student_innen, Schüler_innen, Pflegebedürftigen, Pensionist_innen und und und. Der Spar-kurs der Rot-schwarzen Regierung trifft die Bevölkerung hart.

auf ein SparSameS Jahrdas angeblich „gerechte“ Budget der regierung

Turbo-Kapitalismus ist anscheinend wieder hoch im Kurs

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

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05Innenpolitik

misse eingehen zu müssen. Doch die Regierung verschärft die Situation immer mehr. Entgegen einer Ankündigung von der Regierungsseite, können Absolvent_innen einer berufsbildenden höheren Schule (BHS) die Familienbeihilfe doch nicht ein Jahr länger beziehen. Weiters sieht die Bundesregierung Zugangsbeschränkungen für besonders überlaufene Studienrichtungen vor.

Das Budget im Überblick - EinsparungenDie Anspruchsdauer bei der Familienbeihilfe wird vom vollendeten 26. auf das vollendete 24. Lebensjahr gesenkt. Besonders für BMHS Schü-

ler_innen ist dies ein großer Nachteil, da diese ein Jahr länger die Schulbank drücken und die Regierung ihnen aber trotzdem die Familien-beihilfe nicht länger gewährt. Zudem wird es bei der 13. Familienbeihilfe nur noch einen Fix-betrag von 100 Euro für Sechs- bis 15-Jährige ge-ben. Für Kinder zwischen 15 und 21 Jahren wird die Familienbeihilfe und der Mehrkindzuschlag ab dem dritten Kind gestrichen, genauso wie der Alleinverdiener_innen Absetzbetrag für Fa-milien ohne Kinder. (Einsparung 125 Millionen Euro). Ein großer Einschnitt im Bereich Soziales und Gesundheit müssen neuerdings Pflegefälle

einstecken. Die Anerkennung der Pflegestufe 1 und 2 wird erschwert und in vielen Fällen führt das nun zur Abstufung. Es werden, jedoch auch Beiträge für Organisationen wie Rotes Kreuz von 20 auf 7 Millionen Euro gekürzt und 40 Millionen Euro weniger für die Entschuldung der ärmsten Länder der Welt. Noch dazu kommt die Kürzung des Kern- Budgets für Entwicklungszusammen-arbeit von 98,8 auf 65,4 Millionen Euro. Leider sind dies noch lange nicht alle Einsparungen und insgesamt belaufen sie sich die Einsparun-gen auf 2,8 Mrd. Euro alleine im Sozialbereich. (te/cs)

27.000 Hände gegen die Kürzung der FamilienbeihilfeTurbo-Kapitalismus ist anscheinend wieder hoch im Kurs ca. 13.000 demonstrierten am 27.11 gegen das Sparpaket

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

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Große Auftaktkundgebung am BusbahnhofUm 07:00 Uhr morgens begannen Aktivist_in-nen der AKS am Busbahnhof, einer zentralen Anlaufstelle für Welser Schüler_innen, Plakate mit widerständigen Sprüchen aufzuhängen, ein Demonstrationsbus mit großer PA-Anlage fuhr vor. Anschließend wurden die ankommenden Schüler_innen mit Flyern dazu angehalten, gegen das Belastungspaket der Bundesregierung mit zu demonstrieren. Um 08:00 Uhr setzte sich der Demonstrationszug, angeführt von dem Demo-transporter, in Bewegung.Die im Voraus geplante Route umfasste mehrere

höhere Schulen, beginnend mit dem BRG Schau-erstraße. Anschließend stürmten einige Aktivist_innen mit Megafonen die Handelsakademie, auch die (Privat)schule der Franziskanerinnen wurde in die Route eingebunden. Hier hielt der Demonst-rationszug kurzzeitig an, Plakate wurden aufge-hängt, die Demonstranten machten mit Sprüchen wie „Eliteschule ha ha ha, Bildung ist für alle da“ auf Ungerechtigkeiten im Bildungswesen auf-merksam.

SPÖ-Zentrale besetztIn der Karl-Loy-Straße punktete die Gruppe bei

vielen Bürger_innen mit einer ganz besonderen Aktion: Kurzerhand wurde das Parteibüro der SPÖ gestürmt, ein Transparent mit der Aufschrift „#besetzt“ wurde aus dessen Fenster gehängt. Mit Parolen wie „Wer hat uns verraten? Die Sozi-aldemokraten! Wer ist mit dabei? Die Volkspartei“ machten die Aktivist_innen ihrem Ärger über die destruktive Bundesregierung Luft, kurz bevor die erfolgreiche Demonstration am Marktplatz ein Ende nahm. (be)

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

Welser_innen machten auf das ungerechte Budget aufmerksam

06 Innenpolitik

Die AKS (Aktion Kritischer Schüler_innen) Wels mobilisierte trotz nasskaltem Wetter rund 400 Schüler und Schülerinnen für Streik und Demonstration gegen das Sparpaket durch die Welser Innenstadt - und besetzte kurzerhand das Büro der Sozialdemokrat_inen.

Streik gegen daS BelaStungSpaketWelser Jugendpolitplattform organisierte Schulstreik

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07Außenpolitik

Entstehung der KriseIm Zuge der weltweiten Wirtschaftskrise wur-den auch irische Banken geschwächt. Mitte 2008 wurden die ersten Probleme des Staates bekannt, als der Irish Stock Index (irische Aktie) stark fiel und viele ausländische Arbeiter_in-nen das Land verließen. Hohe Investitionen und Fehlspekulationen führten zu einer starken Verschuldung der irischen Banken und dazu, dass sie die Hilfe des Staates benötigten. Im Gegensatz zu Griechenland, herrscht auf der Insel eine Bankenkrise und keine Staatskrise.

Rettungspaket

Neben Griechenland sucht nun auch Irland um Hilfe an. Bei einem Sondertreffen in Brüssel wurde ein 85-Milliarden-Paket geschnürt. Da-von muss Island selbst 17,5 Milliarden aus Pen-sionsreserven zahlen. Der Rest wird aufgeteilt: Ein Drittel übernehmen die Sonderkreditlinien der EU-Kommission, ein Drittel wird durch den Internationalen Währungsfond bezahlt und das letzte Drittel teilen sich der Euro-Rettungsfond EFSF und bilaterale Kredite aus Großbritanni-en, Schweden und Dänemark. Die Zinsen be-tragen 5,8 % und bis 2015 ist Zeit, das Staats-defizit zu „reparieren“. Zusätzlich wird Irland die Mehrwertsteuer von 21% auf 23% erhöhen. Ähnliche Probleme, wie die Irlands werden nun

von Spanien, Italien und besonders Portugal erwartet. Neben dem Paket für Irland wurde in Brüssel aber auch ein permanenter Krisen-mechanismus für den Euro geplant. Dieser soll über das Jahr 2013 hinausgehen und auch private Gläubiger_innen miteinbeziehen. Das heißt auch private Investor_innen werden zu-künftig an den Kosten von Rettungspaketen beteiligt sein, um unter anderem Steuerzah-ler_innen und Staaten zusätzlich zu entlasten.Trotzdem soll eine komplette Automatisierung vermieden werden. (vk)

Irland galt lange Zeit als mustergültiges Beispiel für wirtschaftlichen Aufschwung. Nun ist der Inselstaat binnen Monaten abgestürzt. Der grünen Insel wurde nun ein Rettungspaket in der Höhe von 85 Mil-liarden zugesichert. 17,5 davon übernimmt der Staat selbst, den Rest die EU.

der neue trend: kriSenach griechenland folgt nun auch irland

Der Inselstaat muss einen harten Sparkurs auf sich nehmen

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Welser_innen machten auf das ungerechte Budget aufmerksam

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09gastkommentar

Ein großer Teil der Schüler_innen kann nicht sinnverstehend lesen, daneben eine alamieren-de Anzahl an Risikoschüler_innen in mehr als einem Fach und der Fakt, dass Bildung in Öster-reich je nach sozialer Herkunft vererbt wird – das sind alles andere als neue Erkenntnisse. Schon Jahrzehnte werden dieselben Problematiken aufgezeigt: Der Bildungsweg eines Kindes hängt immer noch vom finanziellen und sozialen Hin-tergrund der Eltern ab und nicht von eigenen Interessen und Stärken. Zu große Klassen und nicht ausreichend ausgebildete Lehrpersonen

verhindern, dass Schüler_innen individuell ge-fördert werden.

Die Frage ist also schon lange nicht mehr, was die Probleme des österreichischen Bildungssys-tems sind, sondern wie darauf reagiert werden muss – und vor allem, dass darauf reagiert wer-den muss. Nicht zuletzt die PISA-Studie zeigt die Notwendigkeit einer gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen auf, in der alle Schüler_innen individuell gefördert werden und unabhängig von ihrer sozialen Herkunft dieselben Bildungs-

chancen haben. Ja, dafür sind gewaltige Mehrin-vestitionen in den Bildungsbereich notwendig und dafür muss auch die ÖVP im 21. Jahrhundert ankommen und ihre Blockadehaltung ablegen. Doch wenn bei manchen Politiker_innen nicht jetzt die Alarmglocken klingen, mangelt es ganz klar an Verstand und am Willen für ein moder-nes Bildungssystem. Die PISA-Studie zeigt, dass politisches Handeln gefragt ist, anstatt Zeit und Energie für gegenseitige Schuldzuweisungen aufzubringen. Der Hut brennt – und das nicht erst seit ein paar Wochen.

Der bildungspolitische Diskurs Anfang Dezember steht – wieder einmal – ganz im Zeichen der inter-nationalen PISA-Studie. Die jüngsten Ergebnisse belegen erneut, dass die Qualität des österreichi-schen Bildungssystems im internationalen Ver-gleich nicht mithalten kann.

alle Jahre Wieder

Iris Schwarzenbacher

Bundesvorsitzende der aks

der aks-linz-Vorsitzenden

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10 Wissen ist macht

WuSSteSt du, daSS ... WaS mache ich, Wenn ...

... männliche Affen Glatzen bekommen können?

… das Wort Nylon aus den Anfangsbuchstaben des Satzes: Now, You Lousy Old Nipponies! hergeleitet wurde?

... die Bibel das meistgestohlene Buch in den Büchereien ist?

... ein Gesetz in Indiana verbietet es, während der Wintermonate ein Bad zu nehmen?

…in einem Jahr mehr Monopoly-Geld gedruckt wird, als echtes Geld?

…täglich 12 Neugeborene den falschen Eltern gegeben werden?

...ich nur in einem Fach die Note ungenügend habe. Führt das sofort zur Nicht-Versetzung?

In den wenigsten Fällen führt das Versagen einer Schülerin oder eines Schülers in nur einem Fach zur Nicht-Versetzung. Das ist nur dann der Fall, wenn ein Fach mit Klas-senarbeiten mit der Note „ungenügend“ abgeschlossen wird. Da die Note „ungenü-gend“ aussagt, dass der oder die Betreffende nicht einmal die für die Jahrgangsstufe erforderlichen Grundkenntnisse in diesem Fach aufweisen kann, wäre es pädagogisch unverantwortlich, einen jungen Menschen mit diesen Defiziten den erhöhten Anfor-derungen in der nächsthöheren Klasse auszusetzen. Sind die Leistungen eines Kindes in einem der Fächer mit Klassenarbeiten aber nicht „ungenügend“, sondern „mangel-haft“, bestehen Ausgleichsmöglichkeiten oder Möglichkeiten zur nachträglichen Ver-setzung über eine Nachprüfung.

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11Außenpolitik

Sicherheit durch Videoüberwachung?An vielen Stellen und Orten versucht die Regie-rung, unser Land und Volk vor den Terroranschlä-gen zu schützen. Die verstärkten Einreisekont-rollen sind sicherlich eine gute Methode, um die Menschen zu beruhigen und sich den Terroristen in den Weg zu stellen, falls sich die Warnungen als richtig herausstellen. Außerdem werden nun die meisten öffentlichen Plätze und Straßen vi-deoüberwacht, wobei sich die Frage stellt, ob das nicht schon etwas übertrieben ist. Hier sollte man an die Bürger_innen an sich denken. Ist es

wirklich nötig Videoüberwachung einzuführen? Die Meinungen darüber sind zwiespältig. Das Argument „Du hast nichts zu verstecken, also auch nichts zu befürchten“ mindert die Protes-te des Volkes eher nur schwach. Denn durch die ganze Überwachung ist man vielleicht um einige Prozente sicherer, doch dafür wird die Zerstörung und Einschränkung der Privatsphäre aller Bür-ger_innen in Kauf genommen.

Was passiert mit dem Leben der Verdächtigen?Neben unzähligen Maßnahmen werden natür-

lich auch sämtliche Verdächtige festgenommen. Allerdings sind viele von ihnen keine wirklichen Täter_innen, doch deren Unschuld wird erst nach vielen Jahren zahlreicher Untersuchungen bestä-tigt. Nun ist aber deren Leben dadurch zerstört worden. Haben wir das Recht dazu? Ist es wirk-lich die richtige Lösung und Vorgangsweise ge-gen Terrorismus, oder verschlimmert es die gan-ze Situation? Wäre Ruhe, Friede und respektvoller Umgang miteinander nicht die bessere Lösung? (ge)

Wegen eines Medienartikels, der Deutschland vor einem Terroran-schlag warnte, ist das ganze Land in Bewegung. Vorsichtsmaßnah-men werden getroffen und das Volk in Unruhe versetzt. Doch leider wird dabei so einiges Übersehen. Sicherheit oder Zerstörung der Pri-vatsphäre durch ständige Überwachung?

terrorgefahrhysterie und angst im ganzen land

Zu viel des „Guten“ oder nur reine Vorsichtsmaßnahme?

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12 Gleichberechtigung

Schon immer wurden Frauen unterdrückt. Auch heutzutage ist dies in der Religion und auch gesellschaftlich leider noch der Fall. Die Frau ist heute der lebendige Beweis für strukturelle Diskriminierung und Unterdrückung. Schreibt dies die Religion vor oder wird es nur so in-terpretiert?

frauen in der religiondie unterdrückung der frau in religionen

Schon immer wurden Frauen unterdrückt und hinter den Mann gestellt. Auch heute ist dies noch der Fall, sowohl in der Religion als auch in der Gesellschaft. Jede/r von uns wird auf eigene Weise von der Religion geprägt, daher sind viele der Meinung, dass in der Religion die Ungleich-berechtigung der Frau miteinbezogen ist. Dabei steht es nicht in der Bibel, dass Frauen weniger Einkommen haben sollen als Männer. Es gibt kei-nen Vers im Koran, der afghanischen Schlägern vorschreibt, Mädchen mit Säure das Gesicht zu verätzen, da sie es wagen, die Schule zu besuchen. Liegt es also wirklich an der Religion, oder doch nur an unserer eigenen Interpretation?

Wo kommen all die Ungleichberechtigungen her?Man kann nicht leugnen, dass Frauen in den meis-ten Religionen davon abgehalten werden, eine volle und gleichberechtigte Rolle zu übernehmen. So wird eine Umgebung geschaffen, in der Ver-letzungen gegenüber Frauen gerechtfertigt wer-den. Frauen werden von brutalen Ehemännern geschlagen, vom Arbeitgeber in eine niedrigere Lohnklasse eingestuft und Eltern treiben einen weiblichen Embryo ab, weil er ihnen weniger wert ist. Doch schreibt dies die Religion vor, oder liegt es an dem, durch Traditionen eingeprägten Glauben, dass Frauen in den Augen Gottes minderwertige

Wesen sind? Darüber gibt es viele Meinungen. Doch Fakt ist, dass die großen Religionen alle auf Texten basieren, die im Kontext ei-ner patriarchalischen Gesellschaft entwickelt wurden. Die Menschen, die diese Texte inter-pretiert haben, waren Männer. Warum ist Dis-kriminierung in allen Ländern verbreitet? Weil Menschen zwar oft meinen, Religion sei ihnen wichtig, doch in Wahrheit ist es die Kultur, ihre pa-triarchalische Kultur, die ihnen viel wichtiger ist.

Wieso akzeptieren Frauen diese religiösen Dog-men?Einige Grundmuster sind in vielen Religionen gleich!

Egal ob Christ_innentum, Islam - Frauen haben wenig mitzureden

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13Gleichberechtigung

Frauen haben ein Recht auf Gleichberechtigung in jeglicher Hinsicht.Priesterinnen gibt es in den wenigsten Religionen

Die Frau wird als unreiner Körper, als Verführe-rin, stark minderwertig und als ein spirituelles Hindernis gegenüber dem Mann angesehen. In vielen religiösen Schriften wird verachtend von Frauen gesprochen, denn diese Schriften wur-den zumeist von Männern verfasst. Auch die Aufgaben der Frauen werden immer auf Haus-halt und Kinder beschränkt. Frauen müssen sich ruhig verhalten und sich den Mann unter-werfen. Religion hat Frauen sowohl angezogen, wie auch abgestoßen, sie hat ihre Fruchtbar-keit verherrlicht und ihre Sexualität gefürchtet. Während Religionen im Verlaufe der Geschichte

mutiert sind, ausstarben und sich fortpflanzten – dem Status der Frauen innerhalb ihres stets wachsenden Einflusses erging es in der Regel schlecht. Dennoch sind Frauen mit viel höhe-rer Wahrscheinlichkeit religiös, pflichten Got-tesdiensten bei und geben den Kindern ihren Glauben weiter. Warum? Die Antworten auf diese Frage sind unterschiedlichster Art. Häu-fig jedoch kommt das Argument, dass die Frau in dieses Ganze hineinerzogen wird. Schon als Baby werden einem diese Rollenbilder in den Schoß gelegt. Sowohl Männer als auch Frauen fällt es schwer, diese Traditionen und Gegeben-

heiten abzulegen.Fakt ist, dass Männer in fast allen Gebieten herrschen und die Überzahl bilden. Ob man dies nun in der Literatur betrachtet, in verschie-densten Sportarten oder in anderen gesell-schaftlichen Kategorien, Frauen werden immer benachteiligt. Ganz egal woran es liegt, ob es die Religion ist, oder die Auslegung davon. Ob es an der Interpretation oder einfach an der Unfähigkeit des Menschen liegt, sich von alten Rollenbildern zu lösen. Sicher ist, dass es geän-dert gehört. (ge/sp)

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14 Interview

Klipp & Klar: Für was steht ihre Organisation in Österreich?

ZARA: ZARA wurde nach der Schließung der Anti-Rassismus Hotline Helping Hands 1999 gegrün-det. Neben der Beratungstätigkeit für Opfer und Zeug_innen von Rassismus konzentriert sich ZARA auf zwei weitere Bereiche: Prävention und Sensibilisierung. ZARA leistet neben Workshops und Peer-Education auch aktive Kommunikati-onsarbeit, um über Medien und Multiplikator_

innen das Problembewusstsein bezüglich Rassis-mus in Österreich zu steigern und sensibilisieren. Das Ziel von ZARA ist, Zivilcourage und eine ras-sismusfreie Gesellschaft in Österreich zu fördern, sowie alle Formen von Rassismus zu bekämpfen.

Klipp & Klar: In Österreich wie auch in sämtlichen EU-Staaten feierten in letzter Zeit Rechtspopu-listen Erfolge. Inwiefern betrifft das Rassismus in Ö?

ZARA: Eine Sündenbockpolitik, die „Ausländer_innen“ oder andere Gruppen für Missstände ver-antwortlich macht, beeinflusst natürlich auch die Art und Weise, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft einander gegenübertreten - die von rechten Parteien kommunizierten Vorurteile im Alltagsleben werden reproduziert und verstärkt.Eine Politik, die nicht unmissverständlich und dauerhaft gegen Diskriminierung eintritt und eine entsprechende Rechtslage schafft, begünstigt Rassismus und Diskriminierung.

Menschen, die mit Rassismus konfrontiert wurden, brauchen Infor-mation, Unterstützung und (rechtliche) Beratung. Darum betreibt ZARA in Wien eine Beratungsstelle, bei der sich Opfer und Zeug_in-nen von Rassismus kostenlos beraten lassen können.

„raSSiSmuS iSt ein BeStand-teil deS öSterreichiSchen all-tagS“Zara = Zivilcourage und anti-rassismus-arbeit

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

Respekt gegen Fremdenhass

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15Interview

Klipp & Klar: In den letzten Jahren wird Islamo-phobie immer mehr geschürt. Setzt sich ZARA mit diesem Problem auseinander?

Interview: Diskriminierung auf Grund der Re-ligionszugehörigkeit fällt in unsere Rassis-mus-Definition. In den letzten Jahren haben sich Meldungen über Diskriminierungen von Kopftuch-tragenden Frauen in verschiedenen Bereichen gehäuft. Das Gleichbehandlungsge-setz sieht darin eindeutig eine verbotene Dis-

kriminierung. Muslim_innen werden immer häufiger in einem Schwarz-Weiss-Schema als Bedrohung für Europa dargestellt. Politische Parteien wie die FPÖ schüren und nutzen die Ängste der Bevölkerung um auf Stimmenfang zu gehen. Muslim_innen dürfen nicht zu Bür-ger_innen zweiter Klasse werden. Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, in dem alle Bürger_innen die gleichen Rechte sowie die gleichen Pflichten haben! ZARA arbeitet daher mit dem Dokumentationsarchiv Islamophobie

zusammen, das sich dieser Problematik widmet.

Klipp & Klar: Betrifft das Sparpaket 2011 ZARA?Indirekt ja, vor allem die unterschiedlichs-ten Zielgruppen von ZARA, wie auch die Po-litikbereiche Gleichstellung, Chancengleich-heit und Nicht-Diskriminierung sind von den Budgetkürzungen betroffen. Das Sparpaket wird Umsetzungen nun zusätzlich aufhalten.

Geführt wurde das Interview von Carina Strasser

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

Kein Mensch ist illegal, nicht in Österreich oder weltweit Aus dem jährlichen AntiRassismus Report von ZARA

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16 Universitätspolitik

Unmenschliche MenschenKönnen wir Menschen in Kriegsgebieten über-haupt verstehen? Menschen, die den Tod vor ih-ren eigenen Augen gesehen haben, deren Familie umgebracht wurde und durch Krisen/Hungernö-te an die Grenzen ihres/seines Seins kamen. Wir urteilen oft aus der Ferne über Leben, Tod und Kriege, dabei haben wir nur wenig Einblick in die dortige Situation. Ist für uns Freundschaft nur mehr eine Art Zeitvertreib geworden? Können wir uns in die Situation von Asylant_innen ein-fühlen? Haben wir die Befugnis oder das morali-sche Recht, darüber zu entscheiden, ob und wel-

che Menschen in „unserem“ Land Asyl gewährt wird. Verschiedene rechts-angesiedelte Parteien sprechen oftmals die schlechte Lage in unserem Land an, dabei leben wir in einem von Frieden und Reichtum gezeichneten Land. Das Einzige was unsere Gesellschaft zu verlieren hat, ist Geld. In unserer derzeitigen Welt und Wirtschaftssi-tuation stehen Geld und unsere eigenen Inter-essen an erster Stelle. Oft bedenken wir nicht, was Menschen alles verlieren, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Vielleicht sollte jede/r über-legen, was wichtig in seinem/ihrem Leben ist.

KriegWas können wir dafür, dass es den Menschen im Irak schlecht geht? Diese und ähnliche Fra-gen stellen sich viele Menschen in Österreich. Jegliche Menschlichkeit scheint verloren und daraufhin wundern wir uns, wenn Menschen aus diesen Ländern zu terrorisieren versuchen und uns wenigstens ein Milliardstel des Schmer-zes zuzufügen, das wir Ihnen zugefügt haben bzw. zufügen. Eine der wichtigsten Fragen die man sich stellen sollte ist, wie man mit dem Schmerz umgeht der einem zugefügt worden ist. Denn jeder Mensch verspürt Schmerz in seinem

Wie beeinflusst ein Krieg das menschliche Bewusstsein in der Pubertät bzw. das gesamte Leben eines Menschen? Wird man verantwortungs-bewusster, wenn man in seinem Leben mit Schmerz konfrontiert wur-de? Fakt ist, dass bei einem Krieg sehr wenige gewinnen können, verlie-ren aber auf jeden Fall sehr viele.

krieg und friedenBeeinflussung von Krieg und Frieden auf unser Leben

Krieg ist ein weltweites Phänomen

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

16 Apell

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17Universitätspolitik

Leben, sei es bei Trennungen, häuslicher Gewalt usw. Wohin mit den ganzen Emotionen? Ist es wirklich wichtig ein perfektes Leben führen zu müssen, oder erkennt man, dass ein auch nicht perfekter Mensch es wert zu lieben ist. Warum genügt es uns nicht, andere Menschen zu hel-fen, ihnen Vertrauen zu schenken und zu sehen wie sie sich entwickeln? Warum müssen wir uns immer besser fühlen als andere? In unserer der-zeitigen Welt ist Erfolg wichtiger als der Mensch. Unter diesen Erfolgsdruck leiden und zerbrechen wir. Schmerz wird zu Hass und um uns selber zum Erfolg zu bringen, können wir keine Rücksicht auf andere nehmen. Er lässt uns sogar so weit gehen,

dass wir andere Menschen diskriminieren müs-sen um uns erfolgreicher und besser zu fühlen.

Gemeinschaft und FreundschaftIn Industriestaaten wird Freundschaft und Ge-meinschaft mittlerweile nur mehr als Zeitver-treib gesehen. Das Ich steht im Mittelpunkt und scheint wichtiger zu sein, als Kinder ins Leben zu setzen. In ärmeren Ländern hat Freundschaft und Gemeinschaft einen ganz anderen Stellenwert. Natürlich muss man aufzeigen, dass Gemein-schaft und Freundschaft das Wichtigste für ihr Le-ben ist. Darum beurteilen wir Kriegssituationen anders als Menschen in ärmeren Regionen, denn

wenn sie ihre Gemeinschaft verlieren, haben sie nichts mehr. Das und die vermehrt-geförderte Ungleichheit/Ungerechtigkeit schürt Hass - eine vollkommen verständliche Tatsache. Gleichzeitig ist es umso mehr verwunderlich, dass Menschen die solche Schmerzen erlebt haben, leichter vergeben können, als Menschen ohne jegliche Schmerzerfahrung. Die, die Hass schüren, bzw. hetzen haben selber weder Schmerz noch Krieg erfahren, sehen eigene Interessen und Geld an vorderster Stelle und sind vollkommen inkom-petent Kriegssituationen zu bewerten, sei es der Verteidigungsminister Gutenberg in Deutschland oder Innenministerin Fekter in Österreich. ( jb)

Krieg ist ein weltweites PhänomenWie würde sich unsere Gesellschaft nach einem Krieg verändern?

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

17Apell

Kein Krieg hatte jemals eine positive Gesamtbilanz.

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18 Umweltpolitik

Mehr Strom für wenig GeldDas große Plus von Atomkraft ist die Effizienz und die schnelle Produktion von Strom. Das wie-derum bedeutet, dass der Atomstrom billiger ist als der Strom von erneuerbaren Energien. Wei-ters fällt bei der Gewinnung der Energie kein CO2 an, so dass Atomkraft auch im Hinblick auf die Ziele des Klimaschutzes in einem vermeint-lich positiven Licht steht. Viele auf dieser Welt fordern erneuerbare Energien und vergessen dabei aber, dass ein Windrad 50 Jahre benötigt bis es den nötigen Strom produziert hat, den es bei der eigenen Produktion verbraucht hat.

Oder dass Wasserkraftwerke die Umwelt um das Kraftwerk unglaublich beeinflussen. Ein weiterer Grund für Überschwemmungen sind die großen Stauseen, die ein Wasserkraftwerk benötigen. Denn bricht einmal dieser Damm, wird auf ei-nen Schlag eine ganze Stadt überschwemmt.

Ökologisch verträglichSehen wir den Tatsachen ins Auge: Atomkraft ist ökologischer als Kohlekraftwerke, die in Deutschland immerhin 53% ausmachen oder Windkraftwerke im Meer, die tausende von Ka-beln am Meeresboden verursachen oder die gif-

tigen Bestandteile von Solarzellen und solange abgebaut werden müssen, wie Brennstäbe eines Atomkraftwerkes. Vielleicht sollten wir endlich mehr in Atomkraft forschen, um das Problem mit den Brennstäben zu lösen, als in erneuerbare Energien zu investieren, die sich dann nur reiche Personen leisten können. Legen wir endlich diese konservative und unsachliche Stellung ab und bli-cken wir in eine Zukunft die ökologisch, effizent und gleichzeitig leistbar ist, denn wer will heute noch auf Strom und den damit verbundenen Le-bensstandard verzichten? ( jb)

Beim Thema Atomkraft denken viele Menschen sofort an die Gefahren und verfallen in eine konservative, unsachliche Ökoposition. Doch mitt-lerweile müsste allen Menschen in Österreich bekannt sein, dass wir ohne Atomstrom unsere Energieaufwände nicht decken können.

atomkraft? Ja Bitte!die positiven effekte von atomkraft

Ja zur Kernenergie

klipp & klar - das kritische schüler_innenmagazin

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19Umweltpolitik

Ja zur Kernenergie Zukunftsenergie mit Gefahren

Gefahren und ProblemeDas größte Problem stellt der Atommüll dar. Die radioaktiven Rückstände können nur endgela-gert werde, wenn die Radioaktivität keine Gefahr mehr für die Bewohner ist. Aber das kann mehre-re 100 000 Jahre dauern. Fakt ist, dass man den Müll nur in Castor-Behältern zwischenlagern kann. Alleine in Deutschland fallen 400 Tonnen Müll pro Jahr an. Viele Generationen nach uns werden noch mit dem Atommüll, der in unse-rem Zeitalter entstanden ist, zu kämpfen ha-ben. Weiters gibt es bei Atomkraftwerken keine 100% Sicherheit. Bester Beweis dafür ist der Fall Tschernobyl. Die Einwohner Tschernobyls leiden

heutzutage noch an den Folgeschäden oder ge-bären beeinträchtigte Kinder. Zur Herstellung von Energie benötigt das Atomkraftwerk Uran. Beim Abbau von Uran werden ganze Landstriche verwüstet. Durch die Eliminierung der Vegetati-on ist auch die Atomkraft nicht CO2 neutral. Ein großer Teil des Urans kommt aus Russland, so dass bei einem Verzicht auf Gas die Abhängig-keit vom Energielieferanten Russland nicht sinkt. Weiters ist das Uranvorkommen in den nächsten Jahren aufgebraucht. Auch nicht zu vergessen, ist die Gefahr im Kriegsfall. Woher nehmen wir die Sicherheit dass im Falle eines Krieges, die Atom-kraftwerke von der Zerstörung ausgenommen

werden? Im Krieg kann man nicht auf rationales Handeln vertrauen!

FazitSowohl aus wirtschaftlicher, als auch aus ökologischer Sicht spricht wenig für die Nut-zung der Atomkraft. Warum soll man den Menschen Gefahren aussetzen, wenn es Al-ternativstromlieferanten, wie zB. Fotovoltaik, Windkraft oder Wasserkraft gibt? Lasst uns an die Zukunft denken, denn es wird immer eine Gefahr von Atomkraftwerken ausgehen. (da)

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atomkraft? nein, danke!alles ist gut, solange wir strahlen?

Atomkraft – ein allgegenwärtiges Thema. Die Meinungen über Atomener-gie sind zwiespältig. Die einen finden sie gut, andere jedoch nicht. Aber was sind die Gründe für die Abneigung gegenüber Atomkraftwerken? Und welche Alternativen gäbe es?

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20 Bildungspolitik

We have tried something new and have written an article fully in English, giving a short view over the English school system and then treating the newest development.

england callingthe school system and the secretary

A glance at the English school systemEach of the four countries of Great Britain has a separate school system under separate govern-ments. In the English system, children enter primary school at the age of four, after having attended nursery school or kindergarten. At the age of eleven the secondary school follows, in which they have to take the exam of the General Certificate of Secondary Education (GCSE) at the age of 15. When they are 16, students either leave school or stay in the education system and have the choice between the sixth form or college. In both forms they can take the A-levels, which al-

low them to study at universities, but in colleges they are also able to take vocational courses. But in England there are also so-called indepen-dent, private schools, which are attended by ap-proximately 7% of English schoolchildren. Some of them are even called „public schools“ because of historical reasons. These are highly selective and chargeable, so you have to pay for being al-lowed to be educated there, although they offer scholarships. Traditionally they are single-sex, but now more and more are co-educational.

All the money to the schools?Michael Gove, Secretary of State for Education, now wants to devolve power and money to the head teachers. Along with this decision goes the withdrawal of all fundings from the school sports programmes. Another consequence is that the networks between specialist schools will be destroyed and the money spread among them. By handing over the responsibility to the head teachers, the government masks the fact that the schools will be dealing with budget cuts and can‘t be blamed for decisions of head teachers who have too less money to spend. ( jm)

A Highschool in London

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21Media

mediaBuch: Film:

von Noah Sow - Deutschland schwarz weiß

„Als schwarze Deutsche bin ich au-tomatisch politisch sobald ich das Haus verlasse“ – Noah Sow.

Sow schildert Erlebnisse der schwar-zen Bevölkerung, die bis heute in

Mitteleuropa stigmatisiert ist. Die Autorin zeigt Problemfelder auf, die oft vergessen werden, z.B. einfach die Tatsache, dass man als Weiße_r in Mitteleuropa nicht automatisch als „fremd“ angesehen wird.Migration ist ebenfalls ein Thema: Geht ein_e Weiße_r ins Ausland, ohne Sprach- und Kulturkenntnisse, gilt er/sie als Abenteurer_in. Wandert jedoch ein_e Schwarze_r in Deutschland oder Österreich ein, wird er/sie meist als Schmarotzer_in abgetan, als jemand der/die Arbeitsplätze klaut, den Sozialstaat ausnutzt und sich nicht integrieren will.

Es wird auch die fehlende Selbstreflexion der weißen Bevölkerung beschrieben. Was das genau bedeutet schreibt Sow auf http://www.deutschland-schwarzweiss.de (sh)

von Ari Folmann - Waltz with Bashir

Waltz with Bashir ist ein israelisch-französisch-deutscher Film, der aus der Perspektive des Regisseurs Ari Folman vom Ersten Libanonkrieg 1982 erzählt. Dieser war als israeli-scher Soldat im Libanon stationiert und kann sich mehr als 20 Jahre später nicht mehr an die damaligen Geschehnisse erinnern, woraufhin er Freunde besucht, sich deren Ge-schichten erzählen lässt und daraufhin seine eigenen Erinnerungen wieder findet. Der Film basiert auf realen Ereignissen und den Erinne-rungen Ari Folmans, ist aber ein Trickfilm, also animiert. Der Filmtitel spielt auf den Milizführer und libanesischen Präsidenten Bachir Ge-mayel an, dessen Ermordung der Auslöser für das Massaker von Sabra und Schatila war, bei welchem Frauen und Kinder in Flüchtlingslagern ermordet wurden und das die israelische Armee, die zu dem damali-gen Zeitpunkt den Libanon schon besetzt hatte, nicht verhinderte. ( jm)

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22 Satire

Echte KunstEs ist schon beeindruckend mit welcher Fantasie österreichische Medien Erfolge unserer Alpenre-publik herbeifantasieren. Die Formel 1 bereitet unsereins keine Sorgen, diese ist ja bekanntlich, wegen eines spendablen Milliardärs, fest in ös-terreichischer Hand. Auch im Fußball gibt es neuerdings Erfolgsmeldungen, seit dem „wir“ ansonsten so unbeliebte Migranten (Frauen sind uns traditionellerweise nicht von Bedeutung) für „unser“ Nationalteam spielen lassen. Reicht das nicht, müssen Athlet_innen, die Österreich na-türlich richtig buchstabieren können, als quasi-

Eingeborene herhalten. Und falls sich ein öster-reichischer Erfolg doch einmal nicht konstruieren lässt, verschieben die Zeitungen einfach ihren Fo-kus auf andere kuriose Themen.

Schnee im SommerWeil diese Absurditäten aber den Medien zu blöd werden, ist unsereins dann doch froh, wenn endlich wieder Wintersport im Fernsehen läuft. Schispringen und Zweierrodeln nennen sich unsere Lieblingsdisziplinen. Das klassische Bergab-Schifahren bereitet uns seit der letz-ten Olympiade schwere Probleme, als die Her-

ren keine Medaille erfuhren. Hierzulande hätte das fast zu einer handfesten Regierungskrise geführt, außerhalb Österreichs interessiert es freilich keinen Menschen. In den USA, wo bei Schirennen von den 200 Zuschauer_innen 197 aus Österreich stammen, sind die Startzeiten sowieso so angesetzt, dass sie hierzulande zu den besten Sendezeiten ausgestrahlt werden. Aber das ist uns genauso egal, wie dass wir ei-nen Herrn Arnautovíc, würde er nicht Fußball spielen, nur zu gerne abschieben täten. (ma)

Zwischen März und Anfang November hat Österreich echte Selbst-bewusstseinsschwierigkeiten. Doch dann tauchen endlich wieder SuperGs, Skisprungchancen und Naturbahnrodeln im TV-Programm auf. Glücklicherweise, meint die K&K-Satireredaktion.

Wir Sind Wieder WerWarum unser ego den Winter braucht

Wintersport sei Dank! Wir können noch jubeln

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Jugend ohne Arbeit - Plakat/ Pickerl/ FolderGrenzen aufbrechen - Plakat/ Pickerl/ FolderReiche Eltern für alle - Plakat/ Pickerl/ FolderErase Discrimination! – Plakat/Pickerl/ FolderDie fetten Jahre sind vorbei – Plakat/Pickerl/FolderFreies Wissen – Plakat/Pickerl/FolderMein Körper meine Lust – Pickerl/BroschüreHass macht häßlich – Plakat/Pickerl/FolderRassismus geht uns alle an – Plakat/Pickerl/FolderRufseminar- FolderService- FolderGet-active BroschüreGeschlechter gerechte Sprache FolderDas Toolbook für Schüler_innenvertreter_innenSozialbroschüre 123 Fragen an das Schulunterrichtsgesetz BroschüreStundenplanpickerlWandkalenderich will euch beim verteilen vom Klipp und Klar helfenmich interessieren eure Aktionen/Projekteja, ich will bei der aks mitmachenja, ich will beim Klipp und Klar mitschreiben

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