kontakt sev 2015 07

20
Überall in der Schweiz finden auch in diesem Jahr wieder Maifeiern statt. Die Milizmitglieder des SEV und die Gewerk- schaftsprofis leisten einen grossen Effort zum Gelingen des Festtages der Arbeiter- schaft. Wir listen in dieser Nummer die Veranstaltungen in der Deutschschweiz auf und bitten alle – dienstfreien – Mitglieder, an diesen Feiern teilzuneh- men, um so die Stärke der Gewerkschaft, unserer Bewegung, zu zeigen. Seiten 8 und 9 Unser Tag: der 1. Mai Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 07 16. April 2015 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals Die Zugverkehrsleiter/innen sollen bei einem Arbeitsortwechsel keinen Verlust bei der Regionalzulage erleiden, fordert eine Petition. Fokus Seite 20 Regionalzulage garantieren Manchmal braucht es zwei Anläufe, bis ein Mitglied zu seinem Recht kommt. Der Rechts- schutz hilft nach Kräften. Link zum Recht Seite 19 Recht haben und Recht bekommen Bei den GAV-Verhand- lungen in Lausanne hat die Mobilisierung Erfolg. Seite 2 Fortschritte bei TL LDD In gewissen Kreisen der Schweizer Be- völkerung ist «Service public» nach- gerade zum Schimpfwort geworden: Grundversorgung, Gemeinsinn und So- lidarität zählen für diese Leute weniger als Eigennutzen oder das Verursacher- prinzip. Sie stellen genauso in Frage, ob der öffentliche Verkehr flächende- ckend und zu einheitlichen Preisen angeboten werden soll, wie sie die elektronischen Medien dem Markt überlassen wollen, ohne die Frage zu diskutieren, was der Beitrag zur unab- hängigen Meinungsbildung in der De- mokratie bedeutet. Darüber gilt es nun abzustimmen: Das Referendum zum Radio- und Fernsehge- setz wird zu einem Grundsatzentscheid in Sachen Service public. Dossier Seiten 10 bis 12 Service public: Nutzen oder Last? Die Abstimmung vom 14. Juni zum Radio- und Fernsehgesetz ist ein Prüfstein für den Service public Angriffe auf das Prinzip des Service public häufen sich in der Schweiz. Am 14. Juni kann das Volk sich dazu äussern. Keystone Öffentlicher Verkehr und öffentliche Medien sind Teil des Service public; Tramhaltestelle Fernsehstudio Zürich der Glatttalbahn. Seit einem halben Jahr ist sie im Amt: Christina Jäggi ist die erste Frau in der Funktion der Organisationssekretärin des SEV. Ihre Befürchtungen, dass sie aktiv beweisen müsse, «ihren Mann zu stellen», haben sich nicht bewahrheitet. Nun steht sie vor der ersten grossen Bewährungsprobe: Der Kongress sorgt für eine grosse Arbeitslast – und für viel Vorfreude: «Vielleicht erwarte ich etwas zu viel und werde dann enttäuscht, aber ich freue mich wirklich enorm da- rauf», sagt sie im Interview. Mit zwölf Jahren Erfahrung als Assisten- tin, der grössere Teil davon für Giorgio Tuti, kennt sie die Organisation gut und hat sich auch nicht gross überraschen lassen, als sie die neue Stelle antrat. Einzig die Vielfalt war noch breiter als erwartet. pmo Seiten 6 und 7 Christina Jäggi ist erste Organisationssekretärin des SEV Die Stabschefin der Gewerkschaft pmo

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Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

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Page 1: kontakt sev 2015 07

Überall in der Schweiz finden auch indiesem Jahr wieder Maifeiern statt. DieMilizmitglieder des SEV und die Gewerk-schaftsprofis leisten einen grossen Effortzum Gelingen des Festtages der Arbeiter-schaft. Wir listen in dieser Nummer dieVeranstaltungen in der Deutschschweizauf und bitten alle – dienstfreien –Mitglieder, an diesen Feiern teilzuneh-men, um so die Stärke der Gewerkschaft,unserer Bewegung, zu zeigen.

Seiten 8 und 9

Unser Tag: der 1. Mai

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 07

16. April2015

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Die Zugverkehrsleiter/innen sollen bei einemArbeitsortwechsel keinen Verlust bei derRegionalzulage erleiden, fordert eine Petition.

Fokus Seite 20

Regionalzulage garantierenManchmal braucht es zwei Anläufe, bis einMitglied zu seinem Recht kommt. Der Rechts-schutz hilft nach Kräften.

Link zum Recht Seite 19

Recht haben und Recht bekommenBei den GAV-Verhand-lungen in Lausanne hatdie Mobilisierung Erfolg.

Seite 2

Fortschritte bei TL LDD

In gewissen Kreisen der Schweizer Be-völkerung ist «Service public» nach-gerade zum Schimpfwort geworden:Grundversorgung, Gemeinsinn und So-lidarität zählen für diese Leute wenigerals Eigennutzen oder das Verursacher-prinzip. Sie stellen genauso in Frage,ob der öffentliche Verkehr flächende-ckend und zu einheitlichen Preisenangeboten werden soll, wie sie dieelektronischen Medien dem Marktüberlassen wollen, ohne die Frage zudiskutieren, was der Beitrag zur unab-hängigen Meinungsbildung in der De-mokratie bedeutet.Darüber gilt es nun abzustimmen: DasReferendum zum Radio- und Fernsehge-setz wird zu einem Grundsatzentscheidin Sachen Service public.

Dossier Seiten 10 bis 12

Service public: Nutzen oder Last?Die Abstimmung vom 14. Juni zum Radio- und Fernsehgesetz ist ein Prüfstein für den Service public

Angriffe auf das Prinzip desService public häufen sich inder Schweiz. Am 14. Juni kanndas Volk sich dazu äussern.

Keys

tone

Öffentlicher Verkehr und öffentliche Medien sind Teil des Service public; Tramhaltestelle Fernsehstudio Zürich der Glatttalbahn.

■ Seit einem halben Jahr ist sie im Amt:Christina Jäggi ist die erste Frau in derFunktion der Organisationssekretärindes SEV. Ihre Befürchtungen, dass sieaktiv beweisen müsse, «ihren Mann zustellen», haben sich nicht bewahrheitet.Nun steht sie vor der ersten grossenBewährungsprobe: Der Kongress sorgtfür eine grosse Arbeitslast – und für vielVorfreude: «Vielleicht erwarte ich etwas

zu viel und werde dann enttäuscht,aber ich freue mich wirklich enorm da-rauf», sagt sie im Interview.Mit zwölf Jahren Erfahrung als Assisten-tin, der grössere Teil davon für GiorgioTuti, kennt sie die Organisation gut undhat sich auch nicht gross überraschenlassen, als sie die neue Stelle antrat.Einzig die Vielfalt war noch breiter alserwartet. pmo Seiten 6 und 7

Christina Jäggi ist erste Organisationssekretärin des SEV

Die Stabschefin der Gewerkschaft

pmo

Page 2: kontakt sev 2015 07

Gute Nachricht■ Die «Kostenprognose» für dieNeue Eisenbahn-Alpentransver-sale (NEAT) kann um 300 Milli-onen Franken gesenkt werden.Bei den Hochgeschwindigkeits-anschlüssen, der ZukünftigenEntwicklung der Bahninfrastruk-tur (ZEB), der Lärmsanierungund dem Wechsel auf das Zug-sicherungssystem ETCS schrei-tet die Realisierung wie geplantvoran. Dies geht aus den Stand-berichten 2014 des Bundesamtsfür Verkehr zu den Eisenbahn-Grossprojekten hervor.

Jean Zieglers Buchnun auch auf deutsch■ «Retournez les fusils! Choisirson camp», das neue Buch desUno-Menschenrechtsrats-Mit-glieds, emeritierten Soziologie-professors und Alt-Nationalratsaus Genf, wozu dieser in kon-takt.sev Nr. 4/2015 in einem In-terview Stellung nahm, ist nunauch auf deutsch erhältlich:Jean Ziegler: Ändere die Welt!Warum wir die kannibalischeWeltordnung stürzen müssen,C. Bertelsmann Verlag, München,2015, 288 Seiten, ca. 25 Franken.

PK-Entscheide■ In diesen Tagen fallen dieEntscheide der zuständigenGremien zu den Stabilisierungs-massnahmen für die Pensions-kasse SBB. Nach Redaktions-schluss dieses kontakt.sev hatauch die GAV-Konferenz desSEV getagt. Sobald alle Ent-scheide gefallen sind, erscheintein SEV-Info.

1. Mai in Pakistan■ Der «Solifonds», auf dessenwertvolle Arbeit wir gern wie-der einmal hinweisen, widmetseine 1.-Mai-Aktion in diesemJahr den pakistanischen Ge-werkschaften, die unter schwie-rigsten Bedingungen arbeiten.Die Ausbeutung ist weit ver-breitet, Gewerkschafter werdenmit falschen Anklagen einge-deckt und zu langjährigen Haft-strafen verurteilt. Der Solifondsunterstützt sie beim Kampf ge-gen die Unterdrückung und fürihre Rechte.

NEWS

Starke Gewerkschaften sind einMittel gegen den Anstieg derSpitzenlöhne. Dies ist – ver-kürzt – die Erkenntnis von zweiForscherinnen des Internatio-nalen Währungsfonds IWF, dieden Zusammenhang zwischenGewerkschaftsstärke und Lohn-ungleichheit untersucht haben.Florence Jaumotte und CarolinaOsorio Buitron, Ökonominnender IWF-Forschungsabteilung,haben in der März-Ausgabe derIWF-Publikation «Finance&De-

velopment» nach Ursachen fürdie Ungleichheit in hoch entwi-ckelten Gesellschaften gesucht.Ausgangspunkt ist ein Anstei-gen des «Gini-Effizienten», derdie Unterschiede zwischen un-tersten und obersten Einkom-men darstellt.

Direkter ZusammenhangDie Schlussfolgerung ist ein-deutig: «Der Rückgang der ge-werkschaftlichen Organisationhat den Anstieg der Toplöhnegefördert.» Üblicherweise wür-den Globalisierung und techni-sche Entwicklung als Ursachenangeführt, wenn es um den An-stieg der Ungleichheit gehe,heisst es im Bericht. Tatsäch-lich aber sei die Schwächungder Gewerkschaften zwischen

1980 und 2010 die wesent-liche Ursache. Die Spätfolgender gewerkschaftsfeindlichenThatcher-/Reagan-Ära werdendamit aufgedeckt.Bisher war vor allem eine Ver-schlechterung der mittlerenund unteren Einkommen mitder Gewerkschaftsschwäche inZusammenhang gebracht wor-den. Dass aber nicht nur dieunteren Lohnklassen leiden,sondern dass die Top-Einkom-men ausdrücklich davon profi-tieren, ist die erschütterndeneue Erkenntnis dieser Studie.

Politisches Handeln gefragtNun wäre es überraschend,wenn der IWF als Leuchtturmder Liberalisierung eindeutigeSchlüsse aus der Studie zie-

hen würde: «Ob die Zunahmeder Ungleichheit durch dieSchwächung der Gewerkschaf-ten gut oder schlecht ist, bleibtunklar», steht im Bericht ...Immerhin: «Ungleichheit könn-te der Gesellschaft schaden,da sie den Topverdienern er-möglicht, das wirtschaftlicheund politische System zu mani-pulieren.» In diesem Fall wäreein politisches Handeln ange-bracht, finden die Autorinnen.Als Beispiel schlagen sie eineMitwirkung aller Stakeholder(also Mitarbeiter, Kader undAktionäre) bei der Festlegungder Toplöhne vor.Die Erkenntnisse dieser Studiedürften gut in die 1.-Mai-Redenpassen!

pmo

Wenn die Gewerkschaf-ten schwächeln, steigendie höchsten Löhne:diesen Zusammenhangzeigt eine Studie desIWF.

Schwäche der Gewerkschaftenfördert die Ungleichheit

Bemerkenswerte Studie des Internationalen Währungsfonds

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Nachdem die Direktion die Ver-handlungsrunde vom 19. Märzhatte platzen lassen, verzichte-ten sie anschliessend auf denLeistungslohn für die Fahrerund Fahrerinnen. Dies stellteinen wichtigen Sieg für denSEV dar, der dieses Lohnsys-tem seit seiner Ankündigungbekämpft hatte. Die Mobilisie-rung des gewerkschaftlich or-ganisierten Personals – das

das Projekt bei einer Stimmbe-teiligung von fast 60 % mit93 % bachab geschickt hatte –hätte zu einem klaren Lohnsys-tem führen sollen. Doch dievorgesehenen Lohngrenzenvermochten das Fahrpersonalnicht zu überzeugen, sie be-trachteten das System als un-durchsichtig.Valérie Solano begrüsst alsMitglied der SEV-Verhandlungs-delegation diesen Fortschritt.«Doch das nicht fahrende Per-sonal bleibt einer individuel-len, lohnwirksamen Leistungs-beurteilung unterworfen. Fürdiese Leute könnten wir uns ei-nen Leistungslohnbestandteilvorstellen (die Direktion nenntihn ‹contribution›, also unge-fähr ‹Zustupf›), falls er auf derBasis der Teams berechnetwürde. Aber auch in diesemBereich bleibt noch viel zu ver-handeln.»Auch wenn der Rückzieher der

Direktion sehr gut tönt, bleibtder Weg bis zum Abschluss ei-nes modernen GAV steinig.«Das Fahrpersonal wird nichteiner lohnwirksamen Beurtei-lung unterworfen, aber dieDirektion weigert sich, einenAufstieg nach Dienstjahrenfestzulegen. Dieser Punktmuss noch verhandelt wer-den», fährt Valérie Solano fort.Der SEV erinnert daran, dassdie von seinen Mitgliedernanlässlich der gut besuchtenGAV-Versammlungen gestell-ten Forderungen noch nicht er-füllt sind. «Neben der Höhedes jährlichen Anstiegs sindauch die Anteile der alters- undleistungsbedingten Anteile derErhöhung noch zu diskutie-ren», so Valérie Solano. «DieKriterien für den Leistungsan-teil, den wir fürs Kollektiv wol-len, sind noch nicht festgelegt.Mit den Einreihungen konntenwir uns noch nicht beschäfti-

gen; das Personal hat bereitssein Missfallen kundgetan, vie-le Berufszweige fordern Ver-besserungen, die noch nichtrealisiert sind.» Schliesslichmüsse der GAV zumindest teil-weise auch den speziellen An-forderungen gerecht werden,wie sie etwa die multifunktio-nellen Fahrer der M1 erfüllenmüssen.Zum Triumphieren ist es alsonoch zu früh, auch wenn sichdie Situation entspannt hat.Am 21. April werden die Ver-handlungen fortgesetzt. EinenTag zuvor ist die Transparenzder Löhne der TL-Leitung aufder Traktandenliste der Gene-ralversammlung.Ein guter GAV hängt vonder Mobilisierungsfähigkeit ab.«Schon am 23. April treffen wiruns mit dem Personal zu einemwichtigen Aktionstag!», sagtValérie Solano.

Vivian Bologna / pan.

TL-Chauffeure «bodigen» GAV-Verhandlungen TL-LEB

Der mehr als sechs Mo-nate dauernde Kampfgegen Leistungslöhnebei den Lausanner Ver-kehrsbetrieben (TL) warerfolgreich, mindestensfürs Fahrpersonal. Ander Verhandlungsrundevom 2. April beerdigtedie Direktion ihr Pro-jekt. Doch der Kampfgeht weiter.

Phot

opre

ss /

Pius

Kol

ler

Bild der Woche

Stehpaddeln auf der Strasse mag nicht sehr zielführend sein, aber dieser Sportler weist er-folgreich auf die Sonderausstellung «Wasser bewegt» im Verkehrshaus hin (bis 18. Oktober).

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Am Wochenende folgen noch die kantonalen Wahlenim Tessin, dann geht es direkt in Richtung der natio-nalen Wahlen vom Oktober. Auch ohne die TessinerResultate zu kennen, lässt sich sagen, dass die politi-sche Grosswetterlage in der Schweiz aus gewerk-schaftlicher Sicht wenig erfreulich ist. Schon vor vierJahren haben wir mit einer Auswertung des Abstim-mungsverhaltens im Nationalrat gezeigt, dass es«Rote» und «Grüne» sind, die am ehesten die Anlie-gen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die-

sem Land unterstützen. Wir werden im Herbst dieseAuswertung wiederum vornehmen und im kontakt.sevpräsentieren. Die Erfahrungen aus dem direktenUmgang mit dem Parlament lassen aber denSchluss zu, dass sich am damaligen Resultat we-nig verändern wird. Bei den Fragen des öffentli-chen Verkehrs haben offensichtlich in den letztenvier Jahren die Liberalisierungstendenzen sowohlin der Verwaltung als auch im Parlament stark zu-genommen. Ein Beispiel dafür ist das Gütertrans-portgesetz, bei dessen Behandlung im Nationalratder Service-public-Gedanke keinen Platz fand.

Die Hoffnung, dass dieser Trend bei den Wahlenim Oktober gebremst oder gar gewendet würde,findet keinen Rückhalt in den Wahlresultaten ausden Kantonen. Das Zürcher Resultat vom letztenWochenende bestätigt den Aufschwung des Frei-sinns, was solange noch seine positiven Seitenhätte, als die Gewinne zulasten der Parteien weiterrechts gingen. Doch die Gewinne des Freisinns ge-hen zulasten der Mitte, womit sie einen Rechts-rutsch bedeuten. Die Verluste der Grünen könnendurch die kleinen Erfolge der SP nicht wettgemachtwerden, und nur in den Grossstädten holen die Al-ternativen Linken ein paar verlorene Stimmen her-ein.

In der nächsten Vierjahresperiode wird dasSchweizer Parlament die Reform der Altersvorsor-ge behandeln. Ein Anliegen, das für die Gewerk-schaften zentral ist, geht es doch darum, dass dieMenschen in diesem Land nach Jahrzehnten derArbeitsleistung Anrecht auf ein Alter in Würde ha-ben. Hier gilt es zu einer Lösung zu kommen, dienicht einfach unter ökonomischen, sondern auchunter gesellschaftlichen und sozialen Aspektenabgewogen wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmer haben es im Herbst in der Hand, Kandida-tinnen und Kandidaten zu wählen, die diesem An-spruch genügen.

Als Gewerkschaft wird man sich zudem Überlegun-gen machen müssen, wie die berechtigten Anlie-gen von Aktiven und Pensionierten in einem zu-nehmend neoliberal ausgerichteten Staat durch-zusetzen sind.

ZUR SACHE

«Die politische Grosswetterlage ist ausgewerkschaftlicher Sicht wenig erfreulich.»

Peter Moor, Chefredaktor kontakt.sev

Leistungslohn

LDD

Der Weg zum neuen GAV ist noch mit Hindernissen gespickt – Mobilisation ist gefragt!

Page 3: kontakt sev 2015 07

Gute Nachricht■ Die «Kostenprognose» für dieNeue Eisenbahn-Alpentransver-sale (NEAT) kann um 300 Milli-onen Franken gesenkt werden.Bei den Hochgeschwindigkeits-anschlüssen, der ZukünftigenEntwicklung der Bahninfrastruk-tur (ZEB), der Lärmsanierungund dem Wechsel auf das Zug-sicherungssystem ETCS schrei-tet die Realisierung wie geplantvoran. Dies geht aus den Stand-berichten 2014 des Bundesamtsfür Verkehr zu den Eisenbahn-Grossprojekten hervor.

Jean Zieglers Buchnun auch auf deutsch■ «Retournez les fusils! Choisirson camp», das neue Buch desUno-Menschenrechtsrats-Mit-glieds, emeritierten Soziologie-professors und Alt-Nationalratsaus Genf, wozu dieser in kon-takt.sev Nr. 4/2015 in einem In-terview Stellung nahm, ist nunauch auf deutsch erhältlich:Jean Ziegler: Ändere die Welt!Warum wir die kannibalischeWeltordnung stürzen müssen,C. Bertelsmann Verlag, München,2015, 288 Seiten, ca. 25 Franken.

PK-Entscheide■ In diesen Tagen fallen dieEntscheide der zuständigenGremien zu den Stabilisierungs-massnahmen für die Pensions-kasse SBB. Nach Redaktions-schluss dieses kontakt.sev hatauch die GAV-Konferenz desSEV getagt. Sobald alle Ent-scheide gefallen sind, erscheintein SEV-Info.

1. Mai in Pakistan■ Der «Solifonds», auf dessenwertvolle Arbeit wir gern wie-der einmal hinweisen, widmetseine 1.-Mai-Aktion in diesemJahr den pakistanischen Ge-werkschaften, die unter schwie-rigsten Bedingungen arbeiten.Die Ausbeutung ist weit ver-breitet, Gewerkschafter werdenmit falschen Anklagen einge-deckt und zu langjährigen Haft-strafen verurteilt. Der Solifondsunterstützt sie beim Kampf ge-gen die Unterdrückung und fürihre Rechte.

NEWS

Starke Gewerkschaften sind einMittel gegen den Anstieg derSpitzenlöhne. Dies ist – ver-kürzt – die Erkenntnis von zweiForscherinnen des Internatio-nalen Währungsfonds IWF, dieden Zusammenhang zwischenGewerkschaftsstärke und Lohn-ungleichheit untersucht haben.Florence Jaumotte und CarolinaOsorio Buitron, Ökonominnender IWF-Forschungsabteilung,haben in der März-Ausgabe derIWF-Publikation «Finance&De-

velopment» nach Ursachen fürdie Ungleichheit in hoch entwi-ckelten Gesellschaften gesucht.Ausgangspunkt ist ein Anstei-gen des «Gini-Effizienten», derdie Unterschiede zwischen un-tersten und obersten Einkom-men darstellt.

Direkter ZusammenhangDie Schlussfolgerung ist ein-deutig: «Der Rückgang der ge-werkschaftlichen Organisationhat den Anstieg der Toplöhnegefördert.» Üblicherweise wür-den Globalisierung und techni-sche Entwicklung als Ursachenangeführt, wenn es um den An-stieg der Ungleichheit gehe,heisst es im Bericht. Tatsäch-lich aber sei die Schwächungder Gewerkschaften zwischen

1980 und 2010 die wesent-liche Ursache. Die Spätfolgender gewerkschaftsfeindlichenThatcher-/Reagan-Ära werdendamit aufgedeckt.Bisher war vor allem eine Ver-schlechterung der mittlerenund unteren Einkommen mitder Gewerkschaftsschwäche inZusammenhang gebracht wor-den. Dass aber nicht nur dieunteren Lohnklassen leiden,sondern dass die Top-Einkom-men ausdrücklich davon profi-tieren, ist die erschütterndeneue Erkenntnis dieser Studie.

Politisches Handeln gefragtNun wäre es überraschend,wenn der IWF als Leuchtturmder Liberalisierung eindeutigeSchlüsse aus der Studie zie-

hen würde: «Ob die Zunahmeder Ungleichheit durch dieSchwächung der Gewerkschaf-ten gut oder schlecht ist, bleibtunklar», steht im Bericht ...Immerhin: «Ungleichheit könn-te der Gesellschaft schaden,da sie den Topverdienern er-möglicht, das wirtschaftlicheund politische System zu mani-pulieren.» In diesem Fall wäreein politisches Handeln ange-bracht, finden die Autorinnen.Als Beispiel schlagen sie eineMitwirkung aller Stakeholder(also Mitarbeiter, Kader undAktionäre) bei der Festlegungder Toplöhne vor.Die Erkenntnisse dieser Studiedürften gut in die 1.-Mai-Redenpassen!

pmo

Wenn die Gewerkschaf-ten schwächeln, steigendie höchsten Löhne:diesen Zusammenhangzeigt eine Studie desIWF.

Schwäche der Gewerkschaftenfördert die Ungleichheit

Bemerkenswerte Studie des Internationalen Währungsfonds

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Nachdem die Direktion die Ver-handlungsrunde vom 19. Märzhatte platzen lassen, verzichte-ten sie anschliessend auf denLeistungslohn für die Fahrerund Fahrerinnen. Dies stellteinen wichtigen Sieg für denSEV dar, der dieses Lohnsys-tem seit seiner Ankündigungbekämpft hatte. Die Mobilisie-rung des gewerkschaftlich or-ganisierten Personals – das

das Projekt bei einer Stimmbe-teiligung von fast 60 % mit93 % bachab geschickt hatte –hätte zu einem klaren Lohnsys-tem führen sollen. Doch dievorgesehenen Lohngrenzenvermochten das Fahrpersonalnicht zu überzeugen, sie be-trachteten das System als un-durchsichtig.Valérie Solano begrüsst alsMitglied der SEV-Verhandlungs-delegation diesen Fortschritt.«Doch das nicht fahrende Per-sonal bleibt einer individuel-len, lohnwirksamen Leistungs-beurteilung unterworfen. Fürdiese Leute könnten wir uns ei-nen Leistungslohnbestandteilvorstellen (die Direktion nenntihn ‹contribution›, also unge-fähr ‹Zustupf›), falls er auf derBasis der Teams berechnetwürde. Aber auch in diesemBereich bleibt noch viel zu ver-handeln.»Auch wenn der Rückzieher der

Direktion sehr gut tönt, bleibtder Weg bis zum Abschluss ei-nes modernen GAV steinig.«Das Fahrpersonal wird nichteiner lohnwirksamen Beurtei-lung unterworfen, aber dieDirektion weigert sich, einenAufstieg nach Dienstjahrenfestzulegen. Dieser Punktmuss noch verhandelt wer-den», fährt Valérie Solano fort.Der SEV erinnert daran, dassdie von seinen Mitgliedernanlässlich der gut besuchtenGAV-Versammlungen gestell-ten Forderungen noch nicht er-füllt sind. «Neben der Höhedes jährlichen Anstiegs sindauch die Anteile der alters- undleistungsbedingten Anteile derErhöhung noch zu diskutie-ren», so Valérie Solano. «DieKriterien für den Leistungsan-teil, den wir fürs Kollektiv wol-len, sind noch nicht festgelegt.Mit den Einreihungen konntenwir uns noch nicht beschäfti-

gen; das Personal hat bereitssein Missfallen kundgetan, vie-le Berufszweige fordern Ver-besserungen, die noch nichtrealisiert sind.» Schliesslichmüsse der GAV zumindest teil-weise auch den speziellen An-forderungen gerecht werden,wie sie etwa die multifunktio-nellen Fahrer der M1 erfüllenmüssen.Zum Triumphieren ist es alsonoch zu früh, auch wenn sichdie Situation entspannt hat.Am 21. April werden die Ver-handlungen fortgesetzt. EinenTag zuvor ist die Transparenzder Löhne der TL-Leitung aufder Traktandenliste der Gene-ralversammlung.Ein guter GAV hängt vonder Mobilisierungsfähigkeit ab.«Schon am 23. April treffen wiruns mit dem Personal zu einemwichtigen Aktionstag!», sagtValérie Solano.

Vivian Bologna / pan.

TL-Chauffeure «bodigen» GAV-Verhandlungen TL-LEB

Der mehr als sechs Mo-nate dauernde Kampfgegen Leistungslöhnebei den Lausanner Ver-kehrsbetrieben (TL) warerfolgreich, mindestensfürs Fahrpersonal. Ander Verhandlungsrundevom 2. April beerdigtedie Direktion ihr Pro-jekt. Doch der Kampfgeht weiter.

Phot

opre

ss /

Pius

Kol

ler

Bild der Woche

Stehpaddeln auf der Strasse mag nicht sehr zielführend sein, aber dieser Sportler weist er-folgreich auf die Sonderausstellung «Wasser bewegt» im Verkehrshaus hin (bis 18. Oktober).

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Am Wochenende folgen noch die kantonalen Wahlenim Tessin, dann geht es direkt in Richtung der natio-nalen Wahlen vom Oktober. Auch ohne die TessinerResultate zu kennen, lässt sich sagen, dass die politi-sche Grosswetterlage in der Schweiz aus gewerk-schaftlicher Sicht wenig erfreulich ist. Schon vor vierJahren haben wir mit einer Auswertung des Abstim-mungsverhaltens im Nationalrat gezeigt, dass es«Rote» und «Grüne» sind, die am ehesten die Anlie-gen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in die-

sem Land unterstützen. Wir werden im Herbst dieseAuswertung wiederum vornehmen und im kontakt.sevpräsentieren. Die Erfahrungen aus dem direktenUmgang mit dem Parlament lassen aber denSchluss zu, dass sich am damaligen Resultat we-nig verändern wird. Bei den Fragen des öffentli-chen Verkehrs haben offensichtlich in den letztenvier Jahren die Liberalisierungstendenzen sowohlin der Verwaltung als auch im Parlament stark zu-genommen. Ein Beispiel dafür ist das Gütertrans-portgesetz, bei dessen Behandlung im Nationalratder Service-public-Gedanke keinen Platz fand.

Die Hoffnung, dass dieser Trend bei den Wahlenim Oktober gebremst oder gar gewendet würde,findet keinen Rückhalt in den Wahlresultaten ausden Kantonen. Das Zürcher Resultat vom letztenWochenende bestätigt den Aufschwung des Frei-sinns, was solange noch seine positiven Seitenhätte, als die Gewinne zulasten der Parteien weiterrechts gingen. Doch die Gewinne des Freisinns ge-hen zulasten der Mitte, womit sie einen Rechts-rutsch bedeuten. Die Verluste der Grünen könnendurch die kleinen Erfolge der SP nicht wettgemachtwerden, und nur in den Grossstädten holen die Al-ternativen Linken ein paar verlorene Stimmen her-ein.

In der nächsten Vierjahresperiode wird dasSchweizer Parlament die Reform der Altersvorsor-ge behandeln. Ein Anliegen, das für die Gewerk-schaften zentral ist, geht es doch darum, dass dieMenschen in diesem Land nach Jahrzehnten derArbeitsleistung Anrecht auf ein Alter in Würde ha-ben. Hier gilt es zu einer Lösung zu kommen, dienicht einfach unter ökonomischen, sondern auchunter gesellschaftlichen und sozialen Aspektenabgewogen wird. Arbeitnehmerinnen und Arbeit-nehmer haben es im Herbst in der Hand, Kandida-tinnen und Kandidaten zu wählen, die diesem An-spruch genügen.

Als Gewerkschaft wird man sich zudem Überlegun-gen machen müssen, wie die berechtigten Anlie-gen von Aktiven und Pensionierten in einem zu-nehmend neoliberal ausgerichteten Staat durch-zusetzen sind.

ZUR SACHE

«Die politische Grosswetterlage ist ausgewerkschaftlicher Sicht wenig erfreulich.»

Peter Moor, Chefredaktor kontakt.sev

Leistungslohn

LDD

Der Weg zum neuen GAV ist noch mit Hindernissen gespickt – Mobilisation ist gefragt!

Page 4: kontakt sev 2015 07

......

4 AKTUELLkontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Mein Bekannter Ruedi lebtetwa 150 Kilometer vonKapstadt entfernt. Einmalim Tag verkehrt der Bus.Wenn überhaupt. Pünkt-lich sei er so selten wie esWeihnachten gebe. «EineStunde früher oder später,ich bin froh, wenn erkommt», hat mir Ruedibeim kürzlichen Besuchgestanden.Das Beispiel ist für unsals Vergleich untauglich.Wir leben einen anderenRhythmus. Ruedis Bus-verbindung ist das eineExtrem, unsere Ansprüchedas andere. Die «NeueZürcher Zeitung» vom11. Februar 2015 klagtmit dem Titel «Fahrplanm. b. H.» über Verspätun-

gen. Besonders beim ZugBern–Zürich, «der abendsoft mit grosser Verspätungeintrifft».Der dichtere Fahrplan seigut und recht, «die Quan-tität darf die Qualität nichtbeinträchtigen. Tut sie dastrotzdem, ist gemäss demMotto ‹weniger ist mehr›bei der Angebotsentwick-lung der Rückwärtsgangeinzuschalten. So oder so.Gelingt es nicht, den Fahr-plan von seinem implizi-ten Zusatz m. b. H. – mitbeschränkter Haftung – zubefreien, ist der Preis fürdie Leistung infrage zustellen».Zürich–Bern–Zürich soll,meine ich mal gelesen zuhaben, die meist befahre-

ne Strecke von Europasein. Das Rezept der NZZ,weniger, dafür pünktlicheZüge, brächte andereNachteile: mehr Steh- stattSitzplätze. Pendeln im Ste-hen, da sind wir dannganz schnell muff.Mein Afrika-Ruedi schaltettäglich Radio Schweiz ein.Und amüsiert sich bei denMeldungen über den Stauauf den stets gleichen Au-tobahnabschnitten. Wirhaben zwar, gemessen ander Fläche und Zahl derEinwohner, das dichtesteAutobahnnetz. Auch mitsechs Spuren gäbe es zugewissen StosszeitenStau. Dafür fährt die Bahnpünktlicher. Für 2014 mel-den die SBB eine «Kun-

denpünktlichkeit» von96,8 Prozent. Das ist nochnicht 100 Prozent. Dafürdie pünktlichste Bahn inEuropa.Wahrscheinlich erreichtdie Strecke Bern–Zürichden Spitzenwert nichtganz. Deshalb gibt dieNZZ einen guten Rat: «Istder Termin wirklich wich-tig, empfiehlt es sich, ei-

nen Zug früher zu neh-men.» Das habe ich schonimmer so gemacht. Ichkomme ungern knapp an.Da ja mit dem Taktfahr-plan auf gut frequentier-ten Strecken Züge schonfast im Viertelstundentaktverkehren, ist das auchkeine so schreckliche Zu-mutung. Dafür allemal et-was gemütlicher.

Ein LuxusproblemMEINE MEINUNG

«Da ja mit demTaktfahrplan auf gutfrequentierten Stre-cken Züge schon fastim Viertelstundentaktverkehren, ist es auchkeine so schrecklicheZumutung, einen Zugfrüher zu nehmen.»

Helmut Hubacher

Eine zweite Gotthard-Strassen-röhre hingegen würde zu einerRückverlagerung der Güter-transporte auf die Strasse füh-ren und die Milliarden-Investi-tionen in die NEAT und den4-Meter-Korridor entwerten.

Gütertransportzukunft«2016 folgt die Jahrhundert-chance, der Verlagerung end-lich zum Durchbruch zu verhel-fen», sagt Jon Pult, Präsidentdes Vereins Alpen-Initiative.Denn dann wird der Gotthard-

Basistunnel in Betrieb genom-men. Damit hat die Bahn nochbessere Voraussetzungen, dieGüter rasch, umweltschonendund sicher durch die SchweizerAlpen zu transportieren. «DieZukunft der Gütertransporteliegt auf der Schiene, nicht aufder Strasse», so Jon Pult. Da-mit können Energie gespart,das Klima geschont, die Le-bensqualität entlang der Tran-sitachsen verbessert und dieSicherheit auf den Strassen er-höht werden.

Erfolg sichern statt gefährdenDie Zahlen, die das Bundesamtfür Verkehr kürzlich veröffent-licht hat, belegen eindrücklich,dass die Schweizer Verlage-rungspolitik zu greifen beginnt.Es kann also mittel- und lang-fristig trotz aller Unkenrufe ge-lingen, die Güter auf die Schie-ne zu bringen und die Zahl deralpenquerenden Lastwagen zureduzieren. Mit der Alpentran-sitbörse steht zudem ein markt-

wirtschaftliches Instrument zurVerfügung, um die in Verfas-sung und Gesetz formuliertenZiele zu erreichen. «Eine Ab-kehr vom Verlagerungsziel isterstens nicht nötig und wärezweitens kreuzfalsch. Ebensokreuzfalsch wäre es, jetzt amGotthard eine zweite Strassen-röhre zu bauen», sagt ManuelHerrmann, Leiter Alpenschutz-politik der Alpen-Initiative.

Denn damit würden all die Er-folge der letzten Jahre zunichtegemacht. Die Schweiz hat ge-genüber den anderen Alpenlän-dern mit den Basistunneln amLötschberg und Gotthard sowiemit der LSVA einen grossen Vor-sprung. «Diesen Vorsprung dür-fen wir nicht mit einer zweitenStrassenröhre torpedieren»,fügt Manuel Herrmann hinzu.

Alpen-Initiative

Die Alpen-Initiativenimmt erfreut zurKenntnis, dass die Bahn2014 im alpenqueren-den Güterverkehr Antei-le hinzugewonnen hat.Nun gilt es, die Verlage-rung weiter voranzutrei-ben, denn 2016 wirdder Gotthard-Basistun-nel eröffnet.

Güterverlagerung hat ErfolgMit der zweiten Autobahnröhre am Gotthard würden die Erfolge zunichte gemacht

frg

Für Güter die Bahn – ja klar!

Die SBB hat der Securitas denmillionenschweren Auftrag er-teilt, mit Patrouillen in Regio-nalzügen für Sicherheit zu sor-gen. Die dafür eingesetztenMitarbeiter haben polizeiähnli-che Kompetenzen und müssenüber einen einwandfreien Leu-mund verfügen.Securitas hat aber die Aufgabeeinem kleinen, dubiosen (in-zwischen konkursiten) Subun-ternehmen übertragen, daszum Teil verurteilte Gewalttäterals Patrouillen einsetzte.Dies hat das BAV im Zug einesAufsichtsverfahrens festge-stellt und Securitas gerügt,«vorsätzlich gegen Vorschrif-ten verstossen» zu haben.Weggeschaut hat offenbarauch die SBB als Auftraggebe-rin. Betroffen waren Züge desZürcher VerkehrsverbundesZVV. pan.

■ Securitas illegal

Wie die «Berner Zei-tung» meldet, hat dieFirma Securitas vorsätz-lich Vorschriften miss-achtet.

Rüffel vom BAV

Page 5: kontakt sev 2015 07

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5AKTUELLkontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheintvierzehntäglich.ISSN 1662-8454Auflage: 29 296 Ex. (Gesamtauflage 43 612 Ex.), WEMF-beglaubigt 14.11.2014Herausgeber: SEV, www.sev-online.chRedaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Vivian Bologna, Beatrice Fankhauser, Markus Fischer,Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Jörg Matter, Anita Merz, Patrizia Pellandini, Henriette SchaffterRedaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected];Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58Abonnemente und Adressänderungen:SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], Telefon 031 357 57 57,Telefax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11, Telefax 044 928 56 00,[email protected], www.zs-werbeag.chProduktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.chDruck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Aarauwww.mittellandzeitungsdruck.ch. Ein Unternehmen der AZ Medien AG

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheint am 30. April 20125Redaktionsschluss Sektionsteil: 23. April 2015, 8 Uhr Inserateschluss: 20. April 2015, 10 Uhr

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Andreas Menet

Zugbegleiter, Zentralpräsident ZPV

«Ich bin auch eine Reiseverkäuferin»

Andreas Menet

Zugbegleiter, Zentralpräsident ZPV

Aufgrund einer Verkettung un-glücklicher Umstände ist inder letzten Ausgabe ein Durch-einander bei der Berichter-stattung über die Hauptver-sammlung der Sektion VPTSüdostbahn und über die Si-tuation bei Thurbo entstanden.Die Redaktion entschuldigtsich bei den Betroffenen. We-der die Sektionsverantwortli-chen noch der Regionalsekre-tär Felix Birchler sind schulddaran.Wir drucken die Texte noch-mals in berichtigter Form.

Mehr Ferien verworfenDer SEV führte eine Abstim-mung bei seinen Mitgliedernbei Thurbo durch über die Ein-führung einer zusätzlichen Fe-rienwoche. Weil die Angestell-ten diese mit täglicherMehrarbeit hätten «erkaufen»müssen und sich das Unter-nehmen nicht beteiligen woll-te, lehnten die Mitglieder dieÄnderung ab. Damit bleibt diebisherige Ferien- und Rasttage-regelung weiterhin in Kraft.

Nachtzugbegleiter abgeschafftBisher wurden die Zugbeglei-ter auf den Nachtzügen von so-genanntem «Nachtzugperso-nal» begleitet. Thurbo hat dieAbschaffung beschlossen, undzwar die PeKo, nicht aber denSEV informiert, weshalb sichSEV-Regionalsekretär Felix

Birchler mit einem scharfenBrief an den Verwaltungsratwandte. Er fordert die Einhal-tung des GAV, den Einbezugdes SEV und einen Sozialplanfür entlassenes Nachtzugper-sonal. Das betroffene Personalwird vom SEV bei Bedarf unter-stützt. Rund sechs Mitarbeiterwerden die Weiterbildung zumZugbegleiter anstreben.

Langjährige MitgliederDie Hauptversammlung am 18.März war sehr gut besucht. An-dreas Metzdorf (Lokführer,Kreuzlingen) wurde in den Vor-stand gewählt. Auch diesesJahr wurden an der HV wiedermehrere Mitglieder für langeMitgliedschaft im SEV geehrt.Herausgestochen sind dabeiHermann Leitz und Paul Schönimit 70 Jahren Mitgliedschaft!

Neuer Vorstand der Sektion SOBHaupttraktandum an derHauptversammlung der VPT-Sektion SOB waren die Vor-standswahlen. Der bisherigeVizepräsident Bruno Gamperwurde zum neuen Präsidentengewählt. Während das Amt desVizepräsidenten momentanverwaist ist, wurde in der Per-son von Monika Sigrist eineneue Kassierin gefunden. Der25-jährige Gleisbauer MarkusBerger wird künftig die Mitglie-der des Bereichs Infrastrukturim Vorstand vertreten. Mit Ap-plaus und einem Geschenkwurden Christian Iten als Präsi-dent und Hans Stark als Kas-sier verabschiedet.Im letzten Jahr konnte die Zahlder Mitglieder um sieben ge-steigert werden, sodass derNegativtrend der letzten Jahre

gestoppt wurde. Alle Mitglie-der sind aufgerufen, mit Ge-sprächen am Arbeitsplatz nichtorganisierte Kollegen/innenzum Beitritt zu ermuntern.

Lohnsystem in der SchwebeFelix Birchler berichtete an derHV der Sektion vom aktuellenStand bei der Einführung einesneuen Lohnsystems. Die Ver-handlungsdelegation hat be-schlossen, dass sich die dies-jährigen GAV-Verhandlungenauf die beiden Themen «Ein-führung neues Lohnsystem»und «Gesamtpaket Zulagenund Entschädigungen» kon-zentrieren sollen. Der nächsteGesprächstermin mit Vertre-tern der Geschäftsleitungfindet am 28. April statt. DieMitglieder werden laufend in-formiert. SEV

Der neue Vorstand derSektion SOB arbeitetmit berechtigter Hoff-nung an der Zukunft.Bei Thurbo dagegen gibtes turbulente Zeiten.

Neuer Vorstand, keine neue FerienregelVPT Südostbahn und VPT Thurbo

Page 6: kontakt sev 2015 07

■ kontakt.sev: Seit gut einemhalben Jahr bist du als Or-ganisationssekretärin desSEV tätig. Was ist diegrösste Überraschung, diedu dabei erlebt hast?

Christina Jäggi: Die eigentli-che Überraschung war dieBreite der Arbeiten, die zudieser Aufgabe gehören. Ge-rade jetzt vor dem Kongressgibt es wirklich viel zu tun, alldiese Geschäfte vorzuberei-ten.

■ Du warst ja zuvor Assisten-tin von Giorgio Tuti als Vi-zepräsident und als Präsi-

dent und hast den SEV be-reits gut gekannt. Was istanders in deiner neuenFunktion?

Ich habe eben doch nicht ganzalles gekannt! Es ist einigesNeues dazugekommen. Ichkann aber von den Erfahrun-gen profitieren, die ich in denJahren zuvor gesammelt habe.Die Zusammenarbeit mit derGeschäftsleitung und demVorstand ist aber anders, alsich sie von aussen gesehenhatte.

■ Eigentlich bist du die An-laufstelle für alles!

Ja, genau. Es kommen tat-sächlich viele Anliegen zu mir,bei denen ich mich ab und zuauch frage, ob sie wirklich inmeinen Bereich gehören. Aberdas hat eindeutig damit zutun, dass ich schon lange imSEV bin.

■ Du hattest aufgrund deinerVergangenheit sicher Er-wartungen. Gab es auchEnttäuschungen?

Nein, überhaupt nicht. KeineEnttäuschungen, im Gegen-teil!

■ Was meinst du damit?Ich merke, wie spannend esist, wie breit die Themen sind,die sich bei mir sammeln.

■ Wie gross ist die Umstel-lung für dich persönlich?

Erstmals, seit ich beim SEV

bin, arbeite ich 100 Prozent.Das ist für mich eine grosseUmstellung. Ich bin aber frohum das Pensum, weil ich vieleAufgaben zu bewältigen habe.Mein Ziel ist es aber schon,irgendwann wieder zu redu-zieren.

■ Wird erwartet, dass die Per-son auf diesem Stuhl im-mer da ist?

Ich vermute, dass ich mir die-ses Gefühl selbst gebe. Ichwäre die Erste, die diese Auf-gabe mit einem reduzierten

Pensum macht, doch ich binüberzeugt, dass das machbarist.

■ Hat sich dein Blick auf denSEV verändert?

Nein, wohl auch deshalb, weilich zuvor schon in der Zusam-menarbeit mit Giorgio Tuti vie-le Dossiers kennengelernt ha-be und auch breite Aufgabenim SEV erfüllen konnte. MeineSicht auf den SEV hat sich inden 12 Jahren, die ich hierbin, entwickelt und jetzt nichtschlagartig verändert.

■ Das tönt recht nüchtern …

Findest du? Ich hatte michselbst auch gefragt, ob eineVeränderung eintritt, wenn ichnoch mit mehr und andernLeuten im SEV zusammenar-beiten werde. Aber es ist nichtso; es gibt natürlich neue As-pekte, aber keine generelleVeränderung.

■ Verändert hat sich aberdein persönlicher Einfluss.Wie beeinflusst du denSEV?

(lacht) Vielleicht müsste mandas die Leute fragen, die mich

beobachten. Ich hoffe, dassich als Frau in dieser Funktionetwas anders mit den Aufga-ben umgehen kann.

■ Organisationssekretärintönt eigentlich anders alsOrganisationssekretär, weildas Wort Sekretärin ein be-stimmtes Bild schafft.Musst du also zeigen, dassdu – obwohl eindeutig eineFrau – die männliche Be-deutung des Worts erfüllenwillst?

Für mich gibt es den Unter-schied nicht; die andere En-dung hat für mich keine ande-

re Bedeutung. Ich glaubenicht, dass ich die Arbeit ei-nes Sekretärs machen muss.Die Bezeichnung scheint mirohnehin etwas eigenartig. Eskommt vielmehr auf den In-halt der Arbeit an. Bis jetzthatte ich nie das Gefühl be-kommen, es wäre angeneh-mer, in meiner Funktion einMann zu sein.

■ Hattest du diese Befürch-tung?

Ja, schon ein wenig, geradeweil ich die erste Frau bin, diediese Arbeit macht. Ich hatteBedenken, dass der Umgangmit mir anders ist, dass ichstärker auf mich aufmerksammachen und zeigen muss,dass ich als Frau in dieser Po-sition voll da bin. Dass einMann vielleicht anders da-steht und etwas mehr Respektbekommt. Aber das war garnicht der Fall. Bisher habe ichüberhaupt kein Problem alsFrau auf dieser Stelle.

■ Eigentlich bist du dieStabschefin des SEV. Damithast du eindeutig nicht nureine assistierende, sondernauch eine lenkende Aufga-be. Lenkst du schon?

Ein wenig, ja. Aber das mussich lernen, da ich bisher tat-sächlich Assistentin war. Esgibt immer wieder Gelegen-heiten, wo ich das mache, in-dem ich in Sitzungen und Be-sprechungen meine Meinung

Christina Jäggi ist seit einem halben Jahr Organisationssekretärin des SEV

«Das Wort Solidaritätist nicht mehr so stark»Hinter der Bezeichnung «Organisationssekretär» versteckt sich eine der wich-tigsten Aufgaben im SEV. Erstmals ist nun mit Christina Jäggi eine Frau in die-ser Funktion, die am einfachsten als Stabschefin zu bezeichnen ist. Sie berei-tet die Geschäfte von Vorstand, Kongress und Geschäftsleitung vor.

«Ich hatte Bedenken, dass der Umgang mitmir anders ist, dass ich stärker auf michaufmerksam machen und zeigen muss, dassich als Frau in dieser Position voll da bin.»Christina Jäggi, Organisationssekretärin SEV

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Alter 41

Familie Lebt mit Partnerzusammen

Werdegang Wirtschaftsmittel-schule und Berufsmatur,verschiedene Stellen alsSekretärin, dann zum SEV alsAssistentin von Hans Bieri undPhilipp Hadorn in den BereichenMitgliederwerbung und Gata;ab 2006 Assistentin von GiorgioTuti, seit 2014 Organisations-sekretärin

Freizeit Arbeiten im und umsHaus mit grossem Garten, viellesen, gut kochen und essen,reisen

BIO

einbringe. Das macht die Auf-gabe spannend.

■ War das ein Grund für dieBewerbung?

Es war sicher nicht der Haupt-

grund. Mich hat die Stelle inden letzten Jahren immermehr interessiert, in denenich intensiv mit meinem Vor-gänger Rolf Rubin zusammen-gearbeitet habe. Dann wurdeich 40 und hatte das Gefühl:Jetzt muss ich noch etwas an-deres machen. Es ging mirdarum, eine neue Herausfor-derung anzupacken.

■ Eine deiner ersten grossenAufgaben war die Mobili-sierung für die Demo vom

7. März. Der SEV machtedort nicht sehr gute Erfah-rungen; was müsste er dar-aus lernen?

Wir werden grundsätzlich neudiskutieren müssen, wie wir

an solche Kundgebungen her-angehen. Wir müssen uns be-wusst sein, dass die Einstel-lung der Leute zu solchenAnlässen geändert hat, dassdas Wort Solidarität alleinnicht mehr so stark ist wie voreinigen Jahrzehnten. Es istsehr schwierig, die Leute zumobilisieren. Bei einer nächs-ten Kundgebung werden wirsicher anders vorgehen müs-sen.

■ Jetzt stehst du vor deinem

ersten Kongress. Was er-wartest du davon?

Ich freue mich ausserordent-lich auf den Kongress! Es istein eintägiger Kongress, dersehr intensiv wird. Wir habenviele Anträge erhalten – daswird spannend. Das ist tat-sächlich eine der Herausfor-derungen, die ich gesucht ha-be. Ich merke jetzt, wie grosssie ist. Vielleicht erwarte ich

etwas zu viel und werde dannenttäuscht, aber ich freuemich wirklich enorm darauf.

■ Wo möchtest du im SEVSpuren hinterlassen?

Das kann ich noch nicht be-antworten; ich bin ja noch

mitten in der Einarbeitung.Mit der Zeit wird sich sichereiniges verändern lassen. ImSEV gibt es sehr viele Traditio-nen in der Art, wie man dieDinge angeht; grundlegendwurde wenig geändert. Viel-leicht gibt es da plötzlichMöglichkeiten, die ich danngerne ergreifen werde. Aberjetzt ist es für mich noch zufrüh, ich möchte alles zuerst

einmal erlebt und gemachthaben.

■ Du bist also auch nicht mitder Absicht gekommen, et-was Bestimmtes gleich an-ders zu machen?

Nein, mein Vorgänger hat

schon vieles bewegt, auchaufgrund der neuen Struktu-ren im SEV. Ich hatte alsonicht das Gefühl, sofortGrundlegendes ändern zumüssen, aber mit der Zeitwird sich sicher einiges erge-ben.

■ Wo siehst du denn den SEVin fünf, zehn Jahren?

Eine schwierige Frage. Selbst-verständlich hoffe ich, dassder SEV weiterhin genug Mit-glieder hat, um Stärke zu zei-gen. Aber ich glaube durch-aus, dass er anders aussehenwird. In der Zusammenarbeitmit anderen Gewerkschaftenwird einiges gehen, was dasBild verändert. Ich zweifleaber nicht daran, dass derSEV weiterhin besteht undstark ist.

Interview: Peter Moor

«Im SEV gibt es sehr viele Traditionen in derArt, wie man die Dinge angeht; grundlegendwurde wenig geändert.»

pmo

Christina Jäggi an der Arbeit im Zentralsekretariat des SEV.

«Der SEV wird in zehn Jahren andersaussehen. In der Zusammenarbeit mit andernGewerkschaften wird einiges gehen, was dasBild verändert.»

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Page 7: kontakt sev 2015 07

■ kontakt.sev: Seit gut einemhalben Jahr bist du als Or-ganisationssekretärin desSEV tätig. Was ist diegrösste Überraschung, diedu dabei erlebt hast?

Christina Jäggi: Die eigentli-che Überraschung war dieBreite der Arbeiten, die zudieser Aufgabe gehören. Ge-rade jetzt vor dem Kongressgibt es wirklich viel zu tun, alldiese Geschäfte vorzuberei-ten.

■ Du warst ja zuvor Assisten-tin von Giorgio Tuti als Vi-zepräsident und als Präsi-

dent und hast den SEV be-reits gut gekannt. Was istanders in deiner neuenFunktion?

Ich habe eben doch nicht ganzalles gekannt! Es ist einigesNeues dazugekommen. Ichkann aber von den Erfahrun-gen profitieren, die ich in denJahren zuvor gesammelt habe.Die Zusammenarbeit mit derGeschäftsleitung und demVorstand ist aber anders, alsich sie von aussen gesehenhatte.

■ Eigentlich bist du die An-laufstelle für alles!

Ja, genau. Es kommen tat-sächlich viele Anliegen zu mir,bei denen ich mich ab und zuauch frage, ob sie wirklich inmeinen Bereich gehören. Aberdas hat eindeutig damit zutun, dass ich schon lange imSEV bin.

■ Du hattest aufgrund deinerVergangenheit sicher Er-wartungen. Gab es auchEnttäuschungen?

Nein, überhaupt nicht. KeineEnttäuschungen, im Gegen-teil!

■ Was meinst du damit?Ich merke, wie spannend esist, wie breit die Themen sind,die sich bei mir sammeln.

■ Wie gross ist die Umstel-lung für dich persönlich?

Erstmals, seit ich beim SEV

bin, arbeite ich 100 Prozent.Das ist für mich eine grosseUmstellung. Ich bin aber frohum das Pensum, weil ich vieleAufgaben zu bewältigen habe.Mein Ziel ist es aber schon,irgendwann wieder zu redu-zieren.

■ Wird erwartet, dass die Per-son auf diesem Stuhl im-mer da ist?

Ich vermute, dass ich mir die-ses Gefühl selbst gebe. Ichwäre die Erste, die diese Auf-gabe mit einem reduzierten

Pensum macht, doch ich binüberzeugt, dass das machbarist.

■ Hat sich dein Blick auf denSEV verändert?

Nein, wohl auch deshalb, weilich zuvor schon in der Zusam-menarbeit mit Giorgio Tuti vie-le Dossiers kennengelernt ha-be und auch breite Aufgabenim SEV erfüllen konnte. MeineSicht auf den SEV hat sich inden 12 Jahren, die ich hierbin, entwickelt und jetzt nichtschlagartig verändert.

■ Das tönt recht nüchtern …

Findest du? Ich hatte michselbst auch gefragt, ob eineVeränderung eintritt, wenn ichnoch mit mehr und andernLeuten im SEV zusammenar-beiten werde. Aber es ist nichtso; es gibt natürlich neue As-pekte, aber keine generelleVeränderung.

■ Verändert hat sich aberdein persönlicher Einfluss.Wie beeinflusst du denSEV?

(lacht) Vielleicht müsste mandas die Leute fragen, die mich

beobachten. Ich hoffe, dassich als Frau in dieser Funktionetwas anders mit den Aufga-ben umgehen kann.

■ Organisationssekretärintönt eigentlich anders alsOrganisationssekretär, weildas Wort Sekretärin ein be-stimmtes Bild schafft.Musst du also zeigen, dassdu – obwohl eindeutig eineFrau – die männliche Be-deutung des Worts erfüllenwillst?

Für mich gibt es den Unter-schied nicht; die andere En-dung hat für mich keine ande-

re Bedeutung. Ich glaubenicht, dass ich die Arbeit ei-nes Sekretärs machen muss.Die Bezeichnung scheint mirohnehin etwas eigenartig. Eskommt vielmehr auf den In-halt der Arbeit an. Bis jetzthatte ich nie das Gefühl be-kommen, es wäre angeneh-mer, in meiner Funktion einMann zu sein.

■ Hattest du diese Befürch-tung?

Ja, schon ein wenig, geradeweil ich die erste Frau bin, diediese Arbeit macht. Ich hatteBedenken, dass der Umgangmit mir anders ist, dass ichstärker auf mich aufmerksammachen und zeigen muss,dass ich als Frau in dieser Po-sition voll da bin. Dass einMann vielleicht anders da-steht und etwas mehr Respektbekommt. Aber das war garnicht der Fall. Bisher habe ichüberhaupt kein Problem alsFrau auf dieser Stelle.

■ Eigentlich bist du dieStabschefin des SEV. Damithast du eindeutig nicht nureine assistierende, sondernauch eine lenkende Aufga-be. Lenkst du schon?

Ein wenig, ja. Aber das mussich lernen, da ich bisher tat-sächlich Assistentin war. Esgibt immer wieder Gelegen-heiten, wo ich das mache, in-dem ich in Sitzungen und Be-sprechungen meine Meinung

Christina Jäggi ist seit einem halben Jahr Organisationssekretärin des SEV

«Das Wort Solidaritätist nicht mehr so stark»Hinter der Bezeichnung «Organisationssekretär» versteckt sich eine der wich-tigsten Aufgaben im SEV. Erstmals ist nun mit Christina Jäggi eine Frau in die-ser Funktion, die am einfachsten als Stabschefin zu bezeichnen ist. Sie berei-tet die Geschäfte von Vorstand, Kongress und Geschäftsleitung vor.

«Ich hatte Bedenken, dass der Umgang mitmir anders ist, dass ich stärker auf michaufmerksam machen und zeigen muss, dassich als Frau in dieser Position voll da bin.»Christina Jäggi, Organisationssekretärin SEV

INTERVIEW ......

6kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Alter 41

Familie Lebt mit Partnerzusammen

Werdegang Wirtschaftsmittel-schule und Berufsmatur,verschiedene Stellen alsSekretärin, dann zum SEV alsAssistentin von Hans Bieri undPhilipp Hadorn in den BereichenMitgliederwerbung und Gata;ab 2006 Assistentin von GiorgioTuti, seit 2014 Organisations-sekretärin

Freizeit Arbeiten im und umsHaus mit grossem Garten, viellesen, gut kochen und essen,reisen

BIO

einbringe. Das macht die Auf-gabe spannend.

■ War das ein Grund für dieBewerbung?

Es war sicher nicht der Haupt-

grund. Mich hat die Stelle inden letzten Jahren immermehr interessiert, in denenich intensiv mit meinem Vor-gänger Rolf Rubin zusammen-gearbeitet habe. Dann wurdeich 40 und hatte das Gefühl:Jetzt muss ich noch etwas an-deres machen. Es ging mirdarum, eine neue Herausfor-derung anzupacken.

■ Eine deiner ersten grossenAufgaben war die Mobili-sierung für die Demo vom

7. März. Der SEV machtedort nicht sehr gute Erfah-rungen; was müsste er dar-aus lernen?

Wir werden grundsätzlich neudiskutieren müssen, wie wir

an solche Kundgebungen her-angehen. Wir müssen uns be-wusst sein, dass die Einstel-lung der Leute zu solchenAnlässen geändert hat, dassdas Wort Solidarität alleinnicht mehr so stark ist wie voreinigen Jahrzehnten. Es istsehr schwierig, die Leute zumobilisieren. Bei einer nächs-ten Kundgebung werden wirsicher anders vorgehen müs-sen.

■ Jetzt stehst du vor deinem

ersten Kongress. Was er-wartest du davon?

Ich freue mich ausserordent-lich auf den Kongress! Es istein eintägiger Kongress, dersehr intensiv wird. Wir habenviele Anträge erhalten – daswird spannend. Das ist tat-sächlich eine der Herausfor-derungen, die ich gesucht ha-be. Ich merke jetzt, wie grosssie ist. Vielleicht erwarte ich

etwas zu viel und werde dannenttäuscht, aber ich freuemich wirklich enorm darauf.

■ Wo möchtest du im SEVSpuren hinterlassen?

Das kann ich noch nicht be-antworten; ich bin ja noch

mitten in der Einarbeitung.Mit der Zeit wird sich sichereiniges verändern lassen. ImSEV gibt es sehr viele Traditio-nen in der Art, wie man dieDinge angeht; grundlegendwurde wenig geändert. Viel-leicht gibt es da plötzlichMöglichkeiten, die ich danngerne ergreifen werde. Aberjetzt ist es für mich noch zufrüh, ich möchte alles zuerst

einmal erlebt und gemachthaben.

■ Du bist also auch nicht mitder Absicht gekommen, et-was Bestimmtes gleich an-ders zu machen?

Nein, mein Vorgänger hat

schon vieles bewegt, auchaufgrund der neuen Struktu-ren im SEV. Ich hatte alsonicht das Gefühl, sofortGrundlegendes ändern zumüssen, aber mit der Zeitwird sich sicher einiges erge-ben.

■ Wo siehst du denn den SEVin fünf, zehn Jahren?

Eine schwierige Frage. Selbst-verständlich hoffe ich, dassder SEV weiterhin genug Mit-glieder hat, um Stärke zu zei-gen. Aber ich glaube durch-aus, dass er anders aussehenwird. In der Zusammenarbeitmit anderen Gewerkschaftenwird einiges gehen, was dasBild verändert. Ich zweifleaber nicht daran, dass derSEV weiterhin besteht undstark ist.

Interview: Peter Moor

«Im SEV gibt es sehr viele Traditionen in derArt, wie man die Dinge angeht; grundlegendwurde wenig geändert.»

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Christina Jäggi an der Arbeit im Zentralsekretariat des SEV.

«Der SEV wird in zehn Jahren andersaussehen. In der Zusammenarbeit mit andernGewerkschaften wird einiges gehen, was dasBild verändert.»

...... 7 INTERVIEW

kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Page 8: kontakt sev 2015 07

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8 GEWERKSCHAFTENkontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Kanton Aargau

Aarau, Freitag, 1. Mai16.00 Besammlung auf demBahnhofplatz. 16.25 Umzug zumKirchplatz. Moderation SilviaDell’Aquila (VPOD-Regional-sekretärin Aargau-Solothurn).Ansprachen von Itamar Piller(Co-Präsident Junge Grüne Aar-gau), Viviane Hösli (SP-Gross-rätin, Präsidentin SP-Frauen,Zofingen) und Cédric Wermuth(SP-Nationalrat, Co-PräsidentSP-Aargau, Baden). Ab 15.00Festwirtschaft auf dem Kirch-platz mit Info- und Marktstän-den, Darbietungen von PattiBasler (Slam Poetry) und demTrio Kautschuk (Klezmer undGypsy-Jazz).

Baden, Freitag, 1. MaiAb 13.00 auf dem Bahnhofplatz.Moderation Geri Müller (Stadt-ammann Baden, NationalratGrüne). Ansprachen von PascalPfister (Unia-Sekretär Aargau,Baden), Yvonne Feri (SP-Natio-nalrätin, Präsidentin SP-FrauenSchweiz, Wettingen) und Fa-bian Molina (Präsident JUSOSchweiz, Illnau-Effretikon). 14.00Umzug durch die Innenstadt.Bis 21.30 Festwirtschaft mitKaffee, Kuchen, Wurst und Bier.Darbietungen von Frank Powers(Musik), Manuel Diener (Slam-poet) und Those And The Weir-do. Kinderprogramm 15.00 bis17.00. 21.00 bis 2.00 Uhr Dis-co im Royal mit DJ Max & Tosen.

Beinwil am See,Donnerstag, 30. AprilAb 18.30 im Foyer des Restau-rants Löwen. Moderation RuediLanz (SP-Präsident Bezirk Kulm).Ansprachen von Claudia Mauch-le (SP-Nationalratskandidatin,Vorstand AGB, Aarau) und UrsHofmann (SP-Regierungsrat,Aarau). Festwirtschaft, roteSpaghetti und Infostände.

Brugg, Freitag, 1. MaiAb 17.00 auf dem Neumarkt-platz. Moderation Sacha Schen-ker (SP-NationalratskandidatBezirk Brugg) und AlessandraManzelli (SP-Nationalratskan-didatin Bezirk Brugg). Anspra-

chen von Sacha Schenker,Alessandra Manzelli, PascaleBruderer (SP-Ständerätin, Nuss-baumen) und Vanessa von Both-mer (Unia-Sekretärin, Basel).17.00 Apéro. Festwirtschaftmit Kulinarischem vom Grill,Kaffee und Kuchen. Darbietungvon Patti Basler (Slam Poetry).

Lenzburg, Freitag, 1. MaiAb 15.00 auf dem Metzgplatz.Moderation Aurel Gautschi(Juso Aargau). Ansprachen vonMax Chopard (SP-Nationalrat,Nussbaumen), Irène Kälin(Grossrätin Grüne, Unia-Sekre-tärin Aargau, Lenzburg) undMia Kicki Gujer (Co-PräsidentinJUSO Aargau, Wettingen). Fest-wirtschaft mit Grill, traditionel-lem Essen, Kaffee und Kuchen,Infoständen und Musik.

Muri, Freitag, 1. MaiAb 17.30 im reformiertenKirchgemeindehaus. Moderati-on Andrea Rey (Nationalrats-kandidatin, Präsidentin SP Be-zirk Muri). Ansprachen vonMax Chopard (SP-Nationalrat,Nussbaumen) und Yvonne Feri(SP-Nationalrätin, PräsidentinSP Frauen Schweiz, Wettingen).Festwirtschaft mit kulinari-schen Köstlichkeiten und musi-kalischer Unterhaltung.

Rheinfelden, Freitag, 1. MaiAb 11.30 im Clublokal ColoniaLibera, im Rumpel. 13.10 Demo-Marsch zur Schifflände, Treffenmit deutschen Kolleg/innen.Apéro an der Schifflände. Be-grüssung durch Colette Basler(Nationalratskandidatin) undClaudia Rohrer (Nationalrats-kandidatin). Ansprachen vonKatrin Distler (Präsidentin IGR),Cédric Wermuth (SP-National-rat, Wohlen), Kurt Emmenegger(SP-Grossrat, Präsident AGB,Baden) und Manuel Avallone(Vizepräsident SEV, Bern). Bis20.00 Festbetrieb im Rumpel.Enzos Spaghetti und Unterhal-tung mit Donato.

Zofingen, Freitag, 1. MaiAb 16 Uhr in der Markthalle.Moderation Martin Zimmerli(Präsident Maikomitee Bezirk

Zofingen). Ansprachen vonChris Kelley (Unia-Sekretär, Ba-den), Claudia Mauchle (SP-Na-tionalratskandidatin, VorstandAGB, Aarau) und Giorgio Tuti(Präsident SEV, VizepräsidentSGB, Langendorf). Festbeiz derSP Oftringen mit Tombola,Ständen und Musik von 3 Ts &Triple Trouble.

KantonBasel-Landschaft

Sissach, Freitag, 1. Mai13.30 bis etwa 17.00 Festbe-trieb im Jakobshof. Umzug vomBahnhof Sissach via Bahnhof-strasse, Strichcode, Hauptstras-se zum Jakobshof. Ansprachenvon Andreas Giger-Schmid(Präsident GBBL, Landrat SP),Susanne Leutenegger Oberhol-zer (Nationalrätin SP), AlainCarrupt (Präsident Gewerk-schaft Syndicom) und SamiraMarti (NationalratskandidatinJuso BL). Musik mit der Street-band Brazz Attack.

KantonBasel-Stadt

Basel, Freitag, 1. MaiAb 10.00 Besammlung aufdem Messeplatz. 10.30 Umzugvia Claraplatz, Rheinbrückezum Marktplatz. 11.00 Kund-gebung auf dem Marktplatz.Ansprachen von Toya Krummen-acher (Präsidentin BGB), Alek-sandra Pavlou (Gast aus Grie-chenland, Syriza-Aktivistin),Vania Alleva (SGB-Vizepräsi-dentin, Co-Präsidentin Unia),Mustafa Atici (SP-Nationalrats-kandidat Basel Stadt) und EtritHasler (Slampoet). 12.00–19.00Festwirtschaft auf dem Markt-platz mit Darbietungen vonCaramelo, Yagmur, Freylax Or-kestar und The BlackberryBrandies.

Kanton Bern

Bern, Freitag, 1. Mai10.30 Besammlung in derKramgasse. 11.00 Umzug. An-sprachen von Béatrice Stucki(VPOD-Regionalsekretärin, SP-

Grossrätin, Präsidentin GSB),Corrado Pardini (SP-National-rat, Präsident GKB), RegulaRytz (Nationalrätin Grüne, Co-Präsidentin Grüne Schweiz),einer Vertretung der Jugendund einer Vertretung der Mi-gration. Fest auf dem Bundes-platz. Risotto ab 12.30 bis13.30 und zwischen 18.00 und19.00 mit Maibändel gratis.Diverse Verpflegungsstände.Darbietungen von DJ Salvi,Nybura Oryantal, Daria and theBrothers, Sibill et les Beaux,Jon and Voss und Chaostruppe.Diskussionen im Zelt: 14.30«Mit dem Überzeit-Kollektiv zuLohnarbeit», 17.00 Diskussionzum Internationalismus. 21.00Kabarett «Linggi Schnure» mitihrem Programm «gschafft» imOno, Kramgasse 6. Ab 10.00findet auf der Allmend das tra-ditionelle Fussballturnier «Le-nincup» statt. Anmeldungenbis Freitag, 24. April 2015 [email protected].

Biel, Freitag, 1. MaiAb 12.00 Festbetrieb mit Es-sensständen auf dem Zentral-platz. 16.00 Besammlung aufdem Bahnhofplatz. Umzug viaZentralstrasse, Nidaugasse aufden Zentralplatz. Ansprachen

von Corrado Pardini (SP-Natio-nalrat und Unia-Geschäftslei-tung, Lyss), Samantha Dunning(Grossrätin Kanton Bern,Stadträtin Biel) und Lena Frank(Co-Präsidentin Junge GrüneSchweiz, Stadträtin Biel). Kon-zert mit dem Lucien DubuisTrio.

Burgdorf, Freitag, 1. MaiAb 17.30 auf der Brüder-Schnell-Terrasse (bei schlech-tem Wetter findet das Fest un-ter den Marktlauben statt).Ansprachen von Pedro Lenz(Dichter und Schriftsteller, Ol-ten), Marina Frigerio (Autorin)und Andrea Lüthi (SP-Grossrä-tin Burgdorf). Ab 16.30 Fest-wirtschaft mit musikalischerUnterhaltung der Harmoniemu-sik Burgdorf und der ClochardDeluxe («Ostblock-Untergrund-Musik».)

Langenthal, Freitag, 1. MaiAb 16.00 auf dem Wuhrplatz.Ansprachen von Tamara Funi-ciello (Nationalratskandidatin,Unia), Adrian Wüthrich (SP-Na-tionalratskandidat) und FlaviaWasserfallen (SP-Generalsekre-tärin). Festbetrieb mit musika-lischer Unterhaltung von SalsaPinton.

Ziel: GerechtigkeitAm 1. Mai nehmen wir mit der ganzen Familie an der nächstgelegenen Maifeier teil!

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Hier die Zusammenstellung aller Maifeiern der deutschen Schweiz.Inder nächsten Nummer folgen die Thementexte des SGB.

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GEWERKSCHAFTEN ......

9kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Lengnau, Freitag, 1. Mai15.15 Besammlung auf demMarktplatz Grenchen, Umzugzum Bahnhof Grenchen Nord.Transfer mit dem Bus nachLengnau, Dorfschulhaus. An-sprachen von Roberto Zanetti(Ständerat SO), Bea Heim (Na-tionalrätin Kanton Solothurn),Remo Bill (Präsident SP Gren-chen, Nationalratskandidat) undDana Augsburger-Brom (SP-Stadträtin Biel, Vorstandsmit-glied Unia Biel, National-ratskandidatin). Festwirtschaft16.15 bis 20.00 in der Aulades Dorfschulhauses Lengnaumit Gratisrisotto, Bratwurstund Salat. Darbietung desPolitcabarets «Linggi Schnure»Bern mit seinem neuen Pro-gramm «gschafft».

Roggwil, Freitag, 1. Mai11.30 bis 14.00 Festwirtschaftauf dem Schulhausplatz, beischlechtem Wetter im refor-mierten Kirchgemeindehaus. An-sprachen von: Pierre Masson(Grossrat), Flavia Wasserfallen(Generalsekretärin SPS) undNationalratskandidat/innen.Hüpfburg für die Kinder.

Thun, Freitag, 1. MaiAb 14.00 auf dem Rathaus-platz. Moderation durch Ro-man Gugger (Stadtrat Grüne,SEV-Gewerkschaftssekretär). An-sprachen von Corrado Paradini(SP-Nationalrat, Leiter IndustrieUnia), Christine Häsler (Gross-rätin Grüne), Lea Kusano (Mit-glied GL SP Frauen Schweiz)und Alex Zeller (JUSO Thun,Vertreter der Jugend). 16.30 Ju-biläumsumzug 125-Jahre 1. Maidurch die Stadt. Bis 00.30Festwirtschaft mit Darbietun-gen von Thomas Melone, Retydel Rey, Loose Connection, DJGünter G. und AKuT. Kinder-und Jugendanimation, Schätz-frage, Vegi-Menü, Bratwurst-stand und Crêpes. Ab 23.00 Af-ter-Party im Mundwerk mit DJMulungu & DJ Vokuhila.

KantonGraubünden

Chur, Freitag, 1. Mai17.00 auf dem Theaterplatz. An-sprachen von Paul Rechsteiner(SGB-Präsident, SP-Ständerat),Silva Semadeni (SP-Nationalrä-tin), Mehmet Ekici (VertreterKurd/innen) und Fabian Came-nisch (Juso GR). Festwirtschaftbis 19.30 mit Musik und Hüpf-

burg für die Kinder. Im An-schluss Lesung Andri Perl imCafézeit und Fest in der Kultur-bar Werkstatt, Untere Gasse 9.

Kanton Luzern

Luzern, Freitag, 1. MaiAb 11.00 auf dem Kapellplatz.Ansprachen von Regierungs-ratskandidat/innen. Festwirt-schaft mit Infoständen bis22.00.

KantonSankt Gallen

Rapperswil, Freitag, 1. MaiFestwirtschaft ab 11.30 aufdem Fischmarktplatz. 15.00Begrüssung durch Peter Hüppi(Nationalratskandidat, Gom-miswald). Ansprachen vonBarbara Gysi (Präsidentin Kan-tonaler Gewerkschaftsbund,Nationalrätin Wil) und PaulRechsteiner (SGB-Präsident,SP-Ständerat). Festbetrieb bis18.00.

Rorschach, Freitag, 1. MaiAb 19.00 in der Café Bar Trep-penhaus. Ansprachen von Bar-bara Gysi (Präsidentin Kanto-naler Gewerkschaftsbund, Na-tionalrätin Wil) und DominikDietrich (Sekretär Syndicom,Präsident GewerkschaftsbundStadt Sankt Gallen). Festwirt-schaft mit Apéro.

St. Gallen,Donnerstag, 30. AprilAb 19.30 im Frauenarchiv,Florastrasse 6, St. Gallen. An-sprache von Catherine Weber(VPOD-Gewerkschaftssekretä-rin, Geschäftsführerin grund-rechte.ch). Thema: Überwa-chungsstaat reloaded. Wo stehtdie Schweiz nach Snowden undnach den Anschlägen in Paris?Zum aktuellen Stand des Nach-richtendienstgesetzes.

St. Gallen, Freitag, 1. Mai17.00 Besammlung auf demBahnhofplatz. Umzug via Korn-hausstrasse, Multergasse,Burggraben in die Marktgas-se. Ansprachen von BarbaraGysi (Präsidentin KantonalerGewerkschaftsbund, National-rätin Wil), Dominik Dietrich(Sekretär Syndicom, Präsi-dent Gewerkschaftsbund StadtSankt Gallen), Beat Schenk(Unia-Jugend) und Cenk Bulut(DEM – Kurd Schweiz). Fest-

wirtschaft mit kulinarischenHöhenflügen und Musik vonRichie Pavledis. 20.00 Kon-zert in der Grabenhalle.

Wil, Freitag, 1. MaiAb 19.00 im RestaurantGemsli. Ansprachen von PaulRechsteiner (SGB-Präsident,SP-Ständerat) und Fabian Mo-lina (Präsident JUSO Schweiz).Festbetrieb mit Musik von TheBears’s Cave.

KantonSchaffhausen

Schaffhausen,Donnerstag, 30. AprilJUSO-Vorfest im Mosergarten.17.00 Barbetrieb mit Bier, Grillund Salat. 19.00 Poetry Slam.20.00 Konzert mit Jah Piratesund Stone Free. Anschlies-send Musik von Boom di Ting.

Schaffhausen, Freitag, 1. Mai11.00 Besammlung in derVorstadt. 11.30 Umzug viaSchwertstrasse, Bahnhof-strasse, Obertor zum Fron-wagplatz. Reden zum Sparpa-ket ESH4 von Martina Munz(SP-Nationalrätin Schaffhau-sen) und Betroffenen. Bis15.30 Volksfest mit Musik aufdem Fronwagplatz. Ab 16.00im Mosergarten AL-Nachfestmit Barbetrieb und tamili-schen Spezialitäten. 19.30Konzert der Fearless FaitingGoats und Ouijaboard Club.

Kanton Solothurn

Balsthal, Freitag, 1. MaiAb 14.30 auf dem Platz hinterdem Bürgerhaus. Ansprachevon Peter Schafer (Stadtrat Ol-ten und Nationalratskandidat).Bis 17.00 Festbetrieb mit Dar-bietung einer Tanzgruppe.

Grenchen, Freitag, 1. Mai15.15 Besammlung auf demMarktplatz Grenchen. Umzugzum Bahnhof Grenchen Nord.Transfer mit dem Bus nachLengnau, Dorfschulhaus. Fest-lichkeiten siehe Lengnau BE.

Olten, Freitag, 1. Mai13.30 Besammlung auf demBifangplatz. Umzug zum Kul-turzentrum Schützi. Moderati-on Urs Huber (Präsident 1.-Mai-Fest Olten). Ansprachenvon Lena Frank (Nationale Ju-gendsekretärin Unia, Bern)

und Philipp Hadorn (SP-Natio-nalrat, SEV, Gerlafingen). Fest-wirtschaft mit italienischer Kü-che, Sangria, Bar, Tombola undRobinsonspielplatz. 20.15 Sonde la Suiza (Latin-Music). Fest-betrieb bis 3.00.

Solothurn, Freitag, 1. Mai14.45 Besammlung beim Ge-werbeschulhaus. 15.00 Umzugvia Wengibrücke, Kronenstutzzur Fischergasse. Ansprachenvon Roberto Zanetti (Stände-rat, Gerlafingen) und weiterenMitgliedern des 1.-Mai-Komi-tees. Festwirtschaft ab 15.30in der Fischergasse. 18.00Konzert. 21.00 bis 02.00 Discoim Restaurant Kreuz.

Kanton Schwyz

Biberbrugg, Freitag, 1. MaiAb 18.30 im Hotel Post. An-sprachen von Andy Tschüm-perlin (SP-Nationalrat Schwyz)und Alex Granato (Unia-Regio-nalsekretär Pfäffikon). Fest-wirtschaft (kleine Karte) mitMusik von Bludi.

Kanton Thurgau

Romanshorn, Freitag, 1. MaiAb 10.30 im Locorama. Be-grüssung durch Aliye Gül (SP-Grossrätin, Stadträtin Ro-manshorn). Ansprachen vonPaul Rechsteiner (SGB-Präsi-dent, SP-Ständerat). Schluss-wort von Edith Graf-Litscher(Präsidentin TGGB, SP-Natio-nalrätin, SEV-Sekretärin). Fest-wirtschaft mit Pasta, Grillspe-zialitäten und Kuchenbuffet.13.00 bis 15.00 Offene Füh-rung durch das Locorama.

Kanton Uri

Altdorf, Freitag, 1. MaiAb 18.00 auf dem Unterlehn.Ansprachen von Barbara Spa-linger (Vizepräsidentin SEV)und Arno Kest (Präsident Sy-na). Festwirtschaft mit Risotto.

Kanton Zug

Zug, Freitag, 1. MaiAb 17.00 auf dem Landsge-meindeplatz. Ansprachen vonKatharina Prelicz-Huber (VPOD-Präsidentin), Anna Spescha(Co-Präsidentin JUSO Zug)

und Fabienne Widmer (JungeAlternative Zug). Offenes Mi-krofon. Festwirtschaft mit Mu-sik von Joelle Iana Flanders.

Kanton Zürich

Bülach, Freitag, 1. MaiAb 10.30 im EventzentrumGuss 39. Ansprachen von Mat-tea Meyer (Kantonsrätin JUSOWinterthur), Roman Burger(Geschäftsleiter Unia Zürich-Schaffhausen) und Priska Sei-ler Graf (SP-Kantonsrätin, Stadt-rätin Kloten). Festwirtschaft mitInfoständen.

Winterthur, Freitag, 1. Mai11.00 Besammlung auf demNeumarkt. 11.15 Ansprachenvon Jacqueline Fehr (SP-Natio-nalrätin), Ueli Mäder (Soziolo-ge) und Julio Valero (Unia). Um-zug via Bahnhofplatz, Grabenzur Reithalle. 14.00 Ansprachevon Roman Burger (Unia). Bis18.00 Festwirtschaft bei derReithalle mit Grill, Risotto undKuchenbuffet. 16.00 Konzertvon Götz Widmann. Kinderpro-gramm.

Zürich, Donnerstag, 30. AprilAb 14.30 Maivorfeier «Das Herzschlägt links!» im Volkshaus,Blauer Saal. Ansprachen vonMarkus Notter (Präsident Euro-painstitut Universität Zürich) undAndreas Rieger (SGB-Delegierterim Europäischen Gewerkschafts-bund). Grussbotschaften vonRebekka Wyler (Vizepräsiden-tin SP Kanton Zürich), MarkusBischoff (GBKZ-Präsident) undMarco Medici (Avivo). Deutscheund italienische Arbeiterliedervom Chor Tigersprung. KleineFestwirtschaft.

Zürich, Freitag, 1. Mai9.30 Treffpunkt SEV bei der Eu-ropaallee/Sihlpost. Umzug zumSechseläutenplatz. 11.00 bis15.00 Kundgebung auf demSechseläutenplatz mit Anspra-chen von Giorgio Tuti (Präsi-dent SEV, Vize-Präsident SGB)und Anwar Muslim, Bürgermeis-ter von Kobané. Slampoesiemit Marguerite Meyer, Musik-programm von Pamplona Grup.

Zürich, Freitag 1. Mai bisSonntag, 3. MaiGrosses Zürcher Polit-Fest aufdem Kasernenareal. Am 1. Maimit Kinderfest. Weitere Infor-mationen unter www.1mai.ch.

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rüher war alles ganzeinfach: Zum Radiohörenbrauchte es ein Radioge-

rät, zum Fernsehen ein TV-Gerät. Die Empfangsgebührzahlte man über die (Telefon-)Rechnung der PTT. Heute ist al-les anders: Jedes Mobiltelefonist auch ein Empfangsgerät, Ta-blets und PC sowieso. Und dieGebühr wird von der weit her-um unbeliebten Billag eingezo-gen, einer Swisscom-Tochter.Nun hat das Parlament eineNeuregelung der Radio- undFernsehgebühren beschlossen,und der Gewerbeverband hatdagegen das Referendum er-griffen. Neu wird jeder Haus-halt gebührenpflichtig, da biszum Inkrafttreten des Gesetzes(voraussichtlich 2018) davonauszugehen ist, dass in jedemHaushalt die technische Mög-lichkeit für den Radio- undFernsehempfang besteht.

Gebühr sinkt auf 400 FrankenDie Neuregelung bewirkt, dassdie Gebühr für private Haus-halte von 462 auf voraussicht-lich 400 Franken sinken wird.Das Gewerbe, das heute eben-falls abgabepflichtig wäre,wenn ein Empfangsgerät vor-handen ist, wird bis zu einemJahresumsatz von 500 000Franken von der Abgabe be-freit. Im Vorfeld der Abstim-mung hat sich allerdings he-

F rausgestellt, das sich über einDrittel der abgabepflichtigenGewerbebetriebe nicht bei derBillag angemeldet haben undfolgedessen volksmundlich als«Schwarzseher» gelten.Die Revision des Gesetzesbringt einige weitere Anpas-sungen an die technische Ent-wicklung, so auch eine Förde-rung der digitalen Verbreitungder Programme, insbesonderefür die Umstellung von UKWauf DAB beim Radio.

Grundsatzdiskussion amfalschen OrtZurzeit wird rund um dieRTVG-Revision jedoch eineganz andere Diskussion ge-führt: die Diskussion um denService public. Was sich schonbei der Elektrizitätsversorgung,der Post oder besonders beimöffentlichen Verkehr zeigt, er-fasst nun auch das Feld derelektronischen Medien: Von li-beraler Seite wird der Servicepublic an sich infrage gestellt.Obwohl die RTVG-Revision kei-nen Einfluss auf die Programm-aufträge der gebührenfinan-zierten Sender hat, nutzenneoliberale Kreise zusammenmit Teilen der Verlagshäuserdas Referendum des Gewerbe-verbands aus, um daraus eineGrundsatzdiskussion um denAuftrag oder gar die Existenz-berechtigung der SRG zu ma-

chen. Ein Nein zur Gesetzes-revision würde allerdings le-diglich bedeuten, dass die bis-herige Gebührenordnung wei-ter gilt.

Diskussion ist lanciertUnbestritten ist, dass die Dis-kussion um die Zukunft derelektronischen Medien und ih-res Programmauftrags geführtwerden muss. Das Parlamenthat entsprechende Vorstösseüberwiesen, und die eidge-nössische Medienkommissionführt seit Monaten Anhörun-gen aller beteiligten und inte-ressierten Kreise durch, um ei-

ne Grundlage für diese Diskus-sion zu schaffen.Darüber hinaus werden Unter-schriften für zwei Volksinitiati-ven gesammelt, die beide dieAbschaffung der Medienge-bühren vorsehen. Die einedürfte an der Unterschriften-zahl scheitern; die zweite, mitJungfreisinn und Junger SVPals Urhebern, hat noch ein hal-bes Jahr Zeit, liegt aber ge-mäss eigener Website eben-falls erst bei rund 50 000 Un-terschriften.

Der Preis des ZusammenhaltsDie Diskussion um die Radio-

und Fernsehgebühren findetweitgehend in der Deutsch-schweiz statt, und das hat sei-nen guten Grund: Die heutegültigen 462 Franken proHaushalt enthalten einen ho-hen Solidaritätsanteil – was ei-nen Service public als solchenja ausmacht. Die Bevölkerungder Deutschschweiz zahlt deut-lich mehr, als sie für ihre eige-nen Programme benötigt; diedrei anderen Sprachregionenprofitieren davon. Würde in derDeutschschweiz nur für die ei-gene Sprachregion eine Ge-bühr erhoben, läge diese heu-te bei rund 270 Franken, nach

Am 14. Juni stimmt das Schweizer Volk über die Revision des Radio- und Fernsehgesetzes RTVG ab. DerSGB hat dazu die Ja-Parole beschlossen. Obwohl es bei der Revision in erster Linie um eine Neuregelungder Gebührenordnung geht, lanciert der Gewerbeverband mit dem Referendum eine Diskussion um denService public der elektronischen Medien.

Gewerbeverband lanciert mit dem Referendum zum RTVG einen Angriff auf den Service public

Radio und Fernsehen als Teilder vielsprachigen Schweiz

«Eine unabhängige Meinungsbildung ist in einerDemokratie unentbehrlich. Die SRG als

Unternehmen, das einem Verein gehört, ist dazu idealaufgestellt. »

Edith Graf-Litscher,

uvek

Die Radio-und Fernsehgebühr ist solidarisch: Sie sichert den Sprachregionen gleichwertige Angebote.

zvg

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

dem neuen System noch bei225 Franken. Entsprechend lä-gen die Gebühren in den an-dern Sprachregionen deutlichhöher.

Der Preis der UnabhängigkeitWährend es dem Gewerbever-band beim Referendum vor al-lem um die Gebührenhöhegeht und um die Pflicht von In-dustrie und Gewerbe, dieseebenfalls zu bezahlen, nutzenandere Kreise die Abstim-mungsdiskussion dazu, dieSRG und deren Programme in-frage zu stellen. Sie pflegendie SRG als «Staatsfernsehen»zu bezeichnen. Dies ist jedochgenau dank der Gebührenfi-nanzierung nicht der Fall: DasSchweizer System gilt als bei-spielhaft für die Unabhängig-keit der Berichterstattung. Zwi-schen der Finanzierung unddem Programm besteht einevollständige Trennung; die po-litischen Behörden haben we-der Einfluss auf die Themen-noch auf die Personalentschei-de.Andererseits besteht über dieKonzession ein Programmauf-trag im Interesse der Allge-

meinheit. So übergibt das Ra-dio- und Fernsehgesetz derSRG ausdrücklich folgendeAufgaben:

Sie trägt bei zur• freien Meinungsbildung desPublikums durch umfassende,

vielfältige und sachgerechteInformation insbesondere überpolitische, wirtschaftliche undsoziale Zusammenhänge• kulturellen Entfaltung undzur Stärkung der kulturellenWerte des Landes sowie zurFörderung der schweizerischen

Kultur unter besonderer Be-rücksichtigung der SchweizerLiteratur sowie des SchweizerMusik- und Filmschaffens, na-mentlich durch die Ausstrah-lung von Schweizer Produktio-nen und eigenproduziertenSendungen;

• Bildung des Publikums, na-mentlich durch die regelmässi-ge Ausstrahlung von Sendun-gen mit bildenden Inhalten;• Unterhaltung.Dieser Programmauftrag ist im

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Fernsehen einst und jetzt: Das Gesetz muss an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

Fortsetzung auf Seite 12

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kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

■ kontakt.sev: Weshalb enga-gierst du dich für das Ra-dio- und Fernsehgesetz?

Edith Graf-Litscher: Verkehrund Kommunikation gehörenja zum gleichen Departementund werden auch in der glei-chen Kommission behandelt.Von daher bin ich in der Parteibei diesen Themen verant-wortlich. Aber wichtig ist mir

vor allem, dass es bei Radiound Fernsehen um den Ser-vice public geht, genau wiebeim öffentlichen Verkehr.

■ Was bringt die Revision?Sie passt das Gesetz der heu-tigen Zeit an, sowohl hinsicht-lich der Empfangsgeräte alsauch bei der Verbreitung derProgramme. Dabei wird erstnoch das System viel einfa-cher, und die ungeliebtenKontrollen der Billag-Leutefallen weg, weil die Erfassungder Haushalte über das Ein-wohnerregister erfolgt.

■ Müsste man nicht zuerst

den medialen Service pu-blic definieren, bevor dieGebühren geregelt werden?

Grundsätzlich ist der Auftragfür Radio und Fernsehen ja inder Verfassung geregelt, undauf dieser Basis haben wir imParlament dieses Gesetz er-arbeitet. Aber die Diskussionwird folgen, das ist klar.

■ Was bedeutet für dich Ser-vice public in den Medien?

Zuallererst eine unabhängigeMeinungsbildung; das ist ineiner Demokratie unentbehr-lich. Die SRG als Unterneh-men, das einem Verein ge-hört, ist dazu ideal aufge-

stellt. Wichtig ist zudem, dassalle Regionen gleichwertig mitden Inhalten versorgt werden.

■ Was passiert bei einemNein am 14. Juni?

Die Art und Weise, wie wirheute Medien nutzen undkonsumieren, hat sich extremverändert. Es gilt das Prinzip«alles – zu jeder Zeit undüberall». Dieser Realität ver-schliessen sich weder Politiknoch die breite Öffentlichkeit.Aus diesem Grund glaube ich,dass der Systemwechsel, wegvon der Gerätegebühr hin zueiner Haushaltgebühr, eineMehrheit findet.

Edith Graf-Litscher istGewerkschaftssekretä-rin SEV und National-rätin SP Thurgau. Sieist Co-Präsidentin desKomitees Ja zum RTVG.

«Unabhängige Medien für die Demokratie»

Die politischen Hintergründe des RTVG

Page 11: kontakt sev 2015 07

rüher war alles ganzeinfach: Zum Radiohörenbrauchte es ein Radioge-

rät, zum Fernsehen ein TV-Gerät. Die Empfangsgebührzahlte man über die (Telefon-)Rechnung der PTT. Heute ist al-les anders: Jedes Mobiltelefonist auch ein Empfangsgerät, Ta-blets und PC sowieso. Und dieGebühr wird von der weit her-um unbeliebten Billag eingezo-gen, einer Swisscom-Tochter.Nun hat das Parlament eineNeuregelung der Radio- undFernsehgebühren beschlossen,und der Gewerbeverband hatdagegen das Referendum er-griffen. Neu wird jeder Haus-halt gebührenpflichtig, da biszum Inkrafttreten des Gesetzes(voraussichtlich 2018) davonauszugehen ist, dass in jedemHaushalt die technische Mög-lichkeit für den Radio- undFernsehempfang besteht.

Gebühr sinkt auf 400 FrankenDie Neuregelung bewirkt, dassdie Gebühr für private Haus-halte von 462 auf voraussicht-lich 400 Franken sinken wird.Das Gewerbe, das heute eben-falls abgabepflichtig wäre,wenn ein Empfangsgerät vor-handen ist, wird bis zu einemJahresumsatz von 500 000Franken von der Abgabe be-freit. Im Vorfeld der Abstim-mung hat sich allerdings he-

F rausgestellt, das sich über einDrittel der abgabepflichtigenGewerbebetriebe nicht bei derBillag angemeldet haben undfolgedessen volksmundlich als«Schwarzseher» gelten.Die Revision des Gesetzesbringt einige weitere Anpas-sungen an die technische Ent-wicklung, so auch eine Förde-rung der digitalen Verbreitungder Programme, insbesonderefür die Umstellung von UKWauf DAB beim Radio.

Grundsatzdiskussion amfalschen OrtZurzeit wird rund um dieRTVG-Revision jedoch eineganz andere Diskussion ge-führt: die Diskussion um denService public. Was sich schonbei der Elektrizitätsversorgung,der Post oder besonders beimöffentlichen Verkehr zeigt, er-fasst nun auch das Feld derelektronischen Medien: Von li-beraler Seite wird der Servicepublic an sich infrage gestellt.Obwohl die RTVG-Revision kei-nen Einfluss auf die Programm-aufträge der gebührenfinan-zierten Sender hat, nutzenneoliberale Kreise zusammenmit Teilen der Verlagshäuserdas Referendum des Gewerbe-verbands aus, um daraus eineGrundsatzdiskussion um denAuftrag oder gar die Existenz-berechtigung der SRG zu ma-

chen. Ein Nein zur Gesetzes-revision würde allerdings le-diglich bedeuten, dass die bis-herige Gebührenordnung wei-ter gilt.

Diskussion ist lanciertUnbestritten ist, dass die Dis-kussion um die Zukunft derelektronischen Medien und ih-res Programmauftrags geführtwerden muss. Das Parlamenthat entsprechende Vorstösseüberwiesen, und die eidge-nössische Medienkommissionführt seit Monaten Anhörun-gen aller beteiligten und inte-ressierten Kreise durch, um ei-

ne Grundlage für diese Diskus-sion zu schaffen.Darüber hinaus werden Unter-schriften für zwei Volksinitiati-ven gesammelt, die beide dieAbschaffung der Medienge-bühren vorsehen. Die einedürfte an der Unterschriften-zahl scheitern; die zweite, mitJungfreisinn und Junger SVPals Urhebern, hat noch ein hal-bes Jahr Zeit, liegt aber ge-mäss eigener Website eben-falls erst bei rund 50 000 Un-terschriften.

Der Preis des ZusammenhaltsDie Diskussion um die Radio-

und Fernsehgebühren findetweitgehend in der Deutsch-schweiz statt, und das hat sei-nen guten Grund: Die heutegültigen 462 Franken proHaushalt enthalten einen ho-hen Solidaritätsanteil – was ei-nen Service public als solchenja ausmacht. Die Bevölkerungder Deutschschweiz zahlt deut-lich mehr, als sie für ihre eige-nen Programme benötigt; diedrei anderen Sprachregionenprofitieren davon. Würde in derDeutschschweiz nur für die ei-gene Sprachregion eine Ge-bühr erhoben, läge diese heu-te bei rund 270 Franken, nach

Am 14. Juni stimmt das Schweizer Volk über die Revision des Radio- und Fernsehgesetzes RTVG ab. DerSGB hat dazu die Ja-Parole beschlossen. Obwohl es bei der Revision in erster Linie um eine Neuregelungder Gebührenordnung geht, lanciert der Gewerbeverband mit dem Referendum eine Diskussion um denService public der elektronischen Medien.

Gewerbeverband lanciert mit dem Referendum zum RTVG einen Angriff auf den Service public

Radio und Fernsehen als Teilder vielsprachigen Schweiz

«Eine unabhängige Meinungsbildung ist in einerDemokratie unentbehrlich. Die SRG als

Unternehmen, das einem Verein gehört, ist dazu idealaufgestellt. »

Edith Graf-Litscher,

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Die Radio-und Fernsehgebühr ist solidarisch: Sie sichert den Sprachregionen gleichwertige Angebote.

zvg

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10 DOSSIER kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

dem neuen System noch bei225 Franken. Entsprechend lä-gen die Gebühren in den an-dern Sprachregionen deutlichhöher.

Der Preis der UnabhängigkeitWährend es dem Gewerbever-band beim Referendum vor al-lem um die Gebührenhöhegeht und um die Pflicht von In-dustrie und Gewerbe, dieseebenfalls zu bezahlen, nutzenandere Kreise die Abstim-mungsdiskussion dazu, dieSRG und deren Programme in-frage zu stellen. Sie pflegendie SRG als «Staatsfernsehen»zu bezeichnen. Dies ist jedochgenau dank der Gebührenfi-nanzierung nicht der Fall: DasSchweizer System gilt als bei-spielhaft für die Unabhängig-keit der Berichterstattung. Zwi-schen der Finanzierung unddem Programm besteht einevollständige Trennung; die po-litischen Behörden haben we-der Einfluss auf die Themen-noch auf die Personalentschei-de.Andererseits besteht über dieKonzession ein Programmauf-trag im Interesse der Allge-

meinheit. So übergibt das Ra-dio- und Fernsehgesetz derSRG ausdrücklich folgendeAufgaben:

Sie trägt bei zur• freien Meinungsbildung desPublikums durch umfassende,

vielfältige und sachgerechteInformation insbesondere überpolitische, wirtschaftliche undsoziale Zusammenhänge• kulturellen Entfaltung undzur Stärkung der kulturellenWerte des Landes sowie zurFörderung der schweizerischen

Kultur unter besonderer Be-rücksichtigung der SchweizerLiteratur sowie des SchweizerMusik- und Filmschaffens, na-mentlich durch die Ausstrah-lung von Schweizer Produktio-nen und eigenproduziertenSendungen;

• Bildung des Publikums, na-mentlich durch die regelmässi-ge Ausstrahlung von Sendun-gen mit bildenden Inhalten;• Unterhaltung.Dieser Programmauftrag ist im

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Fernsehen einst und jetzt: Das Gesetz muss an die neuen Gegebenheiten angepasst werden.

Fortsetzung auf Seite 12

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kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

■ kontakt.sev: Weshalb enga-gierst du dich für das Ra-dio- und Fernsehgesetz?

Edith Graf-Litscher: Verkehrund Kommunikation gehörenja zum gleichen Departementund werden auch in der glei-chen Kommission behandelt.Von daher bin ich in der Parteibei diesen Themen verant-wortlich. Aber wichtig ist mir

vor allem, dass es bei Radiound Fernsehen um den Ser-vice public geht, genau wiebeim öffentlichen Verkehr.

■ Was bringt die Revision?Sie passt das Gesetz der heu-tigen Zeit an, sowohl hinsicht-lich der Empfangsgeräte alsauch bei der Verbreitung derProgramme. Dabei wird erstnoch das System viel einfa-cher, und die ungeliebtenKontrollen der Billag-Leutefallen weg, weil die Erfassungder Haushalte über das Ein-wohnerregister erfolgt.

■ Müsste man nicht zuerst

den medialen Service pu-blic definieren, bevor dieGebühren geregelt werden?

Grundsätzlich ist der Auftragfür Radio und Fernsehen ja inder Verfassung geregelt, undauf dieser Basis haben wir imParlament dieses Gesetz er-arbeitet. Aber die Diskussionwird folgen, das ist klar.

■ Was bedeutet für dich Ser-vice public in den Medien?

Zuallererst eine unabhängigeMeinungsbildung; das ist ineiner Demokratie unentbehr-lich. Die SRG als Unterneh-men, das einem Verein ge-hört, ist dazu ideal aufge-

stellt. Wichtig ist zudem, dassalle Regionen gleichwertig mitden Inhalten versorgt werden.

■ Was passiert bei einemNein am 14. Juni?

Die Art und Weise, wie wirheute Medien nutzen undkonsumieren, hat sich extremverändert. Es gilt das Prinzip«alles – zu jeder Zeit undüberall». Dieser Realität ver-schliessen sich weder Politiknoch die breite Öffentlichkeit.Aus diesem Grund glaube ich,dass der Systemwechsel, wegvon der Gerätegebühr hin zueiner Haushaltgebühr, eineMehrheit findet.

Edith Graf-Litscher istGewerkschaftssekretä-rin SEV und National-rätin SP Thurgau. Sieist Co-Präsidentin desKomitees Ja zum RTVG.

«Unabhängige Medien für die Demokratie»

Die politischen Hintergründe des RTVG

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12kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Nur wenig bekannt ist, dassnicht nur die SRG Radio- undFernsehgebühren erhält, son-dern auch zahlreiche privateRadio- und Fernsehstationen.Es gibt drei Gruppen von Emp-fängern: Lokale Fernsehstatio-nen mit einem Service-public-Auftrag, Lokalradios in Berg-und Randregionen sowie nichtgewinnorientierte Lokalradios.Heute bekommen diese ins-gesamt rund 54 Millionen Fran-ken pro Jahr: Die lokalen Fern-sehstationen erhalten zwischen2 und 3,5 Millionen Franken,was einen beträchtlichen Teilihrer jeweiligen Budgets aus-macht. Bei den Radios in Berg-und Randregionen liegen dieBeträge zwischen 700 000Franken (Radio 3i im Südtes-sin) und 2,5 Millionen (BNJ, Ra-dioverbund im Jura). Die kom-plementären Radios erhaltenam wenigsten, so beispiels-weise das Luzerner Radio3fach ca. 270 000 Franken.Mit der Änderung des RTVGwerden diese Radio- und Fern-sehstationen mit Service-pub-lic-Auftrag gestärkt. Neu kön-nen diese drei Gruppen bis zu27 Millionen Franken jährlichzusätzlich erhalten. Darüberhinaus profitieren sie von zu-sätzlichen Mitteln für die Aus-und Weiterbildung ihrer Mitar-beitenden, und sie werdenbeim Umstieg auf digitaleTechnologien besser unter-stützt.

Von den Radio- und Fernsehgebühren profitieren auch Private

Mehr Geld für DritteDas neue Radio- undFernsehgesetz erhöhtauch den Gebühren-anteil der Privatradiosund -fernsehen.

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Diese Regionalfernsehsender erhalten Gebührengelder.

Lokalradios erhalten Gebührengelder, weil sie Rand- und Berg-gebiete versorgen.

Sogenannte Komplementärradios decken besondere Bevölke-rungsschichten ab.

Die wichtigsten Änderungen

Heute gültiges RTVG Neues RTVG gemäss Vorlage

Höhe der Abgabe pro Jahr

Pro Haushalt 462 Franken fürRadio und TV

Industrie und Gewerbe: ProBetrieb mindestens 612 Frankenfür Radio und TV

Haushalt: rund 400 Franken

Unternehmen mit Umsatz vonweniger als 500 000 Franken proJahr zahlen keine Abgabe. FürUnternehmen mit Umsatz über500 000 Franken: nach Umsatzabgestufte Abgabe (mindestens400 Franken)

Personen mit Ergänzungs-leistungen zur AHV/IVkeine Abgabe keine Abgabe

Personen in Kollektivhaus-halten (Heime, u. a.)Gebührenpflicht, falls privatesGerät

Wer z. B. in einem Alters- undPflegeheim, Erziehungsheim oderStudentenwohnheim lebt, zahltkeine Abgabe mehr

Ferienwohnungen undWochenaufenthaltBezahlung der Gebühren je fürHaupt- und Zweitwohnsitz

Bezahlung der Abgabe nur fürHauptwohnsitz, Abgabe fürFerienwohnungen, Wochenauf-enthalt entfällt

Gebührenerhebung

Billag als Zentrale Erhebungs-stelle für Haushalte undUnternehmen

Haushalte: Zentrale Erhebungsstel-le (das Mandat wird nach Annah-me des Gesetzes ausgeschrieben),Abgabepflicht basiert auf Einwoh-nerregister

Unternehmen: EidgenössischeSteuerverwaltung, Erfassung läuftüber Mehrwertsteuerregister

Abgabenanteil für lokaleRadio- und Fernsehstationen4 Prozent des Gesamtertrags 4 bis 6 Prozent des Gesamtertrags

Verwendung des Überschus-ses der nicht ausbezahltenAbgabenanteileKein Verwendungszweck Gelder kommen Aus- und Weiter-

bildung sowie Unterstützung neuerVerbreitungstechnologien unddigitaler TV-Produktionsverfahrenzugute

revidierten Gesetz unverändertenthalten.Die Bandbreite der SRG-Kriti-ker ist ausgesprochen gross.Während die einen fordern,dass die SRG ihre Programmeausschliesslich über Gebührenfinanzieren und auf Werbeein-nahmen verzichten soll, verlan-gen andere einen eng gefass-ten Service-public-Begriff, der

Unterhaltungssendungen, fremdproduzierte Serien oder auchinternationale Sportübertra-gungen ausschliesslich priva-ten Fernsehanbietern vorbe-halten will.

Soll der Markt es richten?Die radikalste Position ist jeneder No-Billag-Initianten: Diesesprechen sich für ein Modellaus, wo jedes Fernsehangebotsein Publikum finden muss, in-

dem dieses für den Konsumbezahlt, sei es pro einzelnerSendung, sei es über ein Abon-nement, bespielsweise für dieTagesschau. Marktgläubig ver-trauen sie darauf, dass guteSendungen auf diesem Wegweiterhin im Angebot bleiben,während alles verschwindet,was keine Käufer findet. DerService public bleibt damitkomplett auf der Strecke.

Peter Moor

Anmerkung der Redaktion:Peter Moor, der Autor diesesDossiers, ist Leiter Kommuni-kation des SEV und Chefredak-tor von kontakt.sev. In seinerFreizeit präsidiert er die SRGAargau Solothurn und ist Mit-glied des Regionalvorstandsder SRG Deutschschweiz. Allediese Funktionen sind geprägtvom Einsatz für den Servicepublic.

Weitere Informationen:www.ch.ch

www.srgssr.cgwww.rtvg-ja.ch

Fortsetzung von Seite 11

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SEKTIONEN ......

13kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Zentralpräsident (ZP) Hanspe-ter Eggenberger begrüsste am26. März in Thun zur zweitä-gigen Zentralvorstandssitzung.Er informierte über aktuelleSBB-Themen. Division Infra:Der Leiter Betrieb Bruno Steh-renberger verlässt die SBB.Ruedi Büechi übernimmt die-sen Job und an dessen Stellewird Jon Bisaz Produktionslei-ter bei Cargo. Division P: Diemobile Reinigung hat sich be-währt. Die PlanungssoftwareSopre wird frühestens im2016 für das Rangier- und Rei-nigungspersonal zum Einsatzkommen. Division Cargo: DasPlanungssystem Caros ist imPB Trois-Lacs in Betrieb, ersteRückmeldungen sind gut. DieRahmenbedingungen werdenu. a. mit dem SEV ausgehan-delt. Konzern: Die Ausliefe-rung des Funks Lisa ist beimBau abgeschlossen. WegenProblemen mit Sprachlückenim Gruppenruf wurde der Roll-outplan verschoben bis derFehler behoben ist. Die Re-sultate der Umfrage zur Per-sonalzufriedenheit sind be-

kannt. Die Zufriedenheit istgestiegen, die Arbeitsabläufesind aber nicht zufriedenstel-lend. Das wird in Angriff ge-nommen.Der Mitgliederstand belief sicham 1. Januar auf 1286 Perso-nen; 44 Neueintritte. Leidergab es auch vier Todesfälle.Mit einer Schweigeminute ge-dachten die Versammeltender Verstorbenen. Für die GPKwurde ein Ersatzmitglied ge-funden, der Kollege wird ander DV zur Wahl stehen. Fürden Zentralausschuss werdenimmer noch Kolleg/innen ge-sucht. Weiter diskutierte derZV die Jahresrechnung, denJahresbericht und das Budget2016. Die GPK dankte dem ZAfür die geleistete Arbeit, spe-ziell weil er seit mehreren Jah-ren mit Unterbestand arbeitet.Markus Zwahlen ist in die GPKder FSG gewählt. Die Ände-rungen zum FDV wurden be-sprochen. Der ZP wird dazuStellung nehmen. Für dieAnschlussgleise ist eine neueSignalisation vorgesehen.Die Notwendigkeit bei die-

sem Signal wurde hinterfragt.Der Flächenbesuch des SEV-Regionalsekretariats Zürichmit SEV-Werbecoach ElenaObreschkow in Zürich-Herdenwar erfolgreich: 11 Neuein-tritte wurden registriert. Eingrosses Danke an alle, die da-zu beigetragen haben. Es wur-de sehr geschätzt, dass derSEV vor Ort war. Werbeziel2015 ist, 1800 Kolleg/innenzu werben (2014 waren es1667 Neueintritte). Neuer Ter-min GAV-Konferenz: 15. April,13.45 Uhr in Bern. Für den Be-schluss 25 fehlt immer nochein Schiedsgerichtentscheid.Im Juni finden Peko-Neuwah-len statt. Die Wahlkreise sindausgearbeitet. Die Kandida-ten wurden dem SEV gemel-det. Falls es nicht mehr Kandi-daten als Sitze hat, findenstille Wahlen statt. Ein Antragfür neue Regenkleider ist beiHR noch hängig.Der ZV besuchte ein Michael-Jackson-Museum. Danke andie RPV-Sektion Thun und JürgSchüpbach für die gelungeneOrganisation. Medienstelle RPV

Das Personal schätzt die SEV-Flächenbesuche■ Unterverband RPV

Die Hauptversammlung vom19. März in Zürich leiteten Vi-zepräsident Arrben Rahmonajund Kassier Daniel Purtschert,weil Präsident Martin Müllerkrankheitshalber abwesend war.33 Mitglieder fanden sich inZürich ein. Erfreulicherweisewaren auch neue Mitgliederdabei, die erst am Tag zuvorbeim Flächenbesuch in Züricheine Beitrittserklärung ausge-füllt hatten.Protokoll und Kassenberichtwurden genehmigt. Leider wur-de der Jahresbericht 2014 desPräsidenten vergessen. Er wirdan der Herbstversammlungverlesen. Bei den Mutationenkonnte eine Steigerung festge-stellt werden. Der Mitglieder-stand beläuft sich aktuell auf175 Mitglieder. Geehrt wurdenfür 40 Jahre SEV-MitgliedschaftPeter Gautschi sowie für 25Jahre Ernst Weber, Ibrahim Els-hani und Andreas Künzli. Inden wohlverdienten Ruhestandwurde Richard Furrer verab-schiedet. Neu als Platzvertretergewählt sind Max Dürr, KarlZiltner und Thomas Gnos.

Unter dem Traktandum «Anträ-ge» beantragte der Vorstand,dass das Geschäftsreglementdes RPV Zürich auf neustenStand gebracht wird. DiesenAntrag nahm die Versammlungan. Er muss nun noch durchden RPV-Unterverband geneh-migt werden.SEV-Gewerkschaftssekretär Ar-ne Hegland berichtete überden Erfolg des Flächenbesu-ches am Vortag (Details sieheBericht des Unterverbands RPVimlArtikel links). Dort wurdeninteressante sowie auch heisseDiskussionen geführt. Leiderwurde Zürich-Mülligen nicht be-sucht. Dies wird im Juni nach-geholt.Arne machte Werbung für die1.-Mai-Kundgebung in Zürich.Neu findet diese bereits um9.30 Uhr bei der Ecke Europa-Allee statt. Die SBB gewährt ei-nen Urlaubstag.Wichtige Daten: RangiertagungMitte / Ost am 25. April (sieheAgendaseiten) sowie die Herbst-versammlung im November inSchlieren (Datum folgt früh-zeitig). Andreas Stadler

Zahlreiche Neumitglieder■ RPV Zürich

Am 27. März fand im Naturhis-torischen Museum die Haupt-versammlung (HV) statt. Alserstes Thema griff Präsident Al-fred Bigler den schweizweitenUnterbestand beim Lokperso-nal auf. Die Leitung hat mitge-teilt, dass Massnahmen ergrif-fen werden. Das heisst, umeine Stabilisierung der Lage zuerreichen, müssen mehr An-wärter/innen in die Ausbildungaufgenommen werden. Die La-ge könnte, infolge der Senkungdes Umwandlungssatzes derPensionskasse (PK) noch ver-schärft werden, da bis EndeJahr zusätzlich 200 bis 300Lokführer ausserordentlich inden Ruhestand treten könnten.Weiter teilte der Präsident mit,dass die Unterzeichnung desneuen GAV SBB Neuwahlen indie Peko SBB zur Folge hat.

Wünschenswert ist, dass ver-mehrt eigene Mitglieder in diePeko SBB gewählt werden.Die Vorbereitungskurse für dieperiodischen Prüfungen findennach wie vor grossen Anklang.Die ersten beiden Kurse im2015 sind bereits ausgebucht.An der Sektionskonferenz vom2. Februar wurden gewerk-schaftliche, vertrags-, sozial-und verkehrspolitische The-men diskutiert. Um den SEV-Beitritt auch den Jugendliche-ren schmackhaft zu machen,finden dieses Jahr drei Werbe-aktionstage statt. Die SEV-Ju-gend ist ebenfalls bemüht,durch einige Aktivitäten Neu-mitglieder zu werben.Der Präsident informierte, dassdie Instruktion betreffend dieRABe 511 für alle Mitarbeiten-den stattgefunden hat. Was

die Fernverkehrslinien St. Gal-len und Romanshorn betrifft,kann vorerst nur die Hälfte derLokführer der Standorte Bielund Bern diese Streckenkennt-nisse erwerben. Im LPV-InfoNummer 3 stand, dass dasLokpersonal, das in ein ande-res Sprachgebiet fährt, allefünf Jahre eine Sprachprüfungabsolvieren muss. Der LPV hatdiesbezüglich jedoch einigeVorbehalte.Immer wieder ist die PK SBBein Thema. Aufgrund der Sen-kung des technischen Zinssat-zes von 3 auf 2,5 Prozent so-wie der daraus resultierendenSenkung des Umwandlungs-satzes auf 5,22 Prozent wer-den die Anlageerträge bzw.Renten tiefer ausfallen. Damites zu keinen Einbussen fürSBB-Mitarbeitende führt, sollte

die SBB diese Anpassungen ab-federn. Wünschenswert wäre,wenn die SBB Geld zur Verfü-gung stellen würde. Ein SBB-Entscheid wird demnächst er-wartet. Die Personalumfrage2014 hat ergeben, dass die Ar-beitszufriedenheit der Mitar-beitenden gestiegen ist. Aufeinem tieferen Niveau befindetsich aber die Zufriedenheit be-treffend Motivation, Arbeitsbe-dingungen sowie das Vertrau-en in die Konzernleitung undDivision.An der Ressortversammlungam 19. März wurden die The-men Sprachregelung, Peko-Wahlen, Jubiläumsgeschenke,Ferienreglement und Arbeits-zeit bei Unterbestand bespro-chen. Gemäss Peter Merz, APK,ist der Fahrplanwechsel relativgut über die Bühne gegangen.

Hie und da gibt es noch einigekleinere Änderungen.Als GPK-Ersatz wurde Paul Lanzfür weitere vier Jahre gewählt.Peter Fitz gibt sein Amt als Vi-zepräsident ab. Weiter wurdenUrs Berger als Delegierter andie DV und Alfred Bigler alsDelegierter Kongress SEV ge-wählt. Dieses Jahr können zweiKollegen 40 Jahre und fünf Kol-legen 25 Jahre SEV-Mitglied-schaft feiern. René Liechti,Marcel Suter und Peter Wüth-rich sind in den wohlverdien-ten Ruhestand getreten.Nationalrat Corrado Pardini re-ferierte u. a. über die Abstim-mung zur Masseneinwande-rungsintiative und das Güter-transportgesetz.Apéro und Nachtessen genos-sen die Mitglieder mit ihrenAngehörigen. Karin Bigler

Der Unterbestand beim Lokpersonal bereitet Sorge■ LPV Bern

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14kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Präsident Reto Brüllhardt begrüsste zurGeneralversammlung vom 20. März57 Mitglieder und zwei Gäste. Zum Ge-denken an die verstorbenen Mitgliedererhoben sich die Versammelten zu ei-ner Schweigeminute. Den kranken Kol-leg/innen wünschten wir gute Besse-rung. Der Mitgliederbestand hat sichseit 1. Oktober 2014 um 10 Mitgliederauf 469 Mitglieder reduziert.Der Präsident informierte zur Sicherheitauf den Zügen. Sehr wichtig ist, dem Si-cherheitszirkel der SBB Fälle melden zukönnen und aufzuzeigen, wo noch Zu-satzbegleitung bzw. Securitrans oderBahnpolizei nötig und sinnvoll ist. Erhoffe auf Mithilfe und Infos des Zugper-sonals, auf welchen Zügen der Einsatznoch zusätzlich notwendig ist und zumUmsetzen infrage kommen könnte. DerVorstand wurde erweitert mit der Wahlvon Sabrina Baumberger und Jörg Bau-er vom RV (Regionalverkehr). Sie wer-den den Vorstand im RV unterstützen.Herzlich willkommen. Nicht immer wur-den die Vereinbarungen betreffend Zug-begleitungen nach 22 Uhr eingehalten.Einige Ausnahmen gab es, sobald manmit Krankheitsmeldungen torpediertwurde. Das soll nicht als Ausrede geltenund nicht als Vorwand genutzt werden,da bleibt der ZPV gezielt am Ball. Dieeinzelnen Bereiche der PersonalräumeZürich wurden einmal mehr gezügeltund an andere Standorte gebracht,nicht gerade am Weg der meisten lie-gend. Im RV gab es zwischendurch eini-ge Diskussionen betreffend die Arbeits-zeiten und Einsätze in den SN-Zügen.ZPV-Zentralpräsident Andreas Menetsagte, das Zeitmanagement müsse er-klärt werden, da neu der Chef Zugper-sonal verantwortlich sei. VerschiedeneZeitkonten müssten bis Mitte Jahr stim-men. Es sei eine grosse Herausforde-rung für uns alle. Bei zu viel eingeteil-

ten Rasttagen würden die Zeitkontosins Minus fallen. Wo bleibt da die Mit-sprache? Drei Mal würden die Mitarbei-tenden von der Einteilung gefragt, obsie diese Tour fahren können. Wenn sieNein antworteten, werde trotzdem soeingeteilt.SEV-Gewerkschaftssekretär Arne Heg-land sagte, der neue GAV sei das Bestewas uns passiert sei. Neugeregelt istdie Anstellung der Temporärarbeiten-den. Wer mehr als vier Jahre temporärarbeitet, muss von der SBB fix ange-stellt werden! Die SBB brauche nocheine Übergangszeit, sie könne im Mo-ment keine Stelle anbieten. Was ist mitjenen Personen, die schon 14 Jahre beider SBB oder im Auftrag arbeiten?Peko-Mitglied Roger Kaiser informiertezum erfolgten Pilotversuch Elvetino /Zugpersonal. Die Ergebnisse werden imApril bekannt gegeben. Bei den Anpas-sungen von den Stellenbeschrieben ha-be es nur kleine Änderungen gegeben.Die ausführliche GV-Dokumentation kannbeim Aktuar per E-Mail angefordert wer-den: [email protected].

Hansjörg Wäfler

Sicherheit auf den Zügen erfordertdie Mithilfe des Zugpersonals

■ ZPV Zürich-Schaffhausen

zVg

Zur 98 Hauptversammlung begrüsstePräsident Ueli Röthenmund 106 Mit-glieder im Restaurant des CampusFHNW. Spezielle Willkommensgrüsserichtete er an Zentralpräsident RicardoLoretan und die Vertreter der Nachbar-sektionen Olten, Zürich und Winter-thur-Schaffhausen sowie an die treuenJubilare. Den kranken Kolleg/innenwünschte der Präsident gute Besse-rung, viel Kraft, Geduld und Zuversicht.Den Jahresbericht beschränkte der Prä-sident auf das Sektionsgeschehen undlas ihn erstmals vor. Kassier Hans Ru-dolf Scheurer präsentierte die Jahres-rechnung, die mit einem kleinen Defizitvon CHF 205.20 abschloss. Jahresrech-nung und Budget, bei gleichbleibendenJahresbeiträgen, nahmen die Versam-melten mit grosser Mehrheit an.Zentralpräsident Ricardo Loretan infor-mierte kurz über Neues aus dem Zen-tralvorstand: Flexibler Altersaustritt, kei-ne Erhöhung der Pension und keine Er-höhung des Railchecks. Die SBB seinicht gewillt, den Railcheck zu erhöhen,der SEV PV werde sich weiterhin dafüreinsetzen.

Leider sind auch im vergangenen Jahr34 Kolleg/innen verstorben. Die Sek-tion zählte am 1. März 695 Mitglieder.Im Jahresprogramm 2015 wird die Früh-lingsversammlung mangels genügendTeilnehmer/innen ausfallen. Die Sekti-onsreise führt am 24. Juni in denSchwarzwald. Die Herbstversammlungfindet am 12. Oktober im Hotel Aarehofin Wildegg statt und die Adventsfeier inWindisch ist am 8. Dezember.Die engagierten Krankenbetreuer OttoMing und Hans Rudolf Richner überga-ben ihre Ämter an Margrit Deubelbeiss,Holderbank (Regionen Brugg-Windisch,Bözberg und Birrfeld), und RosmarieRöthenmund, Seon (Region Lenzburg-Seetal und Freiamt).Ricardo Loretan übernahm die Jubila-ren-Ehrung und übergab die Urkunden:11 Kollegen mit 40, 23 mit 50, 15 mit60 Jahren SEV-Treue und 7 sind sogarseit 70 Jahren Mitglied im SEV. Herzli-che Gratulation.Der Präsident dankte fürs Interesse undlud alle zum Essen und gemütlichenBeisammensein ein. Helen Isler;

Bildbericht: www.sev-pv.ch/aargau

Gut besuchte Hauptversammlung■ PV Aargau

zVg

Die Generalversammlung (GV) fand am14. März in Olten statt. Es nahmen22 Personen teil, inklusive dem neu be-setzten Vorstand sowie zwei neuen Mit-gliedern.An der internationalen Kunstausstel-lung FISAIC Polen 2014 nahm rail-art.chnicht teil. Im September stand der Be-such des Tinguely-Museum in Basel an.Das war ein interessanter Tag.Die beiden Projekte HintergrundbildMOB und Fotoshooting Bildhauer wur-

den wegen zu grossem Aufwand undungenügenden Infos abgesagt.Die alte Kirche Flüelen wird rail-art.chauch dieses Jahr für die nationale Aus-stellung zur Verfügung stehen. Diesefindet vom 10. bis 18. Oktober statt.Wir freuen uns auf viele Besucherinnenund Besucher.Geplant ist, im Herbst in der Inner-schweiz den Tag der offenen Ateliers zubesuchen.

Regina Zumbühl

GV mit neu besetztem Vorstand■ rail-art.ch

Draussen Regen, drinnen gute Stim-mung, so sah es an diesem 21. März inder Sporthalle in Bolligen aus. Pünkt-lich ging das Doppelturnier los. 18 Paa-rungen traten dazu an, vertreten warenviele Regionen der Schweiz. Sogar der«Röstigraben» wurde überwunden.Da die Halle nur fünf Felder hat, wurdeabwechslungsweise gespielt, und zwar20 Minuten pro Satz. Danach wurde der

nächste Gegner neu ausgelost. Mit dem«Schochsystem» kam man so dem Geg-ner mit ähnlichem Niveau immer näher.Es wurde gefightet, geschwitzt, gear-beitet und ganz viel gelacht und ange-feuert. Das Turnierbeizli verwöhnte mitverschiedenen Sandwiches am Meterund einer grossen Auswahl an Selbst-gebackenem.Gegen 16 Uhr war das Turnier zu Ende,und für jede Paarung gab es einenPreis.Das Turnier als Doppelturnier durchzu-führen war ein voller Erfolg. Viele neueMitspieler/innen haben teilgenommen,Ziel also erreicht. Wir hoffen, viele die-ser Gesichter am nächsten Turnier auchwieder begrüssen zu dürfen. Bis dann:«Good Badminton»! Caro Frydig

22. Plauschturnier in Bolligen■ SVSE Badminton

zVg

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15kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Am 24. März begrüsste Präsi-dent Urs Wenger 19 Aktive, ei-nige Pensionierte und Gästezur Hauptversammlung.Zum Gedenken an die verstor-benen Mitglieder, speziell fürSusanne Tyler aus St. Gallen,erhoben sich die Versammel-ten zu einer Schweigeminute.Nach dem Protokoll der Herbst-versammlung, den Berichtendes Präsidenten, der Kassierinund der GPK wurde der gesam-te Vorstand von der Versamm-lung wiedergewählt. Zu 40 Jah-ren SEV-Treue konnte RolandSteiner Gratulationen entge-gennehmen. Gute Wünsche zurPensionierung gingen an PeterBebié, neu in der Sektionkonnte Bernhard Ammann be-grüsst werden.Elena Obreschkow, Sektions-coach SEV, informierte über ih-re Arbeit als Sektionsbetreue-rin. Sie zeigte auf, wie sich derMitgliederbestand im SEV ent-wickelt. Im Gesamten sei erleicht rückläufig. Beim Zugper-sonal gebe es jedoch eine Zu-nahme.

Felix Birchler, Gewerkschafts-sekretär SEV, informierte überdie 1.-Mai-Feiern in der Re-gion, vor allem über diejenigeim Lokorama in Romanshornmit Paul Rechsteiner (mit inbe-griffener Führung durchs Loko-rama). Die Veranstaltung «SEVbi dä Lüt» findet am 12. Mainachmittags statt.ZPV-Zentralpräsident AndreasMenet informierte über die Ge-schäfte des ZPV. Beim Zeitma-nagement liegt neu die Verant-wortung bei den Vorgesetzten.Es erfolgt eine halbjährliche Ab-rechnung per Ende Juni, die bei–40/+100 Stunden liegen sollund Ende Jahr bei 0/+25 Stun-den. Es werde versucht, die Mit-arbeitenden im ersten Halbjahrim Minus zu behalten, weil imzweiten Halbjahr mehr LeuteFerien beziehen und mehr Ver-anstaltungen stattfinden.Der Versuch mit Elvetino in In-terlaken wird ausgewertet.Nebst den Konzernzielen sol-len auch die Mitarbeitendenpersönliche Ziele erhalten. Je-de/r Mitarbeiter/in sollte 2 x 3

Stunden begleitet werden. Esstellt sich die Frage, ob da am rich-tigen Hebel angesetzt wird, da dieUmfrageergebnisse bei der Kon-zernleitung nur knapp über 50Prozent und beim Zugpersonalüber 80 Prozent ergaben.Ziele des ZPV sind auch dieUmsetzung des GAV sowie dieÜberwachung bei der Einfüh-rung des SwissPass. Gesuchtwird bis nächstes Jahr das2100. Mitglied beim ZPV. Um-wandlungen von IR zu RE solltees bis Fahrplanwechsel 2017/2018 keine geben.In unserem Depot wird über ei-ne Änderung im Ferienpunkte-system verhandelt, damit dieFerien im ersten Halbjahr at-traktiver werden, wenn weni-ger Mitarbeitende Ferien bezie-hen. Zwei Berichte von HansLänzlinger im VM Fokus kamenbeim Personal schlecht an.Herzlichen Dank an Alberto Pe-trillo, der die Teilnehmendenanschliessend mit seinem Ri-sotto kulinarisch verwöhnte.

Jürg Zindel

Neues Ferienpunktesystem verhandeln■ ZPV Säntis-Bodensee

Rund 50 Rennfahrer/innenschlossen mit ihrer Teilnahmeam Rigi-Derby und am Joch-pass-Rennen die SVSE-Win-tersportsaison in Engelbergab.Kari Büsser (ESV Rheintal-Wa-lensee) erzielte in beiden Ren-nen die Tagesbestzeiten. Beiden Damen gewann das Rigi-

Derby Fabienne Felder (ESV Lu-zern). Beim Jochpass-Rennenhiess die Gewinnerin NadiaHauswirth (ESV BLS).Nach der Rangverkündigungwurden die besten Teilneh-menden vom VVST-Skicup mitschönen Kristallen ausgezeich-net. Resultate und Bilder unterwww.svse.ch. Remo Gatti

■ SVSE Ski

Saisonende am Jochpass

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Gewinner/in VVST-Skicup (von links): Werner Huber, NadiaHauswirth, Bruno Meier, Richi Hurschler, Wendelin Niederbergerund Daniel Fischer.

Zur Jahresversammlung am10. März begrüsste PräsidentCarmine Cucciniello zahlreicheMitglieder und einige Gäste.Im Jahresbericht ging der Prä-sident ein auf die umstrittenenGAV-Punkte und die Touren-ausfälle in der Praxis. Er be-kundete Skepsis bezüglich desProjekts Zugbegleitung 2016.Die Wertschätzung des Perso-nals bleibe aufgrund der Spar-massnahmen und des Zeitma-nagements auf der Strecke. Erbekräftigte die Wichtigkeit derguten Zusammenarbeit mit al-len Sozialpartnern.Der Jahresbericht des Kassiers,der GPK-Bericht, der Antrag zurHonoraranpassung der Beisit-zer und das Budget 2015 wur-den in separaten Wahlgängeneinstimmig angenommen.Manuel Avallone, VizepräsidentSEV, erläuterte das Tisa-Ab-kommen (Trade in ServicesAgreement). Im Tisa müssensich öffentliche und private An-bieter den Regeln des freien

Wettbewerbs unterstellen. Erzeigte die Gefahren dieser in-ternationalen Entwicklung aufund stellte fest, dass Gefahrdroht, wenn wichtige Elementevon Arbeitsbedingungen aus-ser Acht gelassen werden.Adrian Blumenstein, CFP Lu-zern, zeigte auf, dass bei derZugbegleitung 2016 die be-trieblichen Aufgaben abneh-men und der Kundendienstvermehrt ins Zentrum gestelltwerden soll. Somit sollte auchder Austausch zwischen Mitar-beitenden und CFP verstärktund bspw. die Elevetino-Mitar-beitenden ins Team eingebun-den werden. Der Präsidentsprach über die leidigen Tou-renausfälle, den Stand desUmbaus des Depots Basel undüber die Regionalversammlungvom 11. November in Basel,die die Sektion Ticino über-nimmt. Andreas Menet, Zen-tralpräsident ZPV, erläutertedas Zeitmanagement bezüglichseiner Grenzwerte und Verant-

wortlichkeiten. Er zeigte auchdie Tätigkeiten des ZPV imRahmen der Projektierung des«Zugbegleiter 2016» auf underwähnte, dass auch die Pekobei der Projektierung einge-bunden sei.René Furrer, Peko, erläuterte denaktuellen Stand der Verhand-lungen der Rollerparkplätzeund der Elaz-Selbstlernzeit.Neu in den Vorstand gewähltwurden Larissa Bantli und Ro-man Schäfer und Werner Rässals GPK-Ersatzmitglied. Ver-schiedene Jubilare konnten fürlangjährige SEV-Treue geehrtwerden. Die Anträge für zu-sätzliche Abgeltung von Vor-standsarbeiten mittels Urlaub-scheck und Reduktion derauswärtigen Park + Rail-Gebüh-ren für Mitarbeitende wurdenangenommen.Zum Schluss stellte André Tri-bolet, Helvetia Versicherungen,die diversen Versicherungsmo-delle vor, speziell jene bei Früh-pensionierungen. Alain Zmilacher

Interessante Referate zu aktuellen Themen■ ZPV Basel

Präsident Jean-Pierre Neuhauskonnte am 24. März 77 Mit-glieder zur Frühjahrsversamm-lung in Freiburg begrüssen.Speziell begrüsste er Stände-rat Christian Levrat, der so-gleich mit einem interessantenReferat über die Zukunft derAHV begann. Er zeigte die di-versen Möglichkeiten zu derenSanierung auf. Spannende Aus-einandersetzungen im Parla-ment sind vorprogrammiert,gehen doch die Meinungenzwischen links und rechts starkauseinander. Souverän beant-wortete Christian Levrat diezahlreichen Fragen der Teilneh-menden.Leider sind neun Mitglieder ge-storben, vier Mitglieder sindneu zu uns gestossen, davonein Übertritt vom PV Bern. DieSektion zählt neu 327 Mit-glieder. Thérèse Ribotel undEvelyne Lambert tätigten 34Besuche in Heimen und Spitä-lern. 13 über 90-jährige Mit-glieder erhielten ein Geschenk.Jean Schuwey aus Romont er-hielt zum Eintritt in sein 101.Lebensjahr Besuch vom Präsi-denten.Kassier Charles Savary präsen-tierte die Jahresrechnung, die

mit einem Defizit von CHF187.85 abschloss. Im Weiterenwurde Jacques Sauterel neu indie Geschäftsprüfungskommis-sion gewählt.In seinem Jahresbericht blickteder Präsident zurück aufs Welt-geschehen, die Schweiz, denSEV und die Sektion PV Fri-bourg. Den Teilnehmenden wur-den anschliessend die diver-sen Aktivitäten im 2015 vorge-stellt. Die Animationsgruppebesucht am 9. Mai die Polizei-zentrale in Granges-Paccot.Am 16. September findet eineWanderung statt in der RegionMoncor. Der Jahresausflug istam 16. Juni. Wir fahren mit derBahn in die Region von Bre-taye. Am 1. September treffenwir uns zur «Soupe du Chalet»in Gros Prarys. Am 17. Novem-ber findet die Herbstversamm-lung in Rosé statt.Im Schlusswort teilte Jean-Pier-re Neuhaus mit, dass der De-ckungsgrad der Pensionskasseimmer noch keine Erhöhungder Renten zulässt. Weiterhinmachte er Werbung für das infinanziellen Nöten steckendeHotel Brenscino und wies da-rauf hin, den 100-Franken-Gut-schein einzulösen. Franz Rohner

Christian Levrat zu Gast■ PV Fribourg

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16 SEKTIONENkontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Erfolgreich werben für die Gewerkschaft

Dienstag, 16. Juni 2015, Zentralsekretariat SEV in BernDie Mitgliederwerbung ist und bleibt in den nächsten Jahren in aller Munde. Mit demErfahrungsaustausch «Erfolgreich werben für die Gewerkschaft» werden in der Mitglie-derwerbung erfolgreiche Kolleginnen und Kollegen über ihre Methoden berichten und inoffenen Diskussionen wird es möglich, sich über die eigenen und die anderen Methodenauszutauschen und sich weiterzuentwickeln. Rezepte für die Mitgliederwerbung gibt esnicht wirklich, doch neue Ideen und neue Motivation bringen uns immer weiter.

Inhalt – Ich als Werber/in: Rollen und Aufgaben, Argumente und Instrumente, Tipps und Tricks – Methoden der Bestandeswerbung – Werbemethoden in schwierigen Bereichen – Gute Praktiken – schlechte Praktiken (Erfahrungsaustausch)

Nutzen Die Teilnehmenden – setzen sich mit ihren Strategien in der Mitgliederwerbung auseinander – erweitern ihr Repertoire an Instrumenten und Strategien für die Arbeit in der Mitgliederwerbung

Zielpublikum Werbeverantwortliche und Mitglieder von Sektionsvorständen und Unterverbänden und weitere Interessierte

Moderation Jérôme Hayoz, Gewerkschaftssekretär SEV und Erwachsenenbildner Elena Obreschkow, Sektionscoach SEV

Referenten Kollegen/innen sowie weitere Experten/innen Vertreter/innen aus der Führung der Unterverbände

Kosten Mitglieder kostenlos; Nichtmitglieder 250 Franken

Anmeldung [email protected] oder Telefon 031 357 57 11 Dieser Kurs wird zweisprachig geführt!

SEV Bildung: Mitgliederwerbung

Zur Hauptversammlung am 26. Märzkonnte Präsident Res Forrer 109 Kol-leg/innen in St. Georgen begrüssen.Speziell willkommen hiess er die erst-mals Teilnehmenden sowie alt National-rat Andrea Hämmerle. Den Krankenwünschte er baldige Genesung.Die Vorstellung von Andrea Hämmerlebegann lustig: Geboren im Auto wurdeer zum Bahnfan. Ausbildung zum Juris-ten – Gewerkschaftssekretär – 20 JahreNationalrat (Verkehrspolitik) – Perso-nalvertreter im Verwaltungsrat der SBB.Die SBB sei technisch und organisato-risch ein Meisterwerk bei täglich einerMillion Benützer/innen und einer Pünkt-lichkeit von 97 Prozent. Sie steht aufden drei Pfeilern Personal, Technik(Rollmaterial, Sicherheitsanlagen etc.)sowie Finanzen und ist eine spezielleAktiengesellschaft mit nur einem Aktio-när, dem Bund. Als integrierte Bahnwerde alles aus einer Hand geführt: In-frastruktur, Personenverkehr, Güterver-kehr und Immobilien. Dies müsse auchso bleiben, da sonst das Ganze zerfalle.Konkurrenz sei aber auch vorhanden, wiegünstige Städteverbindungen mit demReisebus, der Benzinpreis gegenüber

dem Billetpreis sowie die Lohndifferenz(Lokführer / Chauffeur). Die Verschuldungsei das grösste Problem. Verlangt werdeimmer mehr, aber es dürfe nichts kos-ten. Auf verschiedene Fragen aus derVersammlung folgten kompetente Ant-worten oder Ratschläge. Mit grossemApplaus wurde das Referat verdankt.Hans Schlegel meldete seit Mitte De-zember fünf verstorbene Mitglieder, de-rer die Versammlung in stiller Einkehrgedachte. Seit Ende März gab es 16Neueintritte und acht Austritte. Zu ho-hen Geburtstagen von 80 und mehrJahren erhielten 31 Mitglieder vomPräsidenten die besten Glückwünsche.42 SEV-Jubilar/innen konnten für ihreTreue und Mitgliedschaft von 25, 40,50, 60 und sogar 70 Jahren geehrt wer-den. Zur Übergabe von Stecknadel,resp. Urkunde waren sie vorgängig zumApéro eingeladen. Zum Sektionsaus-flug zum Zugersee wurde kurz erwähnt,dass man mit der Überweisung von 38Franken als angemeldet gilt.Im Jahres- resp. Tätigkeitsbericht liessder Präsident das vergangene Jahr undseine Einsätze kurz Revue passieren.112 Kranken- und Geburtstagsbesuche

statteten die Betreuer/innen ab. DankSpenden der Mitglieder konnte jeweilsein kleines Präsent überreicht werden.Kassier Ruedi Strupler erläuterte dieJahresrechnung 2014, die erneut keinehohen Wellen warf. Einzelne Posten dif-ferieren nur knapp. Bei einem Vermögenvon beinahe CHF 46 000 ist ein Verlustvon CHF 216.50 durchaus verkraftbar.Erneut wurde darauf hingewiesen, dassEinzahlungen (Kalender / Ausflug etc.)per Post- oder Bankkonto erfolgen soll-ten. Auf Antrag der GPK wurde demKassier einstimmig Décharge erteilt so-wie der gesamte Vorstand entlastet.Das Budget wurde erläutert und diskus-sionslos einstimmig angenommen.Beisitzer Walter Schweizer berichtetevon den Sitzungen des Seniorenrats.Das Verhältnis mit dem Stadtrat vonSt. Gallen sei gut. Die meisten Anliegenwürden das Tiefbauamt, die Verkehrs-betriebe der Stadt sowie die Appenzel-lerbahnen betreffen. Für Anliegen wieneue Haltestellen, Halteort vor Trottoir,Abfahrt bevor der Reisende sitzt etc.hätten die Verantwortlichen immer einoffenes Ohr. Betreffend den grossenUmbau des Bahnhof sucht die Stadt

St. Gallen «Kundenlenker», die den Pas-sagieren helfen.Vizezentralpräsident Hans Heule sprachdas Problem Hotel Brenscino an. Essollte erhalten bleiben. Investitionenvon jährlich einer halben Million Fran-ken könne nicht die Zukunft sein. Seitder öffentliche Bus nicht mehr zum Ho-tel fährt, ist es für ältere Leute nichtmehr so attraktiv. «Trotzdem, profitiertvom Rabatt und geht ins ‹Brenscino›».Betreffend Pensionskasse SBB sagte ernur: «Schickt die richtigen Leute nachBern, damit nicht plötzlich die Rentender PK gekürzt werden!»Die Herbstversammlung vom 24. Sep-tember findet im Stadthof in Rorschachstatt. Gastreferent ist SEV-PräsidentGiorgio Tuti. Aus gesundheitlichen Grün-den muss Max Bürge leider von seinenÄmtern zurücktreten. Bis zur Herbstver-sammlung wird ein Vizepräsident sowieein/e Mitgliederbetreuer/in Bezirk Wilgesucht. Bis spätestens Ende 2016wird ein neuer Präsident, Kassier sowieein/e Mitgliederbetreuer/in Bezirk Ror-schach gesucht. An der DV und am Kon-gress im Mai nehmen Max Bürge undPeter Spörri teil. Peter Spörri

Viele Mitglieder für langjährige SEV-Treue geehrt■ PV St. Gallen

An der Hauptversammlung vom 19. Märzkonnte Präsident Hanspeter Kropf nebstzahlreichen Mitgliedern auch SEV-Präsi-dent Giorgio Tuti, ZPV-ZentralpräsidentAndreas Menet sowie René Bertsch vonder Peko begrüssen.Giorgio Tuti referierte gleich zu Beginnin spannender Art und Weise über aktu-elle SEV-Themen, u. a. über die Folgendes Nationalbankentscheids zur Aufhe-bung der Frankenuntergrenze zum Euround die damit verbundenen Auswirkun-gen auf die Pensionskasse (PK) SBB.Der SEV verlangt, dass die PK, die denUmwandlungssatz gekürzt hat, mittelsAbfederungsmassnahmen stabilisiertwird und so die negativen Auswirkun-gen auf die Rentenbezüger reduziertwerden.Im Weiteren erläuterte er die Strategiedes BAV über die zukünftige Ausrich-tung des öV für die nächsten 15 bis 20Jahre. Mit Erstaunen musste der SEVfeststellen was darin steht. So sollenFernbuskonzessionen im Inland geför-dert werden als direkte Konkurrenz zumöV. Es besteht eine reelle Gefahr, dassunser in der ganzen Welt hoch angese-

henes öV-System leiden wird. Auch iminternationalen Verkehr soll es Verän-derungen in diese Richtung geben. Vonden Angestellten wird ein höheresFachwissen verlangt und diese sollenerst noch zu Dumpinglöhnen arbeiten.Ein Negativbeispiel ist die private Car-gounternehmung Crossrail. Diese beab-sichtigte, vom Depot Brig aus Lokführerzu Dumpinglöhnen fahren zu lassen.Der SEV hat daher vor rund neun Mona-ten eine Anzeige beim BAV eingereicht.Die Antwort steht immer noch aus.Zentralpräsident Andres Menet infor-mierte u. a. über den GAV, das ProjektZugbegleitung 2016 sowie die Mitglie-derwerbung (gesucht wird das 2100.ZPV-Mitglied). In der Peko, die durchRené Bertsch vertreten wurde, sinddie Personalzufriedenheit, das Zeitma-nagement, der SwissPass sowie eben-falls die Zugbegleitung 2016 die The-men.Für 40 Jahre SEV wurde Heinz Kneubühlgeehrt. Herzliche Gratulation! Als Ersatzfür den abtretenden Kassier Bruno Ney-ner konnte Nicolas Oesch gewonnenwerden. Rolf Steiner

SEV-Präsident Giorgio Tuti referiertzu aktuellen SEV-Themen

■ ZPV Interlaken

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AGENDA ......

17kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Pensionierte SBB

Sektionen VPT

Sektionen

SEV und Unterverbände

Sport und Kultur

26. April(wird nur beiguter Witterungdurchgeführt)

■ Bergklub Flügelrad Bern

Leichte Wanderung undÄlplermakkaroni-Essen

Wanderung von Burgdorf nach Niederösch mitanschliessendem Älplermakkaroni-Essen (ge-deckter Sitzplatz). Treffpunkt: 8.55 Uhr auf demPerron. Bern ab 9.07 Uhr nach Burgdorf. An-meldung bis 24. April an den Präsidenten,034 413 01 59 oder 079 697 93 83.

25. und 26. April10 Uhr,Frutigen,Sporthalle Widi

■ SVSE Volleyballwww.svse.ch

19. SVSE-Volleyball-Schweizermeisterschaft

Spielbetrieb am Samstag von 10 bis 17 Uhr.Um 18.15 Uhr Freundschaftsspiel SVSE-Natio-nalmannschaft–STB. Spielbetrieb am Sonntagvon 9 bis 15.30 Uhr. Fans, Angehörige und In-teressierte sind herzlich willkommen, an beidenTagen sorgt die Festwirtschaft des ESV BLS fürdas leibliche Wohl.

18. und 19. AprilKandersteg,Klubhaus

■ Bergklub Flügelrad Bern

Fondue-Wochenendeder Frauen

Einladung zum Frauen-Wochenende. Das Fon-dueessen findet am Sonntag statt. Wer Lust hat,kommt am Samstag. Nach dem Nachtessen istSpielen und Plaudern angesagt. Gäste, die nuram Sonntag dabei sein möchten, sind herzlichwillkommen. Bitte anmelden bis 16. April beiIrène Erb, 031 371 83 80.

7. Mai14.30 Uhr,Göschenen,Hotel WeissesRössli

■ PV Uri

Frühlingsversammlung

Die Traktandenliste wurde allen Mitgliedern zu-gestellt. Beigelegt war auch das Anmeldeformu-lar für die Sektionsreise mit dem Zug nach Trub-schachen vom 3. Juni. Details werden, soweitnicht aus der Anmeldung ersichtlich, an der Ver-sammlung erläutert. Anmeldetalons können ander Frühlingsversammlung abgegeben werden.Anmeldeschluss ist 12. Mai. Im zweiten Teil re-feriert ein Fachmann über Hörprobleme im Alter.

7. Maiab 14 Uhr, Basel,RestaurantBundesbahn

■ Pensioniertes Rangier-personal Basel

Höck

Wir treffen uns jeden ersten Donnerstag im Mo-nat. Alle sind herzlich eingeladen.

4. Mai14.15 Uhr,Oberwinterthur,HotelRömertor

■ PV Winterthur–Schaffhausen

Sektionsversammlung

Wir geniessen das Frühjahreskonzert der «AltenGarde». Die Sektionsreise findet am 3. Junistatt. Anmeldung bis spätestens 20. Mai mittelsEinzahlungsschein oder an der Versammlung beider Kassierin.

2. Mai14.15 Uhr,Weinfelden,Gasthauszum Trauben

■ PV Thurgau

Frühlingsversammlung

Eröffnung durch den Sängerbund Romanshorn.Vortrag von Heidi Iller, Exit Deutsche Schweiz:«Alles über Exit, Gerüchte und Wahrheit». Ge-schäfte nach Traktandenliste. Zum Abschlusswerden ein Kaffee und Kuchen offeriert.

16. April ■ Pensioniertes Zug-personal Brugg

«BluestwanderungChriesiweg Frick»

Mit Interregio Brugg ab 13.02 Uhr nach Frick.Wanderung 1½ bis 2 Stunden. Treffpunkt:Restaurant Adler in Oberfrick. Leiter: FridolinMerkhofer.

25. April14 Uhr,Olten,Hotel Arte

■ Unterverband RPVwww.uv-rpv.ch

Rangiertagung Mitte / Ost

Referate von Marcel Affolter, IT SBB, zum The-ma «Miteinander verbunden», und RPV-Zentral-präsident Hanspeter Eggenberger. Infos aus denPersonalkommissionen (I, P, G).

8. Mai15 Uhr, Biel,BahnhofInstruktionslokal

■ LPV Biel

Hauptversammlung

Die Traktandenliste ist ausgehängt und wird perE-Mail versendet.

21. April19 Uhr, Chandolan,Depot, ZP-Lokal

■ VPT tpf Réseau urbain

Frühjahrsversammlung

Alle dienstfreien Kolleginnen und Kollegen so-wie die Pensionierten sind herzlich willkommen.

22. AprilDurchführung nurbei gutemWetter, kein Ver-schiebedatum

■ VPT BLS, GruppePensionierte

Wanderung

Wanderung Lenzburg–Esterliturm–Eichberg–Seengen; 3 bis 3½ Stunden, +149 / –124 m.Wanderstöcke empfohlen. Mittagessen aus demRucksack. Interlaken-Ost ab 7.00 Uhr, Spiez ab7.22 Uhr, Bern ab 8.04 Uhr, Olten ab 8.35 Uhr,Lenzburg an 8.59 Uhr. Rückreise: Seengen ab14.56 / 15.26 oder 15.56 Uhr nach Bern, Bern ab16.34 / 17.04 / 17.34 Uhr. Anmeldung bis am Vor-tag an Robert Etter, 031 922 18 95, 079 378 48 50oder [email protected].

23. April20.15 Uhr,Farvagny, Aubergedu Lion’dOr

■ VPT tpf Régional

Generalversammlung

Alle Kolleginnen, Kollegen und Pensioniertensind eingeladen. Nach der Versammlung wirdein Essen serviert.

29. April18.30 Uhr, Burg-dorf, RestaurantSchützenhaus

■ VPT BLS

Hauptversammlung

Traktanden gemäss Aushang. Gäste: ElisabethZäch, Stadtpräsidentin von Burgdorf, und TPG-Vertreter aus Genf erzählen von ihren Streik-erfahrungen. Anmeldung bis 25. April [email protected]. Anschliessend wirdein Apéro offeriert.

29. April15.30 Uhr,Einsiedeln,Hotel Drei Könige

■ VPT SOB, PensionierteSüd

Hauptversammlung

Hauptversammlung mit anschliessendem Imbissund gemütlichem Beisammensein.

21. Mai9.15 Uhr,Zürich HB,(grosser General-anzeiger)

■ VPT Sihltal, Pensionierte

Frühlingsausflug

Frühlingsausflug nach Seewis Dorf. Alle Pensio-nierten sind herzlich eingeladen.

6. Juni11 Uhr,Bergün

■ SEV RhB (ZPV, LPV, VPT)

Gesamtversammlung

Die Geschäftsleitung SEV RhB lädt alle Kollegin-nen und Kollegen zur Gesamtversammlung ein.Neben den statutarischen Geschäften wird derBericht über die FAV-Verhandlungen diskutiert.Anschliessend lädt die GL alle Mitglieder zumgemütlichen Beisammensein ein. Details folgen.

22. AprilVerschiebedatum:29. April

■ VPT RBS, Pensionierte

Wanderung

Leichte Wanderung von Sörenberg via Sören-bärgli, Junkholz nach Flüeli; +100 /–300 m, zirka3 Stunden. Wanderstöcke empfehlenswert. Ver-pflegung aus dem Rucksack. Solothurn ab 7.49Uhr; Worb Dorf ab 8.00 Uhr; Bern ab 8.36 Uhr,Schüpfheim ab 9.33 Uhr, Sörenberg an 9.57 Uhr.Rückfahrt ab Flüeli Post um 16.07 Uhr. Anmel-dung bitte bis 20. April an Bernhard Blaser,031 911 24 27 oder [email protected].

100-Jahr-Feier19. September 2015 in der Expo-Halle in Thun

Alle aktiven und pensionierten Mitglieder der VPT-Sektion BLS mit Partner/in sind eingeladen.

«100 Jahre VPT-Sektion BLS»

6. Mai14.30 Uhr,Basel,Rest. L’Esprit

■ PV Basel

Konzert, Kaffee, Kuchen

Wir freuen uns auf ein attraktives Programm mitKonzert, Kaffee, Kuchen. Interessierte meldensich bei Ernst Speiser, 079 282 99 05.

5. Mai ■ PensioniertesZugpersonal Basel

Ausfall Stammtisch

Das Treffen im Restaurant Bundesbahn in Baselfällt aus. Stattdessen fahren wir ins Wynentalnach Reinach. Genaue Angaben folgen in dernächsten Ausgabe.

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......

18 AGENDAkontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Anderauer Hans, pensionierter Revisor,Romanshorn; gestorben im 99. Altersjahr.PV Thurgau.

Bärtschi Christel, Witwe des Hansrudolf,Volketswil; gestorben im 80. Altersjahr.PV Zürich.

Baumann Nelly, Chur; gestorben im89. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Beyeler Fritz, pensionierter Zugführer,Flamatt; gestorben im 85. Altersjahr.VPT BLS, Pensionierte.

Bühler Elisabeth, Witwe des Heinrich,Uster; gestorben im 94. Altersjahr.PV Winterthur-Schaffhausen.

Chételat Jean-François, pensionierterTeamleiter, Courfaivre; gestorben im65. Altersjahr. PV Jura.

Christen Anna, Witwe des Eugen,Liestal; gestorben im 87. Altersjahr.PV Basel.

Fischer Franziska, Witwe des Vinzenz,Ennetbürgen; gestorben im 93. Alters-jahr. PV Luzern.

Fischer Lydia, Witwe des Uli, Seon;gestorben im 81. Altersjahr. PV Aargau.

Gerber Madeleine, Witwe des Henri,St-Imier; gestorben im 93. Altersjahr.PV Jura.

Golliez Myrtha, Witwe des Charles,Herzogenbuchsee; gestorben im94. Altersjahr. PV Bern.

Grimm Paul, pensionierter Handwerk-meister, Rickenbach SO; gestorben im89. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Haldemann Robert, pensionierterStellwerkbeamter, Thun; gestorbenim 93. Altersjahr. PV Bern.

Hürlimann Anton, pensionierterRangiermeister, Baar; gestorben im89. Altersjahr. PV Luzern.

Kalberer Ida, Wangs; gestorben im94. Altersjahr. PV Buchs-Chur.

Kappeler Klara, Witwe des Josef,Zürich; gestorben im 94. Altersjahr.PV Zürich.

Knuchel Verena, Witwe des Werner,Aarau; gestorben im 96. Altersjahr.PV Aargau.

Kronig Josefine, Witwe des Siegfried,Glis; gestorben im 89. Altersjahr. PV Wallis.

Liechti Hermann, pensionierter Schie-nentraktorführer, Rothrist; gestorben im89. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Lucchini Alfred, pensionierter Betriebs-beamter, St. Gallen; gestorben im 82. Al-tersjahr. PV St. Gallen.

Michlig Frieda, Glis; gestorben im89. Altersjahr. PV Wallis.

Muff Trudy, Witwe des Josef, Cham;gestorben im 96. Altersjahr. PV Luzern.

Pfammatter Werner, pensionierterStellwerkbeamter, Naters; gestorbenim 77. Altersjahr. PV Wallis.

Reck Julia, Witwe des Adolf, Zürich;gestorben im 91. Altersjahr. PV Zürich.

Sieber Eduard, pensionierter Zugführer,Sargans; gestorben im 91. Altersjahr.PV Buchs-Chur.

Stebler Willy, pensionierter Zugführer,St-Maurice; gestorben im 80. Altersjahr.PV Wallis.

Studer Hugo, pensionierter Spezial-monteur, Olten; gestorben im 82. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Terrapon Bernard, pensionierter ChefGüterexpedition, Sion; gestorbenim 90. Altersjahr. PV Wallis.

Von Gunten Emma, Witwe des Peter,Biel; gestorben im 94. Altersjahr. PV Biel.

Walz-Zurbriggen Clara, Witwe des Louis,Glis; gestorben im 95. Altersjahr. PV Wallis.

Winistörfer Bethly, Witwe des Rolf,Oberwil BL; gestorben im 88. Altersjahr.PV Basel.

Wüthrich Beat, pensionierter Rangier-spezialist, Oftringen; gestorben im67. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Zehnder Hanna, Witwe des Richard,Schaffhausen; gestorben im 90. Alters-jahr. PV Winterthur-Schaffhausen.

Unsere Verstorbenen

Bildung

27. MaiZürich,vpod-Zentral-sekretariat

4. JuniBern,Unia-Zentral-sekretariat

12. Juni 9.30 bis16.30 Uhr,Bern,Hotel Bern

30. Juni10 bis 15.45 Uhr,Freiburg,NH Hotel

■ Movendo– das Bildungs-institut der Gewerk-schaftenwww.movendo.ch

Wie regelt die Schweiz dieEinwanderung?

Digitalisierung der Arbeits-welt: Risiko oder Chance?

Tagung des Schweizeri-schen Gewerkschafts-bundes SGB: «WirksameLohnkontrollen – jetzt!»

Tagung «Arbeiten undleben online» – Chancenund Gefahren virtuellerArbeitsformen

Alle Kurse (inkl. Verpflegung) sind für Gewerk-schaftsmitglieder kostenlos. Weitere Infossowie Anmeldedetails siehe Website oder beiMovendo, 031 370 00 70, [email protected].

Personenfreizügigkeitsabkommen der Schweizmit der EU, flankierende Massnahmen, Auslän-dergesetz, gewerkschaftliche Positionen.

Veränderte Formen der Arbeitsorganisation,erhöhte Anforderungen an die Arbeitszeitflexi-bilität, Zugang zu Qualifizierungen für die Be-schäftigten, «gute Arbeit» als gewerkschaftlicheStrategie.

Jedes Jahr entgehen den Frauen aufgrund derLohndiskriminierung 7,7 Milliarden SchweizerFranken. Frauenorganisationen und Gewerk-schaften setzen sich seit Jahrzehnten ein, umdiesen Missstand zu beseitigen. FreiwilligeMassnahmen führen nicht zum Erfolg, wie derLohngleichheitsdialog zeigt, der aufgrund man-gelnder Beteiligung von Unternehmen beendetwurde. Jetzt ist der Bundesrat in der Pflicht. DieLandesregierung hat staatliche Massnahmen an-gekündigt: Was plant der Bundesrat? Wie sehendiese Massnahmen aus? Wie kann die Lohngleich-stellung endlich durchgesetzt werden? Die Ta-gung des SGB gibt Antworten auf diese Fragen.

Virtuelle Arbeits- und Kommunikationsformenoder Home-Office haben Einzug in unseren All-tag gehalten. Prekarisierung und Verschlechte-rungen von Arbeits- und Lohnbedingungen sindmögliche Folgen. Dieser Wandel birgt für Mitar-beitende ein erhöhtes Mass an Risiken vertragli-cher und gesundheitlicher Natur, eröffnet aberim Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf, Fa-milie und Freizeit auch neue Möglichkeiten undPotenziale. An dieser Tagung diskutieren wir an-hand von Fachreferaten und anschliessend inWorkshops, wie die virtuellen Arbeitsformen po-sitiv genutzt und die negativen Folgen einge-schränkt werden können.

6. Juni9.45 Uhr,Pfäffikon ZH,SporthalleMettlen

■ SVSE Badmintonwww.svse.ch

15. SVSE-Schweizer-meisterschaft

Alle Badminton-Spieler/innen mit FVP-Ausweisoder SVSE-Mitgliedschaft sind eingeladen. In denKategorien U16, Damen, Herren und Seniorensind speziell auch Hobbyspieler/innen willkom-men. Infos siehe Website oder bei HanspeterGraf, 052 625 32 61. Anmeldeschluss: 10. Mai.

16. Mai6.50 Uhr, Ness-lau, Bahnhof

oder

11 Uhr, Sellamatt

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Präsitour: Hinterrugg–Niedere–Walenstadt(Originalroute wie vor100 Jahren)

Abmarsch in Nesslau um 7 Uhr. Treffpunkt fürKurzvariante: 11 Uhr, Sellamatt (Alt St. Johannan 10.39 Uhr, dann mit Sesselbahn). Gemeinsamüber Hinterrugg nach Walenstadt, Ankunft zirka18 Uhr. Rucksackverpflegung. Weitere Infossiehe Website. Anmeldungen bis 14. Mai [email protected], 079 503 93 84.

14. Mai ■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Kinder–/Familienklettern

Ort wird kurzfristig bestimmt, je nach Witterungund Anzahl Teilnehmende. Anmeldung bitte bis11. Mai an Beat Frei, 071 352 61 67 oder perE-Mail.

6. Mai9.06 Uhrab Winterthur(Gleis 9)

■ EWF Herisauwww.ewf-herisau.ch

Wanderung Irchel–Hoch-wacht–Tössegg–Ziegel-hütte (ZH)

Anreise via Pfungen nach Dättlikon, an 9.23 Uhr.Marschzeit ab Dättlikon 4 Stunden, +250/–350 m. Rucksackverpflegung. Rückreise ab Zie-gelhütte mit Postauto. Anmeldung bis 5. Mai,18 Uhr, an Urs Seiler, 052 242 43 79 oder perE-Mail.

2. Mai ■ ESV Luzernwww.esv-luzern.ch

Wanderung vonUnterems nach Sierre

Abfahrt in Luzern um 7.00 Uhr; Rückkehr um20.00 Uhr. Route: Unterems–Buthanbrücke– Pfyn-wald–Sierre, zirka 5 Stunden. Verpflegung ausdem Rucksack oder im Restaurant L’Hermitage.Anmeldung bis 30. April bei Tourenleiter HansDormann, 061 312 02 21 oder auf der Website.

28. April ■ ESC Winterthurwww.escw.ch

Wanderung Laufental

Leichte Tour durch das «schweizerische Nean-dertal» zur mittelalterlichen Stadt Laufen. Wan-derung ab Grellingen–Brislach–Laufen, 10 km,2½ Stunden, +/–250 m. Mittagessen im Restau-rant zum Kreuz in Brislach. Treffpunkt: im Zug abZürich HB 8.34 Uhr (1. Wagen). Billette nachGrellingen und zurück ab Laufen. Anmeldung bis26. April an Helene Eberle, [email protected],052 233 20 24, 076 428 78 20.

28. April18.10 Uhr,Zürich HB,VIP-RaumEscher N1603

■ EisenbahnerPhilatelisten Zürich

Nächstes Sammlertreffen

Informationen, Kauf und Tausch sowie Klein-auktionen. Interessierte und neue Mitgliedersind herzlich willkommen. Der VIP-Raum be-findet sich im Nordtrakt Zürich im 2. Oberge-schoss.

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SERVICE ......

19kontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

Ich bin unverheiratet, 45 Jahrealt und Mutter von zwei Kin-dern. Mein Partner arbeitet alsZugführer und ich Teilzeit beiden städtischen Verkehrsbe-trieben. Was muss ich bei mei-ner Vorsorge beachten?S. M. aus Z.

Sehr geehrte Frau M.Zunächst einmal ist es sehrlobenswert, dass Sie sich mitdieser Frage auseinanderset-zen. Leider verlassen sich danoch allzu viele auf ihren Part-ner. Wie eine regelmässigeUmfrage von Axa Asset Mana-gers zeigt, wird dieses Themaleider gerade von Frauen ver-nachlässigt. So wissen dreivon zehn nicht, wie hochüberhaupt das Rentenalterist. Stirbt der Partner oder

kommt es zu einer Trennung,wird das fehlende Wissen ne-ben dem Schmerz zu einerenormen psychischen und un-ter Umständen finanziellenBelastung.

AHV: «Unverheirateten-Strafe»und MindestbeiträgeDie wichtigsten Fragen lassensich am besten entlang derdrei Säulen klären. In der ers-ten Säule, bei AHV und IV, istzu beachten, dass Unverheira-tete keine Rente erhalten,sollte der Partner erwerbsun-fähig werden oder sterben.Wären Sie übrigens Hausfrau,müssten Sie anders als beiverheirateten Paaren daraufachten, dass Sie die Mindest-beiträge der AHV zahlen. An-sonsten entstehen Beitrags-

lücken, die zu tieferen Leis-tungen führen.

Auch bei der 2. Säule müssenUnverheiratete aufpassenEtwas besser ist die Situationin der beruflichen Vorsorgeder zweiten Säule. Allerdingsist auch da die Leistung anbestimmte Bedingungen ge-knüpft. So muss in der Regeldie Partnerschaft mindestensfünf Jahre gedauert haben,damit Leistungen an Hinter-bliebene fliessen. Weitere Kri-terien können sein, dass dieversicherte Person ihren Part-ner, ihre Partnerin massgeb-lich unterstützt hat oder fürdie gemeinsamen Kinder auf-kommt. Zudem besteht beider Trennung von Konkubi-natspaaren kein Anrecht auf

Splittung der Pensionskassen-guthaben.Unter Umständen können al-so die Leistungen aus denbeiden ersten Säulen in einerPartnerschaft massiv einge-schränkt werden. Die Einkom-menseinbussen sind mit ei-nem empfindlichen Verlustdes bisherigen Lebensstan-dards verbunden. Im Todesfallsind zudem noch die erbrecht-lichen Ansprüche der Kinderzu berücksichtigen.

Mögliche Einkommenslückenmit 3. Säule schliessenDaher sollten Sie und Ihr Part-ner – allenfalls mit Unterstüt-zung kompetenter Beratung –eine mögliche Einkommens-lücke ermitteln und erbrecht-liche Vorkehrungen treffen.

Eine Lücke können Sie überdie 3. Säule schliessen, etwamit einer Risikoversicherunggegen Tod sowie Erwerbsunfä-higkeit. Mit der entsprechen-den Begünstigung sichern Sieso den Partner, die Partnerinfinanziell ab und decken zu-mindest einen Teil der Renten-lücken aus den beiden erstenSäulen.Altersvorsorge und Risikoab-sicherung lassen sich mit Ver-sicherungslösungen kombinie-ren, vorzugsweise in der Säu-le 3a. Da Sie beide bei einerPensionskasse versichert sind,dürfen Sie und Ihr Partner densteuerbegünstigten Maximal-betrag von aktuell 6768 Fran-ken einzahlen. Das gilt übri-gens auch für verheiratetePaare. Helvetia-Beratungsteam

Vorsorge ist auch FrauensacheDas Helvetia-Beratungsteam beantwortet Leserfragen

§Wer bei guter Gesund-heit ist, kann sichglücklich schätzen,denn eine chronischeErkrankung bringt ne-ben physischem undpsychischem Leid be-rufliche und finanzielleProbleme.

Link zum Recht

Zwar gibt es für diesen Fall– so denken wir uns – un-sere Sozialversicherungen,doch ihre Leistungen gibt esnicht automatisch…Mit knapp 37 Jahren tritt M.(Name geändert) als Ran-gierarbeiter in die SBB ein –und bald auch in den SEV.Viereinhalb Jahre spätertrifft ihn ein sogenanntes«Verhebetrauma», auf gutDeutsch ein Hexenschussoder die Schmerzen, wennman sich «überlüpft», wor-auf ihn die Rückenschmer-zen nicht mehr loslassen.Nach neun Monaten wird er

Mühsamer Kampf um die RenteEin kranker ehemaliger Rangierer bat den SEV um Hilfe bei der Anpassung seiner Invalidenrente und beim Kampf um Ergänzungsleistungen.

für die Rangierarbeit als me-dizinisch untauglich erklärt:Für den 42-Jährigen liegt nurnoch eine etwa 50-prozenti-ge Arbeit mit leichter Belas-tung drin.Die SBB beschäftigt ihn nunals Postboten und für Reini-gungsarbeiten, von denener sich aber bald dispensie-ren lassen muss. Neben ei-ner degenerativen Wirbel-säule machen ihm auch ge-netisch bedingte Darmpro-bleme zu schaffen. Mit 43Jahren erhält er von der IVeine halbe Invalidenrente.Rund zwei Jahre später löstdie SBB das Arbeitsverhält-nis auf. Die PensionskasseSBB bezahlt M. aufgrund derdamaligen Reglemente eineInvalidenpension von 1313Franken im Monat (bis zurPensionierung) und eine hal-be IV-Ersatzrente von rund723 Franken. Nur dank demLohn der Ehefrau kommt diefünfköpfige Familie (einiger-massen) über die Runden.

Revision der IV-RenteDer Gesundheitszustand vonM. verschlechtert sich schlei-chend weiter und er ist nichtmehr erwerbstätig. Doch dievon ihm beantragte Neube-urteilung seiner Arbeitsfä-higkeit führt nicht zur Erhö-hung der IV-Rente, obwohlein medizinisches Gutach-ten festhält, dass der 48-Jährige nur noch für leichte,vorwiegend sitzende Arbei-ten einsetzbar ist. Schliess-lich wendet sich M. an denSEV, dem er weiterhin ange-hört – seit der Kündigungals Mitglied des Unterver-bands PV. Er stellt ein Ge-such an die Multirechts-schutzversicherung, doch die-se verweist ihn aufgrund ih-res Vertrags mit dem SEV andie Gewerkschaft.Der SEV heisst das Gesuchum Berufsrechtsschutz gutund mandatiert einen Rechts-anwalt. Dieser beantragt beider IV eine Rentenrevisionund versichert sich, dass die

vorgeschlagenen medizini-schen Gutachter nicht ten-denziös sind. Diese erklärenM. für fast vollständig ar-beitsunfähig. Ein Jahr spätergewährt die IV dem inzwi-schen 58-Jährigen eine Voll-rente von 1184 Franken imMonat, rückwirkend für dieletzten 20 Monate. Im Ge-genzug fordert die Pen-sionskasse SBB 20 von ihrbezahlte IV-Ersatzrenten zu-rück. Weil diese höher wa-ren als die Hälfte von 1184Franken, muss M. nach derAbrechnung zwischen Pensi-ons- und Ausgleichskasse2650 Franken an die PK zu-rückzahlen. Dagegen kannauch der SEV-Anwalt nichtsmachen.

Ergänzungsleistungenvorerst abgelehntDoch der Anwalt beantragtfür die knapp bemittelte Fa-milie M. Ergänzungsleistun-gen. Gegen einen ersten,abschlägigen Entscheid der

kantonalen Ausgleichskassereicht er Einsprache ein,nachdem sich die finanzielleSituation des Haushalts ra-dikal verändert hat: ZweiTöchter sind aus der Woh-nung ausgezogen, womitihre Beiträge an die Mietewegfallen. Und die krankge-schriebene Ehefrau erhältkeine Arbeitslosen- undKrankentaggelder mehr.

Was lange währt,wird endlich gutDie Einsprache hat Erfolg:Die Kasse gewährt nun Er-gänzungsleistungen vonmonatlich 2256 Franken,wovon 400 Franken direkt indie Krankenkassenprämienfliessen. Und sie zahlt demEhepaar 20 832 Frankennach! M. kreuzt auf demRückmeldeformular zur Be-wertung des SEV-Berufs-rechtsschutzes denn auchbei allen Punkten «sehr zu-frieden» an.

Rechtsschutzteam SEV

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20 FOKUS.SEVkontakt.sevNr. 07/1516. April 2015

In der letzten Ausgabe fragtenwir nach dem BusbahnhofFreiburg. Ein erklärenderBildausschnitt ist unterwww.sev-online.ch zu finden.

Gewonnen hat

Léticia Oehler Schmid ausArboldswil, Mitglied des ASBern

Diesmal fragen wir wieder:Wo ist das? Zu gewinnen sindReka-Checks im Wert von 40Franken.

Der Preis wird unter allenTeilnehmenden mit der richtigenAntwort verlost. Der Name derGewinnerin oder des Gewinnersund die Lösung erscheinen in dernächsten Nummer. Über denWettbewerb wird keine Korres-pondenz geführt.

So nehmen Sie teil:

Per Postkarte:Schreiben Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse aufeine Postkarte und schicken Siesie bisMittwoch, 22. April 2015, an:

SEVPhotomystèrePostfach3000 Bern 6

Per E-Mail:Schicken Sie die Lösung, IhrenNamen und Ihre Adresse perE-Mail [email protected]

Im Internet:Unter www.sev-online.ch klickenSie auf die Box Photomystèrerechts unterhalb der Agenda undfüllen danach alle Felder aus.

Photomystère: «Wo ist das?»

Jörg

Mat

ter

In den Betriebszentralen Oltenund Lausanne werden früheroder später alle Zugsverkehrs-leiter/innen der früheren Kno-ten Basel, Bern und Genf arbei-ten. Der Arbeitsortswechselsteht für die einen schon inden nächsten Monaten an, fürandere erst später. Was aberfür alle gleichermassen gilt:die Regionalzulage wird entwe-der reduziert oder ganz aufge-hoben. Die betroffenen Mitar-beitenden empfinden dies alsgrosse Ungerechtigkeit, unddiesem Gefühl haben sie miteiner Petition Ausdruck verlie-hen, die letzten Donnerstagder Direktion in Bern Wankdorfübergeben worden ist.

Grosse Zustimmung zu PetitionDer Unterverband AS hat dieUnterschriften ausschliesslichin den Betriebszentralen Genf,Bern und Basel bei den direktbetroffenen Mitarbeitendengesammelt. Mehr als 90 Pro-zent haben die Petition unter-schrieben, insgesamt 131 Per-

sonen. Sie verlangen, dass dielaut GAV nur während zwei Jah-ren garantierte Regionalzulageunbefristet garantiert wird. DieHöhe der Zulage hängt vom Ar-beitsort ab: Während ein Zug-verkehrsleiter in Genf 4800Franken erhält, wären es inLausanne nur noch 3000 Fran-ken, und diejenigen, die heutein Bern oder Basel 3000 Fran-

ken erhalten, würden sie in Ol-ten ganz verlieren, aufgrundder tieferen Lebenshaltungs-kosten. Eigentlich logisch,nicht? Nein, nicht ganz.

Mehrere GründeDie Zugsverkehrsleiter werdenin den meisten Fällen weiterhinin der gleichen Stadt wie bis-her wohnen bleiben, aber miteinem längeren Arbeitswegkonfrontiert sein. Mit der grös-seren Entfernung zwischenWohn- und Arbeitsort kommenauch zusätzliche Kosten auf siezu. Lohneinbussen wirken aufdie Angestellten in jedem Falldemotivierend. Die Regional-zulage bleibt zwar währendzwei Jahren bestehen, aber amEnde dieser Übergangsfrist er-leiden die Zugsverkehrsleiten-den eine unverschuldete Lohn-einbusse. AS-Mitglied JoelJufer wies darauf hin, dass derBetrag von 3000 Franken keineKleinigkeit ist, insbesonderefür Familien. Und auch wenn eskein im GAV verbrieftes Recht

gibt, «würde die Streichungder Zulage als ungerecht emp-funden».Die Petent/innen haben ihreFlexibilität im Rahmen der Kon-zentration schon unter Beweisgestellt. Der unbefristete Erhaltder ungeschmälerten Zulagewäre eine Anerkennung der er-brachten Anstrengungen. Wenndie Mitarbeitenden dagegen

nichts solches spüren und dieZulage verlieren, ist die Gefahrgross, dass sie dem Betriebden Rücken kehren, wodurchder SBB Kenntnisse undKnow-how verloren gingen.Schon sind zahlreiche durchdie SBB ausgebildete Mitarbei-ter zu neuen Ufern aufgebro-chen. Eine unbefristete Regio-nalzulage würde ihnen dieWertschätzung des Unterneh-mens zeigen und sie zum Ver-bleib bei der SBB motivieren.Es wäre ein positives Zeichen,das nichts kostet: die Lohn-summe steigt nicht.Die SBB hat zugesagt, die Pro-blematik, die ihnen nicht unbe-kannt sei, zu studieren undüber eine Lösung nachzuden-ken.Eine entsprechende Petitionwurde gestern Mittwoch auchbei der Direktion von SBB Car-go in Olten eingereicht. Sie be-trifft die Mitarbeitenden, diebeim Wechsel von Basel nachOlten ihrer Zulage verlustiggingen. Henriette Schaffter / pan.

Der Arbeitsortswechselkann dazu führen, dassdie Regionalzulage klei-ner wird oder ganz weg-fällt. Damit sind dieZugverkehrsleiter garnicht einverstanden –und machen es ihrerDirektion klar.

Lohneinbusse wird alsungerecht empfunden

Petition des Unterverbandes AS

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Von links nach rechts: Peter Käppler, Zentralpräsident AS, Elmar Burgener, ad interim Betriebsleiter inBern, René Zürcher, Präsident Branche Infra SEV-AS, Joel Jufer, Mitglied SEV-AS Branche Infra, undRainer Ducrey, Leiter Human Resources bei Infra.