kooperatives lernen
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Friedrich-Schiller-Universität Jena Institut für Psychologie Seminar: Lernen lernen Dozent: Wolfgang Holzapfel Referentin: Katharina Seidel Datum: 30.06.2012. Kooperatives Lernen. Grundlagen Merkmale kooperativen Lernens Dimensionen der Kooperation Förderung kooperativen Lernens - PowerPoint PPT PresentationTRANSCRIPT
KOOPERATIVES LERNEN
Friedrich-Schiller-Universität JenaInstitut für PsychologieSeminar: Lernen lernenDozent: Wolfgang HolzapfelReferentin: Katharina SeidelDatum: 30.06.2012
GLIEDERUNG1. Grundlagen2. Merkmale kooperativen Lernens3. Dimensionen der Kooperation4. Förderung kooperativen Lernens5. Gestaltung der Lernumgebung6. Fallbeispiel7. Zusammenfassung
1. GRUNDLAGEN
1. GRUNDLAGEN wachsendes Interesse Ausgangspunkt: reformpädagogische
und sozial-konstruktivistische Ansätze
1. GRUNDLAGENSozial-konstruktivistische Grundlagen Kernannahme: Wirklichkeit immer
kognitiv konstruierte Wirklichkeit
nicht bloße Reproduktion, sondern aktiver Konstruktionsprozess
Prozesse individuell verschieden unterschiedliche Lernergebnisse
1. GRUNDLAGENSozial-konstruktivistische Grundlagen Wissen immer subjektiv neues Wissen = Umstrukturierung
vorhandenen Wissens Prinzip Selbstorganisation metakognitive Fähigkeiten wesentlich
1. GRUNDLAGEN Ziel:
Lernender aktiv motiviert L. zunehmend eigenständig Konstruktion individuellen Wissens des L. auf
Grundlage eigenen Interesses und Vorwissens starke Beeinflussung vom Kontext zur
Entfaltung von Deutungs- und Problemlöseaktivitäten
Veränderte Rolle Lehrender: Wissensvermittler Gestalter
1. GRUNDLAGENProzess des Lehrens Traditionelle Form
Wissenstransport unabhängige Lernmethoden
Sozial-Konstruktivismus Lehren als Anregung keine Wiederholbarkeit von Lernmethoden
1. GRUNDLAGENPosition des Lehrenden Traditionelle Form
Wissensinhalte erklären, präsentieren, kontrollieren
Sozial-Konstruktivismus Bereitstellung Problemsituation und
Werkzeuge zur -bearbeitung
1. GRUNDLAGENProzess des Lernens Traditionelle Form
Lernen als empfangender Prozess Sozial-Konstruktivismus
Lernen als aktiv-konstruktiver Prozess
1. GRUNDLAGENPosition des Lernenden Traditionelle Form
eher passiv starke Anleitung und Kontrolle von außen
Sozial-Konstruktivismus aktiv und selbstgesteuert eigene Konstruktionsleistung
1. GRUNDLAGENInhalte und Ziele Traditionelle Form
abgeschlossene und klar strukturierbare Wissenssysteme
Erfüllung gesetzter Leistungskriterien Sozial-Konstruktivismus
unabgeschlossenes, abhängiges Wissen neue Aufgaben neue Ziele
1. GRUNDLAGENEvaluation Traditionelle Form
Überprüfung Lernerfolg von größter Bedeutung
Testverfahren Sozial-Konstruktivismus
Lernprozess selbst Gegenstand der Beurteilung
Selbstevaluation angestrebt
2. MERKMALE KOOPERATIVEN LERNENS
2. MERKMALE KOOPERATIVEN LERNENSKooperative Lerngruppen Gruppe klein genug Arbeiten ohne direkte oder sofortige
Supervision Einladung zu wechselseitiger
Unterstützung und kooperativem Problemlösen durch Aufgabenstellung
2. MERKMALE KOOPERATIVEN LERNENSKooperative Lerngruppen Entscheidungsspielräume im
Lernprozess Lehrender primär Organisator und
Förderer des Lernens Schaffung Voraussetzungen zur
Förderung aktiver Rolle
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATION
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATION1. Rolle
Beziehung zwischen Teilnehmern Verteilung von Wissen, Kontrolle und
Macht2. Interaktions-Struktur
Ausmaß und Ursprung der Interaktion3. Aufgabe
Beeinflussung Interaktion und Rollen-Beziehungen
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONBeispiele kooperativer Gruppen Peer-Tutoring:
H., 3.-Klässlerin und M., 5.-Klässlerin H. fragt oft um Hilfe und Rat und trägt
wenig zum Gruppenerfolg bei M. häufig dominant durch mehr Erfahrung
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONBeispiele kooperativer Gruppen Kooperatives Lernen:
4 Lernende mit verschiedenen Fähigkeiten Beitrag aller zum Gruppenerfolg Gleichberechtigung trotz verschiedener
Rollen Abwechslung Phasen der Einzel- und
Gruppenarbeit Wissen im sozialen Austausch durch
Konsens, Diskussion und Dialog
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONBeispiele kooperativer Gruppen Kollaborative Gruppe:
freiwilliger Zusammenschluss intensive Diskussion auf gleichberechtigter
Ebene Zusammenarbeit auf hohem Niveau Konstruktion Wissen in Zusammenarbeit keine Einzelarbeit
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONZusammenfassung
Peer-Tutoring Koop. Lernen Kollaborative Gruppe
RolleI.-StrukturenAufgabe
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONZusammenfassung
Peer-Tutoring Koop. Lernen Kollaborative Gruppe
Rolle Gleichberechtigung gering
I.-Strukturen
Interaktion gering
Aufgabe unabhängige Bearbeitung
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONZusammenfassung
Peer-Tutoring Koop. Lernen Kollaborative Gruppe
Rolle Gleichberechtigung gering
Gleichberechtigung hoch
I.-Strukturen
Interaktion gering
Interaktion mittel bis hoch
Aufgabe unabhängige Bearbeitung
multiple Beiträge zur Aufgabe
3. DIMENSIONEN DER KOOPERATIONZusammenfassung
Peer-Tutoring Koop. Lernen Kollaborative Gruppe
Rolle Gleichberechtigung gering
Gleichberechtigung hoch
Gleichberechtigung hoch
I.-Strukturen
Interaktion gering
Interaktion mittel bis hoch
Interaktion hoch
Aufgabe unabhängige Bearbeitung
multiple Beiträge zur Aufgabe
Wechselseitige Bearbeitung einer Aufgabe
4. FÖRDERUNG KOOPERATIVEN LERNENS
4. FÖRDERUNG KOOPERATIVEN LERNENS
Beziehungsebene komplexer Prozess:
Arbeitsplanung, A.-verabredung, A.-teilung, A.-zusammenfassung
Beziehungsarbeit unerlässlich
hohes Maß an Kooperations- und Kommunikations-fähigkeit erforderlich
Inhaltsebene Organisation:
zu bestimmtem Termin ein befriedigendes Ergebnis
ggf. interessante Präsentation sichergestellt
4. FÖRDERUNG KOOPERATIVEN LERNENS
Lernen in der Gruppe meist nur erfolgreich bei Anleitung und Förderung der Kooperation
Richtige Mischung aus Strukturiertheit und Offenheit Struktur kann kreative und produktive
Prozesse verhindern Offenheit kann kooperative Prozesse
verhindern
4. FÖRDERUNG KOOPERATIVEN LERNENS
Vier Aspekte der Förderung1. Personale Bedingungen:
Wille und Fähigkeit der Gruppenmitglieder zum Austausch, zur Diskussion und gemeinsamer Aufgabenbearbeitung
Lehrer als Förderer der Lernprozesse und Koordinator der Interaktionen
2. Aufgabenwahl Kein Zerfall der Gruppe in Einzelteile Aufgabe muss koordinierte Zusammenarbeit
erforderlich machen
4. FÖRDERUNG KOOPERATIVEN LERNENS
Vier Aspekte der Förderung3. Anreizstruktur:
Gruppenbelohnung und individuelle Verantwortlichkeit
Auslösung intrinsischer Motivation durch Aufgabe4. organisatorischer Rahmen:
genügend Zeit Spielräume für
individuelle bzw. gruppenspezifische Ausgestaltung interessenspezifische Differenzierung
Nützlichkeit der Arbeitsform
4. FÖRDERUNG KOOPERATIVEN LERNENS
Nützlichkeit der Arbeitsform: Sicherheit und Rückendeckung keine Überforderung Arbeitsaufwand vermindert Ideenreichtum eigene Einbringung
5. GESTALTUNG DER LERNUMGEBUNG
5. GESTALTUNG DER LERNUMGEBUNGBetonung: Vorrang Eigenaktivität gegenüber externen
Stimuli Situiertheit des Wissens gegenüber
transsituationaler Konsistenz Bedeutung sozialer Interaktion für das Lernen
Schaffung sozialen Kontextes: Lernen als gehaltvoller wechselseitiger Prozess
zwischen Lernenden, Lehrenden und Lernmaterialien
5. GESTALTUNG DER LERNUMGEBUNGMerkmale Authentizität und Situiertheit multiple Kontexte Förderung kooperativen Arbeitens und
Lernens Förderung intrinsischer Motivation und
Interessendimensionen
6. FALLBEISPIEL - THEORIE
6. FALLBEISPIEL - THEORIE
6. FALLBEISPIEL - THEORIEElemente gelingenden kooperativen
Lernens1. Aufgabenspezialisierung2. Gruppenbelohnung auf Basis
individueller Leistungen3. Unterstützung der Lernenden4. Unterstützung der Gruppenprozesse5. Voraussetzungen der Lernenden
6. FALLBEISPIEL - THEORIE
6. FALLBEISPIEL - THEORIE1. Aufgabenspezialisierung individuelle Aneignung eines Teil des
Lernstoffes (Experten) anschließend wechselseitige
Vermittlung (Novizen) Angewiesensein auf Andere gesteigerte Motivation
6. FALLBEISPIEL - THEORIE1. Aufgabenspezialisierung Zusätzliche Belohnung nur sinnvoll,
wenn Experten allein arbeitenExpertengruppen würden automatisch zu
Konkurrenten Gegenseitiges Vorenthalten von Wissen
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE1. Aufgabenspezialisierung
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE2. Gruppenbelohnung auf Basis
individueller Leistungen Belohnung für Lernzuwachs einzelner
Mitglieder Auswirkung auf motivationale Prozesse
Beispiel: Gruppenrallye geeignet für Übungen
z.B. Rechtschreibung, Vokabeln
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE2. Gruppenbelohnung - Bsp. Gruppenrallye
1. Feststellen individuellen Leistungsstandes aller
2. Bildung leistungsheterogener Gruppen3. Materialien zum Üben, eigenständige
Auswahl4. Erneute Feststellung des individuellen
Leistungsstandes und somit des Lernzuwachses
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE2. Gruppenbelohnung - Bsp. Gruppenrallye
5. Feststellung, in welcher Gruppe Lernzuwachs am größten war
6. Besprechung/Reflexion, welche Strategien zu erfolgreichem Abschneiden geführt haben
Rallye in 78% der Fälle erfolgreicher als lehrerzentrierter Unterricht, bei 22% kein Unterschied
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE2. Gruppenbelohnung
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE3. Unterstützung der Lernenden Kompetenztraining: Fertigkeiten für
Lernen vermitteln Lernskripts: detaillierte Vorgaben, wie
vorgegangen werden soll Lernvorgaben: weniger detaillierte
Vorgaben Reflexion der Lernprozesse
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE3. Unterstützung der Lernenden
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE4. Unterstützung der Gruppenprozesse Erwerb sozialer Kompetenzen Verbesserung der Beziehungen Gruppenbildungmaßnahmen bei
längerfristiger Zusammenarbeit
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE4. Unterstützung der Gruppenprozesse Kompetenztrainings Aufstellung Regeln für Zusammenarbeit Rollen vergeben reflektieren
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE4. Unterstützung der Gruppenprozesse
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE5. Voraussetzungen der Lernenden soziale und methodische Kompetenzen
Unterstützung beim Erwerb dieser Kompetenzen
6. FALLBEISPIEL - ELEMENTE5. Voraussetzungen der Lernenden
6. FALLBEISPIEL - FRAGEN
6. FALLBEISPIEL - FRAGEN1. Welche Elemente kooperativen
Lernens werden genutzt?2. Wären Gruppenbelohnungen sinnvoll?
Warum?3. Worauf muss man bei der
Puzzlemethode besonders Wert legen?4. Was sollte noch geübt werden?
6. FALLBEISPIEL - LÖSUNGSVORSCHLÄGE
6. FALLBEISPIEL - LÖSUNGSVORSCHLÄGE
1. Welche Elemente kooperativen Lernens werden genutzt?
Aufgabenspezialisierung Unterstützung aufgabenspezifischer
Interaktionen und Gruppenprozesse Voraussetzung Lernender
6. FALLBEISPIEL - LÖSUNGSVORSCHLÄGE
2. Wären Gruppenbelohnungen sinnvoll? Warum?
Nein Experten werden zu Konkurrenten
6. FALLBEISPIEL - LÖSUNGSVORSCHLÄGE
3. Worauf muss man bei der Puzzlemethode besonders Wert legen?
Unterstützung aller drei Phasen (Aneignung, Weitergabe, Vertiefung) durch geeignete Lernvorgaben
Kommunikationsregeln Korrigieren falscher Reproduktion der Novizen Heterogenität der Gruppe bzgl. Kompetenzen
6. FALLBEISPIEL - LÖSUNGSVORSCHLÄGE
4. Was sollte noch geübt werden?
richtiges Unterstreichen Erklären mit Schlüsselbegriffen Besprechen, warum Flüsterregel
wichtig ist den Novizen korrigieren Zeitmanagement der Lehrerin
7. ZUSAMMENFASSUNG
7. ZUSAMMENFASSUNGVorteile positive Interdependenz Zunahme Bereitschaft zu prosozialem
Verhalten Förderung: sozialer Akzeptanz,
Unterstützung, Fertigkeiten; psychischer Stabilität
bessere Integration
7. ZUSAMMENFASSUNGNachteile free-rider-Effekt.: Schwächere überlassen
Leistungsstärkeren Mitgliedern die Arbeit sucker-Effekt.: Leistungsstärkere
reduzieren Anstrengungsbereitschaft statusabhängiger Effekt.: reduzierte
lernbezogene Interaktion statusniedriger Gruppenmitglieder
ganging-up-Effekt: geringste Anstrengung
ENDE
Friedrich-Schiller-Universität JenaInstitut für PsychologieSeminar: Lernen lernenDozent: Wolfgang HolzapfelReferentin: Katharina SeidelDatum: 30.06.2012