kundenbindung im channel:das resellerprogramm alsrentabilitäts- und umsatztreiber
DESCRIPTION
Kundenbindung im Channel: Das Resellerprogramm als Rentabilitäts- und UmsatztreiberTRANSCRIPT
Im Rahmen der Diskussion um
Kundenorientierung lassen sich
einige Massnahmen isolieren, die
besonders wirkungsvoll sind. Die
Lehre und die Praxis sind sich
einig: Kundenbindung ist ein
wirksamer Treiber für Rentabilität
und Wachstum im indirekten
Verkauf. Je länger ein Händler
gebunden und loyal ist, desto
rentabler wird er. Anstatt die
Marketing-Ressourcen mit der
Giesskanne über die Kunden und
Händler zu verteilen, sollten die
Marketinggelder selektiv investiert
werden. Eine Untersuchung der
Baine & Company hat aufgezeigt,
dass die selektive Bindung von
profitablen Wiederverkäufern und
Endkunden die Profitabilität
nachhaltig steigert. Dieser
Grundsatz hat Bestand, wenn man
Firmen in der gleichen Branche
e inander gegenüberste l l t .
Erstaunlicherweise lassen sich
diese Aussagen auch im
branchenübergreifenden Vergleich
belegen (vgl. Abb. Grafik,
Zusammenhang von Rentabilität
und Kundenbindung).
Das Resellerprogramm
Kundenclubs erfreuen sich im
Marketing immer grösserer
Beliebtheit. Die Vorteile dieser
Clubs sind sehr weit reichend, sie
gelten als äusserst wirksames
Instrument, die Kunden nachhaltig
zu binden, und zwar nicht durch
Zwang, sondern durch Anreize.
Diese Clubs haben sich auch im
B2B-Geschäft bewährt, obwohl der
Begriff „Club“ für diese Zielgruppe
ungeeignet ist. Deshalb sprechen
wir in der Folge von Reseller-,
Händler- oder Partner-Program-
» Wachstums- und
Rentabilitätssteigerung
mit Bindungspro-
grammen
» Loyalität des
Fachhandels
» Institutionalisierung
einer Partnerschaft
ma r c onex ag , See fe l d s t r a s se 3 0 1 , 8008 Zü r i c h
Kundenbindung im Channel:
Das Resellerprogramm als
Rentabilitäts- und Umsatztreiber
4. August 2008
Fachbericht
In einer Vielzahl von Untersuchungen wird belegt, dass sich
Kundenbindung positiv auf die Unternehmensrentabilität auswirkt.
Hersteller sind auf einen effizienten Marktzugang über den Fachhandel
angewiesen. Naturgemäss sind die Interessen von Hersteller und Handel
nicht deckungsgleich. Partner- respektive Resellerprogramme gehören
heute zu den wirksamsten Marketinginstrumenten, um sich die
Händlerloyalität und damit Wachstum und Profitabilität im indirekten
Vertrieb zu sichern.
Die Interessen der Händler und
Hersteller sind in vielen Bereichen
nicht deckungsgleich, manchmal
sogar gegenläufig. Zumal keine
oder nur eingeschränkte
vertragliche Bindungen zwischen
den Parteien bestehen und der
Hersteller seine Anforderungen auf
diesem Weg nicht durchsetzen
kann, ist er auf das Wohlwollen
des Händlers angewiesen. Dieses
Wohlwollen lässt sich mit den
partnerschaftlichen Beziehungen
eines Resellerprogramms ideal
he rste l len. Mit so lchen
Programmen lassen sich
zeitgemässe, regionale, auf der
Stufe Endkunde durchgeführte
Marketingmassnahmen effizient
und wirksam umsetzen. Parallel
dazu erhöht der Hersteller die
Kundenbindung, Kundenloyalität
und die Vertrauensbasis zum
Händler. Diese Eckpfeiler gilt es zu
pflegen, wenn der Hersteller die
Profitabilität und das Wachstum
über den Fachhandel ausweiten
will. Die modernen Methoden des
Direktmarketings können erst mit
einer breit abgestützten
Datenbasis ausgeschöpft werden.
Die Kunden- und Händlerdaten, die
in einem partnerschaftlichen
Verbund gesammelt werden,
bilden eine optimale Basis für
» Die Händlersegmentierung
» Die Endkundensegmentierung
» Das 1-to-1- und Database-
Direktmarketing
Mit diesen Mitteln erhöhen sich die
Beachtung, die Responsequoten
und somit die Marketingeffizienz.
Loyale Händler bilden auch ein
hervorragendes Gefäss für Pro-
dukt und Marketingtests.
men. D iese Programme
unterscheiden sich grundsätzlich
von den B2C-Clubs, und zwar in
den Zielen, der Strategie und auch
in den Massnahmen. Was bleibt,
ist die Tatsache, dass es sich im
Channel-Bereich als offensives,
wirksames und nachhaltiges
Instrument erwiesen hat, um auf
beiden Seiten Mehrwert in Form
von Wachstum und Profitabilität zu
schaffen.
Worin liegen die Vor-
teile für den Betreiber?
In vielen Fällen haben die
Hersteller keinen oder nur
beschränkten Endkundenkontakt.
Es sind die Absatzmittler, die für
die Hersteller gegenüber den
Verwendern auftreten. Die
Handelsstufen werden dabei mit
verschiedenen Aufgaben betraut.
Als Basisfunktionen gelten dabei
Logistik- und Vertriebsaufgaben.
Die Wertschöpfung der Händler
kann aber auch umfassender sein.
So können Wiederverkäufer
Produkte „veredeln“ oder diese in
komplexe Systeme einbinden.
D u r c h d i e m a n g e l n d e
Endkundennähe sind die Hersteller
darauf angewiesen, dass die
Händler die Produkte in ihrem
Sinne anbieten. Dazu gehören
unter anderem:
» Herstellerbranding und Um-
setzung der Hersteller-Verkaufs-
förderung beim Endkunden
» Proaktiver Verkauf
» Informationsvermittlung (zum
Endkunden und zurück zum
Hersteller)
» Einhaltung der Service-Qualität
Abb.: Grafik, Zusammenhang von Rentabilität
und Kundenbindung
Diese garantieren in der Regel den
professionellen Betrieb eines
Programms. Dabei profitiert der
Auftraggeber von Vorteilen wie
» Günstiger Betrieb
» Keine Belastung der eigenen
personellen Ressourcen
» Keine Kostenexplosion bei
Fixpreisangeboten
» Serviceorientierung im
Programm-Management
Seite 2
Kundenbindung im Channel:
Das Resellerprogramm als Rentabilitäts- und Umsatztreiber
«Mehr Marketingeffizienz
dank Händler-
Programmen»
Ausserdem schafft der Hersteller
mit dem Resellerprogramm eine
effiziente Plattform für den Dialog
mit dem Wiederverkauf.
Und was hat der
Händler davon?
Letztendlich lebt der Absatzmittler
von einer guten Beziehung zu den
Herstellern. In den meist
gesättigten Märkten, in denen er
sich bewegt, hat er eine Auswahl
verschiedener oft austauschbarer
Produkte, die er seinen Kunden
anbieten kann. Somit ist die
Beziehung zum Hersteller
mitentscheidend für die Wahl der
Produkte. Der Händler sucht
sogenannte Hard- und Soft-
Benefits. Unter Hard-Benefits sind
all die Leistungen zu verstehen,
die ihn bei seinen Geschäfts-
aktivitäten direkt unterstützen.
Basis für ein wirkungs-
volles Programm
Die betrieblichen Voraussetzungen
für diese Marketingmassnahmen
setzen eine adäquate Ausge-
staltung der Grundleistungen
voraus. Ein Resellerprogramm
k ann Mänge l i n d en
Grundleistungen nicht beheben.
Produkt, Service und Preis müssen
den Markterfordernissen entspre-
chen. Ist dies nicht gegeben, wird
das Glück auch mit einem
Vor der Gründung der marconex ag war
Michel Binder in verschiedenen
Führungspositionen namhafter
Unternehmen tätig. 1995 hat M. Binder
nach einem dreijährigen Vollzeitstudium
das Diplom als eidg. dipl. Betr. oek.
HWV mit der Vertiefungsrichtung
Marketing erworben. Im Jahr 2004 hat er
die eidgenössische Prüfung als eidg.
dipl. Verkaufsleiter absolviert und
bestanden. Neben seiner Aufgabe als
Geschäftsführer der marconex ag
doziert er an renommierten
Weiterbildungsinstituten die Fächer
Marketing , Verkaufsförderung und
Integrierte Kommunikation.
Fazit
Kundenclubs und Reseller-
programme gehören zu den
wirkungsvollsten Marketinginstru-
menten unserer Zeit. Für die
Hersteller ist der Markt- und
Endkundenzugang lebenswichtig.
Die partnerschaftliche Einbindung
des Fachhandels ist eine
Bedingung für Erfolg und Wachs-
tum im indirekten Vertrieb. Dabei
ist die Langfristigkeit dieses
Instrumentes nicht zu unter-
schätzen. Ressourcen müssen
abgestellt werden und ein pro-
fessionelles in- oder externes Pro-
gramm-Management muss sicher-
gestellt werden.
Partnerprogramm nicht gefunden.
Sind diese aber marktkonform,
müssen Mittel und Werkzeuge
geschaffen werden, um den
gebundenen Partnern einen echten
Mehrwert in Form von Hard-
Benefits zu liefern, so zum Beispiel
verbesserte Vertriebs- oder Ser-
vice-Unterstützung, exklusive
Angebote oder Marketing-
unterstützung. In einem zweiten
Schritt, sozusagen als Kür, können
Soft-Benefits geschaffen werden.
D abe i k ö n nen E ven t s ,
Händlermagazine, Auszeich-
nungen oder Reisen in Betracht
gezogen werden.
Sind die Massnahmen erst einmal
definiert, geht es darum, die
Aktivitäten zu initialisieren – und
was anspruchsvoller ist – diese
mit Leben zu füllen. Dabei ist der
aktive Dialog zu den Händlern zu
beachten. Eine Plattform, die sich
dafür bewährt hat, ist der Händler-
Fachbeirat. Ein Gremium, das sich
in regelmässigen Abständen trifft,
um im gegenseitigen Dialog
sicherzustellen, dass die Akti-
vitäten auf Dauer für beide
Parteien einen entsprechenden
Mehrwert bringen. Wichtig ist,
dass sich der Initiant bewusst ist,
dass es sich bei einem
Händlerprogramm um ein lang-
fristiges Engagement handelt. Es
müssen Ressourcen abgestellt
werden, die den zukünftigen
Bestand der Aktivitäten gewähr-
leisten.
Das Programm-Service-Center
bildet den Mittelpunkt der
gesamten Programm-Organisation.
Darüber werden die Programm-
Elemente und Programm-
Massnahmen abgewickelt.
Ausserdem ist diese Stelle auch
für den telefonischen und
schriftlichen Dialog mit den
Teilnehmern verantwortlich. Dabei
sind fachlich kompetente
Mitarbeiter ein absolutes Muss. In
vielen Fällen ist es günstiger, die
Programm-Organisation an einen
Spezialisten outzusourcen.