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16
Das Geld zum Fest.

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Page 1: la ‹Festo›

Das Geld zum Fest.

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Statt in den Zeiten der Krise eine Verteilung der Produkte und allgemeine Belustigung zu verlangen, rennen sich die Arbeiter vor Hunger die Köpfe an den Toren der Fabriken ein. Mit eingefallenen Wangen, abgemagerten Körper überlaufen sie die Fabrikanten mit kläglichen Ansprachen: «Lieber Herr Chagot, bester Herr Schneider, geben Sie uns doch Arbeit, es ist nicht der Hunger, der uns plagt, sondern die Liebe zur Arbeit!» – Und, kaum imstande sich aufrechtzuerhalten, verkaufen die Elenden 12 bis 14 Stunden Arbeit um die Hälfte billiger als zur Zeit, wo sie noch Brot im Korbe hatten. Und die Herren industriellen Menschenfreunde benutzen die Arbeitslosigkeit, um noch billiger zu produzieren. Wenn die industriellen Krisen auf die Perioden der Überarbeit so notwendig folgen wie die Nacht dem Tag und erzwungene Arbeitslosigkeit bei grenzenlosem Elend nach sich ziehen, so bringen sie auch den unerbittlichen Bankrott mit sich. Solange der Fabrikant Kredit hat, läßt er der Arbeitswut die Zügel schießen, er pumpt und pumpt, um den Arbeitern den Rohstoff zu liefern. Er läßt drauflosproduzieren, ohne zu bedenken, daß der Markt überfüllt wird und daß, wenn er seine Waren nicht verkauft, er auch seine Wechsel nicht einlösen kann. In die Enge getrieben, fleht er den Rothschild an, wirft sich ihm zu Füßen, bietet ihm sein Blut an, seine Ehre. «Ein klein wenig Gold würde meinem Geschäft gut tun«, antwortet der Rothschild, «Sie haben 20 000 Paar Strümpfe auf Lager, die 20 Sous wert sind; ich nehme sie für 4 Sous.» Ist der Handel gemacht, so verkauft Rothschild zu 6 und 8 Sous und steckt lebendige 100-Sousstücke ein, für die er keinem etwas schuldet; der Fabrikant aber hat seinen Aufschub nur erlangt, um desto gründlicher pleite zu gehen. Endlich tritt der allgemeine Zusammenbruch ein und die Warenlager laufen über; da werden dann so viel Waren aus dem Fenster herausgeworfen, daß man gar nicht begreifen kann, wie sie zur Tür hereingekommen sind. Nach Hunderten von Millionen beziffert sich der Wert der zerstörten Waren; im vorigen Jahrhundert verbrannte man sie oder warf sie ins Wasser.23 Bevor sie sich aber zu dieser Maßregel entschließen, durchlaufen die Fabrikanten die Welt auf der Suche nach Absatzmärken für die angehäuften Waren; sie verlangen von ihrer Regierung, den Kongo anzugliedern, Tonking zu erobern, die Mauern Chinas zusammenzuschießen, nur damit sie ihre Baumwollartikel absetzen können. In den letzten Jahrhunderten kämpften England und Frankreich ein Duell auf Leben und Tod, wer von ihnen das ausschließliche Vorrecht haben werde, in Amerika und Indien zu verkaufen. Tausende junger, kräftiger Männer haben in den Kolo nial kriegen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit ihrem Blut das Meer gefärbt. Wie an Waren, so herrscht auch Überfluß an Kapitalien. Die Finanziers wissen nicht mehr, wo dieselben unterbringen; so machen sie sich dann auf, bei jenen glücklichen Völkern, die sich noch Zigaretten rauchend in der Sonne räkeln, Eisenbahnen zu bauen, Fabriken zu errichten und den Fluch der Arbeit zu importieren. Und dieser französische Kapitalexport endet eines schönen Tages mit diplomatischen Verwicklungen: in Ägypten wären sich Frankreich, England und Deutschland beinahe in die Haare geraten, um sich zu vergewissern, wessen Wucherer zuerst bezahlt werden, und mit Kriegen wie in Mexiko, wo man französische Soldaten hinschickte, die Rolle von Gerichtsvollziehern zur Eintreibung fauler Schulden zu spielen.24 Diese persönlichen und gesellschaftlichen Leiden, so groß und unzählbar sie auch sind, so ewig sie auch erscheinen mögen, werden verschwinden wie die Hyänen und die Schakale beim Herannahen des Löwen, sobald das Proletariat sagen wird: «Ich will es». Aber damit ihm seine Kraft bewußt wird, muß das Proletariat die Vorurteile der christlichen, ökonomischen und liberalistischen Moral mit Füßen treten; es muß zu seinen natürlichen Instinkten zurückkehren, muß die Faulheitsrechte ausrufen, die tausendfach edler und heiliger sind als die schwindsüchtigen Menschenrechte, die von den übersinnlichen Anwälten der bürgerlichen Revolution wiedergekäut werden; es muß sich zwingen, nicht mehr als drei Stunden täglich zu arbei- ten, um den Rest des Tages und der Nacht müßig zu gehen und flott zu leben. Bis hierher war meine Aufgabe leicht; ich hatte nur wirk- liche, uns allen leider nur zu bekannte Übel zu schildern. Aber das Proletariat zu überzeugen, daß die zügellose A r - beit, der es sich seit Beginn des Jahrhunderts

ergeben hat, die schrecklichste Geißel ist, welche je die Menschheit getroffen,

daß die Arbeit erst dann eine Würze der Vergnügungen der

Faulheit, eine dem menschlichen Körper nützliche Leidenschaft sein wird, wenn sie weise geregelt und auf ein Maximum von drei Stunden täglich beschränkt wird – das ist eine Aufgabe, die meine Kräfte übersteigt. Nur Ärzte, Fachleute für Gesundheitsvorsorge & kommunistische Ökonomen können sie unternehmen.

Page 6: la ‹Festo›

3333333333333333333333| Ein neues Lied, ein besseres Lied | Wenn die Verkürzung der Arbeitszeit der gesells�aftli�en Produktion neue me�anis�e Kräfte zuführt, so wird die Verpfli�tung der Arbeiter, ihre Produkte au� zu verzehren, eine enorme Vermehrung der Arbeitskräfte zur Folge haben. Die von ihrer Aufgabe, Aller-weltsverbrau�er zu sein, erlö�e Bourgeoisie wird nämli� s�leunig� die Menge von Soldaten, Beamten, Dienern, Kupplern usw., die sie der nü�li�en Arbeit en�ogen ha�e, freigeben. Infolgedessen wird der Arbeitsmarkt so überfüllt sein, daß man ein eisernes Gese� haben muß, das die Arbeit verbietet; es wird unmögli� sein, für diesen S�warm bisher unproduktiver Mens�en Verwendung zu finden,

denn sie sind zahlrei�er als die Heus�re�en. Dann wird man an die denken, die für den ko�spieligen und ni�tsnu�igen Bedarf dieser Leute aufzukommen ha�en. Wenn keine Lakaien und Generäle mehr ges�mü�t, keine verheirateten oder unverheirateten Pro�ituierten mehr in Spi�en gehüllt, keine Kanonen mehr gegossen und keine Palä�e mehr eingeri�tet werden müssen, dann wird man mi�els drakonis�er Gese�e die S�ni�-S�na�-, Spi�en-, Eisen-, Bau- Arbeiter und -Arbeiterinnen zu gesundem Wassersport und Tanzübungen anhalten, um ihr Wohlbefinden wieder herzu�ellen und die mens�-li�e Art zu verbessern. Von dem Augenbli� an, wo die europäis�en Produkte am Ort verbrau�t und ni�t mehr zum Teufel ges�i�t werden, werden au� die Seeleute, die Verladearbeiter und die Fahrer anfangen, Däum�en drehen zu lernen. Dann werden die glü�li�en Südseeinsulaner si� der freien Liebe hingeben können, ohne die Fußtri�e der zivilisierten Ankömmlinge und die Predigten der europäis�en Moral zu für�ten.

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Um die Zeit totzuschlagen, die uns Sekunde für Sekunde tötet, wird man im Reich der Faulheit ständig Schauspiele und Theateraufführungen veranstalten - gefundene

Arbeit für unsere bürgerlichen Gesetzgeber. Man wird sie zu Truppen zusammenstellen, die auf die Dörfer und Flecken ziehen und Gesetzgebungs- vorstellungen

aufführen. Generäle in Reitstiefeln, die Brust mit Tressen verschnürt, mit Orden und dem Kreuz der Ehrenlegion behängt, werden durch die Straßen und Plätze

laufen und die lieben Leute einladen.

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Page 14: la ‹Festo›

44444444444444arbeite, bis die Sinne s�winden;

arbeite, bis die Kraft versiegt;

arbeite, wir� ja Ruhe finden;

wenn dein Gebein im Grabe liegt!

Georg Weer�

Page 15: la ‹Festo›

Wer Pfefferminz nachmacht oder verfälscht, oder sich nachgemachtes oder verfälschtes Pfefferminz verschafft und in Verzehr bringt – ist ein Falschminzer! Wer Pfefferminz nachmacht oder verfälscht, oder sich nachgemachtes oder verfälschtes Pfefferminz verschafft und in Verzehr bringt – ist ein Falschminzer! Wer Pfefferminz nachmacht oder verfälscht, oder sich nachge-

machtes oder verfälschtes Pfefferminz verschafft und in Verzehr bringt – ist ein Falschminzer! Wer Pfefferminz nachmacht oder verfälscht, oder sich nachgemachtes oder verfälschtes Pfefferminz

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Page 16: la ‹Festo›

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Einmal in der absoluten Faulheit versunken und von dem erzwungenen Genuß demoralisiert, gewöhnte sich die Bourgeoisie trotz der Übel, welche ihr daraus erwachsen, bald an das neues Leben. Mit Schrecken sah sie jeder Änderung der Dinge entgegen. Angesichts der jammervollen Lebensweise, der sich die Arbeiterklasse resigniert unterwarf, und der organischen Verkümme-rung, welche die unnatürliche Arbeitssucht zur Folge hat, steigert sich noch ihr Widerwille gegen jede Auferlegung von Arbeitsleistungen und gegen jede Einschränkung ihrer Genüsse. Und just zu dieser Zeit setzten es sich die Proletarier, ohne der Demoralisierung, welche sich die Bourgeoisie als eine gesellschaftliche Pflicht auferlegt hatte, im geringsten zu achten, in den Kopf, die Kapitalisten zwangsweise zur Arbeit anzuhalten. In ihrer Einfalt nahmen sie die Theorien der Ökonomen und Moralisten über die Arbeit ernst und schickten sich an, die Praxis derselben den Kapitalisten zur Pflicht zu machen. Das Proletariat proklamierte die Parole: «Wer nicht arbeitet, soll auch nicht es-sen.»32 * Im Jahre 1831 erhob sich Lyon für «Blei oder Arbeit»; die Juni-Insurgenten von 1848 forderten das Recht auf Arbeit ; und die Förderierten vom März bezeichneten ihren Aufstand als die Revolu-tion der Arbeit. Auf diese Ausbrüche barbarischer Wut auf bürgerliches Wohlleben und bürgerliche Faulheit konnten die Kapitalisten nur mit gewaltsamer Unterdrückung antworten; aber wenn sie auch diese revolutionären Ausbrüche zu unterdrücken vermochten, so wissen sie doch, daß selbst in dem Meere des vergossenen Blutes die absurde Idee des Proletariats, den Müßiggängern und Satten Arbeit aufzuerlegen, nicht ertränkt worden ist; und nur um dieses Unheil abzuwenden, umgeben sie sich mit Polizisten, Behörden und Kerkermeistern, die in einer mühseligen Unproduktivität erhalten werden. Heute kann niemand mehr über den Charakter der modernen Heere im unklaren sein; sie werden nur deshalb auf Dauer aufrechterhalten, um den ‹inneren Feind› niederzuhalten. So sind die Festungen von Paris und Lyon nicht gebaut worden, um die Stadt nach außen zu verteidigen, sondern um Revolten zu unterdrücken. Ein Beispiel, gegen das es keinen Widerspruch gibt, ist Bel-gien, dieses Schlaraffenland des Kapitalismus. Seine Neutralität ist von den europäischen Mächten verbürgt, und trotzdem ist seine Armee, im Verhältnis zur Bevölkerungszahl, eine der stärksten. Die glorreichen Schlachtfelder der tapferen belgischen Armee aber sind die Ebenen des Borinage und von Charleroi; in dem Blute von unbewaffneten Bergleuten und Arbeitern pflegt der belgische Offizier seinen Degen zu taufen und Abzeichen zu sammeln. Die europäischen Nationen haben keine Volks-, sondern Söldnerarmeen zum Schutze der Kapitalisten gegen die Wut des Volkes, das diese zu zehnstündiger Gruben- und Fabrikarbeit verdammen will. Die Arbeiterklasse hat, indem sie sich den Bauch zusammenschnürt, den Bauch der Bourgeoisie über alles Maß entwickelt, sie zu Überkonsum verdammt. Um sich diese mühselige Arbeit zu erleichtern, hat die Bourgeoisie eine Masse Leute von der Arbeiterklasse abgezogen und sie, die bedeutend höherstehend sind als jene, die in der nütz-lichen Produktion verblieben, ihrerseits zu Unproduktivität und Überkonsum verdammt. Aber so groß dieses Heer von unnützen Mäulern, so unersättlich seine Gefräßigkeit auch ist, es reicht immer noch nicht, um alle Waren zu konsumieren, welche die durch das Dogma von der Arbeit verdummten Arbeiter wie Besessene erzeugen, ohne sie konsumieren zu wollen, ohne sich darum zu kümmern, ob sich überhaupt Leute finden, die sie konsumieren. Und so besteht, angesichts der doppelten Ver-rücktheit der Arbeiter, sich durch Überarbeit umzubringen und in Entbehrungen dahinzuvegetieren, das große Problem der kapitalistischen Produktion nicht darin, Produzenten zu finden und ihre Kräfte zu verzehnfachen, sondern Konsumenten zu entdecken, ihren Appetit zu reizen und bei ihnen künstliche Bedürfnisse zu wecken. Und da die europäischen Arbeiter, vor Hunger und Kälte zitternd, sich weigern, die Stoffe, die sie weben, zu tragen, den Wein, den sie ernten, zu trinken, so sehen sich die armen Fabrikanten genötigt, wie Wiesel in ferne Länder zu laufen und dort Leute zu suchen, die sie tragen und trinken.

Statt in den Zeiten der Krise eine Verteilung der Produkte und allgemeine Belustigung zu verlangen, rennen sich die Arbeiter vor Hunger die Köpfe an den Toren der Fabriken ein. Mit eingefallenen Wangen, abgemagerten Körper überlaufen sie die Fabrikanten mit kläglichen Ansprachen: «Lieber Herr C hagot, bester Herr Schneider, geben Sie uns doch Arbeit, es ist nicht der Hunger, der uns plagt, sondern die Liebe zur Arbeit!» – Und, kaum imstande sich aufrechtzuerhalten, verkaufen die Elenden 12 bis 14 Stunden Arbeit um die Hälfte billiger als zur Zeit, wo sie noch Brot im Korbe hatten. Und die Herren industriellen Menschenfreunde be-nutzen die Arbeitslosigkeit, um noch billiger zu produzieren. Wenn die industriellen Krisen auf die Perioden der Überarbeit so notwendig folgen wie die Nacht dem Tag und erzwungene Arbeitslosigkeit bei grenzenlosem Elend nach sich ziehen, so bringen sie auch den unerbittlichen Bankrott mit sich. Solange der Fabrikant Kredit hat, läßt er der Arbeitswut die Zügel schießen, er pumpt und pumpt, um den Arbeitern den Rohstoff zu liefern. Er läßt drauflosproduzieren, ohne zu bedenken, daß der Markt überfüllt wird und daß, wenn er seine Waren nicht verkauft, er auch seine Wechsel nicht einlösen kann. In die Enge getrieben, fleht er den Rothschild an, wirft sich ihm zu Füßen, bietet ihm sein Blut an, seine Ehre. «Ein klein wenig Gold würde meinem Geschäft gut tun«, antwortet der Rothschild, «Sie haben 20 000 Paar Strümpfe auf Lager, die 20 Sous wert sind; ich nehme sie für 4 Sous.» Ist der Handel gemacht, so verkauft Rothschild zu 6 und 8 Sous und steckt lebendige 100-Sousstücke ein, für die er keinem etwas schuldet; der Fabrikant aber hat seinen Aufschub nur erlangt, um desto gründlicher pleite zu gehen. Endlich tritt der allgemeine Zusammenbruch ein und die Warenlager laufen über; da werden dann so viel Waren aus dem Fenster herausgeworfen, daß man gar nicht begreifen kann, wie sie zur Tür hereingekommen sind. Nach Hunderten von Millionen beziffert sich der Wert der zer-störten Waren; im vorigen Jahrhundert verbrannte man sie oder warf sie ins Wasser.23 Bevor sie sich aber zu dieser Maßregel entschließen, durchlaufen die Fabrikanten die Welt auf der Suche nach Absatzmärken für die angehäuften Waren; sie verlangen von ihrer Regierung, den Kongo anzugliedern, Tonking zu erobern, die Mauern Chinas zusammenzuschießen, nur damit sie ihre Baumwollartikel absetzen können. In den letzten Jahrhunderten kämpften England und Frankreich ein Duell auf Leben und Tod, wer von ihnen das ausschließliche Vorrecht haben werde, in Amerika und Indien zu verkaufen. Tausende junger, kräftiger Männer haben in den Kolo nial kriegen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit ihrem Blut das Meer gefärbt. Wie an Waren, so herrscht auch Überfluß an Kapitalien. Die Finanziers wissen nicht mehr, wo dieselben unterbringen; so machen sie sich dann auf, bei jenen glück-lichen Völkern, die sich noch Zigaretten rauchend in der Sonne räkeln, Eisenbahnen zu bauen, Fabriken zu errichten und den Fluch der Arbeit zu importieren. Und dieser französische Kapitalexport endet eines schönen Tages mit diplomatischen Verwicklungen: in Ägypten wären sich Frankreich, England und Deutschland beinahe in die Haare geraten, um sich zu vergewissern, wessen Wucherer zuerst bezahlt werden, und mit Kriegen wie in Mexiko, wo man französische Soldaten hinschickte, die Rolle von Gerichtsvollziehern zur Eintreibung fauler Schulden zu spielen.24 Diese persönlichen und gesellschaftlichen Leiden, so groß und unzählbar sie auch sind, so ewig sie auch erscheinen mögen, werden verschwinden wie die Hyänen und die Schakale beim Herannahen des Löwen, sobald das Proletariat sagen wird: «Ich will es». Aber damit ihm seine Kraft bewußt wird, muß das Proletariat die Vorurteile der christlichen, ökonomischen und liberalistischen Moral mit Füßen treten; es muß zu seinen natürlichen Instinkten zurückkehren, muß die Faulheitsrechte ausrufen, die tausendfach edler und heiliger sind als die schwindsüchtigen Menschenrechte, die von den übersinnlichen Anwälten der bürgerlichen Revolution wiedergekäut werden; es muß sich zwingen, nicht mehr als drei Stunden täglich zu arbei-ten, um den Rest des Tages und der Nacht müßig zu gehen und flott zu leben. Bis hierher war meine Aufgabe leicht; ich hatte nur wirkliche, uns allen leider nur zu bekannte Übel zu schildern. Aber das Prole-tariat zu überzeugen, daß die zügellose Arbeit, der es sich seit Beginn des Jahrhunderts ergeben hat, die schrecklichste Geißel ist, welche je die Menschheit getroffen, daß die Arbeit erst dann eine Würze der Vergnügungen der Faulheit, eine dem menschlichen Körper nützliche Leidenschaft sein wird, wenn sie weise geregelt und auf ein Maximum von drei Stunden täglich beschränkt wird – das ist eine Aufgabe, die meine Kräfte übersteigt. Nur Ärzte, Fachleute für Gesundheitsvorsorge ^ kommunistische Ökonomen können sie unternehmen.

‹Ein neues Lied, ein besseres Lied› – Wenn die Verkürzung der Arbeitszeit der gesellschaftlichen Produktion neue mechanische Kräfte zuführt, so wird die Verpflichtung der Arbeiter, ihre Produkte auch zu verzehren, eine enorme Vermehrung der Arbeitskräfte zur Folge haben. Die von ihrer Aufgabe, Allerweltsverbraucher zu sein, erlöste Bourgeoisie wird nämlich schleunigst die Menge von Soldaten, Beamten, Dienern, Kupplern usw., die sie der nützlichen Arbeit entzogen hatte, freigeben. Infolgedessen wird der Arbeitsmarkt so überfüllt sein, daß man ein eisernes Gesetz haben muß, das die Arbeit verbietet; es wird unmöglich sein, für diesen Schwarm bisher unproduktiver Menschen Verwendung zu finden,

denn sie sind zahlreicher als die Heuschrecken. Dann wird man an die denken, die für den kostspieligen und nichtsnutzigen Bedarf dieser Leute aufzukommen hatten. Wenn keine Lakaien und Generäle mehr geschmückt, keine verheirateten oder unverheirateten Prostituierten mehr in Spitzen gehüllt, keine Kanonen mehr gegossen und keine Paläste mehr eingerichtet werden müssen, dann wird man mittels drakonischer Gesetze die Schnick-Schnack-, Spitzen-, Eisen-, Bau- Arbeiter und -Arbeiterinnen zu gesundem Wassersport und Tanzübungen anhalten, um ihr Wohl-befinden wieder herzustellen und die menschliche Art zu verbessern. Von dem Augenblick an, wo die europäischen Produkte am Ort verbraucht und nicht mehr zum Teufel geschickt werden, werden auch die Seeleute, die Verladearbeiter und die Fahrer anfangen, Däumchen drehen zu lernen. Dann werden die glücklichen Südseeinsulaner sich der freien Liebe hingeben können, ohne die Fußtritte der zivilisierten Ankömmlinge und die Predigten der europäischen Moral zu fürchten.

Um die Zeit totzuschlagen, die uns Sekunde für Sekunde tötet, wird man im Reich der Faulheit stän-dig Schauspiele und Theateraufführungen veranstalten - gefundene Arbeit für unsere bürgerlichen Gesetzgeber. Man wird sie zu Truppen zusammenstellen, die auf die Dörfer und Flecken ziehen und Gesetzgebungs- vorstellungen aufführen. Generäle in Reitstiefeln, die Brust mit Tressen verschnürt, mit Orden und dem Kreuz der Ehrenlegion behängt, werden durch die Straßen und Plätze laufen und die lieben Leute einladen.

In den letzten Jahrhunderten kämpften England und Frankreich ein Duell auf Leben und Tod, wer von ihnen das ausschließliche Vorrecht haben werde, in Amerika und Indien zu verkaufen. Tau-sende junger, kräftiger Männer haben in den Kolo nial kriegen des 16., 17. und 18. Jahrhunderts mit ihrem Blut das Meer gefärbt. Wie an Waren, so herrscht auch Überfluß an Kapitalien. Die Finanziers wissen nicht mehr, wo dieselben unterbringen; so machen sie sich dann auf, bei jenen glücklichen Völkern, die sich noch Zigaretten rauchend in der Sonne räkeln, Eisenbahnen zu bauen, Fabriken zu errichten und den Fluch der Arbeit zu importieren. Und dieser französische Kapitalexport endet eines schönen Tages mit diplomatischen Verwicklungen: in Ägypten wären sich Frankreich, England und Deutschland beinahe in die Haare geraten, um sich zu vergewissern, wessen Wucherer zuerst bezahlt werden, und mit Kriegen wie in Mexiko, wo man französische Soldaten hinschickte, die Rolle von Gerichtsvollziehern zur Eintreibung fauler Schulden zu spielen.24 Diese persönlichen und gesellschaftlichen Leiden, so groß und unzählbar sie auch sind, so ewig sie auch erscheinen mögen, werden verschwinden wie die Hyänen und die Schakale beim Herannahen des Löwen, sobald das Proletariat sagen wird: «Ich will es». Aber damit ihm seine Kraft bewußt wird, muß das Proletariat die Vorurteile der christlichen, ökonomischen und liberalistischen Moral mit Füßen treten; es muß zu seinen natürlichen Instinkten zurückkehren, muß die Faulheitsrechte ausrufen, die tausendfach edler und heiliger sind als die schwindsüchtigen Menschenrechte, die von den übersinnlichen Anwäl-ten der bürgerlichen Revolution wiedergekäut werden; es muß sich zwingen, nicht mehr als drei Stunden täglich zu arbeiten, um den Rest des Tages und der Nacht müßig zu gehen und flott zu leben.

‹Das Recht auf Faulheit› Widerlegung des «Rechts auf Arbeit» von 1848 // von Paul Lafargue, 1883 ‹Ein verderbliches dogma› – Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder, in denen die kapitalistische Zivilisation herrscht. Diese Sucht, die Einzel- und Massenelend zur Folge hat, quält die traurige Menschheit seit zwei Jahrhunderten. Diese Sucht ist die Liebe zur Arbeit, die rasende Arbeitssucht, getrieben bis zur Erschöpfung der Lebensenergie des Einzelnen und seiner Nachkom-men. Statt gegen diese geistige Verirrung anzukämpfen, haben die Priester, die Ökonomen und die Moralisten die Arbeit heiliggesprochen. Blinde und beschränkte Menschen, haben sie weiser sein wollen als ihr Gott; schwache und unwürdige Geschöpfe, haben sie das, was ihr Gott verworfen hat, wiederum zu Ehren zu bringen gesucht. Ich, der ich weder Christ, noch Ökonom, noch Moralist bin, ich appelliere von ihrem Spruch an den ihres Gottes, von den Vorschriften ihrer religiösen, ökonomischen oder freidenkerischen Moral an die schauerlichen Folgen der Arbeit in der kapi-talistischen Gesellschaft. In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Arbeit die Ursache des geistigen Verkommens und körperlicher Verunstaltung. Man vergleiche die von einem menschlichen Diener-pack bedienten Vollblutpferde in den Ställen eines Rothschild mit den schwerfälligen normannischen

Gäulen, welche das Land beackern, den Mistwagen ziehen und die Ernte einfahren. Man betrachte den edlen Wilden, wenn ihn die Missionare des Handels und die Vertreter in Glaubensartikeln noch nicht durch C hristentum, Syphilis und das Dogma der Arbeit verdorben haben, und dann vergleiche man mit ihm unsere elenden Maschinensklaven.4 Will man in unserem zivilisierten Europa noch eine Spur der ursprünglichen Schönheit des Menschen finden, so muß man zu den Nationen gehen, bei denen das wirtschaftliche Vorurteil den Haß gegen die Arbeit noch nicht ausgerottet hat. Spanien, das -ach!- verkommt, darf sich rühmen, weniger Fabriken zu besitzen als wir Gefängnisse und Kasernen; aber der Künstler genießt, den kühnen, kastanienbraunen, gleich Stahl elastischen Andalusier zu bewundern; und unser Herz schlägt höher, wenn wir den in seinem durchlöcherten Umhang majestätisch bekleideten Bettler einen Herzog von Orsana mit ‹Amigo› anreden hören. Für den Spanier, in dem das ursprüngliche Tier noch nicht ertötet ist, ist die Arbeit die schlimmste Skla-verei.5 Auch die Griechen hatten in der Zeit ihrer höchsten Blüte nur Verachtung für die Arbeit; den Sklaven allein war es gestattet zu arbeiten, der freie Mann kannte nur körperliche Übungen und Spiele des Geistes. Das war die Zeit eines Aristoteles, eines Phidias, eines Aristophanes, die Zeit, da eine Handvoll Tapferer bei Marathon die Horden Asiens vernichtete, welches Alexander bald darauf eroberte. Die Philosophen des Altertums lehrten die Verachtung der Arbeit, diese Herabwürdigung des freien Menschen; die Dichter besangen die Faulheit, diese Gabe der Götter: «O Meliboea, Deus nobis haec otia fecit.»6 C hristus lehrt in der Bergpredigt die Faulheit: «Sehet die Lilien auf dem Felde, wie sie wachsen; sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht, und doch sage ich Euch, daß Salomo in all seiner Pracht nicht herrlicher gekleidet war.»7 Jehova, der bärtige und sauertöpfische Gott, gibt seinen Verehrern das erhabenste Beispiel idealer Faulheit: nach sechs Tagen Arbeit ruht er auf alle Ewigkeit aus. Welches sind dagegen die Rassen, denen die Arbeit ein organisches Bedürfnis ist? Die Auvergnaten8; die Schotten, diese Auvergnaten der Britischen Inseln; die Galizier, diese Auverg-naten Spaniens; die Pommern, diese Auvergnaten Deutschlands; die Chinesen, diese Auvergnaten Asiens. Welches sind in unserer Gesellschaft die Klassen, welche die Arbeit um der Arbeit willen lieben? Die Kleinbauern und Kleinbürger, welche, die einen auf ihren Acker gebückt, die anderen ihren Geschäften hingegeben, dem Maulwurf gleichen, der in seiner Höhle herumwühlt, und sich nie aufrichtet, um mit Muße die Natur zu betrachten. Und auch das Proletariat, die große Klasse, die alle Produzenten der zivilisierten Nationen umfaßt, die Klasse, die, indem sie sich befreit, die Menschheit von der knechtischen Arbeit befreien und aus dem menschlichen Tier ein freies Wesen machen wird, das Proletariat hat sich, seine Instinkte verleugnend und seine geschichtliche Aufgabe verkennend, von dem Dogma der Arbeit verführen lassen. Hart und schrecklich war seine Züchtigung. Alles indi-viduelle und soziale Elend entstammt seiner Leidenschaft für die Arbeit.

arbeite, bis die Sinne s�winden; arbeite, bis die Kraft versiegt; arbeite, wirst ja Ru�e finden; wenn dein Gebein im Grabe �iegt!

Georg Weerth

Obiges sind die Mico-Textfragmente auf den einzelnen Noten … ‹geordnet› von 100 zu 1. … nun nur noch großkopieren, ausschneiden und sinnvoll zusammenführen, und ihr könnt Stücke des ‹Rechts auf Faulheit› von Paul Lafargue lesen! Viel Spaß dabei! Gesetzt aus der &-uno.