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L E H R Ü B U N G E NSchulung der Reaktions-
und Sprintfähigkeit
Berufskolleg Waldenburg, Ausbildungsstätte für staatlich anerkannte Sport- und Gymnastiklehrer, Sport- und Physiotherapeuten
Berufskolleg in freier Trägerschaft gemeinnütziger e.V.Eichenstraße 11, 74638 Waldenburg
Telefon (0 79 42) 91 21-0
Datum der Lehrprobe: 22.6.2007Lehrkraft: Frau Klotz
von: Elena Hager Melanie Michelbach Isabell Schwegler(4.6.1986) (13.1.1990) (8.4.1987)
LG 64 B
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1. Analyse der Lernbedingungen und Lerngruppe11..11 AAnnaallyyssee ddeerr LLeerrnnggrruuppppee 3
11..22 IInnssttiittuuttiioonneellllee RRaahhmmeennbbeeddiinngguunnggeenn 3
2. Zum Thema22..11 SSaacchhaannaallyyssee
• Die Lauftechnik des Sprints 4
• Definition Schnelligkeit 4
• Die 4 Phasen des 100-m-Sprints 5
• Reaktionsschulung und Beschleunigungsfähigkeit 5
• Verschiedene Reaktionsformen 6
• Weitere Unterteilung zwischen Einfach- und Auswahlreaktion 6
22..22 DDiiddaakkttiisscchhee AAnnaallyyssee mmiitt ddiiddaakkttiisscchheerr RReedduukkttiioonn 6
• Didaktische Reduktion 7
22..33 CCuurrrriiccuullaarree BBeeggrrüünndduunngg uunndd SStteelllluunngg ddeerr SSttuunnddee
iinn ddeerr UUnntteerrrriicchhttsseeiinnhheeiitt 7
3. Lernziele 7
4. Methodische Überlegungen zur Stunde44..11 MMeetthhooddiisscchhee ÜÜbbeerrlleegguunnggeenn uunndd EEnnttsscchheeiidduunnggeenn
• Aufwärmphase 8
• Spielphase 8
• Schlussphase 10
44..22 ZZuu eerrwwaarrtteennddee HHaauuppttffeehhlleerr uunndd KKoorrrreekkttuurrmmaaßßnnaahhmmeenn 10
5. Geplanter Unterrichtsverlauf 11
6. Literatur/Quellen 12
3
Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
1. Analyse der Lernbedingungen und Lerngruppe
1.1 Analyse der LerngruppeDie Lerngruppe ist das 2. Semester des Berufskollegs Waldenburg. Die Klasse ist sozial
homogen. Sie besteht aus insgesamt 30 Schülerinnen und Schülern (SuS), davon sind
20 Mädchen und 10 Jungen. Eine Schülerin dieser Klasse sitzt im Rollstuhl. Seit diesem
Semester ist außerdem eine neue Schülerin dazu gekommen. Die Klasse kennt sich
schon seit gut einem halben Jahr, hat sich mittlerweile jedoch in mehrere Kleingruppen
aufgespalten.
Die Jungs der Klasse verstehen sich untereinander recht gut, außerhalb der Schule verbrin-
gen sie meist aber in 2-er und 3-er Gruppen ihre Freizeit. Die meisten Mädchengrüppchen
haben sehr unterschiedliche Charaktere, die nicht immer untereinander harmonieren, was
zu Meinungsverschiedenheiten führen kann und es deshalb zu dieser extremen
Grüppchenbildung gekommen ist.
Bei anstehenden Klassenveranstaltungen ist es meistens der Fall, dass zwar der Großteil
der Klasse anwesend ist, jedoch immer die gleichen Leute helfen.
Seit Beginn des Jahres haben sich 2 Pärchen gebildet.
Die Lerngruppe kann bereits auf Grundfertigkeiten des Sprints und der Reaktionsfähigkeit
aus der Leichtathletik des 1. Semesters zurückgreifen. Die Motivation und Interesse am
Sport sind sehr gut und es zeichnet sich vor allem durch Aufmerksamkeit und
Lernbereitschaft aus.
1.2 Institutionelle RahmenbedingungenDie Sporthalle des Berufskollegs Waldenburg besteht aus drei Hallendritteln, die durch
Vorhänge räumlich voneinander abgetrennt werden können. Der Unterricht findet freitags
von 9:50 – 11:20 Uhr in den Dritteln A1–2 statt.
Neben dem Eingang befinden sich die Umkleiden der Jungen, direkt gegenüber dem
Regieraum. Hier sind die Musikanlage sowie Handgeräte gelagert. Daneben befinden sich
die Toiletten. Am Ende des Flures bzw. neben den Umkleiden der Jungen und dem
Putzraum befinden sich die Mädchenumkleiden. Meist wird die gesamte Halle zum
Unterricht genutzt. Im Hallendrittel A1, befinden sich die Turngeräte die mit 2 Toren ver-
schließbar sind. In der gesamten Halle sind in jeder Ecke Matten abgestellt, die durch
Gurte festgehalten werden. Von der Decke, aber auch an der Wand sind mehrere
Basketballkörbe befestigt. Der hintere Hallenabschnitt A3 wird in der oben angegebenen
Zeit nicht genutzt. Jedoch ist es möglich, dass Lehrer aber auch Schüler und Schülerinnen
die hintere Hallentür als Abkürzung verwenden.
41 http://www.paed-quest.de2 Zitat: Dietrich Martin3 http://www.sportunterricht.de4 http://www.uni-greifswald.de
Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
2. Zum Thema
2.1 SachanalyseDie natürlichste Sportart des Menschen ist das Laufen. Schon in der Antike, bei den
Olympischen Spielen gab es Laufwettbewerbe. Das Laufen gehört zur Leichtathletik und
ist bei den heutigen Olympischen Spielen mit mehreren Disziplinen vertreten.
Die Lauftechnik des Sprints1:
Durch die hohe Geschwindigkeit weist der Sprinter eine leichte Oberkörpervorlage auf.
Der Kopf ist die Verlängerung zur Wirbelsäule. Die Oberkörper, Schulter- und Halsmusku-
latur ist entspannt. In Laufrichtung wird die aktive Armbewegung wechselseitig ausgeführt.
Die Lauftechnik wird in 4 Phasen eingeteilt. Die hintere Schwungbeinphase ist eine Ent-
spannung der Muskulatur und dient der Vorbereitung eines effektiven Kniehubs. Die darauf
folgende vordere Schwungbeinphase ist durch einen aktiven und schnellen Kniehub und
das Rückführen des Unterschenkels zum aktiv greifenden Fußaufsatz gekennzeichnet. Im
Anschluss prägt der aktive Fußaufsatz über den Außenrist die vordere Stützbeinphase. Eine
volle Streckung im Hüft-, Knie- und Fußgelenk tragen zur hinteren Stützbeinphase bei.
Definition Schnelligkeit:
„Schnelligkeit bei sportlicher Bewegung ist die Fähigkeit auf einen Reiz bzw. auf ein Signal
hin schnellstmöglich zu reagieren und/oder Bewegung bei geringen Widerständen mit
höchster Geschwindigkeit durchzuführen.“2
Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit zählen zu den koordinativen Fähigkeiten, genau wie
die Schnelligkeit. Der Sprint in der Leichtathletik ist hierfür das beste Beispiel, weil in einer
möglichst kurzen Zeit eine bestimmte Strecke gelaufen wird. Ausschlaggebend hierfür sind
die Länge der Schritte und die Frequenz der Schritte.3
• Reaktionsschnelligkeit:4
Die Reaktionsschnelligkeit ist die Zeit der motorischen Antwortreaktion auf ein bestimm-
tes Signal. Es gibt akustische (Bsp. Sprintstart), optische (Bsp. Boxen) und auch taktile
(Bsp. Judo) Signalarten. Weiter ist eine Antwortreaktion zu unterscheiden, die eine
Einfach- (Bsp. Startschuss) oder Auswahlreaktion (Bsp. Torwart) sein kann.
• Aktionsschnelligkeit:
Die Aktionsschnelligkeit wird erreicht durch Kontraktions- und Bewegungsgeschwindig-
keit des Nerv-Muskelsystems. Die Aktionsgeschwindigkeit wird unterteilt in zyklische
und azyklische Phasen.
55 http://www.uni-greifswald.de6 De Marées, 1979, „Medizin von heute, Sportphysiologie“
Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
• Frequenzschnelligkeit:5
Die Frequenzschnelligkeit ist die Anzahl der möglichen Bewegungen in einer
bestimmten Zeiteinheit. Dies tritt im Sport als Schritt (Bsp. Sprint) oder Zugfrequenz
(Bsp. Schwimmen) in Erscheinung.
Die 4 Phasen des 100-m-Sprints:6
Am Anfang steht der Start bis zur ersten Körperreaktion, der Verstärkung des Drucks auf die
Startblöcke. Die Dauer hängt von der Reaktionsschnelligkeit des jeweiligen Läufers ab.
Nach dem ersten Beschleunigungsabschnitt, beginnt die azyklischen Startbewegung aus
dem Tiefstart und endet mit dem Aufrichten des Oberkörpers aus der Startvorlage nach ca.
15 m. Hier ist die stärkste Geschwindigkeitszunahme festzustellen.
Der zweite Beschleunigungsabschnitt ist die Umstellung der Lauftechnik von stoßendem zu
ziehendem Lauf, um die Maximalgeschwindigkeit zu erreichen. Die Grundschnelligkeit ist die
Fähigkeit, sich mit höchstmöglicher Geschwindigkeit fortzubewegen und dominiert über diese
Phase des Sprints. Die abnehmende Geschwindigkeit endet mit dem überqueren der Ziellinie.
Reaktionsschulung und Beschleunigungsfähigkeit:
Die Reaktion wird in folgende Phasen unterteilt:
• Wahrnehmungsphase:
Hierbei ist ein Signal gemeint, das von Rezeptoren der Sinnesorgane wahrgenommen
wird (Bsp. Hören des Startschusses).
• Afferente Nervenbahnen:
Die Bewegungen der Muskeln und Muskelgruppen werden vom Nervensystem exakt
gesteuert und aufeinander abgestimmt. Dabei werden die Reize aus der Umwelt von
verschiedenen Rezeptoren (Auge, Ohr, Hautrezeptor) aufgenommen. Über die afferen-
ten (= aufsteigenden, sensorischen) Nervenbahnen gelangen die durch den Reiz ausge-
lösten Erregungen zum Zentralnervensystem (ZNS = Gehirn, Rückenmark).
• Informationsverarbeitungsphase:
Die spezialisierte Fähigkeit von Neuronen, Informationen von elektrischen Signalen auf-
zunehmen, zu verarbeiten und weiterzuleiten, beruht auf elektrischen und biochemi-
schen Vorgängen.
• Efferente Nervenbahnen:
Im ZNS erfolgt die Verarbeitung und Umschaltung auf die efferenten (= absteigenden,
motorischen) Nervenbahnen, die die Erregung zum Erfolgsorgan, dem Muskel, leiten
und die Bewegung veranlassen.
67 De Marées, 1979, „Medizin von heute, Sportphysiologie“8 http://www.wikipedia.de9 dto.
Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
• Latenzzeitphase:7
Die Koppelung der Erregung und der Kontraktion wird durch einen Nervenimpuls ausgelöst.
Durch kurzen Diffusionsweg wird die Latenzzeit, die Zeit zwischen Erregung und Kontrak-
tion, kurz gehalten. Die Latenzzeit wird auch Gesamtreaktionszeit genannt und ist von Vis-
kosität, Fasertyp und Temperatur des Muskels abhängig (➪ Bedeutung des Aufwärmens).
➪ Aufgrund dieser physiologischen Grundlagen kann ein Sprinter nicht unter
einer Zehntelsekunde reagieren!
Verschiedene Reaktionsformen:8
• Akustisches Signal: Pfiff, Pistolenschuss, Klatschen
• Visuelles Signal: Ampel, Staffelübergabe
• Taktiles Signal: Fechten, Kampfsport
Weitere Unterteilung zwischen Einfach- und Auswahlreaktion:9
Bei einer Einfachreaktion ist klar, was als nächstes kommt, z. B. ein Startschuss. Bei der
Auswahlreaktionen ist zu Beginn nicht klar was passiert, z. B. ein Torwart weiß nicht, in
welches Eck der Spieler den Ball schießt.
2.2 Didaktische Analyse mit didaktischer ReduktionSchwerpunktmäßig sollen in der geplanten Unterrichtsstunde zum Thema „Schulung der
Reaktions- und Sprintfähigkeit“ spielerische Übungsformen mit der Klasse unterrichtet wer-
den. Akustische, optische und taktile Signale schulen die unterschiedlichsten Anbahnun-
gen über die Sinne zum Gehirn und werden deshalb als „Reaktionsauslöser“ eingesetzt.
Folgende Belastungskomponenten sollten dabei berücksichtigt werden:
• Streckendauer: ➪ nicht länger als 10 bis 15 m
• Belastungsdichte: ➪ Pause sollte vollständig sein
• Wiederholungszahl: ➪ nicht mehr wie 12 Wiederholungen
Die Sprintschulung ist nur dann sinnvoll, wenn die Schüler submaximal belastet werden, denn
bei Nichtbeachtung dieser Richtlinien kann es zur Über- bzw. Unterforderung kommen. Zu-
dem soll die Nervenanbahnung auf möglichst unterschiedliche Art und Weise gut und schnell
angesprochen werden, denn dadurch wird die Beschleunigung für den Sprint gesichert.
Ebenso entscheidend für die ersten Meter eines Sprints ist die Antrittsschnelligkeit, die
ebenfalls in Übungsformen eingebracht werden soll.
Diese Fähigkeiten sind oftmals auch grundlegende Elemente für weitere Spiel- und
Übungsformen (Bsp. Spielsportarten) und deshalb ist die Schulung der Sprint- und
Reaktionsschnelligkeit auch im Schulsport wichtig, speziell im Hinblick auf
Veranstaltungen wie z. B. die Bundesjugendspiele.
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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
Didaktische Reduktion:
In einer Schulstunde kann man den Schülern nicht alle Fähigkeiten nahe bringen, da mehre-
re verschiedene Komponenten wie z.B. Reaktionsschnelligkeit, Kraftschnelligkeit und Sprint-
ausdauer von Bedeutung sind. Aus diesem Grund wird in dieser Stunde insbesondere die
Reaktions- und Antrittsschnelligkeit durch akustische, visuelle und taktile Signale geschult.
2.3 Curriculare Begründung und Stellung der Stunde in der Unterrichtseinheit
Der Bildungsplan schreibt vor, dass auch die koordinativen Fähigkeiten und die allgemeine
Laufschulung in dieser Stunde gelehrt werden.
Die geplante Stunde sollte am Anfang einer Übungsreihe zur Sprintschulung stehen, da sie
sich schwerpunktmäßig auf den Start- und Beschleunigungsabschnitt bezieht, der eine
große Bedeutung für das Ergebnis des Sprints hat.
In den folgenden Unterrichtseinheiten könnte durch ein vorangehendes Maximalkraft-
training die Kraftschnelligkeit verbessert werden. Zudem sollte die Sprintstrecke allmählich
gesteigert werden.
Das Training der Schnelligkeitsausdauer sollte in jeder Unterrichtseinheit mit einfließen, da
diese am schwersten zu erzielen ist.
3. Lernziele
Nahziele:
• Motorische Ziele:
Die SuS sollen auf akustische, optische und taktile Signale schnell reagieren und somit
die Reaktionszeit optimieren. Durch die Unterrichtsstunde soll zudem ihre Antritts-
schnelligkeit und damit auch ihre maximale Geschwindigkeit verbessert werden.
Darüberhinaus soll durch verschiedene Übungsformen die Körperwahrnehmung der SuS
geschult werden.
• Soziale Ziele:
Die SuS sollen lernen, sich auf ihre Mitschüler einzulassen und ihnen zu vertrauen.
• Kognitive Ziele:
Die SuS sollen in der Lage sein, die erlernten Elemente am Ende der Stunde mündlich
wiederzugeben, damit die nächste Unterrichtseinheit aufbauend gestaltet werden kann.
Fernziel:
Das Gelernte (Reaktionsfähigkeit und Beschleunigung) sollte am Ende der Übungsreihe in
einen 50-m-Sprint umgesetzt werden.
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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
4. Methodische Überlegungen zur Stunde
4.1 Methodische Überlegungen und EntscheidungenAufwärmphase:
Zu Beginn der Stunde treffen sich alle SuS zusammen mit der Lehrkraft in einem Sitzkreis.
Der Lehrer überprüft zunächst die Anwesenheit der SuS, bittet die SuS mögliche
Gefahrenquellen (Schmuck, Taschen, offene Garagentore, ...) zu beseitigen und stellt ihnen
kurz das Thema der Unterrichtsstunde vor. In jeder Sportart ist es wichtig, den Körper auf
die kommende Belastung durch Erwärmung des Organismus einzustellen. Insbesondere
der Sprint verlangt von Anfang an maximale Beanspruchung der Muskulatur, die deshalb
gut aufgewärmt sein muss.
Am Anfang dieser Stunde wird das Spiel „Verkehrspolizist“ gespielt. Nach der Begrüßung
im Sitzkreis wird der Klasse erklärt, dass das Spiel eine Verkehrssituation darstellt. Dabei
wird der Lehrer zum Verkehrspolizisten, die Schüler zu Verkehrsteilnehmern. Bei diesem
Spiel ist es wichtig die Schüler auf die Kollisionsgefahr hinzuweisen, deshalb gilt auch
hier: „Rechtsfahrgebot“! Durch das Abzählen der Schüler von 1 bis 4 werden Gruppen
gebildet, die der Lehrer den 4 Hütchen im abgetrennten Feld zuteilt. Anschließend wird
erklärt, welche Gruppen bei welchem optischen Signal die Ecken tauschen müssen.
Zunächst beschränkt sich die nonverbale Bewegungsansage auf den Wechsel über die
Längs- und Querseite. Nach ca. 2 Minuten wird zudem über die Diagonale gewechselt.
Eine weitere Form des Wechsels geschieht nach weiteren 3 Minuten über die Mitte. Die
Gruppen die zuvor über die Querseite gewechselt haben, müssen nun – je nach Bewe-
gungsansage – die Seite auch einmal um den Verkehrspolizisten wechseln.
Für die Aufwärmphase sind 7 bis 8 Minuten eingeplant.
Spielphase:
1.) Für die Spielphase wurde das Spiel „Labyrinth“ ausgesucht. Bis auf zwei Teilnehmer
stehen alle Schüler genau in Linien bzw. Reihen neben- bzw. hintereinander. Die
Abstände zwischeneinander sollten passierbar sein, aber mit Handfassung überbrück-
bar. Auf das Kommando „Hepp“ dreht sich jeder Schüler in der Gruppe um 90° nach
rechts und alle bilden nach neuer Handfassung eine neue Blockformation. Schüler A
versucht Schüler B zu fangen, der jedoch mit dem „Hepp“-Kommando die Formation
des Labyrinths ändern kann, so dass für Schüler A eine störende neue Formation ent-
steht. Die Schüler dürfen sich nur in den Gassen des Labyrinths bewegen. Wo Arme
und Hände als Abgrenzung dienen, darf man nicht durch.
Für dieses Spiel sind 7 Minuten eingeplant.
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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
2.) Zwei Schüler werden zum Aufräumen der Hütchen angewiesen, alle anderen stellen
sich im Kreis auf. Gespielt wird das Spiel „Komm mit, lauf weg“.
Ein Schüler wird ausgesucht, der das Spiel beginnt, die restlichen Schüler bleiben im
Kreis stehen. Schüler A beginnt locker um den Kreis zu laufen. Innerhalb der ersten
Runde tippt er einem beliebigen Schüler B auf die Schulter.
Beim Kommando „Komm mit!“ rennt Schüler B Schüler A hinterher und versucht vor
diesem wieder auf seinen Platz zu gelangen. Beim Kommando „Lauf weg!“ läuft
Schüler B in die entgegengesetzte Richtung und versucht ebenfalls wieder als Erster an
seinen Platz zu kommen. Der Verlierer wird in der nächsten Runde Schüler A sein und
beginnt das Spiel wieder von vorne.
Um das Spiel zu erschweren, werden nach einigen Runden die Augen der Schüler im
Kreis geschlossen, so dass man sich vollständig auf das taktile und akustische Signal
konzentrieren muss.
Für diese Übungsform sind 7 Minuten vorgesehen.
3.) Die Schüler stehen sich paarweise in Gassenform an der Mittellinie des Handballfeldes
gegenüber, der Abstand zwischen ihnen sollte ca. 1 Meter betragen.
Gespielt wird das Spiel „Schnick-Schnack-Schnuck“, d.h. beide Schüler müssen auf das
Kommando „Schnick-Schnack-Schnuck“ eine von 3 Bewegungsformen mit der Hand
ausgeführt haben:
1. „Schere“ ➪ Zeige- und Mittelfinger in V-Position strecken
2. „Stein“ ➪ Faust ballen
3. „Papier“ ➪ flache Hand bilden
Dabei können sich folgende Kombinationsmöglichkeiten ergeben:
Bei der Kombination „Schere-Stein“ gewinnt der Schüler, der den Stein zeigt
(Stein macht die Schere stumpf). Bei „Schere-Papier“ gewinnt die Schere, da sie das
Papier zerschneiden kann. Bei der 3. Kombination „Stein-Papier“ ist der Schüler mit
Papier der Sieger, denn es kann den Stein einwickeln.
Der Schüler, der verliert, rennt in die entgegengesetzte Richtung, während der
Partner versucht ihn zu fangen. Hütchen auf jeder Seite markieren das Ziel für den
Gefangenen. Um ein Zusammenstoßen mit anderen Paaren zu verhindern, dürfen alle
nur geradeaus laufen!
Für dieses Spiel sind 7 Minuten eingeplant.
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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
Schlussphase:
Zum Ausklang der Stunde gibt es eine Schlussphase. Die Hütchen des vorherigen Spiels
werden wieder von 2 Schülern zur Seite gestellt.
Als Abschlussspiel wurde das Spiel „Hans dreht sich um“ ausgesucht. Ein Schüler wird
auserwählt, der den Hans spielt. Dieser stellt sich mit dem Gesicht zur Wand. Parallel
dazu stellen sich alle anderen Schüler mit ca. 20 Meter Abstand in einer Linie auf. Auf das
Kommando „Hans dreht sich um“ dürfen die Schüler sich auf „Hans“ zubewegen.
Allerdings nur, solange der spricht. Redet „Hans“ nicht mehr, müssen die Schüler stehen
bleiben und ihre Bewegung einfrieren, d.h. sie erstarren in ihrer momentanen Pose.
„Hans“ dreht sich um und versucht die Schüler zu erwischen, die sich bewegt haben. Hat
sich jemand bewegt, muss dieser wieder zurück zum Ausgangspunkt. Hat es ein Schüler
nach vorne an die Wand geschafft, übernimmt er die Position des „Hans“.
Um es „Hans“ etwas zu erleichtern, wird die Gruppe auf Grund ihrer Schülerzahl geteilt.
Für die Entspannung sind 5 Minuten vorgesehen.
4.2 Zu erwartende Hauptfehler und KorrekturmaßnahmenDa in dieser Unterrichtsstunde hauptsächlich die koordinativen Fähigkeiten geschult wer-
den, sind Hauptfehler kaum zu erwarten.
In der Übungsphase könnte die Anzahl der Schüler nicht aufgehen. Ist dies der Fall, wird
es eine 3er-Gruppe geben.
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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
5. Geplanter Unterrichtsverlauf
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Lehrübungen: Schulung der Reaktions- und Sprintfähigkeit
6. Literatur/Quellen
• Martin, Dietrich; Carl, Klaus & Lehnertz, Klaus (1991). „Handbuch Trainingslehre“.
Schorndorf. Hofman Verlag.
• De Marées, Prof. Dr. Horst (1979). „Medizin von heute, Sportphysiologie“.
Köln-Mülheim. Troponwerk.
• http://www.deutschhaus.de
• http://www.paed-quest.de
• http://www.sportunterricht.de
• http://www.uni-greifswald.de
• http://www.wikipedia.de