lehrpläne für die fachschule für ... · betriebspsychologie 2. schuljahr lerngebiet mitarbeiter...
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BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS
Lehrpläne für die Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
1. und 2. Schuljahr Februar 2011
Die Lehrpläne wurden mit Verfügung vom 22.02.2011 (AZ VII.3-5S9414K9-1-7.97471) für ver-bindlich erklärt und gelten mit Beginn des Schuljahres 2011/2012. Herausgeber: Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Schellingstr. 155, 80797 München, Tel. 089 2270 2211, Fax 089 2170 2215 Internet: www.isb.bayern.de
Herstellung und Vertrieb: Offsetdruckerei + Verlag Alfred Hintermaier, Inh. Bernhard Hintermaier, Nailastraße 5, 81737 München, Telefon 089 6242970, Telefax 089 6518910 E-Mail: [email protected]
Inhaltsverzeichnis Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
INHALTSVERZEICHNIS
EINFÜHRUNG SEITE
1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Fachschule 1 2 Ordnungsmittel und Stundentafel 1 3 Leitgedanken für den Unterricht 4 4 Verbindlichkeit der Lehrpläne 4 5 Übersicht über die Fächer und Lerngebiete 5 LEHRPLÄNE
Betriebspsychologie 8 Lebensmittelchemie 10 Physik 12 Lebensmittelanalytik 13 Lebensmittelmikrobiologie und Hygiene 15 Industrielle Lebensmitteltechnologie 19 Produktionstechnik 22 Informationstechnik 24 Betriebswirtschaft 26 Lebensmittelrecht 29 Praxis der Lebensmitteltechnologie 30 Verfahrenstechnik und Arbeitssicherheit 31 Abfüll- und Verpackungstechnik 34 Produktionsplanung und -steuerung 36 Arbeitsorganisation 38 Qualitätsmanagement und Lebensmittelsicherheit 39 Qualitätssicherung 42 Kostenrechnung und Finanzierung 43 Betriebliche Datenerfassung 46 Biotechnologie 47 Ernährung 49 Umweltmanagement 52 Projektmanagement und Projektarbeit 54 Technisches Englisch 55 ANHANG
Mitglieder der Lehrplankommission 56
Einführung Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
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EINFÜHRUNG 1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Fachschule
Nach Artikel 15 des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unter-richtswesen (BayEUG) dient die Fachschule der vertieften beruflichen Fortbil-dung oder Umschulung und fördert die Allgemeinbildung; sie wird im Anschluss an eine Berufsausbildung und eine ausreichende Berufstätigkeit oder an eine als gleichwertig anerkannte berufliche Tätigkeit besucht.
Die Bildungs- und Erziehungsarbeit der Fachschule wird bestimmt durch die Prinzipien des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland und der Ver-fassung des Freistaates Bayern sowie durch das Bayerische Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen, insbesondere durch den Bildungs- und Er-ziehungsauftrag, der im Artikel 131 der Verfassung des Freistaates Bayern al-len Schulen gegeben ist. Ziel der Ausbildung ist daher, Fachkräfte mit beruflicher Erfahrung zu befähi-gen, Aufgaben im mittleren Funktionsbereich zu übernehmen. Die Lehrpläne bauen auf den Kenntnissen und Fähigkeiten der beruflichen Erstausbildung so-wie den Erfahrungen der beruflichen Tätigkeit auf und orientieren sich eng an der betrieblichen Praxis. Die Ausbildung an der Fachschule soll u. a. ein Verfah-renswissen vermitteln, das die Schülerinnen und Schüler befähigt, komplexen Anforderungen in beruflichen Situationen kompetent und professionell gerecht zu werden. Neben vertieftem beruflichem Fachwissen müssen auch Kompeten-zen im Bereich des Managements wie Führung von Mitarbeitern, Arbeiten im Team, Orientierung an Kundenbedürfnissen sowie effektive und kostenbewuss-te Gestaltung von betrieblichen Prozessen erworben werden. In Verbindung mit der Ergänzungsprüfung kann die Fachhochschulreife erwor-ben werden.
2 Ordnungsmittel und Stundentafel
Den Lehrplänen liegt die Schulordnung für zweijährige Fachschulen (Fach-schulordnung – FSO) vom 06. September 1985 (GVBl 1985, S. 555), zugrunde.
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Einführung
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Stundentafel
Den Lehrplänen liegt die folgende Stundentafel zugrunde:
Fächer Wochenstunden
1. Schuljahr 2. Schuljahr
Pflichtfächer
Deutsch1) 2 -
Englisch1) 2 2
Mathematik I 5 -
Mathematik II1) 2) - 2
Wirtschafts- und Sozialkunde1) 2 -
Betriebspsychologie - 2
Lebensmittelchemie 4 -
Physik 3 -
Lebensmittelanalytik 2 -
Lebensmittelmikrobiologie und Hygiene4) 5) 2 2
Industrielle Lebensmitteltechnologie4) 5) 7 3
Produktionstechnik 4 -
Informationstechnik 3 -
Betriebswirtschaft 2 -
Lebensmittelrecht4) 5) - 3
38 14
-
+ 22 Wochenstun-den
Wahlpflichtfächer3)
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Wahlpflichtfächer
Praxis der Lebensmitteltechnologie - 3
Verfahrenstechnik und Arbeitssicherheit4) 5) - 4
Abfüll- und Verpackungstechnik - 2
Produktionsplanung und -steuerung4) 5) - 4
Arbeitsorganisation - 2
Qualitätsmanagement und Lebensmittel-sicherheit4) 5)
- 4
Qualitätssicherung - 2
Kostenrechnung und Finanzierung4) 5) - 3
Betriebliche Datenerfassung - 1
Biotechnologie4) 5) - 2
Ernährung4) 5) - 2
Umweltmanagement - 2
Projektmanagement und Projektarbeit - 3
Technisches Englisch - 2 1) Das Fach ist in die Ergänzungsprüfung zum Erwerb der Fachhochschulreife einzubringen. 2) In dem Fach ist die schriftliche Ergänzungsprüfung abzulegen. Das Fach kann abgewählt werden; die
Gesamtzahl der Wochenstunden des 2. Schuljahres verringert sich dann auf 34. 4) Mögliche Abschlussprüfungsfächer, von denen vier ausgewählt werden müssen. 5) Die Summer der Wochenstunden für die vier gewählten Abschlussprüfungsfächer beträgt mindestens 10.
3) Die Schüler wählen Fächer im vorgeschriebenen Umfang spätestens zum Ende des 1. Schuljahres aus den von der Schule im Rahmen des vom Staatsministerium vorgegebenen Budgets angebotenen Wahl-pflichtfächern.
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3 Leitgedanken für den Unterricht
Die Umsetzung kompetenz- und lernfeldorientierter Lehrpläne hat zum Ziel, die Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler zu fördern. Unter Hand-lungskompetenz wird hier die Bereitschaft und Befähigung des Einzelnen, sich in beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht durch-dacht, sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten, verstanden.
Ziel des Unterrichts ist es, dass die Schülerinnen und Schüler die Bereitschaft und Befähigung entwickeln, auf der Grundlage fachlichen Wissens und Kön-nens Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und das Ergebnis zu beurteilen. Des Weiteren ist stets die Entwicklung ihrer Persönlichkeit, die Entfaltung individueller Begabungen und Lebenspläne im Fokus des Unterrichts. Dabei werden Werte wie Selbst-ständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein vermittelt. Die Bereitschaft und Befähigung, soziale Be-ziehungen zu leben und zu gestalten, Zuwendungen und Spannungen zu erfas-sen und verstehen sowie sich mit anderen rational und verantwortungsbewusst auseinander zu setzen und zu verständigen, müssen im Unterricht gefördert und unterstützt werden.
Dazu ist es notwendig, Unterrichtskonzepte zu entwickeln, die die Schülerinnen und Schüler individuell fördern und sie im Prozess des selbstregulierten Ler-nens unterstützen.
4 Verbindlichkeit der Lehrpläne
Die Ziele und Inhalte der Lehrpläne bilden zusammen mit den Prinzipien des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung des Frei-staates Bayern und des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Un-terrichtswesen die verbindliche Grundlage für den Unterricht und die Erzie-hungsarbeit. Im Rahmen dieser Bindung trifft der Lehrer oder das Lehrerteam seine Entscheidungen in pädagogischer Verantwortung. Die Reihenfolge der Inhalte der Lehrpläne ist nicht verbindlich, sie soll sich aus der gegenseitigen Absprache der Lehrkräfte zur Abstimmung des Unterrichts ergeben. Die Zeitrichtwerte der Lernfelder sind als Anregung gedacht.
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5 Übersicht über die Fächer und Lerngebiete
Pflichtfächer
Betriebspsychologie 2. Jahr Mitarbeiter auswählen und einstellen 30 Std. Mitarbeiter führen 50 Std. Lebensmittelchemie 1. Jahr Anorganisch-chemische Sachverhalte erklären 80 Std. Die Bedeutung organischer Verbindungen in Lebensmitteln begreifen 80 Std. Physik 1. Jahr Physik als Grundlage der Technik begreifen 120 Std. Lebensmittelanalytik 1. Jahr Analysen planen, durchführen und beurteilen 60 Std. Instrumentelle Analytik anwenden 20 Std. Lebensmittelmikrobiologie und Hygiene 1. Jahr Biologische Vorgänge in Mikroorganismen verstehen 40 Std. Mikrobiologische Untersuchungen durchführen 40 Std. 2. Jahr Stoffwechselvorgänge verstehen 20 Std. Risiken durch Mikroorganismen vermeiden 60 Std. Industrielle Lebensmitteltechnologie 1. Jahr Lebensmittelrohstoffe verarbeiten 280 Std. 2. Jahr Lebensmittelzusatzstoffe einsetzen 40 Std. Lebensmittel haltbar machen 80 Std. Produktionstechnik 1. Jahr Anlagen der Betriebstechnik beherrschen 100 Std. Maschinen der mechanischen Verfahrenstechnik einsetzen 60 Std. Informationstechnik 1. Jahr Branchentypische Dokumente erstellen 50 Std. Tabellenkalkulation anwenden 70 Std.
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Betriebswirtschaft 1. Jahr Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge verstehen 20 Std. Externes Rechnungswesen begreifen 30 Std. Internes Rechnungswesen anwenden 30 Std. Lebensmittelrecht 2. Jahr Lebensmittelrechtliche Vorschriften anwenden 120 Std. Wahlpflichtfächer, 2. Jahr
Praxis der Lebensmitteltechnologie Industrielle Lebensmittelverfahrenstechnik anwenden 120 Std. Verfahrenstechnik und Arbeitssicherheit Anlagen der mechanischen Verfahrenstechnik zusammenstellen und bedienen 60 Std. Anlagen der thermischen Verfahrenstechnik verstehen und einsetzen 60 Std. Anlagen der Energiewirtschaft verstehen und überwachen 40 Std. Abfüll- und Verpackungstechnik Packmittel auswählen und einsetzen 20 Std. Funktionsweisen von Abfüll- und Verpackungsanlagen beschreiben 60 Std. Produktionsplanung und -steuerung Prozesse gestalten und Ressourcen bereitstellen 100 Std. Aufträge abwickeln und Instandhaltung planen 60 Std. Arbeitsorganisation Arbeitssysteme und Prozesse darstellen und gestalten 80 Std. Qualitätsmanagement und Lebensmittelsicherheit Qualitätsmanagementsysteme einführen und anwenden 80 Std. Anforderungen lebensmittelrelevanter Managementsysteme umsetzen 40 Std. Statistische Qualitätsmethoden anwenden 40 Std. Qualitätssicherung Aufgaben der Qualitätssicherung umsetzen 80 Std. Kostenrechnung und Finanzierung Deckungsbeitragsrechnung anwenden 60 Std. Finanzieren und investieren 40 Std. Marketinginstrumente einsetzen 20 Std. Betriebliche Datenerfassung Betriebliche Daten erfassen und auswerten 40 Std.
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Biotechnologie Aufbau und Wirkungsweise von Enzymen beschreiben 40 Std. Enzymwirkungen in der Lebensmittelproduktion verstehen 40 Std. Ernährung Ernährungsphysiologischen Wert eines Lebensmittels beurteilen 40 Std. Ernährungsrelevante Stoffwechselvorgänge beschreiben 20 Std. Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit darstellen 20 Std. Umweltmanagement Umweltmanagementsysteme planen 40 Std. Maßnahmen des Umweltcontrollings durchführen 40 Std. Projektmanagement und Projektarbeit Ein Projekt planen und realisieren 120 Std. Technisches Englisch Fachbezogen in englischer Sprache kommunizieren 80 Std.
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
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LEHRPLÄNE PFLICHTFÄCHER
BETRIEBSPSYCHOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Mitarbeiter auswählen und einstellen
30 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Anforderungsprofile für Mitarbeiter und stellen geeignete Bewerber nach Bewertung der Bewerberprofile ein.
Die Schülerinnen und Schüler sind sich bewusst, dass die Mitarbeiter einer Unter-nehmung für den Erfolg auf den Märkten entscheidend sind. Sie erkennen die Not-wendigkeit einer strategischen Personalplanung.
Sie informieren sich über die in der Lebensmittelbranche gängigen Methoden der Mitarbeiterauswahl. Sie werten Bewerbungsunterlagen und Arbeitszeugnisse auf der Basis stellenspezifischer Anforderungen aus. Die Auswirkung einer Fehlent-scheidung bei der Auswahl von Mitarbeitern ist ihnen bewusst.
Anhand konkreter Fälle erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler relevante Rechtsnormen für die Einstellung von Mitarbeitern und wenden diese entsprechend an.
Inhalte:
Stellenanzeigen
Einstellungstests
Bewerbergespräch
Arbeitsvertrag
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BETRIEBSPSYCHOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Mitarbeiter führen
50 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler wenden situations- und personenbezogen unter-schiedliche Führungsstile an und sind sich der Notwendigkeit bewusst, Mitarbeiter individuell zu führen.
Sie informieren sich über arbeitsrechtliche Bestimmungen sowie gängige Entloh-nungsformen.
Sie wenden geeignete Motivations-, Konfliktlösungs- und Kommunikationstechniken in praxisnahen Situationen an.
Sie planen und führen Mitarbeitergespräche.
Die Schülerinnen und Schüler entwickeln einen für sich geeigneten Führungsstil und erproben diesen in praxisrelevanten Simulationen. Sie sind sich der Bedeutung des Einflusses ihres Führungsstils auf die Unternehmenskultur bewusst.
Inhalte:
Beurteilung
Weisungsrecht
Abmahnung
Kündigung
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LEBENSMITTELCHEMIE 1. Schuljahr
Lerngebiet
Anorganisch-chemische Sachverhalte erklären
80 Std.
Zielformulierung
Die Schüler und Schülerinnen erwerben Stoffkenntnisse und gewinnen einen Über-blick über Trennverfahren in Chemie und Technik.
Sie erkennen und nutzen das Periodensystem als effektives Werkzeug in der Che-mie. Sie beschreiben die Bindungsarten und leiten daraus verschiedene Stoffeigen-schaften ab.
Die Schüler und Schülerinnen stellen selbstständig Reaktionsgleichungen auf und führen stöchiometrische Berechnungen durch.
Inhalte:
Aufbau von Atomen und Molekülen
Säuren und Basen
Redoxreaktionen
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LEBENSMITTELCHEMIE 1. Schuljahr
Lerngebiet
Die Bedeutung organischer Verbindungen in Lebensmitteln begreifen
80 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler unterscheiden Kohlenstoffverbindungen nach funkti-onellen Gruppen und räumlicher Struktur.
Sie erarbeiten Zusammenhänge zwischen Struktur und Eigenschaften an ausge-wählten organischen Verbindungen. Daraus leiten sie Gesetzmäßigkeiten für die wichtigsten Nahrungsbestandteile ab und erkennen deren ernährungsphysiologi-schen Wert.
Inhalte:
Fettsäuren und Fette
Kohlenhydrate
Peptide und Proteine
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PHYSIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Physik als Grundlage der Technik begreifen
120 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler erschließen sich physikalische Gesetzmäßigkeiten und wenden sie auch zur Lösung von Problemstellungen anderer Fächer an.
Dabei erfassen, ordnen, beschreiben und erklären sie Naturerscheinungen und Vorgänge.
Sie führen selbstständig Experimente durch und werten diese aus.
Die Schüler und Schülerinnen verstehen die überfachliche Bedeutung der Physik.
Inhalte:
Mechanik
Wärmelehre
Elektrizitätslehre
Strömungslehre
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
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LEBENSMITTELANALYTIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Analysen planen, durchführen und beurteilen
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler bereiten Analysen vor, führen sie durch und beurtei-len deren Ergebnisse.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Sicherheitsregeln zum Arbeiten im che-mischen Labor und setzen diese um. Sie sind sich der Notwendigkeit des Tragens von Schutzkleidung und –brille bewusst.
Sie sind in der Lage, Chemikalien nach ihrer Etikettierung hinsichtlich deren Gefahr einzuschätzen und verwenden sie sicher im Rahmen praktischer Aufgabenstellun-gen.
Sie kennen die Verwendung der verschiedenen Glaswaren und setzen sie für den geforderten Zweck ein. Für Versuche benötigte Lösungen stellen sie selbst her.
Sie wählen gemäß Aufgabenstellung aus der amtlichen Methodensammlung geeig-nete Versuche aus, führen diese selbstständig durch und dokumentieren die Er-gebnisse.
Sie beurteilen ihre Ergebnisse auf Plausibilität und vergleichen sie mit vorgegebe-nen Produktanforderungen.
Inhalte:
Gravimetrische Methoden
Titrimetrische Methoden
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LEBENSMITTELANALYTIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Instrumentelle Analytik anwenden
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen das Prinzip und die Funktionsweise ver-schiedener instrumenteller Analyseverfahren und wenden entsprechende lebens-mittelrelevante Methoden an.
Sie beurteilen ihre Ergebnisse auf Plausibilität und hinsichtlich vorgegebener Pro-duktanforderungen.
Inhalte:
Photometrische Methoden
Enzymatische Analysen
Chromatografische Methoden
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LEBENSMITTELMIKROBIOLOGIE UND HYGIENE 1. Schuljahr
Lerngebiet
Biologische Vorgänge in Mikroorganismen verstehen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler verstehen die biologischen Grundlagen von Mikroor-ganismen und deren Auswirkungen auf Herstellung, Lagerung und Verderb von Le-bensmitteln.
Sie informieren sich über die physiologischen Grundlagen der Zellfunktion.
Sie sind sich der Einflüsse auf Wachstum und Vermehrung von Mikroorganismen bewusst.
Sie kennen die Bedeutung und die Einsatzgebiete der wichtigsten Mikroorganismen in der Lebensmitteltechnik.
Inhalte:
Aufbau und Funktion der Zelle
Wachstum, Nährstoffe und Lebensbedingungen von Mikroorganismen
Vorkommen, Bedeutung
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LEBENSMITTELMIKROBIOLOGIE UND HYGIENE 1. Schuljahr
Lerngebiet
Mikrobiologische Untersuchungen durchführen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler führen mikrobiologische Untersuchungen von Le-bensmitteln durch und beurteilen die Ergebnisse.
Sie informieren sich über die mikrobiologische Untersuchung von Lebensmitteln und über die Arbeitstechniken in der mikrobiologischen Analyse.
Sie planen mikrobiologische Untersuchungen von verschiedenen Produkten, Was-ser und Produktionsanlagen.
Sie führen diese Untersuchungen durch, werten sie aus und bewerten die Ergeb-nisse.
Sie nehmen Stellung zu den Ergebnissen und gelangen zu einem Urteil über die Eignung der verschiedenen Techniken für unterschiedliche Aufgabenstellungen in der betrieblichen Praxis.
Inhalte:
Mikroskopieren
Nährmedienherstellung
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LEBENSMITTELMIKROBIOLOGIE UND HYGIENE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Stoffwechselvorgänge verstehen
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler verstehen die biochemischen Grundlagen des Zell-stoffwechsels und bewerten diese im Rahmen der industriellen Verarbeitung von Lebensmitteln.
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Kenntnisse über die biochemischen Grundlagen des Stoffwechsels und deren Auswirkungen auf Herstellung, Lagerung und Verderb von Lebensmitteln.
Sie bewerten Verfahren zur Fermentation von Lebensmitteln und wenden diese Kenntnisse auf konkrete Aufgabenstellungen an.
Inhalte:
Glykolyse
Citratzyklus
Milchsäuregärung
Essigsäuregärung
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
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LEBENSMITTELMIKROBIOLOGIE UND HYGIENE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Risiken durch Mikroorganismen vermeiden
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler verstehen die mikrobiologischen Vorgänge in Le-bensmitteln. Sie setzen diese Kenntnisse bei der Steuerung der Herstellungs- und Lagerungsprozesse zur Vermeidung des vorzeitigen Verderbs von Lebensmitteln ein.
Die Schülerinnen und Schüler kennen wichtige mikrobiologische Gefahren und Me-thoden zu deren Beherrschung.
Sie planen mikrobiologische Untersuchungen im Rahmen von Hygienekontrollen.
Sie führen diese durch, werten sie aus und bewerten die Ergebnisse.
Sie erwerben Kenntnisse über relevante Eigenkontrollsysteme zur Beherrschung gesundheitlicher Risiken durch die Lebensmittelherstellung. Sie identifizieren ent-scheidende Lenkungspunkte und erarbeiten Kontrollmaßnahmen zur Beherrschung des Prozesses.
Sie erstellen eine Hygieneschulung und führen diese durch.
Sie nehmen Stellung zu den Ergebnissen und gelangen zu einem Urteil über die Eignung der verschiedenen Techniken für unterschiedliche Aufgabenstellungen in der betrieblichen Praxis.
Inhalte:
Personal-, Produkt- und Produktionshygiene
HACCP
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INDUSTRIELLE LEBENSMITTELTECHNOLOGIE 1. Schuljahr
Lerngebiet
Lebensmittelrohstoffe verarbeiten
280 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Eigenschaften der wichtigen Lebensmit-telrohstoffe und wenden technologische Verfahren zu deren Verarbeitung an.
Sie informieren sich über die spezifischen Eigenschaften der Lebensmittelrohstoffe und ermitteln die Verfahren, die zu deren Verarbeitung geeignet sind.
Die Schülerinnen und Schüler konzipieren Verfahrensabläufe, stellen Rohstoffe be-reit und installieren Anlagen. Sie steuern die Anlagen und stellen damit Lebensmit-tel her.
Sie prüfen und beurteilen die Eignung der Rohstoffe und Verfahren, analysieren die Produkte und erarbeiten gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge.
Inhalte:
Getreideverarbeitung
Fleischverarbeitung
Obst- und Gemüseverarbeitung
Milchverarbeitung
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INDUSTRIELLE LEBENSMITTELTECHNOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Lebensmittelzusatzstoffe einsetzen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler machen sich mit den wichtigsten Lebensmittelzu-satzstoffen vertraut und verschaffen sich einen Überblick über deren technologische Wirkungen.
Sie ermitteln die Anwendbarkeit von Zusatzstoffen in Lebensmitteln in technischer und rechtlicher Hinsicht.
Die Schülerinnen und Schüler wählen Zusatzstoffe aus und erarbeiten Rezepturen.
Sie analysieren diese Rezepturen und nehmen Stellung zu gesundheitlichen und sensorischen Aspekten der Zusatzstoffanwendung.
Inhalte:
Konservierungsstoffe
Farbstoffe
Verdickungs- und Geliermittel
Antioxidantien
Emulgatoren
Süßstoffe
Säuerungsmittel
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
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INDUSTRIELLE LEBENSMITTELTECHNOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Lebensmittel haltbar machen
80 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler erkunden die wichtigen Lebensmittel-Haltbarmachungs-Verfahren und machen sich mit deren Technik und Wirkungswei-se vertraut.
Sie entwerfen Anlagen zur Haltbarkeitsverlängerung, berechnen und simulieren die Verfahren und erarbeiten Konzepte zur Überprüfung der Effizienz.
Die Schülerinnen hinterfragen die Haltbarmachungs-Verfahren und bilden sich ein Urteil über die sensorischen und ernährungsphysiologischen Auswirkungen.
Inhalte:
Thermische Haltbarmachung
Kühl- und Gefrierlagerung
aw-Senkung
Chemische Konservierung
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
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PRODUKTIONSTECHNIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Anlagen der Betriebstechnik beherrschen
100 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die für den Betrieb erforderlichen Anlagen und verstehen die Bedeutung der korrekten Werkstoffauswahl für die ordnungsge-mäße Lebensmittelproduktion.
Sie berechnen Aggregate und gestalten Anlagen gemäß den Erfordernissen der Produktion.
Sie bedienen selbstständig Anlagen und stellen fachgerecht Lebensmittel her.
Sie beurteilen die Funktionalität und Effektivität der Anlagen.
Inhalte:
Rohrleitungen, Armaturen, Pumpen
Tanks
Reinigungstechnologie
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
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PRODUKTIONSTECHNIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Maschinen der mechanischen Verfahrenstechnik einsetzen
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die wichtigsten Bauelemente der Maschinen und die Grundlagen der mechanischen Verfahrenstechnik. Sie verstehen die Funk-tionsweise von Maschinen und Anlagen.
Sie wählen geeignete Maschinen aus und bedienen diese während eines Herstel-lungsverfahrens.
Sie bewerten die Maschinen hinsichtlich Funktionalität und Effektivität.
Inhalte:
Maschinenelemente
Siebmaschinen
Sichteranlagen
Mühlen
Mischer
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
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INFORMATIONSTECHNIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Branchentypische Dokumente erstellen
50 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler wenden Standardsoftware zur Erstellung von ausbil-dungstypischen und branchenspezifischen Dokumenten an.
Sie kennen den Aufbau von Computernetzen und informieren sich über verschiede-ne Kommunikationskanäle des Netzes, nutzen die Möglichkeiten der Wissens-beschaffung und verstehen die Notwendigkeit rechtlicher Normen und Regelungen.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten mit einem Textverarbeitungs- und Präsenta-tionsprogramm und erstellen branchen- und schultypische Dokumente.
Sie entwerfen und gestalten Tabellen und Diagramme und fügen selbsterstelltes Bildmaterial unter Beachtung von Textfluss und Darstellung ein.
Sie entwerfen und zeichnen einfache Darstellungen und Flussdiagramme, entwi-ckeln daraus Präsentationsgrafiken und Veranschaulichungen. Sie dokumentieren und präsentieren die Ergebnisse und beurteilen diese nach vorgegebenen Quali-tätsmerkmalen.
Inhalte:
Textverarbeitung
Bildbearbeitung
Präsentation
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Seite 25
INFORMATIONSTECHNIK 1. Schuljahr
Lerngebiet
Tabellenkalkulation anwenden
70 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler wenden Tabellenkalkulationen an. Sie erfassen, ord-nen, beschreiben und berechnen ausbildungsspezifische und branchenübliche Auf-gaben und führen sie einer Lösung zu.
Die Schüler und Schülerinnen bearbeiten mit Hilfe von eigenen Lösungsstrategien komplexe Aufgabenstellungen. Sie führen Daten aus unterschiedlichen Tabellen zur Auswertung zusammen. Unter Berücksichtigung von statistischen Funktionen do-kumentieren sie ihre Ergebnisse und bewerten die Lösung in Hinblick auf ihre Über-tragbarkeit für Aufgaben in der Lebensmitteltechnologie.
An berufsbezogenen Aufgabenstellungen wenden sie Methoden der Aufbereitung durch Abfrage, Filterung und Berichtsstrukturen an. Sie informieren sich über die Weiterverarbeitung und Übertragung von Informationen und Betriebsdaten und op-timieren diese in Bezug auf Zuverlässigkeit, Vollständigkeit und Sicherheit.
Inhalte:
Formeln aus fachlichen, mathematischen und statistischen Aufgaben
Rechenmodelle für die Lebensmitteltechnologie
Mehrdimensionale Kalkulationsmodelle
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
Seite 26
BETRIEBSWIRTSCHAFT 1. Schuljahr
Lerngebiet
Betriebswirtschaftliche Zusammenhänge verste-hen
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler ordnen den Betrieb in das gesamtwirtschaftliche Ge-füge ein und verstehen allgemeine betriebswirtschaftliche Begriffe und Grundsätze.
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über übergeordnete betriebswirt-schaftliche Prozesse und erarbeiten strategische Entscheidungsgrundlagen.
Inhalte:
Ökonomisches Prinzip
Unternehmensziele
Material, Produktion, Absatz
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Seite 27
BETRIEBSWIRTSCHAFT 1. Schuljahr
Lerngebiet
Externes Rechnungswesen begreifen
30 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler ordnen den Betrieb in das gesamtwirtschaftliche Ge-füge ein und verstehen allgemeine betriebswirtschaftliche Begriffe und Grundsätze.
Sie verschaffen sich über die Bedeutung der Finanzbuchhaltung einen Überblick.
Die Schülerinnen und Schüler entwerfen aufgrund der bestehenden Rechtsvor-schriften ein Konzept für die Erstellung eines Jahresabschlusses.
Sie buchen praxisnahe Geschäftsvorfälle und berechnen die Auswirkung auf die betriebliche Vermögens- und Kapitalsituation.
Sie verstehen, inwieweit Geschäftsvorfälle die betriebliche Erfolgssituation verbes-sern oder verschlechtern.
Inhalte:
Bestands- und Erfolgskonten
Abschreibung auf Sachanlagen
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
Seite 28
BETRIEBSWIRTSCHAFT 1. Schuljahr
Lerngebiet
Internes Rechnungswesen anwenden
30 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Konzeption des internen Rechnungswesens und über die notwendigen betrieblichen Voraussetzungen sowie über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Kosten- und Leistungsrech-nung.
Die Schülerinnen und Schüler finden anhand geeigneter Problemstellungen aus der industriellen Praxis Lösungen, die im Rahmen des Systems der Voll- und Teilkos-tenrechnung zum Erfolg führen.
Sie berechnen diese Lösungen anhand von voll- und teilkostenrechnerischen Me-thoden.
Unter Einbeziehung der betrieblichen Wirklichkeit von Preis- und Beschäftigungs-schwankungen beurteilen die Schülerinnen und Schüler die kostenrechnerische Vorgehensweise.
Inhalte:
Kostenartenrechnung
Kostenstellenrechnung
Kostenträgerrechnung
Break-Even-Analyse
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Seite 29
LEBENSMITTELRECHT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Lebensmittelrechtliche Vorschriften anwenden
120 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler beurteilen verschiedene Lebensmittel hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Kennzeichnung. Dabei berücksichtigen sie vor allem den Gesundheitsschutz und den Täuschungsschutz der Verbraucher.
Sie wenden sowohl deutsche als auch EU-weite Gesetze und Verordnungen an und unterscheiden zwischen horizontaler und vertikaler Gesetzgebung. Dabei berück-sichtigen sie stets die Ziele und Geltungsbereiche der Gesetzestexte.
Um die Aspekte der Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten, wählen die Schüler und Schülerinnen bedarfsorientiert die hygienischen Anforderungen beim Umgang mit verschiedenen Lebensmitteln aus.
Inhalte:
EU-Basis-Verordnung
LFGB
Kennzeichnung
Zusatzstoffrecht
Hygienerecht
Vertikale Produktverordnungen
Leitsätze des Deutschen Lebensmittelbuches
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
Seite 30
WAHLPFLICHTFÄCHER
PRAXIS DER LEBENSMITTELTECHNOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Industrielle Lebensmittelverfahrenstechnik an-wenden
120 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen in der Praxis Verfahren der industriellen Lebensmittelherstellung und sind mit deren Technologie vertraut.
Die Schülerinnen und Schüler machen sich vertraut mit Verfahren der industriellen Lebensmittelherstellung.
Sie bereiten komplexe Anlagen vor, betreiben sie und dokumentieren anhand von Beschreibungen und Messungen ihre Beobachtungen.
Sie analysieren die Ergebnisse und bewerten sie hinsichtlich der Verfahrenseffekti-vität und der Produktqualität.
Inhalte:
Industrielle Nasstechnologien
Industrielle Trockentechnologien
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Seite 31
VERFAHRENSTECHNIK UND ARBEITSSICHERHEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Anlagen der mechanischen Verfahrenstechnik zu-sammenstellen und bedienen
60 Std.
Zielformulierung
Auf der Basis der bisherigen Kenntnisse der mechanischen Verfahrenstechnik pla-nen die Schülerinnen und Schüler die Zusammenstellung komplexer Anlagen und Prozesse zur Herstellung ausgewählter Lebensmittel.
Im Rahmen praktischer Aufgabenstellungen treffen sie die richtige Auswahl geeig-neter Anlagen auch unter Berücksichtigung arbeitssicherheitstechnischer Aspekte. Sie bedienen die Apparate bei der Herstellung von Lebensmitteln.
Sie identifizieren und bewerten Probleme, die sich aus der unsachgemäßen An-wendung der Verfahren ergeben, und leiten daraus Verbesserungsmaßnahmen ab.
Inhalte:
Produktionslinien mit – Trennverfahren – Zerkleinerungsverfahren – Mischprozessen
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
Seite 32
VERFAHRENSTECHNIK UND ARBEITSSICHERHEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Anlagen der thermischen Verfahrenstechnik verstehen und einsetzen
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Grundlagen der thermischen Verfah-renstechnik und die Funktionsweise der entsprechenden Maschinen und Anlagen.
Im Rahmen praktischer Aufgabenstellungen bedienen und überwachen sie die Ap-parate bei der Herstellung von Lebensmitteln auch unter Berücksichtigung arbeits-sicherheitstechnischer Aspekte.
Sie stellen Berechnungen zur richtigen Dimensionierung der Anlagen an.
Sie identifizieren und bewerten Probleme, die sich aus der unsachgemäßen An-wendung der Verfahren ergeben, und leiten daraus Verbesserungsmaßnahmen ab.
Inhalte:
Thermische Trennverfahren
Wärmetauscher
Kühl- und Gefrierverfahren
Trocknung
Lehrpläne Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Seite 33
VERFAHRENSTECHNIK UND ARBEITSSICHERHEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Anlagen der Energiewirtschaft verstehen und überwachen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Bedeutung der Energiewirtschaft in ei-nem Lebensmittel verarbeitenden Betrieb.
Sie erarbeiten sich die Funktionsweise der Anlagen und kennen wichtige Auswahl-kriterien. Sie dimensionieren die Anlagen anhand entsprechender Berechnungen.
Sie messen entsprechende Parameter und überwachen die Anlagen. Sie nehmen bei Bedarf Korrekturmaßnahmen vor.
Sie beurteilen die Anlagen hinsichtlich Ökologie, Arbeitssicherheit und Kosteneffizi-enz.
Inhalte:
Dampferzeuger
Kältetechnik
Drucklufttechnik
Kraft-Wärme-Kopplung
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Lehrpläne
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ABFÜLL- UND VERPACKUNGSTECHNIK 2. Schuljahr
Lerngebiet
Packmittel auswählen und einsetzen
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die in der Lebensmittelproduktion üblichen Packmittel. Sie vergleichen diese hinsichtlich ihrer Eigenschaften und Verwendbar-keit für verschiedene Lebensmittel.
In Abhängigkeit der Produkteigenschaften und der Verpackungsart wählen sie ge-eignete Packstoffe aus.
Inhalte:
Packstoffe aus – Kunststoff – Glas – Karton – Metall
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ABFÜLL- UND VERPACKUNGSTECHNIK 2. Schuljahr
Lerngebiet
Funktionsweisen von Abfüll- und Verpackungsan-lagen beschreiben
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Funktionsweise wichtiger Abfüll- und Verpackungsanlagen sowie ihre Steuerung.
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten Anlagenschemata und dimensionieren die einzelnen Aggregate.
Sie kennen die wichtigsten Fehlerquellen in automatisierten Verpackungslinien und Möglichkeiten der Korrektur.
Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Bedeutung und Verfahren der innerbe-trieblichen Logistik.
Inhalte:
Dosiertechnik
Form-, Füll- und Verschließanlagen
Etikettiertechnik
Kommissionierung/Lagerhaltung/Spedition
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PRODUKTIONSPLANUNG UND -STEUERUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Prozesse gestalten und Ressourcen bereitstellen
100 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler gestalten und optimieren Prozesse im betrieblichen Ablauf und planen die erforderlichen Ressourcen ein.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Aufgaben der Aufbau- und der Ablaufor-ganisation und beschreiben diese mit Hilfe von Dokumenten. Sie stellen Arbeitssys-teme und Prozesse in lebensmittelverarbeitenden Unternehmen dar.
Sie kennen den Zweck und die Grundlagen des Qualitätsmanagements und die Werkzeuge der kontinuierlichen Verbesserung.
Sie unterscheiden Ablaufarten und ordnen diese Prozessabschnitten zu. Sie be-stimmen Durchlauf- und Belegungszeiten und kennen Möglichkeiten der Arbeits-zeitgestaltung.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Personal-, Material- und Betriebsmittel-bedarf für eine Produktionslinie.
Sie berechnen die Kapazität und den Auslastungsgrad einer Linie.
Sie beschreiben das Vorgehen und den Ablauf beim Wareneinkauf und stellen die Funktionen und die Aufgaben des Lagerwesens dar.
Inhalte:
Materialbestandsplanung
Materialbeschaffung und -bereitstellung
Lagerwesen
Kapazitäten
Betriebs- und Arbeitszeiten
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PRODUKTIONSPLANUNG UND -STEUERUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Aufträge abwickeln und Instandhaltung planen
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler planen Aufträge und Instandhaltung.
Sie kennen die Grundprinzipien der Arbeitsplanung und Steuerung sowie die Ver-fahren der Planung und setzen sie im Unternehmen um.
Sie erarbeiten verschiedene Arten von Arbeitsplänen.
Für verschiedene Prozessarten bilden und interpretieren sie Prozesskennzahlen.
Sie berechnen und bewerten Durchlaufzeiten und terminieren Aufträge. Dabei be-rücksichtigen sie verschiedene Entgeltsysteme.
Sie planen und steuern die Instandhaltung.
Inhalte:
Arbeitsvorbereitung
Arbeitsplanung
Durchlaufzeiten
Lagerprinzipien
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ARBEITSORGANISATION 2. Schuljahr
Lerngebiet
Arbeitssysteme und Prozesse darstellen und ge-stalten
80 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben Arbeitssysteme und gestalten die Pro-zesse im Unternehmen.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Aufgaben der Aufbau- und der Ablaufor-ganisation. Sie stellen Arbeitssysteme und Prozesse dar.
Sie unterscheiden Ablaufarten und ordnen sie Prozessabschnitten zu. Sie bestim-men Durchlauf- und Belegungszeiten und kennen die Möglichkeiten der Arbeitszeit-gestaltung unter Berücksichtigung verschiedener Entgeltsysteme. Sie gestalten Ar-beitsplätze auf der Grundlage ergonomischer Erkenntnisse.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Prinzipien der Arbeitsvorbereitung und der Auftragsabwicklung.
Inhalte:
Prozesse und Prozessdarstellung
Aufbau- und Ablauforganisation
Prozess- und Zeitdatenermittlung
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
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QUALITÄTSMANAGEMENT UND LEBENSMITTELSICHERHEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Qualitätsmanagementsysteme einführen und anwenden
80 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler planen, lenken, sichern und verbessern Qualität für ein Unternehmen.
Sie kennen Ziele und Zweck von Managementsystemen und grenzen Normen ge-genüber Gesetzestexten ab.
Die Schülerinnen und Schüler simulieren die betriebliche Umsetzung der Inhalte der DIN EN ISO 9000 ff-Familie.
Die Schülerinnen und Schüler wenden die Werkzeuge der Qualitätssicherung im berufsspezifischen Kontext an.
Sie stellen die Aufbau- und die Ablauforganisation von Unternehmen dar.
Sie erstellen und pflegen eine Managementdokumentation.
Die Schülerinnen und Schüler bereiten interne Audits vor, führen sie durch und be-werten Ablauf und die Ergebnisse des Audits. Für Zertifizierungsaudits treffen sie entsprechende Vor- und Nachbereitungen.
Die Schülerinnen und Schüler kennen Ziele und Methoden der kontinuierlichen Verbesserung und wenden diese an.
Inhalte:
DIN EN ISO 9000 ff.
PDCA
Qualitätszirkel
Reklamationsmanagement
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QUALITÄTSMANAGEMENT UND LEBENSMITTELSICHERHEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Anforderungen lebensmittelrelevanter Managementsysteme umsetzen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler setzen die Anforderungen der verschiedenen le-bensmittelrelevanten Managementsysteme im Unternehmen um.
Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich die Inhalte der Normen.
Sie simulieren die Vorbereitung eines Unternehmens auf die Zertifizierung.
Sie führen Audits durch und beurteilen das Ergebnis von Audits anhand von Fall-beispielen.
Sie bereiten geforderte Hygieneschulungen vor, führen diese durch und werten sie aus. Sie führen normenkonforme HACCP-Systeme ein und erstellen Risikoanaly-sen.
Inhalte:
DIN EN ISO 22000
International Food Standard
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QUALITÄTSMANAGEMENT UND LEBENSMITTELSICHERHEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Statistische Qualitätsmethoden anwenden
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler wenden Management- und Qualitätstechniken an berufstypischen Beispielen an.
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Grundbegriffe der Statistik und der Wahr-scheinlichkeitsrechnung und berechnen einfache Wahrscheinlichkeiten.
Sie führen Eignungsnachweise von Messsystemen durch und veranlassen Kalibrie-rungen.
Sie erheben qualitative Daten und werten diese aus.
Sie stellen quantitative Daten mit Hilfe der beschreibenden Statistik dar.
Sie berechnen verschiedene Verteilungsarten und Regressionsgeraden und inter-pretieren diese.
Inhalte:
Normalverteilung
Binomialverteilung
Stichprobenprüfungen
Vertrauensbereich
Lage- und Streumaße
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QUALITÄTSSICHERUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Aufgaben der Qualitätssicherung umsetzen
80 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler beherrschen Werkzeuge der Qualitätssicherung und wenden sie in branchenspezifischen Managementsystemen an.
Sie ordnen die Methoden der Qualitätssicherung in das Qualitätsmanagement ein. Sie planen Wareneingangsprüfungen und legen Eckpunkte für die Lieferantenbe-wertung fest.
Sie wählen geeignete Methoden zur Prüfmittelüberwachung aus.
Die Schülerinnen und Schüler setzen Qualitätswerkzeuge und statistische Metho-den zur Qualitätssicherung ein.
Sie dokumentieren die Qualitätssicherungsmaßnahmen in geeigneter Form.
Sie kennen wichtige Zertifizierungssysteme der Lebensmittelindustrie und setzen sich mit diesen kritisch auseinander.
Inhalte:
Erstbemusterung
Spezifikationen
Datenaufnahmebogen
Histogramm
ABC-Analyse
Ursache-Wirkungs-Diagramm
Korrelationsdiagramm
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KOSTENRECHNUNG UND FINANZIERUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Deckungsbeitragsrechnung anwenden
60 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen die Methoden der Deckungsbeitragsrech-nung und wenden sie auf konkrete Beispiele an.
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich im Rahmen unternehmerischer Problemstellungen über die Vorgehensweise der Deckungsbeitragsrechnung.
Sie eignen sich anhand geeigneter Aufgabenstellungen aus der betrieblichen Praxis einzelne Methoden an und übertragen sie in Verbindung mit weiteren Rechnungen des internen Rechnungswesens auf komplexere Aufgabenstellungen. Dabei erar-beiten sich die Schüler selbstständig Lösungen, beurteilen diese im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Sinnhaltigkeit und erkennen Handlungsbedarf für die Unternehmens-leitung.
Inhalte:
Annahme von Zusatzaufträgen
Relative Deckungsbeitragsrechnung
Eigenfertigung oder Fremdbezug
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KOSTENRECHNUNG UND FINANZIERUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Finanzieren und investieren
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler wählen geeignete Finanzierungsmöglichkeiten und wenden verschiedene Methoden der Investitionsrechnung an. Sie sind sich be-wusst, dass der betriebliche Alltag einer Führungskraft immer wieder Investitions-entscheidungen erfordert.
Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über Möglichkeiten der Finanzpla-nung und ermitteln den Kapitalbedarf. Sie setzen sich mit den notwendigen Voraus-setzungen und Maßnahmen der Kapitalbeschaffung auseinander.
Sie informieren sich über die Bewertungskriterien bei der Kreditvergabe in Abhän-gigkeit von den Kreditkonditionen.
Die Schülerinnen und Schüler planen die Kapitalstruktur von Unternehmen und ver-gleichen die Kosten verschiedener Finanzierungsformen und wählen eine geeigne-te.
Sie setzen sich anhand praktischer Beispiele mit der Investitionsplanung sowie den verschiedenen Verfahren der Investitionsrechnung auseinander.
Sie vergleichen verschiedene Investitionsalternativen und wählen unter Berücksich-tigung der vorgegebenen Unternehmensziele im Hinblick auf langfristige Gewinn-maximierung die günstigste aus.
Inhalte:
Statische Verfahren
Kapitalwertmethode
Finanzplan
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KOSTENRECHNUNG UND FINANZIERUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Marketinginstrumente einsetzen
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler erkennen anhand aktueller Problemstellungen aus der Lebensmittelbranche die Notwendigkeit, sich an ändernde Kundenbedürfnisse anzupassen.
Sie informieren sich über Strategien der Anpassung an die Marktbedürfnisse.
Notwendige Instrumente der Marktforschung und der Marketingplanung wenden sie auf aktuelle Marktsituationen nach einer Analyse der Marktverhältnisse und strate-gischen Unternehmensausrichtung an.
Sie erarbeiten im Rahmen einer geeigneten Unternehmenskonzeption Lösungs-möglichkeiten, um auf Marktveränderungen im Rahmen des Marketingmix zu rea-gieren.
Sie bewerten die absatzpolitischen Auswirkungen der Marketingstrategien.
Inhalte:
Marktforschung
Produktpolitik
Preispolitik
Distributionspolitik
Kommunikationspolitik
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BETRIEBLICHE DATENERFASSUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Betriebliche Daten erfassen und auswerten
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kennen den Aufbau von Datenbanken und informie-ren sich über verschiedene Datenbanksysteme der Lebensmittelbranche und ihre Aufgaben zur Steuerung des Produktions- und Betriebsablaufes.
An branchenbezogenen Aufgabenstellungen erfassen sie Daten eines Geschäfts-vorfalles und verarbeiten diese mit einer branchenspezifische Datenbanksoftware.
Sie bereiten Daten aus Betriebsvorgängen zur Speicherung in einem Datenbank-system auf und erstellen Auswertungen und Berichte zur Beurteilung von betriebli-chen Abläufen.
Inhalte:
Mengengerüst und Stammdatenerfassung
Datenstrukturierung mittels Abfragen
Planungsinstrumente: Erzeugnisgliederung, Stücklisten, Codierungssysteme
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BIOTECHNOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Aufbau und Wirkungsweise von Enzymen beschreiben
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler erfassen den Proteincharakter der Enzyme und ver-gegenwärtigen sich die Funktion von Enzymen als Biokatalysatoren.
Anhand von Beispielen erschließen sie sich die Spezifität von Enzymen, erkennen Einflüsse auf die Enzymaktivität und gewinnen Einblick in die Enzymkinetik.
Sie unterscheiden Enzyme nach ihrer Wirkungsweise und stellen deren Zugehörig-keit zu den Enzymklassen dar.
Sie informieren sich über Verfahren zur Herstellung technischer Enzympräparate.
Inhalte:
Keine Konkretisierung
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BIOTECHNOLOGIE 2. Schuljahr
Lerngebiet
Enzymwirkungen in der Lebensmittelproduktion verstehen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler verschaffen sich einen Überblick über den Einsatz von Enzymen in der Lebensmittelindustrie.
Sie beschreiben den enzymatischen Abbau von Kohlenhydraten, Lipiden und Prote-inen.
Mit diesen Kenntnissen erschließen die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung des Einsatzes von Enzymen in der Lebensmittelproduktion und bewerten diesen aus technologischer Sicht.
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Funktionsweise biotechnologischer Anlagen.
Inhalte:
Glykosidasen
Proteasen
Lipasen
Oxidasen
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ERNÄHRUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Ernährungsphysiologischen Wert eines Lebensmittels beurteilen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler bewerten Lebensmittel und Lebensmittelgruppen an-hand ihres Gehaltes an Nährstoffen und erläutern die Aufgaben der Nahrungsbe-standteile im menschlichen Körper.
Sie entnehmen Angaben aus Nährwerttabellen und berechnen den Energiegehalt von Lebensmitteln.
Die Schülerinnen und Schüler ermitteln den Energiebedarf bestimmter Personen und geben Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr.
Sie machen die Nährstoffbedarfsdeckung anhand einer vollwertigen Ernährung deutlich.
Inhalte:
Kohlenhydrate
Proteine
Lipide
Vitamine und Mineralstoffe
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ERNÄHRUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Ernährungsrelevante Stoffwechselvorgänge beschreiben
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben die Verdauung der Grundnährstoffe und die Resorption bestimmter Abbauprodukte.
Sie erkennen die Wechselbeziehungen zwischen den Grundnährstoffen und stellen die wichtigsten Stoffwechselvorgänge im Zusammenhang dar. Dabei berücksichti-gen sie Energiegewinnung und Energieverbrauch.
Inhalte:
Verdauungstrakt
Wirkungsweise der Verdauungsenzyme
Energiestoffwechsel
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Seite 51
ERNÄHRUNG 2. Schuljahr
Lerngebiet
Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit darstellen
20 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler erfassen das Ernährungsverhalten bestimmter Per-sonengruppen und diskutieren den Zusammenhang zwischen falscher Ernährung und dem Entstehen ernährungsabhängiger Erkrankungen.
Sie kennen die Grundzüge ausgewählter Diätformen.
Inhalte:
BMI
Adipositas
Diabetes mellitus
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UMWELTMANAGEMENT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Umweltmanagementsysteme planen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler planen Umweltmanagementsysteme für den Einsatz in lebensmittelverarbeitenden Unternehmen.
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit nationalen und internationalen Um-weltproblemen auseinander und beschreiben die Verantwortlichkeit von Unterneh-men im Ökosystem.
Sie informieren sich über überprüfbare Ziele zur Senkung der Umweltbelastung in-nerhalb eines Unternehmens und erfassen den Ist-Zustand.
Sie formulieren konkrete Ziele zur Verbesserung der Umweltbilanz und leiten Maß-nahmen zum Erreichen der Ziele ab.
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in diesem Zusammenhang mit den erfor-derlichen Normen und Verordnungen der internen und externen Überwachung aus-einander.
Sie kennen die Bedeutung eines Umweltmanagementsystems auch in Bezug auf eine umweltbewusste, zukunftsorientierte und nachhaltige Unternehmensentwick-lung.
Inhalte:
Validierungsablauf
Zertifizierungsablauf
Umweltleistungsbewertung
Kennzahlensysteme
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UMWELTMANAGEMENT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Maßnahmen des Umweltcontrollings durchführen
40 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler planen, steuern und kontrollieren die Umweltma-nagementaktivitäten eines Unternehmens.
Sie erkennen frühzeitig Planungsfehler, überwachen permanent die gesteckten Zie-le und überprüfen die Verbesserungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen sowie ökonomischen Effektivität.
Sie zeigen Möglichkeiten auf, wie das Leitbild der Nachhaltigkeit im Unternehmen konkret umgesetzt werden kann.
Sie definieren die für bestimmte Produkte relevanten ökologischen Wettbewerbsfel-der und führen eine Umweltkostenrechnung durch.
Inhalte:
Umweltorientierte Produkte
Umweltschutz in der Produktion
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PROJEKTMANAGEMENT UND PROJEKTARBEIT 2. Schuljahr
Lerngebiet
Ein Projekt planen und realisieren
120 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler analysieren eine der späteren betrieblichen Realität entsprechende Problemstellung, entwickeln dafür eigenständig Lösungen und do-kumentieren ihre Arbeit in angemessener Form. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich über die Methoden des Projektma-nagements.
Sie analysieren eine konkrete Problemstellung und entwickeln dafür eine Lösungs-strategie. Sie recherchieren eigenständig notwendige Fachinformationen und führen erforderliche Berechnungen durch.
In Absprache mit ihrem Betreuer erarbeiten sie die erforderlichen Teilschritte. Res-sourcenplanung – auch mittels geeigneter Software – und deren Visualisierung set-zen sie sinnvoll ein.
Sie bewerten die Zwischenergebnisse und entscheiden sich auf dieser Grundlage für eine abschließende Lösung.
Sie erstellen die erforderlichen Unterlagen zur Realisierung des jeweiligen Projektes und dokumentieren ihre Arbeit.
Die Schüler und Schülerinnen realisieren das Projekt. Wünschenswert ist die Ein-bindung von Betrieben vor Ort. Bei der Umsetzung zeigen sie ein ausgeprägtes Teamverhalten. Sie setzen Anregungen und Hinweise der beratenden Lehrkraft um.
Die Schülerinnen und Schüler präsentieren in angemessener Form die Ergebnisse und erstellen eine projektbegleitende Dokumentation.
Inhalte:
Projektstrukturplan
Arbeitspakete
Terminplanung
Kostenplanung
Dokumentation
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TECHNISCHES ENGLISCH 2. Schuljahr
Lerngebiet
Fachbezogen in englischer Sprache kommunizieren
80 Std.
Zielformulierung
Die Schülerinnen und Schüler kommunizieren fachbezogen in englischer Sprache.
Sie führen fachbezogene Gespräche in beruflichen Standardsituationen und benut-zen dazu ein erweitertes Spektrum an Fachbegriffen.
Die Schülerinnen und Schüler lesen englischsprachige Fachtexte und fassen den Inhalt zusammen.
Sie verfassen Fachtexte in Englisch und antworten auf Geschäftsbriefe.
Die Schülerinnen und Schüler arbeiten einen fachbezogenen Vortrag aus und prä-sentieren ihn in Englisch.
Inhalte:
Bedienungsanleitungen
Zutatenlisten
Rezepturen und Verfahrensanweisungen
Fachschule für Lebensmittelverarbeitungstechnik Anhang
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ANHANG Mitglieder der Lehrplankommission: Hans W. Hoffmann Staatl. FS für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Kulmbach Dr. Friedrich Kögel Staatl. FS für Lebensmittelverarbeitungstechnik
Kulmbach LM.-Chem. (Univ.) Franz Rödl FS für Lebensmittelverarbeitungstechnik, Dr. Eckert
Akademie gemeinnützige GmbH Regenstauf Gisela Stautner ISB München