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Auftakt zur Neuwahl des Präsidiums Die 5. Legislaturperiode neigt sich dem Ende entgegen. Im Herbst 2012 zur Haupt- versammlung wird ein neues Präsidium gewählt. Anfang diesen Jahres haben wir alle Mitgliedsorganisationen aufgefordert, uns geeignete Kandidaten zu benennen. Wer Präsidiumsmitglied wird oder eine Beisitzerfunktion einnimmt, hat vielfältige Funktionen zu erfüllen. Deshalb ist es un- umgänglich, zeitnah die Kandidaten auf ihr Amt vorzubereiten. Bei der Erfüllung der Aufgaben geht es nicht nur um eine intensive Kontaktpflege zu den Mitglieds- organisationen des Landesverbandes oder die Zusammenarbeit mit dem BFB und den Landesverbänden der anderen Bundeslän- der, sondern auch um die Repräsentation in der Öffentlichkeit. Dabei ist die Anwesen- heit bei Neujahrsempfängen oder Jahres- hauptversammlungen einzelner Mitglieds- organisationen obligatorisch. Weiterhin sind die hervorragenden Kontakte zum Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und dem Wirtschaftsministerium zu pflegen und weiter auszubauen. Die Erfüllung aller Aufgaben unterstützt unsere gut funktionierende Geschäftsstel- le. Zukünftig sollte ein Geschäftsführer mit einer entsprechenden Honorierung dem Präsidium zur Seite stehen. Darüber muss in der nächsten Hauptversammlung disku- tiert werden. Wir suchen engagierte Freiberufler, die mit viel Herzblut und Einsatz ein Ehrenamt übernehmen, das viel Freude und Spaß bereitet. Freiberuflichkeit ist nicht selbst- verständlich und muss immer neu belebt werden. Jedes Jahr steigt die Anzahl der Freiberufler - auch in Brandenburg. Mit über 30.000 Mitarbeitern in unseren Bü- ros, Kanzleien und Praxen sind wir der größte Arbeitgeber. Unsere gesellschafts- politische Aufgabe hat einen festen Platz eingenommen und damit Anerkennung bei den Bürgern und der Politik. Bei Interesse an einer aktiven Mitarbeit im LFB melden Sie sich bei der Ge- schäftsstelle, Frau Philipp, Tel.-Nr.: 0331 29 77 413. Informationen 1/2012 Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e. V. Horizonte 2012 in Cottbus: Bilanz und Ausblick Neujahrsempfang der brandenburgischen Kammern Er ist inzwischen zu einer guten Tradi- tion und zu einer festen Größe im politi- schen Kalender des Landes Brandenburg geworden: Der gemeinsame Neujahrs- empfang der Brandenburgischen Kam- mern, der in diesem Jahr am 10. Januar in der Stadthalle Cottbus stattfand. Herz- lich begrüßte Gäste waren wiederum der Ministerpräsident Matthias Platzeck sowie weitere prominente Persönlichkeiten der Landesregierung. Bevor jedoch Kammervertreter und Po- litik das Wort ergriffen, erfreute das Cott- buser Kindermusical CKM die zahlreichen Teilnehmer der Veranstaltung mit einem se- hens- und hörenswertem Showprogramm, das mit viel Applaus bedacht wurde. Herzliche Begrüßungsworte dann von Peter Dreißig, Präsident der Handwerks- kammer Cottbus. Er verwies darauf, dass die deutsche Wirtschaft und damit auch das Handwerk im Land Brandenburg 2011 auf Wachstumskurs geblieben sind und somit gute Grundlagen für ein erfolgrei- ches weiteres Jahr gelegt wurden. Diese Einschätzung fand auch ihre Bestätigung im Begrüßungsstatement des Präsidenten der IHK Cottbus, Herrn Klaus Aha. Aller- dings, so Aha, seien die demografische Entwicklung sowie die Abwanderung von gut ausgebildeten Fachkräften bereits jetzt sehr ernst zu nehmende Begrenzungsfak- toren für die Fortsetzung einer nachhaltig erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung. An die Politik appellierte er, dass die Stärkung der technischen Studiengänge an den Uni- versitäten und Hochschulen des Landes alternativlose Herausforderungen sind. Gemeinsam müsse es weiter darum ge- hen, die Gestaltungsoptionen der dualen Ausbildung noch stärker zu nutzen. Für die Brandenburgischen Freiberuf- ler wandte sich LFB-Präsident Thomas Schmidt an die Teilnehmer des Neujahrs- empfangs. Auch er betonte, dass die Frei- berufler des Landes Brandenburg für die Zukunft gut aufgestellt seien und durchaus erfolgreich den zurückliegenden schwieri- gen Wirtschaftsjahren standgehalten hät- ten. Eine Konjunkturabfrage habe ergeben, dass auch die Zukunftsaussichten für das Jahr 2012 überwiegend als zufriedenstel- lend eingeschätzt wurden. „Damit sind wir nicht nur als Selbstständige eine Wachs- tumsmarke, sondern auch als Arbeitgeber Zum Neujahrsempfang „Horizonte 2012“ trafen sich Freiberufler aus ganz Brandenburg Dipl.-Med. Thomas Schmidt Präsident

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Mitteilungsblatt des Landesverbandes der Freien Berufe Land Brandenburg e. V.

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Page 1: LFB-Info 1/2012

Auftakt zur Neuwahl des Präsidiums

Die 5. Legislaturperiode neigt sich dem Ende entgegen. Im Herbst 2012 zur Haupt-versammlung wird ein neues Präsidium gewählt. Anfang diesen Jahres haben wir alle Mitgliedsorganisationen aufgefordert, uns geeignete Kandidaten zu benennen. Wer Präsidiumsmitglied wird oder eine Beisitzerfunktion einnimmt, hat vielfältige Funktionen zu erfüllen. Deshalb ist es un-umgänglich, zeitnah die Kandidaten auf ihr Amt vorzubereiten. Bei der Erfüllung der Aufgaben geht es nicht nur um eine intensive Kontaktpflege zu den Mitglieds-organisationen des Landesverbandes oder die Zusammenarbeit mit dem BFB und den Landesverbänden der anderen Bundeslän-der, sondern auch um die Repräsentation in der Öffentlichkeit. Dabei ist die Anwesen-heit bei Neujahrsempfängen oder Jahres-hauptversammlungen einzelner Mitglieds-organisationen obligatorisch. Weiterhin sind die hervorragenden Kontakte zum Ministerpräsidenten Matthias Platzeck und dem Wirtschaftsministerium zu pflegen und weiter auszubauen.

Die Erfüllung aller Aufgaben unterstützt unsere gut funktionierende Geschäftsstel-le. Zukünftig sollte ein Geschäftsführer mit einer entsprechenden Honorierung dem Präsidium zur Seite stehen. Darüber muss in der nächsten Hauptversammlung disku-tiert werden.

Wir suchen engagierte Freiberufler, die mit viel Herzblut und Einsatz ein Ehrenamt übernehmen, das viel Freude und Spaß bereitet. Freiberuflichkeit ist nicht selbst-verständlich und muss immer neu belebt werden. Jedes Jahr steigt die Anzahl der Freiberufler - auch in Brandenburg. Mit über 30.000 Mitarbeitern in unseren Bü-ros, Kanzleien und Praxen sind wir der größte Arbeitgeber. Unsere gesellschafts-politische Aufgabe hat einen festen Platz eingenommen und damit Anerkennung bei den Bürgern und der Politik.

Bei Interesse an einer aktiven Mitarbeit im LFB melden Sie sich bei der Ge-schäftsstelle, Frau Philipp, Tel.-Nr.: 0331 29 77 413.

Informationen1/2012

Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e. V.

Horizonte 2012 in Cottbus: Bilanz und AusblickNeujahrsempfang der brandenburgischen Kammern

Er ist inzwischen zu einer guten Tradi-tion und zu einer festen Größe im politi-schen Kalender des Landes Brandenburg geworden: Der gemeinsame Neujahrs-empfang der Brandenburgischen Kam-mern, der in diesem Jahr am 10. Januar in der Stadthalle Cottbus stattfand. Herz-lich begrüßte Gäste waren wiederum der Ministerpräsident Matthias Platzeck sowie weitere prominente Persönlichkeiten der Landesregierung.

Bevor jedoch Kammervertreter und Po-litik das Wort ergriffen, erfreute das Cott-buser Kindermusical CKM die zahlreichen Teilnehmer der Veranstaltung mit einem se-hens- und hörenswertem Showprogramm, das mit viel Applaus bedacht wurde.

Herzliche Begrüßungsworte dann von Peter Dreißig, Präsident der Handwerks-kammer Cottbus. Er verwies darauf, dass die deutsche Wirtschaft und damit auch das Handwerk im Land Brandenburg 2011 auf Wachstumskurs geblieben sind und somit gute Grundlagen für ein erfolgrei-ches weiteres Jahr gelegt wurden. Diese Einschätzung fand auch ihre Bestätigung im Begrüßungsstatement des Präsidenten

der IHK Cottbus, Herrn Klaus Aha. Aller-dings, so Aha, seien die demografische Entwicklung sowie die Abwanderung von gut ausgebildeten Fachkräften bereits jetzt sehr ernst zu nehmende Begrenzungsfak-toren für die Fortsetzung einer nachhaltig erfolgreichen Wirtschaftsentwicklung. An die Politik appellierte er, dass die Stärkung der technischen Studiengänge an den Uni-versitäten und Hochschulen des Landes alternativlose Herausforderungen sind. Gemeinsam müsse es weiter darum ge-hen, die Gestaltungsoptionen der dualen Ausbildung noch stärker zu nutzen.

Für die Brandenburgischen Freiberuf-ler wandte sich LFB-Präsident Thomas Schmidt an die Teilnehmer des Neujahrs-empfangs. Auch er betonte, dass die Frei-berufler des Landes Brandenburg für die Zukunft gut aufgestellt seien und durchaus erfolgreich den zurückliegenden schwieri-gen Wirtschaftsjahren standgehalten hät-ten. Eine Konjunkturabfrage habe ergeben, dass auch die Zukunftsaussichten für das Jahr 2012 überwiegend als zufriedenstel-lend eingeschätzt wurden. „Damit sind wir nicht nur als Selbstständige eine Wachs-tumsmarke, sondern auch als Arbeitgeber

Zum Neujahrsempfang „Horizonte 2012“ trafen sich Freiberufler aus ganz Brandenburg

Dipl.-Med. Thomas SchmidtPräsident

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ein Beschäftigungsgarant.“ An die Politik gewandt verwies er darauf, dass vermie-den werden muss, dass noch mehr Büro-kratie in die Praxen und Kanzleien Einzug hält. „Über die meisten Freiberufler haben die Kammern und andere Körperschaften die Aufsicht, das reicht und funktioniert.“

Sehr deutliche Worte fand der Präsident ebenfalls zum anonymisierten Bewer-bungsverfahren. Pilotprojekte seien durch-aus anerkennenswert, sollten aber auf eine freiwillige Basis gestellt werden. Und weiter: “Eine verpflichtende Einführung des anonymisierten Bewerbungsverfahrens lehnen wir ab, da es für die Freiberufler kei-ne ausreichende Begründung gibt. Zudem

ist für die Freiberufler neben einer umfang-reichen fachlichen Qualifikation des Be-werbers auch die persönliche Eignung im Interesse des Betriebsklimas von entschei-dender Bedeutung.“ Einhellig sprachen sich alle drei Redner nachdrücklich dafür aus, dass das Gesetz zur kommunalen Daseinsvorsorge nicht dazu führen darf, dass der Wirtschaft und den Freiberuflern Aufträge entzogen werden, die letztendlich zu einer Ausweitung der Staatswirtschaft mit schwer abzuschätzenden Folgen füh-ren können.

Auch Ministerpräsident Matthias Platz-eck unterstrich deutlich die erreichten guten

Wirtschaftsergebnisse des Jahres 2011. „Brandenburg ist im Dynamik-Ranking der Bundesländer weiter vorn und zum ersten Mal von der EU als europäische Excellenz-region ausgezeichnet worden.“

Die Konsolidierung der Finanzmärkte, so Platzeck weiter, sei entscheidend für Stabi-lität und Wachstum. Deshalb habe für die Landesregierung eine verantwortungsbe-wusste Haushaltspolitik einen besonderen Stellenwert. Obwohl vorgesehen sei, dass das Land ab 2014 keine neuen Schulden mehr aufnehmen will, bleibe es dabei, dass die Prioritäten Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft weiterhin gelten.

Breiten Raum nahm in den Ausführun-gen des Ministerpräsidenten auch die ein-geleitete Energiewende ein, die gerade für das Land Brandenburg als Region der Brückentechnologie Braunkohle von gro-ßer Bedeutung ist.

Von daher sei es in keiner Weise ver-ständlich, dass es auf Bundesebene nicht gelungen ist, eine gesetzliche Regelung zur Reduzierung der Schadstoffemissionen durch die CO2-Verpressung zu schaffen.

Natürlich wurde in den Redebeiträgen auch nicht der neue Flughafen BER aus-gespart, der am 3. Juni seinen regulären Betrieb aufnehmen wird. Die Erwartungs-haltungen an dieses wichtige verkehrspo-lische Entwicklungsprojekt sind hoch. Und man kann – ohne Prophet sein zu wollen – schon heute davon ausgehen, dass der Neujahrsempfang Horizonte 2013 bereits über die Ergebnisse eines halben Jahres Jobmaschine BER bilanzieren wird.

Dr. Hans-J. Wilsky

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Präsident Dipl. Med. Thomas Schmidt sprach über die Situation der Freiberufler

Die Stadthalle in Cottbus bot Raum für Gespräche und gegenseitiges Kennenlernen

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Potsdam. 1992 wurden im Land Bran-denburg erstmals die Führungsgremien der Landesapothekerkammer Branden-burg gewählt. Die Kammerversammlung trat am 27. Februar 1992 in der Landes-hauptstadt zu ihrer ersten Sitzung zusam-men. Die Delegierten wählten an diesem Tag den damals fast 46jährigen Dr. Jürgen Kögel aus Belzig zu ihrem ersten Präsi-denten. Der Inhaber der „Fläming-Apothe-ke“ übte dieses Amt genau 20 Jahre lang aus: Am 27. Februar 2012 endete seine Präsidentschaft, er übergab die Führung der Landesapothekerkammer an den er-sten Vizepräsidenten Eckhard Galys aus Rathenow. Mit Dr. Jürgen Kögel sprach LFB-Vizepräsident Michael Klauß.

Herr Dr. Kögel, Sie waren ab 1990 be-reits Vorsitzender und Präsident des Vorläufers der Landesapothekerkammer. Seit der ersten Wahl 1992 führen Sie die Körperschaft des öffentlichen Rechts der brandenburgischen Apothekerinnen und Apotheker nunmehr in der fünften Legisla-tur. Welches Fazit zu Freiberuflichkeit und freier Berufsausübung ziehen Sie nach über 20 Jahren Tätigkeit als Präsident der Landesapothekerkammer Brandenburg?

In den ersten Jahren galt es zunächst, die berufliche Selbstverwaltung aufzubau-en und auf diese Werte aufmerksam zu machen.

In DDR-Zeiten war eine berufspoli-tische Vertretung der Apotheker wie auch der anderen Heil- und Freiberufler weder bekannt noch erwünscht. Das berufspo-litische Engagement konzentrierte sich allein auf fachliche Aspekte. Das spiegel-te sich in den pharmazeutischen Fortbil-dungen, in dem kollegialen Zusammen-wirken mit den Ärzten und vor allem in der Praxis der Arzneimittelherstellung in den Apotheken und Pharmazeutischen Zen-tren wider, die schon wegen mangelnder Verfügbarkeit seitens der Pharmaindustrie nötig war.

Heute sind dem politischen, dem be-rufspolitischen Einsatz des Einzelnen, aber auch der Berufsvertretung insgesamt nahezu keine Grenzen gesetzt – eine Er-folgsgarantie auch bei besten Argumenten gibt es allerdings nicht. Stattdessen sehe ich die ernsthafte Gefahr, dass ökono-mische Zwänge und Interessen die Phar-mazie in den Hintergrund drängen. Die

zunehmende, politisch gewollte Liberali-sierung tut ein Übriges, sodass alle apo-thekerliche Kompetenz eingebracht wer-den muss, um nicht die flächendeckende Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu gefährden. Und dabei war gerade die Etablierung der inhabergeführten öffentli-chen Apotheke in den neuen, geschicht-lich ja eigentlich älteren Bundesländern eine Erfolgsgeschichte für beide Seiten, die Patienten und Kunden einerseits, aber auch die Apothekerinnen und Apotheker andererseits.

Welches waren für Sie die wichtigsten Er-eignisse und Entwicklungen im branden-burgischen Apothekenwesen seit 1990?

Da ist an erster Stelle die eben er-wähnte Privatisierung des ehemals staat-lichen Apothekenwesens zu nennen. Damit und durch die Neugründung vieler weiterer Apotheken haben wir heute ein ausreichendes Netz öffentlicher Apothe-ken einschließlich der Krankenhausapo-theken zur Versorgung der stationären medizinischen Einrichtungen im Land Brandenburg. Den Versandhandel mit Arzneimitteln einzuführen war überflüssig und zum Teil auch gefährlich, wie auch Vertriebskanäle außerhalb der Apotheken eher zur Trivialisierung der besonderen Ware Arzneimittel mit all ihren Segnungen und Gefahren beitragen.

Dass die Apotheker in der Lage sind, in-nerhalb der festen Distributionskette eine Arzneimittelversorgung auch im Rahmen einer Pandemie problemlos zu managen, haben wir eindrücklich nachgewiesen. Andererseits kann es nicht schaden, uns immer wieder und erneut am Heilberuf zu orientieren, das heißt auch selbstkritisch an der Verbesserung der Qualität unserer eigenen Leistungen zu arbeiten. Sicher-lich gehört zu den wichtigen Ereignissen der letzten beiden Jahrzehnte auf berufs-politscher Ebene auch die Errichtung von Strukturen für eine sinnvolle Standesver-tretung, eingeschlossen der Bau eines eigenen Domizils, unter dessen Dach alle Apotheker vereint sind.

Wo sehen Sie – als einer der dienstälte-sten Kammerpräsidenten sowohl im Land Brandenburg als auch in der Bundesrepu-blik – Defizite für die freiberufliche Tätig-keit der Apotheker?

Das mangelnde Verständnis für und die unzureichende Kenntnis der Politiker über das Arzneimittel und das Apotheken-wesen führen oft zu Fehlentscheidungen zulasten der Patienten. Scheinbar wirt-schaftlich attraktive Angebote wie der Versandhandel, der Filialbesitz oder auch die Rabattverträge engen den freiberuf-lichen Spielraum ein, schließen in man-chen Fällen gar die intellektuelle pharma-zeutische Leistung aus, gefährden so die Arzneimittelsicherheit und senken damit das Vertrauen in den Heilberuf Apotheker. Bisweilen hat es den Anschein, als wäre diese Unterminierung des Vertrauens in die Vertreter der freien Berufe von Medien und Politik auch gewollt – das sie in un-serer heutigen ohnehin schon anonymi-sierten Gesellschaft von Vorteil ist, muss eher bezweifelt werden.

Wie werten Sie die Zusammenarbeit zwischen der Landesapothekerkammer Brandenburg und dem Landesverband der Freien Berufe Brandenburg?

Der LFB hat regelmäßig die Möglichkeit geschaffen, mit den Politikern und Parla-mentariern Brandenburgs ins Gespräch zu kommen. Sicherlich konnten hier keine Detailfragen besprochen werden, aber die in Verantwortung des Landes liegenden Fragen wurden gern diskutiert. Noch aus-gebaut werden sollte meines Erachtens die Durchschlagskraft des Verbandes,

20 Jahre im Dienste brandenburgischer ApothekerDr. Jürgen Kögel: Es war eine ereignisreiche Zeit

Dr. Jürgen Kögel beendet nach 20 Jahren sein Amt als Präsident der Landesapothekerkammer

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indem neben den qualifizierten, ord-nungspolitisch relevanten Leistungen der Freiberufler, die nahezu uneingeschränkt der Daseinsvorsorge der Bürger dienen, auch unsere wirtschaftliche und beschäf-tigungspolitische Bedeutung deutlicher dargestellt wird. Immerhin erarbeiten wir zusammen mit unseren Angestellten rund zehn Prozent des Bruttosozialproduktes.

Welchen Wunsch haben Sie für die Frei-berufler des Landes und insbesondere für die brandenburgischen Apothekerinnen und Apotheker für die kommenden Jahre?

Es wäre schön, die Apotheker (und an-deren Frei- und Heilberufler) könnten und die Politiker würden sich auf ihre Kom-petenzen zurückbesinnen. Ärzte, Archi-tekten, Ingenieure usw. haben allesamt einige Jahre studiert und beherrschen in der Regel ihr Metier, was von anderen entscheidungsträchtigen Bereichen in der Gesellschaft nicht behauptet werden kann. Um es deshalb mit unserem Dich-terfürsten Goethe zu sagen: „Vor den Wis-senden sich stellen, sicher ist‘s in allen Fällen“. Und das passt dann auch zu uns Apothekern: Wenn wir unser Tätigkeitsfeld gestalten können, wenn wir unter aus-kömmlichen wirtschaftlichen Bedingungen unsere Leistungen einbringen können, dann steht der Patient wieder viel mehr im Mittelpunkt.

Michael KlaußLFB-Vizepräsident

Erste 30 „agnes zwei“ Ein Pilotprojekt ist ab 1. April 2012 flächendeckend im Einsatz

Geschafft! 30 „agnes zwei“ haben An-fang März dieses Jahres in Potsdam den ersten Teil ihrer speziellen Fortbildung zur Fallmanagerin in einer Haus- oder Fach-arztpraxis, einem Ärztenetz oder einem Medizinischen Versorgungszentrum er-folgreich abgeschlossen und ihre Zerti-fikate erhalten. Damit startete erneut ein Brandenburger Eigengewächs aus der Ideenschmiede „Innovative Gesundheits-versorgung in Brandenburg“, kurz IGiB, ei-ner Arbeitsgemeinschaft aus KV Branden-burg, AOK Nordost und BARMER GEK.

Wer ist „agnes zwei“, und was macht sie? Die Fallmanagerin „agnes zwei“ kümmert sich – in enger Abstimmung mit dem behandelnden Arzt – um besonders betreuungsintensive Patienten. Beispiels-weise koordiniert sie Facharzttermine, ver-mittelt nach einem Krankenhausaufenthalt Pflegedienste oder weitere Reha-Maß-nahmen, überwacht die häusliche Kran-kenpflege, kontrolliert einzunehmende Medikamente, führt notwendige Hausbe-suche durch oder ist Ansprechpartner für Angehörige.

Sie unterstützt damit den Arzt und ent-lastet ihn von bürokratischer, logistischer Tätigkeit. Zugleich ist sie aber auch eine große Hilfe für die betreuungsintensiven Patienten, bei denen es sich in der Regel um ältere, chronisch kranke und multimor-bide Menschen handelt.

Anders als die AGnES, die nur in der Praxis eines Hausarztes in einer als unter-versorgt eingeschätzten Region und nur bei Patienten über 65 Jahren mit Pflege-stufe 2 tätig werden darf, ist der Einsatz von „agnes zwei“ landesweit unbegrenzt möglich. Mehr noch: Er ist wünschenswert.

Vorausgegangen war dem jetzt erfolgten flächendeckenden Einsatz eine einjährige Pilotphase. In mehreren Modellprojekten wurden die Tätigkeiten der „agnes zwei“ ebenso erprobt wie unterschiedliche Fi-nanzierungs-Optionen. Die Auswertung der Modellprojekte ergab: „agnes zwei“ ist eine ausgesprochen sinnvolle Struktur. Eine Einschätzung, die auch die beteili-gten Krankenkassen teilen. So erhofft sich beispielsweise der Vorstandsvorsitzende der AOK Nordost, Frank Michalak, noch in diesem Jahr die Ausbildung von rund 100 weiteren „agnes zwei“ und deren Einsatz.

Die Tätigkeit der „agnes zwei“ wird extra-budgetär vergütet. Da sich bislang jedoch nur die AOK Nordost und die BARMER GEK an dem Projekt beteiligen, kommt diese neue Struktur auch nur deren Versi-cherten zugute. Dies war auch ein Grund, dass die brandenburgische Gesundheits-ministerin Anita Tack die anderen Kassen aufforderte, sich an der Finanzierung der „agnes zwei“ ebenso zu beteiligen.

Ralf Herre

Sie haben die Prüfungen geschafft und sind die ersten Teilnehmerinnen am Brandenburger Projekt „Innovative Gesundheitsversorgung“

ImpressumOffizielles Mitteilungsblatt des Landesver-bandes der Freien Berufe Land Branden-burg e.V.Herausgeber: Landesverband der Freien Berufe Land Brandenburg e.V.V.i.S.d.P.: Dipl. Med. Thomas Schmidt, Michael KlaußLFB-Geschäftsstelle: Ines PhilippHelene-Lange-Str. 4-5, 14469 PotsdamTel.: 0331-2977- 413, Fax: 0331-2977- [email protected], www.freie-berufe-brandenburg.deSatz/Layout: Agentur Hentschel, Yorckstraße 4, 14467 Potsdam, Tel: 0173-6069949, E-Mail: [email protected]: Hans Gieselmann GmbH&Co. KG, A.-Scheunert-Allee 2,14558 Bergholz-Rehbrücke

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116 117: Einheitliche europäische BereitschaftsnummerKurz, prägnant, kostenfrei und leicht zu merken – ein Projekt, von dem alle Beteiligten profitieren, startet am 16. April

Am 16. April erfolgt der Start der ein-heitlichen europäischen Bereitschafts-dienstnummer in Deutschland. Über die ab diesem Tag freigegebene Rufnummer 116 117 ist dann der ärztliche Bereit-schaftsdienst bundesweit zu erreichen. Die KV Brandenburg hat an der Entstehung und Umsetzung dieses in dieser Form bislang einmaligen Projektes maßgeb-lichen Anteil, stammen doch die Grund- idee und das Konzept aus Potsdam. Die leidige Tatsache, dass es in Deutschland weit über 800 unterschiedliche Rufnum-mern gab, über die der ärztliche Bereit-schaftsdienst kontaktiert werden musste, war letztlich der Anstoß zu dieser Idee, die auch einen historischen Vorläufer hat: die 115, die einheitliche Notrufnummer in der DDR, unter der auch der sogenann-te „Dringliche Hausbesuchsdienst“, kurz DHD, erreichbar war.

Warum nicht wieder so etwas, fragte sich der Vorstand der KVBB vor nunmehr über sechs Jahren? Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Egal wo man sich befindet, überall in Deutschland wäre ärztliche Hilfe dann unter einer einheitlichen Rufnummer zu erhalten. Intensive Vorarbeiten und Recherchen begannen und führten 2006 dazu, dass die Vertreterversammlung der KBV auf Antrag der KV Brandenburg einstimmig die Einführung einer bundes-einheitlichen Bereitschaftsdienstnummer beschloss.

Noch im gleichen Jahr stellte sich her-aus, dass die Verwirklichung einer bun-deseinheitlichen Rufnummer so nicht ohne weiteres möglich war. Der Grund: Die Zuordnung derartiger zweckgebun-dener Kurzwahlrufnummern – und kurz und prägnant sollte die neue Nummer sein – unterlag seit kurzem der EU-Kompetenz. In einem immer mehr zusammenwachsen-den Europa sollten solche Rufnummern, die eigens für soziale Dienste vergeben werden, in jedem Land möglichst gleich sein.

Ein durchaus richtiges und sinnhaftes Anliegen, allerdings mit einem „organisa-torischen Pferdefuß“: Die Dimensionen für die Vergabe einer solchen Nummer erforderte nicht nur einen ungleich größe-ren organisatorischen und bürokratischen Aufwand, sondern ebenso erheblich mehr Zeit. Rund drei Jahre intensiver Lobbyar-

beit in Brüssel, deutschen Ministerien und Organisationen waren notwendig, bevor es im November 2009 dann soweit war: Die 116 117 wurde europaweit reserviert; ko-stenfrei und als nichtkommerzieller Dienst.

Im April 2010 erhielten dann die KBV und die KVen im Ergebnis einer deutschland-weiten Ausschreibung von der Bundes-netzagentur den Zuschlag. Seitdem läuft in der KBV die technische und organisato-rische Umsetzung auf Hochtouren. Euro-paweite Ausschreibungen, die Bewertung und Auswahl der Angebote, unzählige Be-ratungen, Gespräche und Vereinbarungen über technische Lösungen und den emi-nent wichtigen Datenschutz prägen seit-dem den Alltag dieses Projektes.

Jetzt erfolgt der flächendeckende Start in Deutschland und Brandenburg ist wie

die meisten anderen Bundesländer – Aus-nahmen sind Baden-Württemberg, das Saarland sowie Teile von Hessen – be-reits jetzt gut gerüstet. Die Zuordnung des Anrufes erfolgt über eine Standortbestim-mung, analog der Rufnummer 110 und 112. Um diese konkrete Zuordnung auch bei Anrufen im Handynetz zu ermöglichen, erfolgte Ende 2011 noch eine gesetzliche Änderung, die die Mobilfunkanbieter ge-nau dazu verpflichtet.

Die Vorteile dieser einheitlichen Ruf-nummer liegen auf der Hand: Kurze und prägnante Rufnummer, bundes- und zu-künftig europaweit einheitlich, kostenlos für den Nutzer. Damit sind überall die gleichen Voraussetzungen für einen leich-ten Zugang zum ärztlichen Bereitschafts-dienst geschaffen.

Aber auch für das KV-System ergeben

sich Vorteile. Sie liegen in erster Linie an der anpassungsfähigen technischen Struktur, die den bestehenden Organisa-tionsstrukturen problemlos vorgeschal-tet wird. Für Brandenburg bedeutet dies, dass die bislang 14-stellige Rufnummer durch die neue 116 117 abgelöst wird. Die sich dahinter verbergende bewährte tech-nische Struktur bleibt jedoch erhalten.

Ralf Herre

Hotelrahmenabkommen 2012 Auch im Jahr 2012 konnte der Bun-

desverband der Freien Berufe wieder nachfolgende Hotelrahmenabkommen abschließen bzw. verlängern:

MARITIM Hotels Buchungscode: „BFB188“

Steigenberger Hotel Group Buchungscode: NBFB

MELIA Berlin Buchungscode: „Verband“

Albrechtshof Buchungscode: „Bundesverband der Freien Berufe“

Die Buchung kann über direkte Links im passwortgeschützten Bereich der Internetseite des Bundesverbandes der Freien Berufe erfolgen. Hier erfährt man auch, für welche Standorte der Hotelkette die Sonderkonditionen gültig sind.

Auch bei einer telefonischen Buchung über die Reservierungszentralen der einzelnen Hotels ist es möglich, die Ver-bandspreise zu buchen. Hierfür ist die Angabe des Buchungscodes notwendig.

Die Sondervereinbarungen gelten bis zum 31. Dezember 2012. Auch für das folgende Jahr wird eine Verlängerung an-gestrebt.

116 117DIE NuMMER, DIE HILFT!BuNDESwEIT.

Der ärztliche

Bereitschaftsdienst

der Kassenärztlichen

Vereinigungen

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Die im Oktober vergangenen Jahres bereits zum zweiten Mal unter Schirmherr-schaft des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft des Landes Bran-denburg, der Brandenburgischen Ingeni-eurkammer und der Brandenburgischen Architektenkammer verliehenen Baukul-turpreise zeigen, mit welch hoher Quali-tät in Brandenburg gebaut wird. Vielfalt, Anspruch und Gestaltungswille spiegelten sich in den 51 Objekten von Ingenieuren und Architekten wider.

Das Spektrum reichte vom sanierten Wasserturm in Finow über Institutsbauten in Potsdam, das neue Feuerwehrgebäude der Stadt Werder/Havel, Freianlagen am Wasser, Brücken, Wohnhäuser bis hin zu einem sanierten und umgenutzten Denk-mal in Eisenhüttenstadt.

Die kreative und innovative Kooperation von Ingenieuren und Architekten in Zusam-menarbeit mit den Bauherren erst ermög-lichte die herausragende Qualität dieser Objekte. Und auch der sich verändernden Gesellschaft wurde Rechnung getragen, wie der Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer, Wieland Sommer, be-tonte: „Generationengerechte Planungen, hohe Funktionalität, Energieeffizienz und neue konstruktive und technische Syste-me kamen bei den eingereichten Arbeiten zum Tragen.“ Der Präsident der Branden-burgischen Architektenkammer hob den Respekt vor dem Ort, das Selbstbewusst-sein der Planung, die unaufgeregte Redu-zierung von Funktion, Konstruktion und Gestaltung auf einen wesentlichen Kern sowie ein hohes Maß an Sinnlichkeit der ausgezeichneten Objekte des Branden-burgischen Baukulturpreises 2011 hervor.

Baukultur vor Ort

In den Bahnhofspassagen Potsdam fin-det vom 23. April bis 5. Mai 2012 eine Aus-stellung der über 51 Wettbewerbsarbeiten statt. In Rahmen der Ausstellung wird es am 3. Mai 2012 ein „Baukulturgespräch vor Ort“ mit einer Podiumsdiskussion zur Bau-kultur im Land Brandenburg geben. Vorge-stellt wird u.a. ein preisgekröntes Projekt des Brandenburgischen Baukulturpreises 2011 – die Lange Brücke Potsdam.

Unter dem Motto „Baukultur vor Ort“ wandert die Ausstellung auch an weitere Orte im Land Brandenburg.

Stelen in Brandenburg

Dass das Land Brandenburg sich durch eine Vielzahl herausragender Bauten auszeichnet, ist sichtbar. Signifikant sind die Beispiele des Neuen Bauens, die in-ternationale Bedeutung erlangten. Trotz teilweise schwieriger wirtschaftlicher und politischer Verhältnisse gingen von den verschiedenen Zeitepochen entschei-dende kulturelle Impulse aus, die sich in der Architektur und den ingenieurtech-nischen Errungenschaften des Landes zei-gen. Brandenburg ist aufgrund verschie-denster kultureller Einflüsse und seiner territorialen Nähe zur Bundeshauptstadt ein Experimentierfeld für viele Bauaufga-ben, Konstellationen und Ideen. Bei allen wirtschaftlichen und politischen Ungewiss-heiten stellten sich Bauherrn, Architekten und Ingenieure selbstbewusst den Aufga-ben der Gegenwart.

Die Brandenburgische Ingenieurkam-mer zeigt in Zusammenarbeit mit der Bran-denburgischen Architektenkammer die Vielfalt und Bandbreite des besonderen Bauens der „Moderne“ der Jahre 1919 bis 1933 im Land Brandenburg durch Stelen vor verschiedenen herausragenden Bau-

ten auf. Die Stelen aus Edelstahl (siehe Bild unten) informieren durch Inschriften und Bilder über die legendäre Bauweise des jeweiligen Objektes und sollen das Be-wusstsein für die hohe Qualität des Bau-schaffens schärfen. Insgesamt sind bisher 13 Stelen aufgestellt worden. Weitere war-ten auf Sponsoren.

In Brandenburg an der Havel steht eine solche Stele u. a. vor der Zollbausiedlung Memelland, in Frankfurt (Oder) vor der Grundschule Erich-Kästner und in Pots-dam vor dem Regattahaus und dem dazu-gehörigen Musikpavillon.

Daniel Petersen

Baukultur in BrandenburgGemeinsam Bauen: Brandenburgischer Baukulturpreis 2011

würdigt herausragende Beispiele für zeitgenössisches Bauen

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Zahnärzte spenden 17.300 Euro

Ingenieurkammer ruft Fotowettbewerb aus

(LFB) Im Beisein von Gesundheitsminis-terin Anita Tack übergab der Vorsitzende des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Land Brandenburg, Dr. Eber-hard Steglich, einen Spendenscheck über 17.300,00 Euro an die Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Onko-logische Versorgung Brandenburg e.V., Dr. Gudrun Thielking-Wagner. Das Geld soll für ein Projekt für krebskranke Kinder Verwendung finden. Die Spende erfolg-te auf einen Beschluss der Vertreterver-

sammlung der KZVLB. Aufgrund der er-heblich gestiegenen Kraftstoffpreise hatte die Vertreterversammlung einer Erhöhung der Kilometergeldpauschale zugestimmt und vorsorglich 17.300,00 Euro in den Haushaltsplan für das Jahr 2012 einge-stellt. Einstimmig votierten die Mitglieder jedoch dafür, auf diese Gelder zu verzich-ten und sie für karitative Zwecke zur ver-wenden.

Ministerin Tack (Die Linke) begrüßte die Aktion und dankte für das Engagement.

Die Brandenburgische Ingenieurkammer (BBIK) lobt vom 21. März bis 30. Oktober 2012 einen Fotowettbewerb aus, der sich an alle Hobbyfotografen, engagierte Fo-toamateure, Jugendliche und Erwachse-ne im Alter von 14 bis 25 Jahren richtet. Als Schirmherrinnen konnten Ministerin Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministeri-um für Wissenschaft, Forschung und Kul-tur sowie Ministerin Dr. Martina Münch, Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, gewonnen werden.

Unter dem Motto „Ingenieure treffen Schule“ wendet sich die BBIK an Schü-ler und Studenten, die entweder noch im Schulprozess, aber bereits in der ernsthaf-ten Phase der Berufsfindung stehen oder gerade ein Studium des Ingenieurwesens absolvieren. Beim Fotowettbewerb wird in den Alterskategorien 14 bis 18 Jahre und 19 bis 25 Jahre unterschieden.

Gesucht werden lebendige und authen-tische Bilder ingenieurtechnischer Leistun-gen, die für unser Leben eine besondere Bedeutung haben können bzw. haben. Es geht um das Überraschungsmoment, der unvoreingenommene Blick in unsere Welt, das emotionale Moment im täglichen Leben.

Einsendeschluss für die Wettbewerbsar-beiten ist der 30. Oktober 2012 (Eingang in der Redaktion der BBIK). Danach einge-reichte Bilder können nicht berücksichtigt werden.

Die Preisverleihung findet im IV. Quar-tal 2012 statt. Interessante Preise für die Bestplatzierten winken:

• Stuntworkshop für zwei Personen im Filmpark Babelsberg/Potsdam,

• Auto für ein Wochenende vom Au-tohaus Babelsberg,

• Übernachtung im NH Hotel Dresden,

• Gutscheine für den Kletterpark in Potsdam,

• Jahreskarte für das Thalia Kino Potsdam,

• Eintrittskarten für Vorführungen im Planetarium Potsdam, dem Ziege-leipark Mildenberg, für ein Spiel des Fußballclubs Babelsberg 03, dem Extavium Potsdam, der Biosphäre Potsdam,

• Führungen Tagebaubagger F60,• Fahrten mit einer Fahrraddraisine,

Die Wettbewerbsarbeiten werden nach der Preisverleihung an verschiedenen Or-ten im Land Brandenburg ausgestellt.

Ausführlich Informationen erhalten alle Interessenten über www.ingenieure-tref-fen-schule.de

Daniel Petersen

LAGO-Geschäftsführerin Dr. Thielking-wagner (li.) nimmt den Spendenscheck entgegen

Zahnärzte wählten Kammerversammlung

(LFB) Am 8. Februar wählten die brandenburgischen Vertragszahnärzte aus neun konkurrierenden Listen ihre Kammerversammlung für die Legis-laturperiode von 2012 bis 2016. Die Wahlebeteiligung war mit 61,4 Prozent so hoch wie nie zuvor. 818 und damit die meisten der 1.559 gültigen Stimmen erhielt der Verband Niedergelassener Zahnärzte Land Brandenburg, der auch in der Vergangenheit die Mehrheit in der Kammerversammlung stellte. Damit konnte der Verband 29 der insgesamt 51 Sitze in der Kammerversammlung erkämpfen. Der Verband wertet den Wahlerfolg als Zeichen, dass sich die Mehrheit der zahnärztlichen Kollegin-nen und Kollegen für Kontinuität in der Kammerarbeit entschieden hat und die bisherige Arbeit des Verbandes hono-riert. Danach, so das Versprechen von Verbandspräsident Sven Albrecht, wer-de der Verband der Niedergelassenen Zahnärzte e. V. auch in Zukunft sein Handeln ausrichten.

Die Verteilung der Resorts erfolgt auf der konstituierenden Sitzung am 24. März.

Page 8: LFB-Info 1/2012

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(BFB) Der Bundesverband der Freien Berufe hat unter seinen Mitgliedern eine Stimmungsumfrage veranstaltet. Das Er-gebnis zeigt, so der BFB-Hauptgeschäfts-führer Arno Metzler, dass die Freien Be-rufe ihre wirtschaftliche Lage weiterhin als befriedigend einschätzen. Im Vergleich zum Sommer 2011 betrachten die rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Berufe ihre Lage als leicht verbessert, wogegen sich die Stimmung der Heilberufler, der technisch-naturwissenschaftlichen Berufe und der freien Kulturberufe leicht einge-trübt hat. Gefragt nach ihren Erwartun-gen für 2012, rechnen die Freien Berufe mehrheitlich mit einem gleichbleibenden Umsatz- oder Geschäftsergebnis.

Die überwiegende Mehrheit erwartet gleiche oder leicht steigende Beschäftig-tenzahlen zum Ende des Jahres 2012.

Auf allen Ebenen ihrer Beschäftigungs-strukturen sind auch die Freien Berufe von der demografischen Entwicklung und dem Fachkräftemangel betroffen. Um ihre Wachstumspotentiale zu erschließen, brauchen die Freien Berufe qualifizierte Mitarbeiter mit hoher Fachkompetenz. Dabei sollten die Freiberufler, so Metzler, auch die grenzüberschreitende Mitarbei-tergewinnung in Betracht ziehen, auch wenn die Akquiseqwege noch schwierig und hauptsächlich auf Großstrukturen zu-geschnitten seien.

Um in diesem Prozess Verbesserungen zu erzielen, appellierte der BFB-Hauptge-schäftsführer an die EU, die Menschen in den Ländern zu unterstützen, in denen sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt durch die Wirtschaftskrise verschärft hat. So wie mit dem Erasmus-Programm, das die fi-

nanzielle Unterstützung von Austausch-studenten gewährleistet, sollte auch Berufsanfängern der Rücken gestärkt werden. Hierfür könnte die EU ein För-derprogramm in Form einer direkten Mo-bilitäts- und Eingliederungshilfe auflegen. Dies sollte teilweise auf Darlehensbasis geschehen. Denkbar wäre ein Kredit oder eine einmalige Anschubfinanzierung nicht unter 25.000 Euro. Dies müsse unkompli-ziert erlangbar sein. Die derzeitig angebo-tenen Programme sind zu umständlich. Ob Sprachkurs oder alle mit einem weiten Umzug verbundenen hohen Kosten – eine sauber zugeschnittene derartige Starthilfe würde die EU-Wirtschaftskraft gleich dop-pelt stärken. Zum einen, weil Menschen aus der Arbeitslosigkeit herausgeholt wer-den, zum anderen, weil so auf die Wachs-tumsbremse Fachkräftemangel reagiert werden könnte.

Stimmungsumfrage bei Mitgliedsverbänden des BFBFreie Berufe schätzen ihre Lage als noch befriedigend ein - Verschlechterungen werden vorerst nicht erwartet

Neuer Landespräsident der WirtschaftsprüferkammerDr. Heinz Dieter Müller versteht sich als Vertreter und Ansprechpartner aller brandenburgischen Wirtschaftsprüfer

(Berlin.) Wirtschaftsprüfer und Steu-erberater Dr. Heinz D. Müller am ist 20. Dezember vom Vorstand und Beirat der Wirtschaftsprüferkammer zum Landesprä-sidenten der Wirtschaftsprüferkammer in Brandenburg ernannt worden. Er trat am 1. Januar 2012 die Nachfolge von WP/StB Dipl.-Volkswirt Christian F. Rindfleisch an.

Dr. Müller ist Partner der MÜLLER-GICK-KRIEGER UND PARTNER, Duisburg, mit einer Niederlassung in Potsdam, die er leitet, sowie geschäftsführender Gesell-schafter und Geschäftsführer der MOORE STEPHENS RHEIN-EMSCHER GMBH WIRTSCHAFTSPRÜFUNGSGESELL-SCHAFT in der ebenfalls in Potsdam an-sässigen Niederlassung „BRANDENBUR-GISCHE Revisionsgesellschaft“.

Kernaufgabe der öffentlich bestellten Wirtschaftsprüfer ist die Prüfung von Jah-resabschlüssen von Unternehmen und an-deren prüfungspflichtigen Rechenwerken mit Erteilung eines Bestätigungsvermerks, der zusammen mit dem geprüften Jahres-abschluss von Unternehmen veröffentlicht wird.

Dr. Müller möchte Vertreter und An-sprechpartner aller Wirtschaftsprüfer sein, unabhängig davon, ob sie in den vier groß-en Wirtschaftsprüfungsgesellschaften oder in kleineren Zusammenschlüssen beziehungsweise als Einzel-Wirtschafts-prüfer tätig sind. Zur Erhöhung der Qua-lität und der Effizienz von Pflichtprü-fungsaufgaben sieht sich der Berufsstand derzeit mit einer Vielzahl von Neuerungen

konfrontiert. Neben den auf europäischer Ebene angestoßenen tiefgreifenden Ver-änderungen bei der Durchführung von Pflichtprüfungen bei Unternehmen von öffentlichem Interesse (börsennotierte Unternehmen) steht auch die Anpassung von Prüfungshandlungen an die Größe der zu prüfenden Einheiten ohne Qualitätsver-luste (die sog. „skalierte Prüfung“ bei mit-telgroßen und freiwillig zu prüfenden klei-neren Unternehmen) auf dem Plan, wofür sich Dr. Müller im Rahmen seiner Tätigkeit als Beiratsmitglied der WPK und stellver-tretender Vorsitzender des Ausschusses „Rechnungslegung und Prüfung“ beson-ders einsetzen möchte.

Die Wirtschaftsprüferkammer (WPK) hat ihren Sitz in Berlin und ist für ihre über 21.000 Mitglieder bundesweit zuständig. In jedem Bundesland ist ein Landespräsident der WPK als Repräsentant des Berufs-standes ehrenamtlich tätig. Die Landes-geschäftsstellen der WPK unterstützen die Landespräsidenten und führen das Wirt-schaftsprüfungsexamen durch.

David ThornReferatsleiter Öffentlichkeitsarbeit

Wirtschaftsprüferkammer

wP/StB Dipl.-Ök. Dr. rer.pol. Heinz Dieter Müller ist neuer Landespräsident