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Vereinfachte Flurbereinigung Neuenwalde Neugestaltungsgrundsätze § 38 FlurbG
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III. Erläuterungsbericht 1. Grundlagen ............................................................................................ 2
1.1 Rechtsgrundlagen .................................................................................................. 2 1.2 Lage des Gebietes.................................................................................................. 2 1.3 Ziele des Flurbereinigungsverfahrens..................................................................... 3
2. Allgemeine Planungsgrundlagen ......................................................... 6
2.1 Raumbezogene Planungen .................................................................................... 6 2.1.1 Landesraumordnungsprogramm ................................................................................. 6 2.1.2 Regionales Raumordnungsprogramm ......................................................................... 6 2.1.3 Landschaftsrahmenplan .............................................................................................. 6 2.1.4 Bauleitplanung ............................................................................................................ 7
2.2 Besonderem Schutz unterliegende Bereiche .......................................................... 8
2.3 Natürliche Grundlagen ............................................................................................ 9 2.3.1 Naturraum ................................................................................................................... 9 2.3.2 Boden ........................................................................................................................10 2.3.3 Wasser .......................................................................................................................11 2.3.4 Luft/Klima ...................................................................................................................13 2.3.5 Arten und Biotope ......................................................................................................13 2.3.6 Landschaftsbild ..........................................................................................................15
2.4 Landwirtschaft ...................................................................................................... 15
3. Planungsgrundsätze ........................................................................... 17
3.1 Bodenordnung ...................................................................................................... 17 3.2 Ländliche Straßen und Wege ............................................................................... 17
3.3 Wasserwirtschaft .................................................................................................. 18 3.4 Bodenschutz und Bodenverbesserungen ............................................................. 19
3.5 Naturschutz und Landschaftspflege...................................................................... 20 3.6 Erholung, Tourismus............................................................................................. 21
4. Einzelheiten zum Planungskonzept ................................................... 22
4.1 Allgemeine Angaben............................................................................................. 22 4.2 Ländliche Straßen und Wege ............................................................................... 22
4.3 Wasserwirtschaftliche Anlagen ............................................................................. 27 4.4 Bodenschützende und verbessernde Anlagen ..................................................... 29 4.5 Landschaftsgestaltende Anlagen .......................................................................... 29 4.6 Erholung, Tourismus............................................................................................. 31
5. Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt ................................... 32
5.1 Merkmale des Vorhabens ..................................................................................... 33
5.2 Standort des Vorhabens ....................................................................................... 35 5.3 Merkmale der erheblichen Auswirkungen ............................................................. 40
Literatur- und Gesetzesverzeichnis ....................................................... 42
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1. Grundlagen 1.1 Rechtsgrundlagen
Das geplante vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Neuenwalde wurde 2010 als
Projektempfehlung in das Flurbereinigungsprogramm des Landes Niedersachsen
aufgenommen.
Im Zuge der Entwicklung des Projektes wurde ein Arbeitskreis gebildet. Der Arbeitskreis setzt
sich aus 13 Einwohnern des Ortes Neuenwalde sowie Vertretern der Stadt Langen zusammen,
die im Rahmen einer Bürgerversammlung gewählt wurden.
Unter Leitung des AfL Bremerhaven wurde gemeinsam ein Ziel- und Maßnahmenkonzept
erarbeitet, was in Form der Neugestaltungsgrundsätze (NGG) die Grundlage für die Einleitung
des Verfahrens bildet. Mit den NGG wird die Voraussetzung zur Einstufung als verbindliches
Projekt in das Flurbereinigungsprogramm 2014 – 2018 des Landes Niedersachsen geschaffen.
Die Anordnung des Verfahrens ist für 2014 vorgesehen.
1.2 Lage des Gebietes
Das geplante Flurbereinigungsgebiet liegt im Landkreis Cuxhaven im nordöstlichen Bereich der
Stadt Langen.
Die Stadt Langen besteht neben dem Hauptort aus den Ortschaften Debstedt, Holßel,
Hymendorf, Imsum, Krempel, Sievern und Neuenwalde.
Das geplante Verfahrensgebiet (VG) umfasst die gesamte Gemarkung Neuenwalde. In der
Ortslage Neuenwalde kreuzen sich die Landesstraßen 118 und 119. Westlich des Ortes
befindet sich eine Anschlussstelle an die Bundesautobahn (BAB) 27.
Das geplante Verfahrensgebiet umfasst zurzeit auch die Ortslage Neuenwalde. Damit besteht
ggf. die Möglichkeit Wechselwirkungen mit einer möglichen Dorferneuerung Neuenwalde
bearbeiten zu können. Im weiteren Verfahrensablauf, bis zur Einleitung des Verfahrens, ist zu
prüfen ob Teile der Ortslage aus dem Flurbereinigungsverfahren Neuenwalde
herausgenommen werden können.
Die Nachbarorte sind Krempel (im Norden), Holßel (im Westen), Flögeln (im Osten) und
Hymendorf (im Süden).
Das geplante VG umfasst eine Fläche von rd. 3.200 ha.
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1.3 Ziele des Flurbereinigungsverfahrens
Zur Anpassung an den Strukturwandel in der Landwirtschaft ist es für die landwirtschaftlichen
Betriebe im VG erforderlich, dass neben eigenen betriebswirtschaftlichen Anpassungen weitere
unterstützende Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftskraft und damit der
Entwicklungsfähigkeit durchgeführt werden.
Mit dem Flurbereinigungsverfahren können die bestehenden agrarstrukturellen Mängel, wie das
unzureichend befestigte Wegenetz und die Besitzzersplitterung, reduziert werden. Zur Senkung
des Arbeitszeitbedarfs und zur Reduzierung der Flächenbewirtschaftungskosten soll vorrangig
eine anforderungsgerechte Befestigung der vorhandenen Wirtschaftswege und eine
Zusammenlegung von landwirtschaftlichen Flächen umgesetzt werden. Die Tragfähigkeit des
vorhandenen Wirtschaftswegenetzes genügt in weiten Teilen nicht mehr den heutigen
Anforderungen. Ein Großteil der Wege ist für die heute in der Landwirtschaft üblichen
Verkehrslasten nur unzureichend geeignet. Viele Wege weisen erhebliche Schäden auf, die
eine wirtschaftliche Nutzung z.T. erheblich einschränken.
Da das vorhandene Wegenetz im ackerbaulich genutzten westlichen Geestbereich relativ
engmaschig ist, wird angestrebt, im Zuge der Bodenordnung einzelne Wege aufzuheben.
Abbildung 1: Lage des Gebietes
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Unterhaltungsaufwendungen können dadurch verringert und Schlagformen und –längen
verbessert werden.
Die Entwicklung der Betriebsstätten ist in der Ortslage kaum noch möglich. Daher haben bereits
fünf Betriebe (Teil-)Aussiedlungsvorhaben durchgeführt. Weitere Betriebsleiter planen ebenfalls
Aussiedlungsvorhaben. Diese Planungen stehen in gegenseitiger Konkurrenz und bergen
Konflikte. Die Aussiedlungsvorhaben sind nur in bestimmten Gemarkungsteilen möglich. Im
Flurbereinigungsverfahren sollen diese Maßnahmen unterstützt werden um eine weitgehend
konfliktfreie Umsetzung zu ermöglichen.
In der Folge führen die geplanten Maßnahmen zu einer Senkung der landwirtschaftlichen
Produktions- und Betriebskosten und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung
der Existenzfähigkeit der landwirtschaftlichen Familienbetriebe.
Im Zusammenhang mit Starkregenereignissen treten immer wieder Überflutungen in der
Ortslage auf. Aus den umliegenden, höher gelegenen, landwirtschaftlichen Nutzflächen fließt
das Oberflächenwasser weitgehend ungeregelt in die tiefer gelegene Ortslage. Es führt hier zu
Überschwemmungen, vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen. Zur Beseitigung dieser
Missstände ist eine gezielte Wasserabführung in vorhandene Vorfluter erforderlich.
Entsprechend der aktuellen agrar- und umweltpolitischen Zielsetzung des Landes wird neben
den v. g. agrarstrukturellen Belangen mit der Umsetzung von ökologischen Maßnahmen im
Verfahrensgebiet ein weiteres Ziel verfolgt.
Hierzu werden im Rahmen der Neugestaltungsplanung geeignete landschaftspflegerische
Maßnahmen für Moorschutz, Biotopverbund, Bodenschutz, Artenschutz und Klimaschutz
aufgezeigt, deren Umsetzung durch Dritte als Gestaltungsmaßnahmen oder über
Kompensationsverpflichtungen erfolgen könnte. Je nach Art der Anlage käme eine Förderung
als Gestaltungsmaßnahme zur Sicherung und Entwicklung eines nachhaltig leistungsfähigen
Naturhaushalts oder als Maßnahme zur Pflege und Erhaltung der Kultur- und
Erholungslandschaft in Frage.
Konkurrierende Nutzungsansprüche an Grund und Boden sollen koordiniert und durch
Lösungen im Rahmen der Bodenordnung eigentumsverträglich umgesetzt werden.
Einhergehend mit den Bemühungen um das Naturschutzgebiet Ahlenmoor sollen die
vorhandenen Angebote im Bereich Touristik und Naherholung im weiteren Verfahrensverlauf
weiter ausgebaut und vernetzt werden, um alternative Einkommensquellen für die ländliche
Bevölkerung zu schaffen.
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Bisher sind folgende Planungen hierzu konkretisiert bzw. thematisch angedacht:
- Optimierung der landwirtschaftlich-betriebswirtschaftlichen Verhältnisse mit Blick auf
anstehende Aussiedlungen,
- Sicherung und Entwicklung von Bereichen mit besonderer Bedeutung für den
Naturschutz,
- Sicherung und Entwicklung des Ahlen-Falkenberger-Moores,
- Herstellung von Windschutzanpflanzungen,
- Herstellung von Anlagen für den Artenschutz,
- Vernetzung verschiedener Teilräume,
- Regulierung der Wasserungsabflüsse aus dem südlichen Verfahrensgebiet zur
langfristigen Sicherung der Entwässerung sowie zum Hochwasserschutz,
- Anlage von Wanderwegen und ggf. weiterer flächenbeanspruchender Maßnahmen
der Dorfentwicklung zur landschaftsgebundenen Erholung außerhalb der Ortslage,
- Trennung des landwirtschaftlichen Verkehrs von touristischem Verkehr.
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2. Allgemeine Planungsgrundlagen
2.1 Raumbezogene Planungen
2.1.1 Landesraumordnungsprogramm
Weite Teile der Hohen Lieth westlich von Neuenwalde gehören gemäß dem
Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) von 2008 zu einem Vorranggebiet für
Trinkwassergewinnung (ML 2008). Im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) werden
differenziertere Aussagen hierzu getroffen.
Für das VG liegen im LROP keine weiteren Darstellungen vor.
2.1.2 Regionales Raumordnungsprogramm
Raumordnerisch gehört das VG zum ländlichen Raum im Landkreis Cuxhaven.
Im Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Cuxhaven von 2012
(LANDKREIS CUXHAVEN 2012) ist für das VG folgendes festgesetzt:
- Vorranggebiet für Natura 2000: Bereich im Ahlenmoor;
- Vorranggebiete für Natur und Landschaft: Bereiche des Ahlenmoores und im Dahlemer
Holz;
- Vorranggebiet für die Grünlandbewirtschaftung, -pflege und -entwicklung: Niederung
südlich des Ahlenmoores im Bereich des Neuenwalder-Ahlener-Randkanals und in der
Neumühlener Aue;
- Vorranggebiet für die Trinkwassergewinnung: das im LROP dargestellte Vorranggebiet
wird konkretisiert, westlich von Neuenwalde ist das VG Bestandteil dieses
Vorranggebietes;
- Vorranggebiet für die Windenergienutzung: Bereich nordwestlich von Neuenwalde
- Standort für besondere Entwicklungsaufgabe Erholung: Neuenwalde
- Vorbehaltsgebiet für Natur und Landschaft: weite Teile des VG
- Vorbehaltsgebiet für die Rohstoffgewinnung von Sand: Bereich westlich von
Neuenwalde
2.1.3 Landschaftsrahmenplan
Der Landschaftsrahmenplan stellt gutachtlich den Zustand von Natur und Landschaft für das
Gebiet des Landkreises Cuxhaven dar und formuliert die Ansprüche an den Raum aus Sicht des
Naturschutzes und der Landschaftspflege.
Nach dem Stand der Bearbeitungen erfüllen:
- das nordöstliche VG mit dem Ahlenmoor die fachlichen Kriterien für die Ausweisung als
Biosphärenreservat
- weite Bereiche des östlichen VG die fachlichen Kriterien für die Ausweisung als Naturpark
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- drei Bereiche im VG die fachlichen Voraussetzungen für ein Naturschutzgebiet (NSG):
„Ahlenmoor“ (südlicher Teil) (N-2318-01), bei dem es sich um die südliche Erweiterung des
NSG „Ahlen-Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See“ (NSG CUX 007) handelt,
„Naturnaher Laubwald im Dahlemer Holz“ (N-2318-07) und „Im Seekenmoor“ (N-2318-20)
Das VG beinhaltet folgende Gebiete, die nach dem Stand der Bearbeitungen die fachlichen
Voraussetzungen für ein Landschaftsschutzgebiet (LSG) erfüllen:
- Grünland bei Krempel (L-2218-02)
- Blanken Wiesen (L-2218-03)
- Wallheckengebiete und Grünland bei Neuenwalde (L-2318-01)
- Dahlemer Holz (L-23-18-02).
Im VG sind derzeit keine Gebiete als Landschaftsschutzgebiete ausgewiesen.
Neben den formulierten allgemeinen Anforderungen sind für die landwirtschaftlichen
Nutzflächen im VG zu berücksichtigen:
- mit Ausnahme der Wälder und einiger Bereiche bei und westlich „Auf dem Stüh“ sind
Maßnahmen zum Schutz des Bodens und des Grundwassers zu ergreifen.
- west- und südlich der Wiedervernässungsflächen im Ahlenmoor, westlich des Dahlemer Sees
sowie in einem kleinen Bereich im Hymenmoor sind Maßnahmen zur Sicherung bzw.
Entwicklung von Feucht- und Nassgrünland bzw. mesophilem Grünland zu treffen.
- bei den Niederungsbereichen am Neuenwalder-Ahlener-Randkanal, den Bereichen westlich
des Dahlemer Sees und südlich von Neuenwalde handelt es sich um einen Schwerpunktraum
zur Förderung der Extensivierung von intensiv genutztem Grünland.
Des Weiteren liegt für das gesamte VG eine Baumschutzsatzung der Stadt Langen (STADT
LANGEN 2008) vor.
2.1.4 Bauleitplanung
Die für das VG relevanten Festsetzungen des aktuellen Flächennutzungsplans (FNP), der
Innenbereichssatzung sowie der Bebauungspläne der Stadt Langen sind in der Karte zum
Neugestaltungskonzept wiedergegeben. Die Siedlungsflächen der einzelnen Ortsteile gelten als
Wohnbau- oder Gemischte Bauflächen sowie als Flächen für den Gemeinbedarf (STADT
LANGEN 2010).
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2.2 Besonderem Schutz unterliegende Bereiche
Naturschutzgebiet
Im nordöstlichen VG befindet sich im Bereich des Ahlenmoores das Naturschutzgebiet (NSG)
„Ahlen-Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See“ (NSG CUX 007). Weite Bereiche des NSG
liegen auch im nordöstlichen Teil des VG.
Das NSG verfügt im VG über naturnahe Bereiche in mehr oder weniger stark degeneriertem
Zustand sowie weiträumige Wiedervernässungsflächen, die sich nach der Einstellung der
industriellen Abtorfung in den 1990er Jahren entwickelt haben. Einige Grünländer befinden sich
noch in landwirtschaftlicher Nutzung.
Der Schutzzweck dieses NSG ist die Erhaltung, Pflege und naturnahe Entwicklung der
Hochmoorbereiche mit Hochmoor- und Übergangsvegetation, der beiden Flachseen mit deren
Uferstrukturen und den angrenzenden Niedermoorflächen als ungenutzte Bereiche und
Lebensraum für Pflanzen und Tiere insbesondere für in Niedersachsen gefährdeter Arten sowie
extensive Bewirtschaftung der im NSG vorhandenen landwirtschaftlich bzw. forstwirtschaftlich
genutzten Flächen (LANDKREIS CUXHAVEN 2011).
Abb. 1: Räumliche Lage des NSG „Ahlen-Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See“ und des FFH-
Gebietes „Ahlen-Falkenberger Moor, Seen bei Bederkesa“ im VG
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FFH-Gebiet
Das Ahlenmoor ist Bestandteil des FFH-Gebietes „Ahlen-Falkenberger Moor, Seen bei
Bederkesa“ (Gebietsnr. 2218-301 bzw. 018 in Niedersachsen), welches im Jahre 2000 an die
EU gemeldet und dann 2004 von ihr anerkannt wurde. Innerhalb des VG umfasst dieses FFH-
Gebiet eine über die NSG „Ahlen-Falkenberger Moor“ und „Dahlemer See“ hinausgehende
Fläche sowie das Gebiet um die Seen bei Bederkesa, so dass es über eine Gesamtgröße von
2.877 ha (im Verfahrensgebiet 491 ha) verfügt. Hier wird nur das FFH-Teilgebiet thematisiert,
welches im Ahlenmoor liegt, da das FFH-Teilgebiet um die Seen bei Bederkesa für das
Flurbereinigungsverfahren nicht von Bedeutung ist.
Gesetzlich geschützte Biotope
Zahlreiche im VG vorgefundene Biotope stellen gesetzlich geschützte Biotope gemäß
§ 24 NAGBNatSchG (zu § 30 BNatSchG) dar. Hierzu gehören z. B. die trockenen Eichen-
Mischwälder, naturnahe Gewässer wie der Dahlemer See, die Sümpfe und Röhrichte im
Bereich des Dahlemer Sees und des Ahlenmoores, die Magerrasen, Nasswiesen sowie ein
Großteil der Moorbiotope. Das VG umfasst 29 benachrichtigte gesetzlich geschützte Biotope.
Des Weiteren wurden diverse (potenzielle) gesetzlich geschützte Landschaftsbestandteile
(GLB) gemäß § 22 NAGBNatSchG (zu § 29 BNatSchG) festgestellt. Dazu gehören
Wallhecken (HW),
Ruderal- und halbruderale Gras- und Staudenfluren (UR, UH), Moordegenerations- und
evtl. trockene Pfeifengrasstadien (MPT, MD) als Ödland sowie
mesophiles (GM) und artenarmes, extensives Grünland (GIE), sowie Feldhecken (HF)
und Baumbestände (HB) als sonstige naturnahe Flächen.
2.3 Natürliche Grundlagen
Die Darstellung der natürlichen Grundlagen basiert im Wesentlichen auf den Ergebnissen der
Landschaftsbestandsaufnahme und -bewertung für das VG von 2011 (BIOS 2011) und den
Aussagen des Landschaftsrahmenplanes für den Landkreis Cuxhaven einschließlich seiner
Fortschreibung (LANDKREIS CUXHAVEN 2000, 2010).
2.3.1 Naturraum
Das VG gehört zur naturräumlichen Region der Stader Geest (Landkreis Cuxhaven 2000).
Innerhalb der Stader Geest ist das VG den naturräumlichen Landschaftseinheiten Ahlenmoor,
Bederkesaer Geest und Hymenmoor zuzuordnen.
Ahlenmoor
Der nordöstliche Bereich des VG befindet sich in der Landschaftseinheit des Ahlenmoores. Das
Ahlenmoor ist der größte Hochmoorkomplex im Landkreis Cuxhaven. Am Südrand des
Ahlenmoores befinden sich die Moorrandseen Halemer, Dahlemer und Flögelner See. Das
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Moor entwässert nach Norden in die Emmelke, nach Süden über den Dahlemer und Flögelner
See in die Lehe.
Das Ahlenmoor wurde erst Anfang des 20. Jh. stärker nutzbar gemacht und verfügte bis Ende
der 1950er Jahre noch über größere natürliche Hochmoorbereiche. Es ist bis heute nur
teilentwässert und bis auf wenige landwirtschaftliche Betriebe sowie die Ortschaft Ahlen-
Falkenberg siedlungsfrei. Der vorwiegend als Grünland kultivierte Hochmoorkern ist an den
West- und Ostseiten noch von unberührter Hochmoorfläche mit Moorheiden, -gebüschen, -
wäldern, -kolken und Schwingrasen umgeben, die allerdings durch eine zunehmende
Verbuschung gefährdet sind, sowie einigen Flächen, die maschinell abgetorft und z. T. bereits
wiedervernässt wurden bzw. werden (Landkreis Cuxhaven 2000).
Bederkesaer Geest
Weite Teile des VG sind der Bederkesaer Geest zuzuordnen, die sich südlich an das Ahlenmoor
anschließt. Durch den Wechsel von sandiger und lehmiger Grundmoränenplatte und die
ungünstigen Abflussverhältnisse haben sich hier häufig staufeuchte bzw. –nasse Böden ent-
wickelt. Der Wechsel von sandigen Grundmoränenkuppen, lehmigen Geestwellen und –platten
sowie Nieder- und Hochmooren in den Niederungen bedingt ein kleinräumiges Land-
schaftsgefüge. Die Bederkesaer Geest stellt sich durch die Vielfalt von Acker, Wald, Grünland,
Moor und Heide sehr abwechslungsreich dar.
Frühzeitliche Spuren menschlichen Daseins sind durch zahlreiche Stein- und Hügelgräber sowie
ältere Siedlungen am Rande der Niederungen zu erkennen. Die angrenzenden Niederungen
werden heute meist als Grünland genutzt (Landkreis Cuxhaven 2000).
Hymenmoor
Der südöstliche Bereich des VG gehört zur naturräumlichen Landschaftseinheit des Hymen-
moores. Es handelt sich um eine nahezu abflusslose Niederung mit ausgedehnten Niedermoor-
und Hochmoorbereichen, die von der angrenzenden Geest durch die Ortschaft Hymendorf
erschlossen wurde. Die Flächen werden fast ausschließlich als Grünland genutzt (Landkreis
Cuxhaven 2000).
2.3.2 Boden
Das Ahlenmoor im nordöstlichen VG und das Hymenmoor im südlichen VG sind durch
Hochmoorböden charakterisiert. Außerhalb der ehemaligen Torfabbauflächen liegen im
Ahlenmoor im VG z. T. noch 2-3m Schwarztorf, der stellenweise von 1-2 m Weistorf überdeckt
ist. Das Hymenmoor verfügt im südlichen VG noch über 1-2 m mächtige Schwarztorf- und
stellenweise 1-2 m mächtige Weistorfschicht (Birkholz et al. 1980). Im Westen und Süden des
Ahlenmoores schließt sich die Niederung mit der Neumühlener Aue und dem Neuenwalder
Verbindungskanal mit Niedermoorböden an (Landkreis Cuxhaven 2000).
Auf der Bederkesaer Geest herrscht im Bereich „Auf dem Stüh“ der Bodentyp Braunerde-
Pseudogley vor. Hier schließen sich in Richtung Süden trockenere Böden wie Gley-Podsol und
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Tiefumbruchboden an, nördlich sind es die Bodentypen Podsol, Gley-Podsol und Pseudogley-
Podsol.
Nordwestlich von Neuenwalde wird die Pseudogley-Braunerde von Plaggenesch überdeckt.
Hieran schließen sich Braunerde-Podsol, Pseudogley-Podsol an. Der Plaggenesch gehört
landesweit zu seltenen Bodentypen. Zudem handelt es sich hierbei um einen Boden mit
kulturhistorischer Bedeutung.
In einem kleinräumigen Bereich im südwestlichen VG kommen Gleyböden vor, die von
Niedermoor überdeckt wurden (Landkreis Cuxhaven 2000).
Das Hymenmoor, das Ahlenmoor sowie die angrenzenden Niederungsbereiche verfügen über
Boden mit herausragend feuchten Standorteigenschaften. Die Böden der Bederkesaer Geest
weisen im westlichen VG sowie im Bereich „Auf dem Stüh“ hingegen herausragend trockene
Standorteigenschaften auf.
Viele Bereiche der Bederkesaer Geest, insbesondere die exponiert gelegenen Ackerflächen,
unterliegen einer hohen bis sehr hohen Winderosionsgefährdung bzw. –empfindlichkeit, z. T.
aufgrund der Ackernutzung. Die Winderosionsgefährdung ist hier v. a. auf den Anteil des
Feinsandes, den geringen Feuchtegrad und auf den Äckern den geringen Anteil
aggregatbildender organischer Substanz zurückzuführen. Große Ackerschläge ohne randliche
Gehölzstrukturen sowie der Anbau von Mais, der eine späte Bodenbedeckung bedingt,
begünstigen die Gefahr von Winderosion zusätzlich. Diese Böden wurden vom Landesamt für
Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) der höchsten Cross Compliance-Stufe für Winderosion
CCwind1 (sehr hohe Gefährdung) zugeordnet.
Die Verdichtungsempfindlichkeit der Mineralböden ist im VG sehr gering.
Das Dahlemer Holz und drei kleinere Wälder im östlichen Umfeld von Neuenwalde, darunter der
Bereich bei Thiebusch, stellen historisch alte Waldstandorte dar. Der Plaggeneschboden
nordwestlich von Neuenwalde ist im LRP als landesweit selten eingestuft worden.
2.3.3 Wasser
Grundwasser
Der mittlere Grundwasserstand des oberflächennahen Grundwassers befindet sich auf der
Bederkesaer Geest mehr als 2m unter der Geländeoberfläche (GOF). In der sich an das
Ahlenmoor anschließenden Niederung mit der Neumühlener Aue liegt das Grundwasser
hingegen nur 4-8dm unter GOF.
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Für die Hochmoorbereiche werden im LRP keine Aussagen getroffen. Es kann jedoch davon
ausgegangen werden, dass sich das mooreigene Grundwasser auf den Hochmoorböden auf
den landwirtschaftlich genutzten Flächen nur wenige Dezimeter unter GOF befindet. Auf den
nutzungsfreien Hochmoorreliktflächen im Ahlenmoor bewegt sich das Grundwasser häufig dicht
unter der GOF. Die ehemaligen Torfabbauflächen im Ahlenmoor sind ganzjährig überstaut.
Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung ist in der Bederkesaer Geest im Bereich
„Auf dem Stüh“ sowie zu einem Großteil im westlichen VG als hoch zu bezeichnen. Während
der überwiegende Teil des übrigen VG mit dem Hymenmoor, dem Ahlenmoor und der
angrenzenden Niederung über ein mittleres Schutzpotenzial verfügt, ist es östlich Neuenwalde
bei „Hohe Luft“ nur als gering zu bezeichnen.
Die Bereiche, die sich an den westlichen Siedlungsrand von Neuenwalde anschließen, sowie
Bereiche bei „Hohe Luft“ sind aufgrund der Ackernutzung sehr stark durch Nitratauswaschung
gefährdet. Viele Gebiete der übrigen Bederkesaer Geest im VG zeigen eine sehr hohe
Nitratauswaschungsempfindlichkeit. Die Hochmoorböden im Ahlenmoor und Hymenmoor
verfügen zudem über eine sehr hohe Phosphatauswaschungsempfindlichkeit.
Oberflächenwasser
Im VG kommen als Stillgewässer der Dahlemer See und das naturferne Abbaugewässer im
südwestlichen VG vor. Außerdem sind die Wiedervernässungsflächen im Ahlenmoor zu nennen.
Als Fließgewässer treten im VG die Neumühlener Aue, der Neuenwalder-Ahlener-Randkanal,
der Neuenwalder Verbindungskanal und die Grabensysteme im Ahlenmoor und im Hymenmoor
auf.
Bei dem Dahlemer See handelt es sich zusammen mit dem Halemer See um einen naturnahen
Moorrandsee. Der Dahlemer See weist größtenteils eine Wassertiefe zwischen 50 und 150 cm
auf. Zuflüsse des Dahlemer Sees sind die Neumühlener Aue, der Neuenwalder-Ahlener-
Randkanal sowie einige Entwässerungsgräben des Ahlenmoors. Durch das Moorwasser ist der
See relativ sauer, die Neumühlener Aue bringt jedoch auch viele Nährstoffe aus dem
Einzugsgebiet in das Stillgewässer.
Bei den Wiedervernässungsflächen im Ahlenmoor handelt es sich um aufgestaute
Flachwasserbereiche. Das Hochmoor befindet sich hier nach der Abtorfung in verschiedenen
Regenerationsstadien. Das Wasser ist relativ sauer und nährstoffarm.
Die Neumühlener Aue verfügt meist über bedingt naturnahe und im Oberlauf über eine
naturferne Gewässerstruktur. Die Fließgeschwindigkeit ist aufgrund des geringen Gefälles sehr
niedrig. Der Trophiegrad ist durch den nährstoffreichen Niedermoorboden und der längeren
Verweildauer im Gewässerabschnitt infolge der geringen Strömung und erhöhter Sedimentation
hoch.
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Die Gewässerstruktur des Neuenwalder-Ahlener-Randkanals und des Neuenwalder
Verbindungskanals ist mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts kurz vor der Mündung des
Neuenwalder-Ahlener-Randkanals in den Dahlemer See überwiegend verarmt und teilweise
extrem verarmt ausgeprägt. Die Fließgeschwindigkeit ist in beiden Kanälen aufgrund des
geringen Gefälles sehr niedrig.
Wasserschutzgebiet
Die Grenze des Wasserschutzgebietes verläuft in Nord-Süd-Richtung entlang der Debstedter
Chaussee (L 118) und durch den Ort Neuenwalde. Während die Sandkuhle südlich von
Neuenwalde zur Wasserschutzzone III B gehört, ist der Bereich des Wasserschutzgebietes
westlich von Neuenwalde der Schutzzone III A zuzurechnen (Stadt Langen 2010).
Gewässersituation hinsichtlich Hochwasser
Bei Starkregenereignissen und bei großen abzuführenden Wassermengen kommt es in einigen
Bereichen des VG zu ungewollten Überschwemmungen landwirtschaftlicher Flächen sowie
Überflutungen von Straßen und Privatgrundstücken.
2.3.4 Luft/Klima
Die räumliche Nähe des VG zur Nordsee sowie zu den großen Flüssen Weser und Elbe führt zu
einer ausgleichenden Wirkung auf den Temperaturverlauf und einem großen Einfluss des
Windes. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8,7°C. Mit mittleren Temperaturen von 0 bis
1,0°C ist der Januar der kälteste Monat, der Juli mit 16,5 bis 17,5°C der wärmste Monat.
Während der Niederschlag im Winter meist nur wenig ergiebig als Sprühregen fällt, treten im
Sommer, insbesondere im Juli und August, häufig ergiebige Regenfälle auf. In den letzten
Jahren fielen verstärkt extreme Niederschläge auch in den Wintermonaten.
2.3.5 Arten und Biotope
Im Verfahrensgebiet lassen sich anhand der naturräumlichen Einheiten Teilräume abgrenzen,
die sich in ihrer Biotoptypenzusammensetzung stark unterscheiden. Bedingt durch die Stand-
ortvoraussetzungen und die menschliche Nutzung haben sich unterschiedliche Biotoptypen
herausgebildet. Während die Bederkesaer Geest durch großflächige Ackerschläge auf
Braunerde- und Podsolböden charakterisiert ist, überwiegt im Ahlen- und im Hymenmoor die
Grünlandnutzung auf Hoch- und Niedermoorböden. Im Bereich der Geest kommen außerdem
die einzigen größeren zusammenhängenden Waldflächen vor. Grünland zeigt hier den
Übergang zu den Niederungen der Neumühlener Aue und des Neuenwalder Verbindungskanals
an. Das Ahlenmoor ist im nördlichen Teil des VG nach der Abtorfung großflächig wiedervernässt
und lässt sich außerdem durch verschiedene Degenerationsstadien charakterisieren, wodurch
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sich vielfältige und z. T. naturnahe Lebensräume auf Hochmoorstandorten eingestellt bzw.
gehalten haben.
Als größere zusammenhängende Waldflächen kommen im VG nördlich von Neuenwalde der
Neuenwalder Klosterforst, südlich der Rütherforst und östlich das Dahlemer Holz vor. Sie zeich-
nen sich durch einen hohen Anteil an Nadelforst (WZF, WZK) aus, in den nur kleinflächig
Laubholzinseln (WQT, WX) eingestreut sind. Vor allem im Ahlenmoor kommen noch weitere,
kleine Waldflächen vor. Ein engmaschigeres Netz von Hecken und Baumreihen findet sich
hauptsächlich im östlichen Ortsrandbereich von Neuenwalde sowie zum Teil auch im
Ahlenmoor.
Mehr als ein Drittel des VG wird als Grünland genutzt. Davon haben Artenarmes Grünland und
Gras-Einsaat einen Flächenanteil von ca. 96%. Mesophiles Grünland, Feucht- und
Nassgrünland sind nur noch auf ca. 4% der Fläche anzutreffen. Dies hat zur Folge, dass
typische Wiesenarten wie z. B. Spitzwegerich, Rotklee, Scharfer Hahnenfuß oder Ruchgras
selten geworden sind und das Grünland aufgrund der Bewirtschaftungsintensität stark an Arten
verarmt ist.
Die Ackernutzung überwiegt auf der Geest. Die Äcker sind meist mit Mais oder Getreide bestellt.
Hier sind die großen Ackerschläge im Wesentlichen nur durch die parallel verlaufenden Wege,
die teilweise breite Säume aufweisen, untergliedert. Hecken sind kaum noch vorhanden. Eine
verstärkte Tendenz, auch in den Niederungen Grünlandflächen in Acker umzuwandeln, ist
erkennbar. Im Hymenmoor wurden einige Flächen auch tief umgebrochen und stark melioriert.
Des Weiteren kommen kleinflächig Sümpfe, Röhrichte, Offenbiotope, Magerrasen,
Ruderalfluren sowie ein Hochmoorkomplex im Ahlenmoor vor. Die unterschiedlichen
Landschaftselemente besitzen aufgrund ihrer standörtlichen Gegebenheiten, der jeweiligen
Nutzung und ihrer Naturnähe eine unterschiedliche Bedeutung für Natur und Landschaft. Von
herausragender Bedeutung ist das Ahlenmoor mit seinen nach der Wiedervernässung naturnah
entwickelten Moorlebensgemeinschaften sowie der Dahlemer See als natürliches Stillgewässer
mit naturnahen Uferstrukturen. Die Wertstufen V (von besonderer Bedeutung) und IV (von
besonderer bis allgemeiner Bedeutung) überwiegen in diesem Bereich.
Die Waldflächen im VG sind als Kiefern- und Fichtenforsten überwiegend von allgemeiner
Bedeutung (Wertstufe III). Lediglich die kleinflächig eingestreuten naturnahen Laubwälder
besitzen eine besondere Bedeutung (Wertstufe V).
Bei den Gebüschen und Gehölzbeständen sind v. a. die Gagelgebüsche im Ahlenmoor
(Wertstufe V) und die erhalten gebliebenen Wallhecken (Wertstufe IV) hervorzuheben. Auch die
anderen Gebüsche sowie Hecken und Baumbestände sind mindestens von mittlere Bedeutung
(Wertstufe III).
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Der größte Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen ist von geringerer Wertigkeit, da durch die
intensive Nutzung eine Verarmung an Strukturen und Arten erfolgt ist. Nur Bereiche, die noch
kleinräumig mit Hecken strukturiert oder durch nassere Standortbedingungen gekennzeichnet
sind, weisen eine höhere Wertigkeit auf.
Das VG bietet Lebensraum für verschiedene Tierarten. Hierbei ist besonders das NSG Ahlen-
Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See zu nennen, das als landesweit bedeutsamer
Lebensraum für Libellen und Tagfalter bewertet ist. Darunter befinden sich auch zum Teil streng
geschützte Arten. Für Kriechtiere sind vor allem die Moorbereiche im Ahlenmoor und die
Neuenwalder Sandgruben von Bedeutung.
Eine große Bedeutung haben verschiedene Bereiche im VG auch für Brut- und Gastvögel. So
konnten im VG zahlreiche gefährdete Arten der Roten Listen nachgewiesen werden. Neben den
in den Roten Listen aufgeführten Arten, stehen bestimmte Arten nach BNatSchG unter
strengem, bzw. besonderem Schutz. Der Dahlemer-Halemer See stellt zudem einen wichtigen
Lebensraum für verschiedene Fischarten, Lurche und Fischotter da.
2.3.6 Landschaftsbild
Hinsichtlich Vielfalt, Eigenart und Schönheit ist der größte Teil des VG von mittlerer Bedeutung.
Dies liegt vor allem an Beeinträchtigungen wie die BAB 27, Windparks, einer
Hochspannungsleitung sowie ein früheres Flurbereinigungsverfahren. Die Umwandlung von
Grünland in Acker hat zudem kulturhistorisch bedeutsame Strukturen im Hymenmoor zerstört
und weist daher eine geringe Bedeutung auf. Im Bereich der Bederkesaer Geest weisen reich
mit Wallhecken strukturiere Bereiche eine hohe Bedeutung auf wohingegen die weiträumigen
Ackerlandschaften nur von geringer Bedeutung sind. Eine sehr hohe Bedeutung hat hingegen
der Dahlemer See und die angrenzenden, naturnahen Vegetationsflächen sowie die
degenerierten und regenerierenden Moor-Lebensgemeinschaften.
2.4 Landwirtschaft
Im geplanten Flurbereinigungsgebiet bewirtschaften insgesamt 52 Betriebe aus den Ortslagen
Neuenwalde (37 Betriebe), Krempel (6 Betriebe), Hymendorf (3 Betriebe), Debstedt (2
Betriebe), Holßel, Sievern, Wanna, Fickmühlen (jeweils 1 Betrieb) landwirtschaftlich genutzte
Fläche. Diese Betriebe werden überwiegend im Haupterwerb (42 Betriebe) bewirtschaftet.
Der Großteil der landwirtschaftlichen Familienbetriebe ist in der Rinderhaltung tätig, wobei die
meisten Höfe ihren Schwerpunkt auf die Milchwirtschaft gelegt haben (32 Betriebe). Auch
zukünftig wird die Rindviehhaltung die Einkommensgrundlage für die Betriebe in Neuenwalde
sein. Aus diesem Grund dient das Ackerland in erster Linie dem Anbau von Futterpflanzen.
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Die 52 Höfe bewirtschaften eine Fläche von ca. 2100 ha. Das Verhältnis von Acker- zu Grünland
beträgt ca. 30:70 in der Gemarkungen Neuenwalde. In der gesamten Region Stadt Lagen
dagegen 45:55. Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt bei 64,5 ha landwirtschaftliche Fläche
pro Betrieb. Begrenzt werden die Flächen durch Erschließungsanlagen und unterschiedliche
Nutzungsarten sowie durch die für die Entwässerung unzureichend angelegten Gräben und
Vorfluter, die aus heutiger Sicht zu ungünstigen Agrarstrukturen führen.
Die Landwirte im Planungsraum Neuenwalde werden im besonderen Maß mit
außerlandwirtschaftlichen Nutzungsansprüchen an die Fläche durch verschiedene
Planungsträger konfrontiert. In den letzten Jahrzehnten sind große Bauprojekte wie z.B. der Bau
der BAB 27, die Ausweisung von Windparks und Wohnbauflächen durchgeführt worden.
Darüber hinaus konzentrieren sich in der Gemarkung Neuenwalde naturschutzrechtliche
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen und die geplante Weiterentwicklung des westlich
angrenzenden Naturschutzgebietes „Ahlen-/Falkenberger Moor“.
Vor dem Hintergrund fehlender betrieblicher Entwicklungsmöglichkeiten in der Ortslage
Neuenwalde und zu erwartender Immissionskonflikte haben mehrere Milchvieh-
Futterbaubetriebe sowie ein Geflügelhaltungsbetrieb im Rahmen von Teilbereichs- und
Komplettaussiedlungen ihre Betriebsstätten in den Außenbereich der Gemarkung Neuenwalde
verlagert, weitere (Teil-) Aussiedlungen werden geplant. Die hieraus resultierenden
Konkurrenzsituationen unter den Betrieben sowie einzelbetrieblich unterschiedliche
Interessenlagen hinsichtlich der Agrarstruktur (innere Verkehrslage) können aktuell und
zukünftig nur durch Flächensortierung/-zusammenlegung sowie Ausbau/Änderung des
Gewässer- und Wegenetzes weitgehend konfliktfrei bewältigt werden.
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3. Planungsgrundsätze
3.1 Bodenordnung
Im Verfahrensgebiet befinden sich ca. 2.100 ha landwirtschaftliche Nutzfläche. Der Großteil
dieser Fläche wird als Grünland bewirtschaftet. Die Zusammenlegung der Wirtschaftsflächen
stellt eine zentrale Zielsetzung des Verfahrens dar. In den Ackerbereichen bestehen innerhalb
der Feldblöcke keine Bewirtschaftungshindernisse, sodass Grenzänderungen i. d. R.
unproblematisch umsetzbar sind. In den Grünlandbereichen sind bei der Zusammenlegung in
verschiedenen Gebietsteilen die vorhandenen, durch Beetgräben geprägten Strukturen zu
berücksichtigen. Es wird angestrebt, die vorhandenen Grenzeinrichtungen weitgehend zu
berücksichtigen.
Des Weiteren soll die Erstellung von landschaftsgestaltenden Anlagen durch die Bodenordnung
unterstützt werden.
3.2 Ländliche Straßen und Wege
Durch die Schaffung eines Wirtschaftswegenetzes, was hinsichtlich Tragfähigkeit und
Ausbauzustand den Anforderungen an den heutigen landwirtschaftlichen Verkehr gerecht wird,
in Verbindung mit Maßnahmen der Bodenordnung, soll der landwirtschaftliche Verkehr in der
Ortschaft Neuenwalde merklich verringert werden.
In den Grünlandbereichen entspricht das vorhandene Wirtschaftswegenetz in seiner Dichte
grundsätzlich den heutigen Ansprüchen, so dass eine Ergänzung nicht erforderlich wird.
In der Ackerlage stellt sich das Wegenetz für die heutige Bewirtschaftung der Flächen z.T. als
sehr engmaschig dar. Die Zielsetzung besteht darin, einzelne Wege entbehrlich zu machen
und das verbleibende Wegenetz nach Wirtschaftlichkeitsaspekten soweit möglich zu
verbessern.
Das vorhandene Wegenetz soll durch geeignete Ausbaumaßnahmen an die steigende
Beanspruchung durch den landwirtschaftlichen Verkehr, besonders im Hinblick auf die
vorhandene Tragfähigkeit, der zukünftigen Situation angepasst werden.
Daraus ergeben sich folgende Gestaltungsgrundsätze:
Entwicklung eines abgestuften, an die künftigen Erfordernisse angepassten
Ausbaukonzeptes für das Wegenetz, d.h. vor allem Bündelung des Verkehrs auf
leistungsfähig herzustellenden Haupterschließungswegen.
Wahl der Ausbauweise gem. Richtlinien für den ländlichen Wegebau (RLW),
Regelbefestigung der Wege in 3,0 m Fahrbahnbreite, bei Wegen mit einer erheblichen
Bündelung des Verkehrs und entsprechender Vorbreite in 3,5 m Breite,
Die Wegebefestigungen werden für Achslasten bis 11,5 t ausgelegt. Bei den Wegen mit
bituminöser Befestigung gilt dies für häufiges Überfahren und bei Wegen mit Schotter-
befestigung für gelegentliches Überfahren,
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Berücksichtigung der Erfordernisse von Fahrbahnverbreiterungen in engen Kurven-
bereichen,
Anschluss von Wegeeinmündungen,
Anlage von Ausweichstellen zur Ermöglichung eines Begegnungsverkehrs,
Gebundene Befestigung für Kreuzungs- bzw. Einmündungsbereiche,
Der Ausbau findet fast ausschließlich auf vorhandener Trasse unter Einbeziehung und
Nutzung gegebenenfalls vorhandener Befestigungen statt.
Zur Sicherung der nachhaltigen Standfestigkeit ist eine ordnungsgemäße Entwässerung,
ggf. durch die Anlage bzw. Erneuerung von Wegeseitengräben, soweit sie noch nicht
vorhanden sind, zu gewährleisten.
Zur Vermeidung und Minimierung von Eingriffen in den Naturhaushalt und das
Landschaftsbild wird soweit wie möglich auf eine Erhöhung des Versiegelungsgrades
verzichtet.
3.3 Wasserwirtschaft
In den Hanglagen um die Ortslage Neuenwalde treten abschnittsweise Probleme bei der
Oberflächenentwässerung auf. Bei lang anhaltenden oder starken Niederschlagsereignissen
versickert das Oberflächenwasser nicht ausreichend vor Ort, sondern fließt über die
abschüssigen Wege auf die unterhalb liegenden Wohngrundstücke und Straßen des Ortes.
In den Niedermoorflächen findet durch eine starke Entwässerung und Nutzungsintensivierung
eine erhebliche Moorsackung statt. Der Abstand von der Geländeoberkante zum Grundwasser
hat sich infolgedessen stetig verringert. Zudem führt die Bodensackung zunehmend zu
Bodenverdichtungen und daher zu Staunässe. Die vor Jahrzehnten angelegten
Entwässerungsgräben entwässern trotz mehrfachem Ausbau die gesackten Flächen daher nicht
mehr ausreichend.
Die Planung sieht nun u. a. vor, in den Geestbereichen nördlich und westlich von Neuenwalde
durchgängig Wegeseitengräben anzulegen. Darüber hinaus ist die Anlage von
Versickerungsmulden und (Wall-) Hecken vorgesehen. Weiterhin sind die Ausweisung von
Retentionsflächen in der Niederung, die Möglichkeiten einer Verlegung des Neuenwalder-
Ahlener-Randkanals und die Einrichtung von Verrieselungsflächen im Ahlenmoor im weiteren
Planungsverlauf zu prüfen.
Grundsätzliche Zielsetzung der Maßnahmen ist es, so viel Wasser wie möglich schon im
Bereich der Flächen selbst zurückzuhalten und versickern zu lassen, so dass der
Oberflächenabfluss verringert oder zumindest verzögert wird. Diese Maßnahmen dienen auch
der Verbesserung der Grundwasserneubildung.
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Einige Problempunkte in der Ortslage könnten im Zusammenhang mit einer möglichen
Dorferneuerung positiv entwickelt werden.
Die Nachhaltigkeit aller Maßnahmen ist nur mit einer späteren regelmäßigen Unterhaltung der
Gräben und Reinigung der Durchlässe zu gewährleisten. Hier sind die Unterhaltungspflichtigen
zu sensibilisieren.
Der Ausbau weiterer wasserwirtschaftlicher Anlagen erfolgt ansonsten lediglich im Rahmen des
Wegebaus, wenn Brücken oder Durchlässe in diesem Zuge zu erneuern sind. Ferner kann sich
im Verlauf der weiteren Planentwicklung die Notwendigkeit punktueller Rückhaltungen von
Oberflächenwasser an Wirtschaftswegen ergeben.
3.4 Bodenschutz und Bodenverbesserungen
Zum Schutz des Bodens wurden ab dem 01.07.2010 die Cross-Compliance-Vorschriften
angepasst. Alle landwirtschaftlichen Flächen (Feldblöcke) müssen aufgrund der EU-Vorgaben in
Wasser- und Winderosionsgefährdungsklassen (CC-Stufen) eingestuft werden. Die Einstufung
basiert bundesweit einheitlich auf den vorhandenen Regelwerken (DIN 19706 - Winderosion
und DIN 19708 - Wassererosion). Die Kriterien für die Cross-Compliance-Stufen wurden so
gewählt, dass Erosionsschutzmaßnahmen für sehr hoch gefährdete Flächen (Feldblöcke)
vorgeschrieben werden. Nach der geänderten Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung sind
für die Wassererosion zwei CC-Gefährdungsklassen (CCwasser1, CCwasser2) und für die
Winderosion eine CC-Gefährdungsklasse (CCwind1) auszuweisen.
Im Verfahrensgebiet bestehen keine Feldblöcke mit entsprechender Erosionsgefährdung durch
Wasser.
Potenziell winderosionsgefährdet sind in Abhängigkeit von der Nutzung und
Erosionshindernissen vor allem die leichten und trockenen Sandböden der Geestlandschaften
und die ackerbaulich genutzten Moorböden. So unterliegen auch viele Bereiche der
Bederkesaer Geest einer hohen bis sehr hohen Winderosionsgefährdung bzw. –empfindlichkeit,
z. T. aufgrund der Ackernutzung. Die Winderosionsgefährdung ist hier v. a. auf den Anteil des
Feinsandes, den geringen Feuchtegrad und auf den Äckern den geringen Anteil
aggregatbildender organischer Substanz zurückzuführen. Der Anbau von Mais begünstigt durch
die späte Bodenbedeckung die Gefahr von Winderosion zusätzlich. Diese Böden wurden vom
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) der höchsten Cross Compliance-Stufe
für Winderosion CCwind1 (sehr hohe Gefährdung) zugeordnet.
Zur Reduzierung der Erosionsgefährdung sollten in den betroffenen Geestbereichen zum
Schutz des Bodens Feldhecken als Erosionshindernisse angepflanzt werden. Bei der Planung
von Kompensationsmaßnahmen in diesen Bereichen sollen nach Möglichkeit die Belange des
Bodenschutzes durch die Ausweisung von Feldhecken berücksichtigt werden.
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Art und Umfang bodenverbessernder Maßnahmen z. B. infolge der Zusammenlegung
landwirtschaftlicher Flächen lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht konkretisieren. Die
Entwässerung der Hoch- und Niedermoortorfe wird für die Landwirtschaft weiter aufrecht
erhalten. Es ist nicht auszuschließen, dass vereinzelt Gehölzbeseitigungen, Bedarfsdrainagen,
Flach- oder Tiefumbruch usw. erforderlich werden können.
3.5 Naturschutz und Landschaftspflege
Im VG sind nach jetzigem Planungsstand Wegebaumaßnahmen auf rd. 16,2 km Länge geplant.
Sie umfassen im Einzelnen:
Ca. 6,3 km Ausbau in Bitumen auf vorhandenen Trassen mit Bitumen und Befestigung
des Seitenraumes;
Ca.9,8 km Ausbau in Decke ohne Bindemittel (DoB) auf vorhandener Trasse, davon ca.
8,5 km auf vorhandenem Befestigten (Bit, Spurbahn, Pflaster);
Ca.100 m Ausbau in Bitumen auf neuer Trasse
Aufhebung der Wegenutzung auf ca. 1,1 km Länge
Ausbau von Kreuzungs-, Anschluss- und Einmündungsbereichen an Wegen und zu
übergeordneten Straßen mit Bitumen und DoB.
Für alle Maßnahmen ist die Eingriffsregelung gem. §§ 13-17 BNatSchG nach der „Leitlinie
Naturschutz und Landschaftspflege im Verfahren nach dem Flurbereinigungsgesetz“
anzuwenden. Nach einer ersten Einschätzung der entstehenden Beeinträchtigungen sind vor
allem die Schutzgüter Boden, Arten und Lebensgemeinschaften sowie in geringerem Maße das
Landschaftsbild betroffen. Negative Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind nach
derzeitigem Planungsstand nicht in erheblichem Umfang zu erwarten. Vielmehr würden vor
allem die Maßnahmen zu einer naturnahen Gestaltung eines Teils des Neuenwalder
Verbindungskanals und bei einer Verlegung der Entwässerung des Hymenmoores über das
Dahlemer Holz die Verrieselung im Wald zu einer Steigerung der Grundwasserneubildungsrate
und einer Verbesserung der Wasserqualität führen.
Für das Schutzgut Boden entstehen nachhaltige Beeinträchtigungen einerseits durch
Versiegelung, wodurch die Bodenfunktionen (Wasserspeicherfähigkeit, Sorptionsvermögen,
natürliche Fruchtbarkeit, Lebensraum) vollständig verloren gehen und andererseits durch
Bodeninanspruchnahme für Befestigung, was mit einem Teilverlust der Bodenfunktionen
verbunden ist. Betroffen sind in diesem Verfahren die Wegeseitenräume bzw. die derzeit gar
nicht oder nur mit Spurplatten befestigten Wege.
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Das Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften wird durch den Verlust von Biotoptypen durch
Überbauung beeinträchtigt. Für die Fauna bedeutet dies einen Verlust von Habitatstrukturen
bzw. einen kompletten Lebensraumverlust. Im Wegeseitenraum sind vor allem Biotoptypen
mittlerer Wertigkeit wie Säume mit halbruderalen Gras- und Staudenfluren und kleinflächig
artenarme Sandmagerrasen betroffen, teilweise aber auch Hecken unterschiedlicher
Ausprägung.
Durch den Verlust von Gehölzstrukturen und/oder wegebegleitender Saumstrukturen sind
insbesondere Vögel aber auch Artengruppen wie Fledermäuse, Heuschrecken und Falter
betroffen. Hier ist im weiteren Verfahren eine artenschutzrechtliche Prüfung vorzunehmen.
Die detaillierte Ermittlung von Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft sowie die Planung
erforderlicher Maßnahmen zur Vermeidung und Kompensation von Beeinträchtigungen erfolgt
im Rahmen der Aufstellung des Planes nach § 41 FlurbG.
Im Zuge der sanften Agrarwende in Niedersachsen wird das Instrument Flurbereinigung ab
2014 nach der Koalitionsvereinbarung im Sinne der neuen agrar- und umweltpolitischen Ziele
sowie einer nachhaltigen Regionalentwicklung eingesetzt. Insofern besteht der Anspruch, die
im Verfahrensgebiet möglichen ökologischen Gestaltungsmaßnahmen möglichst vollständig zu
identifizieren. Realisierbar sind dabei verschiedene Maßnahmen aus den Bereichen
Moorschutz, Biotopverbund, Bodenschutz, Artenschutz und Klimaschutz. Ferner sind
Kompensationsmaßnahmen der Straßenbauverwaltung im Zuge der geplanten A 20 im
Projektgebiet geplant.
3.6 Erholung, Tourismus
Ein touristisches Ziel im VG ist der Dahlemer See. Durch die Wegebaumaßnahmen soll
versucht werden, den landwirtschaftlichen Verkehr vom touristischen Verkehr zu trennen. Die
Anbindung für den landwirtschaftlichen Verkehr von der L 119 in den nördlich gelegenen
Moorbereich soll über den Weg „Am Bornmoor“ realisiert werden, während der „Bentweg“ die
Touristen zum See leiten soll.
Die Gemeinde Neuenwalde hat erste Gespräche geführt, um in das Dorferneuerungsprogramm
des Landes Niedersachsen aufgenommen zu werden. Im Rahmen einer möglichen
Dorferneuerung könnten auch Strukturmaßnahmen und Anlagen zur Naherholung außerhalb
der Ortslagen zur Unsetzung kommen. Im Zuge der Bodenordnung und ggf. über eine
Förderung zur Erhaltung und Gestaltung der Kultur- und Erholungslandschaft könnten einzelne
in der Feldlage gelegene Maßnahmen unterstützt bzw. realisiert werden.
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4. Einzelheiten zum Planungskonzept
4.1 Allgemeine Angaben
In der Karte zu den Neugestaltungsgrundsätzen sind die Maßnahmen dargestellt, die nach dem
derzeitigen Planungsstand im Rahmen des Flurbereinigungsverfahrens umgesetzt werden
könnten. Die geplanten Maßnahmen wurden nur insoweit mit Entwurfsnummern (E.Nr.)
versehen, wie es zum textlichen Verständnis erforderlich ist.
4.2 Ländliche Straßen und Wege
Die geplanten Wegebaumaßnahmen sind zur Anpassung des Wegenetzes an die gestiegenen
Achslasten und an die Breite moderner landwirtschaftlicher Fahrzeuge mit einer ausreichenden
Erhöhung der Tragfähigkeit erforderlich, da die vorhandenen Befestigungen mit dem
anstehenden Unterbau keine ausreichende Tragfähigkeit bieten. Die Wege dienen in erster
Linie der ausreichenden Erschließung der landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Die Planung beinhaltet zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Einzelheiten, wie z. B. Fahrbahn-
verbreiterungen in engen Kurvenbereichen, die Anlage von Ausweichstellen zur Erleichterung
des Begegnungsverkehrs und die nötigen Vorkehrungen bei Störungen der Ober-
flächenentwässerung an Wegen sowie die erforderlichen Erneuerungen von Querdurchlässen.
Die Einmündungen in klassifizierte Straßen sollen auf der Grundlage der Regelzeichnung (siehe
Verzeichnis der Anlagen und Festsetzungen S. 11) ausgeführt werden, soweit nicht bestehende
Gossen, Hochborde u. ä. einen speziellen Anschluss erfordern.
Die geplanten Wegebaumaßnahmen sind hinsichtlich ihrer Lage, Ausbaulänge und
Ausbauweise im Einzelnen in der beigefügten Karte zu den NGG sowie im Verzeichnis der
Anlagen und Festsetzungen (VdAF) dargestellt.
E.Nr. 100
Bei dem „Der Nordackers Weg“ handelt es sich um einen, von der L 118 abgehenden
Haupterschließungsweg, der den nordwestlichen Moorbereich von Neuenwalde zugänglich
macht und weiter über die BAB 27 Richtung Holßel verläuft. Die geplante Ausbaulänge beträgt
ca. 990 m.
Zusätzlich zum Anschluss an die L 118 wird, aufgrund eines Aussiedlungsstandortes, der
Abschnitt 100.30 in schwerer bituminöser Befestigung (3,0 m Breite) geplant um Schäden an
den Fahrbahnkanten und im Seitenraum zu vermeiden.
Die im Abschnitt E.Nr. 100.20 des Weges vorhandene Spurbahn aus Betonsteinpflaster ist stark
abgängig. Der Abschnitt wird jedoch für den landwirtschaftlichen Verkehr als Querung der L 118
benötigt und soll daher in leichter Befestigung (DoB) mit 3,0 m Breite ausgebaut werden.
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E.Nr. 101
Der „Theesberger Weg“ führt von der Ortslage auf den Weg E.Nr. 100 und erschließt neben
dem Aussiedlungsstandort an der E.Nr. 100.30 auch einen weiteren Aussiedlungsstandort direkt
am Weg. Zusätzlich werden ca. 60 ha Ackerland sowie 20ha Grünland nördlich von
Neuenwalde über diesen Weg erschlossen. Ebenfalls dient der Weg als Zufahrt vom Ort in die
nordwestlich gelegenen Moorbereiche von Neuenwalde. Der Ausbau ist für den Bereich nördlich
der Kapelle geplant. Die Befestigung besteht aus Verbundsteinpflaster. Aufgrund der starken
Frequentierung ist ein Ausbau in schwerer bituminöser Befestigung auf 880 m Länge und 3,0 m
Breite vorgesehen.
E.Nr. 102
Der Weg „Die Mühlentrift“ verläuft parallel zum „Theesberger Weg“ und führt ebenfalls vom Ort
auf den „Nordackers Weg“. Die vorhandene Befestigung besteht aus Verbundsteinpflaster. Die
Ausbaulänge beträgt 850 m und reicht vom Ort bis zu einem Aussiedlungsstandort. Neben der
Aussiedlung werden auch die nördlich von Neuenwalde gelegenen Ackerflächen erschlossen.
Aufgrund der starken Beanspruchung des Weges, u. a. durch die Belieferung der Aussiedlung
ist ein Ausbau in schwerer bituminöser Befestigung in 3,0 m Breite geplant.
E.Nr. 106
Der „Rütherwegs/Siedlungswegs“ erschließt einen geplanten Aussiedlungsstandort sowie die
anliegenden landwirtschaftlichen Flächen von der L 118 aus. Der Ausbau des 150 m langen
Abschnitts beginnt hinter dem Raum der Innenbereichssatzung von Neuenwalde. Die
vorhandene Befestigung besteht aus Verbundsteinpflaster. Sie weist schwere Schäden auf und
soll daher durch eine 3,0 m Breite schwere bituminöse Befestigung ersetzt werden. Die
weiterführenden 910 m sind in leichter Befestigung (DoB) mit 3,0 m Breite vorgesehen.
E.Nr. 107
„Der Sandweg“ ist ein Haupterschließungsweg, der Acker- und Grünlandflächen südlich von
Neuenwalde zugänglich macht. Er führt von der L 118 Richtung Osten. Neben den
landwirtschaftlichen Flächen wird auch ein Aussiedlungsstandort durch diesen Wirtschaftsweg
erschlossen. Im vorderen Bereich an der L 118 ist der Weg auf 280 m unbefestigt. Im weiteren
Verlauf gibt es Abschnitte in Verbundsteinpflaster, Schotter sowie Bereiche in bituminöser
Befestigung. Die vorhandene Befestigung weist starke Schäden durch Versackungen und
Schlaglöcher auf. Aufgrund der hohen Erschließungswirkung und des starken
Verkehrsaufkommens ist der Ausbau in 3,0 m Breite auf einer Länge von 990 m in schwerer
bituminöser Befestigung geplant. Weitere 970 m werden auf Grund der Bodenverhältnisse in 3,0
m Breite mit leichter Befestigung (DoB) geplant.
E.Nr. 113
Der Weg „Am Klosterwall“ verläuft südlich am Dahlemer Holz entlang und ist die
Quererschließung zwischen den Wegen E.Nrn. 114 und „Auf dem Stüh“. Der Weg wird neben
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der Erschließung landwirtschaftlicher Fläche dafür genutzt, um den landwirtschaftlichen Verkehr
von der L 119 fernzuhalten. Die vorhandene Befestigung aus Verbundsteinpflaster ist durch
Schlaglöcher, Versackungen sowie Längs- und Querrillen stark beschädigt. Der Ausbau des
östlich des Waldes gelegen Abschnittes von 310 m Länge ist in schwerer bituminöser
Befestigung und die weiteren 1700 m in leichter Befestigung (DoB) geplant, jeweils bei einer
Breite von 3,0 m.
E.Nr. 114
Der Weg „Claus-Immen-Weg“ führt von der L 119, östlich der Ortslage Neuenwalde, ins
südliche Verfahrensgebiet. Er dient als Haupterschließungsweg für die landwirtschaftlichen
Flächen südlich von Neuenwalde. Zudem wird ein geplanter Aussiedlungsstandort über diesen
Weg erschlossen. Die vorhandene Befestigung in Verbundsteinpflaster soll im nördlichen Teil
durch eine schwere bituminöse Befestigung auf einer Länge von 1010 m und einer Wegebreite
von 3,0 m ersetzt werden, um die Belastungen durch den landwirtschaftlichen Verkehr
aufnehmen zu können. Der südliche Teil mit einer Länge von 690 m soll in leichter Befestigung
(DoB) auf 3,0 m Breite ausgebaut werden.
E.Nr. 115
Der Weg „In der Heide“ verläuft nördlich des Gebietes „Hohe Luft“ von der L 119 Richtung
Norden. Er ist ein Haupterschließungsweg für die dort gelegenen landwirtschaftlichen Flächen
sowie den nördlich anschließenden Niederungsbereich. Zudem dient der Weg als zur Zufahrt
eines Aussiedlungsstandortes von der L 119. Die vorhandene Befestigung in
Verbundsteinpflaster ist durch Schlaglöcher und Verdrückungen stark beschädigt. Aufgrund der
hohen Erschließungswirkung und des damit hohen Verkehrsaufkommens ist der Ausbau auf
370 m Länge bei einer Breite von 3,0 m in schwerer bituminöser Befestigung geplant.
E.Nr. 116
Der „Moorlandsweg“ schließt in westlicher Richtung an den Weg „In der Heide“ an und
erschließt einen Aussiedlungsstandort. Er verbindet den Torfweg mit der L 119 und führt den
landwirtschaftlichen Verkehr somit nicht durch die Ortslage. Um den Verkehr durch die Ver- und
Entsorgungsfahrzeuge des Aussiedlungsbetriebes dauerhaft zu gewährleisten, sowie zur
erforderlichen Erschließung der anliegenden Flächen, ist ein Ausbau der beschädigten
Fahrbahn erforderlich. Aus diesem Grund soll die abgängige vorhandene Verbundsteinpflaster-
Befestigung auf einer Länge von 580 m bei einer Wegebreite von 3,0 m, durch eine schwere
bituminöse Befestigung ersetzt werden.
E.Nr. 117
Der „Sprettweg“ schließt im Verlauf an den Weg „In der Heide“ Richtung Norden an und ist
Haupterschließungsweg für die dort gelegenen landwirtschaftlichen Flächen. Die Fahrbahn ist
durch Schlaglöcher und Verdrückungen stark beschädigt und besteht aus Verbundsteinpflaster.
Um die Anbindung der nördlich gelegenen landwirtschaftlichen Flächen sicherzustellen, ist ein
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Ausbau des Weges auf einer Länge von 420 m bei einer Breite von 3,0 m in leichter Befestigung
(DoB) vorgesehen.
E.Nr. 118
Der Weg 118 ist die Weiterführung des „Sprettweges“ Richtung Westen und erschließt einen
großen Grünlandbereich nördlich von Neuenwalde. Die vorhandene Befestigung in Abschnitten
mit Verbundsteinpflaster, Schotter sowie mit Bitumen ausgebessertes Verbundsteinpflaster ist
durch Schlaglöcher und Verdrückungen stark beschädigt. Der Weg soll auf einer Länge von
insgesamt 950 m bei einer Breite von 3,0 m in leichter Befestigung (DoB) in zwei Abschnitten
auf vorhandener Trasse ausgebaut werden.
Zusätzlich ist eine Anbindung des Weges an die L 118 geplant. Die bisher nördlich gelegene
Anbindung an die Landstraße soll im Gegenzug aufgehoben werden (E.Nr. 706). An dieser, im
Kurvenbereich der L 118 gelegenen, unübersichtlichen Stelle, stellte der bisherige
landwirtschaftliche Kreuzungsverkehr einen Gefahrenpunkt dar. Es ist dort bereits zu mehreren
Unfällen mit teils tödlichem Ausgang gekommen.
Zur nachhaltigen, gefahrlosen Erschließung, des westlich der L 118 gelegenen
Niederungsbereiches, wird der Weg E.-Nr. 118 verlängert und über die Ackerfläche neu
trassiert. Diese Anbindung soll durch eine schwere bituminöse Befestigung auf einer
Gesamtlänge von 100 m und mit einer Wegebreite von 3,0 m realisiert werden.
E.Nr. 119
Der „Neumühlener Weg“ erschließt vom Sprettweg aus weiter nördlich gelegene Acker- und
Gründlandflächen. Dieser Bereich zeichnet sich durch besonders kleinstrukturierte Topographie
und Gewässer (Gräben) aus. Dadurch ist ein engmaschiges Straßennetz entstanden. Die
vorhandene Befestigung in Verbundsteinpflaster und Spurbahnen in Betonsteinpflaster ist stark
beschädigt und soll daher auf einer Länge von 660 m bei einer Breite von 3,0 m durch eine
leichte Befestigung (DoB) erneuert werden. Dabei wird nicht der komplette Weg ausgebaut,
sondern nur der Teil, der für die direkte Erschließung der landwirtschaftlichen Flächen
notwendig ist.
E.Nr. 121
Der „Sprettwiesenweg“ verläuft südlich vom Ahlenmoor auf den „Sprettweg“ zu. Der Weg
erschließt ein größeres Moorlandgebiet direkt und mündet in den „Scharmbrücker Weg“ (E.Nr.
122). Der Nordwestliche Abschnitt dieses Weges befindet sich in einem guten Zustand. Der
Südöstliche Teil in Spurbahnen mit Betonsteinpflaster weist starke Schäden auf und soll daher
durch eine leichte Befestigung (DoB) in 770 m Länge mit einer Breite von 3,0 m ersetzt werden.
E.Nr. 122
Die vorhandene Fahrbahn in Verbundsteinpflaster des „Scharmbrücker Weges“ ist nördlich der
Aue abgängig und durch Verdrückung sowie Schlaglöcher stark beschädigt. In diesem Bereich
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soll der Weg durch eine leichte Befestigung (DoB) auf einer Länge von 290 m mit einer Breite
von 3,0 m hergestellt werden.
Südlich der Aue ist ein Teil bereits in DoB erneuert worden und bedarf keiner Verbesserung.
E.Nr. 125
Die E.Nr. 125 ist die Weiterführung des Weges „Am Bornmoor“ Richtung Westen und erschließt
den Grünlandbereich östlich des Dahlemer Holzes. Die vorhandene Befestigung in
Verbundsteinpflaster ist durch tiefe Querrillen und Schlaglöcher stark beschädigt. Um auch
weiterhin die Last durch den landwirtschaftlichen Verkehr tragen zu können ist ein Ausbau in
leichter Befestigung (DoB) auf 610 m Länge und 3,0 m Breite geplant.
E.Nr. 127
Der Weg „Auf dem Stüh“ wird neben der Erschließung der anliegenden Höfe auch zum
Fernhalten des landwirtschaftlichen Verkehrs von der L119 genutzt. Die vorhandene bituminöse
Befestigung ist stark beschädigt. Auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens ist der Ausbau auf
880 m bei einer Breite von 3,0 m in schwerer bituminöser Befestigung geplant.
E.Nr. 128
Der „Bentweg“ verläuft nordöstlich des Dahlemer Holzes und erschließt Grünlandflächen in
diesem Bereich. Der vorhandene Weg besteht teils aus Spurbahnen und ist teils unbefestigt.
Um auch zukünftig den Belastungen durch den landwirtschaftlichen Verkehr gerecht zu werden
ist ein Ausbau in leichter Befestigung (DoB) auf 810 m Länge bei 3,0 m Wegebreite vorgesehen.
Der „Bentweg“ führt ebenfalls die Touristen zum Dahlemer See.
E.Nr. 129
Der „Boomsweg“ liegt westlich von Neuenwalde und dient der Erschließung der dortigen
Flächen sowie zur Entlastung des landwirtschaftlichen Verkehrs auf der L119. Die vorhandenen
Befestigung mit Pflasterbeton ist stark beschädigt uns soll daher auf einer Länge von 430 m bei
einer Breite von 3,0 m durch eine leichte Befestigung (DoB) erneuert werden.
Aufhebung von Wegen
Die in der Ackerlage entbehrlich werdenden Wege sollen in eine landwirtschaftliche Nutzung
überführt oder für den Naturschutz umgestaltet werden. (s. Abschnitt 4.4).
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4.3 Wasserwirtschaftliche Anlagen
Zur Entschärfung der Überflutungsrisiken bei Starkniederschlagsereignissen sind im VG
mehrere Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserabführung vorgesehen. Die vorgesehenen
wasserwirtschaftlichen Maßnahmen entsprechen z. T. auch den Aussagen des RROP und des
LRP als übergeordnete Planwerke.
Auf der Geest ist der Ausbau oder die Wiederherstellung der Wegeseitengräben in den
Problembereichen vorgesehen. Der Ausbau soll so erfolgen, dass die Vorfluter in kaskadenartig
untereinander folgende Mulden gekammert werden. Damit wird sichergestellt, dass weiterhin
oberflächlich abfließendes Wasser länger in den Gräben zurückgehalten werden und in den
Mulden versickern kann.
Des Weiteren soll die Menge des ablaufenden Oberflächenwassers durch die Pflanzung von
Hecken und Wallhecken verringert werden. Darüber hinaus wird die Bodenerosion und
infolgedessen auch der Eintrag von Sedimenten in die angrenzenden Gräben verhindert bzw.
minimiert. Durch die Gehölzstreifen werden zudem ökologisch bedeutungsvolle Lebensräume
für Arten und Lebensgemeinschaften geschaffen, die als gliedernde und belebende Strukturen
auch das Landschaftsbild bereichern.
Um die Entwässerungssituation in der Niederung des Neuenwalder Verbindungskanals zu
verbessern, soll der Zufluss von Süden und Westen verringert und das in der Niederung
anfallende Wasser effektiver abgeführt werden.
Eine langfristige Lösung ist die Möglichkeit der Abkopplung der Entwässerung des Hymenmoors
über den Neuenwalder Verbindungskanal. Stattdessen soll das Wasser in Richtung Nordosten
durch das Dahlemer Holz abfließen und über die Neumühlener Aue in den Dahlemer See
münden. Dabei leitet ein neu angelegter Graben das Oberflächenwasser in Richtung Dahlemer
Holz. Der vorhandene alte Grabenverlauf wird hier wiederhergestellt. Vor dem Dahlemer See
wird eine Verwallung mit Überlauf gebaut, die das Wasser zurück hält. Eine weitere Verwallung
nördlich der Teiche im Bornmoor kann eine Ausweitung der Vernässung nach Norden
verhindern.
Diese Maßnahme muss vor der Umsetzung einer FFH-Verträglichkeitsprüfung unterzogen
werden. Auch die Auswirkungen auf das Naturschutzgebiet sind genau zu überprüfen.
Die Realisierbarkeit wird bei der weiteren Bearbeitung der NGG und der Aufstellung des Planes
nach § 41 FlurbG geprüft und mit den betroffenen Stellen abgesprochen. Diese Maßnahme ist
in der Karte zu den NGG dargestellt.
Einzelheiten der Maßnahme sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
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Abkopplung der Entwässerung des Hymenmoores & Verrieselung
Flächen-
bedarf
Baulicher Aufwand Effektivität der
Entwässerung
Folgekosten Dauerhaftigkeit Bedeutung für Naturschutz und
Landschaftspflege
23ha Neu-/Ausbau Graben
1,4 km
Vorprofilierung
Abflussgerinne 4 km
Verwallungen 1,2 km
Neubau von 2 Brücken
Erneuerung von 6
Durchlässen
Langfristig deutlich
verbesserte
Entwässerung der
gesamten Niederung
nördl. u. südl.
Bederkesaer Str.
Einzugsgebiet des
Neuenwalder
Verbindungskanals wird
erheblich verkleinert.
Reduzierung der
Grabenunterhaltungs-
u. Schöpfwerkkosten1
langfristig Sehr positiv:
Vermeidung weiterer Mineralisierung von
Torfboden durch Wiedervernässung im Bereich
des Moorbirkenwaldes im Ahlenmoor (positiver
Klima-Effekt)
Begrenzung der Degeneration der
Moorbirkenwälder; Verbesserung der
Standortbedingungen für moortypische
Vegetation
Reduzierung der Nährstoff- und
Pestizideinträge in den oligotrophen Dahlemer
See durch die oberflächige Verrieselung
(Beitrag zu den Erhaltungszielen des FFH-
Gebietes)
Aufgrund der Nährstoffbelastung des
eingeleiteten Rieselwassers aus dem
Entwässerungssystem landwirtschaftlicher
Nutzflächen ist eine Tendenz der Entwicklung
von Hochmoor- zu Niedermoorstandorten nicht
auszuschließen.
1 Verbindung des Halemer/Dahlemer Sees über den Flögelner Randkanal mit der Medem, die nur noch über ein Schöpfwerk in die Nordsee
entwässern kann. Da die im Dahlemer See ankommende Wassermenge durch Verrieselung auf Moorböden reduziert wird, verringert sich die
Wassermenge, die aus der Medem gepumpt werden muss.
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4.4 Bodenschützende und verbessernde Anlagen
Maßnahmen zum Schutz des Bodens sollen durch die Pflanzung von Feldhecken umgesetzt
werden (s. Abschnitt 4.5). Weiterhin werden durch die Ausweisung von Retentionsflächen am
Neuenwalder Verbindungskanal und im Hymenmoor sowie die Verrieselungsflächen im Bereich
des Ahlenmoores die Torfe z. T. vernässt und die Torfzehrung und –zersetzung dadurch
reduziert.
Weitere bodenschützende Maßnahmen sind derzeit nicht geplant.
Die Neugestaltungsplanung sieht als bodenverbessernde Maßnahme die Aufhebung von Wirt-
schaftswegen (E.Nrn. 700 – 706) in der Ackerlage mit einer Gesamtlänge von rd. 1.100 m vor.
4.5 Landschaftsgestaltende Anlagen
Die in die Neugestaltungsplanungsplanung aufgenommenen landschaftsgestaltenden Anlagen
wurden entsprechend den naturschutzfachlichen Zielen zur Sicherung und Entwicklung natur-
raum- und standorttypischer Biotoptypen und Landschaftselemente im VG entwickelt. Sie ent-
sprechen z. T. auch den Aussagen des RROP und des LRP als übergeordnete Planwerke. Die
Entwässerung des Hymenmoores über das Dahlemer Holz sowie die Anlage von
Versickerungsmulden und Wegeseitengräben etc. im Geestbereich wurde bereits in Kap. 4.3
erläutert. Zu den weiteren landschaftsgestaltenden Anlagen gehört insbesondere:
Anlage von Baumreihen und Feldhecken, z. T. aufgelockert, sowie Wallhecken in den
Wegeseitenräumen und in der Ackerlage in strukturarmen Geestbereichen als
landschaftsgliedernde, biotopvernetzende und erosionsmindernde Elemente
Die landschaftsgestaltenden Anlagen sind ebenso wie die wasserwirtschaftlichen Anlagen in der
Karte zum Neugestaltungskonzept dargestellt. Im weiteren Planungsverlauf können sich noch
Änderungen an den landschaftsgestaltenden Anlagen ergeben.
Die Maßnahmen Dritter sind mit einer Entwurfsnummer versehen. Sie sind im Einzelnen:
E.Nr. 501 Sicherung und Entwicklung Ahlenmoor
Die Flächen liegen im westlichen Teil des Naturschutzgebietes „Ahlen-Falkenberger Moor,
Halemer/Dahlemer See“. Sie haben eine Größe von ca. 80 ha. Ziel ist es die wertvollen
Restflächen des Hochmoores zu sichern und zu entwickeln.
Die Grünlandbewirtschaftung soll extensiviert werden. Hierdurch sollen die bewirtschafteten
Flächen im Verbund mit den Hochmoorflächen eine naturschutzfachliche Aufwertung erfahrenen
und die von ihnen ausgehenden Beeinträchtigungen hinsichtlich Nährstoffeintrag und
Entwässerung minimiert werden.
Auf den Moorheiden soll teilweise eine Entkusselung stattfinden. Durch die Beseitigung des
Gehölzaufwuchses können moortypische Kraut- und Moosschichten vor der Beschattung
geschützt werden.
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Die weg- und grabenbegleitenden Hecken sind wichtige Strukturen. Allerdings sollen keine
durchgängigen Baum-Hecken aufwachsen. Deshalb ist eine Pflege der Heckenstruktur
vorgesehen.
Standortfremde Gehölze sollen abgeholzt werden. Die Flächen sollen sich durch spontan
aufwachsende standortheimische Gehölze allmählich in freier Sukzession zu einem Moor-
Birkenwald neu entwickeln.
Weitere Flächen sollen vernässt und ausgehagert werden.
Träger der Maßnahme ist die Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven.
E.Nr. 502 Kompensationsflächenpool Ahlenmoor
Die Flächen grenzen an den Rand des Naturschutzgebietes und haben eine Größe von ca. 20
ha. Die Flächen werden durch die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und
Verkehr (NLStBV) im Rahmen der naturschutzrechtlichen Kompensationsplanung zum 4.
Planungsabschnitt der A20 beplant. Es handelt sich daher nicht um einen
Komensationsflächenpool, sondern um A20-Kompensationsflächen. Um eine einheitliche
Sprachregelung beizubehalten wird die Maßnahme aber weiterhin so benannt.
Der Bereich eignet sich für eine Grünlandextensivierung.
Träger der Maßnahme ist die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.
E.Nr. 503 Windschutz-Hecken im Ackerbereich
Im Ackerbereich westlich der Ortslage von Neuenwalde sollen Gehölzstreifen auf einer
Gesamtlänge von ca. 1860 m neu angelegt werde. Die Gehölzpflanzung wird 3-reihig aus
heimischen, standortgerechten Sträuchern durchgeführt und hat eine Breite von 7 m. Der
Pflanzabstand beträgt 1,0 m.
Die Heckenanpflanzung ist notwendig, da im Ackerbereich nur wenige Strukturen vorhanden
sind. Diese Gehölzstreifen erfüllen mehrere Funktionen. Schwerpunktmäßig soll ein Schutz der
leichten Ackerböden vor Winderosion geschaffen werden. Insbesondere im Bereich der A 20
wird bei Ostwind Sand auf die Fahrbahnen geweht. Dieser Gefahrenpunkt soll gemindert
werden. Die Gehölzstreifen dienen jedoch auch dazu, einen Biotopverbund herzustellen. Des
Weiteren stellen sie Schutz- und Lebensräume für das Rebhuhn dar.
Die Stadt Langen ist Träger der Maßnahme.
E.Nr. 504 Saumbiotope im Ackerbereich
Im westlichen Teil des Verfahrensgebietes ist im Ackerbereich die Ausweisung von
Saumbiotopen geplant. Insgesamt ist eine Länge von ca. 2.460 m mit einer Breite von 5 m
vorgesehen. Die Biotope dienen im Wesentlichen dem Artenschutz.
Angelegt werden sie auf bisher ungenutzten Saumstreifen und an Grabenrändern entlang der
Wege. Die Unterhaltung und Pflege soll extensiv erfolgen, an der Feldraine eine Mahd alle 2-3
Jahre und an den Grabenrändern eine einseitige, jährlich wechselnde Mahd.
Eigentum und Unterhaltung werden von der Stadt Langen übernommen.
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E.Nr. 505 Obstwiese und Wallhecken
Südlich der Ortslage von Neuenwalde soll eine Obstwiese mir extensiver Pflege neu angelegt
werden. Geplant ist eine Fläche von ca. 1 ha. Neben der Obstwiese sollen auch vorhandene
Reste von Wallhecken erhalten und ergänzt werden. Diese Biotopstrukturen sind wertvoll für
den Grünspecht. Daher sollen wertvolle Alt-/Höhlenbäume auf Wallhecken gesichert werden.
Auf den Wallhecken sollen Einzelbäume neu angepflanzt werden. Totholz (Einzelbäume und
Subben) wird erhalten bzw. gefördert. Magerrasen und nährstoffarme Wallhecken-Säume
werden ebenfalls erhalten und entwickelt.
In der Karte ist ein Suchbereich für die Maßnahme dargestellt. Die flächenscharfe Abgrenzung
erfolgt mit der Aufstellung des Plans nach § 41 FlurbG.
Träger der Maßnahme ist die Jägerschaft.
E.Nr. 506 Moorwaldumwandlung Steertmoor
Die Flächen liegen im südwestlichen Teil des Naturschutzgebietes „Ahlen-Falkenberger Moor,
Halemer/Dahlemer See“. Sie haben eine Größe von ca. 8 ha. Ziel ist eine standortgerechte
Waldumwandlung und eine Vernässung von Flächen.
Standortfremde Gehölze wie die vorhandenen Fichtenpflanzungen sollen abgeholzt werden. Die
Flächen sollen sich durch spontan aufwachsende standortheimische Gehölze allmählich in freier
Sukzession zu einem Eichen-Birkenwald neu entwickeln.
Der Birken- und Zitterpappel-Pionierwald soll durch Vernässung in einen Erlen- u. Birken-Erlen-
Buchenwald entwickelt werden. Durch die Vernässung werden die Arten mit geringer
Nässetoleranz absterben und den Raum für die Entwicklung der Bruchwaldarten in freier
Sukzession freigeben.
Die Entwässerung im Übergang zwischen Mineralboden und Moor soll rückgängig gemacht
werden. Die Nutzung als Grünland soll aufgegeben werden, die Grüppen angestaut oder verfüllt
und damit eine Sukzession zum Sumpf im Niedermoor und auf Sandboden zu einer mageren
Hochstaudenflur eingeleitet werden.
Die Trägerschaft für diese Maßnahme übernimmt die Naturschutzstiftung des Landkreises
Cuxhaven.
4.6 Erholung, Tourismus
Im Randbereich des Dahlemer Sees befindet sich ein Aussichtsturm, der durch den
eingesetzten sanften Tourismus aufgesucht wird. Durch die Wegebaumaßnahmen in diesem
Bereich soll eine Trennung des landwirtschaftlichen- und des touristischen Verkehrs ermöglicht
werden. Im Verlauf der Planung sind diesbezüglich weitere Abstimmungen zwischen der
unteren Naturschutzbehörde und der Gemeinde notwendig.
Aus der angestrebten Dorferneuerungsplanung Neuenwalde können sich möglicherweise
Maßnahmen ergeben, deren Umsetzung im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens erfolgen
kann.
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5. Auswirkungen des Projektes auf die Umwelt
Für den Ausbau der gemeinschaftlichen und öffentlichen Anlagen in der Flurbereinigung ist
nach § 6 des Niedersächsischen Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetzes (NUVPG) in der
Fassung vom 30.04.2007 (Nds. GVBl. S. 179) zuletzt geändert durch das Gesetz vom
19.02.2010 (Nds. GVBl. S. 122) mit einer allgemeinen Vorprüfung des Einzelfalls gemäß § 5
NUVPG festzustellen, ob für das Vorhaben - Bau der gemeinschaftlichen und öffentlichen
Anlagen im Sinne des FlurbG – eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist. Die
Entscheidung trifft die obere Flurbereinigungsbehörde im Rahmen der Aufstellung der
Neugestaltungsgrundsätze anhand der relevanten Kriterien der Anlage 2 des NUVPG, die in der
nachfolgenden Tabelle für das Flurbereinigungsverfahren Neuenwalde dargestellt werden.
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UVP-Vorprüfung des Einzelfalls gem. § 5 NUVGP
5.1 Merkmale des Vorhabens Überschlägige Angaben zu den Kriterien
Die Merkmale des Vorhabens sind insbesondere
hinsichtlich folgender Kriterien überschlägig zu
beschreiben:
Hinsichtlich Bauphase, Betriebsphase und nach Nutzungsaufgabe, Abbau
5.1.1 Größe des Vorhabens
Welche Flächen werden vom Vorhaben benötigt
(einschließlich aller Nebeneinrichtungen)?
Wird ein Prüfwert für Größe oder Leistung gem. Anlagen 1
zum UVPG/NUVPG für das Projekt überschritten?
Ggf. Angaben zur Anzahl und zum Ausmaß von
Bauwerken, zu Kapazitäten, Produktionsmengen,
Stoffdurchsatz und gleichartige Angaben zu sonstigen
Größen- und Leistungsmerkmalen.
Größe des Verfahrensgebietes: ca. 3.200ha.
Nach dem derzeitigen Planungsstand sollen im Verfahrensgebiet auf ca. 16,2 km Länge
Wegebaumaßnahmen durchgeführt und auf ca. 1,1 km die Wegenutzung aufgehoben werden.
Der Ausbau erfolgt in den meisten Fällen durch eine Erhöhung des Versiegelungsgrades und
eine Verbreiterung der Fahrbahnstrecke. Die neue Flächeninanspruchnahme resultiert aus der
erforderlichen erhöhten Seitenraumbefestigung und der Neutrassierung.
Landschaftsgestaltende Anlagen sind vorwiegend im Wegeseitenraum und in der Ackerlage
geplant (ca. 4,1 ha). Südlich der Ortslage erfolgt die Anlage einer Obstwiese (ca. 1,0 ha). Die
wasserwirtschaftlichen Anlagen umfassen insbesondere die Verlegung von Fließgewässern und
die Ausweisung von Retentions- und Verrieselungsflächen (ca. 23 ha). Genaue Angaben über
Art und Umfang der Kompensationsmaßnahmen gem. §§ 13-17 BNatSchG können noch nicht
gemacht werden. Die konkrete Planung und Festlegung dieser Maßnahmen erfolgt im Rahmen
der Aufstellung des Planes nach § 41 FlurbG nach Durchführung der Eingriffsregelung gemäß
§§ 13-17 BNatSchG, die eine detaillierte Ermittlung der Beeinträchtigungen von Natur und
Landschaft sowie die Planung geeigneter Maßnahmen zur Vermeidung und Kompensation von
Beeinträchtigungen umfasst.
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5.1.2
Nutzung und Gestaltung von Wasser, Boden, Natur
und Landschaft
Wasser: Art eines Gewässerausbaus, Flächen-,
Volumen- oder Qualitätsveränderung, Einleitungen,
Entnahmen von Grund- oder Oberflächenwasser;
Boden: Umfang einer Inanspruchnahme durch
Flächenentzug, Versiegelung, Verdichtung,
Nutzungsänderung, Bodenabtrag / -auftrag,
Entwässerung, Eintrag von Schadstoffen;
Natur und Landschaft: Angaben zur Nutzung und
Gestaltung von Flora, Fauna, Biotopen und des
Landschaftsbildes durch das Vorhaben.
Durch den geplanten Wegeausbau und die Aufhebung von Wegen sind Auswirkungen auf
Boden, Natur (Pflanzen- und Tierwelt) und Landschaft zu erwarten (Bodenversiegelung, Verlust
und/oder Beeinträchtigung von Biotopen, Beeinträchtigung von Landschaftselementen). Die
Bodeninanspruchnahme für die Wegebaumaßnahmen beträgt nach einer überschlägigen
Ermittlung ca. 26.000m². Weiterhin sind in Wegeabschnitten, die beidseitig mit Gehölzstrukturen
bestanden sind, Beeinträchtigungen der Gehölze zu erwarten.
Die landschaftsgestaltenden und wasserwirtschaftlichen Anlagen umfassen:
die Anlage von Baumreihen, Feld- und Wallhecken (auch aufgelockert) im Wegeseitenraum und
in der Ackerlage, Länge ca. 4,4 km,
Anlage ruderaler Säume entlang vorhandener Wege, Länge ca. 2,5 km,
Gestaltung von Wegeseitengräben, Anlage von Versickerungsmulden, ca. 1,2 km
Abkopplung des Entwässerungssystems des Hymenmoores und Verrieselung, Entwässerung
über das Dahlemer Holz, Flächenbedarf insg. ca. 23ha
5.1.3 Abfallerzeugung
Welche Abfälle und Abwässer werden voraussichtlich
anfallen?
Klassifikation der Abfälle gemäß WHG, KrW-/AbfG
(überwachungsbedürftig, wassergefährdend etc.)
hinsichtlich Art und Umfang,
Art der geplanten Entsorgung.
keine
5.1.4 Umweltverschmutzung, Belästigungen
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Welche Stoffe werden voraussichtlich in Luft, Wasser und
Boden emittiert?
Abschätzung der voraussichtlich in Luft, Wasser und
Boden emittierten Stoffe,
Ist mit dem Vorhaben möglicherweise eine deutlich
wahrnehm- bzw. messbare Belastung der Umgebung
durch Stoffeinträge in Boden und Wasser, (Ab)Wärme,
Erschütterungen, Geräusche, ionisierende Strahlungen,
Elektromagnetische Felder, Lichteinwirkungen, Gerüche,
verbunden?
Sind Belästigungen oder Gesundheitsgefährdungen von
Mensch oder Tier möglich? (Art und Weise, Umfang ?)
Welche der in Nr. 4.6.1.1 der TA Luft aufgeführten Stoffe
werden voraussichtlich in welchem Umfang emittiert?
keine
5.1.5 Unfallrisiko
Erfordert das Vorhaben das Lagern, den Umgang, die
Nutzung oder die Produktion von gefährlichen Stoffen i. S.
des ChemG bzw. der GefStoffV, wassergefährdenden
Stoffen i. S. des WHG, Gefahrgütern i. S. des Gesetzes
über die Beförderung gefährlicher Güter oder radioaktiven
Stoffen?
Unfall- /Störfallrisiken, z.B. bei der Lagerung,
Handhabung, Beförderung von explosiven, giftigen,
radioaktiven, krebserregenden, erbgutverändernden
Stoffen (in welchem Umfang jeweils)?
kein erhöhtes oder besonderes Unfallrisiko
5.2 Standort des Vorhabens Betroffenheit
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Die Empfindlichkeit eines Gebiets, das durch ein Vorhaben möglicherweise beeinträchtigt wird, ist insbesondere hinsichtlich folgender Nutzungs- und
Schutzkriterien zu beurteilen. In die Betrachtung der Empfindlichkeit des möglicherweise beeinträchtigten Gebietes sind die jeweils relevanten
Vorbelastungen im Sinne einer Status-quo-Betrachtung ebenso mit einzubeziehen wie mögliche kumulative Wirkungen und mögliche Wechselwirkungen mit
anderen Vorhaben, zumindest insoweit sie offensichtlich sind.
5.2.1 Nutzungskriterien
Bestehende Nutzung des Gebietes, insbesondere der
Flächen für (Wohn-) Siedlungen und Erholung,
für land-, forst- und fischereiwirtschaftliche Nutzungen,
Verkehr, Ver- oder Entsorgung oder sonstige
wirtschaftliche oder öffentliche Nutzung;
Sind in der Umgebung andere Anlagen mit Auswirkungen
auf den Standort des Vorhabens bekannt?
Welche diesbezüglichen oder sonstigen Vorbelastungen
sind bekannt oder zu besorgen?
Sind kumulative Wirkungen möglich (Art und Intensität)?
Das VG wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die Bederkesaer Geest ist durch
großflächige Ackerschläge auf Braunerde- und Podsolböden charakterisiert. Hier stocken die
einzigen größeren zusammenhängenden Waldflächen. Auf den Hoch- und Niedermoorböden
des Ahlen- und Hymenmoores überwiegt die Grünlandnutzung. Im Ahlenmoor im nordöstlichen
VG befindet sich der Dahlemer See, großräumige Wiedervernässungsflächen und
verschiedenen Moor-Degenerationsstadien.
Im westlichen VG liegt mittig die Ortschaft Neuenwalde. Weiterhin sind die Siedlungen „Hohe
Luft“, „Auf dem Stüh“ und „Neumühlen“ zu nennen.
Im westlichen Bereich des VG verläuft in Nord-Süd-Richtung die BAB 27 als Verbindung
zwischen Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven. Ferner queren die Landesstraßen L 119
(Bederkesaer Straße) sowie die L 118 das Gebiet.
Des Weiteren ist für einen Teilbereich im südöstlichen VG die Verlagerung von Offshore-
Testanlagen geplant.
5.2.2 Qualitätskriterien
Reichtum, Qualität und Regenerationsfähigkeit von
Wasser, Boden, Natur (Tiere und Pflanzen) und
Landschaft (Landschaftsbild, Landschaftsraum),
Leistungsfähigkeit der natürlichen Bodenfunktionen und
der Archivfunktion des Bodens
Empfindlichkeit gegenüber Bodenerosion;
Boden
Die Böden im VG sind zum Großteil überprägt bis stark anthropogen verändert. Zu den bedingt
naturnahen Böden gehören einige bisher ungenutzte bzw. nur leicht entwässerte Bereiche
südlich der Wiedervernässungsflächen im Ahlenmoor, die historisch alten Waldstandorte des
Dahlemer Holzes und drei kleinere Wälder östlich von Neuenwalde. Ahlen- und Hymenmoor
sind durch Hochmoorböden, die Niederung durch Niedermoorböden charakterisiert. Auf der
Bederkesaer Geest herrschen die Bodentypen Braunerde-Pseudogley und Pseudogley-
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Stoffliche Belastung der Böden;
Wasserbeschaffenheit: Gewässergüte, Stoffhaushalt,
hygienischer Zustand und planktische Biozönose,
Situation von Hydraulik/Hydrologie, Morphologie und
Beschaffenheit der Gewässersedimente
Grundwasserbeschaffenheit (Qualität),- Geologie/-
Hydrologie
Luftqualität, z.B. Kurgebiete
Braunerde, randlich häufig Podsol vor. Nordwestlich von Neuenwalde wird die Pseudogley-
Braunerde von Plaggenesch überdeckt.
Die Moorböden verfügen über eine besondere Archivfunktion. Die Böden im VG sind aufgrund
ihrer herausragend trockenen bzw. feuchten Standorteigenschaften zu einem Großteil als
wichtige Bereiche einzustufen.
Viele Bereiche der Bederkesaer Geest unterliegen einer hohen bis sehr hohen
Winderosionsgefährdung bzw. –empfindlichkeit.
Belastungen resultieren aus dem Sandabtrag bzw. -abbau am Nordrand von Neuenwalde,
westlich und östlich von Rütherforst sowie aus dem Torfabbau im Ahlenmoor. Weitere
Vorbelastungen sind zwei Altablagerungen südöstlich von Neuenwalde, die Bauschutt-Deponie
westlich Rütherforst sowie die Versiegelungen in den Siedlungen und auf Straßen.
Wasser
Grundwasser: Der mittlere Grundwasserstand des oberflächennahen Grundwassers befindet
sich auf der Bederkesaer Geest mehr als 2 m unter der Geländeoberfläche (GOF). In der sich
an das Ahlenmoor anschließenden Niederung mit der Neumühlener Aue liegt das Grundwasser
hingegen nur 4-8dm unter GOF. Die mittlere Grundwasserneubildungs- bzw. Sickerwasserrate
ist in der Niederung im VG am geringsten (je nach Nutzungsart unter 50 mm/a bis 151-200
mm/a.
Das Schutzpotenzial der Grundwasserüberdeckung ist im westlichen VG überwiegend hoch.
Das übrige VG mit Hymenmoor, Ahlenmoor und angrenzenden Niederung verfügt über ein
mittleres Schutzpotenzial. Östlich Neuenwalde bei „Hohe Luft“ ist die Grundwasserüberdeckung
gering.
Mit Ausnahme der Moore ist die Grundwasserneubildungsrate im VG überwiegend sehr hoch
(350mm/a und mehr).
Oberflächenwasser: Die Niederungen werden durch die Neumühlener Aue, den Neuenwalder-
Ahlener-Randkanal und den Neuenwalder Verbindungskanal geprägt. Die Gewässerstruktur ist
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anthropogen stark verändert und weitgehend naturfern. Als natürlicher Moorsee verfügt der
Dahlemer See über eine naturnahe Gewässerstruktur.
Luft/Klima
Das Hymenmoor und das Ahlenmoor stellen Bereiche mit mittlerer bis hoher Bedeutung für die
Frischluftentstehung dar. Der Rütherforst und das Dahlemer Holz besitzen hohe bis sehr hohe
Bedeutung für die Frischluftentstehung. Die Niederungsbereiche mit dem Hymenmoor und dem
Ahlenmoor sind zudem für die Kaltluftentstehung von hoher bis sehr hoher Bedeutung.
Arten und Lebensgemeinschaften
Im Bereich der durch großflächige Ackerschläge charakterisierten Geest sowie der intensiv
genutzten Grünlandflächen spielen v. a. die halbruderalen Gras- und Staudenfluren als
nutzungsfreie Reproduktionslebensräume für Wirbellose wie Heuschrecken und Tagfalter
entlang der Wege eine Rolle. Die Moorlebensräume im Ahlenmoor sind für viele Artengruppen
von großer Bedeutung, z. B. für Libellen, Schmetterlinge und Kriechtiere, ebenso die
ungenutzten Saumstrukturen sowie die Graben- und Fließgewässersysteme.
Für Brut- und Gastvögel (Bsp. Kranich) ist v. a. das Ahlenmoor mit den
Wiedervernässungsflächen von sehr großer Bedeutung. Weitere für Brutvögel wichtige Bereiche
stellen das Hymenmoor und die Geestbereiche mit Grünland-, Hecken- und Saumstrukturen
(z.B. Neuntöter, Wachtel, Rebhuhn, Gartenrotschwanz) dar. Für Gastvögel wie z.B. Zwerg- und
Singschwan, Goldregenpfeifer und Kiebitz sind neben dem Ahlenmoor auch die Niederung und
das Hymenmoor von großer Bedeutung.
Landschaftsbild
Für das Landschaftsbild ist insbesondere das Ahlenmoor durch seine Eigenart und Naturnähe
von sehr hoher Bedeutung. Von hoher Bedeutung ist v. a. der mit Wallhecken strukturierte
Bereich der Geest südlich Neuenwalde. Die Niederung der Neumühlener Aue und einige
Bereiche des Hymenmoores sind mit ihren Grünlandflächen und Grabensystemen von mittlerer
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Bedeutung. Von geringer Bedeutung sind v. a. die Geestbereiche mit großen Ackerschlägen
und wenigen strukturierenden Landschaftselementen.
5.2.3 Schutzkriterien
Belastbarkeit der Schutzgüter unter besonderer Berücksichtigung der in Nr. 2.3 der Anlage 2 zum UVPG genannten besonders empfindlichen Gebiete und
von Art und Umfang des ihnen jeweils zugewiesenen Schutzes. Neben den dort genannten Gebieten sind weitere landesrechtlich geschützte Gebiete
entsprechend den UVP-Regelungen der Länder zu berücksichtigen (z.B. Naturdenkmale mit ihrer geschützten Umgebung, geschützte Landschafts-
bestandteile, besonders geschützten Biotope etc.). Soweit solche Konkretisierungen durch das Landesrecht nicht bestehen, können in begründeten
Einzelfällen die Vorgaben des Anhanges III, Nr. 2 der UVP-Richtlinie (z.B. Küstengebiete, Bergregionen und Waldgebiete) herangezogen werden.
5.2.3.1 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung oder
europäische Vogelschutzgebiete
FFH-Gebiet „Ahlen-Falkenberger Moor, Seen bei Bederkesa“ (Gebietsnr. 2218-301 bzw. 018 in
Niedersachsen) im nordöstlichen Verfahrensgebiet
5.2.3.2 Naturschutzgebiete gem. § 23 BNatSchG NSG „Ahlen-Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See“ (NSG CUX 007) im nordöstlichen
Verfahrensgebiet
5.2.3.3 Nationalparke gem. § 24 BNatSchG keine
5.2.3.4 Biosphärenreservate gem. § 25 BNatSchG keine
5.2.3.5 Landschaftsschutzgebiete gem. § 26 BNatSchG keine
5.2.3.6 Naturdenkmale gem. § 27 BNatSchG keine
5.2.3.7 Geschützte Landschaftsbestandteile gem. § 29
BNatSchG / § 22 NAGBNatSchG
Keine benachrichtigten. Im Rahmen der Bestandsaufnahme wurden jedoch
Ruderal- und halbruderale Gras- und Staudenfluren (UR, UH), Moordegenerations- und evtl.
trockene Pfeifengrasstadien (MPT, MD) als Ödland sowie
mesophiles (GM) und artenarmes, extensives Grünland (GIE), Feldhecken (HF) und
Baumbestände (HB) als sonstige naturnahe Flächen
als geschützte Landschaftsbestandteile kartiert
5.2.3.8 Gesetzlich geschützte Biotope gem. § 30 BNatSchG /
§ 24 NAGBNatSchG
29 nachrichtlich festgestellte gesetzlich geschützte Biotope im nordöstlich VG. Zahlreiche
weitere geschützte Biotope wurden im Rahmen der Biotoptypenkartierung aufgenommen.
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Hierzu gehören z. B. die trockenen Eichen-Mischwälder, naturnahe Gewässer wie der Dahlemer
See, die Sümpfe und Röhrichte im Bereich des Dahlemer Sees und des Ahlenmoores, die
Magerrasen, Nasswiesen sowie ein Großteil der Moorbiotope.
5.2.3.9 Wallhecken gem. § 29 BNatSchG / § 22 NAGBNatSchG insbesondere im Geestbereich südlich von Neuenwalde, Länge insgesamt ca. 13,8 km
5.2.3.10 Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutzgebiete,
Überschwemmungsgebiete gem. den § 19, 32 WHG
etc.
Wasserschutzgebiet mit Wasserschutzzone III B und Schutzzone III A
5.2.3.11 Gebiet, in denen die in Gemeinschaftsvorschriften
festgelegten Umweltqualitätsnormen bereits
überschritten sind
keine
5.2.3.12 Gebiete mit hoher Bevölkerungsdichte insbesondere
zentrale Orte und Siedlungsschwerpunkte in verdichteten
Räumen im Sinne des § 2 (2) Nr. 2 und 5 ROG
keine
5.2.3.13 Baudenkmale und Bodendenkmale gem. § 4 NDschG,
Grabungsschutzgebiete
Kloster Neuenwalde, Fundorte archäologischer Boden- und Baudenkmäler sind im VG
vorhanden, von den Maßnahmen aber nicht betroffen
5.3 Merkmale der erheblichen Auswirkungen
5.3.1 Überschlägige Beschreibung der möglichen
nachteiligen Umweltauswirkungen (auf der Grundlage
der Merkmale des Verfahrens und des Standortes)
Durch die Wegebaumaßnahmen sind nachteilige Umweltauswirkungen auf Boden
(Bodenversiegelung), Arten (bei Verlust von Gehölzen auch Vögel und Fledermäuse) und
Biotope (Beseitigung von Biotoptypen, Vegetation) sowie das Landschaftsbild (Verlust von
Landschaftsstrukturelementen) zu erwarten. Durch die Wegebaumaßnahme E.Nr. 122.10 sind
mögliche nachteilige Umweltauswirkungen lediglich durch temporäre Beunruhigungen auf das
direkt angrenzende FFH-Gebiet zu erwarten. Eine Gefährdung der wertbestimmenden
Lebensraumtypen und Arten des FFH–Gebietes ist daraus nicht abzuleiten.
Die Auswirkungen der Maßnahme „Abkoppelung des Entwässerungssystems“ müssen einer
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FFH-Verträglichkeitsprüfung unterzogen werden.
Im Rahmen der Eingriffsregelung gem. § 13-17 BNatSchG sind Maßnahmen zur Kompensation
dieser Beeinträchtigungen festzulegen. Nach derzeitiger Einschätzung sind die zu erwartenden
erheblichen Beeinträchtigungen der Schutzgüter durch entsprechende Maßnahmen
ausgleichbar.
Nachteilige Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Wasser und Klima/Luft sind nicht zu
erwarten.
5.3.2 Beurteilung der Erheblichkeit der Auswirkungen auf
die Umwelt unter Verwendung der Kriterien Ausmaß,
grenzüberschreitender Charakter, Schwere und
Komplexität, Dauer, Häufigkeit, Reversiblität und
Wahrscheinlichkeit
Nach Umsetzung der geplanten Wegebaumaßnahmen sowie der erforderlichen
Kompensationsmaßnahmen gemäß § 15 BNatSchG und der landschaftsgestaltenden Anlagen
der wasserwirtschaftlichen Maßnahmen gemäß des Neugestaltungskonzepts ist mit nachteiligen
Umweltauswirkungen durch das Vorhaben nicht zu rechnen.
Die Umsetzung der Maßnahme „Abkoppelung des Entwässerungssystems“ ist abhängig von
den Ergebnissen der FFH-Verträglichkeitsprüfung und kann nur durchgeführt werden wenn die
Auswirkungen mit den Entwicklungszielen des FFH-Gebietes vereinbar sind bzw. das Erreichen
dieser Ziele unterstützten.
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Literatur- und Gesetzesverzeichnis
BIOS (2008a): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu
Heuschreckenvorkommen und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum
von 1997 – 2007. – unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2008b): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Libellenvorkommen
und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum von 1997 – 2007. –
unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2008c): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Tagfaltervorkommen
und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum von 1997 – 2007. –
unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2008d): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Vorkommen von
Kriechtieren und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum von 1997 –
2007. – unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2008e): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Vorkommen von
Lurchen und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum von 1997 – 2007. –
unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2008f): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Vorkommen von
Fischen und Rundmäulern und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum
von 1997 – 2007. – unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2008g): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Vorkommen des
Fischotters und dessen Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven für den Zeitraum von 1997 –
2007. – unveröff. Gutachten im Auftrag des Landkreises Cuxhaven.
BIOS (2010a): Umweltverträglichkeitsstudie zum Raumordnungsverfahren - Verlagerung von
Offshore-Testanlagen nach Langen - Neuenwalde -. unveröff. Gutachten im Auftrag der Stadt
Cuxhaven.
BIOS (2010b): Zusammenstellung und Bewertung vorhandener Daten zu Brut- und
Gastvogelvorkommen und deren Lebensräumen im Landkreis Cuxhaven. Aktualisierung des
Datenbestandes 1997-2006 bis zum Jahr 2009-2010. – unveröff. Gutachten im Auftrag des
Landkreises Cuxhaven, Naturschutzamt.
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BIOS (2010c): FFH-Basiserfassung und Zielkonzept für einen Kompensationsflächenpool im
FFH-Gebiet 018 „Ahlen-Falkenberger Moor, Seen bei Bederkesa“. – unveröff. Gutachten im
Auftrag des Niedersächsischen Landvolkes, Kreisverband Wesermünde.
Birkholz, Schmatzler & Schneekloth (1980): Untersuchungen an niedersächsischen Torflager-
stätten zur Beurteilung der abbauwürdigen Torfvorräte und der Schutzwürdigkeit im Hinblick auf
deren optimale Nutzung. – Hannover.
Stadt Langen (2008): Satzung über den Schutz des Baumbestandes in der Stadt Langen,
Landkreis Cuxhaven (Baumschutzsatzung), vom 10. März 2008. – Langen.
Stadt Langen, Hrsg. (2010): Flächennutzungsplan Stadt Langen. – Langen.
Landkreis Cuxhaven, Hrsg. (2000): Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Cuxhaven. -
Erarbeitung: Landkreis Cuxhaven - Naturschutzamt, Cuxhaven.
Landkreis Cuxhaven, Hrsg. (2011): Amtsblatt für den Landkreis Cuxhaven. – 35. Jahrgang, Nr.
12, 75. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Ahlen-Falkenberger Moor, Dahlemer/Halemer
See“.
Landkreis Cuxhaven, Hrsg. (2012): Regionales Raumordnungsprogramm für den Landkreis
Cuxhaven.