lichtblick-02-2014

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Art War Dokumentarfilm, D 2013, 90 min, Regie: Marco Wilms »Art War« ist die Geschichte der jungen Ägypter des arabischen Frühlings, die mit neuartiger Schöpfungskraft, haushohen Graffitis, rebellischer Musik, mit Kunst & Aufklärung versuchen ihre Revolution vor dem Untergang zu retten. Der Film folgt den revolutionären Künstlern durch zweieinhalb Jahre post-revolutionäre Anarchie, vom arabischen Frühling 2011 bis zum Fall Mursis und der Muslimbrüder. Er beschreibt die Explosion der Kreativität nach dem Sturz Mubaraks, und zeigt wie die Künstler lernten ihre Kunst auf neue Weise als wirkungsvolle Waffe im Kampf für ihre unvollendete Revolution zu nutzen. A Touch of Sin Tian zhu ding (OmU) China/Japan 2013, 125 min, Regie: Jia Zhang-Ke, mit Wu Jiang, Wang Baoqiang, Zhao Tao Der preisgekrönte Regisseur Jia Zhangke porträtiert in »A Touch of Sin« ein moder- nes China – als einen ökonomischen Gi- ganten voller sozialer Ungerechtigkeit, verloren in dem Spalt, den der wirtschaft- liche Aufschwung in die Gesellschaft reißt. Dafür wurde er in Cannes mit Kritikerlob und dem Preis für das beste Drehbuch bedacht. Blancanieves Ein Märchen von Schwarz und Weiß Spanien 2012, 104 min, Regie: Pablo Berger, mit Maribel Verdú, Macarena García, Daniel Giménez-Cacho Carmen ist die Tochter eines berühmten Matadors, der nach einem Stierkampf im Rollstuhl endet. Die böse Stiefmutter ver- dammt das kleine Mädchen zu den nied- rigsten Arbeiten und versucht nach dem Tod des Vaters auch sie zu beseitigen. Als ihr die Flucht zu einer Schaustellertruppe kleinwüchsiger Toreros gelingt, entdeckt Carmen ihre wahre Berufung und wird zur Königin der Corridas. Doch kann sie ihrem Märchenschicksal entkommen? Ein Schneewittchen, wie es sich die Ge- brüder Grimm nicht besser hätten erträu- men können – stumm, schwarzweiß und angesiedelt im Spanien der 20er Jahre. Christiania D 1976, 25 min, Regie, Kamera, Ton, Montage, Produktion: Klaus Stanjek, Roland Oettl, Burkhard Lorenz Das größte anarchistische Projekt in Europa, der »Frei- staat Christiania«, wurde in den 1970er Jahren zum vielbeachteten Experiment für alternative Formen des Zusammenlebens. Auf dem besetzten Gelände einer Militärkaserne mitten in Kopenhagen leben seit 1971 etwa 1000 Menschen in freier Assoziation zusammen. Jahr für Jahr wurde das Projekt von dänischen Politikern bedroht und daraufhin jeweils das Ende von Christiania vorausgesagt. Der Freistaat hat sich dennoch immer wieder behauptet und existiert bis heute. Der Film berich- tet von einem mehrwöchigen Besuch im Frühjahr 1976, als die Existenz Christianias weit weniger gesichert war als heute. Die Wasserherren – Ein Film über die Vorboten kommenden Mangels D 1984, 56 min, Regie: Klaus Stanjek, Kamera: Heiner Stadler Wasser als selbstverständlich verfügbares Gut hat sich vom ehemals mythisch verehrten Element zum Handels- objekt entwickelt. Der Film „Die Wasserherren“ skizziert in fragmentarischen Beobachtungen den widersprüchli- chen Umgang mit diesem besonderen Stoff. Ein essayis- tischer Film als Transportform für eine Warnung: »Für sie wird Wasser erst wertvoll, wenn es knapp wird, wenn die Nachfrage steigt und das Angebot sinkt. Dann steigen ihre Börsenkurse… Bevor Trinkwasser nur noch in Fla- schen verkauft wird, wird die Förderung und Aufbereitung immer teurer werden. Doch entscheidend wird sein, wer Zugang zu den Quellen hat.« (Filmzitat) Klaus Stanjek ist Dokumentar- filmer, Hochschullehrer und An- thropologe. Seine Filme handeln von den Kehrseiten der Geldgesell- schaft, von archaischen Welten, Kinderwelten und Gegenwelten. „Christiania“, sein erster Doku- mentarfilm, ist noch vor dem Filmstudium entstanden. „Die Wasserherren“ war sein Abschlussfilm an der Mün- chener Filmhochschule. Er unterrichtet seit 1993 an der HFF »Konrad Wolf« in Babelsberg. © Cinetarium LICHTBLICK-KINO Dokumentarfilm Do 30 Donner vs. Tag: 19:00 Luis Buñuel: Die Milchstraße (OmU) 21:00 Pier Paolo Pasolini: Große Vögel, kleine Vögel (OmU) Fr 31 Keine Vorstellung Sa 01 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Konferenz der Tiere 16:00 B Solo Sunny 18:00 Art War 20:00 Heimat auf Zeit in Anwesenheit des Regisseurs Peter Benedix 22:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU) 24:00 Casablanca (OmU) So 02 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Emil und die Detektive (1931) 16:00 B Der Himmel über Berlin (OmeU) 18:00 Heimat auf Zeit in Anwesenheit des Regisseurs Peter Benedix 20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU) 22:15 Art War Mo 03 18:30 Art War 20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU) 22:15 Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß Di 04 18:30 Art War 20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU) 22:15 Blancanieves Mi 05 18:30 Art War 20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU) 22:15 Blancanieves Do 06 18:00 I Used to Be Darker (OmU) 19:30 Inside Llewyn Davis (OmU) Fr 07 Keine Vorstellung Sa 08 14:00 Kinderfilm: Erich Kästner: Das fliegende Klassenzimmer 15:30 B Der Himmel über Berlin (OmeU) 17:45 Blancanieves 19:30 Inside Llewyn Davis (OmU) 22:00 I Used to Be Darker (OmU) 24:00 Casablanca (OmU) So 09 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Das doppelte Lottchen 16:00 B Solo Sunny 18:00 Blancanieves 20:00 I Used to Be Darker (OmU) 22:00 Inside Llewyn Davis (OmU) Mo 10 18:00 Blancanieves 20:00 Inside Llewyn Davis (OmU) 22:00 I Used to Be Darker (OmU) Di 11 18:00 I Used to Be Darker (OmU) 20:30 Lakishots Vol. 26: The Best of Lakino 2012 (OmeU) 22:30 Inside Llewyn Davis (OmU) Mi 12 18:00 I Used to Be Darker (OmU) 20:30 Film gourmand: Der diskrete Charme der Bourgeoisie (OmU) + Kurzfilm 22:30 Inside Llewyn Davis (OmU) Do 13 18:00 Inside Llewyn Davis (OmU) 19:45 L Land and Freedom (OmU) Fr 14 Keine Vorstellung Sa 15 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Pünktchen und Anton 16:00 B Solo Sunny 17:30 I Used to Be Darker (OmU) 19:30 L Carla’s Song (OmU) 22:00 Inside Llewyn Davis (OmU) 24:00 Casablanca (OmU) So 16 14:00 Kinderfilm: Erich Kästner: Emil und die Detektive (1931) 15:30 B Der Himmel über Berlin (OmeU) 17:45 Inside Llewyn Davis (OmU) 20:00 L The Navigators (OmU) 22:00 I Used to Be Darker (OmU) Mo 17 18:30 I Used to Be Darker (OmU) 20:00 L Sweet Sixteen (OmU) 22:00 Inside Llewyn Davis (OmU) Di 18 18:30 Inside Llewyn Davis (OmU) 20:00 L Just a Kiss (Ae Fond Kiss; OmU) 22:00 I Used to Be Darker (OmU) Mi 19 18:15 I Used to Be Darker (OmU) 20:00 L The Wind that Shakes the Barley (OmU) 22:15 Inside Llewyn Davis (OmU) Do 20 18:00 L It’s a Free World (OmU) 19:30 Imagine Fr 21 Keine Vorstellung Sa 22 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Das doppelte Lottchen 16:15 B Der Himmel über Berlin (OmeU) 18:00 Life in Exile – In and Out: Schildkrötenwut (OmU) + Kurzfilm: Paper Boat (OmeU) In Anw. der FilmemacherInnen 20:00 Imagine 22:00 Luis Buñuel zum Geburtstag: Belle de jour (OmU) + Vorfilm »Belle de Lyon« 24:00 Casablanca (OmU) So 23 16:30 B Solo Sunny 18:00 L The Wind that Shakes the Barley (OmU) 20:15 Imagine 22:00 Luis Buñuel zum Geburtstag: Das Gespenst der Freiheit (OmU) Mo 24 18:15 Imagine 20:00 EXBlicks: Sehnsucht Berlin – The City Named Desire (OmeU) in presence of the filmmaker Peter Zach 22:15 L Sweet Sixteen (OmU) Di 25 18:15 Imagine 20:00 L Just a Kiss (Ae Fond Kiss) (OmU) 22:00 Sneak Preview Mi 26 18:15 Imagine 20:00 L Land and Freedom (OmU) 22:00 Preview: Viva la libertà (OmU) Do 27 17:30 Imagine 19:00 Viva la libertà (OmU) Fr 28 Keine Vorstellung Sa 01 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Emil und die Detektive (1931) 16:00 B Solo Sunny 17:30 Imagine 19:30 Viva la libertà (OmU) 21:30 B Der Himmel über Berlin (OmeU) 24:00 Casablanca (OmU) So 02 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Pünktchen und Anton 16:00 B Der Himmel über Berlin (OmeU) 18:15 Imagine 20:00 Zurück auf Anfang: Klaus Stanjek: Christiania + Die Wasserherren in Anwesenheit des Regisseurs 22:15 Viva la libertà (OmU) Mo 03 18:30 Imagine 20:00 Viva la libertà (OmU) 22:00 kurz gesehen: The Oscar Nominated Shortfilms 2014 – Live Action Di 04 18:30 Imagine 20:00 Viva la libertà (OmU) 22:00 kurz gesehen: The Oscar Nominated Shortfilms 2014 – Animation Mi 05 18:15 Imagine 20:00 Viva la libertà (OmU) 22:00 kurz gesehen: The Oscar Nominated Shortfilms 2014 – Live Action B Berlin – Filme der Stadt L Ken Loach - Filmreihe OmU: Original mit Untertite OmeU: Original mit englischem Untertitel OV: Originalversion ohne Untertitel LICHTBLICK-KINO JANUAR 2014 Zurück auf Anfang Sonntag, 2.3., 20:00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Klaus Stanjek: Christiania und Die Wasserherren In der Reihe »Zurück auf Anfang« stellen Filmemacher ihre Frühwerke vor. FEBRUAR 2014 KEN LOACH Lakishots Vol. 26 Dienstag, 11.2., 20:30 Uhr The Best of Lakino 2012 (OmeU) After one year pause Lakino Short Film Festival is back and it is Berlinale Time! There have been 25 volumes of Lakishots and we want to celebrate with the hottest short films from past festival and giving a preview of what would be the festival 2014. Let’s get ready to get warm! Die Filme: Los Retratos – Portraits (Iván D. Gaona, Colombia 2012, Fiction, 15 min, La Banda del Carro Rojo Producciones), Tela – Screen (Carlos Nader, Brazil 2010, Fiction, 15 min, Já Filmes), Buenos Aires Recyclers (Nikki Schuster, Argentina/Germany 2011, Animation, 6 min, Fiesfilm), Qual Queijo Vocè Quer? – Which Cheese do you want? (Cíntia Domit Bittar, Brazil 2011, Fiction, 11 min, Novelo Filmes), Linear (Amir Admoni, Brazil 2012, Animation, 6 min, Estudio Admoni), Sin Frenos – Without Brakes (Pancho Ortega, Mexico 2011, 7 min), Juku (Kiro Russo, Argentina/ Bolivia 2011, Documentary, 18 min, Universidad del cine), Almuerzo con Extraños – Lunch with Strangers (Fabián Rodríguez, Venezuela 2010, Documentary, 16 min) Alle Filme im Original mit englischen Untertiteln. Schildkrötenwut (OmU) Dokumentarfilm, D 2012, 70 min, Regie: Pary El-Qalqili »Schildkrötenwut« erzählt die Geschichte eines Mannes mit vielen Rätseln, dessen Leben geprägt ist von Flucht und Vertrei- bung, dem Leben im Exil und der geschei- terten Rückkehr nach Palästina. Eine Bio- graphie, die vom israelisch-palästinensi- schen Konflikt zerrissen ist. Und die Su- che einer Tochter nach Antworten – Antworten, die er oft nicht geben kann. Eine Reise von Vater und Tochter durch Ägypten, Palästina und Jordanien. Streit am Flughafen. Singen mit den Taxifahrern. Einsame Nächte in Hotels. Verhandlungen an verlassenen Tankstellen. Bier trinken in der Naqab-Wüste. Eine Geschichte mit vielen Zwischentönen, die ein Denken in Opfer und Täter, Gut und Böse, Schwarz und Weiß unmöglich macht. Paper Boat (OmeU; OT: »Markeb Waraq«) Kurzfilm, Ägypten 2012, 17 min, Buch & Regie: Helmy Nouh »Paper Boat« erzählt von den Hoffnungen und den Enttäuschungen der ägyptischen Revolution und den offenen Fragen, die bleiben. Der Film zeigt einen jungen Mann auf seinem einsamem Streifzug durch die ungewöhnliche Stille einer ägyptischen Großstadtnacht. Einer Nacht im post- revolutionären Vakuum. In einer Bar ver- wickelt ihn eine Frau ins Gespräch. Über das Träumen und das Nicht-mehr-träu- men-dürfen. Über Veränderung und das was immer bleibt. Wie lassen sich die komplexen Ereignisse der ägyptischen Revolution denken? Ein poetischer Film als subjektive Momentaufnahme eines gesellschaftlichen Unbehagens. Life in Exile – In and Out Samstag, 22.2., 18:00 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin Pary El-Qalqili und des Regisseurs Helmy Nouh Am 18. September 2007 traf die Men- schen der Lausitzer Gemeinden Kerkwitz, Atterwasch und Grabko überraschend die Nachricht, dass ihre Orte wie Hunderte zuvor für Strom aus Braunkohle abgebag- gert werden könnten. Erst ein Jahr später sollte eine endgültige Entscheidung fallen. Dieses eine Jahr dokumentiert der unab- hängige Film »Heimat auf Zeit« und stellt dabei die Frage nach dem »Warum?«: Warum kann im 21. Jahrhundert mitten in Europa ein komplettes Dorf mit gesetzli- cher Hilfe verschwinden? Warum sichert jedoch genau dies seit über einhundert Jahren unseren Wohlstand? Wohin führt uns der Kampf gegen den Klimawandel und werden wir auch in Zukunft die Hei- mat Weniger für den Wohlstand Vieler in Kauf nehmen müssen oder gar billigen? Die Antworten auf diese Fragen sind we- der schwarz noch weiß. Das unabhängige Filmteam findet im Kleinen der Dorf- bewohner wieder, was sich im Großen der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft oft verliert. Ein komplexes Geflecht aus Ar- beitsplatzzahlen, Energiepolitik, Umwelt- schutz und Zukunftsvisionen lässt nicht nur für die Bewohner der Niederlausitz die Frage offen, ob ihre Heimat nicht nur eine »Heimat auf Zeit« ist? Die Veranstaltung soll das Nachfolge- projekt »BrückenJahre« unterstützen. »BrückenJahre« hat die Menschen in den betroffenen Dörfern über die letzten fünf Jahre begleitet und die gesellschaftlichen Entwicklungen erforscht und hinterfragt. Dieses einmalige Projekt soll nun realisiert werden und benötigt dafür Unterstützer. Die Filmemacher sind vor Ort, um sich den Diskussionen zu stellen und die Fort- setzung »BrückenJahre« vorzustellen. Luis Buñuel zum Geburtstag Sa, 22.2. + So., 23.2. / 22 h Luis Buñuel wurde 22. Februar 1900 in Spanien geboren. Im Lichtblick-Kino haben seine Filme eine lange Tradi- tion, und in diesem Monat feiern wir mit einem Buñuel-Kino-Abend seinen Geburtstag. Belle de jour (OmU) Frankreich/Italien 1967, 99 min, Regie: Luis Buñuel, mit Catherine Deneuve, Michel Piccoli Eine unter erotisch und masochistischen Zwangsvorstellungen leidende, schein- bar glücklich verheiratete Frau aus groß- bürgerlichem Milieu verdingt sich stun- denweise in einem Edelbordell. Buñuels pathologischer Befund von bürgerlicher Gesellschaft, Liebe und Ehe vermischt übergangslos Elemente aus Realität und Vorstellung, dessen traumatische Dimen- sion durch Bildmomente verstärkt wird. Als Vorfilm zeigen wir den Kurzfilm »Belle de Lyon« von Max Sacker. Das Gespenst der Freiheit (OmU) Frankreich 1974, 103 min, Regie: Luis Buñuel Bilder einer verkehrten, aus den Fugen geratenen Welt: Eine Abendgesellschaft versammelt sich zur gemeinsamen Ver- dauung. Anstatt auf Stühlen sitzen sie auf WCs, während das Essen verschämt auf einem stillen Örtchen eingenommen wird. Mönche beten für einen Verstorbe- nen und verpokern nachher ihre Devotio- nalien. Ein alter Mann zeigt den Kindern im Park scheinbar unanständige Fotos, die sich als Stadtansichten von Paris ent- puppen. »Nieder mit der Freiheit!« rufen die Spanier im Toledo des Jahres 1808. Buñuel offenbart die Rituale des Bürger- tums durch ihre Verkehrung. Die Anti- Phrase legt die Phrase bloß. Vorfilm: Clay’s P.O.V. (OV) Kanada/Tschechien 2013, 26 min, R.: Paul Donovan »Clay’s P.O.V.« ist die erste Fernsehserie der Welt aus den Augen des Darstellers. Wir sehen die Hauptfigur Clay, einen gut aussehenden jungen Backpacker auf der Reise durch Europa, kein einziges Mal in dem Film. Aber wir sehen seine Welt: die Frauen, die er trifft, die seltsamen und wunderbaren Orte, die er besucht, und fast alle Mitreisenden. Die »Scripted- Comedy«-Serie wird ab Februar im kana- dischen Fernsehen ausgestrahlt. Die Episode »Berlin«: Der schäbige aus- tralische Unternehmer Anton von Pinkel veranstaltet ein privates Filmfestival namens »Büff 1« im Lichtblick-Kino, das zur gleichen Zeit wie die Berlinale läuft. Antons Festival macht Pietro Pancetta, Leiter des Programmkinos Pinhole, stink- sauer, und deshalb versucht er, das neu gegründete Festival dicht zu machen. Wir zeigen diesen Film zu ausgewähl- ten Vorstellungen als Vorfilm. Heimat auf Zeit – Ein Dokumentarfilm im Energieland Dokumentarfilm, D 2013, 93min, Regie: Peter Benedix, Kamera: Andreas Albrecht, Redaktion: Yvonne Most Samstag, 1.2., 20:00 Uhr + Sonntag, 2.2., 18:00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Peter Benedix mit freundlicher Unterstützung von TanzunTerrichT in augusTsTrasse 24 ∙ Berlin-MiTTe www.Ballhaus.de Lichtblick-Kino Kastanienallee 77 tel: 030 - 44 05 81 79 info @ lichtblick-kino.org www.lichtblick-kino.org Eintrittspreise 5,50 € / ermäßigt 4,50 €  bei Überlänge: 6,00 € / erm. 4,50 €  Kindervorstellungen:  3,00 € (für Kinder und Erwachsene) Tram M1, U Eberswalder Straße, U Rosenthaler Platz facebook.com/lichtblickkino

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Page 1: Lichtblick-02-2014

Art WarDokumentarfilm, D 2013, 90 min, Regie: Marco Wilms

»Art War« ist die Geschichte der jungen Ägypter des arabischen Frühlings, die mit

neuartiger Schöpfungskraft, haushohen Graffitis, rebellischer Musik, mit Kunst & Aufklärung versuchen ihre Revolution vor

dem Untergang zu retten.Der Film folgt den revolutionären Künstlern durch zweieinhalb Jahre post-revolutionäre Anarchie, vom arabischen Frühling 2011 bis zum Fall Mursis und der Muslimbrüder. Er beschreibt die Explosion der Kreativität nach dem Sturz Mubaraks, und zeigt wie die Künstler lernten ihre Kunst auf neue Weise als wirkungsvolle Waffe im Kampf für ihre unvollendete Revolution zu nutzen.

A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU)

China/Japan 2013, 125 min, Regie: Jia Zhang-Ke, mit Wu Jiang, Wang Baoqiang, Zhao Tao

Der preisgekrönte Regisseur Jia Zhangke porträtiert in »A Touch of Sin« ein moder-nes China – als einen ökonomischen Gi-ganten voller sozialer Ungerechtigkeit, verloren in dem Spalt, den der wirtschaft- liche Aufschwung in die Gesellschaft reißt. Dafür wurde er in Cannes mit Kritikerlob und dem Preis für das beste Drehbuch

bedacht.

Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß

Spanien 2012, 104 min, Regie: Pablo Berger, mit Maribel Verdú, Macarena García, Daniel Giménez-Cacho

Carmen ist die Tochter eines berühmten Matadors, der nach einem Stierkampf im Rollstuhl endet. Die böse Stiefmutter ver-dammt das kleine Mädchen zu den nied-rigsten Arbeiten und versucht nach dem Tod des Vaters auch sie zu beseitigen. Als ihr die Flucht zu einer Schaustellertruppe kleinwüchsiger Toreros gelingt, entdeckt Carmen ihre wahre Berufung und wird zur Königin der Corridas. Doch kann sie ihrem

Märchenschicksal entkommen?Ein Schneewittchen, wie es sich die Ge-brüder Grimm nicht besser hätten erträu-men können – stumm, schwarzweiß und

angesiedelt im Spanien der 20er Jahre.

ChristianiaD 1976, 25 min, Regie, Kamera, Ton, Montage, Produktion:

Klaus Stanjek, Roland Oettl, Burkhard Lorenz

Das größte anarchistische Projekt in Europa, der »Frei-staat Christiania«, wurde in den 1970er Jahren zum vielbeachteten Experiment für alternative Formen des Zusammenlebens. Auf dem besetzten Gelände einer Militärkaserne mitten in Kopenhagen leben seit 1971 etwa 1000 Menschen in freier Assoziation zusammen. Jahr für Jahr wurde das Projekt von dänischen Politikern bedroht und daraufhin jeweils das Ende von Christiania vorausgesagt. Der Freistaat hat sich dennoch immer wieder behauptet und existiert bis heute. Der Film berich-tet von einem mehrwöchigen Besuch im Frühjahr 1976, als die Existenz Christianias weit weniger gesichert war

als heute.

Die Wasserherren – Ein Film über die Vorboten kommenden Mangels

D 1984, 56 min, Regie: Klaus Stanjek, Kamera: Heiner StadlerWasser als selbstverständlich verfügbares Gut hat sich vom ehemals mythisch verehrten Element zum Handels-objekt entwickelt. Der Film „Die Wasserherren“ skizziert in fragmentarischen Beobachtungen den widersprüchli-chen Umgang mit diesem besonderen Stoff. Ein essayis-tischer Film als Transportform für eine Warnung: »Für sie wird Wasser erst wertvoll, wenn es knapp wird, wenn die Nachfrage steigt und das Angebot sinkt. Dann steigen ihre Börsenkurse… Bevor Trinkwasser nur noch in Fla-schen verkauft wird, wird die Förderung und Aufbereitung immer teurer werden. Doch entscheidend wird sein, wer

Zugang zu den Quellen hat.« (Filmzitat)

Klaus Stanjek ist Dokumentar-filmer, Hochschullehrer und An-thropologe. Seine Filme handeln von den Kehrseiten der Geldgesell- schaft, von archaischen Welten, Kinderwelten und Gegenwelten. „Christiania“, sein erster Doku-

mentarfilm, ist noch vor dem Filmstudium entstanden. „Die Wasserherren“ war sein Abschlussfilm an der Mün-chener Filmhochschule. Er unterrichtet seit 1993 an der

HFF »Konrad Wolf« in Babelsberg.

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ODokumentarfilmDo 30 Donner vs. Tag:

19:00 Luis Buñuel: Die Milchstraße (OmU)

21:00 Pier Paolo Pasolini: Große Vögel, kleine Vögel (OmU)

Fr 31 Keine Vorstellung

Sa 01 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Konferenz der Tiere

16:00 B Solo Sunny18:00 Art War20:00 Heimat auf Zeit

in Anwesenheit des Regisseurs Peter Benedix

22:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU)

24:00 Casablanca (OmU)

So 02 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Emil und die Detektive (1931)

16:00 B Der Himmel über Berlin (OmeU)

18:00 Heimat auf Zeitin Anwesenheit des Regisseurs Peter Benedix

20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU)

22:15 Art War

Mo 03 18:30 Art War20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU)

22:15 Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß

Di 04 18:30 Art War20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU)

22:15 Blancanieves

Mi 05 18:30 Art War20:00 A Touch of Sin – Tian zhu ding (OmU)

22:15 Blancanieves

Do 06 18:00 I Used to Be Darker (OmU)

19:30 Inside Llewyn Davis (OmU)

Fr 07 Keine Vorstellung

Sa 08 14:00 Kinderfilm: Erich Kästner: Das fliegende Klassenzimmer

15:30 B Der Himmel über Berlin (OmeU)

17:45 Blancanieves19:30 Inside Llewyn Davis (OmU)

22:00 I Used to Be Darker (OmU)

24:00 Casablanca (OmU)

So 09 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Das doppelte Lottchen

16:00 B Solo Sunny18:00 Blancanieves20:00 I Used to Be Darker (OmU)

22:00 Inside Llewyn Davis (OmU)

Mo 10 18:00 Blancanieves20:00 Inside Llewyn Davis (OmU)

22:00 I Used to Be Darker (OmU)

Di 11 18:00 I Used to Be Darker (OmU)

20:30 Lakishots Vol. 26: The Best of Lakino 2012 (OmeU)

22:30 Inside Llewyn Davis (OmU)

Mi 12 18:00 I Used to Be Darker (OmU)

20:30 Film gourmand: Der diskrete Charme der Bourgeoisie (OmU)

+ Kurzfilm22:30 Inside Llewyn Davis (OmU)

Do 13 18:00 Inside Llewyn Davis (OmU)

19:45 L Land and Freedom (OmU)

Fr 14 Keine Vorstellung

Sa 15 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Pünktchen und Anton

16:00 B Solo Sunny17:30 I Used to Be Darker (OmU)

19:30 L Carla’s Song (OmU)

22:00 Inside Llewyn Davis (OmU)

24:00 Casablanca (OmU)

So 16 14:00 Kinderfilm: Erich Kästner: Emil und die Detektive (1931)

15:30 B Der Himmel über Berlin (OmeU)

17:45 Inside Llewyn Davis (OmU)

20:00 L The Navigators (OmU)

22:00 I Used to Be Darker (OmU)

Mo 17 18:30 I Used to Be Darker (OmU)

20:00 L Sweet Sixteen (OmU)

22:00 Inside Llewyn Davis (OmU)

Di 18 18:30 Inside Llewyn Davis (OmU)

20:00 L Just a Kiss (Ae Fond Kiss; OmU)

22:00 I Used to Be Darker (OmU)

Mi 19 18:15 I Used to Be Darker (OmU)

20:00 L The Wind that Shakes the Barley (OmU)

22:15 Inside Llewyn Davis (OmU)

Do 20 18:00 L It’s a Free World (OmU)

19:30 Imagine

Fr 21 Keine Vorstellung

Sa 22 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Das doppelte Lottchen

16:15 B Der Himmel über Berlin (OmeU)

18:00 Life in Exile – In and Out: Schildkrötenwut (OmU) + Kurzfilm: Paper Boat (OmeU) In Anw. der FilmemacherInnen

20:00 Imagine22:00 Luis Buñuel zum Geburtstag:

Belle de jour (OmU) + Vorfilm »Belle de Lyon«

24:00 Casablanca (OmU)

So 23 16:30 B Solo Sunny18:00 L The Wind that Shakes the Barley

(OmU)

20:15 Imagine22:00 Luis Buñuel zum Geburtstag:

Das Gespenst der Freiheit (OmU)

Mo 24 18:15 Imagine20:00 EXBlicks:

Sehnsucht Berlin – The City Named Desire (OmeU)

in presence of the filmmaker Peter Zach

22:15 L Sweet Sixteen (OmU)

Di 25 18:15 Imagine20:00 L Just a Kiss (Ae Fond Kiss) (OmU)22:00 Sneak Preview

Mi 26 18:15 Imagine20:00 L Land and Freedom (OmU)

22:00 Preview: Viva la libertà (OmU)

Do 27 17:30 Imagine19:00 Viva la libertà (OmU)

Fr 28 Keine Vorstellung

Sa 01 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Emil und die Detektive (1931)

16:00 B Solo Sunny17:30 Imagine19:30 Viva la libertà (OmU)

21:30 B Der Himmel über Berlin (OmeU)

24:00 Casablanca (OmU)

So 02 14:30 Kinderfilm: Erich Kästner: Pünktchen und Anton

16:00 B Der Himmel über Berlin (OmeU)

18:15 Imagine20:00 Zurück auf Anfang:

Klaus Stanjek: Christiania + Die Wasserherren in Anwesenheit des Regisseurs

22:15 Viva la libertà (OmU)

Mo 03 18:30 Imagine20:00 Viva la libertà (OmU)

22:00 kurz gesehen: The Oscar Nominated Shortfilms 2014 – Live Action

Di 04 18:30 Imagine20:00 Viva la libertà (OmU)

22:00 kurz gesehen: The Oscar Nominated Shortfilms 2014 – Animation

Mi 05 18:15 Imagine20:00 Viva la libertà (OmU)

22:00 kurz gesehen: The Oscar Nominated Shortfilms 2014 – Live Action

B Berlin – Filme der Stadt

L Ken Loach - Filmreihe

OmU: Original mit UntertiteOmeU: Original mit englischem UntertitelOV: Originalversion ohne Untertitel

LichtbLick-kino� Januar 2014

Zurück auf Anfang Sonntag, 2.3., 20:00 uhr

in Anwesenheit des Regisseurs

Klaus Stanjek: Christiania und Die Wasserherren

In der Reihe »Zurück auf Anfang« stellen Filmemacher ihre Frühwerke vor.

Februar 2014

K e n  LoAc h

Lakishots Vol. 26

Dienstag, 11.2., 20:30 uhr

The Best of Lakino 2012 (OmeU)

After one year pause Lakino Short Film Festival is back and it is Berlinale Time!There have been 25 volumes of Lakishots and we want to celebrate with the hottest short films from past festival and giving a preview of what would be the festival

2014. Let’s get ready to get warm!

Die Filme:Los Retratos – Portraits (Iván D. Gaona, Colombia 2012,

Fiction, 15 min, La Banda del Carro Rojo Producciones), Tela – Screen (Carlos Nader, Brazil 2010, Fiction, 15 min, Já

Filmes), Buenos Aires Recyclers (Nikki Schuster, Argentina/Germany 2011, Animation, 6 min, Fiesfilm), Qual

Queijo Vocè Quer? – Which Cheese do you want? (Cíntia Domit Bittar, Brazil 2011, Fiction, 11 min, Novelo

Filmes), Linear (Amir Admoni, Brazil 2012, Animation, 6 min, Estudio Admoni), Sin Frenos – Without Brakes (Pancho Ortega, Mexico 2011, 7 min), Juku (Kiro Russo, Argentina/Bolivia 2011, Documentary, 18 min, Universidad del cine),

Almuerzo con Extraños – Lunch with Strangers (Fabián Rodríguez, Venezuela 2010, Documentary, 16 min)

Alle Filme im Original mit englischen Untertiteln.

Schildkrötenwut (OmU)Dokumentarfilm, D 2012, 70 min, Regie: Pary El-Qalqili

»Schildkrötenwut« erzählt die Geschichte eines Mannes mit vielen Rätseln, dessen Leben geprägt ist von Flucht und Vertrei-bung, dem Leben im Exil und der geschei-terten Rückkehr nach Palästina. Eine Bio-graphie, die vom israelisch-palästinensi-schen Konflikt zerrissen ist. Und die Su-che einer Tochter nach Antworten – Antworten, die er oft nicht geben kann.Eine Reise von Vater und Tochter durch Ägypten, Palästina und Jordanien. Streit am Flughafen. Singen mit den Taxifahrern. Einsame Nächte in Hotels. Verhandlungen an verlassenen Tankstellen. Bier trinken in der Naqab-Wüste. Eine Geschichte mit vielen Zwischentönen, die ein Denken in Opfer und Täter, Gut und Böse, Schwarz

und Weiß unmöglich macht.

Paper Boat (OmeU; OT: »Markeb Waraq«)Kurzfilm, Ägypten 2012, 17 min, Buch & Regie: Helmy Nouh

»Paper Boat« erzählt von den Hoffnungen und den Enttäuschungen der ägyptischen Revolution und den offenen Fragen, die bleiben. Der Film zeigt einen jungen Mann auf seinem einsamem Streifzug durch die ungewöhnliche Stille einer ägyptischen Großstadtnacht. Einer Nacht im post- revolutionären Vakuum. In einer Bar ver-wickelt ihn eine Frau ins Gespräch. Über das Träumen und das Nicht-mehr-träu-men-dürfen. Über Veränderung und das was immer bleibt. Wie lassen sich die komplexen Ereignisse der ägyptischen Revolution denken? Ein poetischer Film als subjektive Momentaufnahme eines

gesellschaftlichen Unbehagens.

Life in Exile – In and Out Samstag, 22.2., 18:00 uhr

in Anwesenheit der Regisseurin Pary El-Qalqili und des Regisseurs Helmy Nouh

Am 18. September 2007 traf die Men-schen der Lausitzer Gemeinden Kerkwitz, Atterwasch und Grabko überraschend die Nachricht, dass ihre Orte wie Hunderte zuvor für Strom aus Braunkohle abgebag-gert werden könnten. Erst ein Jahr später sollte eine endgültige Entscheidung fallen.Dieses eine Jahr dokumentiert der unab-hängige Film »Heimat auf Zeit« und stellt dabei die Frage nach dem »Warum?«: Warum kann im 21. Jahrhundert mitten in Europa ein komplettes Dorf mit gesetzli-cher Hilfe verschwinden? Warum sichert jedoch genau dies seit über einhundert Jahren unseren Wohlstand? Wohin führt uns der Kampf gegen den Klimawandel und werden wir auch in Zukunft die Hei-mat Weniger für den Wohlstand Vieler in Kauf nehmen müssen oder gar billigen?

Die Antworten auf diese Fragen sind we-der schwarz noch weiß. Das unabhängige

Filmteam findet im Kleinen der Dorf-bewohner wieder, was sich im Großen der Politik, Wissenschaft und Wirtschaft oft verliert. Ein komplexes Geflecht aus Ar-beitsplatzzahlen, Energiepolitik, Umwelt-schutz und Zukunftsvisionen lässt nicht nur für die Bewohner der Niederlausitz die Frage offen, ob ihre Heimat nicht nur eine

»Heimat auf Zeit« ist?

Die Veranstaltung soll das Nachfolge-projekt »BrückenJahre« unterstützen. »BrückenJahre« hat die Menschen in den betroffenen Dörfern über die letzten fünf Jahre begleitet und die gesellschaftlichen Entwicklungen erforscht und hinterfragt. Dieses einmalige Projekt soll nun realisiert werden und benötigt dafür Unterstützer. Die Filmemacher sind vor Ort, um sich den Diskussionen zu stellen und die Fort-

setzung »BrückenJahre« vorzustellen.

Luis Buñuel zum Geburtstag Sa, 22.2. + So., 23.2. / 22 h

Luis Buñuel wurde 22. Februar 1900 in Spanien geboren. Im Lichtblick-Kino haben seine Filme eine lange Tradi-tion, und in diesem Monat feiern wir mit einem Buñuel-Kino-Abend seinen

Geburtstag.

Belle de jour (OmU)Frankreich/Italien 1967, 99 min, Regie: Luis Buñuel,

mit Catherine Deneuve, Michel Piccoli

Eine unter erotisch und masochistischen Zwangsvorstellungen leidende, schein-bar glücklich verheiratete Frau aus groß-bürgerlichem Milieu verdingt sich stun-denweise in einem Edelbordell. Buñuels pathologischer Befund von bürgerlicher Gesellschaft, Liebe und Ehe vermischt übergangslos Elemente aus Realität und Vorstellung, dessen traumatische Dimen-sion durch Bildmomente verstärkt wird.Als Vorfilm zeigen wir den Kurzfilm

»Belle de Lyon« von Max Sacker.

Das Gespenst der Freiheit (OmU)Frankreich 1974, 103 min, Regie: Luis Buñuel

Bilder einer verkehrten, aus den Fugen geratenen Welt: Eine Abendgesellschaft versammelt sich zur gemeinsamen Ver-dauung. Anstatt auf Stühlen sitzen sie auf WCs, während das Essen verschämt auf einem stillen Örtchen eingenommen wird. Mönche beten für einen Verstorbe-nen und verpokern nachher ihre Devotio-nalien. Ein alter Mann zeigt den Kindern im Park scheinbar unanständige Fotos, die sich als Stadtansichten von Paris ent-puppen. »Nieder mit der Freiheit!« rufen die Spanier im Toledo des Jahres 1808. Buñuel offenbart die Rituale des Bürger-tums durch ihre Verkehrung. Die Anti-

Phrase legt die Phrase bloß.

Vorfilm: Clay’s P.O.V. (OV)

Kanada/Tschechien 2013, 26 min, R.: Paul Donovan

»Clay’s P.O.V.« ist die erste Fernsehserie der Welt aus den Augen des Darstellers. Wir sehen die Hauptfigur Clay, einen gut aussehenden jungen Backpacker auf der Reise durch Europa, kein einziges Mal in dem Film. Aber wir sehen seine Welt: die Frauen, die er trifft, die seltsamen und wunderbaren Orte, die er besucht, und fast alle Mitreisenden. Die »Scripted-Comedy«-Serie wird ab Februar im kana-

dischen Fernsehen ausgestrahlt.Die Episode »Berlin«: Der schäbige aus-tralische Unternehmer Anton von Pinkel veranstaltet ein privates Filmfestival namens »Büff 1« im Lichtblick-Kino, das zur gleichen Zeit wie die Berlinale läuft. Antons Festival macht Pietro Pancetta, Leiter des Programmkinos Pinhole, stink-sauer, und deshalb versucht er, das neu

gegründete Festival dicht zu machen.Wir zeigen diesen Film zu ausgewähl-

ten Vorstellungen als Vorfilm.

Heimat auf Zeit – Ein Dokumentarfilm im EnergielandDokumentarfilm, D 2013, 93min, Regie: Peter Benedix, Kamera: Andreas Albrecht, Redaktion: Yvonne Most

Samstag, 1.2., 20:00 Uhr + Sonntag, 2.2., 18:00 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Peter Benedix

mit freundlicher Unterstützung von

TanzunTerrichT in

augusTsTrasse 24 ∙ Berlin-MiTTewww.Ballhaus.de

Lichtblick-KinoKastanienallee 77 tel: 030 - 44 05 81 79info @ lichtblick-kino.orgwww.lichtblick-kino.org

Eintrittspreise 5,50 € / ermäßigt 4,50 € bei Überlänge: 6,00 € / erm. 4,50 € Kindervorstellungen: 3,00 € (für Kinder und Erwachsene)

Tram M1, U Eberswalder Straße, U Rosenthaler Platz

facebook.com/lichtblickkino

Page 2: Lichtblick-02-2014

Casablanca (OmU)USA 1942, Regie: Michael Curtiz,

mit Humphrey Bogart, Ingrid Bergman, Paul Henreid, Claude Rains

Dieser wohl bekannteste Film aller Zeiten hat nichts von seiner Wirkung verloren. Das spannende Melodram mit zeitge-schichtlichem Hintergrund besticht durch optisches Raffinement, darstellerische Prä-zision, dramaturgisches Timing und dichte

Atmosphäre.Eine Gruppe von Flüchtlingen, Abenteu-rern, Agenten und Vichy-Polizisten trifft während des Zweiten Weltkriegs in Rick’s Bar in Casablanca aufeinander. In diesem internationalen Halbweltmilieu voller Span-nungen, Intrigen und politischer Repres- sionen trifft der zynische Barbesitzer unver-sehens seine große Liebe wieder, die Frau eines ungarischen Widerstandskämpfers. Die Wiederbelebung der Romanze schei-tert an der Notwendigkeit, den Ehemann

vor seinen Nazi-Verfolgern zu retten.

Inside Llewyn Davis (OmU)USA 2013, 105 min, Regie: Joel & Ethan Coen, mit Oscar Isaac, Justin Timberlake, Carey Mulligan, John Goodman, Adam Driver

New York, 1961. Was macht ein erfolglo-ser New Yorker Musiker ohne ein Zuhau-se? Was passiert, wenn er fast jede Nacht auf einer anderen Couch schläft und dabei mal die Frau eines Freundes schwängert und mal die geliebte Katze eines anderen aussperrt? Und was, wenn er diese Katze dann einfach nicht mehr los wird? Llewyn Davis lebt für die Folkmusik, doch der gro-ße Durchbruch lässt auf sich warten. Wäh-rend sich in den Clubs von Greenwich Village aufstrebende Musiker die Klinke in die Hand geben, pendelt Llewyn zwischen kleinen Gigs und Songaufnahmen. Nacht für Nacht sucht er einen neuen Platz zum Schlafen und landet dann meist bei be-freundeten Musikern wie Jim und Jane, mit denen ihn mehr als eine oberflächliche Freundschaft verbindet. Doch Llewyn kann seine Gefühle nur in der Musik und nicht im echten Leben äußern, und so lässt er sich weitertreiben – von New York bis Chicago und wieder zurück, ganz wie die Figuren in

den Folksongs.

ImaginePortugal/Großbritannien/Polen/Frankreich 2012, 105 min,

R.: Andrzej Jakimowski; mit Edward Hogg, Alexandra Maria Lara, Melchior Derouet, Francis Frappat

Ian ist blind und verfügt über eine beson-dere Fähigkeit: über viele Jahre lernte er, seine Umwelt quasi mit den Ohren zu se-hen, durch genaues Zuhören orientiert er sich mit Hilfe von Schallwellen. Er wird nach Lissabon an eine weltbekannte, doch konservative Augenklinik gerufen, wo er

verbesserte Techniken im Alltag von Blin-den vermitteln soll. Doch was Ian seinen jungen Patienten eröffnet, ist weniger ein Orientierungskurs als eine völlig neue Art, in der Welt zu sein und das unlösbare Rät-sel unserer Gegenwart durch Imagination und Neugier mit Sinn zu füllen. Ian verblüfft die Schüler mit seinen aufregenden und riskanten Methoden. Sie sollen helfen, die so verbindliche Grenze zwischen Sehen und Nichtsehen zu überwinden. Doch das

ist mitunter lebensgefährlich.Unter den Patienten ist auch die junge und scheue Eva, die spürt, dass ihr Ian etwas wiedergeben kann, das sie längst verloren hatte. Doch schnell gerät Ian unter den Verdacht, ein trügerisches Bild von der Welt vermittelt und damit das Leben seiner Schüler aufs Spiel gesetzt zu haben. Als er schließlich gezwungen wird, die Klinik zu verlassen, müssen Eva und die anderen Patienten auf eigene Faust herausfinden, was die Imagination zur Wahrheit macht.

Viva la liberta (OmU)Italien 2013, 95 min, R.: Roberto Andò, mit Toni Servillo, Valerio

Mastandrea, Valeria Bruni Tedeschi

Enrico Oliveri, Chef der wichtigsten italie-nischen Oppositionspartei, steckt voll in der Krise. Zermürbt von miesen Umfragewerten und politischen Intrigen, setzt er sich eines Nachts heimlich ab nach Paris, zu seiner ehemaligen Geliebten Danielle. Große Auf-regung im Führungszirkel der Partei: keiner weiß, wo Oliveri geblieben ist. Da hat des-sen engster Mitarbeiter Andrea Bottini eine geniale Idee: Er ruft Enricos Zwillingsbruder Giovanni zu Hilfe, einen exzentrischen Phi-losophen, der die Stelle des Verschollenen übernehmen soll. Mit überraschenden Fol-gen: Giovanni findet Spaß an der Sache und mischt die italienische Politik gehörig auf. Und nicht nur das: selbst die deutsche Kanzlerin kann sich seinem skurrilen

Charme nicht entziehen…Die neue Politsatire mit dem Star aus »La Grande Bellezza«: Toni Servillo, ausge-zeichnet mit dem Europäischen Filmpreis

als Bester Darsteller.

I Used to Be Darker (OmU)USA 2013, 90 min, Regie: Matt Porterfield,

mit Deragh Campbell, Hannah Gross, Ned Oldham, Kim Taylor

Anders als mit ihren Eltern vereinbart, ver-bringt Taryn den Sommer nicht in Wales, sondern in Ocean City, USA – der Liebe wegen. Als die zerbricht, flüchtet sie zu ihren Verwandten nach Baltimore. Hier hofft sie, Geborgenheit zu finden, doch ih-rer Tante Kim befindet sich gerade selbst im emotionalen Umbruch: Ihre Ehe steht

vor dem Aus.Ihrem Mann Bill, der seine Karriere als Mu-siker zugunsten der Familie für einen gut bezahlten Job an den Nagel gehängt hat, fällt es besonders schwer, die Trennung auch als Chance für einen Neuanfang zu begreifen. Obwohl sie die Scheidung ohne Streit über die Bühne bringen wollen, leidet ihre Tochter Abby besonders darunter. Sie alle müssen einen Neuanfang wagen und verbringen das Ende des Sommers in einer Mischung aus Abschied, Trauer und Vor-freude. Ein Film über das Loslassenkönnen.

»And then I got lighter«.

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Peter Zach’s documentary portrays “tem-porary” Berliners, including renowned artists and DAAD grant winners such as literary Nobel prize winner Imre Kertész, composer Arvo Pärt, and director Andrew

Horn.The film depicts those who came and stayed and those who passed on through – artists who report on their life, work and their personal experiences. It accompa-nies the artists those places in German capital that fascinated and inspired them

and their work.“The City Named Desire” recounts stories

from the forty-plus years of post-war history, from the days of the Cold War to the arrival of new Berliners after the fall of the Wall.

The various “villages” found in Berlin, each with their own special atmosphere, are introduced and depicted along with the personal stories. The film interweaves the lives and stories of internationally renow-ned artists into a kaleidoscopic image of Berlin. These are the stories of constraints and freedom, of flight and yearning. They are miniatures of world history set in a place that has learned to flaunt its diffe-

rence to the rest of the world.

Solo SunnyDDR 1979, 104 min, Regie: Konrad Wolf,

Buch: Wolfgang Kohlhaase, mit Renate Krößner, Alexander Lang, Dieter Montag, Klaus Brasch

Sunny lebt solo, aber keineswegs ein-sam. Als Schlagersängerin vom Berliner Prenzlauer Berg will sie Erfolg. Sie ist es gewöhnt, selbstständig und frei über ihr Leben zu entscheiden. Sunny sucht nach Glück, Anerkennung und menschlicher Bindung. Doch Harry, der Taxiunterneh-mer, der sie verehrt, der »seine Mark« macht und ihr materielle Sicherheit bieten könnte, ist nicht der Partner, den sie sucht. Ralph, der Philosoph, den sie zu-fällig kennen lernt, erwidert ihre tiefe Zu-neigung nur halbherzig. In der Band, mit der sie tourt und von der sie finanziell ab-hängig ist, macht sie sich unbeliebt, als sie Norberts Zudringlichkeiten abweist. So muss sie schon bald einer jungen Sängerin weichen, die bereit ist, für ihre

berufliche Karriere alles einzusetzen.Den Nackenschlägen und der Verzweif-lung zum Trotz nimmt sie einen erneuten Anlauf und bewirbt sich bei einer jungen Band. Dabei bleibt sie ihrem Lebens-

anspruch treu.

Renate Krößner erhielt für ihre Rolle 1980 einen Silbernen Bären der Berlinale.

Der Film liegt erstmalig nach neuer HD-Digitalisierung als digitale Projektions- kopie vor. Die Digitalisierung und Bear-beitung erfolgte auf Grundlage des

35mm-Originalbildnegativs.

Wim Wenders: Der Himmel über Berlin (OmeU)

BRD/Fr 1987, 127 min, R.: W. Wenders, mit Bruno Ganz, Otto Sander u.a.

»Der Himmel über Berlin« ist Peter Hand-kes und Wim Wenders poetisch-literari-sches Märchen über den Engel Damiel, der auf seiner Wanderung durch Berlin die Trapezkünstlerin Marion trifft und sich in sie verliebt. Er beginnt sein Dasein in Frage zu stellen und spürt das Verlangen die Welt als Mensch erfahren zu können. Damiel gibt sein sicheres Leben als En-gel auf und wird sterblich, um zu erleben was kein Engel weiß – die sinnlichen

Erfahrungen des Lebens…

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Berlin – Filme der Stadt

EXblicks Monday, 24.2., 20:00 h

in presence of the filmmaker Peter Zach

Sehnsucht Berlin – The City Named Desire (OmeU)D 2008, Regie: Peter Zach

EXBlicks — A Film & Chat Series. Berlin flicks and the people who made them in a real Kiez Kino.

Da bei Film gourmand das Thema »Essen« stets eine wichtige Rolle spielt, darf »Der diskrete Charme der Bourgeoisie« von Luis Buñuel in unserer Reihe nicht fehlen: In seinem Oscar-prämierten Werk führt Buñuel einmal wieder die Dekadenz und den Sittenkodex des Großbürgertums vor, von dem er sagte: Das französische ist weniger blöd als anderswo. Und so beobachten wir sechs von ihnen bei der Vorbereitung einer ganz besonders (fran-zösischen) Tradition des ausgiebigen gemeinsamen Dinierens, und: wie sie immer wieder daran scheitern werden. Als Nachtisch servieren wir einen deli-

katen Kurzfilm.

Étant donné que le thème de la cuisine joue un rôle important dans notre cycle Film Gourmand, le film de Luis Buñuel, « Le Charme discret de la bourgeoisie », devait absolument y avoir sa place ! Dans son long-métrage primé aux Oscars, Buñuel montre une fois encore les mœurs ridicules et la décadence de la grande bourgeoisie. De cette bourgeoisie, il ai-mait dire : « La Française est moins stupi-de que les autres ». Dans le film, nous observons six familles lors de la prépara-tion et surtout de l‘échec d‘un moment très français : le dîner commun particu-lièrement abondant ! En dessert, nous

servirons un court-métrage délicat.

Land and Freedom (OmU)GB/D 1995, 109 min, R.: Ken Loach, Buch: Jim Allen,

D.: Ian Hart, Rosana Pastor, Iciar Bollain

»Land und Freiheit« beginnt in Liverpool 1995. Ein alter Mann wird mit dem Not-arztwagen ins Krankenhaus gebracht, doch noch auf dem Weg dorthin stirbt er. Seine Tochter ordnet seinen Nachlaß. Es finden sich Dokumente, Fotos und ein roter Beutel mit Erde aus Spanien. So er-fährt die Tochter, wie ihr Vater 1937 nach Spanien kam, weil er gegen die Franco-Faschisten kämpfen wollte. Er ist Mitglied der Kommunistischen Partei Englands und gerät mehr durch Zufall unter das Kommando der POUM, einer radikal kom-munistischen, antistalinistischen Partei…

Carla’s Song (OmU)GB/D/Spanien 1996, 127 min, R.: Ken Loach,

mit Robert Carlyle, Oyanka Cabezas, Scott Glen

Ken Loach erzählt von einer Reise, die in einem Bus in Glasgow beginnt und inmit-ten von Gewehrfeuer und Explosionen im

Krieg in Nicaragua endet:»Carla’s Song« ist die Geschichte von George, einem offenherzigen schotti-schen Busfahrer, und Carla, Flüchtling aus Nicaragua, die ihrer traumatischen Vergangenheit entflohen und in Glasgow gestrandet ist, wo sie als Tänzerin auf den Straßen ihren Lebensunterhalt verdient. Das Jahr ist 1987, und in Carlas Heimat-land rüsten die Contra-Rebellen für ihren letzten, tödlichen Schlag gegen die san-dinistische Regierung. Carla weist zu-nächst Georges Avancen zurück und entzieht sich ihm immer wieder. Er aber bleibt beharrlich, fasziniert sowohl von ih-rer Schönheit als auch von ihrem dunklen Geheimnis, das, wie er meint, in ihrer Ver-gangenheit begründet ist. Er beschließt

mit Carla nach Nicaragua zu fahren…

The Navigators (OmU)GB/D/Sp 2001, R.: Ken Loach

The Navigators erzählt die Geschichte einer Gruppe von Eisenbahnern, die in einem Depot in South Yorkshire arbeiten. Paul, Mick, Jim, Len und Gerry, die schon seit Jahren für die British Rail arbeiten und nicht nur Kollegen sondern auch enge Freunde sind, machen zunächst nur lustig über ihren neuen Arbeitgeber und die kuriosen Folgen der Privatisierung. Sie merken aber sehr bald, dass die Verände-rungen in ihrem Arbeitsleben und die Neu-ordnung des Schienennetzes sich un-widerruflich auf ihr ganzes Leben aber vor allem auch auf ihre Freundschaft auswirkt.

Sweet Sixteen (OmU)GB/D/Spanien 2002, 106 min, R.: Ken Loach, Buch: Paul Laverty,

mit Martin Compston, Michelle Coulter, Annmarie Fulton u.a.

Liam ist 15, aufgewachsen in einer Sozial-siedlung, ohne Perspektive für eine bessere Zukunft. Seine Mutter Jean sitzt gerade im Knast eine Strafe für ihren mit Drogen dea-lenden Freund Stan ab, doch in sechs Wo-chen wird sie entlassen – pünktlich zu

Liams sechzehntem Geburtstag.Liam sehnt sich nach einem glücklichen Familienleben, das er nie gekannt hat. Er will zusammen mit seiner Mutter in einen Wohnwagen ziehen und hofft, sie mit sei-ner Schwester Chantelle auszusöhnen, die jeden Kontakt mit ihr abgebrochen hat. Um den Wohnwagen finanzieren zu kön-nen, sucht Liam nach immer neuen Wegen, an Geld zu kommen. Er fängt an Drogen, zu verkaufen und kommt einem Großdealer in die Quere. Liam kämpft um seinen Traum von ein wenig Geld und ei-ner heilen Familie, aber die Realität sieht

ganz anders aus…Mit einem sicheren Gespür für Authentizität erzählt Ken Loach eine Geschichte über zerstörte Träume und eine verlorene Kind-heit. Ein bittersüßer Film zwischen Sehn-

sucht und Hoffen und harter Realität.

It’s a Free World (OmU)GB/It/D/Sp/Pol 2007, 92 min, R.: Ken Loach, Buch: Paul Laverty, mit Kierston Wareing, Juliet Ellis, Leslaw Zurek, Joe Siffleet u.a.

Mit emotionaler Wucht erzählt Ken Loach eine berührende Geschichte von Soll und Haben, die so hochaktuell wie zeitlos ist. Angie ist eine Individualistin und steht mit-ten im Leben. Taff, schlagfertig, attraktiv und selbstbewußt lebt in ihr der Unterneh-mergeist einer liberalen Wirtschaftswelt. Als sie ihren Job in einer Personalvermitt-lung verliert, läßt sie sich nicht beirren und beschließt, ihre eigene Agentur auf die Bei-ne zu stellen. Sie steigt ein ins Geschäft mit Gastarbeitern aus Osteuropa. Doch hier ist das Geschäftsklima rau, sind Ge-setze nur zum Übertreten da. Zusammen mit ihrer Freundin Rose verschafft sie lega-len und illegalen Einwanderern Arbeit – wenn auch nur für einen Tag. Doch der Erfolg macht hungrig und Angie ist bereit, für den nahenden Durchbruch alles aufs Spiel zu setzen. Sie verliebt sich in Karol aus Polen und gerät unversehens zwischen die Fronten aus Wirtschaftsbossen, Men-schenhändlern und aufbegehrende Arbei-tern. Als sich eines Tages ein Unternehmen in Luft auflöst, muss Angie einer aufge-brachten Masse Rede und Antwort stehen. Doch sie ist entschlossen, diesmal nicht leer auszugehen: Für ihr Glück ist sie bereit, alles zu tun und riskiert dabei das

eigene Leben und das ihres Kindes.Kaum einem Regisseur gelingt es zur Zeit so konsequent, in seinen Geschichten die Strukturen einer Welt offenzulegen, in der Verantwortung und Solidarität verschwun-den sind. Packend und eindringlich erzählt Ken Loach ein hervorragend besetztes Drama zwischen Wirtschaftskrimi und

Familiengeschichte.

Film gourmand Mittwoch, 12.2., 20:30 uhr

Der diskrete Charme der Bourgeoisie (OmU) + KurzfilmFrankreich/Spanien 1972, 96 min, Regie: Luis Buñuel, mit: Jean-Pierre Cassel, Fernando Rey, Michel Piccoli, Delphine Seyrig

Film gourmand – Die französische Filmreihe mit Sahnehäubchen.1 französischer Film + 1 Nachtisch. Jeden 2. Mittwoch im Monat.

kurz gesehen 3.–5.3., jeweils 22:00 uhr

The Oscar Nominated Shortfilms 2014 (OmeU)

Am 2. März findet die Oscar-Verleihung statt. Jedes Jahr werden auch jeweils fünf Kurzfilme in den Kategorien »Live Action« und »Animation« für den Academy Award nominiert. Das Lichtblick-Kino zeigt in Kooperation mit Mobile Kino in zwei Programmen alle Kurzfilme, die für den Oscar nominiert wurden. Die Filme wer-den vom letztjährigen Oscar-Gewinner Shawn Christensen präsentiert und im Original mit englischen Untertiteln

gezeigt.

Die�kategorie�»Live�Action«

Aquel No Era Yo (That Wasn’t Me, Regie: Esteban Crespo), Avant Que De Tout Perdre (Just before Losing Everything,

Regie: Xavier Legrand), Helium (Regie: Anders Walter), Pitääkö Mun Kaikki Hoitaa? (Do I Have to Take Care of

Everything?, Regie: Selma Vilhunen), The Voorman Problem (Regie: Mark Gill)

Montag, 3.3., und Mittwoch, 5.3., jeweils 22:00 Uhr

Die�kategorie�»Animation«

Feral (Regie: Daniel Sousa), Get a Horse! (Regie: Lauren MacMullan), Mr. Hublot (Regie: Laurent Witz), Possessions (Regie: Shuhei Morita), Room on the Broom (Regie: Max

Lang and Jan Lachauer)Dienstag, 4.3., 22:00 Uhr

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Just a Kiss (OmU)GB/D/It/Spanien/Belgien 2004, 103 min, R.: Ken Loach,

K.: Barry Ackroyd; mit Atta Yaqub, Eva Birthistle u.a.

Mit Sensibilität, Humor und starken, authentischen Schauspielern erzählt Ken Loach die zarte Liebesgeschichte zwi-schen einem Sohn pakistanischer Ein-wanderer und einer jungen Glasgower Lehrerin. Beide begegnen sich zufällig, als Casim seine jüngere Schwester von der Schule abholen will, in der Roisin als Musiklehrerin arbeitet. Sie gehen zusam-men tanzen, verlieben sich, aber vor seiner Familie versucht Casim ihre Beziehung geheimzuhalten. Denn er steht kurz vor der seit Jahren anberaumten Hochzeit mit seiner Cousine, die er nicht kennt und die seine Eltern für ihn bestimmt haben. So muß Casim wählen zwischen der Familie und der Liebe – einer Liebe, die sich gegen alle politischen und kulturellen Widerstände behaupten muß und seine

Familie zerstören würde…

The Wind that Shakes the Barley (OmU)

Irland/GB/D/Sp 2006, 124 min, Regie: Ken Loach, Buch: Paul Laverty, mit Cillian Murphy, Pádraic Delaney u.a.

Der Film erzählt die Geschichte des jun-gen Damien, dessen Mediziner-Laufbahn sich in letzter Sekunde in das hitzig-unge-stüme Leben eines Revolutionärs verwan-delt. Er schließt sich den Verbündeten seines Bruders Teddy an, die nach dem irischen Oster-Aufstand 1916 und der global ignorierten irischen Unabhängigkeit gegen die übermächtige britische Krone ins Feld ziehen. Bewaffnet und doch wehrlos, zahlreich und doch zu wenige, leidenschaftlich und doch verwundbar bündeln sie ihre Kräfte und treiben ihre einzige Chance, den Guerilla-Krieg gegen die Weltmacht, bis ins Inferno. Doch die Waffen, die gestern noch ihr Ziel trafen, sind am nächsten Tag schon verbraucht. Der zweifelhafte Friedensvertrag mit den Briten zerbricht nicht nur die Wider-standsbewegung, sondern sprengt auch die Brüder Damien und Teddy auseinan-der. Viel zu spät verstehen sie, dass der Gegner längst erkannt hat, wie er sich die individuellen Interessen der Aufständi-schen zu nutze machen kann. Die radikale Konfrontation hat sich in innere und äuße-re Zerrissenheit aufgelöst – Damien und Teddy stehen sich im nun folgenden Bür-gerkrieg als Todfeinde gegenüber und nur die Liebe zu Sinead scheint für Damien nichts an Reinheit eingebüßt zu haben…Einen bildgewaltigen Film voll emotionaler Intensität hat Ken Loach mit „The Wind that Shakes the Barley“ geschaffen. Zwischen poetischer Verklärung und rea-listischer Härte zeigt er die menschlichen Dramen, die aus Widerstand und Umsturz entstehen können, in einer Zeit, in der Revolte und Unabhängigkeit nur schein-

bar unmöglich sind.

Ken Loach - FiLmreihe 13.–26.2.

Wer ans britische Kino denkt, kommt an Ken Loach nicht vorbei. Seine Filme sind geprägt durch das wesentliche. Er dreht mit minimalem technischen Aufwand und – was ungewöhnlich ist – in chronologischer Szenenabfolge, immer bemüht, das, was zwischen den Menschen, zwischen seinen Protagonisten passiert, in den Vordergrund zu stellen. So sind eine Reihe einfühlsamer Filme über die Verlierer der britischen Gesellschaft entstanden, die Ken Loach zum Chronisten der britischen Arbeiterklasse gemacht haben. Immer parteiisch, aber nie platt-propagandistisch zeich-nete er ein Bild der Umbrüche unter Margaret Thatcher und New Labour. Auf der Berlinale 2014 wird Ken Loach mit einem Goldenen Ehrenbären ausgezeichnet. Aus diesem Anlass zeigen wir eine Auswahl seiner Filmen, inklusi-

ve einiger, die nicht auf der Berlinale zu sehen sein werden.