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- 1 - LIES 19

Vorwort 2

DAS LÄSST SICH HÖREN

Vorlesen nicht nur im Fach Deutsch 3

KONZEPTE

Vom Lese-Muss zur Lese-Lust 5

DER EINSTIEG

Methodische Anregungen 33

LINKS

Tipps - Materialien - Verlage 36

INHALTSVERZEICHNIS

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LIES 19 - 2 - VORWORT

�Die Bibliothek ist immer dabei�

Das war der Titel eines Artikels in der FASvom 10.8.2008. Er kündigte an, dass ein großerOnline-Buchhändler in Deutschland ein E-Bookanbieten wird. Das ist nicht neu, war aber bislangwenig erfolgreich. Nun könnte aber, auch auf-grund der Marktmacht, ein Durchbruch diesesMediums bevorstehen. Ist das Ende des gedruck-ten Buches damit eingeläutet? Der Artikel schließtmit der vielleicht unerwarteten Feststellung, dassInhaber des Geräts in Amerika einen 2,6-fachhöheren Umsatz auch an traditionellen Medienhaben, als andere. Ein führender Manager derFirma erklärt: �Digital ist nicht das Ende desphysischen Buchs.�

Aber der Besitz eines gedruckten odereines E-Books heißt noch nicht, dass auch tat-sächlich gelesen wird. Die Aufgabe lautet für unsPädagogen, die Jugendlichen zum Lesen zu brin-gen, sei es in gedruckten oder digitalen Büchern.Die Wirkungslosigkeit des erhobenen Zeigefin-gers ist notorisch und qua Anordnung geht schongar nichts. Was wir brauchen ist der

Weg vom Lese-Muss zur Leselust.

LIES 19 leistet einen Beitrag und Anregun-gen dazu. Die Kommission hat Frau Beate Schel-lenberg, Bibliothekarin B.A., selbständige Refe-rentin für Lesemotivtion und ausgewiesene Ken-nerin der Leseecken, beauftragt, Sequenzen zuJugendbüchern zu entwickeln, die den Wegfreimachen können, bei den Kindern die Lust amLesen zu stimulieren. Durch den Deutschunter-richt haben die Kinder zwar Kontakt zu Lektüren,aber alleine die Tatsache, dass zu GelesenemArbeiten geschrieben und Noten gegeben wer-den müssen, verdirbt (auch den meisten Lehr-kräften) die ungetrübte Freude an der Literatur.Es ist auch nicht einzusehen, dass die Motivationzu lesen ausschließlich dem Fach Deutsch aufge-bürdet wird. Die Vorschläge in diesem Heft rich-ten sich an Lehrkräfte aller Fächer, Kompatibilitä-ten zu möglichst vielen bei der Auswahl derWerke berücksichtigt.

Wie für jedes pädagogische Handeln mussdie Motivation angebahnt werden. Dazu hat LIESbesonders in den Heften 16 (Standards für dasLernen in der Schulbibliothek) Konzepte vorge-stellt und Anregungen für die Öffnung der Schul-bibliothek in die Schule hinein vorschlagen. Dabeisind erfahrungsgemäß besonders die Aktivitätenerfolgreich, die die Kinder schon in der Planung indie Arbeit einbeziehen und bei denen die Kinderzu aktiv Handelnden werden, also den Weg vompädagogischen Objekt zum Subjekt machen dür-fen und können. Schon Schiller war von dermotivierenden, heilsamen Wirkung des Spielszutiefst überzeugt. Das sollten wir in der Schulemehr nutzen als bisher geschehen.

John Stuart Mill, der englische Philosoph,erkannte, dass jedes ursächliche Gesetz einer esscheinbar vereitelnden Gegenwirkung ausgesetztist. Das sollten wir nutzen, denn vor lauter Akti-vität sollten die ruhigen, vielleicht sogar besinn-lichen Phasen nicht vergessen werden. Ein ural-tes Rezept ist, und das funktioniert auch mit denmedienverwöhntesten Kindern, das Vorlesen.Die oder der Vorlesende sollte ganz egoistischeigene Vorlieben berücksichtigen, denn nur wemdas Vorlesen selbst wirkliche Lust bereitet, wirdauch mitreißend lesen. Kinder merken sehr ge-nau, ob jemand Freude spielt oder sie wirklichempfindet. Vorlesen ist eine sehr emotionale,affektive Handlung.

Die Konzepte, die Frau Schellenberg ent-wickelt hat, sind keine Unterrichtsreihen für denDeutschunterricht mit Notengebung, sondernMotivationsanschübe, deren Einsatz die Lehr-kraft je nach der konkreten Situation in derSchule und ihrer Gruppe beurteilen muss.

Die Artikel sind so aufgebaut, dass nebenHinweisen und Anregungen zur Vorbereitungeiner Auseinandersetzung mit dem Buch konkre-te Aktivitäten beschrieben und meist mit Kopier-vorlagen ergänzt werden. Die Bücher selbst sind,wie immer, über die beiden Fachstellen auszulei-hen, wenn sie nicht vorhanden sind oder ange-schafft werden können (was aber, wenn immermöglich, geschehen sollte, damit die Werke dau-erhaft in der Ausleihe der Schule sein können).Die Schülerinnen und Schüler lesen die Bücheri.d.R. nicht ganz selbst, sondern lernen Aus-schnitte der Bücher � auf unterschiedlichsteWeise präsentiert - kennen, mit denen sie arbei-ten. Diese Beschäftigung soll anregen, mehr zuwollen und auf eigene Faust am Thema, am Buchweiter zu machen.

Da es kein Projekt geben darf, dessenErgebnisse nicht präsentiert werden, enthaltendie Artikel kreative und machbare Hinweise aufMöglichkeiten und Orte der Vorstellung des Er-reichten.

Selbstverständlich sind die ausgewähltenBücher nur eine zwar didaktisch sinnvolle, aberdoch auch subjektive Auswahl, die stark problem-orientiert ist. Es ist unseren Leserinnen undLesern natürlich unbenommen, auch Werke zuwählen, die in ihrer Ausrichtung entspannter,fröhlicher, sogar vielleicht eskapistischer sind. Dasmuss jede und jeder für sich entscheiden, dieAnregungen jedoch lassen sich sicher leicht über-tragen.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und Lustam Lesen und Arbeiten.

Kurt Cron

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- 3 - LIES 19

DAS LÄSST SICH HÖREN - VORLESEN NICHT NUR IM FACH DEUTSCH

Eine der sinnlichsten Erfahrungen mit derLiteratur ist es, vorgelesen zu bekommen. Nichtumsonst wird immer darauf hingewiesen, dassdas Vorlesen im Kleinkindalter ein wichtiger Schrittbei der Entwicklung des Leseinteresses ist. Auchältere Schüler haben daran noch Freude. Wiewäre wohl die Reaktion der Schüler, wenn dieFachlehrer ihren Unterricht einmal mit 10 Minu-ten Vorlesen begännen? Sicherlich eine neueErfahrung, vielleicht mit Ansteckungsgefahr. Dasdürfen ruhig persönliche Lieblingsbücher sein,können aber auch Titel sein die zum Unterrichts-fach passen. Hier nur einige Beispiele.

Für das Fach Mathematik u./o. Physik

Kehlmann, Daniel: Die Vermessung der Welt(301 S.)Reinbek: Rowohlt, 2005ISBN 978-3-498-03528-0Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2005

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts ma-chen sich zwei junge Deutsche an die Vermes-sung der Welt. Der eine, Alexander von Hum-boldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe,befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläu-se, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane undbegegnet Seeungeheuern und Menschenfres-sern. Der andere, der Mathematiker und Astro-nom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nichtohne Frauen verbringen kann und doch in derHochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eineFormel zu notieren - er beweist auch im heimi-schen Göttingen, dass der Raum sich krümmt.Alt, berühmt und ein wenig sonderbar gewor-den, treffen sich die beiden 1828 in Berlin.

Hawking, Lucy; Hawking, Stephen W.: Dergeheime Schlüssel zum Universum (266 S.)München: cbj-Verlag, 2007ISBN 978-3-570-13284-5

Als George den Wissenschaftler Eric unddessen Tochter Annie kennen lernt, kommt eraus dem Staunen nicht mehr heraus: Die beidenbesitzen einen superintelligenten Computer na-mens Cosmos, der es vermag, die Tür ins Univer-sum zu öffnen! Mit Cosmos� Hilfe bereisen Eric,Annie und George das All, reiten auf Kometen,umkreisen den Saturn und beobachten einSchwarzes Loch - bis der skrupellose Wissen-schaftler Reeper Wind von ihrem Geheimnis undCosmos� Fähigkeiten bekommt ...

Ein fulminantes Abenteuer im Universumund zugleich ein Buch, das in die aufregendeWelt der Astronomie entführt. Was Sonnenfle-cken sind oder warum der Saturn Ringe hat -spannend vermittelt Georges Weltraumreise fas-zinierendes astronomisches Wissen. Sachinfostreten ergänzend hinzu und atemberaubendeFotostrecken lassen über Himmelsphänomenestaunen. Astronomie, die jedes Kind versteht.

Diesen Titel gibt es auch auf Englisch �denkbar also auch für den Fremdsprachenunter-richt!Hawking, Lucy; Hawking, Stephen W.:George�s Secret Key to the Universe (295 S.)Random House, 2007ISBN 978-0-385-61270-8

Weitere Titelfür den Fremdsprachenunterricht

HÄ?? Jugendsprache unplugged (144 S.)Deutsch - Englisch - Spanisch - Französisch -Italienisch.München: Langenscheidt, 2007ISBN 978-3-468-29852-3

Wer Chillen für ein scharfes Gemüse hältund hinter Spargelstechern nur fleißige Bauernvermutet, der sollte sich schleunigst �Hä?? Ju-gendsprache unplugged� besorgen, die garan-tiert aktuelle Verständnishilfe für junge und alteNicht-Insider.

Beah, Ishmael: A Long Way Gone (229 S.)B&T, 2007ISBN 978-0-374-10523-5

Ishmael Beah, geboren 1980 in SierraLeone, war zwölf, als der Bürgerkrieg in seinLeben einbrach. Er verlor seine Eltern und seinenBruder im Krieg. Nach drei Jahren als Kindersoldatin der Nationalarmee gelangte er mithilfe vonUNICEF in ein Rehabilitationscamp.

Der Weg zurück in die Normalität wird langund schmerzhaft. Heute lebt Ishmael Beah inNew York. Er arbeitet für Human Rights Watchund engagiert sich weltweit für vom Krieg betrof-fene Kinder.

In a heart-wrenching, candid autobiogra-phy, a human rights activist offers a firsthandaccount of war from the perspective of a formerchild soldier, detailing the violent civil war thatwracked his native Sierra Leone and the govern-ment forces that transformed a gentle youngboy into a killer as a member of the army.

Diome, Fatou: Le Ventre de l� Atlantique -Der Bauch des Ozeans, französische Ausga-be (254 S.)Import F, 2006ISBN 978-2-253-10907-5

Ausgezeichnet mit dem Literaturpreis 2005und dem Jugendbuchpreis der Jury der jungenLeser 2005

Sadibou will den Senegal verlassen, zuseiner Schwester nach Frankreich emigrieren undein berühmter Fussballer werden. Salie versucht,ihm klar zu machen, dass auch Frankreich keinParadies ist, doch gegen seine Träume kommt siekaum an und kann ihn nicht vor der Enttäuschungbewahren.

LESE-FÄCHER

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LIES 19 - 4 -

Für das Fach Religion/Ethik

Bei Gott bin ich die Nr. 1 (57 S.)Kevelaer: Butzon & Bercker, 2008ISBN 978-3-7666-0913-7

Manchmal ist das Leben wie ein Fußball-spiel: Mal spielt man den entscheidenden Pass,dann rennt man, ohne den Ball zu bekommen,mal schießt man ein Tor, mal sitzt man scheinbarewig auf der Ersatzbank. Doch wenn die Mann-schaft zusammenhält und jeder sein Bestes gibt,dann ist am Ende jeder ein Gewinner. Das wissenauch Nationalspieler wie Lukas Podolski, BastianSchweinsteiger, Kevin Kuranyi und ChristophMetzelder, deren Texte mit denen vieler großerund kleiner Fußballfans in diesem ganz speziellenGlaubensbuch zusammengetragen sind. Gott istbeim Spiel des Lebens immer dabei eine guteVorraussetzung, nicht nur für die EM 2008.

Die Simpsons und die Philosophie (256 S.)Berlin: Tropen, 2007ISBN 978-3-932170-97-3

Seit nunmehr zwanzig Jahren gilt �DieSimpsons� als beste und beliebteste Fernsehse-rie der Welt. Der Erfolg zeigt, dass die Simpsonsmehr sind, als nur irgendeine Familie. An MargesKüchentisch und in den Straßen von Springfieldtreten die Grundfragen der Menschheit offen zuTage. In elf brillanten und komischen Essaysdenken elf Philosophen über �Die Simpsons unddie Philosophie�� nach - ein kluges und komischesBuch über die beste Fernsehserie und die bestenPhilosophen aller Zeiten.

Für das Fach Gemeinschaftskunde

Steenfatt, Margret: Mit aller Gewalt (190 S.)Reinbek: Rowohlt TB, 2007ISBN 978-3-499-21283-3

Tessa ist cool, findet Frederika. Wederangepasst noch ängstlich. So wie Tessa wäreFrederika auch gern. Darum ist sie stolz darauf,dass Tessa mit ihr befreundet sein will. Undnatürlich macht sie mit, als Tessa wieder mal aufKlau-Tour geht. Ist doch nichts dabei, oder?Auch als Tessa ihre Lehrerin erpresst, hat Frederi-ka keine Bedenken. Doch dann verliebt Frederikasich in Daniel. Und Tessa wird eifersüchtig. Sehreifersüchtig.

Als Frederika erkennt, auf was für einegefährliche Freundschaft sie sich eingelassen hat,ist es schon zu spät ...

Für das Fach Soziologie/Biologie

Schlieper, Birgit: Immer tiefer (157 S.)München: cbt, 2007ISBN 978-3-570-30368-9

�Entspann dich�, sagt Katja und greift inihren Rucksack. �Was hast du da?� �Hier, nimm�,

raunt sie und drückt mir einen Piccolo in die Hand.Meine Laune wird besser.

Doch irgendwann steigert selbst ein Pic-colo Monjas Laune nicht mehr. Sie dachte, siewürde dazugehören, doch nun fahren Katja undHeike zusammen in den Urlaub. Haben Monjanoch nicht einmal gefragt, ob sie mit will. IhreLaune ist auf dem Tiefpunkt. Und sinkt immertiefer.

Vogel, Maja von: Voll im Rausch (159 S.)Düsseldorf: Sauerländer, 2007ISBN 978-3-7941-7055-5

Hannah träumt von einer Karriere als Jour-nalistin. Auch sonst weiß sie immer, wo�s langgeht. Doch das ändert sich, als sie sich in Theoverliebt. Er ist sensibel und nachdenklich undkann wunderschön zeichnen. Bald hängt Hannahnur noch mit ihm und seiner Clique ab. Und dawird schon am Nachmittag gebechert: Wein,Bier, Schnaps. Widerwillig hält Hannah mit. Als sieeines Morgens in Theos Bett aufwacht und nichtmehr weiß, was letzte Nacht passiert ist, merktsie: Hier stimmt was nicht - mit ihr selbst und vorallem mit Theo. So will Hannah nicht leben. Abersie möchte auch Theo nicht verlieren. Deshalbfasst sie einen mutigen Entschluss ...

Für das Fach Sport

Peet, Mal: Keeper (222 S.)Hamburg: Carlsen, 2006ISBN 3-551-58147-9

Er kam aus dem Nichts, aus der Tiefe desDschungels � jetzt ist er der berühmteste Tor-wart der Welt: El Gato, die Katze. In einereinzigen Nacht erzählt El Gato dem JournalistenPaul seine Geschichte: vom Aufwachsen in einerkleinen Holzfällersiedlung mitten im Urwald. Vonseiner Entdeckung als Torwart, seinem kome-tenhaften Aufstieg und vom tragischen Todseines Vaters. Aber auch von dem geheimnisvol-len Keeper, dem er alles verdankt�

LESE-FÄCHER

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KONZEPTE - VOM LESE-MUSS ZUR LESELUST

Die folgenden Konzepte sind so aufge-baut, dass den Schülern ein aktiver, ungewöhn-licher Einstieg in ein Buch geboten wird. Ziel istInteresse zu wecken, Leselust zu erzeugen undden Spaß am Lesen zu vermitteln.

Ganz bewusst wurden Titel ausgewählt,die nicht nur aktuell sind, sondern auch dieThemenbereiche der jeweiligen Klassenstufenbehandeln. Dabei wurde auch der bestehendeBildungsplan berücksichtigt.

Die Titel wurden außerdem unter demAspekt ausgesucht, dass die Auseinanderset-zung mit Literatur nicht nur im Deutschunterrichtstattfinden soll, sondern Bücher der erzählendenLiteratur auch in anderen Fächern eingesetztwerden können, um ein Thema zu erarbeitenbzw. Interesse für ein Thema zu wecken.

Boyce, Frank Cottrell: Meisterwerk (319 S.)Hamburg: Carlsen, 2006ISBN 978-3-551-58145-7Nominiert für den Jugendbuchpreis des Deut-schen Jugendliteraturpreises 2007

Irgendwo hinter dem Regenbogen liegtdie kleine walisische Stadt Manod. Hier ist allesgrau, der Himmel, die Häuser, und es regnetjeden Tag. Und seit ein Eiertransporter das Orts-schild umgefahren hat, weiß auch niemand mehr,wo Manod liegt. Für Dylan aber ist es der besteund schönste Ort der Welt.

Dann, eines Tages, geschieht etwas Au-ßergewöhnliches: Die Gemälde der National Gal-lery werden vorübergehend in das stillgelegteBergwerk ausgelagert. Picasso-Pie (Apfelkuchenmit großer Teignase und einem Teigauge), um-dekorierte Schaufenster (Stillleben mit Bonbon-gläsern), eine Malen-nach-Zahlen Version vonVan Goghs Sonnenblumen � nach und nachbeflügelt die Kunst nicht nur Dylan, sondern alleEinwohner von Manod. Und das graue Lebenwird immer bunter�

Material: 2 Flipchartplakate

Vorbereitung:Anfangsbuchstaben des ABC (ohne X und Y) aufdie Plakate schreiben. Arbeitsblatt 1 + 2 kopie-ren, zerschneiden und in einen Umschlag ste-cken. Artikel 1, 2 und 3 des Manods Monatkopieren (evt. auf Folie für Overheadprojektor)

Die Schüler in zwei Gruppen aufteilen.Jede Gruppe erhält die Aufgabe, so schnell wiemöglich das Kunst-ABC auszufüllen. Erlaubt sindalle Begriffe, die die Schüler mit dem BegriffKunst assoziieren, das dürfen Techniken, Werk-zeuge, Künstler, Kunstrichtungen etc. sein. (z.B.Aquarell, Ballett, Comics, Dali, Eindruck, Fotogra-fie, Graphik, Hintergrund, Illustration, Jade, Klee,

Leinwand, Maler, Neugotik, Ölfarben, Pinsel,Querschnitt, Rahmen, Staffelei, Tube, Unter-grund, Vasarely, Wachsfiguren, Zinngießerei).

Jede Gruppe erhält einen Umschlag mitRechercheaufgaben (Arbeitsblatt 1 + 2).

Je nach Klassenstärke 10 � 15 MinutenZeit geben. Anschließend werden die Ergebnissekurz vorgestellt.

Einstieg in das Buch:Nach der Gruppenarbeit kann jeder Schüler denZusammenhang zwischen den Ninja Turtles undden Künstlernamen erkennen.

Frei erzählen:Dylan lebt mit seinen Eltern, seinen SchwesternMarie und Minnie und Bruder Max in Manod,einem kleinen grauen Ort. Dort betreiben sieeine kleine Tankstelle mit Autowerkstatt, aberdas Geschäft geht schlecht. Manod ist zu kleinund weitab der großen Straßen. Um das Ge-schäft zu beleben wird eine Espressomaschineangeschafft und Hühner für frische Landeier. DaDylan ein Turtlefan ist, heißen sie nach denHauptfiguren der Serie.Eines Tages geschieht etwas Ungewöhnliches:Eine ganze Reihe von Transportern und ein BMWkommen in Manod an und fahren auf den Berg.Keiner kann sich vorstellen, was dort vor sichgeht. Auf dem Berg wohnt niemand.

Anschließend S. 52, zweiter Absatz, ab »Wirschauten hoch und vor uns stand der gepflegteHerr aus dem BMW.« bis S. 56 unten vorlesen.

Weiter frei erzählen:Eines Tages wird Dylan von Lester eingeladen,ihn auf dem Berg zu besuchen. Alle BewohnerManods sind neugierig was dort wohl vor sichgeht. Sogar die Lehrerin, so dass Dylan von demUnterricht befreit wird, um mit seinem Vater aufden Berg zu fahren.

S. 82, zweiter Absatz »Dennoch, es hatte schonwas, in den Berg hineinzugehen.« bis S.87,zweiter Absatz »Ich glaube, das könnte sein.«vorlesen.

Jetzt kann einer der Schüler den Artikel 1 desManods Monat vorlesen.

Frei erzählen:Die Anwesenheit der Kunstwerke in Manod hatsehr erstaunliche Auswirkungen auf die Bewoh-ner.

S. 219 oben bis 230 vorlesen. Kurz mit denSchülern die Szene besprechen. In welcher Weisehat das Kunstwerk die Menschen beeinflusst?Wie wird hier der Satz �In diesen Bildern steckteine große Macht.� verstanden?

KLASSEN 7 UND 8

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Die Schüler können nun Kunstwerke der Künst-ler, die in dem Buch vorkommen, im Internet(dann bitte ausdrucken) oder in Kunstbändenheraussuchen:Michelangelo (Manchester Madonna), Van Gogh(Sonnenblumen), Meléndez (Stillleben), Wilton-Diptychon (tragbarer Altar), Renoir (Die Regen-schirme), Henriette Brown (Eine griechischeGefangene), Quentin Massys , Monet (Badendein La Grenouillère).

www.prestel-kuenstlerlexikon.dewww.nationalgallery.org.uk

Sie sollen sich überlegen, welche Veränderungendiese Bilder bei den Bewohnern von Manod be-wirken könnten. Zur Veranschaulichung könnenhier die Artikel 2 und 3 vorgelesen werden (oderauf Overhead gezeigt werden).Ziel ist, dass die Schüler eine eigene Performancezu einem Bild (ein Bild je Gruppe von ca. 5

Schülern) erfinden. Das kann etwas Nachgestal-tetes sein (im Buch wird aus Von Goghs Sonnen-blumen ein Malen nach Zahlen), eine Sammlungvon Requisiten, die dann mit passender Musikun-termalung, einem entsprechenden Gedicht odereiner passenden Geschichte präsentiert werdenkann. (Natürlich können die Schüler sich auch einanderes Bild/Gemälde aussuchen.) Zunächst sol-len die Ideen gesammelt werden, die Aufgabenin der Gruppe dann aufgeteilt werden und biszum Ende der nächsten Stunde sollte eine Prä-sentation möglich sein.

Beispiel:�Die Regenschirme� von Renoir � hier wäre denk-bar, dass die Schüler einige verschiedene,möglichst bunte Regenschirme mitbringen unddiese zum Titel �Umbrella� von Rihanna präsentie-ren.

Tipp: Fotoapparat bereithalten!!

Arbeitsblatt 1

Kennt ihr die Ninja Turtles?

Versucht die Antworten auf folgende Fragen herauszufinden:

Wie heißen die Hauptfiguren?Wie heißt der Autor/die Autoren?Zu welchem Genre gehören diese Geschichten?Wann wurde der letzte Film zu den Ninja Turtles in Deutschland gezeigt?

www.wikipedia.de

Recherchiert im Internet, ob es noch Medien (Bücher, Filme, Comics,Plakate etc.) von den Ninja Turtles gibt. Listet fünf davon auf. (Bildausdrucken?) Arbeitet mit folgenden Internetadressen:

www.buchkatalog.dewww.amazon.dewww.zvab.com

Arbeitsblatt 2

Kennt ihr diese Künstler?

Leonardo da VinciMichelangelo BuonarottiRaffael SantiDonato di Niccolò di Betto Bardi

Recherchiert in Lexika (z.B. Brockhaus) und Kunstbänden folgende Angaben:

Wann hat der Künstler gelebt?Wo ist er geboren?Womit hat er sich hauptsächlich beschäftigt?

Stellt zu jedem Künstler eines seiner Werke vor, wenn möglich mit Bildmaterial aus den Kunstbänden.

KLASSEN 7 UND 8

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Artikel 1 im Manods Monat (S.92/93)

Wo die Kunst ist, bin ich zu Hause!Die Stadt Manod ist Gastgeber für einige der erlauchtesten Besucher in ihrer Geschichte. König Charles,Johannes der Täufer und der heilige George � sie alle »hängen zurzeit hier herum«.Die Leser werden sich an die gewaltigen Überschwemmungen erinnern, die letztes Jahr im LondonerFinanzviertel für Chaos sorgten. Damals musste die königliche Familie auf ihren Landsitz, Schloss Balmoral,umziehen, weil der Buckingham-Palast nicht mehr versichert werden konnte. Der Fußballverein Arsenalzog aus denselben Gründen nach Milton Keynes. Das Unterhaus des Parlaments floh nach Birmingham.Und die gesamte Gemäldesammlung der Nationalgalerie wurde an einen »geheimen und sicheren Ort«gebracht. Wie sich nun herausstellt, ist dieser Ort die Stadt Manod.Natürlich stehen diese Informationen unter strengster Geheimhaltung, die durch eine Veröffentlichungin »Manods Monat« aber wohl nicht gefährdet ist, da die Zeitung ohnehin niemand liest.

Artikel 2 im Manods Monat (S. 140)Schaufensterbummler erleben diesen Monat auf der Blaenau Road ein Fest für die Augen, mit Auslagen,die sich mit den besten von London oder Cardiff messen können. (Allerdings bin ich in keiner dieserbeiden Städte je gewesen.) Die erstaunliche Verwandlung wurde von Tom Egerton ins Leben gerufen,dessen Schaufensterdekoration »Stillleben mit Schüttgut« der Autowerkstatt KFZ-Oase inzwischen zueiner Art Markenzeichen unserer Stadt geworden ist. Erstaunlicherweise berichtet Tom (früher bekanntunter dem Namen der Doofe Tom), die Idee dazu sei ihm durch das Betrachten eines Kunstwerkesgekommen. Er könne sich im Moment nicht mehr erinnern, welches, und dürfe nicht darüber sprechen,wo er es gesehen habe. Möglicherweise werden die neuen Schaufenster mehr Besucher anlocken, fallsdie Leute je davon erfahren sollten. Ich habe hiermit meinen Beitrag dazu geleistet, aber niemand, dernicht in Manod lebt, liest diese Zeitung; und machen wir uns doch nichts vor: Jeder, der in Manod lebt,hat längst davon gehört.

Artikel 3 im Manods Monat (S. 178)In Snowdonia gibt es viel Ungewöhnliches zu sehen, aber Weniges ist so farbenfroh wie der so genannteManod-Marsch. Jeden Morgen um 8.50 Uhr und jeden Nachmittag um 15.45 Uhr erstrahlen die Straßenfür kurze Zeit in prächtigen Farben. Und was ist der Grund dafür? Regenschirme! Die Manodianer sinddazu übergegangen, den Schulweg zu Fuß zurückzulegen, mit Schirmen. »Schlechtes Wetter gibt esnicht«, kommentiert die ortsansässige Mrs Porty, »es gibt nur unzweckmäßige Kleidung.« Zu bestaunenist der Massenaufmarsch der Regenschirme von Manod, der sich die gesamte Länge der Blaenau Roadhinauf- und hinabwindet wie eine psychedelische Boa constrictor. Und wenn ich sage, nur für kurze Zeit,dann meine ich es so. Wer zehn Minuten zu spät kommt, findet nichts weiter vor als einen weiterenverregneten, grauen Ort in den Bergen. Vorausgesetzt, man findet überhaupt dorthin. Es gibt nämlichkein Ortseingangsschild für Manod an der A 496, und die Abfahrt selbst ist schlecht zu sehen, weil sievon der Werbetafel für den Baggermania-Freizeitpark (Harlech) verdeckt wird.

Couprie, Katy; Louchard, Antonin: Die gan-ze KunstHildesheim: Gerstenberg, 2006ISBN 978-3-8067-5135-2

Dieses Buch ermöglicht einen spielerischen Um-gang mit dem Thema Kunst.

Vorbereitung:Ist hier recht zeitintensiv, lohnt sich aber!Alle Bilderseiten des Buches durchgehend num-merieren, auch wenn dadurch zweiseitige Abbil-dungen getrennt werden, am besten mit einemfeinem schwarzen CD-Marker. Anschließend alleBildseiten aus dem Buch heraustrennen. Dazuwird erst das Einbandpapier ganz vorne und ganzhinten im Buch aufgeritzt. Anschließend denBuchrücken vom Einband ablösen. Das Buch ist inkleinen Blattpaketen gebunden. Nun jedes Päck-

KLASSEN 7 UND 8

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chen vom Rücken ablösen und anschließend dieFadenbindung in der Mitte auftrennen und dannjede Doppelseite abheben.Die Doppelseiten zerschneiden und jedes einzel-ne Blatt in A5-Taschen laminieren. Diese sindetwas größer als die Bilder und dadurch könnendie Bildkarten gelocht und in einem Ordner ge-sammelt werden. So entstehen über 120 Bild-karten.Im Anschluss finden Sie eine Liste mit den Wer-ken. Am Besten laminieren Sie diese genauso undlegen sie dem Ordner bei. Die Nummerierung unddie Liste ermöglichen den ganz gezielten Zugriffauf einzelne Bildkarten.Karten mit den Buchstaben des ABC (könnenauch einige doppelt sein) beschriften, verdecktauf einem Tisch auslegen.

Ablauf:Die Bilder an einer Wäscheleine mit Klammernaufhängen, damit beide Bildseiten sichtbar sind.Die Schüler dürfen eine Karte nehmen. Sie sollensich ein Bild aussuchen, das sie mit dem Buchsta-ben auf der Karte assoziieren. Wenn jeder ein Bildhat, kann der Reihe nach erzählt werden, was dieSchüler assoziiert haben und weshalb sie sich fürihr Bild entschieden haben.

Variante IDie Schüler dürfen sich paarweise zusammentun.Sie sollen sich einen Bildpartner suchen, der ihrerMeinung nach zu ihrem Bild passt. Jedes Schüler-paar bekommt die Aufgabe einen Dialog zu erar-beiten. Dafür gibt es verschiedene Szenarien:1. Die Bilder unterhalten sich miteinander über

sich selbst. Jedes Bild kann dabei über dieeigene Darstellung sprechen oder auch überden Bildpartner.Bsp.: Bild Nr. 51 unterhält sich mit Bild Nr. 53.51 sagt: �Ich finde ja, mein Maler hätte etwasmehr Blau verwenden können. Blau steht mirso gut.�53 antwortet: �Du hast vielleicht Sorgen!Schau mich an � ich sehe aus wie eine Wasch-frau!�Wieder 51: �Und die Brille ist auch nichtgerade kleidsam.�53 zurück: �Nur weil du so herausgeputzt bist,brauchst du noch lange nicht so frech zusein.� etc.

2. Die Bilder unterhalten sich über ihre Betrach-ter, also über die Besucher des Museums.Bsp.: Bild Nr. 38 und Bild Nr. 133 unterhaltensich.38 sagt: �He! Der da lacht mich aus! So eineGemeinheit! Dabei sind hier bestimmt auchein paar Nasenbohrer unterwegs! Aber ihrtraut euch nicht � ich darf das den ganzenTag.�133 antwortet: �Mach dir nichts daraus � vormir steht auch einer und schüttelt den Kopf.Und die Frau da schiebt sich in aller Gemüts-ruhe ein Stück Brot in den Mund � dabei istdas doch gar nicht erlaubt. Bloß weil meine

Augen verbunden sind, denken alle ich kriegnichts mit!� etc.

Für die Erarbeitung des Dialogs bekommen dieSchüler ca. 5-10 Minuten Zeit. Im Anschluss stelltjedes Bildpaar seinen Dialog vor.

Variante IIJeder Schüler soll etwas zu seinem Bild erzählen.Hier gibt es kein richtig oder falsch � jeder darfeinfach eine Geschichte über die Entstehung desBildes, den Beweggrund des Künstlers, über dieTechnik erfinden und dem Bild auch einen eige-nen Titel geben. Im Anschluss soll dann diewahre Geschichte des Bildes herausgefundenwerden (soweit möglich) mit Hilfe des Internetund dem Bestand der Schulbibliothek. Hier hilftauch die Liste mit dem Bildernachweis.

Variante IIIMit Hilfe der Bilder soll eine Bildergeschichteentstehen. Dazu werden Gruppen gebildet undjede Gruppe darf sich bis zu 20 Bilder aussuchen.In Gruppenarbeit wird nun eine Geschichte ge-schrieben. Die Bilder werden entsprechendaneinander gereiht. Zum Abschluss darf jedeGruppe ihre Geschichte vorstellen.

Variante VIDie Bilder sollen nach verschiedenen Kriteriensortiert werden. Z.B. Technik, Epoche, Themaoder Künstler. Damit diese Aufgabe nicht ausu-fert, kann auch die Anzahl der Exponate be-grenzt werden, also z.B. lautet die Aufgabe vierFotographien auszusuchen, oder vier Bilder mitSkulpturen, vier Bilder mit entfremdeten Darstel-lungen, vier Bilder zum Thema Natur oder Stillle-ben etc. Jede Gruppe soll zu ihren Bildern denTitel und Künstler recherchieren (Internet, Lexi-ka etc.). Anschließend wird die Auswahl derSchüler besprochen.

Variante VEinige Ideen der Autoren des Buches, mit Foto-grafie zu spielen, können auch als Aufgabe über-nommen werden, zum Beispiel die Mona-Lisa-Darstellungen (S. 244). In Gruppen können dieSchüler selbst eine solche Bilderreihe erstellen.Es müssen gar nicht immer Menschen sein,vielleicht lässt sich auch eine Puppe oder einTeddybär so fotografieren? Auch die Abbildungmit den Playmobil-Männchen (S. 23/24) könntenachgestellt werden oder zu ähnlichen Fotosinspirieren (geht ja auch mit Lego-Männchenoder Plüschtieren, der Setzkastensammlung vonÜ-Ei-Figuren etc.).

Variante VISehr schön könnte auch eine Bildergalerie mitentfremdeten Kunstwerken werden (S. 196).Dazu können sich die Schüler wieder eine Bildkar-te aussuchen, diese dann auf A4 vergrößertfotokopieren und dann sind der Phantasie keineGrenzen gesetzt. Hier kann dazugemalt werden,fremde Bildteile aufgeklebt, der Hintergrund neugestaltet werden � unendliche Möglichkeiten.

KLASSEN 7 UND 8

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Couprie, Katy; Louchard, Antonin: Die ganze KunstWerke und Techniken

Nummerierung entspricht der Seitenzahl, wenn sie wie im Konzept vorgeschlagen vorgenommen wird.

1 Kleiner Maler bei der Arbeit, Pappmaché2 Ein Kaninchen vor der Pyramide, Gouache3 Einzug der Künstler, Collage4 Kaninchen oben, Pappmaché5 Kaninchen unten, Pappmaché6 Besucherplan, Holzschnitt7 Sassetta, Teil der Predella von Borgo San Sepolcro: �Der selige Panieri Rasini befreit die Armen aus einem Florentiner Gefängnis�, um 1440, Tempera auf Holz8 Mein Engel, Ölkreide9 Der Aufstand der Engel, Siena, um 1342, Tempera auf Holz, auf Leinwand übertragen10 Der überraschte Engel, Foto, nach Ètienne Maurice Falconet, Der drohende Amor, um 1757, Marmor11 Kopf der Samothrake, Foto12 Samothrake Pop, digitales Bild, nach Die Nike von Samothrake, um 190 v. Chr., Samothrake/Ägäis13 Vogel am Fenster, Foto14 Stele im Gedenken an die Beisetzung des Stieres Apis, gestorben während der Regentschaft von Amasis, 547 v. Chr., Serapeum von Sakkara, Kalkstein15 Frottagetechnik, Bleistift, nach Sakherty, Schatzmeister, um 1970-1900 v. Chr., bemalter Kalkstein16 Vögel, Gouache17 Adrien Van Utrecht, Pfau und Geflügel, Antwerpen, um 1645, Öl auf Leinwand18 Perlhuhn, Fotogramm19 Théodore Géricault (1791-1824), Leda mit dem Schwan, schwarzer Buntstift20 Gaby in der Badewanne, Foto21 Paul Delaroche, Die junge Märtyrerin, 1855, Öl auf Leinwand22 Rettung auf See, digitales Bild

23/24 Die Schiffbrüchigen, Foto, DR25/26 Théodore Géricault, Das Floß der Medusa, 1819, Öl auf Leinwand27 Gesicht der Medusa, Radierung und Monotypie28 Vase in Form einer Sirene, Korinth 6. und 5. Jahrhundert v. Chr.29 Sirene aus dem Norden, Holzschnitt30 Wärter mit Schwimmflossen, Installation31 Tauchen im Mosaik, Foto, nach Fragment des Bodenmosaiks: Der Triumph des Neptun und der Amphitrite (Detail), erstes Viertel des 4. Jahrhunderts n. Chr., Algerien, Marmor, Kalkstein und Glaspaste32 Unter Wasser, Aquarell33 Skizzierte Venus, Filzstift34 Venus von Milo, um 100 v. Chr., Milos, Kykladen, Griechenland, Marmor35 Venus-Arme, digitales Bild36 Prothese, digitales Bild37 Leonardo da Vinci, Heiliger Johannes der Täufer, 1515-1516, Öl auf Leinwand38 Finger in der Nase, Gouache39 Nicolas de Largillière, Händestudien, um 1715, Öl auf Leinwand40 Die Liebkosung, Lithographie41 Schule von Fontainebleau, Gabrielle d�Estrées und eine ihrer Schwestern, um 1594, Öl auf Leinwand42 Gregor Erhart, Heilige Maria Magdalena, Augsburg, um 1515-1520, Lindenholz, polychrom43 Die Haare von Maria Magdalena, Holzschnitt mit hellem Farbauftrag44 Ein Pferdeschwanz und andere Frisuren, Foto45 Bürsten, Gouache46 François Lemoyne (1688-1737), Narziss, sein Spiegelbild im Wasser betrachtend, Öl auf Leinwand47 Trugbild, Radierung48 Doppelter Götze in Glockenform, Foto in situ, nach böotischem Götzen in Glockenform, um 700 v. Chr., Theben, Terrakotta49 Mein Selbstbildnis, Acryl50 Rembrandt, Porträt des Künstlers vor der Staffelei, um 1600, Öl auf Leinwand51 Albrecht Dürer, Porträt des Künstlers, eine Distel haltend, 1493, Öl auf Pergament, auf Leinwand aufgezogen

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52 Mein Selbstbildnis, Installation53 Jean Siméon Chardin, Selbstbildnis mit Staffelei, um 1776, Pastell auf blauem Papier, auf Leinwand aufgezogen54 Selbstbildnis Paul, Ölkreide und Gouache55/56 Dominique in der Schule, Foto57/58 Der Abschreckung dienende Statuetten, 13.-12. Jahrhundert v. Chr., Terrakotta59 Strandspiel, Monotypie60 Wasserball, Acryl61 Zwischen den Pfoten der Sphinx, Installation, nach Die große Sphinx, gefunden in Tanis (Ägypten), 2620-2500 v. Chr., Granit62 Jean Auguste Dominique Ingres, Ödipus löst das Rätsel der Sphinx, I808, Öl auf Leinwand63 Die Frage, Typographie64 Das Rätsel, digitales Bild, nach Ingres65 Schriften des Gudea, um 2140 v. Chr., Diorit66 Schatulle von Bakimen, Schreiber aus dem Schatz von Amon, 1295-1069 v. Chr., bemaltes Holz67 Sitzender Schreiber, 2600-2350 v. Chr., gefunden in Sakkara, bemalter Kalkstein, Augen mit Bergkristall und Alabasterintarsien, mit Kupfer umrandet68 Schreiben, Tusche69 Seite eines Notizbuches, Fotogramm70 Lieber François, Foto71 Jean Clouet, Franz I., König von Frankreich, um 1530, Öl auf Holz72 Dominique als Page, Foto73 Galota von hinten, Holzschnitt74 Mona Lisa von hinten, Öl75 Fast die Mona Lisa, Mann-Objekt, Installation76 Ihr Lächeln, digitales Bild, nach Leonardo da Vinci, Porträt der Lisa von Gherardini del Giocondo, bekannt als Die Gioconda oder Mona Lisa, um 1503-1506, Öl auf Leinwand77 Augen, die wahrscheinlich zu Löwen gehörten, aus Mari (Syrien) stammend, Ende des 3. Jahrtausends v.Chr., Kalkstein und Schiefer78 Löwe aus Mesopotamien, Filzstift

79 Büste eines Götzen, um 2250 v. Chr., Iran, Alabaster, Muscheln, Bitumen80 Belphegor, Holzschnitt81 Sarg aus Mesre, 18. Dynastie, 1550-1295 v.Chr., getünchtes Holz, bemalt und mit Blattgold82 Puppensarkophag, Foto83 Frauenporträt, 2. Jahrhundert n. Chr., Antinous, Zedernholz, Wachsmalerei und vergoldet84 Barbie-Mumie, Installation85 Puppe, Holzschnitt86 Statuette der Göttin Ishtar, Babylon, um 250 v. Chr., Alabaster, Rubine, Gold87 Weiblicher Kopf, um 2700-2400 v. Chr., aus Keros, von den Kykladen88 Nach J. B. Lemoyne, Feder89 Mein Johannes der Gute, nach der Pariser Schule, Portrait von Johannes II., genannt der Gute, um 1350, Tempera auf Holz90 Meine Prinzessin, digitales Bild, nach Pisanello, Porträt einer jungen Prinzessin, um 1415-1440, Öl auf Leinwand91 Ghirlandaio, Porträt eines Greises und eines kleinen Jungen, um 1490, Tempera auf Holz92 Papa liest, Acryl93 Auguste Renoir (1841-1919), Die Lektüre, um 1890-1895, Öl auf Leinwand94 Pétassou liest, Installation95 Georges de La Tour, Der heilige Joseph als Zimmermann, um 1642, Öl auf Leinwand96 Rote Lampe, Foto97 Glühbirne, koloriertes Fotogramm98 Ägyptische Glühbirne, Foto in situ99 Statue des Gottes Horus, 1069-664 v. Chr., Bronze100 Bastet, Monotypie101/102 Einige Mumien zu viel, Installation in situ, Vitrine mit Katzenmumien 664-332 v. Chr.103 Statuette aus Susa, Orient104 Bunte Kuh, Knetmasse105 Skulptur eines archaischen Pferdes, um 740 v.Chr., Olympia, Bronze106 Der Große und der Kleine, Installation in situ, nach Antoine Coysevox, Merkur, Pegasus reitend, 1699-1702, Marmor aus Carrara

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107 Abguss der kapitolinischen Wölfin, Versailles108 Pétassous Hund, Knetmasse109 Jean Siméon Chardin, Der Affe als Maler, um 1739-1740, Öl auf Leinwand110 Kleiner Maler, Gouache111 Seine Palette, Gouache112 Die Inspiration, Foto113 Kopist im Louvre, Foto114 Bilderwald, Lithographie115 Pferd im Rahmen, Installation116 Jean Fouquet, Cäsar überquert den Rubikon, 15. Jahrhundert, Aquarell, Illumination, Goldauftrag117 Mimmos Ritter, Foto118 Nach Etienne Delaune, Rüstung Heinrichs II., verziert mit Szenen der Geschichte Cäsars und Pompejus�, 16. Jahrhundert, Eisen119 Gilgamesch, digitales Bild , Fassade des Palastes von Khorsabad, Zeit Sargons II. (721-705 v. Chr.), gipshaltiger Alabaster120 Fenster zum Ausmalen, Szenen aus dem Leben des Saint Nicaise, Detail, 13. Jahrhundert121 Heiliger Georg im Kampf mit dem Drachen, Oberrhein, Ende des 15. Jahrhunderts, Tempera auf Holz122 Heiliger Georg von Katy, Radierung und Monotypie, nach Raphael (1483-1520), Heiliger Georg im Kampf mit dem Drachen, Tempera auf Holz123 Paolo Uccello, Die Schlacht von San Romano, um 1435-1444, Tempera auf Holz124 Schlachtfeld, Radierung125 Baron Antoine Gros, Napoleon auf dem Schlachtfeld von Eylau, 1808, Öl auf Leinwand126 Bérézina, Installation127 Joseph Parrocel, Das Heer Ludwigs XIV. überquert den Rhein in Tolhuis, 1699, Öl auf Leinwand128 Kleine Soldaten, koloriertes Fotogramm129/130 Hosen, ein schönes Kleid, koloriertes Fotogramm131 Maurice Quentin de la Tour ( 1704 -1788), Porträt der Marquise de Pompadour, Pastell auf blauem Papier, das Gesicht angesetzt auf einem Stoffstück132 Gilles Runde, Foto in situ, vor dem Gemälde von Antoine Watteau, Pierrot, ehemals Gilles, um 1718- 1719, Öl auf Leinwand

133 Blinde Kuh, Tinte134 Versteckspiel Menhir, Foto in situ der Menhir-Statue, mittlere Bronzezeit (2000-1600 v. Chr.), Tell Brak, Basalt135 Verkleidete Kinder, Monotypie136 Nach David, Rötelzeichnung137/138 Jacques Louis David, Der Raub der Sabinerinnen, 1799, Öl auf Leinwand139 Cimabue, Die thronende Madonna mit Kind, von sechs Engeln umgeben, (Maestà), um 1280, Tempera auf Holz140 Géva und ihre sechs Kinder, Foto141 Théodore Chassériau (18I9-I856), Mesdemoiselles C., genannt Die beiden Schwestern des Künstlers, Öl auf Leinwand142 Meine beiden Schwestern, Kaltnadelradierunq und Monotypie143 Trocknung der Vervielfältigungen in Saint-Dizier, Foto144 Abgüsse antiker Statuen, Versailles, Foto145 Katy, Marcellus skizzierend, Foto in situ, nach Marcellus, 20 v. Chr., Marmor146 Romanische Innenansicht, Bleistift147 Andrea Mantegna, Heiliger Sebastian, um 1480, Öl auf Leinwand148 Die Pfeile des heiligen Sebastian, Installation149 Hippolyte Flandrin, Akt eines jungen Mannes am Meer sitzend, Studie, 1836, Öl auf Leinwand150 Junges Mädchen mit Katze, Gouache151 Théodore Géricault, Die tote Katze, um 1820, Öl auf Leinwand152 Misto, Bleistift153/154 François im Quadrat, Kohlestift155/156 Jean Auguste Dominique Ingres, Die große Odaliske, 1814. Öl auf Leinwand157/158 Männlicher Akt, Stickerei159 Koptischer Stoff, um das 6. Jahrhundert n.Chr., Tapisserie, Wolle und Leinen160 Rigoletto, Gouache161 Ich - kopflos, Holzschnitt162 Totenrelief aus Cyzikus, erste Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr., Marmor163 Vier Köpfe, Acryl

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164 Trauriger Unbekannter, kolorierte Zeichnung165 Botticelli (1445-1510), Venus und die drei Grazien, Fresko166 Poun schläft, Installation167 Sardanapals Daunenbett, Siesta in situ vor dem Gemälde Eugène Delacroix, Der Tod des Sardanapal, 1827, Öl auf Leinwand168 Jean Honoré Fragonard, Der Riegel, vor 1784, Öl auf Leinwand169 Schlüsselanhänger, Fotomontage170 Samuel Van Hoogstraten (1626-1678), Die Pantoffeln, Öl auf Leinwand171/172 Bobo und Pétassou in Flandern, Installation173 Chips, Fotogramm174 Lubin Baugin (1612-1663), Stillleben mir Waffelröllchen, Öl auf Holz175 Jean Siméon Chardin, Der Rochen, um 1725-1726, Öl auf Leinwand176 Nina und die Forellen, Installation177 Rembrandt, Der geschlachtete Ochse, 1655, Öl auf Holz178 Lieblingsstück, Installation179 Bekleidete Birnen, Installation180 Louise Moillon, Schale mit Kirschen, Pflaumen und Melone, 1633, Öl auf Leinwand181 Stillleben mit Joghurt, Kaltnadelradierung182 Nach Le Nain, Acryl183/184 Ein Kaninchen auf der Hochzeit zu Kana, digitale Montage, nach Die Hoch zu Kana, Veronese, 1563, Öl auf Leinwand185 Kaninchen als Jäger, Acryl186 Unter Chassériau, Foto187/188 Tor, digitale Montage189 Kleine Spieler, Foto190 Totendiener, Ägypten, Fayence191/192 Die Flucht nach Ägypten, Installation in situ, nach dem Flusspferd, gefunden in Dra Abu el- Naga im Grab des Antef, um 2016-1963 v. Chr., Fayence193 Der Opportunist, Foto in situ194 Auf der Internetseite, Acryl

195 Tanz für den König, Foto196 Ludwig Kaninchen XIV., Acryl, nach Hyacinthe Rigaud, Ludwig XIV., 1701, Öl auf Leinwand197 Rückkehr auf die Internetseite, Gouache198 Geweihtes Fernsehen, Holzschnitt und digitale Montage199/200 Anonyme Krönung, digitale Montage, nach Jacques Louis David, Die Krönung Napoleons, 1806-1807, Öl auf Leinwand201 Zuschauer von hinten, Fitzstift und Buntstifte202 Deine Geste, Foto in situ203 Balthasar Van der Ast, Blumen, Muscheln, Schmetterlinge und Grashüpfer, um 1640-1650204 Strauß des Künstlers, Fotogramm205 Blattgold, Foto206 Der goldene Rahmen, Foto207 Im Gemälde, Foto208 Sehen, Holzschnitt209 Fotografen, Filzstifte210 Fotograf, Acryl211 Eingepackter Le Brun, Foto212 Verschwinden, Ölkreide213 Hölzernes Blumenbeet, Holzschnitt214 Sternen übersäter Boden, Foto215 Auf der Treppe, Foto216 Rembrandt, Meditierender Philosoph, 1632, Öl auf Holz217 Johannes Vermeer, Der Astronom, 1668, Öl auf Leinwand218 Weltkarte, Foto219 Jacques Callot (1594-1635), Die Belagerung von La Rochelle, Radierung220 Salomon Van Ruysdael (1600/03-1670), Die goldene Seelandschaft, Öl auf Holz221/222 Die Flusspferde im Nil, Installation223 Ägyptisches Boot, digitale Montage, nach einem Bootsmodell, um 2000 v. Chr., bemaltes Holz224 Papyrus, Feldarbeiten, Vignette aus dem Totenbuch, 7.-1. Jahrhundert v. Chr.

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225 Alltägliche Arbeiten, digitales Bild226 Nach den Einkäufen, Bleistift und Aquarell227 Georges de La Tour (1593-1652), Magdalena neben der Nachtlampe, Öl auf Leinwand228 Ohne Neuigkeiten vom Verstorbenen, Öl229 Knöchelchen, Tinte230 Würfel, hellenistische Epoche, Griechenland, Terrakotta231/232 Georges de La Tour, Der Falschspieler, um 1635, Öl auf Leinwand233 Aus dem Rahmen gefallen, Installation in situ234 Der Diebstahl der Mona Lisa, Holzschnitt235 Neurahmung, digitales Bild236 Claude Lorrain (1602-1682), Pastorale Landschaft mit großen Bäumen, Buntstift237 Caspar David Friedrich, Baum mit Raben, um 1822, Öl auf Leinwand238 Der kleine rote Koffer, Foto239 Von Angesicht zu Angesicht, Acryl240 Fleury François Richard (1777-1852), Rotkäppchen, Öl auf Leinwand241 Rotkäppchen skizziert den Wolf, Pastellkreide242 Die weißen Felder ausfüllen, Collage243 Übermalung des Monsieur Bertin, digitales Bild, nach Ingres244 Als Mona Lisa, posieren, Foto245 Unsere Mona Lisa, digitales Bild

Verroen, Dolf: Wie schön weiß ich bin (68 S.)Wuppertal : Peter Hammer Verlag2005, ISBN 3-7795-0039-6Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendlitera-turpreis 2006

Als Maria zwölf Jahre alt wird, bekommt sie weißeHandschühchen und Lackschuhe mit Absätzen.Die größte Überraschung aber wird in einer silber-nen Terrine auf den Tisch getragen: Es ist einMenschlein. Ein kleiner schwarzer Junge, Mariaserster eigener Sklave.

Vorbereitung:Vier Plakate oder DINA4-Blätter mit jeweils einemWort beschriften: �schwarz�, �weiß�, �black�,�white�.Die Wortkarten kopieren, laminieren und aus-schneiden.Buch einbinden, damit das Cover nicht sichtbarist.

Ablauf:Vier Gruppen bilden, jede Gruppe soll aufschrei-ben, was ihr zu den Begriffen einfällt (egal ob esMusik, Kunst, Berufe oder Gegenstände sind);drei Minuten Zeit geben. Ergebnisse besprechen.Information an die Schüler:Dieses Buch erzählt einzelne kleine Episoden ausder Sicht eines zwölfjährigen Mädchens. Marialebt nicht in unserer Zeit und nicht in unseremLand. Die Geschichten beginnen mit dem zwölf-ten Geburtstag des Mädchens. Sie erhält vieleGeschenke.

Jetzt werden die Kärtchen verteilt. Z.B. könnendie einzelnen Schüler die Kärtchen abwechselnd

aus einem Karton oder Hut ziehen. Jeweils darfnur eine Karte gezogen werden. Mit diesenBegriffen wird das Tabu-Spiel gespielt: Das Wortauf dem Kärtchen muss umschrieben werdenund die anderen Schüler müssen den Begrifferraten. Fast alle Gegenstände beschreiben einGeschenk, das Maria zu ihrem Geburtstag erhält.

Mit den Schülern über die Geschenke sprechen:Was sagen sie über das Mädchen aus? Sind dasGeschenke für Kinder? Lebt Maria in reichen oderarmen Verhältnissen? � Maria erhält noch ein

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Geschenk! Das müsst ihr jetzt aus den fettgedruckten Buchstaben zusammensetzten.Die Schüler dürfen dann die Buchstaben sortie-ren, bis sie herausbekommen, was das größteGeschenk ist, das Maria an ihrem Geburtstagerhält: einen Sklaven (als Hilfe kann gesagtwerden, dass es zwei Worte sind).

Anschließend Kapitel 4 � 8 (S. 10 � S. 18)vorlesen.

Nun mit den Schülern die mögliche Zeit und Ort/Schauplatz der Geschichten mündlich erarbeiten.Dazu Informationen über den Autor liefern: Erkommt aus den Niederlanden, ist viel gereist. Aufden Begriff Kolonien hinführen.

Nachwort des Autors S. 65 � 68 vorlesen.

Unter folgender Internetadresse findet man vie-le Informationen zur Kolonialzeit der Niederlande.http://www.uni-muenster.de/HausDerNiederlan-de/Zentrum/Projekte/Schulprojekt/ Lernen/ Ko-lonialzeit/index.htmlAuf der linken Seite gibt es den Link: Ndl. Guyana/SurinameZahlreiche Materialien zur Kolonialzeit, zu Surina-me, Hintergrundinformationen, Aufgabenstellun-gen, ein Quiz und vieles mehr. Hiermit lässt sicheine anschließende Unterrichtsstunde gestalten.Alle Seiten können als PDF angesehen und aus-gedruckt werden. Die PDF-Seiten enthalten auchdie Aufgabenstellungen zu den jeweiligen Mate-rialien.

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PA MÜFR CAL K EHUHCS

LAH S ETTEK ALK V REI

LK IE D AH N EHUHCSD

ELREP N GAPMAHC N RE

Wortkarten für Tabuspiel:

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Jaramillo, Ann: La Línea (188 S.)Hamburg: Dressler, 2006ISBN 978-3-7915-1021-7

Miguel und Elena wollen nach Norden; ihr Ziel istLa Línea, die Grenze in die USA. Wie viele träu-men sie von einem besseren Leben. Doch dieGeschwister wissen nicht, was sie unterwegserwartet. Unter Lebensgefahr springen sie aufeinen Zug, reisen auf dem Dach eines Güterwa-gens, in Bussen und auf Lastwagen zwischenSäcken mit Kaffeebohnen. Und das Schlimmstesteht ihnen noch bevor: Sie müssen zu Fuß dieWüste durchqueren�

Vorbereitung:Arbeitsblatt auf Folie kopieren. Die Karten (zwei-seitig) so oft kopieren, damit jeder Schüler eineKarte erhält. Dann ausschneiden und laminieren.Die Flaggen von Deutschland, Mexiko und Ame-rika ausdrucken (Internet). Auf drei Gruppenti-schen je eine Flagge auslegen.Folgende Textstellen im Buch markieren: S. 7,S.13, S. 95Material: Overheadprojektor

Ablauf:Die Schüler mittels der Kärtchen in drei Gruppenaufteilen. Sie sollen sich entsprechend den Flag-gen zusammensetzen. Die Schüler sollen sichvorstellen, die Länder wären ihr Heimatland. DieLänderkarten enthalten außerdem Informatio-nen zu verschiedenen Lebenssituationen. Ar-beitsblatt mit Overheadprojektor auflegen undzunächst nur die oberen sechs Fragen aufde-cken. Jede Gruppe soll diese Fragen nun aus�ihrer Sicht� schriftlich beantworten, dabei auchdie unterschiedlichen Ausgangspunkte diskutie-ren. Natürlich können die Schüler auch ihre eige-ne Lebenssituat ion für die Beantwortungzugrunde legen.

Anschließend werden die Karten einmal weiter-gereicht und die Gruppen beantworten diesel-ben Fragen nun aus der neuen Sichtweise (zwei-tes Blatt).

Die Ergebnisse mit den Schülern besprechen.Welche Unterschiede sind erkennbar? Wie ha-ben die Schüler das empfunden?

Nun aus dem Buch S. 7 � 10 und S. 13 - 14vorlesen.

Dann können die restlichen drei Fragen von demArbeitsblatt mit den Schülern besprochen wer-den.

Arbeitsblatt

Wo würdest du gerne leben?Warum?Aus welchem Grund würdest du dein Heimatland verlassen?Was bedeutet für dich der Ausdruck �besseres Leben�?Was sind Merkmale eines �guten Lebens�?Was kann man für ein �besseres Leben� tun?

Was bedeutet �besseres Leben� für Miguel?Warum möchte er aus Mexiko weg?Was muss Miguel tun, um seinen Traum zu verwirklichen?

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�und dann war alles anders. Geschichtenvon Krieg und Frieden.Wien: Ueberreuter, 2004ISBN 3-8000-5030-7

In ergreifenden und aufwühlenden Geschichtenwird von jungen Israelis erzählt, die gemeinsammit Palästinensern an einem Wettkampf teilneh-men; von der Freundschaft zwischen zwei Mäd-chen, die wegen des Krieges zerbricht; voneinem russlanddeutschen Mädchen, das sich inder Heimat fremd fühlt; von afghanischen Flücht-

lingskindern, die sich in einer neuen Welt zu-rechtfinden müssen � von Krieg und Frieden.

Vorbereitung:Kopie der S. 57 � 71, bzw. S. 57 markieren.Zwei Flipchartplakate. Eines mit dem Begriff�Sport�, das andere mit dem Begriff �Krieg�beschriften.

Die Schüler in zwei Gruppen aufteilen. JedeGruppe bekommt eines der Flipchartplakate (ambesten zusammengerollt, damit die Überschrif-ten nicht erkennbar sind) und die Aufgabe Be-griffe zu sammeln, die ihnen zu der jeweiligenÜberschrift einfallen. Dazu ca. 3 Minuten Zeitgeben. Dann darf jede Gruppe ihre Begriffevorlesen, zunächst ohne der anderen Gruppeden Überbegriff zu nennen.

Gespräch mit den Schülern:Was hat der Krieg mit Sport zu tun? Gibt es daGemeinsamkeiten?

Nun die Geschichte �Der Wettlauf� vorlesen.Anschließende Diskussion mit den Schülern.Wie erleben die Kinder in der Geschichte denKrieg? Wie ihren Sport? Wie wäre der Wettkampfin Friedenszeiten gewesen? Welche Auswirkun-gen hat der Krieg auf ihren Sport?

Wie sehen die Schüler jetzt die Begriffe auf denPlakaten?

Das Institut für Friedenspädagogik Tübingen er-klärt die wichtigsten Fragen zu Krieg und fürKinder auf einer Internetseite. Dort findet manauch sehr viele Unterrichtsmaterialien zum Down-load!http://www.friedenspaedagogik.de/service/un-terrichtsmaterialien

Zur Vertiefung des Themas sind im Verlag an derRuhr folgende Titel erschienen:

In den Schlagzeilen: Israel und Palästina(Alter 12-14)Fakten und HintergründeISBN 978-3-86072-981-6

Aktualisierte Neuauflage!Der Amtsantritt von Palästinenserchef MachmudAbbas brachte wieder Hoffnungen auf einenNeubeginn in der Nahost-Diplomatie. Erste Schrit-te in Richtung Frieden sind bereits getan. Trotz-dem wissen Israelis und Palästinenser nach Jahr-zehnten unerbi t t l ichen Kampfes wenigvoneinander und die zwischenstaatlich beschlos-sene Annäherung vollzieht sich im Alltag nurzögerlich. Ständige militärische Zwischenfälle undWiderstand von Seiten der israelischen Siedlertrüben die Hoffnung auf einen dauerhaften Frie-den. Man kann nur hoffen, dass der Vertrauens-vorschuss auf beiden Seiten ausreicht, um denFrieden nicht nur vom Anderen zu fordern, son-

Weiter frei erzählen:Miguel bekommt Geld und einen ausgeklügeltenPlan von Don Clemente. Er feiert seinen Abschiedmit der Familie und seinen Freunden. Sein FreundLalo schenkt im zum Abschied ein amerikanischesFußballtrikot und von Chuy bekommt er einSchnitzmesser. Miguel geht am nächsten Tag zuFuß in die nächste Stadt. Von dort aus nimmt erden Bus nach Norden. Im Bus lernt er Javierkennen, der ebenfalls zur amerikanischen Grenzemöchte. Bei einer Kontrolle des Busses durch dieBundespolizei entdeckt Miguel, dass noch einFamilienmitglied in diesem Bus mitreist: seinedreizehnjährige Schwester Elena.Es gelingt Miguel und Elena vor den Bundespoli-zisten zu fliehen. Doch in der nächsten Nachtwerden sie ausgeraubt. Miguel möchte Elenazurück in ihr Dorf bringen, aber Elena möchte mitihm nach Amerika. Da sie kein Geld mehr haben,bleibt ihnen nur eine Möglichkeit um nach Nordenzu kommen � menta gente, den Todeszug.

Zum Abschluss S. 95 � 104 vorlesen.

KLASSEN 7 UND 8

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Zenatti, Valérie: Leihst du mir deinen Blick?(190 S.)Hamburg: Dressler, 2006ISBN 978-3-7915-2579-2Nominiert von der Jugendjury für den DeutschenJugendliteraturpreis 2007

Tal ist siebzehn, sie lebt im jüdischen Tei Jerusa-lems. Welten trennen sie von der palästinensi-schen Bevölkerung in der Stadt. Nach einemSelbstmordanschlag in ihrer Nachbarschaft be-schließt Tal zu handeln: Sie möchte endlich wis-sen, wie die Palästinenser leben und fühlen. Alsoschreibt sie einen langen Brief, über sich, ihreHoffnungen und Träume � und steckt ihn in eineFlasche. Ihr Bruder, der im Gazastreifen statio-niert ist, soll die Flaschenpost dort ins Meerwerfen. Tal hofft, dass ein palästinensischesMädchen antwortet. Nach langem Warten be-kommt sie endlich eine E-Mail: Vom zwanzigjähri-gen �Gazaman� ...

Material:Vier leere Flaschen oder vier leere Chipsdosen.

Vorbereitung:Folgende Textstellen markieren: S. 9, S. 32Arbeitsaufträge kopieren.Vier Kopien von Tals Flaschenpost anfertigen, jeeine Kopie in eine Flasche oder eine leere Chips-dose einpacken. Dazu je einen Arbeitsauftragbeilegen.Je vier Kopien S. 38/39, S.47-71.

Ablauf:Die Schüler in vier Gruppen aufteilen.S. 9 � S. 15 vorlesen. Kurz mit den Schülern dieSituation besprechen.

Frei erzählen:Tal entschließt sich, etwas gegen das schlechteGefühl in sich zu tun. Sie schreibt ihre Gedankenin ein Tagebuch. Eines Tages kommt sie darauf,dass ihr dies nicht genügt. Sie möchte ihreGedanken zu den Geschehnissen jemandem aufder anderen Seite mitteilen. Sie beschließt einenBrief mittels einer Flaschenpost nach Palästina zuschicken.

Jede Gruppe erhält nun eine Flasche/Chipsdosemit dem Brief von Tal und ihrem Arbeitsauftrag.Die Schüler haben nun 20 Minuten Zeit, um eineAntwort-E-Mail an Tal zu formulieren und an-schließend vorzustellen.

S. 32 � S.35 Mitte vorlesen (Antwort von �Gaz-aman�).

Jede Gruppe erhält Kopien mit E-Mails von Talund �Gazaman�.

Die Schüler erhalten die Aufgabe, sich zur aktu-ellen Situation in Israel und Palästina zu informie-ren (Zeitung, Internet) und dann �aktuelle� E-

dern auch selbst zu halten. In diesem Sach- undLesebuch werden die wichtigsten historischenund politischen Ereignisse und ihre Auswirkun-gen bis heute sachlich erklärt. Kurze, leicht ver-ständliche Infotexte, anschauliche Farbfotos,Landkarten und Zeitleisten helfen Jugendlichen,einen Überblick über die komplexen Entwicklun-gen in dieser Region zu bekommen. Sie erfahren,welche wichtigen Persönlichkeiten den Weg zumFrieden suchten, woran sie in der Vergangenheitscheiterten und warum es trotz Hass, Rache undweltpolitischen Interessenskonflikten berechtig-te Hoffnung gibt.

In den Schlagzeilen: Israel und Palästina(Alter 12-14)ArbeitsmaterialienISBN 978-3-86072-980-9

Aktualisierte Neuauflage!Die Arbeitsblätter machen das Lesebuch in Grup-pen einsetzbar und vertiefen das Hintergrund-wissen, das Jugendliche benötigen, um die aktu-elle Situation im Nahen Osten nicht nur kopf-schüttelnd zur Kenntnis zu nehmen, sondernzumindest ansatzweise zu verstehen. Die Materi-alien ermöglichen Ihnen, die Geschichte desKonflikts aufzuarbeiten und zur Diskussion zustellen. Durch ausführliche Informationen zu Re-ligion, Politik und Kultur klärt sich die Flut animmer neuen Finten und Wendungen aus demKrisengebiet und lässt sich besser überschauenund bewerten. Dabei geht es nicht um einseitigePositionen und vorschnelle Urteile, sondern umdifferenzierte Erläuterungen, die den Konfliktvon beiden Seiten aus betrachten. Diskussions-anregungen und Projekte zur Gruppenarbeitmotivieren die Jugendlichen, in Zukunft aktivmitzureden und kritisch nachzufragen.

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Mails zu schreiben. Die Gruppenmitglieder kön-nen die Einteilung in der Gruppe selbst organisie-ren. Dies kann über einen Zeitraum von zweiWochen geschehen. Die E-Mails können zu Be-ginn mehrerer Unterrichtsstunden vorgelesenwerden. Denkbar wäre auch, in der Schule einForum am PC für die Gruppen im einzurichten, sodass tatsächliche E-Mails ankommen und ver-schickt werden können.Zu jeder E-Mail sollte natürlich der aktuelle Anlassund auch die Quelle der Nachricht genannt wer-den. Diese Meldungen können dann vor den E-Mails angesprochen werden.

Z.B.: Artikel vom 09.03.2008 in �Spiegel online�:

Terror soll Gespräche nicht behindern

Trotz des jüngsten Anschlags wollen Israelis undgemäßigte Palästinenser weiter verhandeln. Dieislamistische Hamas will allerdings die Raketenan-griffe nicht beenden. Eine Waffenruhe im Gazagebe es nicht, so die Organisation.Jerusalem - Der palästinensische Chefunterhänd-ler Sajeb Erekat sagte heute, die Gesprächesollten am Donnerstag fortgesetzt werden.Zudem werde der US-Vermittler William Frasererwartet, der die Umsetzung des Nahost-Frie-densplans Road Map überprüfen wolle.Die radikal-islamische Hamas bezeichnete die Frie-densgespräche mit Israel am Sonntag als �Verrat,

Arbeitsauftrag 1

Die Flasche mit Tals Brief wird von einer jungen palästinensischen Frau gefunden. Sieist 20 Jahre alt und arbeitet als Krankenschwester in einem Krankenhaus in Gaza.Dort hat sie auch jüdische Patienten. Sie hat bei den Kämpfen ihren Bruder verloren.

Formuliert eine E-Mail, die sie als Antwort auf Tals Brief schreiben könnte.

Arbeitsauftrag 2

Die Flasche mit Tals Brief wird von einem jungen palästinensischen Mann gefunden.Er ist 18 Jahre alt und studiert an der Birzeit Universität Wirtschaftswissenschaften.Hier hat er auch viel Kontakt mit ausländischen Studenten. Allerdings gibt es auchan der Universität immer wieder Probleme mit israelischen Soldaten.

Formuliert eine E-Mail, die er als Antwort auf Tals Brief schreiben könnte.

Arbeitsauftrag 3

Die Flasche mit Tals Brief wird von einem jungen israelischen Soldaten gefunden. Erist im Gazastreifen stationiert und fast täglich mit den kriegerischen Handlungenkonfrontiert. Er hat seine Familie bei einem Attentat eines palästinensischen Selbst-mordattentäters verloren.

Formuliert eine E-Mail, die er als Antwort auf Tals Brief schreiben könnte.

Arbeitsauftrag 4

Die Flasche mit Tals Brief wird von einem israelischen Rabbi gefunden. Er gehört zuden 0,6 % Juden, die im Gazastreifen leben.

Formuliert eine E-Mail, die er als Antwort auf Tals Brief schreiben könnte.

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Tals Flaschenpost

Liebes Du,

wenn du eines Tages diesen Brief liest, dann weißt du schon ziemlich viele Sachen über mich.Du kennst meinen Namen, mein Alter, den Beruf meines Vaters, den Namen meiner bestenFreundin und meines Bruders und sogar den Nachnamen unseres Geschichtslehrers.Aber ich weiß gar nichts von dir.Ich stelle mir vor, dass du lange dunkelbraune Haare hast, haselnussbraune Augen und - ich weißnicht warum � einen verträumten Gesichtsausdruck. Ich stelle mir vor, dass du oft traurig bist.Ich stelle mir vor, dass du so alt bist wie ich, aber ich weiß nicht, ob du dich mit siebzehn Jahrenschon sehr alt oder noch sehr jung fühlst.Ich stelle mir vor, dass dein Herz manchmal schneller schlägt, aber für wen und wann?Ich stelle mir vor, dass du dich manchmal fragst, wer du wohl in zehn Jahren sein wirst, und dassdu darauf keine genaue Antwort weißt.Ich stelle mir vor, dass du kleine Geschwister hast, die dich ärgern, aber die du trotzdem sehrgerne hast.Und vielleicht hast du auch wie ich einen großen Bruder, den du bewunderst.Wie du inzwischen schon mitgekriegt hast, war das Bombenattentat bei uns ganz in der Näheder Anstoß für mich, das alles hier zu schreiben. Ich habe immer noch das schreckliche �Bum�in meinen Ohren, und wenn ich die Augen schließe, sehe ich immer noch das Foto der jungenFrau vor mir, die am nächsten Tag heiraten wollte. Ihr Lächeln. Ihre dunklen Haare.Wenn es einen solchen Anschlag gegeben hat, dann fragen sich hier bei uns alle Leute, wie diePalästinenser so etwas bloß machen können, Unschuldige zu töten. Auch ich habe mir dieseFrage häufig gestellt.Doch dann habe ich mir gesagt, dass es Unsinn ist, immer nur von �den Palästinensern� zu reden.Dass es bei euch genauso wie bei uns dicke und dünne Leute, reiche und arme Leute, gute undböse Menschen gibt.Während ich dir schreibe, bin ich voller Angst und voller Hoffnung. Ich habe noch nie einen Briefan jemanden geschrieben, den ich nicht kannte. Das fühlt sich seltsam an. Ich bin mir nicht sicher,ob es mir gelingen wird, dir alles zu sagen, was ich dir sagen will.Vielleicht wirst du diesen Brief und die anderen Blätter auch gleich zerreißen. Vielleichtempfindest du nur Hass, wenn du den Namen Israel hörst. Oder du wirst über mich Witze reißen.Aber wenn dieser Brief das Glück hat, von dir gefunden zu werden, wenn du genug Geduld hast,um ihn bis zu Ende zu lesen, wenn du wie ich der Meinung bist, dass wir lernen sollten unseinander anzunähern, wofür es tausend gute Gründe gibt, dass wir bei uns selbst anfangensollten, wenn wir den Frieden wollen, und dass wir das tun sollten, weil wir jung sind, dannantworte mir.Mehr kann ich dir dazu nicht sagen. Ich weiß nicht einmal, ob das, was ich hier tue, gut oderschlecht, blödsinnig oder außergewöhnlich, sinnvoll oder sinnlos ist.Ich werde diese Blätter in eine Flasche stecken, und zwar in die Champagnerflasche, die unsereFamilie am 13. September 1993 geleert hat. Papa und Mama haben sie zur Erinnerung an dengroßen historischen Moment aufgehoben, aber ich werde ihnen sagen, dass sie mir leider auf denBoden gefallen ist.Ich werde die Flasche meinem Bruder Eytan geben. Ich vertraue ihm: Er wird die Flasche ins Meerwerfen, bei dir zu Hause, im Gazastreifen.Wenn meine Freundin Efrat das alles wüsste, dann würde sie ganz bestimmt sagen, dass eineFlaschenpost ein ziemlich altmodisches Kommunikationsmittel ist, das nicht in unsere moderneWelt passt, und sie würde mich fragen, ob ich wohl die Wirklichkeit mit einem Hollywoodfilmverwechsle. Und ich würde ihr darauf antworten, dass es tatsächlich mein Traum ist, spätereinmal Filme zu drehen, in denen es um die ganz großen Gefühle geht. Aber um gute Filme zumachen, davon bin ich überzeugt, muss man vorher erst die Wirklichkeit kennen gelernt haben.Ich weiß nicht, ob die Post zwischen euch und uns normal funktioniert, vielleicht gibt es ja aucheine Zensur. Deshalb schreibe ich dir hier meine neue E-Mail-Adresse auf, die ich extra für dicheingerichtet habe. Sie lautet [email protected] hoffe, dass du mir antwortest. Das klingt vielleicht wie eine nichts sagende Formel, aber esist die Wahrheit: Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Bis bald,Tal

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weil sie die palästinensische Sache aufgeben�.Bislang hätten Verhandlungen mit Israel nichteinmal die minimalsten Hoffnungen der Palästi-nenser erfüllen können, betonte Hamas-Spre-cher Muschir al-Masri. Er forderte Palästinenser-präsident Mahmud Abbas auf, die �nutzlosenVerhandlungen zu stoppen, die dem Feind einDeckmäntelchen verleihen, hinter dem er denTerror fortsetzen kann�. Hamas dementiertezudem israelische Medienberichte über eine Waf-fenruhe im Gaza-Streifen. Man könne die Rake-tenangriffe auf Israel nicht beenden, solangeIsrael nicht �alle Formen der Aggression und derVerbrechen� unterlasse, sagte Hamas-SprecherSami Abu Suhri.Abbas hatte die im Januar wieder aufgenomme-nen Friedensgespräche mit Israel ausgesetzt, dabei Einsätzen des israelischen Militärs im Gaza-Streifen binnen einer Woche mehr als 125 Paläs-tinenser getötet wurden. Während des Besuchsvon US-Außenministerin Condoleezza Rice erklär-te er sich am Mittwoch zu einer Wiederaufnahmeder Gespräche bereit. Bei einem Terroranschlageines Palästinensers auf eine jüdische Religions-schule in Jerusalem wurden am Donnerstag achtIsraelis getötet.Papst Benedikt XVI. rief erneut zum Frieden indem Krisengebiet auf. �Ich rufe Israelis und Paläs-tinenser dazu auf, weiter ihr Vorhaben zu verfol-gen, durch Verhandlungen eine friedliche undgerechte Zukunft für ihre Völker zu schaffen�,sagte das katholische Kirchenoberhaupt heutenach dem Angelus-Gebet vor Tausenden Gläubi-gen auf dem Petersplatz. Gewalt und Schreckenhätten das Heilige Land erneut in Blut getränkt�und die Spirale von Zerstörung und Tod ge-nährt, die kein Ende zu haben scheint�.Ein israelischer Soldat starb unterdessen wenigeTage nach einem Bombenanschlag am Rande desGaza-Streifens auf eine Patrouille. Der 20-Jährigesei heute in einem Krankenhaus in Beerschewaseinen Verletzungen erlegen, sagte eine israeli-sche Armeesprecherin. Der junge Soldat war amDonnerstag verletzt worden, als ein von militan-ten Palästinensern gelegter Sprengsatz am Grenz-zaun zum Gaza-Streifen explodierte. Ein zweiterSoldat war direkt bei dem Anschlag ums Lebengekommen.sev/dpa

Dieser Artikel böte beiden Seiten, also Tal und�Gazaman� viele Ansatzpunkte. Meinungen zuden Verhandlungen, zu den Äußerungen derHamas und des Papstes können Bestandteil sein.Aber man könnte auch annehmen, dass �Gaza-man� bei den Einsätzen des israelischen Militärsverletzt wurde oder der verstorbene Soldat wäreein Freund von Tals Bruder gewesen.

Nolen, Stephanie: 28 Stories über Aids inAfrika (464 S.)München: Piper, 2007ISBN 978-3-492-05014-2

Stephanie Nolen erzählt von 28 Frauen, Männernund Kindern, und jede der Geschichten steht füreine Million Menschen, die um ihr Leben kämpfen.Es ist eine Frage der Menschlichkeit, vor demAusmaß der Aids-Katastrophe nicht die Augen zuverschließen.

Vorbereitung:Kopie S. 57-73 (Geschichte der Prisca Mhlolo,Simbabwe)Kopie S. 31-43 (Geschichte der Siphiwe Hlophe,Swasiland)Kopie S. 109-127 (Geschichte des Noé Sebisaba,Burundi)Kopie S. 329-343 (Geschichte des Gideon Bya-mugisha, Uganda)Kopie S. 421- 438 (Geschichte des ThokozaniMthiyane, Südafrika)Namensschilder mit den Namen der ErzählerNamensschilder blanko für die Moderatoren (max.2)5 Kopien des ArbeitsblattesKopie des Informationsblattes für die Moderati-onsgruppe

Klasse in sechs Gruppen aufteilen. Fünf Gruppenerhalten die Kopie einer Geschichte, das dazuge-hörende Namensschild und eine Kopie des Ar-beitsblattes.Die Aufgabe ist, den Text zu lesen, die Fragen zubeantworten. Anschließend soll ein Interviewstattfinden, an dem die fünf Personen aus denGeschichten teilnehmen. Jede Gruppe bestimmt

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Arbeitsblatt

Aufgabe:Nach der Lektüre der Geschichte soll die Gruppe die wichtigstenInformationen zur Person zusammenstellen. Anschließend wirdein Gruppenmitglied diese Person in einem Interview spielen.

Folgende Aspekte sind zu bearbeiten:

- Angaben zur Person: Name, Alter, Herkunft, Beruf, Werde-gang

- Angaben zum Herkunftsland- Angaben zu AIDS im Herkunftsland- Wie wurde die Infektion festgestellt?- Reaktionen der Familie, Freunde- Erfahrungen mit Ärzten, Beratungsstellen, Hilfsorganisatio-

nen- Veränderungen nach dem Coming out

Hessen und Nassau (EHKN) hat das Fragespielbearbeitet und erweitert.

Anmerkung der Redaktion:Das hier vorgeschlagene Ratespiel erfordert inden Augen der LIES-Redaktion ein besondersbehutsames Vorgehen und sollte nur von sehrerfahrenen Lehrkräften durchgeführt werden.Während des Spiels können starke emotionaleKonflikte entstehen, die je nach Persönlichkeitund Lebenssituation der Schülerinnen und Schü-ler außer Kontrolle geraten können.Wir empfehlen, das Spiel nur mit älteren und ehergefestigten Schülerinnen und Schülern in einerstabilen Situation durchzuführen. Eventuell bie-tet sich Team-Teaching mit einer psychologischgeschulten Person an.

Vorbereitung:Arbeitsblatt 1 auf Folie kopierenArbeitsblatt 2 in Klassenstärke kopieren

Ablauf:Arbeitsblatt 2 an die Schüler austeilen. Das Fra-gespiel besteht aus fünf Runden. In der erstenRunde wird die Folie mit dem Projektor an dieWand geworfen, wobei nur die erste Spaltesichtbar sein darf.

Fragespiel zum Thema AIDS

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Brotfür die Welt, HIV/Aids � Unterrichtsmaterial fürdie Sekundarstufe II und Berufliche Schulen. DieUnterrichtsmaterialien von Brot für die Welt zumThema AIDS sind sehr umfangreich und werdenin einem gesonderten Heft angeboten. Dazugehört auch eine Diaserie. Sehr empfehlenswert(h t tp : / /www.bro t - fue r -d i e -we l t .de /shop/Schule_Bildung/80_166_DEU_HTML.php).Das Zentrum Ökumene der Evangelischen Kirche

ein Gruppenmitglied, welches die Person derGeschichte im Interview vertritt. Die Moderationdes Interviews wird von der sechsten Gruppegeleistet. Diese Gruppe soll sich Fragen zumThema Afrika und Aids überlegen. Sie erhaltendie Kopie des Informationsblattes und die Blanko-Namensschilder. Aus den Informationen könnensie gezielte Fragen zu den fünf Personen erarbei-ten.

In einer weiteren Unterrichtseinheit kann danndas Planspiel zum Thema AIDS durchgespieltwerden.

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Informationsblatt für die Moderationsgruppe

Aufgabe:Ein oder zwei Gruppenmitglieder sollen ein Interview moderieren. Aus den nachfolgendenInformationen sollen Fragen zu den einzelnen Personen, ihrer Situation und ihren Erfahrungenmit dem Thema AIDS ausgearbeitet werden.

Am Interview nehmen fünf HIV-infizierte Personen teil:

Siphiwe (gesprochen Spee-way) Hlophe kommt aus Swasiland. Sie ist 48 Jahre alt. Siekonnte durch die Unterstützung einer Hilfsorganisation die Schule besuchen und machte 1984ihren Universitätsabschluss in Landwirtschaft. Zu diesem Zeitpunkt hat sie bereits drei Kinder.Der Vater der Kinder heiratet sie jedoch erst 1985. Es wird noch ein Kind geboren, bevor sichSiphiwe eine Sterilisation �erschleicht�. Sie erhält 1997 ein Stipendium für ein Magisterstudiuman der University of Bradford in England. Für das Stipendium braucht sie ein ärztliches Attest,inklusive einem AIDS-Test. Der Test ist positiv. Ihr Mann verlässt sie und es beginnt eineschwere Zeit für sie. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen und gründet 2001 zusammen mitvier anderen Frauen die Organisation Swaziland Positive Living (Swapol).

Prisca Mhlolo lebt in Simbabwe. Sie ist ebenfalls 48 Jahre alt. Mit 23 hat sie ihren Mann Brucegeheiratet. 1987 wurde ihr drittes Kind, Agnes, geboren. Das Baby ist oft krank und bei einemTest im Krankenhaus wird festgestellt, dass es HIV-infiziert ist. Auch die Eltern sind beideinfiziert. Agnes starb 1995, ohne dass irgendjemand außer ihren Eltern von ihrer Infizierungerfahren hatte. Ihr Vater Bruce starb bald darauf. Von ihrer erneuten Schwangerschaft erfährtPrisca erst nach dem Tod ihres Mannes. Sie entschließt sich, das Kind nicht auszutragen. Bereits1992 hat sich Prisca einer Selbsthilfegruppe angeschlossen und hier findet sie einen neuenLebensinhalt. Sie lässt sich bei einem einjährigen Collegekurs zur Aidsberaterin ausbilden.

Noé Sebisaba kommt aus Burundi. Er ist 40 Jahre alt. Nach dem Abitur studierte er an der Écoled�administration publique. Bereits mit 24 Jahren ist er Gemeindeverwalter in seinem Geburtsort.In Burundi kommt es immer wieder zu kriegerischen Gewalttätigkeiten zwischen den Tutsi undden Hutu. Noé bemüht sich als Gemeindeverwalter um eine Verständigung unter denverschiedenen ethnischen Gruppen und um ein friedvolles Miteinander. 1995 heiratet er. Alsseine Frau im fünften Monat schwanger war, wurde sie in Abwesenheit ihres Mannes, vonSoldaten überfallen und vergewaltigt. Nach der Geburt des Kindes, beschließen sie Burundi zuverlassen und in ein Flüchtlingslager nach Tansania zu flüchten. Seine Frau konnte alsFranzösischlehrerin arbeiten und auch Noé bekam Arbeit als Lehrer für Geschichte. Noé folgteines Tages dem Aufruf zur Blutspende und bei der Untersuchung stellt sich die HIV-Infektionheraus. Für sie beginnt ein neuer Lebensabschnitt durch die Gründung des Klubs SIDA(französisches Akronym für AIDS).

Gideon Byamugisha ist 49 Jahre alt und lebt in Uganda. Er hat eine Ausbildung als Lehrer fürGeschichte und Geografie, entschließt sich dann mit über 20, Theologie zu studieren undanglikanischer Priester zu werden. Er heiratet und 1990 kommt die gemeinsame TochterPatience auf die Welt. 1991 stirbt seine Frau im Alter von 25 Jahren. Von seiner Schwägerin,die seine Frau als Krankenschwester im Krankenhaus gepflegt hat, erfährt er, dass seine FrauAIDS hatte und auch er trägt das Virus in sich. Gideon bemängelt den Umgang mit dem ThemaAIDS in den verschiedenen Kirchen. Er beschließt seine HIV-Infektion öffentlich zu machen undgründet das �African Network of Religious Leaders Living with or Personally Affected by Aids�(ANERELA).

Thokozani Mthiyane lebt in Johannesburg in Südafrika. Er ist Künstler. Im Mai 2003 wird erZeuge eines Einbruchs, hilft die Einbrecher zu stellen und wird verletzt. Als die Wunden versorgtwerden, schlägt die Ärztin einen HIV-Test vor. Dieser Test ist negativ. Einige Monate später,erfährt er, dass ein anderer junger Mann, der ebenfalls bei diesem Einbruch verletzt worden ist,Aids hat. Daraufhin lässt er sich wieder testen und diesmal ist das Ergebnis positiv. Dank seinerAnstellung in einem Buchladen und dem damit verbundenen regelmäßigen Einkommen kanner sich eine medikamentöse Behandlung leisten. Aber die Infektion bringt Veränderungen mitsich.

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Folgende Frage soll diskutiert werden:In einem Forschungslabor wurde ein Medikamentgegen das HIV-Virus entwickelt. Sie haben dieMöglichkeit drei der folgenden sieben HIV-infi-zierten Personen das Medikament zu verabrei-chen. Wem würden Sie das Medikament geben?

Nun dürfen die Schüler die drei Personen, denensie das Medikament verabreichen wollen, miteinem Punkt auf ihrem Arbeitsblatt markieren.

In der nächsten Runde wird die zweite Spalteaufgedeckt und dieselbe Frage erneut gestellt.Die Schüler dürfen �ihr Medikament� neu verge-ben, wenn sie möchten. Dies wird in der nächs-ten Spalte ihres Arbeitsblattes wieder mit Punk-ten markiert.

Runde drei bis fünf laufen ab wie Runde eins undzwei.

Alternativ können die Fragerunden in Gruppenar-beit durchgeführt werden. Jede Gruppe erhälteine Kopie des Arbeitsblatt 2. Die Gruppenteil-nehmer sollen die Vergabe �ihres Medikaments�diskutieren und in das Arbeitsblatt eintragen.Nach der fünften Runde können die Gruppen ihrErgebnis bekannt geben.

In der abschließenden Diskussion sollen die Vor-urteile benannt und hinterfragt werden. Perso-nen, die in der ersten Runde Sympathien ge-weckt haben, stoßen in den nachfolgenden Run-den vielleicht auf Ablehnung. Woran liegt das?Warum ist uns eine Person sympathisch, eineandere aber nicht? Genügen bereits die wenigenKriterien, um über einen Menschen und über seinLeben urteilen zu können? Was sind das fürKriterien, die wir zur Beurteilung einer Person

Stratton, Allan: Worüber keiner spricht (271S.)Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2007ISBN 978-3-423-78204-3

Chanda Kabelo hat Träume. Sie will Lehrerinwerden oder Ärztin und sie will die Welt sehen.Doch die Realität sieht anders aus. Ihre Mutter istkrank, ihre kleine Schwester spielt verrückt undihre beste Freundin hat riesige Probleme. Überallum Chandra herum sterben Menschen und keinerspricht über den Grund. Sie weiß, dass Aids dieUrsache aller Lügen und Ängste ist, doch hat siedie Kraft und den Mut, für die Menschen, die sieliebt, einzustehen?

Vorbereitung:Buch einbinden, damit Titel und Cover nichtsichtbar sind.Folgende Textstellen markieren: S. 7, S. 142, S.150, S. 257.Plakat mit den Worten Angst, Infektion, Dro-hung, Stigma untereinander beschriften.

Ablauf:S. 7 � S. 11 oben (bis einschließlich �Eine guteWahl�) vorlesen. Anschließend mit den Schülerndarüber sprechen:Wo spielt die Geschichte?Wer erzählt sie?Was erfährt man über den/die Erzähler/in?

Jetzt das Plakat aufhängen. Die Schüler sollen zujedem Wort Begriffe nennen und dazuschreiben,die sie mit den Worten assoziieren. Anschließenddie Anfangsbuchstaben der vier Begriffe unter-streichen: AIDS. Unter diesem Aspekt die vierWorte erneut besprechen.

Frei erzählen:Chanda ist 16 Jahre alt und lebt mit ihrer Mutterund ihren drei Geschwistern Iris, Soly und Sara inBonang. Die jüngste Schwester Sara ist geradegestorben. Noch weiß Chanda nicht, dass diekleine Schwester mit AIDS infiziert war. Ihr Stief-vater Jonah ist Alkoholiker und verschwindetimmer wieder. Nach dem Tod Saras geht es derMutter sehr schlecht. Chanda ist froh, dass sieihre Freundin Esther hat, doch dann macht sieeines Tages eine böse Entdeckung.

S. 142 unten, letzter Satz (�Als ich den Parkverlasse��) bis S. 146 unten vorlesen.

Weiter frei erzählen:Es kommt noch schlimmer. Eines Tages fährt

heranziehen? Welches Bild haben wir von einemFamilienvater, einem Arzt oder einem Homosexu-ellen? Wie ist dieses Bild entstanden? WelchePersonengruppen sind besonders stark Vorurtei-len ausgesetzt?

___________________

KLASSEN 9 UND 10

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- 27 - LIES 19

Tante Ruth, Jonahs Schwester, an ihrem Hausvor.

S.150, Kapitel 22 vorlesen.

Weiter frei erzählen:Auch Jonah stirbt. Und eines Tages verlässt dieMutter Chanda und ihre Geschwister um zu ihrerFamilie zu fahren. Als sie nicht wiederkommt,macht sich Chanda auf den Weg sie zu suchen. Inder Zwischenzeit ist Ester bei Chanda eingezo-gen und hilft ihr mit den kleinen Geschwistern.Chanda findet ihre Mutter in einer kleinen Hüttein der Wildnis. Die Mutter wurde von ihren Ver-wandten dorthin gebracht, weil sie nicht mehrwussten wie sie ihr helfen sollten. Chanda bringtihre Mutter nach Hause.

S. 257-262 vorlesen

Anschließende Diskussion mit den Schülern.Was kann man über die Haltung gegenüber AIDSund dem Umgang mit HIV-Infizierten erfahren?Welchen Einfluss haben Traditionen und Aber-glaube?Welche Begriffe fallen den Schülern nun zu denWorten auf dem Plakat ein?

Zu diesem Buch gibt es Unterrichtsmaterialien fürdie Klassen 8-10 zum kostenlosen Download un-ter www.dtv.de/lehrer/. Dazu muss man sichlediglich registrieren lassen.

Zur Vertiefung des Themas sind im Verlag an derRuhr folgende Titel erschienen:

In den Schlagzeilen: HIV und AIDS (Alter 12-17). Fakten und HintergründeISBN 978-3-8346-0072-1Aktualisierte Neuauflage!Weltweit sind rund 40 Millionen Menschen mitHIV infiziert, davon ca. 25 Millionen in Afrika.Allein dort sind seit dem ersten Auftreten vonAids ca. 18 Millionen Menschen gestorben: Derhalbe Kontinent droht an der Krankheit zu zer-brechen. Das Sachbuch hilft Jugendlichen, diebei uns fast vergessene Aids-Problematik in ihrensozialpolitischen Dimensionen und als Bedrohungder einzelnen Person kennen zu lernen und gehtdabei u.a. auf die Themen Afrika, Medikamenten-versorgung, Kinder und Frauen, Diskriminierungund Aufklärung ein. Leicht verständliche Texteund viele Farbfotos erleichtern auch den emoti-onalen Zugang.

In den Schlagzeilen: HIV und AIDSArbeitsmaterialienISBN 978-3-8346-0071-4Aktualisierte Neuauflage!Wo steigende HIV-Neuinfektionszahlen auch beiuns eine zunehmende Sorglosigkeit erahnen las-sen, fällt ein Blick über den Tellerrand umsoschwerer. Die fächerübergreifenden Arbeitsma-

terialien sind mit den Themen aus dem Sachbuchverzahnt: Wie stellt sich das Problem in Afrika, inAsien und Europa dar? Sind Aids-Kranke selbstschuld? Wie kann man aufklären? Hintergrundin-formationen zu Ansteckung und Schutz sowieein sexualpädagogischer Teil ergänzen das Sach-buch und ermöglichen aktive Aids-Prävention imUnterricht. Viele Lebensbeschreibungen undAktionsideen machen das Thema auch emotionalnachempfindbar.

KLASSEN 9 UND 10

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LIES 19 - 28 -

Spinelli, Jerry: Asche fällt wie Schnee(236 S.)Hamburg: Dressler, 2006ISBN 978-3-7915-1964-7

Ein kleiner Junge rennt durch Warschau. Er weißnicht, wer er ist, er weiß nicht, wohin er rennt �er weiß nur, dass er leben will. Also stiehlt er, waser braucht, und gerät dabei in einen Kreis von

Halbwüchsigen, die wild und ungezügelt im War-schauer Untergrund leben. Es ist Sommer 1939.Von diesem Kreis bekommt der Namenlose einenNamen und eine Geschichte: Mischa Pilsudski,Sohn einer Zigeunerfamilie.Und als solcher geht er freiwillig ins Ghetto,gemeinsam mit der jüdischen Familie der kleinenJanina, deren traurige Augen Mischa einfachnicht loslassen�

Arbeitsauftrag zu �Asche fällt wie Schnee� von Jerry Spinelli

Lest bitte Kapitel 1 und 2 gemeinsam durch.Kopiert unten genannte Kapitel/Textstellen und teilt sie unter euch zum Durchlesen auf.

• Kapitel 3, S. 11 � 18

• Kapitel 6, S. 30 � 33

• S. 36 ab �Ich erspähte eine Frau, die Windbeutel trug. Fragt mich nicht�� bis

S. 41 unten.

• Kapitel 8, S. 42 bis S. 46 �Ich klopfte an die Hintertür und rannte.�

• Kapitel 10, S. 53 -61

• Kapitel 15, S. 81 � 87

• S. 89 ab �Als ich zum Ghetto zurückkehren wollte, war eine Mauer im �� bis

S. 90 unten.

• S. 108 ab �Am nächsten Tag begann ich die Mauer abzulaufen. Bis dahin�� bis

Ende Absatz S. 108.

• S. 140 ab �Wie gewöhnlich wartete ich, bis alle schliefen. Das machte�� bis

S. 147 Ende 26. Kapitel.

• S. 206 ab �Einen Tag nachdem der alte Mann im Innenhof gesprochen�� bis

S. 208 Ende 38. Kapitel.

• S. 221 ab �Der Krieg war vorbei. Drei Jahre lang war ich auf dem Bauernhof�� bis

S. 223 �Die Hexe war nicht im Ofen gestorben.�

• S. 227 ab �Die Zeit verging. Ich redete genug und stahl genug und verkaufte�� bisS. 236 Ende.

Wenn alle Texte gelesen sind, habt ihr die Aufgabe, Mischas Lebensweg schriftlich nachzuerzählen.

Ein Gruppenmitglied soll ganz zum Schluss �Mischa� spielen.Situation: Mischa trifft auf zwei weitere Menschen (dargestellt von Mitschülern aus den anderenGruppen), die ebenfalls den zweiten Weltkrieg erlebt haben. Sie kommen miteinander ins Gesprächund erzählen von ihren Erfahrungen.

Zur Vorbereitung des Gesprächs solltet ihr folgende Fragen beantworten:

Wie alt war Mischa damals?Wo hat er gelebt? Unter welchen Bedingungen?Welche Auswirkungen hatten die politischen Entwicklungen auf sein Leben?Hat er rassistisch motivierte Ausgrenzung erlebt?Wo lebt er heute?Hat das Erlebte noch heute Auswirkungen auf sein Leben?

KLASSEN 9 UND 10

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- 29 - LIES 19

Hornfeck, Susanne: Ina aus China (288 S.)München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007ISBN 978-3-62330-8

Als Siebenjährige kommt Chen Yinna 1937 ausdem von den Japanern besetzten Schanghainach Deutschland zur Familie von Steinitz. DieVerbindung zwischen den Familien Chen und vonSteinitz reicht bis zum Boxerkrieg des Jahres1900 zurück, als unter anderem deutsche Trup-pen Peking besetzten. Damals waren ein deut-scher Offizier und sein chinesischer Verhand-

lungspartner am Rande der Auseinandersetzun-gen Freunde geworden. Zwei Generationen spä-ter führt diese Freundschaft dazu, dass das kleineMädchen Yinna nach Brandenburg in Sicherheitgebracht werden kann.Doch bald greift der Krieg ein zweites Mal in ihrLeben ein: Interessiert verfolgt Ina, wie sie inDeutschland genannt wird, die Kriegsberichter-stattung und stellt fest, dass die ihr als Feindeihrer Heimat China verhassten Japaner nun dieVerbündeten ihrer zweiten Heimat Deutschlandsind.

Arbeitsauftrag zu �Ina aus China� von Susanne Hornfeck

Lest bitte das erste Kapitel �Erinnerung� S. 5 � 8 gemeinsam durch.Kopiert unten genannte Kapitel/Textstellen und teilt sie unter euch zum Durchlesen auf.

• Kapitel �Im Kinderheim� S. 26 � 36

• Kapitel �Ankunft in Deutschland� S. 53 � 63

• S. 76 ab �Abends, nach dem Essen, sitzt sie wieder im Wohnzimmer�

bis S. 77 Ende erster Absatz �Da wird allerdings meistens Volksmusik gespielt.�

• Kapitel �Schule� S. 91 � 110

• S. 117 ab �Die Sonntage unterteilen sich in solche, an denen��

bis S. 119 ��Wohnzimmertisch über das Übungsheft mit den Kästchen gebeugt�.

• S. 124 ab �Mit den Religionen ist das so eine Sache, hat Ina�.�

bis S. 126.

• Kapitel �Scherben bringen kein Glück� S. 127- 141

• Kapitel �Schon wieder Koffer packen� S. 181 � 195

• Aus Kapitel �Bomben auf Berlin� S. 207 � S 215

• S. 233 ab �Im weiteren Verlauf des Jahres bestätigen sich Mumas��

bis S. 239

• Aus dem Kapitel �Wenn Ina zurückdenkt� S. 279 ab �Nach dem gemeinsamen Essen kann sichIna noch�� bis S. 288.

Wenn alle Texte gelesen sind, habt ihr die Aufgabe, Inas Lebensweg schriftlich nachzuerzählen.Achtet bitte vor allem auf Ereignisse in Deutschland, die Inas Leben beeinflusst haben. Ihr könntauch die Zeittafel im Buch ab S. 289 mit einbeziehen.

Ein Gruppenmitglied soll ganz zum Schluss �Ina� spielen.Situation: Ina trifft auf zwei weitere Menschen (dargestellt von Mitschülern aus den anderenGruppen), die ebenfalls den zweiten Weltkrieg erlebt haben. Sie kommen miteinander ins Gesprächund erzählen von ihren Erfahrungen.

Zur Vorbereitung des Gesprächs solltet ihr folgende Fragen beantworten:

Wie alt war Ina damals?Weshalb kam sie nach Deutschland?Wo hat sie gelebt? Unter welchen Bedingungen?Welche Auswirkungen hatten die politischen Entwicklungen auf ihr Leben in Deutschland?Hat sie rassistisch motivierte Ausgrenzung erlebt?Wo lebt sie heute?Hat das Erlebte noch heute Auswirkungen auf ihr Leben?

KLASSEN 9 UND 10

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LIES 19 - 30 -

Massaquoi, Hans J.: �Neger, Neger, Schorn-steinfeger!� (413 S.)Frankfurt am Main: Scherz, 2006ISBN 3-502-19455-6

1926 in Hamburg: Hand J. Massaquoi wächst alsSohn einer weißen Mutter und eines schwarzen

Vaters, Sohn des liberianischen Generalkonsuls,auf. Die Bediensteten sind weiß und das Lebenist in Ordnung, bis der Vater das Land verlässt.Massaquoi aber zieht mit seiner Mutter in einArbeiterviertel � und dann kommen die Nazis andie Macht.

Arbeitsauftrag zu �Neger, Neger, Schornsteinfeger� von Hans J. Massaquoi

Lest bitte die ersten Kapitel �Eine kurze Begegnung� und �Momolu Massaquoi� S. 15 � 19 gemeinsamdurch. Kopiert unten genannte Kapitel/Textstellen und teilt sie unter euch zum Durchlesen auf.

• S. 30 ab �Von meinem Vater wurde erwartet, dass er seinen Vater aktiv�� bis Ende desKapitels auf S. 30

• Kapitel �Der Neue� S. 30 � S. 33, Ende 1. Absatz �Heute weiß ich, dass meine Mutter dasanders sah.

• Kapitel �Kulturschau in Hagenbecks Tierpark� S. 39 � S. 41

• Kapitel �Unsere neuen Nachbarn� S. 56 � S. 61

• Kapitel �Auf Hitlers Befehl entlassen� S. 65 � S. 66

• Kapitel �Wriedes Ankunft� S. 76 � S. 81

• Kapitel �Onkel Max� S. 87 � S. 89

• Kapitel �Gretchen� S. 161 � S. 168

• Kapitel �Meine Freunde gehen in den Krieg� S. 181 � 186

• Kapitel �Verwechselt� S. 222 � 225

• Kapitel �Auf nach Afrika� S. 310 � 314

• Kapitel �Ein Traum wird wahr� S. 373 � 374 Ende 1. Absatz ��, dass ich mich vielleicht niemalsan diese Seite des American way of life gewöhnen würde.� Und S. 385 ab �Da ich alsAusländer natürlich keinerlei Neigung verspürte�� bis S. 389, Ende 1. Absatz �Das gleichegalt auch, wie ich feststellen konnte, für das Leben in Fort Bragg.�, S. 392

• Kapitel �Wieder in Deutschland� S. 393 � S. 400

Wenn alle Texte gelesen sind, habt ihr die Aufgabe, Hans� Lebensweg schriftlich nachzuerzählen.

Ein Gruppenmitglied soll ganz zum Schluss �Hans� spielen.Situation: Hans trifft auf zwei weitere Menschen (dargestellt von Mitschülern aus den anderenGruppen), die ebenfalls den zweiten Weltkrieg erlebt haben. Sie kommen miteinander ins Gesprächund erzählen von ihren Erfahrungen.

Zur Vorbereitung des Gesprächs solltet ihr folgende Fragen beantworten:Wieso lebt Hans in Deutschland?Wo hat er gelebt? Unter welchen Bedingungen?Welche Auswirkungen hatten die politischen Entwicklungen auf sein Leben in Deutschland?Hat er rassistisch motivierte Ausgrenzung erlebt?Wo lebt er heute?Hat das Erlebte noch heute Auswirkungen auf sein Leben?

Vorbereitung für Spinelli, Hornfeck, Massa-quoi:Arbeitsaufträge mehrfach kopieren. Jeder Schü-ler sollte innerhalb seiner Gruppe den Arbeitsauf-trag erhalten.

Die Klasse in drei Gruppen aufteilen. Jede Gruppeerhält ein Buch und den dazugehörenden Ar-beitsauftrag. Idealerweise liegt jedes Buch dop-

pelt vor. Die Gruppen sollen ganz selbständigarbeiten. Auch die Aufteilung innerhalb der Grup-pe und die Kopierarbeiten können sie selbsterledigen.

Es soll zum Abschluss ein Treffen der drei Prota-gonisten stattfinden. Sie treffen sich 2008 underzählen ihre Erfahrungen aus der damaligenZeit.

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Guillou, Jan: EVIL - Das Böse (445 S.)München, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2007ISBN 978-3-423-62301-8Nominiert für den Deutschen Jugendliteratur-preis 2006, Kategorie Jugendbuch

Mikael Hafström: Evil (DVD)Oskarnominierung als bester ausländischer Film.2006

Erik ist 14, als ihn keine normale Schule mehraufnehmen will. Selbst Sohn eines prügelndenVaters, ist er bereits der rabiate Anführer einerberüchtigten Jugendbande. Seine letzte Chan-ce, irgendwann das Abitur zu machen, ist dasInternat Stjärsberg. Stjärsberg gilt als vornehm,als Eliteschule. Doch in Wahrheit wird es vom�Rat� beherrscht, einer Clique sadistischer Prima-ner, die das Quälen, die Erniedrigung jüngererSchüler zur Kunst erhoben haben. �Kameraden-erziehung� nennen sie es � und die Lehrer schau-en weg.Pierre, dem sanften, dicklichen Jungen, mit demsich Erik angefreundet hat, bleibt nur die Flucht.Erik aber wird durchhalten. Nicht nur, weil erseinen Abschluss haben will, sondern auch, weildas Böse nicht siegen darf.

Vorbereitung:Folgende Begriffe auf Karten schreiben, fettgedruckte Buchstaben hervorheben:JUBEL, KAMPF, ANGST, RANGORDNUNG, AP-PLAUS, KOMPROMISS, GEWALT, URTEIL, BO-XER, CLIQUE, KAMERADSCHAFT, VERSTOSS,PEITSCHE, WAHLEN, RATSMITGLIED, SCHLAG,

REPRESSALIEN, BEFEHLSVERWEIGERUNG, MA-NÖVER, UNSICHERHEIT, SIEG.Die Karten dieser Reihe nach von 1-21 auf derRückseite durchnummerieren.

Ablauf:Die Karten an die Schüler verteilen. Mit denBegriffen soll das Tabu-Spiel gespielt werden,d.h. der Begriff soll so umschrieben werden, dassdie Mitschüler das Wort erraten können. Wennder Begriff erraten wurde, wird die Karte für allesichtbar aufgedeckt.Anschließend mit den Schülern über diese Begrif-fe diskutieren:Was verbinden sie mit den Begriffen? Welchevermitteln etwas Positives? Welche etwas Nega-tives? (Begriffe entsprechend sortieren lassen.)Ist es möglich, dass ein negativ besetzter Begriffetwas Positives sein kann?

Als Einstieg in den Titel werden die Karten von 1-21 sortiert, sodass zum Schluss der Autor und derTitel des Buches erkennbar werden (s.o. JANGUILLOU EVIL DAS BÖSE ).

Ein ausführliches Konzept (mindestens sechsUnterrichtsstunden) zu diesem Buch ist unterhttp://www.lehrer-online.de/evil.php finden.Zu allen Rechercheaufträgen können auch dieNachschlagewerke der Schulbibliothek eingebun-den werden.

Nach der Auseinandersetzung mit den Textenkann zusätzlich der Film vorgeführt werden.

AB KLASSE 10

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TREMISMUS - und auf die Arbeitstische verteilen.Drei Kopien der Lebensläufe: S. 65�90; S. 91-104, S. 105-112; S. 113-124.S. 10 markieren

Ablauf:Die Schüler in drei Gruppen aufteilen. Jede Grup-pe bekommt die Aufgabe, ihr Thema (auf demPlakat) zu diskutieren und eine Wortsammlungdazu auf das Plakat zu schreiben. Alles was ihnendazu einfällt.Anschließend erhalten alle Gruppen die Kopiender Lebensläufe zum Lesen. Die einzelnen Perso-nen sollen innerhalb der Gruppen besprochenwerden. Anschließend mit der ganzen Klasse dieEindrücke diskutieren: Was erfährt man in denLebensläufen? Gibt es Gemeinsamkeiten zwi-schen den Personen? Wie wird ihr Umfeld be-schrieben? Was haben die Personen miteinanderzu tun?Nun werden den Schülern der kurze Text auf derS. 10 und der Klappentext des Buches vorgele-sen.

Hier bietet sich die Arbeit mit dem Film an. Eshebt die Geschehnisse auf eine verdaulichereEbene. Zu dem Film gibt es unter http://www.kinofenster.de/filmeundthemen/neuimki-no/archiv_neuimkino/der_kick_film/ ausführlicheUnterrichtsmaterialien. Auf der rechten Seite�Download Filmheft� anklicken.

Der Film ist auch im Programm der SchulKinowo-chen enthalten:h t t p : / / w w w . v i s i o n k i n o . d e / W e b O b j e c t s /V i s i o n K i n o . w o a / w a / C M S s h o w /1077056?_highlight=kick+

Veiel, Andres: Der Kick (285 S.)München: Deutsche Verlags-Anstalt, 2007ISBN 978-3-421-04213-2Nominiert für den Sachbuchpreis des DeutschenJugendliteraturpreises 2008

Marinus Schöberl war 16 Jahre alt, als er von dreiKumpels gefoltert und durch einen »Bordstein-kick« zu Tode getreten wurde. Nachbarn hattendie Misshandlungen mitangesehen und über Mo-nate geschwiegen. Dieser grausame Mord undseine furchtbaren Begleiterscheinungen rücktendas uckermärkische Dorf Potzlow in die Schlagzei-len der internationalen Presse. In den Medienstand er sinnbildlich für rechtsradikale Gewalt undeine verrohte Gesellschaft in den fünf neuenBundesländern.Der Regisseur und Psychologe Andres Veiel woll-te sich mit einfachen, raschen Antworten nichtbegnügen. Viele Monate hat er in Potzlow undUmgebung recherchiert, hat Interviews mit denTätern geführt, mit ihren Angehörigen und Be-kannten gesprochen. Er zeichnet ein komplexesBild von weit zurückreichenden Traumata undGewalt, die bis heute unter einer dünnen Schichtvon Bürgerlichkeit und Zivilisation in unseremLand virulent sind.

Schmidt, Gesine: Der Kick (DVD)Filmisches Protokoll für zwei Schauspieler umeinen wahren Fall, in dem drei junge Männereinen 16-Jährigen folterten und töteten.

Vorbereitung:Tische in drei Arbeitsgruppen stellen. Drei Flip-chartplakate mit je einer Überschrift versehen -GEWALT, NATIONALSOZIALISMUS, RECHTSEX-

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METHODISCHE ANREGUNGEN ZUM EINSTIEG

Es gibt eine Reihe von kleinen Aktionen, mitdenen man den Einstieg in ein Thema, eineUnterrichtsstunde oder in ein Buch gestaltenkann. Oder man nutzt sie einfach zur Auflocke-rung. Ziel hierbei ist es Hemmschwellen gegenü-ber den Medien abzubauen. Hier haben auchSchüler, die nicht unbedingt gerne lesen mitBüchern Spaß.

Buchstapelwettlauf

Es handelt sich um genau das � einenWettlauf mit dem Ziel einen Buchstapel zu trans-portieren und anschließend entsprechend derSystematik der Schulbibliothek zu sortieren. Sokann die Systematik auf spielerische Weise nähergebracht werden. Eignet sich auch für Biblio-theksführungen. Es wird in mindestens zweiGruppen gespielt, damit auch eine Wettkampfsi-tuation entsteht.

Vorbereitung:Genügend Bücher aus verschiedenen Systema-tikgruppen für den Buchstapel in eine Kiste jeMannschaft packen, anschließend muss der Par-cours festgelegt werden. Dieser darf ruhig durchdie ganze Bibliothek führen, Kurven haben oderunter Tischen durchführen.Stühle können zur Markierung der Stellen ge-nutzt werden, wo die Buchstapel aufgebautwerden sollen. Der Transport der Bücher kannauch mit Buchwagen vorgenommen werden.Kopien der Systematik auslegen, bzw. vor Beginndes Wettlaufs die Systematik mit den Schülernbesprechen.

Ablauf:Zuerst werden die Gruppen gebildet. Dann solltedie Systematik der Schulbibliothek noch einmalerklärt werden. Die Schüler werden auf die ver-schiedenen Stellen, an denen der Buchstapelaufgebaut werden soll, verteilt. Aufgabe ist es,den Buchstapel mit den vorhandenen Büchern zubauen. Sobald der Stapel fertig ist und nichtzusammenfällt, darf das nächste Gruppenmitgliedanfangen, ihn zur nächsten Station zu transpor-tieren. Das wiederholt sich so lange, bis alleStationen abgeleistet sind.An der letzten Station müssen die Bücher dannnicht gestapelt, sondern sortiert werden, ent-sprechend der Systematik. Da können alle Grup-penmitglieder mithelfen. Die schnellst Gruppehat gewonnen. Zur Kontrolle dürfen sich dieMannschaften gegenseitig kontrollieren.

Signatur-Spiel

Auch dieses Spiel dient dazu die Systema-tik der Schulbibliothek kennen zu lernen.

Vorbereitung:Bücher oder andere Medien aus den verschiede-nen Systematikstellen aus dem Bestand nehmenund unter ein Tuch legen (auf dem Boden oderauf einem Tisch).Auf das Tuch Nummern legen, damit die Schülerwissen, welches Buch wo liegt. Karten mit denpassenden Signaturen und Tesafilm bereithal-ten.

Ablauf:Allen Teilnehmern wird die Systematik in derSchulbibliothek erklärt. Die Schüler sollen Zweier-paare bilden. Ein Schüler darf das �Buch� spielen.Dazu wird eine Signatur auf den Rücken geklebt,die vorher natürlich nicht gesehen werden darf(z.B. 5.1 CAS oder 6.4 ANN).Ein zweiter Schüler darf den �Bibliothekar� spielenund bekommt die Aufgabe das �Buch� nun mitHilfe der Systematik einzusortieren. Er führt das�Buch� zu seinem Platz im Bücherregal, kennzeich-net die Stelle an der das �Buch� steht (z.B. miteiner roten Karte). Das �Buch� versucht dannanhand der Systematik und seinen Buchnach-barn im Regal herauszufinden, was für ein Bucher/sie ist.Also: 5.1 steht für �Erzählungen für Kinder von 9-12 Jahren� und aus der Systematik geht hervor,dass die drei Buchstaben die Anfangsbuchstabendes Autors sind. Das �Buch� findet also für sichheraus: �Ich bin ein Buch für Kinder von 9 � 12Jahre, ich beinhalte eine Geschichte, die einAutor geschrieben hat, dessen Nachname mitCAS anfängt�. Dann kommen alle an dem vorbe-reiteten Büchertisch zusammen. Nun wird daserste Buch darunter hervorgeholt und vorge-stellt. Das jeweilige �Buch� aus dem Spiel sollseinen Titel erkennen.

Themen-ABC

Eine der einfachsten Methoden, um dieSchüler �in� ein Thema zu holen. Das Themen-ABC wird in mindestens zwei Gruppen gespielt.Es funktioniert wirklich bei jedem Thema, dazugibt es kein falsch oder richtig, die Schüler dürfenalles nennen, was ihnen zu diesem Thema ein-fällt.

Variante IHier entsteht eine Wortsammlung der Schüler.

Vorbereitung:Je Gruppe ein Flipchart- Plakat mit den Buchsta-ben des ABC vorbereiten (die Buchstaben X undY eventuell weglassen). Entweder wird allenSchülern das gleiche Thema vorgegeben oderman kann Karten mit verschiedenen Themenbeschriften und von den einzelnen Gruppen zie-hen lassen.

EINSTIEG

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Ablauf:Jede Gruppe erhält �ihr� Thema und auf Komman-do (z.B. Einsatz der Trillerpfeife) geht es los. Dieschnellste Gruppe hat gewonnen. Anschließendwerden die einzelnen Wortsammlungen bespro-chen.

Beispiel für ein Mathematik-ABC:Algebra, Bruchrechnen, Chaos-Theorie, Dreieck,Ellipse, Frust, Geometrie, Hundert, Integral, Jahr,Kegel, Logarithmus, Minus, Null, Oberfläche, Py-thagoras, Quatsch, Rechnung, Summe, Tangen-te, Unbekannte, Variable, Winkel, X-Achse, Y-Achse, Zirkel.

Beispiel für ein Religions-ABC:Allah, Buddhismus, Christus, Dom, Engel, Franzis-kaner, Gott, Hinduismus, Inkarnation, Judentum,Kirche, Liturgie, Mönch, Noah, Omega, Papst,Quäker, Rat, Seele, T, Ursulinerinnen, Vater,Weisheit, Zionisten.

Variante IIJetzt kann der Wortschatz von der Lehrkraftvorgegeben werden. Eignet sich auch sehr gutzur Einführung neuer Vokabeln in allen Fremd-sprachen.

Vorbereitung:Die Worte auf kleine Karten schreiben. Das ABCmuss dabei nicht komplett sein, es können auchverschiedene Buchstaben mehrfach verwendetwerden. Die Karten so aufteilen, dass jede Grup-pe gleich viel erhält.Die Karten verdeckt auf den Tischen auslegen (4Gruppen, 4 Tische).

Ablauf:Die Schüler sollen die Karten nun so schnell wiemöglich nach dem Alphabet sortieren. Bei glei-chen Anfangsbuchstaben müssen auch die Fol-gebuchstaben berücksicht igt werden. Dieschnellste Gruppe hat gewonnen. Zur Kontrollewechseln die Gruppen die Tische und überprüfendie Karten der anderen. So werden von denSchülern alle Karten gelesen.

Ergänzung:Damit sich z.B. Vokabeln gut einprägen, kann imAnschluss mit diesem Wortschatz das Kofferpack-spiel gespielt werden. Dabei wird nach demSpruch: �Ich packe meinen Koffer und nehmedas Wort (z.B.) �criticism� (Aufbauwortschatzzum Thema Literatur) mit.� Vom nächsten Schü-ler wird jeweils ein weiteres Wort angehängt.Dabei müssen alle vorher genannten Worte in derrichtigen Reihenfolge aufgezählt werden. Natür-lich kann dies auch in der alphabetischen Reihen-folge gemacht werden. Die Schüler dürfen sichauch ein bisschen gegenseitig helfen. Auf jedenFall hat am Ende jeder Schüler den neuen Wort-schatz einige Male wiederholt. Im Anschluss kannversucht werden, mit den einzelnen Worten eineGeschichte zu gestalten.

Cover-Puzzle

Ein visueller Einstieg in ein Buch oderThema. Kann in mehreren Gruppen gespieltwerden. Eignet sich sehr gut zur Vorstellungneuer Bücher. Die verschiedenen Vorschlägekönnen natürlich auch kombiniert werden.

Vorbereitung:Die Cover der Bücher müssen kopiert werden,möglichst auf A3 und mit farbigem Papier. An-schließend laminieren. Dann wird das Cover inPuzzleteile zerschnitten.

Ablauf 1:Schüler in Gruppen aufteilen. Jede Gruppe erhältein Cover-Puzzle und die Aufgabe, es so schnellwie möglich zusammenzusetzen. Anschließendwerden die Bücher kurz von der Lehrkraft vorge-stellt.

Ergänzung:Die Schüler sollen nach dem Zusammensetzendes Covers das Buch selbst vorstellen. Zunächstsoll der Titel in der Bibliothek gefunden werden.Jede Gruppe schreibt die wichtigsten Informati-onen auf (Autor, Verlag, Notation). Außerdemkönnen die Schüler die ersten Seiten und auchden �Umschlagtext� lesen, um erste Informatio-nen zum Inhalt zu erhalten. Dann kommen dieeinzelnen Gruppen wieder zusammen und stellen�ihr� Buch vor.

Ablauf 2:Die Puzzleteile aller Bücher werden auf einemgroßen Tisch ausgelegt und die Schüler sollen sieselbst sortieren und die Cover erarbeiten. An-schließend kann über die Covergestaltung ge-sprochen werden. Welches Cover gefällt denSchülern am besten? Was sagt das Cover überden Inhalt aus? Welche Rückschlüsse lässt derTitel zu? Passen Titel und Cover zusammen?Passt das Cover zum Inhalt (Umschlagtext vorle-sen)?

Papierdiebe

Jede Schulbibliothek muss hin und wiederihren Bestand aussortieren. Hier wird der �Aus-schuss� verarbeitet! Eignet sich besonders fürden Kunstunterricht.

Vorbereitung:Bücher, die aussortiert werden sollen, zusam-mentragen. Auf zwei Haufen verteilen. Jeweilseinen großen Eimer oder Karton dazustellen.

Ablauf:Schüler in zwei Gruppen aufteilen. Jede Gruppebekommt die Aufgabe, die Bücher zu zerreißen.Zunächst müssen die Einbände entfernt (bittenicht beschädigen und gesondert sammeln) undanschließend die Seiten in kleine Papierschnipsel

EINSTIEG

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zerrissen werden. Die schnellste Gruppe hat ge-wonnen.

Ergänzung:Die Schüler nun in Vierergruppen aufteilen. JedeGruppe darf sich einen der Einbände heraussu-chen. Mit den Papierschnipseln soll nun ein Bildoder eine Skulptur passend zum Einband gestal-tet werden. Die Schüler sollen sich eine Darstel-lung überlegen und, welche Utensilien sie dazubenötigen. Die Durchführung kann dann imKunstunterricht stattfinden. Die Werke könnenanschließend in der Schulbibliothek ausgestelltwerden.

Schatzsuche

Kann zum Einstieg in ein Buch dienen (dannsollten die Requisiten zum Inhalt passen), aberauch für eine Geschichtenwerkstatt (hier gibt eskeine Grenzen bei der Requisitenauswahl). AlsRequisiten können Alltagsgegenstände dienen(Brille, Handy, Schlüssel, Stift, Lineal �), abernatürlich kann die Richtung der Geschichte be-einflusst werden. Je ungewöhnlicher die Requisi-ten, desto phantasievoller die Geschichten (lee-re Zahnpastatube, Messer, Seil/Schnur, einSchuh, ein Schmetterling (gemalt o. aus Biologie-Fachsaal), eine zerbrochene Tasse).Die Auswahl allein macht schon Spaß und mankommt bereits selbst ins Geschichtenerfinden.

Vorbereitung:In der Schulbibliothek werden Requisiten ver-steckt, möglichst so viele, dass für jeden Schülereine Requisite da ist. Die Requisiten kennzeich-nen (z.B. kleine Aufkleber). Karten mit der Be-schreibung der Requisite vorbereiten. Falls Siemehr Requisiten als Schüler haben, darf derjeni-ge, der bereits fündig war, einfach die nächsteKarte ziehen.

Ablauf:Die Requisiten passen zu einem Titel. Die Schülerdürfen sich je eine Karte ziehen und dann kanndie Suche losgehen. Anschließend wird über dieRequisiten gesprochen. Jetzt wird verraten, dass

alle Requisiten zu einem Buch gehören. WelchesBuch könnte es sein, welchen Inhalt hat es?Die Schüler können nun eine Variante des Inhaltsanhand der Requisiten konstruieren. Anschlie-ßend wird das betreffende Buch vorgestellt.

Bunt gemischte Requisiten. Gleicher Ablauf wieoben. Bei der Besprechung können folgendeFragen behandelt werden: Welche Requisitenpassen thematisch zusammen? Zu welchen Re-quisiten fallen den Schülern Geschichten, Bü-cher, Märchen ein? Jetzt dürfen sich die Schülerin kleineren Gruppen einige Requisiten zusam-mensuchen und dazu eine Geschichte schreiben.Vielleicht versucht auch eine Gruppe eine Ge-schichte zu allen Requisiten zu schreiben.Ergänzung:Die Schüler bekommen als Hausaufgabe, zu ei-nem ihrer Lieblingsbücher (oder zu einem Buchaus der Schulbibliothek) Requisiten zusammenzu-stellen. Diese können dann nach und nach, z.B.immer zu Anfang einer Unterrichtsstunde, prä-sentiert werden und zum Einstieg in eine Buch-vorstellung dienen.

Beate Schellenberg

EINSTIEG

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LINKS

Medienrallyes

http://www.hdm-stuttgart.de/ifak/medienpaedagogik_lesefoerderung/medienrallye/kib_mediomania_htmlhttp://www.schule-bw.de/unterricht/http://www.lfs.bsb-muenchen.de/Informationen/lesefoerderung/buecherrallye.htm#materialien

Lesescouts

http://www.lesescouts.de/

Klassenführungen

h t t p : / / w w w . l f s . b s b - m u e n c h e n . d e / I n f o r m a t i o n e n / l e s e f o e r d e r u n g / k l a s s e n f u e h r u n g /klassenfuehrungen_duesseldorf.pdf

http://www.hdm-stuttgart .de/ i fak/medienpaedagogik_lesefoerderung/spie ler isch/ index_html/kib_anders2_html

Unterrichtsmaterialen im Internet

Zentrale für Unterrichtsmaterialien im Internet e.V.Diese Seite enthält so viele Unterrichtmaterialien zum download bereit � hier ist für jedes Fach, für jedeKlassenstufe und für alle Schulformen etwas zu finden.http://www.zum.de/

Viele Konzepte zu allen Fächernhttp://www.lehrer-online.de/unterricht.php?sid=42996100806450989920516451645750

Lesenächte

http://www.lfs.bsb-muenchen.de/Informationen/lesefoerderung/lesenacht.htmhttp://www.schulmediothek.de/oeb_und_schule/ideenboerse_lesefoerderung/lesenaechte/

Verlage

Viele Verlage bieten zu ihren Buchtiteln bereits erarbeitete Konzepte an. Für einen kostenlosen Downloadmuss man sich meistens nur registrieren lassen. Hier einige Beispiele:

Deutscher Taschenbuchverlaghttp://www.dtv.de/dtv.cfm?m=16

Oetinger Verlagsgruppehttp://www.vgo-schule.de/index.php?id=444

Gerstenberg Verlag Gmbhhttp://www.gerstenberg-verlag.de/index.php?url_navi=5&action=ps0 (pädagogischer Service)

Verlagsgruppe Beltzhttp://www.beltz.de/lehrer/

Carlsen Verlaghttp://www.carlsen.de/web/lehrer/index

Verlagsgruppe Random Househttp://www.randomhouse.de/cbjugendbuch/unterricht1.jsp

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