lift stuttgart - leseprobe april 2015

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04 DER APRIL IN STUTTGART & REGION Euro 2,50_April 2015_25. Jahrgang E30481 _www.lift-online.de DAS STUTTGART MAGAZIN FÜR SCHREBERGÄRTNER UND BALKON-HELDEN STUTTGART GRÜNT + LOCATION-ROULETTE Können Stuttgarts Konzertveranstalter ab Herbst aufatmen? ZWERGHAIN Der kleinste Club der Stadt ist zurück –die HBar PILS-STOP Nächster Halt: Theke! Das SSB-Liniennetz im Kneipenformat HÄTTE, HÄTTE FAHRRADKETTE Bus & Bahn, Taxifahren, Carsharing, Stadtradeln und Verbundpass 2.0: So mobil ist Stuttgart wirklich

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Das Stuttgartmagazin

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Page 1: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

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DAS STUTTGARTMAGAZIN

FÜR SCHREBERGÄRTNER UND BALKON-HELDEN

STUTTGART GRÜNT+

LOCATION-ROULETTE Können Stuttgarts Konzertveranstalter ab Herbst aufatmen?

ZWERGHAIN Der kleinste Club der Stadt ist zurück – die HBar

PILS-STOP Nächster Halt: Theke! Das SSB-Liniennetz im Kneipenformat

HÄTTE, HÄTTEFAHRRADKETTEBus & Bahn, Taxifahren, Carsharing, Stadtradeln undVerbundpass 2.0: So mobil ist Stuttgart wirklich

Page 2: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

4 DAS BESTE IM APRIL

DAS BESTE...

INHALT

HÄTTE, HÄTTE FAHRRADKETTE Bus & Bahn, Taxifahren, Carsharing, Stadtradeln undVerbundpass 2.0: So mobil ist Stuttgart wirklich

INTERPRETATION IN WACHSMALKREI-DE Urban Sketcher bannen die Welt auf Papier

STADT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6ABO-AKTION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24

LEBENSTUTTGART KAUFT EIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27STUTTGART GRÜNT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .32STUTTGART FLIEGT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38STUTTGART FÜR KINDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40SUTTGART GEHT AUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42SUTTGART FEIERT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .47

KULTURSEHEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51SPIELEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .57HÖREN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .62LESEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68ENTDECKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70

SONDERTHEMAMOBIL IN STUTTGART . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74

PLANENVERANSTALTUNGSKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . .93KINDERKALENDER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135A BIS Z . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .143VERANSTALTER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .152KLEINANZEIGEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .155IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .160LIFT LIEBT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .162

74STUTTGART GRÜNT Für Schrebergärtnerund Balkonhelden

12

32

Page 3: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

LEGENDE

BIER-SPEZIALISTEN

BIERIGE SCHRÄG-GASTRO

SCHDÄFFELEHölderlinplatz

BIERHAUS WEST Rosenberg-/Seidenstraße

SCHLESINGER INT.Berliner Platz

SUTSCHESchloss-/Johannesstraße

PALAST DER REPUBLIKFriedrichsbau

PETROSILIUSRotebühlplatz

IMME VIERZEHNÖsterreichischer Platz

NATURFREUNDEHAUS STEINBERGLE Killesberg

BISTRO MONTE CHRISTOStadtbibliothek

APOSTELPragfriedhof

WOODY’SMilchhof

FRISCHE QUELLEMittnachtstraße

NORDLICHTNordbahnhof

INS BLAUELöwentorbrücke

CAFÉ FOSSILRosensteinpark

TRAUBEMühlsteg

PILUMKraftwerk Münster

SPVGG CANNSTATTMünster Viadukt

KURSAALDaimlerplatz

PALM BEACHNeckarPark

DA TONIUff-Kirchhof

STADTSTRANDWilhelma

ALTER HASENRosensteinbrücke

BUSCHPILOTMineralbäder

87Mercedesstraße

KARLSECKCannstatter Wasen

BONNIE & CLYDEStöckach

SUPER POPULAR SANCHEZStaatsgalerie

BIER-ECKOlgaeck

FRIEDRICHSRUHGeroksruhe

EINTRACHTRuhbank

ZUR HALBZEITWaldau

SPORTFREUNDESTUTTGARTWeinsteige

TEEHAUSBopser

VEGAS VEGASDobelstr.

GASTSTÄTTEVILLA BERGBergfriedhof

FRIEDENAURaitelsberg

SCHLACHTHOFSchlachthof

GAISBURGSTÜBLEGaisburg

SPORTSBARMAX&MORITZ

Ostheim Leo-Vetter-Bad

SCHLAMPAZIUSOstendplatz

ULMER SPATZInselstraße

SPORTSBAR SAKRISTEIErwin-Schoettle-Platz

RITTERSTÜBLEBihlplatz

GASTSTÄTTE SCHWANENKaltental

ALT VAIHINGENFauststraße

MAULWURFVaihingen Schillerplatz

ARIGATOMarienplatz

WIRTSHAUS TROLLSchwab-/Bebelstraße

ACKERMANNSArndt-/Spitastraße

RAT RATHerderplatz

WALDKLAUSELindpaintnerstraße

WESTENDVogelsang

CARLS BRAUHAUSSchlossplatz

SCHWEMMEBad Cannstatt Wilhelmsplatz

SUPER – DIE SCHANKSTELLEHauptbahnhof

FUXXEWaldeck

5DAS BESTE IM APRIL

IM APRIL

18

EINE BAND IM KOFFERRAUM Zwei Stuttgarter haben eine Musik-App erfunden, die den Sound ans Autofahren anpasst

16

PILS-STOP Nächster Halt: Theke! Das SSB-Liniennetz im Knei-penformat

10

LOCATION-ROULETTE Können Stuttgarts Konzertveranstalterab Herbst aufatmen?

FRÜHLINGSBANDS GEGEN LETZTE GRAUSCHLEIER Der klei-ne Frühlings-Almanach: Drei Mal frische Musik aus der Region

62

40

DER TRAUM VON DER EIGENEN FLOSSE In der Meerjungfrau-en-Schule werden kleine Nixen und Meermänner ausgebildet

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32 LEBEN STUTTGART GRÜNT

[LIFT 04.15]

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Sonnenblumen, Gemüsebeete, Gewächshaus: Die Flächen des Urban Gardening-Projekts El Palito werden komplett gemeinsam bewirtschaftetund gepflegt. Die Stuttgarter mit dem grünen Daumen sind meist am Wochenende hier und genießen ihre Grünoase.

ERNTEN, KOCHEN, FEIERN: IM GEMEINSCHAFTSGARTEN EL PALITO IN S-DEGERLOCH IST IMMER WAS LOS

ZUSAMMEN WACHSENEin Fleckchen Grün: El Palito ist ein etwa 3.500 Quadratmeter großer Gemeinschaftsgarten, der von rund 20 Hobbygärtnern betreut wird. Obzum gemeinsamen Ernten, Kochen oder Konzerten lauschen – jeder ist willkommen! [Auf dem Haigst 45, S-Degerloch, www.elpalito-stuttgart.tumblr.com]

Die El Palitos haben auch eine Bühne: Neben Workshops und Kon-zerten am Lagerfeuer kann schon mal ein Live-DJ-Set stattfinden.

Hier geht es auch um ein schönes Miteinander. Daher wird das Geern-tete häufig direkt verkocht und gemeinsam im Garten gegessen.

Vier weitere Seiten zum Sonderthema

Stuttgart grünt im neuen LIFT

Page 7: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

33LEBEN STUTTGART GRÜNT

[LIFT 04.15]

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GARTEN-SPEZIALISTEN UND GÄRTNEREIEN IN STUTTGART UND REGION

BLATTWERK GARTENGESTAL-TUNG Für einen schönen Gartenbraucht es nicht viel – eigentlichnur einen Besuch in Kaltental. Vonder Gartengestaltung bis zurBaumpflege kümmert man sichhier nämlich um alles, was das grü-ne Herz begehrt. [Böblinger Str. 446,S-Kaltental, Tel. 0711/34 16 94 90, Mo-Fr 07:30-17:30+nach Vereinbarung,www.blattwerk-gartengestaltung.de]

CAMPO VERDE – DER EINKAUFS-GARTEN VON HÄUSSERMANN Indieser riesigen Produktionsgärtne-rei werden Stauden, Gräser, Farneund Kräuter in 1.500 verschiedenenArten und Sorten produziert. Dochnicht nur Großabnehmer könnensich über die schönen Gewächsefreuen, auch Hobbygärtner findenhier Zuwachs für Balkon und Gar-ten. [Im Kornfeld 4, Möglingen, Tel.07141/499 90, Mär-Nov: Mo-Fr 9-19, Sa9-16 Uhr, www.haeussermann.com]

ENDRESS MOTORGERÄTE Gar-tenarbeit mit den Händen em-

pfinden viele Leute als entspan-nend. Wenn's ums Grobe geht, istes allerdings noch entspannender,das Ganze mit motorischer Hilfeanzupacken. Alles, was einen Mo-tor hat – von der Kettensäge biszum Roboter-Rasenmäher – ver-treibt Endress. [Kesselstr. 6, S-Wan-gen, Tel. 0711/409 20, Mo-Fr 07:30-17:30, Sa 9-12 Uhr, www.endress-shop.de]

ERDBEERZUCHT HUMMEL Erd-beeren im Supermarkt kaufenkann man machen, muss manaber nicht. Hummels Erdbeer-pflanzen sind speziell für denHausgebrauch gezüchtet und da-mit um einiges aromatischer alsdie gemeine Felderdbeere. [Köst-linstr. 121, S-Weilimdorf, Tel. 0711/86008 30, Mo-Do 8-12+13-16, www.hum-mel-erdbeeren.de]

GÄRTNEREI BENDER Als zertifi-zierte Bioland-Gärtnerei ist derkontrollierte Anbau hier das A undO und vor allem die große Aus-

wahl an Gartenkräutern kann sichsehen lassen: Ganze 250 Sortenhat die Gärtnerei in Untertürk-heim zu bieten. [Augsburger Str. 515,S-Untertürkheim, Tel. 0711/380 88 42,Mär-23. Dez: Mo-Fr 9-18, Sa 9-16 Uhr,www.gaertnerei-bender.de]

GÄRTNEREI SCHULER Es grünt soschön, wenn die Blumen der Gärt-nerei Schuler in den eignen vierWänden blühen. Ob Freiland-oder Zimmerpflanzen, für jedenGeschmack ist etwas Passendes

dabei. [Cottastr. 43, S-Süd, Tel. 0711/6045 95, Mo-Fr 8-18, Sa 8:30-13:30 Uhr,www.gaertnerei-schuler.de]

GÄRTNEREI STAEHLE Oft benötigtman Dekopflanzen für spezielleFestivitäten, hat aber auf Dauerkein Händchen für eine grünePracht. Für genau diesen Fall kannman sich hier unter anderemPflanzen ausleihen. [LudwigsburgerStr. 211, S-Zuffenhausen, Tel. 0711/87 5343, Mär-Nov: Mo-Fr 9-18, Sa 9-16 Uhr,www.gaertnerei-staehle.de]

Page 8: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

LEBEN STUTTGART GEHT AUS

[LIFT 04.15]

Im Internet wartet schier unbegrenztes Wis-sen. Wir ziehen es zu Rate, wenn es im Bauchzwickt, wir einen Song nicht kennen und oftgenug in Gastrofragen. Um zur kulinarischenSchwarmintelligenz einer bestimmten Stadtvorzustoßen, genügt meist ein Smartphoneund ein Klick auf Tripadvisor, Facebook, Goo-gle oder Yelp, der die Klassiker Qype und Re-staurant-kritik geschluckt hat.Das System ist selbsterklärend, ein bis fünfSterne können vergeben werden – direkt vomSmartphone ins Nirwana des Internet. Kom-mentare erleichtern es anderen Usern undGastronomen nachzuvollziehen, was gut oderschlecht war im Restaurant, der Bar, Kneipeoder im Café. Dabei sind die Bewertungenoft recht unstrukturiert. BeiYelp etwa werden die ambesten bewerteten Lokaleeines Postleitzahlenbereichs ausgespuckt. BeiFacebook oder Google muss man ein konkre-tes Lokal suchen, um dessen Sterneanzahl zuerfahren.Nicht ganz einfach, denn jedes Portal hat sei-ne eigenen Algorithmen und Filter, wie etwaden Zeitpunkt der Bewertung. Nur bei Trip-advisor ist ein Ranking möglich. Also suchenwir „das beste Restaurant Stuttgarts“. Laut der

User-Bewertungen ist das die „Weinstube amStadtgraben“ in S-Bad Cannstatt, wo geho-bene, gutbürgerliche Küche serviert wird. DasLokal hatte bei Redaktionsschluss 55 Bewer-tungen – 41 davon mit Höchstpunktzahl. Bewertungen und Kommentare verhelfen derWeinstube zu einer Positivspirale, was Betrei-ber Sebastian Ludwig natürlich freut: „Ich binsehr stolz, es macht aber auch nervös.“ Trotz-dem ist er guter Dinge, denn die Top-Bewer-tung bringt ihm die Gäste ins Restaurant – unddas verdient.Auf die nicht ganz ernst gemeinte Frage, ober die Kunden für positive Wertungen beste-che, muss er lachen: „Das Ranking kommt

nicht so oft zur Sprache.Wenn mir aber jemandsagt, er sei deswegen hier,freut mich das. Wer michpositiv bewertet, tut mir ja

einen Gefallen.“ Die gute Meinung über Lud-wigs Weinstube zieht sich durch alle Portale,auch wenn andere bei Yelp, Facebook oderGoogle weitaus höhere Bewertungen be-kommen haben. Doch nicht alle haben die kulinarischeSchwarmintelligenz auf ihrer Seite, wie dasBeispiel des Woody’s im Stuttgarter Nordenzeigt. Das Tex-Mex-Lokal mit 300 Sitzplätzen

schneidet durchweg nicht sonderlich gut ab,bei Tripadvisor, Yelp und Google haben ins-gesamt 149 Menschen ihre Stimme abgege-ben, etwa drei Punkte im Durchschnitt. BeiFacebook sind es über 700 User – und die ha-ben auch vier oder fünf Sterne vergeben. Für Nima Nafeei vom Woody's ist das nichtverwunderlich: „Bei Facebook ist man einfachhäufiger als auf anderen Portalen.“ Doch wasfängt er mit einer Bewertung ohne Kommen-tar an? Auch dem Gastronom bringt diese Kri-tik nichts, denn er weiß nicht, was den Gästenge- oder missfallen hat. Nafeei sagt: „Gegen schlechte Bewertungenkann man nichts unternehmen.“ Miese Ran-kings können aber geschäftsschädigend sein.Trotzdem ermuntert er seine Gäste dazu, dasWoody’s weiter zu bewerten: „Ich plane, QR-Codes an den Tischen anzubringen, um direktzu erfahren, was die Gäste denken.“ Heute genügt es eben nicht, wenn die Bedie-nung beim Abräumen fragt: „War’s recht?“Wenn etwas schiefläuft, steht das schon vordem Dessert im Netz. Vielleicht sollten Gästeden Verdauungsschnaps abwarten, bevor sieein vernichtendes Urteil hinausposaunen.Denn das Netz vergisst nicht. David Skrinjar

[www.yelp.de, www.tripadvisor.de] Foto

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S GEHT AUSBEWERTUNGSPLATTFORMEN IM INTERNET SIND FÜR GASTRONOMEN DIE MUNDPROPAGANDA 2.0

KULINARISCHE SCHWARMINTELLIGENZ

DAS BESTE LOKALDER STADT?

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Page 9: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

43LEBEN STUTTGART GEHT AUSFo

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[LIFT 04.15]

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GutenAppetit

RUNDERNEUERUNG FÜR DAS LICHTBLICK IN S-WEST

FRÜHLINGSGEFÜHLE Angst vor Veränderung? Fehlan-zeige. Nicht nur die Optik ist neu,auch dem kulinarischen Konzeptwurde ein Update verpasst. Wirwollen also die Veggie-Welle rei-ten und bestellen den Vega-Bur-ger mit hausgemachten PotatoeWedges, weißem Bohnenmus-Dip und Salatbouquet (€ 11,50).Außerdem gibt’s die schwäbisch-allgäuerische Übersetzung von„Veggie“: Kässpätzle mit Salat-teller (€ 9,50). Der Falafel-Pattymacht es sich im Sesam-Bungemütlich. So würzig-knofeligsteht die vegane Kreation demfleischigen Original in nichtsnach, könnte aber saftiger sein.Das Bohnenmus lässt keinen Ge-danken an Ketchup und Mayoaufkommen und tröstet darüberhinweg, dass die Kartoffel-Schnit-ze nicht so knusprig sind, wie er-hofft. Die Kässpätzle dagegen sind herr-lich cremig und bestechen durch

würzigen Bergkäse. Der klassi-sche Salatteller ist knackig, dassüß-senfige Dressing schmecktfrühlingshaft. Der Abschluss ausPistazieneis und frittierter Bana-ne (€ 6,20) ist leider etwas zuklebrig geraten. Dennoch: einLichtblick – besonders für Freun-de tierfreier Kost. RAS

LICHTBLICK [Reinsburgstr. 13, S-West, Tel. 0711/620 62 77, Mo-Do 11-0,Fr 11-2, Sa 18-2, So 10-14, Feiert. 18-0Uhr, www.lichtblickstuttgart.de]� � � � � ESSEN� � � � � AMBIENTE� � � � � SERVICE

NEUE PÄCHTER IM KÜNSTLERBUND AM SCHLOSSPLATZ

HOTSPOT UNTER ARKADENNach der Pleite ihres Vorgängershaben Nicola und Ernst Zwinkdas Café im Kunstgebäude amSchlossplatz übernommen, woweiterhin Bilder diverser Künstlerdie hohen Wände schmücken. Die teils vegane Karte bedient mitPasta, Couscous, leichten Salatenund Deftigem wie Maultaschenmit Balsamico und Zwiebelgemü-se (€ 8,20) viele Geschmäcker.

Unter der Woche wird ein Mit-tagstisch angeboten, bei unseremBesuch gibt es Semmelknödel mitreichlich Steinpilz-Champignon-Rahmsoße (€ 5,90), zu denen manschon mittags eine Weißwein-schorle für 3,50 Euro verträgt. Künftig soll guter Service ein Aus-hängeschild des Cafés sein, der istaber – wie eh und je – recht un-charmant und ziemlich gestresst.Die Top-Lage des Cafés und diefeine Küche lassen uns drüberhinwegsehen. Denn mit den er-sten Sonnenstrahlen werden dieArkaden wieder ein Hotspot zumSehen und Gesehen werden. JFR

CAFÉ KÜNSTLERBUND [Schloß-platz 2, S-Mitte, Tel 0711/227 00 36,Mo-Sa 9-0 Uhr, So 10-0 Uhr, www.ca-fe-kuenstlerbund-stuttgart.de]� � � � � ESSEN� � � � � AMBIENTE� � � � � SERVICE

Page 10: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

47KULTUR FEIERN

[LIFT 04.15]

FEIERNES KOMMT NICHT IMMER AUF DIE GRÖSSE AN: DIE HBAR HAT WIEDER GEÖFFNET

MICROCLUBBING IM ZWERGHAIN

LIFT Musstest Du vor der Wie-dereröffnung viel renovierenoder konntest Du gleich starten?VOETTER Ha, von wegen!Brandschutz wird in Stuttgart jamomentan ganz groß geschrie-

ben! Ich musste die Fluchtweglampen erneu-ern, die Treppen ausfallsicher beleuchten,Schaumstoffschutzkanten anbringen, damitsich große Leute nicht den Kopf stoßen, Feu-erlöscher besorgen und beschildern und neueRauchmelder installieren. Auch die Getränke-

karte war ’ne Doktorarbeit: Ich wusste garnicht, dass es so viele Zusatzstoffe gibt, dieman ausweisen muss! Ansonsten ist in derHBar auch alles andere neu. Die Bar hab’ ichkomplett umgebaut und um den Danceflooreine 360-Grad-Theke gezimmert. Schon mal44 Jacken-Haken von Hand geschraubt?LIFT Ganz schön taff. Wie bist Du eigentlichzur HBar gekommen?VOETTER Eigentlich bin ich selbständiger In-formatiker, hab’ aber die vergangenen Jahreimmer viel Gastro gemacht. Zum Beispiel im

Theaterclub im Renitenztheater – bis der plei-te ging. Ein Freund hat mir dann empfohlen,ein Auge auf die HBar zu werfen. Das hab’ ichgemacht und mich direkt verliebt.LIFT Hast Du noch Helferlein oder schaukelstDu die HBar ganz alleine?VOETTER Am Anfang dachte ich schon, dassdas alleine geht, aber da der Laden jetzt schonmächtig brummt, hab’ ich mir drei Aushilfenbesorgt. Jetzt kann ich auch mal aufs Klo ge-hen oder Getränke auffüllen, ohne die Bar al-leine lassen zu müssen.

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Folge dem Kaninchen ins Loch, äh, indie HBar! Durch den unscheinbarenEingang des Friseurs am Tagblattturmgelangt man über eine pompöse Trep-pe aus Mahagoni-Holz mit Elfenbein-Geländer direkt in die weitläufige Ein-gangshalle des Cave Voûtée. Rausgeht’s dann auch mal auf allen Vieren.

Hier bleiben keine hochprozentigenWünsche offen: Vom trockenen Grau-burgunder bis zum Hendrick’s Ginkann man sich’s an der rundum reno-vierten Hausbar gut gehen lassen.

In der HBar wird gendersensibles Fei-ern groß geschrieben! Zumindest kön-nen sich Partybunnys und -rammler imUnisexwaschraum gemeinsam diePfötchen waschen.

Das Herzstück des 25 Quadratmeter-Partytempels: Der weitläufige Dancefloormit 360°-Theke und Stadion-Anlage. Unter der Theke befinden sich unzähligekleine Haken – „Schatz, kannst du mal bitte meine Tasche halten“ war gestern!Beim Soundcheck mit Tanzeinlage ist’s im ehemaligen Weinkeller zwar noch et-was frisch, wenn hier aber bis zu 60 Raver feiern, wird’s nicht nur warm ums Herz.

In der geräumigen VIP-Lounge derHBar lässt sich’s gut munkeln – dieavantgardistischen Sitzgelegenheitenkönnten Bände sprechen! Fun Fact:Trotz vielfacher Anfrage des Weissen-hof-Museums ist der schwarze LeCorbusier-Tisch immer noch im Pri-vatbesitz der HBar.

Berghain, Tresor oder P1? Pah! Die großen Szene-Dissen Deutschlands können einpacken, denn die HBar in S-Mitte is back! Nach zwei Vorbe-sitzern, etlichen Renovierungen und einer mühevollen Ausschilderung aller Zusatzstoffe in diversen Longdrinks kann im Gewölbekeller des Fri-seurs beim Tagblattturm wieder im großen Stil gefeiert werden – auf 25 Quadratmetern! LIFT-Redakteurin Elena Wolf stellt vor: StuttgartsZwerghain – die HBar und ihren neuen Betreiber Andreas Voetter.

HBAR [Fr+Sa ab 21 Uhr, Torstr. 25, S-Mitte, www.face book.com/h.bar.stgt. Die HBar kann auch für Partys gemietet werden.]

Sonderthema Feine Küche auf 12 Seiten

im aktuellen LIFT

Page 11: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

48 LEBEN FEIERN

[LIFT 04.15]

Burak Fahri Icer aka Burakete istkein Gangsterrapper. Burak Fah-ri Icer ist Anatolian-Folk-Rock-und Cosmic-Turkish-Disko-DJ.What? Das bedeutet nichts an-deres, als dass er orientalischeSounds mit gegenwärtigen Mu-sikstilen mixt. Icer lädt in Stuttgart erstmals zur

neuen Partyreihe Süperdisko einund zeigt Besuchern seine Plat-tensammlung, die vor allem tür-kische Schmuckstücke aufweist.An der Bar wird dazu der Rakiausgeschenkt. Das Konzept der Süperdisko ver-folgt Icer bereits schon seit dreiJahren in Köln. Berlin und Stutt-gart sollen nun weitere Ablegerwerden. Für den einst in Stutt-gart lebenden Icer somit einHeimspiel. Als Stadion dient dasneu eröffnete Yart, ehemaligesJuniors, in S-Mitte. Neben der Süperdisko will dasYart DJs eine Fläche bieten, umfernab des Mainstreams Musikzu spielen. Tot gespielte Hitsgibt es dort also sicher nicht unddie Premieren-Sause ist auchnoch für umme! Wenn das nichtsüpergeil ist... NAD

SÜPERDISKO [11.4. 22 Uhr, Yart, Kö-nigsstr. 47, S-Mitte]

Nach knapp 300 Shows hinter-einander sollte Schluss sein. JanBlomqvist gab auf seiner Face-book-Seite Ende Januar bekannt,dass er nun eine längere Pauseeinlegen wird und sich in sein Stu-dio zurückzieht. Wobei lang relativ war: Ganze vierWochen hatte er keine Shows ge-spielt – für die Fans des sonst soumtriebigen Solo-Künstler aller-dings harter Tobak. Doch sie war-

teten den Februar ohne elektroni-schen Supersound aus dem Hau-se Blomqvist tapfer ab und werdennun belohnt. Seit März ist er näm-lich wieder unterwegs – in Italien,Ungarn, Frankreich, Schweiz, sei-ner alten Heimat Schweden undüberall sonst, wo man den selbst-ernannten Erfinder des Konzert-technos sonst noch so feiert. ZumBeispiel in Stuttgart. Hier können sich seine Fans aufeinen Club-Gig freuen: intim unddennoch nicht weniger exzessiv,eine Party, bei der Melancholieauf Basslastigkeit, Rhythmik aufsphärischen Sound trifft undBlomqvist mal wieder zeigt, wie-so er auf der ganzen Welt eingern gesehener Gast ist. AF

JAN BLOMQVIST [5.4. 22 Uhr, Ko-walksi, Kriegsbergstr. 28, S-Mitte. WIRVERLOSEN 3x2 Tickets. Mail, Faxoder Karte mit dem Stichwort „Kon-zerttechno“ an LIFT.]

UMTRIEBIGES KERLCHEN VON WELT: JAN BLOMQVIST

KONZERTREIFER TECHNO

Was die Jungs von Freund & Kup-ferstecher in S-Mitte seit Sep-tember vergangenen Jahres aufdie Beine gestellt haben, demkann nur Respekt gezollt werden:Feinster Elektro trifft hier auf ge-reiftere HipHop-Klänge und einausgeklügeltes Trendgespür fürFuture-Beat. Da passt der Besuch des BerlinerDuos The/Das natürlich wie dieSnare auf die Bassdrum. Hinterdem sperrigen Namen verbirgtsich das Nebenprojekt von Fabian

Fenk und Anton K. Feist – zweiDrittel der Elektro-Band Bodi Bill,die mit ihren raffinierten Klang-kompositionen bis zu ihrer künst-lerischen Pause gern geseheneGäste in Stuttgart waren. Fast organisch schmiegen sich hiersanfte Basslines und hypnotischeSynthies an einen Sound, der zuTagträumen anregt und an einenTag am Meer erinnert. CLU

THE/DAS [10.4. 23 Uhr, Freund & Kup-ferstecher, Fritz-Elsas-Str. 60, S-Mitte]

Wenn ehemals recht bekannteSänger oder Rapper nur noch alsDJs durch die Clublandschaft tin-geln, dann sieht es karrieremäßigmeist nicht besonders rosig aus.Dass der größte Hit von RapperTorch dann auch noch „Wir wa-ren mal Stars“ war, könnte denEindruck noch verschlimmern,dass auf der Karriereleiter etwasgehörig schief gelaufen ist. Doch hier ist es ganz anders:Torch war neben seiner Rapkar-riere schon immer ein begnade-ter DJ und hat sich deshalb schonfrüh einen eigenen DJ-Namen zu-gelegt, der mit dem Rapper-Pseudonym nichts zu tun hat. DJ Haitian Star heißt das Alter-Ego des Mannes, der zwar ausdem – aus HipHop-Sicht – un-spektakulären Heidelberg kommt,dafür aber mit seiner Band Ad-vanced Chemistry zu den Grün-dervätern des Deutschen HipHop

zählt. Wer jetzt auf eine reineDeutschrap-Party hofft, der liegtweit daneben, denn Haitian Starist bekannt dafür, neben HipHop-Klassikern auch Funk, Soul undsogar Jazz-Beats aufzulegen. Nur die ganz neuen Amirap-Num-mern spielt der extrovertierte Plat-tenleger und Host ungerne, wasaber kein großer Verlust ist. AF

DJ HAITIAN STAR [4.4. 22 Uhr,Schräglage, Hirschstr. 14, S-Mitte]

ERSTE REGEL BEIM FEIERN: „A DJ IS NOT A JUKEBOX“

HAITIANISCHES STERNLE

SÜPERDISKO IM NEUEN CLUB YART

LEIDER SÜPERGEIL

LIFTLIEBT

TECHNO TENDERNESS IM FREUND & KUPFERSTECHER

TAGTRÄUMEREI AM MEER

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Page 12: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

51KULTUR SEHEN

[LIFT 04.15]

SEHEN

STUTTGART

Andrea Roggon sitzt im Café am StuttgarterSchlossgarten. Wir reden über ihren neuen Film„Mülheim – Texas. Helge Schneider hier unddort“. Die 33-jährige Filmaka-Absolventin hatden Trash-Comedy-Altstar, Musiker, En-tertai-ner und Filmemacher geschlagene vier Jahrelang begleitet und daraus einen leisen, eigen-willigen Dokumentarfilm gemacht. Wie daswar? „Ich habe Helge Schneider als sehr emp-findsamen, feinfühligen Mensch erlebt, derstark auf seine Umwelt reagiert und auf seineIntuition hört“, sagt sie über den schrägen Star.

MÜLHEIM

Wie kommt man eigentlich darauf, einen Filmüber den komischen Musiker zu drehen, andem sich die Geister scheiden? „Meine Mutterhat sich während ihrer Jugend in Mülheim inden gleichen Kreisen wie Helge Schneider be-wegt. Ich wollte schon länger einen Film überihn machen“, erzählt sie. Dabei war die Aus-gangslage nicht unbedingt einfach: Wie rea-giert ein eigensinniger Künstler auf eine Nach-wuchsfilmemacherin, die sich ihm nähert? „Erfand die Idee gut“, so Roggon und zeigt in„Mülheim – Texas“ den feinsinnigen HelgeSchneider, der am Schreibtisch sitzt, telefo-

niert oder singt, Boot fährt oder spazierengeht, mit dem Traktor herumflitzt oder Staubwischt. Mülheim – das ist Schneiders Heimat.„Das ist seine Realität“, so Roggon.

TEXAS

In Texas war das Schneider-Roggon-Teamzwar nie, Roggon hat aber eine Episode ausSchneiders Cowboy-Persiflage „Texas – DocSnyder hält die Welt in Atem“ in ihre Doku ein-gebaut. Warum? „Texas ist für mich ein Sinn-bild für die Welt, die Schneider erschaffen hat“,sagt sie. Wie Schneider mit Realität und Fikti-on spielt, sich an Grenzen abarbeitet, spieltauch in ihrem Werk eine Rolle. Der Zuschau-er muss auf der Film-Reise oft selbst entschei-den, wo Fiktion beginnt und endet. Und kanndabei zuweilen den Eindruck gewinnen, dassSchneider selbst bestimmt hätte, was erzähltwerden soll. Roggon wollte ihm die Freiheit ge-ben, sich so zu zeigen, wie er will: „Ein Porträtkann einem Menschen nur schwer gerechtwerden. Durch Erklärungsversuche verliertman oft den Geist, der eine Person ausmacht.“

SAARBRÜCKEN

Beim Saarbrücker Max-Ophüls-Filmfestival,einer der wichtigsten Plattformen für den

deutschsprachigen Nachwuchsfilm, bekamRoggon den Förderpreis der Defa-Stiftung.Begründung: „Der Widerstand Helges, sichauf dieses Porträt einzulassen, wird miterzählt.Ein Porträt, das sich selbst immer wieder indie Luft sprengt und genau dadurch seinemProtagonisten gerecht wird.“

UNTERWEGS

Ob Stuttgart, Berlin, Friedrichshafen oderZürich – die Regisseurin war mit Helge Schnei-der auf über 30 Konzerten. Sie zeigt ihn nichtnur als Entertainer und Musiker, sondern auchals Chef. „Er macht alles selber und das schonseit über vierzig Jahren“, weiß Andrea Roggon,die das Multitalent sehr schätzt: „Ich liebe sei-ne Musikalität, seinen Humor und seine Im-provisationen“, schwärmt die Filmemacherin.„Es ist unglaublich, wie viel Helge Schneiderarbeitet und herausbringt.“ Und das mit Lie-be: Denn wie Schneider von sich sagt, machter sich damit seinen grauen Alltag einfachselbst bunt. Kathrin Waldow

„MÜLHEIM – TEXAS. HELGE SCHNEIDERHIER UND DORT“ [R: Andrea Roggon, Start: 23.4.WIR VERLOSEN 3x2 Tickets für die Stuttgart-Pre-miere am 15.4. im Delphi. Mail, Fax oder Karte mitdem Stichwort „00 Roggon“ an LIFT.]

PREISGEKRÖNTE DOKU „MÜLHEIM – TEXAS. HELGE SCHNEIDER HIER UND DORT“ KOMMT AUS STUTTGART

00 ROGGON: ON THE ROAD MIT HELGE

Helge im Auto, Helge in der Badewanne, Helge in der Wüste und Helge im Tonstudio: In der neuen Doku kommt man dem Künstler näher als je zuvor

Auf Schneiderscher Spur: Andrea Roggon

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52 KULTUR SEHEN

[LIFT 04.15]

Noch immer wird sie stiefmüt-terlich behandelt, die lateiname-rikanische Filmkultur. Selbst inden heimischen Gefilden. In man-chen Ländern gibt es keinerleiFilmförderung. Wie viel sich den-noch in der Filmbranche dieserLänder tut, wird beim Cinelatinoabgebildet, dem Filmfestival fürlateinamerikanische und spani-sche Filmkultur.„Das lateinamerikanische Kino istvielfältig, reich an Themen undästhetischen Tendenzen“, berich-tet Festivalkoordinatorin KathrinFrenz. „Aber“, fährt sie fort, „es istauch ein Kino, das in der eigenenRegion um mehr Plätze in den Ki-nosälen kämpfen muss.“Exemplarisch nennt sie hier Boli-vien, eines der Schwerpunktlän-der des diesjährigen Festivals.Hier gibt es keine Filmförderung,

und dennoch ist das Land aufdem Vormarsch: „Es beginnt, ei-ne neue Generation von Filme-machern zu entdecken.“ Entdecken ist ohnehin ein gutesStichwort für ein Festival, das denmeisten Besuchern weitgehendunbekannte Regisseure undSchauspieler näherbringt. Dies-mal sind es die Andenländer, dieim Fokus stehen. Der Eröff-nungsfilm Conducta von Ernesto

Daranas aus Kuba, der mehrfachausgezeichnete Spielfilm PeloMalo von Mariana Rondón ausVenezuela, die Thriller-KomödieSeñor Kaplan von Álvaro Brech-ner aus Uruguay und der ergrei-fende Dokumentarfilm En tierraextraña von Icíar Bollaín aus Spa-nien“ gehören für Frenz zu denHighlights, ergänzt um einen Bei-trag von Altmeister Jorge Sanjinés.Der zählt zu den Ehrengästen des

Festivals, das in Tübingen seinHauptquartier hat. Hier gibt es auch den Open Fest-ival Space, der das Festival in die-sem Jahr auch mal aus den Ki-nosälen in die Stadt holt. „Ein Ex-periment“, erklärt Frenz. Aber einSpannendes. BS

CINELATINO [15.-22.4. versch. Ortein Tübingen und Stuttgart, alle Termi-ne im LIFT-Kalender]

Thomas passt bei seiner Fahrt überdie schneebedeckte Landstraßenur kurz nicht auf, und schon fährtihm ein Junge auf dem Schlittenvor’s Auto. Zwar ist dem kleinenChristopher nichts passiert, dochnach dem kurzen und trügerischenMoment der Erleichterung be-merkt Thomas, dass er dessen klei-nen Bruder überfahren hat – aufdem Schlitten saßen nämlich zweiKinder. Wim Wenders kehrt nach seinendokumentarischen Ausflügen zumSpielfilm zurück. Mit wenigen Stil-mitteln erzählt er ein intensivesDrama, das sein Publikum auf der

Ebene dreier Hauptdarsteller fes-selt. Die leichten Suspense-Ele-mente werden von AlexandreDesplats Soundtrack getragen. Die Frage um Schuld, Sühne undGnade wird nicht gelöst und die3D-Brille gibt dem Film nicht mehrTiefe als Wenders es auch in 2Dganz hervorragend beherrscht.Kein Actionkino, aber das will esauch gar nicht sein. HOPE

EVERY THING WILL BE FINE[D/Kan/S/Nor/F 2015, R: Wim Wen-ders, mit: James Franco, CharlotteGainsbourg, Start: 2.4.]� � � � �

Als die Breakdance-Welle 1985 indie DDR schwappt, beäugt dieStaatsführung den Trend zunächstargwöhnisch – nutzt das neueHobby vieler Jugendlicher späteraber sogar, um die jungen Leute zuinstrumentalisieren. Könnte eine gute Geschichte sein,doch leider schafft es die DessauDancers-Autorin Ruth Thomanicht, den Konflikt einer für west-lichen Lebensstil stehenden Kunst-form, ihren Einfluss auf die DDR-Jugend und den Umgang desStaates mit dem Thema für sichstehen zu lassen. Gags erschöpfensich in Klischees und übertriebe-

nen Ausstattungsdetails über diegute alte Tante DDR. Dass am Ende auch noch behaup-tet wird, Akten, Zeugen und Be-weise der Breakdance-Bewegungin Honni’s Reich würden nichtmehr existieren, macht die Ge-schichte nicht besser. Was im FilmWahrheit und Fiktion ist, verstehtman spätestens jetzt überhauptnicht mehr. LT

DESSAU DANCERS [D 2014, R: JanMartin Scharf, mit: Gordon Kämmerer,Sonja Gerhardt, Sebastian Jaeger,Start: 16.4.] � � � � �

DESSAU DANCERS: ALS BREAKDANCE IN DIE DDR KAM

FILMISCHER BRECHTANZWIM WENDERS' NEUES DRAMA KOMMT IN 3D

GAR NIX IST FEIN

SPANNENDER FILM-TRIP DURCH DIE ANDENLÄNDER BEIM CINELATINO-FILMFESTIVAL

AUF DEM VORMARSCH

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57KULTUR SPIELEN

[LIFT 04.15]

SPIELENDER STUTTGARTER TANZ- UND THEATERPREIS HAT EINEN NEUEN LOOK UND HEISST JETZT 6 TAGE FREI

NEUE RAMPE FÜR DIE FREIE SZENE

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Es ist ein Neuanfang, der eigentlich keiner ist.Sicher, der Tanz- und Theaterpreis hat seinenetwas angestaubten Namen abgegeben unddas Schaulaufen der freien Szene Baden-Württembergs findet nicht im Theaterhaussondern im Theater Rampe statt. Damit fälltdas Festival den dortigen Intendantinnen Ma-rie Bues und Martina Grohmann in die Hän-de – zwei umtriebigen, mutigen Damen, diedie Rampe mit Lust auf Innovationen in denvergangenen eineinhalb Jahren gehörig um-gekrempelt haben.Das wollen sie jetzt auch mit dem Tanz- undTheaterpreis machen. Moderner soll er wer-den, mehr Strahlkraft bekommen, in der Öf-fentlichkeit ankommen. Schwammige Schlag-worte wie diese hört man ja gern und oft. Bei6 Tage frei geht es den beiden aber ganz kon-kret darum, der freien Szene im Ländle einerepräsentative Bühne zu bieten. Dafür ist die Rampe der ideale Ort. Einerseits,weil hier mit dem Ampere bereits ein Festivalfür die freie Szene ausgerichtet wurde, ande-rerseits, weil das Theater die perfekte Größedafür hat. „Das Theaterhaus war sehr groß,weitläufig, das Festivalpublikum verlor sich ei-nerseits in der Weite, andererseits liefen stetsauch Veranstaltungen parallel“, meint Groh-mann. „Richtige Festivalatmosphäre konnteso gar nicht aufkommen.“Das soll anders werden. Die Rampe steht imZentrum von 6 Tage frei, ist Festivalhaupt-quartier und primäre Bühne. Darüber hinausstreckt das Festival seine Fühler auch genOsten aus, wie Grohmann erklärt: „Die Neu-konzeption des Preises könnten wir mit derRampe allein gar nicht stemmen. Deshalb fin-den auch im Ost Aufführungen statt.“ Dazugibt es Stücke in der Stadtbibliothek, im Wan-gener Kulturhaus Arena und beim Urban-Gar-dening-Projekt Inselgrün im Zollamt – festi-valgerecht mit Shuttle-Bussen an die Rampeangebunden.Zehn Gewinner stehen im Zentrum von 6 Ta-ge frei, zehn Stücke, die im Dezember von derüberregionalen und prominent besetzten Juryzu den besten des Landes gewählt wurdenund in einer Sonderauslosung die zusätzlicheChance auf ein Berlin-Gastspiel haben. Das

kann der Festivalstimmung natürlich nur zu-träglich sein. „Weil die zehn ausgewähltenStücke eh schon allesamt Gewinner sind, wirdes ein friedliches und kreatives Miteinander –und eben kein Hahnenkampf“, so Grohmann.

STUTTGART UND MANNHEIM DOMINIEREN

So unterschiedlich die Preisträger bei dieserBestenschau auch sind: auffällig ist, dass fastalle Gruppen aus den Theaterstädten Stutt-gart und Mannheim kommen. BacksteinhausProduktion etwa laden mit „Absent“ zu einemperformativen Parcours, der durch verschie-dene Spielorte führt, Anna Peschkes „Grä-

sertheater“ integriert ein Theaterstück in ei-nen Garten. Post Theater lässt Steve Jobs undRobert Bosch in „Jobs im Himmel“ im Jenseitsaufeinandertreffen, das O-Team versucht sichmit „Lichtung“ an einer neuen Theaterform.Dazu gibt’s Performances, Konzerte, Works-hops und Partys mit DJ-Programm bis tief indie Nacht.6 Tage frei bedeutet zwar, dass sich sechs Ta-ge lang alles um die freie Szene dreht. Abereben auch, dass man sich sechs Tage den Kopffrei machen und in andere Wirklichkeitenführen lassen kann. Björn Springorum

6 TAGE FREI [13.-18.4. Theater Rampe, Filderstr. 47,S-Süd]

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Köpfchen in die Höh’ beim Tanztheater „Absent“ von Backsteinhaus Produktion

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58 KULTUR SPIELEN

[LIFT 04.15]

CHOREOGRAFIN NANINE LINNING LIEFERT IHR ERSTES STÜCK FÜR GAUTHIER DANCE

DIE DUNKLE MACHT DAHINTERIm Zeichen der Un-endlichkeit stehtder Tanzabend „In-finity“ von GauthierDance. Vier der achtStücke sind Urauf-

führungen, eine davon liefert Na-nine Linning. LIFT-Autorin PetraMostbacher-Dix spricht mit derAmsterdamerin, die seit 2013 dieTanzsparte am Theater und Or-chester Heidelberg leitet und zuden erfolgreichsten niederländi-schen Choreografinnen gehört.

LIFT Sie arbeiteten mit WilliamForsythe, schufen Tanzfilme undüber 40 Stücke, nun die erstenChoreografie für Gauthier Dance.Was werden wir sehen?LINNING Inspiriert haben michder Maler Francisco de Goya undseine mythologischen Bilder, wieSaturn, der seine Kinder ver-schlingt. Mich interessiert die dun-kle Macht dahinter. Was treibt siean, woher kommt sie? Meine

Stücke starten mit einer Vision –Schritte und Musik folgen danach.LIFT Macht ist ein aktuelles The-ma angesichts der Lage in derUkraine oder Syrien.LINNING Absolut, jeder will siehaben oder erhalten, mit allenMitteln. Ich setze das nicht alsHandlungsballett, sondern ab-strakt um. Das allgegenwärtigBedrohliche, die Aggression, dasAnimalische kontrastiert das Zer-brechliche: Fünf dunkle Gestaltenwerden drei hellen gegenüberstehen.LIFT Und alle tragen Masken...LINNING Ich arbeite gerne mitMasken. Als Zuschauer tendierenwir dazu, die Mimik zu verfolgen.Die Maske verdeckt das Gesicht,wir müssen uns auf das Körperli-che konzentrieren. Wunderbarist, wenn diese Intensität auf dieZuschauer überspringt und kör-perlich spürbar wird.LIFT Ihre Bewegungssprache gehtvom Inneren, der Körpermitte

aus. Wie haben Sie dies mit Gaut-hier Dance erarbeitet?LINNING Meine Bewegungensind in der Tat höchst ange-spannt, vermitteln Anstrengung,Konzentration, Inhalt, Tiefe. Manmuss sich öffnen, dem Tanzpart-ner nahe kommen, die Kraft desanderen aushalten und Gegen-druck ausüben, anders als im klas-sischen „Partnering“. Das ist si-

cher herausfordernd und gewöh-nungsbedürftig. Aber Erics Tän-zer sind sehr vielseitig. Spannendan „Infinity“ ist, dass gänzlich un-terschiedliche Stücke und Stile zusehen sind.

INFINITY [Premiere am 30.4. 20 Uhr,Theaterhaus, Siemensstr. 11, S-Feuer-bach]

IM NORD KRIEGT DER NACHWUCHS EINE CHANCE

BEWUSST ÜBERFORDERTBenedikt Haubrich quält seineStudenten gerne. „Es ist eine be-wusste Überforderung, die dasScheitern als Option beinhaltet“,sagt der Leiter des Schauspiel-Studiengangs an der Akademiefür Darstellende Kunst.Gemeint ist die „Stunde derWahrheit“, die im Lehrplan ver-ankerte Aufgabe, sein eigenes So-lostück zu entwickeln, zu probenund zu spielen.

Was dabei herauskommt, ist imApril an zwei dreistündigen Thea-terabenden zu sehen. Angespro-chen fühlen sollten sich vor allemMenschen, die die Offenheit desMoments genießen. Und nichtum jeden Preis perfektes Theatererwarten. BS

STUNDE DER WAHRHEIT [29.+30.4. 20 Uhr, Schauspiel Nord, Löwen-torstraße 68, S-Bad Cannstatt]

Auch die Unendlichkeit muss vorher geprobt werden

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Das blanke Entsetzen liegt im Ge-sicht dieses Mannes. Seine Frautritt näher, schmiegt sich kaummerklich an, auf der Suche nachein wenig Halt in dieser skurril-schrecklichen Situation. Das Paarsteht an der Bahn-HaltestelleStaatsgalerie, vor ihnen zelebrie-ren Schauspieler Theater im öf-fentlichen Raum. Doch die bei-den sind nur auf die eigeneScham fokussiert. Passanten laufen vorbei, gucken,gucken wieder weg und wundernsich über die Menschentraube.Die Miene des Mannes verfins-tert sich. So hat er sich den Thea-terabend sicher nicht vorgestellt.

Theater gehört nicht mitten aufdie Straße, sondern auf eine festeBühne! Und jetzt – ist er selbstTeil der Performance.Zumindest für mich, der ich ihmin derselben Menschentraube direkt gegenüberstehe. Zwischenuns spielt das Citizen.Kane-Kol-lektiv ein tolles Stück namens„Citizen Q“. Es hat mich für einenMoment verloren.Ach, wären wir doch ins Staats-theater gegangen, scheint dieFurche auf der Stirn des Manneszu sagen. Licht auf der Bühne,das Publikum im Dunkeln. Undkalt ist es auch, denkt wohl seineFrau und schmiegt sich noch einwenig näher an.Mit der Liebe gemeinsam dieAngst bekämpfen, das ist derStoff, aus dem die besten Thea-terstücke sind. Ich hatte an die-sem Abend gleich zwei davon.

LIFT-RedakteurDavid Hilzende-gen beobachtetpa nische Theater-zuschauer

AUS DER REDAKTION: THEATRALISCHES PUBLIKUM

LAIENSCHAUSPIEL DELUXE

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Page 16: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

62 KULTUR HÖREN

[LIFT 04.15]

HÖREN

DER KLEINE FRÜHLINGS-ALMANACH: DREI MAL FRISCHE MUSIK AUS DER REGION – FREI NACH MÖRIKE

FRÜHLINGSBANDS GEGEN LETZTE GRAUSCHLEIER

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Manchmal sind Bands wie Blümchen. Sie verstecken sich den ganzen Winter wahlweise unter der Erde oder im Studio mit warmem Tee undnoch wärmerem Bier, nur um im Frühling frisch und fröhlich die schmutzige Kruste zu durchbrechen und schöner denn je die erste angenehmeZeit des Jahres einzuläuten. Wie stellen drei vielversprechende, heimische Junggewächse des Frühjahrs vor.

FÜR BLUMENKINDER Heute ist die Rückbesinnung auf die 70er-Jahre zwar en vogue wie niezuvor, aber trotzdem immer noch spannend. Wenn Simon Jonas, Si-mon Graus und Hannes Donel von den Ramblin’ Puppets gemeinsamauf der Bühne stehen, schwappen Wellen von Hammond-Orgel-Ge-frickel und modernem Rock über Woodstock-Nostalgiker. Dabei magman gar nicht glauben, dass die drei Jungs im Kessel zu Hause sind undnicht irgendwo in New York. Ist aber auch völlig wurscht – wer beimKonzert die Augen schließt, kann sogar das Gras unter seinen Füßenspüren und die vorbeiziehenden Schwaden desselben riechen. Ihr De-bütalbum „Last One!“ stellen die Jungs im April in Stuttgart vor.

THE RAMBLIN’ PUPPETS [4.4. 20:30 Uhr, 87, König-Karl-Str. 87, S-Bad Canntatt]

FÜR FOLK-POP-PFLÄNZCHEN Die Geschwister Max & Laura Braun haben ihren Namen gleich zumBandnamen gemacht. Die beiden machen schon eine ganze Weile Mu-sik, vor Kurzem erschien ihr zweites Album „Highwire Haywire“. Da-bei ist ihr Sound weniger gefährlich als ein Hochseilakt, denn die inLondon lebende Laura und der in Deutschland lebende Max versor-gen die Ohren und Herzen ihrer Fans mit einer Mischung aus Folk-,Dream- und Chamber-Pop. Ob es beabsichtigt ist, dass ihre Musik einsuper Soundtrack ist, um einer Frühlingswiese beim Wachsen zuzu-sehen, kann an dieser Stelle leider nicht abschließend geklärt werden,vielleicht aber im Club Tonstudio beim Live-Gig. Vorher sind sie noch inLondon und der deutschen Hauptstadt unterwegs, danach in Italien.

MAX & LAURA BRAUN [13.4. 21 Uhr, Tonstudio, Theodor-Heuss-Str. 23, S-Mitte]

FÜR ALTERNATIV-ROCK-RÖSCHEN Da steckt der Naturbezug gleich im Albumtitel: „The Sound of Brea-king Waves“ ist bereits Ende Februar erschienen, aber erst im Aprilspielen Tune Circus in ihrer Heimat, im Louis-Bührer-Saal in Lud-wigsburg. Dabei hauen Robert Reister, Jan Petersen, Julian Konzmannund Stefano Zanolli laut, ungestüm und ziemlich mitreißend in Saitenund auf Trommeln. Und das immerhin schon seit einigen Jahren: 2007erhielten sie ihren ersten Newcomerpreis. Trotzdem wirken die Alter-native-Rocker so frisch wie immer. Die erfahrenen Musiker wurden 2008mit dem deutschen Rock&Pop-Preis ausgezeichnet und standen schonmit Placebo, Clueso und Kraftklub auf der Bühne.

TUNE CIRCUS [17.4. 21 Uhr, Louis-Bührer-Saal, Uhlandstr. 10, Ludwigsburg]

Page 17: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

KULTUR HÖREN

[LIFT 04.15]

Schrill, bunt, geschminkt und top gestylt: Wiedie typische Metalcore-Band sehen EskimoCallboy nicht aus. Zum Glück. Die zügelloseCrew aus Castrop-Rauxel hat es binnen fünfJahren ganz nach oben in die Charts, auf dieMega-Festivals und in große Clubs gebracht.Ihr Geheimnis: Schonungslose Respektlosig-keit vor den ehernen Regeln des Metal, ihrenMitmenschen und sich selbst. Und verdammtgriffige Pop-Metal-Songs. Auf „Crystals“ istsogar Sido zu hören, wie Sänger Kevin Rataj-czak stolz verrät.

LIFT Ihr habt mindestens ebenso viele Fanswie Hater. Was war die kreativste Beleidigungder letzten Zeit?RATAJCZAK Oh, das darf ich hier bestimmtnicht wiedergeben. Sehr beliebt sind aber im-mer noch Schwuchtel, Tunte, Homo, dieseEcke eben. Finden wir aber nicht schlimm,weil das für uns keine Beleidigung ist.LIFT Ihr wurdet auch des Öfteren schon alsMetal-Boyband bezeichnet.RATAJCZAK Für mich ist das ja eher ein Kom-

pliment. Und irgendwie stimmt es ja auch: Wirhaben alle einen sehr eigenen Look, nehmeneine bestimmte Rolle bei Eskimo Callboy ein. LIFT Für euer neues Album „Crystals“ habt Ihreuch einige Wochen in einer holländischenFerienwohnung eingeschlossen. War das soexzessiv wie ich mir das jetzt vorstelle?RATAJCZAK Leider gar nicht. Wir sind zwarkeine der Bands, die dieses ganze Sex, Drugsund Rock'n'Roll-Ding völlig abstreitet, wenn’saber um neue Songs geht, sind wir wahnsin-nig diszipliniert. Was in Holland nicht immereinfach war.LIFT Wofür euch puristische Metal-Fansnatürlich am liebsten hängen würden, ist derSong „Best Day“, auf dem Sido zu hören ist.RATAJCZAK Gewollt ist eine solche Reaktionnicht, wenn du darauf hinauswillst. Eine Rap-Nummer wie diese war schon lange unserTraum. Dass Sido tatsächlich zusagen würde,hätten wir niemals erwartet. Björn Springorum

ESKIMO CALLBOY [9.4. 20 Uhr, LKA/Longhorn,Heiligenwiesen 6, S-Wangen]

EIN FILM VON

KATJA VON GARNIER

»Der Film zeichnet den harten,

steinigen Weg der SCORPIONS

nach, den sie aus der deutschen

Provinz über England und

Japan gingen, bevor sie Anfang

der 80er Jahre in den USA

tourten und dort zu

Megastars anvancierten.«

dpa

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Diese Stimme! Diese Hingabe! Hier treffenexperimentelle Klangästhetik und Gitarrenso-unds zwischen Sixties und Postrock auf eineherausragende kubanische Sängerin, die aufder Bühne lebt, liebt und leidet. Als wennBjörk und Patti Smith mit Jim Morrison bei Ra-diohead spielen würden. Definitiv einer derintensivsten Gigs im April. EW

SWIM BIRD FLY [8.4. 20 Uhr, Goldmark’s, Charlot-tenplatz 1, S-Mitte]

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GÄNSEHAUTKONZERT

Page 18: LIFT Stuttgart - Leseprobe April 2015

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STUTTGART MOBIL

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TROTZ KESSELLAGE: FAHRRADSTADT STUTTGART . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .82SCHILDER VORM KOPF: VERKEHRSSCHILDER GROTESK . . . . . . . . . . . . . . . .86EIERLEGENDE WOLLMILCHSAU: VERBUNDPASS 2.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .88DAS KLEINE SCHWARZE: CAR2GO VS. CAR2GO BLACK . . . . . . . . . . . . . . . . . . .89RASER ODER LABERSACK: NERVIGE MITFAHRGELEGENHEITEN .90

16 weitere Seiten zum Sonderthema

Stuttgart mobil im neuen LIFT

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