linkswende #7 februar

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Wahlkampahr 2011 Venceremos! Dass die JUSO Aargau die aktivste Jungpartei im Kanton Aargau ist, hat sie mehrfach bewiesen. Die wählerstärkste ist sie aber bei weitem nicht. Gan- ze drei Jungparteien erhielten prozentual mehr oder gleich viele Stimmen. Dieses Jahr könnte sich das ändern. Der Schweiz steht der teuers- te Wahlkampf aller Zeiten bevor. Alle Parteien wollen dieses Jahr ihre Wahlkampudgets erheblich aufstocken. Die SP geht von ei- nem Budget von rund 1.5 Millio- nen Franken aus. Die FDP will 2.6 und die CVP 3 Millionen Franken einsetzen. Die SVP wiederum ver- weigert die Offenlegung ihres Bud- gets (siehe Seite 4). Auf rund 15 Millionen Franken wurde ihr Bud- get im Jahr 2007 geschätzt. Dieses Jahr wird es bestimmt mehr sein. Die genaue Zahl spielt keine grosse Rolle. Man darf erwarten, dass die SVP soviel Geld wie sie benötigt ausgeben kann und wird. Finanzi- ell spielt die JUSO in einer anderen Liga. Trotzdem: Was der JUSO an Kapital fehlt, macht sie mit Ar- beitskraſt und Originalität wett. Die Genossinnen und Genossen ag.juso.ch Von Fabio Höhener 3 4 + 5 MEINUNGEN HINTERGRUND Im linksaussen plädiert National- ratskandidat Benj von Wyl darauf, dass die Linke wieder die gesamte Gesellschaſt ansprechen muss. In der Schweiz existieren keine Regeln zur Transparenz und Par- teienfinanzierung. Es ist Zeit, dass sich das endlich ändert. Linksaussen Programm Agenda JUSOpedia 3 6 8 8 Jusos auf dem Bundesplatz: Kann die JUSO nach den Wahlen feiern? Fortsetzung auf Seite 3 Linkswende Februar 2011 #7

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Die Linkswende ist die Mitgliederzeitung der JUSO Aargau!

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Page 1: Linkswende #7 Februar

Wahlkampfjahr 2011Venceremos!Dass die JUSO Aargau die aktivste Jungpartei im Kanton Aargau ist, hat sie mehrfach bewiesen. Die wählerstärkste ist sie aber bei weitem nicht. Gan-ze drei Jungparteien erhielten prozentual mehr oder gleich viele Stimmen. Dieses Jahr könnte sich das ändern.

Der Schweiz steht der teuers-te Wahlkampf aller Zeiten bevor. Alle Parteien wollen dieses Jahr ihre Wahlkampfbudgets erheblich aufstocken. Die SP geht von ei-nem Budget von rund 1.5 Millio-nen Franken aus. Die FDP will 2.6 und die CVP 3 Millionen Franken einsetzen. Die SVP wiederum ver-weigert die Offenlegung ihres Bud-gets (siehe Seite 4). Auf rund 15 Millionen Franken wurde ihr Bud-get im Jahr 2007 geschätzt. Dieses Jahr wird es bestimmt mehr sein. Die genaue Zahl spielt keine grosse Rolle. Man darf erwarten, dass die SVP soviel Geld wie sie benötigt ausgeben kann und wird. Finanzi-ell spielt die JUSO in einer anderen Liga. Trotzdem: Was der JUSO an Kapital fehlt, macht sie mit Ar-beitskraft und Originalität wett. Die Genossinnen und Genossen

ag.juso.ch

Von Fabio Höhener

3 4 + 5MEINUNGEN HINTERGRUND

Im linksaussen plädiert National-ratskandidat Benj von Wyl darauf, dass die Linke wieder die gesamte Gesellschaft ansprechen muss.

In der Schweiz existieren keine Regeln zur Transparenz und Par-teienfinanzierung. Es ist Zeit, dass sich das endlich ändert.

LinksaussenProgrammAgendaJUSOpedia

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Jusos auf dem Bundesplatz: Kann die JUSO nach den Wahlen feiern? Fortsetzung auf Seite 3

Linkswende Februar 2011#7

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Als junger Linker bin ich in Protestkultur vernarrt: In Basel, Bern, Zürich wird demonstriert und mein Support für Nachtbus-se reicht auch bis Sankt Gallen, obwohl ich den Dialekt aufrichtig verachte.

Die Bilder aus Ägypten, das Engagement und Herzblut von Millionen, die schreienden Mas-sen auf dem Tahrir-Platz, lassen meine Augen feucht werden. Für einmal weine ich nicht wegen ge-schickt auf emotional getrimmten Arthouse-Filmen, sondern weil ein bärtiger Mann mit aufrichtiger Wut, verkündet: „We will have our rights – one way or the other! We will not be silenced.“

Nach Tunesien stürzte in-nert kürzester Zeit die zweite „Gewohnheitsdiktatur“ im arabi-schen Raum. Dank öffentlichen Protesten, dank moderner Kom-munikationsmittel...aber in der Schweiz ist auch jeder Teenager mit einem Iphone ausgestattet und Demonstrationen im gemütlichen Jahrestakt (Anti-WEF, 1.Mai) gibt es genauso wie spontanere Akti-onen. Das Problem der hiesigen Protestkultur ist ihr Subkultur-Charakter. Der frischgebackene JUSO verbringt seine Freizeit zu einem gewissen Anteil mit ande-ren JUSOs, was teilweise durch-aus legitim ist, schliesslich musste er seine Meinung im dörflichen Umfeld andauernd verteidigen.

Niemand würde es ihm vergön-nen, endlich ein bisschen in der Zustimmung anderer zu sonnen. Der pubertierende Autonome ver-bringt seine Freizeit damit, seine Vermummung soweit zu perfekti-onieren, dass auch nicht existente Wärmebildkamera-Drohnen der US-Armee keinen Hinweis auf seine Person erhalten. Sozialisten, Trotzkisten, Anarchisten verlieren sich im ideologischen Kleinkrieg.

Nur welchen Vorteil bei der Verbreitung gesellschaftlibe-raler und sozialer Ideen erlangen wir, wenn sämtliche Anwärter für das JUSO-Präsidium auch noch ihr Foto in der 20Minuten plat-zieren können? Wie will man die breite Masse der Schweizerinnen und Schweizer - jene Leute ohne Nummernkonto auf Genfer Pri-vatbanken und ohne SVP-Mitglie-derausweis – ansprechen, wenn man als schwarzgekleideter Amei-senhaufen auftritt, wenn man Ge-walt anwendet und Hassparolen skandiert? Wer interessiert sich im 20. Jahrhundert für ideologisches

LINKSAUSSEN

„We will have our rights – one way or the other! We will not be silenced.“

Vokabular? Damit all die Energie, welche in Demonstrationen, Kam-pagnen und Aktionen fliesst, nicht verpufft, müssen wir es als Linke, als Unzufriedene, erneut erlernen, die gesamte Gesellschaft anzuspre-chen. Linke in der Schweiz sind nicht eine ethnisch und kulturell separierte Rasse, welche ihr Dasein gnädigerweise neben den aufrech-ten Eidgenossen fristen darf! Wir sind Schweizerinnen und Schwei-zer. Wir mögen Käse oder auch nicht, uns kann niemand verbieten in Hemdsärmeln für Bleiberechts-anliegen auf die Strasse zu gehen und auch uns flutscht gelegentlich ein Fluchwort über die Lippen. Ehrlichkeit, Offenheit ist ange-bracht, denn nur so stellen wir uns tatsächlich der Herausforderung um die Deutungshoheit. Ansons-ten beackern wir weiterhin die 25 Prozent Linken im Land, von wel-chen immer mehr gar nicht mehr zur Wahl gehen, erfüllt von Welt-schmerz oder frustriert von den dauernden Niederlagen.

MEINUNGEN2 Linkswende Februar 2011

Benjamin von Wyl

Impressum

RedaktionBenjamin von Wyl (bjw), Sarah Möller (sam), Fabio Höhener (fah), Morad Ghezouani (mog)ProduktionFabio Höhener

Page 3: Linkswende #7 Februar

Linkswende Februar 2011 3THEMA

müssen es also schaffen, aus jedem Franken möglichst viel herauszu-holen.

Im Jahr 2007 erhielt die SP Aargau zusammen mit JUSO und Second@s 17,9 Prozent Wähleran-teil. Das bedeutet, dass die Sozi-aldemokratInnen mit drei Sitzen leicht übervorteilt sind. Im Aargau spielt deshalb die JUSO für die SP eine wichtige Rolle. Es liegt auch an ihr den dritten Nationalratssitz zu sichern. Zusätzlich ist Pascale Bruderer die einzige Nationalrä-tin die 2007 gewählt wurde und dieses Jahr wieder kandidiert. Sie wird höchstwahrscheinlich gleich-zeitig auch für den Ständerat kan-didieren. Max Chopard rutschte 2009 für den in den Regierungsrat gewählte Urs Hoffman in das Par-lament nach. Doris Stump wie-derum verzichtet auf eine weitere Amtszeit.

Grosse Hoffnungen lasten auf Cédric Wermuth. Der SP Vize und JUSO-Präsident steht auf dem aus-sichtsreichen dritten Platz.

Aus dieser Ausgangslage lei-ten sich die Ziele der JUSO Aar-gau ab: Die JUSO muss gegenüber den letzten Wahlen klar stärker werden, um den dritten Sitz für die SP klar zu sichern. Die JUSO versucht ihren aussichtsreichsten Kandidaten Cédric Wermuth so gut wie möglich zu unterstützen, damit seine Wahl in den National-rat Realität wird. Die JUSO muss die Wählerstärkste Jungpartei im Aargau werden. Deshalb strebt sie eine Verdoppelung der Wähleran-teile gegenüber 2007 an. Diese 1.4 Prozent können die Genossinnen und Genossen mit viel Einsatz und Herzblut erreichen.

Fortsetzung von Seite 1 SP Liste 2011Anlässlich des Nominationspartei-tages der SP Kanton Aargau vom 20. November 2010 wurde die National-ratswahlliste wie folgt beschlossen:

1. Pascale Bruderer Wyss, bisher2. Max Chopard-Acklin, bisher3. Cédric Wermuth 4. Yvonne Feri5. Thomas Leitch-Frey6. Elisabeth Burgener Brogli7. Astrid Andermatt8. Viviane Hösli 9. Andrea Metzler10. Martin Killias 11. Dieter Egli12. Ivica Petrusic13. Jürg Knuchel14. Flurin Burkard15. Benjamin von Wyl

Die Nominationen für die JUSO-Liste steht noch nicht fest.

Nationalratswahlen 2007 Resultate:Partei Liste Stimmen (einzeln) Stimmen (zusammen)SVP Stammliste 920 622 35.3% 942 792 36.2%

JSVP 22 168 0.9%SP Stammliste 419 230 16.1% 465 119 17.9%

JUSO 19 472 0.7%Second@s 26 417 1.0%

CVP Stammliste 331 120 12.7% 351 915 13.5%JCVP 20 795 0.8%

FDP Stammliste 337 534 13.0% 354 366 13.6%JFDP 16 832 0.6%

Grüne Stammliste 192 398 7.4% 211 343 8.1%Junge Grüne 18 945 0.7%

EVP Stammliste 101 006 3.9% 110 702 2.2%JEVP 9 696 0.4%

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4 HINTERGRUND

Ich seh‘ was, was du nicht siehstDie Schweizerischen Parteien müssen nicht angeben woher ihre Gelder stammen und dienen so im Interesse von wenigen Mächtigen. In Sachen Parteienfinanzierung weist die Gesetzgebung in der Schweiz noch immer erhebliche Mängel auf. Es ist das Märchen der gleich langen Spiesse.

„Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass die SVP von einigen we-nigen Milliardären und Millionä-ren wie Christoph Blocher, Rudolf Matter oder Walter Frey finanziert wird.“ Am meisten erstaunt, dass dieser Satz vom Wahlkampflei-ter der FDP, Vincenzo Pedrazzi-ni, höchstpersönlich stammt. In seinem Interview mit der Neuen Luzerner Zeitung ähnelt er einem Schulbuben, der sein Schummeln in einer Prüfung damit rechtfer-tigt, weil andere noch viel mehr Schwindeln. Nichtsdestotrotz, be-nennt er einen wunden Punkt der Schweizer Politik.

Die Schweiz stellt in vielerlei Hinsicht ein Ausnahmefall dar. Ein negatives Beispiel dafür ist die in-transparente Parteienfinanzierung. So werden auch im Wahljahr 2011 die Ausgaben für den Wahlkampf weiter in die Höhe schiessen, ohne dass die WählerInnen wissen wer-den, woher die Mittel für die Kam-pagnen stammen. Einige Parteien gaben unlängst bekannt, wie viel Franken sie auszugeben gedenken: die SP möchte 1,5 Mio. aufwen-den, die FDP 2,6 Mio. und die CVP 3 Mio. Ob diese Zahlen am Ende auch der Wahrheit entsprechen ist ungewiss, ebenso ob in diesen Eigenangaben schon die Gelder von Economiesuisse, dem Schwei-zerischen Gewerbeverband, den „Freunden der FDP“ und anderen Sponsoren enthalten sind.

Unbekannt ist bisher wie viel die SVP in der Kasse hat. Das Wahlkampfbudget 2007 der SVP wurde mit 15 Mio. CHF geschätzt, was die Partei nie bestätigt hat. Ei-

nes hat Parteipräsident Brunner jüngst dem Blick aber doch noch verraten: „Ich kann Ihnen jedoch schon genau sagen, wie viel wir aufwenden: so wenig wie möglich, aber so viel wie notwendig.“ Bei solchen Schätzungen weiterhin auf Geheimniskrämerei zu beharren ist blanker Hohn.

Transparency International (siehe Kasten) kritisiert diese Ge-pflogenheiten zu Recht: „Fehlt es bei solch einer Parteienfinanzie-rung an Transparenz, ist es den Stimmberechtigten nicht möglich, sich ein Bild über die finanzgebun-dene Interessenlage der Parteien zu machen.“ Wenn sich Parteien selbst zu Volksparteien ernennen, ist es ihre Pflicht den Interessen des Volkes nachzukommen.

Neulich gab der Tagesanzeiger bekannt, dass Bundesrätin Simo-netta Sommaruga das Bundes-amt für Justiz beauftragt hat ein rechtsvergleichendes Gutachten zur Regelung der Finanzierung von Parteien und Wahlkampagnen zu verfassen. Dies kann als erster Schritt gewertet werden, dass sich in der Schweiz diesbezüglich end-lich was tut. Im gleichen Artikel wird aber auch ernüchternd ange-merkt, dass im Parlament Vorstös-se für mehr Transparenz regelmäs-sig scheitern.

Auch die jüngste Lancierung der sogenannten „Transparenz-Initiative“, unter der Federführung von SVP-Nationalrat Lukas Rei-mann, packt die behandelte Prob-lematik nicht an. Die Initiative von

Schlechte Noten für die SchweizDie Schweiz hat betreffend Demokratiequalität noch Aufholbedarf.

Der Demokratiebarometer der Universität Zürich sorgte in der Schweiz für Wirbel. Dass die Schweiz im Vergleich zu ande-ren Demokratien nur auf Rang 14 von 29 Demokratien liegt, wollen vor allem die rechtskonservativen Kräfte im Land nicht einsehen. Doch wenn wir die Resultate von einem nüchternen Standpunkt be-trachten, scheinen sie verständlich. Die Punkte die zu diesem mässi-gen Ergebnis führten, sind nicht unbekannt. Neben der niedrigen Beteilung bei Wahlen und Abstim-

mungen, sowie der unzureichen-den Kontrolle der Legislative über die Regierung, steht ein weiterer Faktor im Vordergrund: In der Schweiz existieren keine Regeln zur Transparenz und Parteienfi-nanzierung.

Schon vorher wurde das De-mokratieimage der Schweiz ange-kratzt. Im Korruptionswahrneh-mungsindex von Transperency International (siehe Kasten) ver-schlechterte sich die Schweiz im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür ist das fehlen von Regeln zur Parteienfinanzierung. So wurde beispielsweise im Mai 2009 eine Spende der UBS an die CVP in der Höhe von 150 000 Franken publik. Ausgerechnet von dem Unterneh-

von Jeffrey Schmid

von Fabio Höhener

Linkswende Februar 2011

Page 5: Linkswende #7 Februar

5TRANSPARENZ UND PARTEIFINANZIERUNG

einigen Mitgliedern der SVP, JSVP und Young4FUN hat zum Ziel die Einkünfte von Parlamentariern öffentlich einsehbar zu machen, um damit verdecktem Lobbying ein Ende zu setzen. Bei diesem zunächst vielversprechend klin-genden Ansatz vermisst man aber

eines schmerzlich. Weder im Ini-tiativtext, noch auf der Homepage der Initianten wird mit einer Silbe die (intransparente) Parteienfinan-zierung erwähnt, geschweige denn auf die Handhabung in den eige-nen politischen Gruppierungen hingewiesen.

Im Nachgang der Abstimmung zur Steuergerechtigkeitsinitiative vom letzten November belächel-te man in Leserbriefen der Neuen Zürcher Zeitung die Kritik von SP-Parteipräsident Christian Levrat an übergrossen Budgets der Initia-tivgegner. Die besseren Argumen-te hätten gesiegt und die Wähler seien nicht käuflich. Es mag zwar richtig sein, dass die Wähler nicht käuflich sind, naiv ist es aber, an das Märchen zu glauben, dass bis zu zehnmal grössere Budgets kei-nen Einfluss auf die öffentliche Meinungsbildung haben. Bisher kennen nur die Kantone Genf und Tessin Transparenzvorschriften. Es ist höchste Zeit, dass sich das schweizweit ändert.

Schlechte Noten für die Schweizmen das kurz zuvor mit Steuergel-dern massiv gestützt worden war.

Die ungeregelte Parteienfinan-zierung und fehlende Transpa-renz macht die Schweiz zu einem Sonderfall im internationalen Vergleich. Die Quellen der Finan-zierung der Parteien werden nicht angegeben. Dadurch werden ei-nerseits Spenden von fragwürdi-gen Personen oder Institutionen angenommen, andererseits besteht das Risiko des Missbrauchs von Parteigeldern. Solche Praktiken führen unweigerlich dazu, dass man von Intransparenz betroffene politische Parteien nicht mehr als demokratische Volksvertreter an-erkennen kann.

Transparency International, kurz TI, ist eine weltweit agie-rende nichtstaatliche Organisation mit Sitz in Berlin, die sich in der nationalen und internationalen volks- und betriebs-wirtschaftlichen Korruptionsbekämpfung engagiert.TI Schweiz setzt sich für die Korruptionprävention und –bekämpfung in der Schweiz ein. Sie sind die Schweizer Sek-tion von Transparency International und arbeiten eng mit Transparency International und anderen nationalen Sektio-nen zusammen. TI Schweiz wurde 1995 als unabhängiger, politisch neutraler und nicht-gewinnorientierter Verein ge-gründet. Ihre Hauptaktivitäten konzentrieren sich auf Infor-mation, Prävention, Beratung und Lobbying. Das Anliegen von TI Schweiz ist es, politische Parteien als Vertreter des Stimmvolkes für mehr Transparenz zu gewin-nen. Aus diesem Grund bemüht sich TI Schweiz um einen Dialog mit den Parteien, um Lösungsmodelle gemeinsam zu diskutieren. Dabei soll aufgezeigt werden, wie die Partei-enfinanzierung transparent und zeitgemäss gestaltet werden kann.

Transperency-International

Bei einer JUSO-Kampagne im 2008 konnte man Politiker ersteigern

Linkswende Februar 2011

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WICHTIG!6 Linkswende Februar 2011

1. Begrüssung2. Grusswort von Urs Hofmann, Regierungsrat SP3. Rückblick auf das JUSO-Jahr 20104. Jahresbericht 20105. Rechnung 2010 und Revisorinnenbericht6. Budget 20117. Statutenänderungen8. Verabschiedung Andrea Arezina9. Erneuerungswahlen a. Vertretung Parteirat SP Aargau b. Revision c. Präsidium d. Sekretariat e. Vorstand10. Referat von Fabio Hurni, Transparency International11. Transparenzinitiative12. Wahlkampf 201113. Verschiedenes & Termine

Das Programm der Jahresversammlung

Danach findet das Hearing mit den Kandidaten und Kandidatin-nen für das Präsidium und das Zentralsekretarias statt. Natürlich gibt es wie immer einen Apéro und ein gemeinsames Abendes-sen. Melde dich an bei: Florian Vock, [email protected], 079 650 53 08

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schäftigungen finden würden, so-wie auch umgekehrt.Und welche Fäden sind nötig für deine Politik?

A: Man soll Anliegen nach ihrer Wichtigkeit beurteilen und nicht danach, wer dieses Anliegen hat.

Ein Weltverbesserer?

A: Ich lernte in der Schule den ka-tegorischen Imperativ von Kant kennen. Man soll seinen Willen immer wieder überdenken und nur so handeln, wie man es wollen kann, dass alle gleich handeln wür-den. Das Einhalten dieser Regel ist für mich erstrebenswert, allerdings nicht immer einfach.

Linkswende Februar 2011 7SEKTION AARGAU

Vorstand und Präsidium(fah) Andrea Arezina tritt auf die Jahresversammlung vom kom-menden Samstag zurück. Der Vor-stand bedankt sich bei ihr recht herzlich für ihr grosses Engage-ment. Sie wird der JUSO als aktives Mitglied erhalten bleiben.

Vorstand und Präsidium zeigen sich erfreut über das grosse Interes-se an den Mitgliederversammlun-gen. Das Volkshaus erwies sich bei diesem Andrang als ungeeignet. Um den vielen Teilnehmern ge-recht zu werden, sind wir bemüht geeignete Versammlungsorte zu finden. Selbstverständlich versu-

Andres HöchliMitglied seit:10. 02.2011

Andres, beschreibe dich in drei Ad-jektiven.

A: Neugierig, unkonventionell und so groß, dass ich an mir keine Freude hätte, wenn ich bei Konzer-ten hinter mir stehen würde.

Du findest es unpersönlich, per Mauseklick Neumitglied zu werden. Ein allgemeiner Persönlichkeitsfa-natiker?

A: Nein, das kann man so nicht sagen. Ich weiß, wofür ich mich einsetzen will. Aber ich will auch wissen, wie und mit wem ich das schließlich tun würde. Dafür reicht mir eine Onlineanmeldung nicht. Ich will die Menschen kennen, mit denen ich zusammenarbeite.

Du strickst gerne. Bist du etwa ein prädestinierter Hausmann?

A: Ich müsste an vielen meiner Fähigkeiten feilen, ehe ich mich als Hausmann bezeichnen dürf-te. Wenn eine Frau strickt, über-rascht das nicht. Dass ich stricke, verwunderte schon einige. Warum sollte es etwas anderes sein, wenn ein Mann strickt? Ich suche mir meine Aufgaben und Freizeitbeschäftigungen danach aus, was mich reizt und nicht da-nach, was von mir in meiner Rolle erwartet wird. Ich bin mir sicher, dass viele Männer großen Reiz in solchen „typisch weiblichen“ Be-

„Wieso sollte ein Mann nicht stricken

dürfen?“

Interview von Sarah Möller

chen wir auch alle Regionen beim Ort der Versammlungen so gut wie möglich zu berücksichtigen.

Das Wahlkampfweekend der JUSO Aargau in Dietikon ist gut ge-lungen. Viele engagierte Genossin-nen und Genossen besuchten die Worksshops und setzten wichtige Eckpfeiler für das Wahlkampfjahr. Dabei entschieden sie sich auch für die Lancierung einer kantonalen Volksinitiative. Im Verlauf dieses Jahres werden Bildungsworkshops für alle interessierten Mitglieder organisiert werden. Weitere Infos folgen.

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Linkswende Februar 2011 8DEMNÄCHST...

Datum: Samstag, 19. FebruarOrt: Metron in BruggStart: 14.00 UhrFür Neumitglieder und Interessierte gibt es um 13:30 Uhr eine Einfüh-rung!

(fah) Wer wird neuer JUSO Schweiz Präsident? Wer übernimmt das Zentralsekretariat? Diese Fragen stellt sich auch die JUSO Aargau. Deshalb sind die möglichen Nach-folgerInnen von Cédric Wermuth und Tanja Walliser an die Jahres-versammlung eingeladen. Fabian Molina (Illnau Effretikon) und Da-vid Roth (Luzern) stellen sich für das Präsidium zur Verfügung. Für das Zentralsekretariat kandidieren Kristina Schüpbach (Thurgau) und Sarah Wyss (Basel Stadt). Alle vier werden uns bei einem spannenden Podium Red und Antwort stehen.

Doch auch bei der JUSO Aar-gau stehen Neuwahlen an. Andrea Arezina tritt als Präsidentin zu-rück. Für dieses Amt wurde eine Kandidatur von Florian Vock ein-gereicht. Für das Sekretariat be-wirbt sich Vorstandsmitglied Da-riusch Pour Mohsen. Für die fünf Sitze im Vorstand kandidieren Oli-

ver Müller (bisher), Fabio Höhener (bisher), Sanja Kostic (bisher), Mo-rad Ghezouani (bisher) und Nora Hunziker (neu).

Zu Gast ist auch Urs Hoffmann. Der Regierungsrat und Justizvor-steher wird ein Grusswort an uns richten. Weiterer Gast ist Fabio Hurni von Transperency Internati-onal Er wird über das aktuelle und brisante Thema Parteienfinanzie-rung referieren.

Ebenfalls werden an der Jahres-versammlung wegweisende Ent-

scheide über den Wahlkampf 2011 gefällt. Die Fragen, was ist unsere Botschaft und wie wollen wir die Wahlen gewinnen, stehen dabei im Zentrum.

Zum Schluss dürfen wir uns auf ein gemeinsames Essen und Trin-ken freuen. Wenn du dabei sein willst, melde dich an bei: Florian Vock, [email protected], 079 650 53 08

Auch an dieser Jahresversammlung ist für das leibliche Wohl gesorgt

Jahresversammlung der JUSO Aargau

AgendaJahresversammlung der JUSO AargauDatum: 19. Februar 2011 14:00 - 23:55Ort: Metron, Brugg

Jahresversammlung 2011 JUSO SchweizDatum: 12. März 2011 bis 13. März 2011 ab 10:00Ort: Bern

Einreichung 1:12-InitiativeDatum: 21. März 2011 10:30 - 12:00Ort: Bundeskanzlei, Bern

JUSOpedia

(mog) Röstigraben, der; ist ein scherzhafter Ausdruck, welcher den sprachlichen, kultu-rellen und – Mentalitätsunterschied, zwischen dem deutsch- und dem französischsprachi-gen Sprachraum der Schweiz beschreibt. Be-sonders deutlich wird dieser Unterschied bei politischen Abstimmungen im Bereich der Aussen – oder Sozialpolitik, in welchen die Romandie gegenüber einer Aussenpolitischen Öffnung (z.B. EU), und staatlicher Regulie-rungen offener ist.Das Tessin (auch Polentagraben) stimmt, ins-besondere bei Aussenpolitischen Themen eher wie die Deutschschweiz ab. Die Region Basel, insbesondere die Stadt, eher wie die Romandie.