„logsolutions bremen“ – handlungsfeld qualifizierung ... · grundlagen des empirischen teils...

58
„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Upload: hoangthien

Post on 17-Sep-2018

214 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Page 2: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Teilprojekt „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse für E-Logistics. Das Projekt „LogSolutions“ wird vom Senat der Freien Hansestadt Bremen mit Mitteln aus dem Landesprogramm „bremen in t.i.m.e.“ gefördert. Wissenschaftliche Beratung durch das Projekt EQUIB – Entwicklungsplanung Qualifikation im Land Bremen, Hammer Gerlinde (Projektleitung) Die Qualifikationsbedarfsanalyse wurde durchgeführt im Auftrag der Deutschen Telekom AG am IAW-Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen in Kooperation mit der Arbeitnehmer-kammer Bremen. Dorn Lothar Hellweg Ilona Schekerka Hartmut

Weiterbildungsbedarf bei Speditionen und Logistikdienstleistern im Land Bremen

• Trends der Entwicklung des Marktes für logistische Dienstleistungen

• Strukturdaten der Unternehmen der Branche am Standort

• Ergebnisse der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs

Bremen 12/2002 Kontakt: IAW – Universität Bremen Forschungseinheit Qualifikationsforschung und Kompetenzerwerb Postfach 330 440 / FVG-Mitte D-28334 Bremen E-Mail: [email protected] Im Internet: www.iaw.uni-bremen.de

1

Page 3: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Inhalt: Vorwort ..................................................................................................................................... 3 1 Management Summary.................................................................................................... 5 2 Zielsetzung, Design und Methode der Untersuchung ................................................... 9

2.1 Befragung von Unternehmen ..................................................................................... 9 2.2 Befragung von Marktbeobachtern............................................................................ 10 2.3 Interviews mit Logistikexperten............................................................................... 11

3 Die Speditions- und Logistikbranche: Definitionen, Daten und Trends................... 12

3.1 Aktuelle Marktzahlen............................................................................................... 13 3.2 Trends der Entwicklung des Marktes für logistische Dienstleistungen ................... 14

4 Ergebnisse der Unternehmensbefragung - Strukturdaten......................................... 20

4.1 Strukturdaten 1: Unternehmensgröße, Kerngeschäftsfelder und Dienstleistungsangebot ............................................................................................ 20

4.2 Strukturdaten 2: Informationstechnische Ausstattung, Softwareeinsatz, e-Business-Anwendungen ....................................................................................... 24

5 Ergebnisse der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs ............................................. 31

5.1 Weiterbildungsbedarf Entscheider/Management ..................................................... 31 5.2 Weiterbildungsbedarf Operative Ebene: Kaufmännische und gewerblich-technische

Ausführung .............................................................................................................. 35 6 Ergebnisse der Experteninterviews mit Anbietern von Logistiksoftware ................ 40 Literatur.................................................................................................................................. 42 Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................... 43 Anhang 1: Tabellen ................................................................................................................ 45 Anhang 2: Projektbeschreibung „LogSolutions Bremen“, XGate Logistik Projekte

GmbH, Bremen.................................................................................................... 56

Page 4: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Vorwort Die Logistik ist ein boomender Markt, dem auch in Zukunft erhebliches Wachtumspotenzial zu-kommt. Bremen ist mit seinen ca. 1000 Unternehmen, die sich der Logistik zurechnen lassen, ein Bal-lungszentrum logistischer Kompetenz. Im Programm „InnoVision 2010 Bremer Innovationsoffensive“ des Senators für Wirtschaft und Häfen wird die Schlüsselstellung des Logistikbereichs für den Standort hervorgehoben: „Bei der Logistik verfügt Bremen über traditionelle Kompetenzen. Chancen ergeben sich hier vor allem durch den struk-turellen Wandel bei den Logistikdienstleistungen. Zunehmend werden moderne, technologieunter-stützte Dienstleistungen nachgefragt. Unter dem Begriff E-Logistics werden Logistiksysteme und –prozesse entwickelt, die eine weitgehende elektronische Geschäftsabwicklung ermöglichen.“1 Vom Prozess des strukturellen Wandels sind neben Technik und Organisation vor allem auch die Hu-manressourcen betroffen: Management und Mitarbeiter/innen in administrativen und operativen Funk-tionen benötigen neue und zusätzliche Qualifikationen. Als eine Antwort auf die Herausforderungen, die vor allem auf die kleinen und mittleren Unternehmen der Branche der Logistikdienstleister zukommen, wird unter der Federführung des Senators für Wirt-schaft und Häfen sowie des Senators für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales im Land Bremen das Projekt „LogSolutions Bremen“ im Rahmen des Landesprogramms „bremen in t.i.m.e.“ (im Internet: www.xgate.de/LogSolutions_Zugang.htm) durchgeführt. Daran beteiligt sind die Deut-sche Telekom AG, Anbieter von Speditions- und Logistiksoftware sowie Weiterbildungseinrichtungen des Landes Bremen; koordiniert wird das Weiterbildungsangebot von der BRAG, der Bremerhavener Arbeit GmbH; das Projektmanagement liegt bei XGate Logistik Projekte GmbH, Bremen. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit der im Land Bremen tätigen Unternehmen der Speditions- und Logistikbranche zu sichern und zu fördern. Dazu wird eine Systemplattform im Inter-net aufgebaut, über die Unternehmen eine Vielzahl von Logistikanwendungen unabhängig vom Vor-handensein eigener Systeme mit einem Internet-Browser nutzen können (ASP = Application Service Providing). Ein Handlungsfeld des Projekts besteht in der Entwicklung und Bereitstellung eines bedarfsorientier-ten Weiterbildungsangebots. Voraussetzung dazu ist die Ermittlung der Felder, auf die sich der aktuel-le und der voraussichtlich in Zukunft vorliegende Bedarf der Unternehmen konzentriert. Das Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) wurde damit beauftragt, den Weiterbildungsbedarf zu ermitteln, der auf-grund des IT-Einsatzes und der Entwicklung logistischer Netzwerke auf Management und Beschäftig-te auf der operativen Ebene zukommt. Im IAW ist das Projektteam EQUIB2 -Entwicklungsplanung Qualifikation im Land Bremen – angesiedelt, das seit Jahren in für den Wirtschaftsstandort Land Bre-men bedeutsamen Branchen kontinuierlich Qualifikationsbedarfsanalysen (QBA) durchführt. Die Weiterbildungsbedarfsermittlung für E-Logistics konnte auf dem methodischen Instrumentarium so-wie früheren Bedarfsanalysen im Untersuchungsfeld Logistik aufbauen.3

1 Siehe Logo, logisch, logistisch. In: Wirtschaft in Bremen. Das Magazin der Handelskammer 7/2002 2 Das Projekt EQUIB wird gefördert vom Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales aus Mit-teln des Europäischen Sozialfonds und aus Landesmitteln. Im Internet: www.equib.de 3 Vgl.: Benedix, U.; Hammer, G.; Knuth, J.: Monitoring-Bericht 2001/1. Transport-Umschlag-Lagerei/Logistik S. 28-37. Projekt EQUIB (Hrsg.). Bremen 2001

3

Page 5: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Der Kern der vorgelegten Bedarfsanalyse besteht in den Ergebnissen einer Befragung von Speditionen und Logistikdienstleistern, die in Kooperation mit dem Verein Bremer Spediteure e.V. durchgeführt wurde, sowie einer Befragung von Marktbeobachtern. Ohne die engagierte Beteiligung der Unterneh-men und Experten wäre die vorliegende Broschüre nicht zustande gekommen. Ihnen sei an dieser Stel-le noch einmal ausdrücklich gedankt. Gerlinde Hammer - Projektleitung -

4

Page 6: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

1 Management Summary Zielsetzung, Design und Methode der Untersuchung Ziel der Untersuchung:

• Ermittlung der wesentlichen wirtschaftlichen und technisch-organisatorischen Branchentrends • Ermittlung von Weiterbildungsbedarfen in der Speditions- und Logistikbranche als Grundlage

für eine gezielte Angebotsplanung Design und Methoden der Untersuchung:

• Sekundäranalytische Studien und Recherchen (aktuelle Literatur und Internet) sowie Exper-tengespräche zu aktuellen Branchentrends

• Schriftliche Befragung von Speditionen und Logistikdienstleistern im Land Bremen zu Unter-nehmensentwicklung und Weiterbildungsbedarf (in Zusammenarbeit mit dem Verein Bremer Spediteure e.V.)

• Schriftliche bundesweite Befragung von Marktbeobachtern / Logistikexperten • Experteninterviews mit Anbietern von Logistiksoftware

Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews mit Marktbeobachtern/Experten: Unternehmen:

39 Experteninterviews: Wissen-schaft und Forschung, Verbände:

5

Marktbeobachter:

32 Experteninterviews: Softwarean-bieter:

5

Gesamt: 71 10 Zeitraum der Befragung: Juni bis August 2002 Die Ergebnisse des empirischen Teils sind nicht repräsentativ, besitzen aber aufgrund des qualitativ orientierten Analysedesigns der Untersuchung eine hohe Aussagekraft („Quasi-Repräsentativität“). 1. Aktuelle Trends des Marktes für Logistikdiensleistungen Logistik ist ein Zukunfts- und Wachstumsmarkt mit hohem Potenzial:

• Die weitere Globalisierung der Märkte und die zunehmende internationale Arbeitsteilung, • die weltweite Verbreitung des E-Commerce, d.h. des Internethandels sowie • die wachsende Tendenz zum Outsourcing von Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik

bei Handels- und Industrieunternehmen sind die wesentlichen Treiber dieses Wachstums, von dem in erster Linie die Service-Anbieter (Spedi-tionen und Logistikdienstleister) profitieren werden.

5

Page 7: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Zentrale Entwicklungstrends des Marktes für logistische Dienstleistungen sind

• die Übernahme von Mehrwertleistungen (Kontraktlogistik) und • der zunehmende Einsatz von E-Business bzw. E-Logistics-Lösungen.

Der Einsatz von E-Business-Lösungen ist auf dem Wege dazu, sich zu einer allgemeinen Geschäfts-grundlage für die Branche zu entwickeln. Verbunden damit sind neue Anforderungen an das Know-how in den Unternehmen sowie an die Ein-stellungen und Haltungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; dies betrifft sowohl das Management als auch das Personal auf der operativen Ebene. 2. Ergebnisse der Unternehmensbefragung - Strukturdaten Die Stichprobe der Speditions- und Logistikunternehmen im Land Bremen bestätigt die allgemeinen Branchentrends:

• Unternehmen planen zunehmend den Aufbau eines Dienstleistungsangebots für logistische Systemlösungen.

• Der Einsatz von Logistiksoftware sowie Internetanwendungen und E-Business-Lösungen hat bereits ein hohes Niveau erreicht; nahezu die Hälfte der Betriebe der Stichprobe kann den Ka-tegorien „B-to-B Online-Integratoren“ und „Rundum-Nutzern“ zugeordnet werden.

• Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Diffusion von E-Logistics-Lösungen auf der Basis des Internets sich ungebrochen fortsetzen wird. Nach Ansicht von Experten hat auch die der-zeitige Krisenstimmung keine negativen Auswirkungen auf diesen Prozess.

3. Ergebnisse der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs Bei der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs wurde zwischen den Adressatengruppen

• Entscheider/Management und • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der operativen Ebene der kaufmännischen und gewerb-

lich technischen Ausführung unterschieden. Weiterbildungsbedarf Entscheider/Management: Als Bereiche, für die die Betriebsvertreter und die Marktbeobachter derzeit und künftig einen hohen Bedarf sehen, erweisen sich – in der Reihenfolge ihrer Bewertung - die folgenden Anforderungsfelder:

• Controlling von Logistikprozessen (Analyse und Controlling-Tools) • Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen • Führung und Organisation • Logistiknetzwerke und Supply Chain Management • Strategien und Methoden zur Kundenintegration

Weiterbildungsbedarf operative Ebene (kaufmännische und gewerblich-technische Ausführung): Als allgemeine Anforderung des EDV-Einsatzes konzentriert sich der Weiterbildungsbedarf auf das Feld Datensicherheit.

6

Page 8: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Im Bereich IT- und Internetanwendung liegt der Schwerpunkt der Weiterbildungsbedarfe auf folgen-den Anwendungsfeldern: Heute Zukünftig

• Sicherheit im Netz (Datensicherheit, Viren etc.)

• Zollabwicklung • Tracking und Tracing • Logistische Vorgänge im Seehafen • IT-Anwendung im Lager und im Umschlag • Auftragsmanagement

• Mobile Datenkommunikation/ mobile Inter-netclients

• E-Procurement/ Einkauf und Beschaffungs-plattformen

• Sicherheit im Netz • Auftragsmanagement und • Kostenrechnung

Der heute von Unternehmen und Marktbeobachtern bereits als hoch eingestufte Qualifizierungsbedarf im überfachlichen Bereich wird auch in Zukunft vor allem in den Feldern Kundenorientierung und Kenntnis logistischer Gesamtabläufe noch anwachsen und damit zu einem wichtigen Bereich, in dem die Weiterbildung aktiv werden muss, avancieren. Die Ergebnisse der Befragung machen deutlich, dass der insgesamt vorliegende Weiterbildungsbedarf von den externen Marktbeobachtern signifikant höher eingeschätzt wird als von den Führungskräften aus den befragten Unternehmen. Zukünftige Schwerpunkte der Entwicklung des Qualifikations-/Weiterbildungsbedarfs

Adressaten/Aufgabenbereiche Qualifizierungsschwerpunkte

II. Operative Ebene

I. Managementebene

- Logistiknetzwerke und SCM - Controlling von Logistikprozessen - Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen - Führung und Organisation

- Strategien und Methoden der Kundenintegration - E-Business-lösungen in Logistikunternehmen

- E-Commerce – E-Logistics: Anforderungen an Logistikunternehmen

- Innovationsmanagement

- Sicherheit im Netz - Zollabwicklung - Tracking und Tracing - Auftragsmanagement

- mobile Datenkommunikation - logistische Vorgänge im Seehafen - E-Procurement - Kostenrechnung

Fremdsprachenkenntnis

Kaufm. / gewerbl.-technische Mitarbeiter: Ausführung

Mittlere und untere Führungsebene: Stra-

tegieumsetzung

Entscheider: Strategie-

entwicklung:

Funktions- und hierarchieübergreifend ist festzustellen, dass grundlegende IT-Qualifikationen von den Beschäftigten auf allen Ebenen gefordert sind. Als bemerkenswerter Trend, den auch die Weiterbil-dung zu berücksichtigen hat, ist eine Verlagerung von Verantwortung „nach unten“ zu konstatieren.

7

Page 9: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

4. Experteninterviews mit Anbietern von Logistiksoftware Aus der Sicht der Anbieter von Logistiksoftware sind folgende Bereiche besonders weiterbildungsre-levant:

• Für Führungskräfte: Schnittstellen zwischen technischem Überblickswissen und betriebswirt-schaftlichen Fragestellungen.

• Für operatives Personal: PC-Grundwissen und Handhabungskenntnisse für logistische Pro-grammanwendungen; Zusammenhangswissen und Kenntnis log. Prozessketten; Soft Skills.

Das nach Auffassung der Experten bestehende „Weiterbildungsdilemma“ – die Bewältigung des Strukturwandels erfordert verstärkte Weiterbildung, bindet aber zugleich alle vorhandenen personellen Ressourcen – kann durch neue Formen des elektronisch gestützten Learnings on Demand (E-Learning) entschärft werden. Die Führungskräfte können zu einer Intensivierung der Weiterbildung motiviert werden, wenn ihnen der hohe Stellenwert bewusst gemacht wird, dem eine gezielte Personalentwicklung für die Positionie-rung des Unternehmens in den ‚neuen Märkten’ für Logistik-Services zukommt. Dazu bedarf es eines offensives Bildungsmarketings und der Entwicklung von Angeboten der „qualifizierenden Beratung“ für die Unternehmen. Kriterien für die Konzeptionierung von Weiterbildungsangeboten Grundsätzlich sind bei der Konzeptionierung von Weiterbildungsangeboten für die Zielgruppe aus bedarfsanaly-tischer Sicht folgende Aspekte zu berücksichtigen:

• Die Programmstruktur muss sich an den zentralen Entwicklungstrends der Logistik orientieren. • Ausgangspunkt der Qualifizierung sind die betrieblichen Bereiche, in denen Defizite auf Seiten der Hu-

manressourcen liegen, die der Bewältigung des Innovationsprozesses in der Speditions-/Logistkbranche entgegenstehen.

• Die Qualifizierung ist prospektiv anzulegen: Sie muss sich auf die Kompetenzen richten, die die Leis-tungsprofile von Logistik-Dienstleistern im Zuge des Innovationsprozesses zukünftig aufweisen müs-sen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

• Die Angebote zur Qualifizierung müssen sich durch eine zielgruppenorientierte Schwerpunktsetzung auszeichnen (Entscheider, Personal der mittleren und unteren Führungsebene, Personal auf der opera-tiven Ebene).

8

Page 10: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

2 Zielsetzung, Design und Methode der Untersuchung Das zentrale Ziel der Untersuchung bestand darin, den Qualifizierungsbedarf in der Speditions- und Logistikbranche im Land Bremen zu erheben, um den Anbietern von Weiterbildung eine verlässliche Grundlage für die Konzeptionierung einer Angebotsstruktur für eine bedarfsgerechte und zukunftsori-entierte Qualifizierung der Beschäftigten bereit stellen zu können. Aufgrund der Anforderungen, die an eine wissenschaftliche Bedarfsanalyse gestellt werden, wurde ein mehrdimensionales Untersuchungsdesign entwickelt, das folgende Elemente beinhaltet:

• Die Grundlage für eine empirische Bedarfserhebung besteht in der Kenntnis des Untersu-chungsfeldes; dazu wurden umfassende sekundäranalytische Studien und Recherchen durch-geführt; diese wurden ergänzt durch ausführliche Gespräche mit Branchenexperten aus der Wirtschaftsregion Bremen.

• Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse wurde eine empirische Erhebung konzipiert, die drei Komponenten aufweist: 1.) Befragung von Führungskräften aus Speditions- und Logistikunternehmen mittels eines standardisierten Fragebogens. 2.) Befragung von Marktbeobachtern/Experten mittels eines teilidentischen Fragebogens 3.) Interviews mit Anbietern von Logistiksoftware. Zu den empirischen Analyseschritten wurde ein jeweils zielgruppenspezifisches Befragungs-instrumentarium entwickelt.

2.1 Befragung von Unternehmen Den Kern des empirischen Teils der Untersuchung bildet die Unternehmensbefragung. Ein wichtiger Bestandteil dieser Untersuchung besteht - neben der Erhebung des Weiterbildungsbedarfs - darin, den Status Quo und die Entwicklungsperspektiven der Anbieterbranche speditioneller und logistischer Dienstleistungen zumindest in Form einer „Momentaufnahme“ zu erfassen. Um möglichst viele Unternehmen ansprechen zu können und die Untersuchung auf eine breite Basis zu stellen, wurde die Befragung in enger Kooperation mit dem Verein Bremer Spediteure e.V. durchgeführt. Die Befragung wurde den Mitgliedsunternehmen durch ein Rundschreiben des Vereins angekündigt, in dem explizit auf den Kontext die Befragung, das Projekt LogSolutions Bremen, hin-gewiesen wurde. Der mit dem Verein Bremer Spediteure e.V. inhaltlich abgestimmte umfangreiche Fragebogen wurde zunächst in einem Expertenkreis evaluiert und optimiert. Er beinhaltet in seinem ersten Teil Fragen zum Unternehmen :

- Anzahl der Beschäftigten - Stufe der Wertschöpfungskette - Geschäftsfelder und Dienstleistungsangebot - Informationstechnische Ausstattung - Internet- und E-Business-Anwendungen

Der zweite Teil richtet den Fokus auf die Einschätzung des Weiterbildungsbedarfs aus der Sicht der Befragten; dabei wurde differenziert zwischen den Bereichen

• Entscheider/Management - Bereich Organisations-/Strategieentwicklung - PC-/IT-Anwendungen für Führungskräfte

9

Page 11: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

• Operative Ebene: Kaufmännische und gewerblich-technische Ausführung

- EDV allgemein/Standardanwendungen - IT- und Internet-Anwendungen - überfachlicher Bereich

Zu den einzelnen Fragen vorgegeben wurden

• Thematisch abgegrenzte Qualifizierungsfelder, von denen aufgrund sekundäranalytischer Stu-dien und Recherchen davon ausgegangen werden konnte, dass sie für die Logistikbranche ak-tuell und/oder zukünftig eine hohe Relevanz aufweisen.

• jeweils eine Skala von 1 = sehr niedrig bis 7 = sehr hoch für den Weiterbildungsbedarf „heu-te“ bzw. „künftig“.

Der Fragebogen wurde an ca. 180 Speditionsunternehmen und Logistikdienstleister im Land Bremen verschickt. Das an die Unternehmensführungen gerichtete Anschreiben enthielt noch einmal eine Kurzdarstellung des Projekts und Hinweise auf die Ansprechpartner von LogSolutions. Um einen möglichst hohen Rücklauf zu erzielen, wurde nach Ablauf der Antwortfrist eine „Erinne-rungsaktion“ per Telefon bzw. E-Mail durchgeführt. Insgesamt gingen 39 auswertbare Fragebögen ein; das entspricht einer Rücklaufquote von mehr als 20 Prozent. 2.2 Befragung von Marktbeobachtern Parallel zur Unternehmensbefragung wurden bundesweit Marktbeobachter, also Fachleute aus dem Speditions- und Logistikbereich befragt: Experten in wissenschaftlichen Instituten, Weiterbildungsein-richtungen, Organisationen und Verbänden etc. wurden dazu per E-Mail mit einem individuellen An-schreiben angesprochen; als Attachment wurde ihnen ein mit der Unternehmensbefragung teilidenti-scher Fragebogen zugesandt. Als Ergebnis dieser Aktion liegen 32 beantwortete Fragebögen vor. Die Gruppe der Marktbeobachter setzt sich wie folgt zusammen: Wissenschaft und Forschung

8

Unternehmensberatungen mit Schwerpunkt Spedition/Logistik

7

Aus- und Weiterbildung

7

Branchenverbände und Organisati-onen mit hohem Branchenbezug

6

Anbieter von Speditions- und Lo-gistiksoftware

4

Die Auswertung der beantworteten Fragebögen (Unternehmen und Marktbeobachter) erfolgte mittels SPSS, einem in der empirischen Sozialforschung gebräuchlichem Computerprogramm zur statisti-schen Datenanalyse. Die Ergebnisse des empirischen Teils sind nicht repräsentativ, besitzen aber aufgrund des qualitativ orientierten Analysedesigns der Untersuchung eine hohe Aussagekraft („Quasi-Repräsentativität“).

10

Page 12: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

2.3 Interviews mit Logistikexperten Ein weiterer Zugang zur Bestimmung der Qualifikationsbedarfe, die mit der Implementation und der Anwendung von Software für die Logistikbranche verbunden sind, bestand in ausführlichen Experten-interviews. In diesem Kontext wurden insgesamt 10 ausführliche Gespräche mit Experten aus Wissen-schaft und Forschung, aus Verbänden sowie mit Anbietern von Logistiksoftware (Anzahl: 5) geführt und unter systematischen Gesichtpunkten für die QBA ausgewertet. In den folgenden Ausführungen werden die Ergebnisse der sekundäranalytischen Studien und empiri-schen Untersuchungen im Einzelnen dargestellt.

11

Page 13: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

3 Die Speditions- und Logistikbranche: Definitionen, Daten und Trends Um die Ergebnisse der Befragung von Unternehmen und Marktbeobachtern in den Kontext der aktuel-len Branchenentwicklung einordnen und in ihren Konsequenzen besser beurteilen zu können, werden im Vorfeld dazu einige Daten und Trends dargestellt. Sie betreffen • die aktuellen Marktzahlen und die wirtschaftlichen Perspektiven sowie • die Entwicklung der qualitativen Trends in der Speditions- und Logistikbranche. Box 1: Definitionen: Logistik bezeichnet die Planung, Durchführung und Kontrolle des Flusses und der Lagerung von Waren sowie die Übermittlung der dazu gehörigen Informationen zwischen Versender und Empfänger. Logistikdienstleister sind Unternehmen, die für fremde Auftragnehmer diese Funktionen wahrnehmen. Sie fungieren als Organisatoren von komplexen Warenverteilungs- und Beschaffungssystemen in Industrie- und Handelsunternehmen. Die Modellierung der Logistikkette durch den Dienstleister ermöglicht eine Verbundleis-tung von Verpackung, TUL-Prozessen (TUL = Transport, Umschlag, Lagerei) und der Informationsübermittlung.4 Kontraktlogistik ist die Planung und Realisierung logistischer Dienstleistungspakete für einen Kunden mit langfristiger Vertragslaufzeit und erheblichem Volumen. Es beinhaltet die Planung, Steuerung, Durchführung und Kontrolle aller Logistikkomponenten für einen Geschäftsbereich in einem geschlossenen Logistiksystem. Spediteure decken einen zentralen Baustein in der Logistikkette ab: Sie fungieren als Versender von Gütern im Auftrage Dritter (Intermediär zwischen Verladern, die Beförderungsleistung nachfragen, und Frachtführern). Dabei wickeln sie sowohl den Informations- als auch den Güterfluss ab, unabhängig davon, ob sie einen Dienstleister beauftragen oder durch Selbsteintritt die Transport-, Umschlag- und Lagerfunktionen wahrneh-men. Im Rahmen dieses weit gefassten Aufgabengebietes agieren sie hauptsächlich in der Beschaffungs-, Di-stributions- und Ersatzteillogistik. In dieser Rolle erfüllen sie drei wertschöpfende Funktionen: - Nachfragebündlung und Disposition - Integration der Prozessketten und - Risikomanagement. E-Business: E-Business umfasst die Unterstützung der Prozesse und Beziehungen zwischen Geschäftspartnern, Mitarbeitern und Kunden durch elektronische Medien. Dabei nimmt das Internet mit seiner grafischen Oberflä-che des WWW eine Schlüsselstellung ein. E-Logistics: Elektronisch unterstützte Steuerung und Koordinierung von Waren- und Datenströmen. Als solche beinhaltet sie die strategische Planung und Entwicklung aller für die elektronische Geschäftsabwicklung erfor-derlichen Logistiksysteme und -prozesse sowie deren administrative und operative Ausgestaltung für die physi-sche Abwicklung. Da E-Logistics auf die Vernetzung und Integration logistischer Prozesse und Schnittstellen abzielt, werden ganzheitliche Informationssysteme benötigt, um die beteiligten Partner der Supply Chain über-greifend zu koordinieren und zeitoptimal zu steuern.5 SCM (Supply Chain Management): SMC deckt eine unternehmensübergreifende Wertschöpfungskette ab. Entscheidungsrelevante Informationen fließen (ohne Medienbrüche) zwischen den Wertschöpfungsstufen und stehen allen Geschäftspartnern zur Verfügung. Organisation und Management diese Wertschöpfungskette er-fordern neueste IT und die Koordination verschiedener Marktteilnehmer

4 Vgl. Logistik und E-Commerce. Konzepte für Ballungszentren. Eine Studie des Fraunhofer IML im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen; o.O, o.J.; S. 158f 5 Vgl. Baumgarten, H.: E-Logistics – Erfolgsfaktor für das Management in Industrie und Handel; in: E-Logistics (Sonderausgabe des Fachmagazins Logistik für Unternehmen); 2000; Heft 1; S. 31

12

Page 14: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

3.1 Aktuelle Marktzahlen Die Logistik ist eine Wachstumsindustrie, deren Potenziale bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Im Jahr 2000 wurden in Westeuropa für Logistikdienstleistungen (Transport, Lagerhaltung und wert-schöpfende Zusatzaktivitäten wie z.B. Verzollung oder Sendungsverfolgung) rund 522 Mrd. USD ausgegeben. IDC-Schätzungen zufolge wird der europäische Logistikmarkt auch weiterhin stark wachsen – bis 2005 um durchschnittlich jährlich 3,3% auf 613 Mrd. USD.6 Abb. 1: Entwicklung des Marktes für Logistik-Services in West-Europa: Logistikservices gesamt Ausgaben in Mrd. USD

522539

554573

593

613

2000 2001 2002 2003 2004 2005

3,3%

Quelle: IDC Als Faktoren, die der Nährboden für dieses Wachstum sind, können

• die weitere Globalisierung der Märkte und die zunehmende internationale Arbeitsteilung, • die weltweite Verbreitung des E-Commerce, d.h. des Internethandels sowie • die wachsende Tendenz zum Outsourcing von Beschaffungs-, Lager- und Distributionslogistik

bei Handels- und Industrieunternehmen identifiziert werden.

13

6 Vgl. Müller, J.; Neumann C.-S.: Logistik - Digitale Plattformen verändern das Speditionsgeschäft; www.digitaltransformation.de

Page 15: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Dabei kommt dem Outsourcing ein besonders hoher Stellenwert zu: Nach IDC-Schätzungen wird im Outsourcing-Segment mit einem jährlichen durchschnittlichen Wachstum von 13,3% zu rechnen sein. Abb. 2: Entwicklung des Marktes für Logistik-Services in West-Europa: Logistik-Outsourcing Ausgaben in Mrd. USD

2933

3742

4754

2000 2001 2002 2003 2004 2005

13,1%

Quelle: IDC Besonders Großunternehmen konzentrieren sich zunehmend auf ihr Kerngeschäft und lagern logisti-sche Prozesse aus; komplexe Aufgaben wie das Supply Chain Management (SCM) werden auf externe Spezialisten übertragen, deren Kernkompetenzen auf diesem Gebiet liegen. Der Anteil der Unterneh-men, die bereits Logistikprozesse auslagern, liegt bei Handelsunternehmen bei ca. 10 Prozent und bei Industrieunternehmen bei ca. 20 Prozent. „Die Anforderungen gehen dabei zunehmend in Richtung einer dauerhaften und in die internen Abläufe integrierten Serviceleistung, der Kontraktlogistik.“7 Allein für das Segment der Kontraktlogistik wird das Auslagerungspotenzial in Deutschland auf ca. 45 Mrd. Euro geschätzt; derzeit beträgt der Outsourcinganteil etwa 15 Mrd. Euro. 8 3.2 Trends der Entwicklung des Marktes für logistische Dienstleistungen Die Tendenz zum Outsourcing logistischer Funktionen ist ein wesentlicher Treiber für den Struktur-wandel der Branche für logistische Dienstleistungen: Von Speditionen und Logistikern wird die Fähigkeit verlangt, neben der Beförderung von Gütern, der Organisation von Warenströmen sowie der transportvorbereitenden und -ergänzenden Tätigkeiten, auch die inner- und zwischenbetrieblichen Güterströme zu optimieren. Das Kerngeschäft der Spediteu-re, die Organisation und Abwicklung von Gütertransporten durch Vermittlung fremder oder durch Nutzung eigener Umschlagsanlagen, Lagerkapazitäten und Transportmittel, wird dadurch nicht hinfäl-lig; in dem Umfang allerdings, wie logistische Funktionen in der gewerblichen Wirtschaft ausgelagert werden, entsteht ein neuer Aufgabenbereich für Spediteure: Die Organisation von logistischen Ketten. „Neben Planung, Steuerung und Kontrolle von Transport-, Lager- und Umschlagsprozessen umfasst dies die Organisation von Warenverteilungs- und Beschaffungssystemen für Industrie und Handel. Dies zeigt sich auch darin, dass der Anteil der Spediteure, die logistische Leistungen anbieten, deutlich steigt. Während 1995 der Anteil der Spediteure mit einem logistischen Angebot bei gut 20% lag, offe-rieren heute mehr als die Hälfte aller Betriebe entsprechende Leistungen.“9 Dennoch besteht hier ein hoher Innovationsbedarf, da nach wie vor festzustellen ist, dass das Produkt-portfolio vieler mittelständischer Unternehmen immer noch stark von klassischen Transport-, Lager-

7 Horn, C.: Kontraktlogistik. In FM, 6/01 8 Vgl. Deutsche Logistik-Zeitung, 56. Jahrgang/Nr. 131 vom 2. Nov. 2002 9 Arnold-Rothmaier, H.: Spedition und Logistik. Trotz schwacher Wirtschaftskonjunktur nach wie vor ein Wachstumsmarkt. In: ibv, Nr. 39 vom 25. September 2002. Dieser Anteil dürfte zum gegenwärtigen Zeitpunkt bereits über diesem Wert liegen.

14

Page 16: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

und Umschlagleistungen geprägt ist, obwohl die Tendenz zur Übernahme von Mehrwertleistungen (Kontraktlogistik) unübersehbar geworden ist. E-Business und E-Logistics Innerhalb logistischer Prozesse, also der Planung, Durchführung und Kontrolle des Flusses und der Lagerung von Waren sowie der Übermittlung der dazu gehörigen Informationen, kommen zunehmend E-Business-Lösungen zum Einsatz. Unter E-Business zu verstehen sind alle Formen der Abwicklung von Geschäftsprozessen mittels elektronischer Informations- und Kommunikationssysteme über das Internet zu verstehen. Zur Kennzeichnung des Einsatz der Systeme zur Steuerung und Optimierung der gesamten logisti-schen Kette (Supply Chain Management) wird der Begriff E-Logistics verwendet. Aufgrund der Querschnittsfunktion, die die Planung und Steuerung von Waren- und Informationsströmen in und zwischen den Unternehmen einnimmt, werden in Handels- und Industrieunternehmen in wachsendem Umfang E-Logistics Applikationen, also E-Business-Anwendungen für den Logistikbereich, imple-mentiert. „Die Bedeutung des Internet für alle geschäftlichen Prozesse wächst weiter. Dies gilt in besonderem Maße für die Logistik. Die Nachfrage nach E-Logistics-Lösungen ist überproportional gewachsen.“1011 E-Logistics findet im B2B- Bereich primär über Online-Marktplätze statt. Hier hat sich in den vergan-genen Jahren eine Vielzahl von Portalen und Marktplätzen etabliert. Mittlerweile existieren weltweit rund 1.600 Marktplätze, knapp 200 davon wurden in Deutschland gegründet.12 Darunter befindet sich auch eine Reihe von Marktplätzen, die speziell an den Bedürfnissen der Logistik orientiert sind. (Ein Beispiel dafür ist in der Box 2 zu finden.)

10 Dies ist auch ein zentrales Ergebnis der Studie "eLogistics Facts 1.0", die die Deutsche Post World Net in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut Materialfluss und Logistik (IML) erstellt hat: Quelle: www.cybiz.de 19.10.01 11 Ein weiteres Indiz dafür ist die Entwicklung des Marktes für Logistiksoftware-Anwendungen, der nach IDC-Schätzungen bis zum Jahr 2004 eine Wachstumsrate von ca. 30 Prozent aufweist. IDC Press Release vom 25.04.2002; www.idc.com 12 Vgl. Pixelpark Austria GmbH; Zentrum für Logistik und Unternehmensplanung (ZLU) GmbH; Technische Universität Berlin, Bereich Logistik: Chancen und Risiken für Logistikdienstleister durch neue Beschaffungs-konzepte, Endbericht Teil 1, Wien 2002

15

Page 17: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Box 2: Online-Marktplätze für Logistik Neben Handelsmarktplätzen sind seit einigen Jahren eine Vielzahl von Logistikmarktplätzen im Internet ent-standen. Sie basieren auf unterschiedlichen Konzepten, die von reinen Frachtbörsen bis hin zu komplexen An-geboten reichen, die den gesamte logistischen Prozess (von der Auftragsannahme über die Disposition und die Abwicklung bis hin zur Abrechnung) durch IT-Lösungen unterstützen. Beispiel für einem Logistikmarktplatz:

„Die Ansätze moderner Logis-tikmarktplätze im Internet gehen über das Dienstleis-tungsspektrum der herkömm-lichen Frachtenbörsen weit hinaus... Während die traditi-onellen Frachtenbörsen auf Basis eines "schwarzen Bret-tes" den Kontakt zwischen Auftraggeber und Transpor-teur herstellen, haben die neuen Internetmarktplätze zum Ziel, durch innovative Handelsmechanismen und attraktive Zusatzdienstleis-tungen - bis hin zur Integrati-on der von den Nutzern ver-wendeten Inhouse-Systeme - den Logistikhandel im Internet effektiver, schneller und vor allem sicherer zu machen. Das Angebot der meist noch jungen Logistikmarktplätze im Internet richtet sich an Verla-der, Spediteure und Fracht-führer. Wichtigste Gemein-samkeit: Der Frachtenhandel findet direkt online auf der Plattform statt.“13

Insbesondere große Speditions- und Logistikunternehmen, die die Planung, Durchführung und Kon-trolle logistischer Prozesse als eigenständige Dienstleistung erbringen, sind die Vorreiter der innovati-ven Marktrends in der Logistik. Der Einsatz von E-Business Lösungen, die auf logistische Geschäfts-prozesse gerichtet sind, ist aber für die gesamte Branche, d.h. auch für die mittelständischen Unter-nehmen auf dem Wege dazu, sich als allgemeine Wettbewerbsbedingung zu etablieren. 4PL- Die Zukunft der Logistikdienstleister? Die hier nur kurz beschriebenen Trends der Entwicklung bilden die Grundlage der aktuell von Logis-tikexperten durchaus kontrovers geführten Debatte14 um die Weiterentwicklung von Logistik-dienstleistern zu 4PL: 4PL – „Forth Party Logistic Provider“ (siehe dazu auch Box 3) bezeichnet ein neues Geschäftsmodell dessen grundlegendes Konzept darauf beruht, dass der Logistikdienstleister als vierte Partei neben Verladern, Spediteuren und Frachtführern im Logistikgeschehen für den Kunden die Steuerung der Supply Chain übernimmt.

13 Meier, V. S.: Anforderungen an Logistikmarktplätze; www.mylogistics.net 14 Siehe z.B. Rudolf W.: Supply Chain Management: Der 4PL im Praxistest; www.mylogistics.net; Hoffmann, M.: Warenfluss im Griff. In: eCommerce Magazin 10/02, S. 16ff; www.e-commerce-magazin.de

16

Page 18: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Bestand die Rolle des 3PL („Third Party Logistic Provider“) darin, als Outsourcing-Partner für seinen Auftraggeber Aufgaben wie Transport, Lager, Umschlag und Mehrwertdienste wie Konfektionierung oder Montage zu übernehmen, so haben 4PLs die Aufgabe, Unternehmen oder Unternehmensteile durch Anwendung neuer Technologien so mit einander zu verknüpfen, dass ein möglichst reibungslo-ser Wertschöpfungsprozess entsteht. (Siehe Abb. 3 in der die Branchenentwicklung aus der Sicht eines Logistikanbieters dargestellt ist.) „Der 4PL-Dienstleister übernimmt die Planung und Steuerung aller logistischen Aktivitäten vom Lie-feranten bis zum Endkunden. Dies setzt gewachsene Kompetenzen im Aufbau und in der Ausgestal-tung leistungsfähiger Informationssysteme voraus. 4PLs übernehmen damit eine führende Rolle beim Management von Netzwerken und Supply Chaines.“15 Abb. 3: Entwicklung der Logistik-Services

Quelle: TXLOGISTK (www.txlogistik.de) Auch wenn bisher nach dem derzeitigen Kenntnisstand in Europa noch keine wirklichen 4PLs existie-ren,16 verdeutlicht die Debatte die Entwicklungsrichtung der Branche: Gefordert sind seitens der Auf-traggeber aus Handel und Industrie zunehmend komplexer werdende Dienstleistungen, die ein hohes Niveau des Einsatzes von Informations- und Kommunikationstechnologien, namentlich des Internet voraussetzen.

15 Machtübernahme der 4PLs?; www.echainlogistics.com 16 „Aktuelle Untersuchungen des Zentrums für Logistik und Unternehmensplanung gemeinsam mit dem Bereich Logistik der Technischen Universität Berlin haben gezeigt, dass aktuell kein Dienstleistungsunternehmen allen Kriterien und Anforderungen zum 4PL genügt. Es gibt jedoch mehr als sechzig Unternehmen in Europa, die auf dem Wege sind, 4PL-Unternehmen für spezifische Teilprozesse zu werden.“ Quelle: Baumgarten; Competence Site, Netskill AG/TU Berlin, Bereich Logistik

17

Page 19: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Box 3: „Woran hapert es denn bei den Logistikern? Wir haben in Logistikprojekten heute viel höhere Trainingsanforderungen als noch vor zwei Jahren. Die Men-schen – ob beim Logistikdienstleister oder beim Auftraggeber – sind zum Teil gar nicht darauf eingestellt, im Verbund Leistungen miteinander zu erbringen. Deshalb sehe ich einen ganz wichtigen neuen Trend im Training für Change Prozesse. Wir müssen die Menschen fit machen für die Anforderungen im E-Commerce.“17 ZLU-Geschäftsführer L. Straube

Verbunden damit sind neue Anforderungen an das Know-how in den Unternehmen sowie an die Ein-stellungen und Haltungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter; dies betrifft sowohl das Management als auch das Personal auf der operativen Ebene. Eine besonders dringliche Aufgabe scheint darin zu bestehen, bei den Dienstleistern einen umfassen-den Prozess des Umdenkens einzuleiten: Es gilt, die oft noch vorherrschende „Spediteursmentalität“18 zu überwinden. An die Stelle des Selbstverständnisses eines Intermediärs im Güterversand muss das Bild eines Dienstleisters treten, der logistisches Know-how und moderne Informationstechnik dafür einsetzt, im Verbund mit seinen Kunden und anderen Dienstleistern Prozessketten zu steuern.

17 Ebd. 18 Siehe Interview von Logistik heute mit ZLU-Geschäftsführer Dr. Ing. Frank Straube; www.logistik-heute.de/zlu.htm

18

Page 20: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Box 4: Logistik und E-Business - Quo vadis? Die sich aktuell andeutenden und für die Zukunft relevanten Entwicklungen, mit denen die Logistik in Handels- und Industrieunternehmen konfrontiert ist, und die Aufgaben, die daraus für Logistikdienstleister resultieren-den, sind in den folgenden Ausführungen eines führenden Logistikexperten beschrieben: „Prozessorientierung in der Wertschöpfungskette Die Prozessorientierung und die Durchgängigkeit der Wertschöpfungskette ermöglicht bereits bei der Konzepti-on von Produkten, die Anforderungen der werterhaltenden Recyclingmöglichkeiten zu berücksichtigen und im Zuge dessen auch den Versorgungs- und den Auftragsabwicklungsprozess darauf auszurichten. Diese ganzheit-liche Betrachtungsweise erlaubt eine bereichsübergreifende Optimierung über die gesamte Prozesskette. Sie stellt daher in besonderem Maße nicht nur für global vertretene, sondern auch für mittlere und kleine Industrie-, Handels-, Dienstleistungs- und Logistik-Dienstleistungs-Unternehmen eine erfolgversprechende Strategie zur Erfüllung der stetig wachsenden Anforderungen dar. Fusionen und Kooperation in horizontalen Netzwerken Angesichts der wachsenden Wettbewerbsintensität und Globalisierung von Unternehmenstätigkeiten sehen viele Unternehmen nach wie vor in Fusionen und Übernahmen eine wesentliche Strategie, um langfristig die eigene Existenz zu sichern. Die Mehrzahl der Fusionen oder Unternehmenskäufe dient der Stärkung des alten oder dem Aufbau eines neuen Kerngeschäfts. Globale Partner ermöglichen den Zugang zu neuen Ressourcen und Märk-ten, die Schaffung einer globalen Präsenz und eine Immunisierung gegen ökonomische Krisen in einzelnen regionalen oder nationalen Märkten. Durch den Aufbau globaler Netzwerke können Synergie- und Skaleneffekte in vielen Unternehmensbereichen genutzt sowie weitreichende Rationalisierungspotenziale erschlossen werden. Verringerung der Fertigungstiefe und Aufbau vertikaler Netzwerke Die Konzentration auf Kernkompetenzen und die Reduzierung der Wertschöpfungstiefe ist auch weiterhin bei der Planung und Realisierung insbesondere logistischer Systeme eine häufig angewendete Strategie. Der Trend zur Verschlankung von Unternehmen und zum kooperativen Zusammenschluss in vertikalen Netzwerken hat die Wertschöpfungsketten in vielen Branchen grundlegend verändert. Klare Abgrenzungen von Konkurrenten, Liefe-ranten und Kunden werden immer häufiger ersetzt durch die wechselseitige Verflechtung von Wertschöpfungs-aktivitäten. Die zunehmende Verlagerung ursprünglicher Produktionsaufgaben in den Bereich der Beschaffung und der daraus resultierende Zuwachs an Modul- und Systemlieferanten hat die Bedeutung von vertikalen Ko-operationen bezogen auf die Produktentwicklung drastisch gesteigert. E-Business und Kundenintegration E-Business eröffnet Unternehmen nicht nur einen neuen Vertriebskanal, sondern verlagert darüber hinaus die Initiative in den Wertschöpfungsnetzen zum Endkunden. Das Internet dient als Front-End in der Supply Chain, das durch eine effiziente persönliche Kundenkommunikation ergänzt wird. Mit zunehmenden E-Business-Aktivitäten werden flexible Logistiklösungen immer wichtiger. Die heutige Technologie ermöglicht die Potenziale in den Wertschöpfungsnetzwerken zu heben. Eine durchgängige Informationstransparenz über alle Wertschöp-fungsstufen und damit ein E-Supply Chain Management können realisiert werden. Durch E-Business kann die Kundenintegration und -bindung nachhaltig gesteigert werden. Customer Relationship Management-Systeme setzen direkt hinter den Internet-Applikationen für die Transaktionen auf. Sendungsverfolgungssysteme schaf-fen für den Kunden Transparenz. Und hoher Logistikservice im Fulfillment bewirkt beim Kunden eine hohe Zu-friedenheit, die in der Regel zum Wiederkauf bzw. der Weiterführung der Geschäftsbeziehung führt. Einsatz spezialisierter Logistik-Dienstleister Der Logistik-Dienstleister ist zunehmend für die gesamte Auftragsabwicklung bis hin zum After-Sales-Service verantwortlich. Dabei wird er in viel stärkerem Maße als bisher zum Partner der produzierenden Wirtschaft, des Handels und der Dienstleistungsunternehmen. Systemdienstleister (3PL-Provider) und Systemintegratoren (4PL-Provider) mit Eigenverantwortung und Gestaltungsfreiheiten für große Teile der Wertschöpfungskette werden daher in Zukunft den Markt der Logistik-Dienstleister bestimmen. 4PL haben die Aufgabe, Unternehmen oder Unternehmensteile durch Anwendung neuer Technologien so miteinander zu verknüpfen, dass ein mög-lichst reibungsloser Wertschöpfungsprozess entsteht. Der Dienstleister übernimmt die Planung und Steuerung aller logistischen Aktivitäten vom Lieferanten bis zum Endkunden. Dies setzt gewachsene Kompetenzen im Aufbau und in der Ausgestaltung leistungsfähiger Informationssysteme voraus und verlangt nach einer strategi-schen Neuausrichtung der Logistik-Dienstleister.“19

19 Logistik und E-Business - Quo vadis? von Prof. Dr.-Ing. Baumgarten (Netskill AG/TU Berlin, Bereich Logistik)

19

Page 21: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

4 Ergebnisse der Unternehmensbefragung - Strukturdaten Zum richtigen Verständnis der Ergebnisse der Auswertung der empirischen Analyse und der Interpre-tation der erhobenen Daten bedarf es einer kurzen methodischen Vorbemerkung: Auch wenn die Unternehmensstichprobe und die Befragung von Marktbeobachtern und Experten kei-ne Repräsentativität im strengen sozialwissenschaftlichen Sinn für sich in Anspruch nehmen können, ist es gerechtfertigt, die Ergebnisse der Befragung als „harte“ Indizien für aktuelle Entwicklungen zu interpretieren. Dies gilt in erster Linie für die qualitativen Aspekte der Erhebung: Zum einen weist die Anzahl der befragten Unternehmen und Personen eine Größe auf, die Verallgemeinerungen durchaus zulässt. Zum anderen zeigt sich bei den Fragen zum Weiterbildungsbedarf ein hoher Grad an Homo-genität im Antwortverhalten, der darauf hindeutet, dass bei den Befragten in qualitativer Hinsicht ver-gleichbare Einschätzungen vorliegen, und somit auch verallgemeinernde Aussagen zulässig sind. Insbesondere die hier getroffenen Aussagen zu qualitativen Fragestellungen können daher als reprä-sentativ im Sinne der Abbildung vorliegender Trends angesehen werde („Quasi-Repräsentativität“). 4.1 Strukturdaten 1:

Unternehmensgröße, Kerngeschäftsfelder und Dienstleistungsangebot Daten zu den Teilnehmern des Samples - Zusammensetzung der Betriebsstichprobe Die Unternehmen der Stichprobe verteilen sich auf die folgenden Größenklassen:

• 37 Prozent der Unternehmen beschäftigen 1-49 Mitarbeiter • 47 Prozent beschäftigen 50-199 Mitarbeiter • mehr als 200 Mitarbeiter sind lediglich in 16 Prozent der Unternehmen anzutreffen.

Abb. 4: Unternehmensgröße nach Anzahl der Beschäftigten

3

11

18

42

1-19 20-49 50-199 200-999 mehr als 1000

n = 38 (keine Nennung: 1) IAW 2002 In der Branche waren im Jahr 2000 in Deutschland nach Angaben des Bundesverbandes Spedition und Logistik (BSL) etwa 19.400 Unternehmen tätig. Davon wiesen 68 Prozent eine Betriebsgröße von höchstens 50 Mitarbeitern auf; durchschnittlich waren 71 Personen pro Betrieb beschäftigt. Die Kon-zentration steigt jedoch stetig: Bereits in den letzten Jahren hat sich die Zahl der Kleinunternehmen deutlich reduziert und im Jahr 1999 entfielen auf 90 Prozent der Unternehmen lediglich 20 Prozent des Branchenumsatzes (DG-Bank 1999).

20

Page 22: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Insgesamt sind in den Unternehmen der Stichprobe etwa 12.800 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt; davon arbeiten ca. 60 Prozent in gewerblich-technischen Bereichen. Zu berücksichtigen ist bei diesen Angaben, dass in einem Großunternehmen mit ca. 8000 Beschäftigten 80 Prozent in gewerblich-technischen Funktionen tätig sind. Sieht man von diesem Unternehmen ab, dann beträgt der Anteil der technisch-gewerblichen Arbeit-nehmer/innen ca. 25 Prozent. 18 Unternehmen beschäftigen ausschließlich Mitarbeiter/innen im kauf-männischen Bereich. Obwohl innerhalb der IAW-Stichprobe die kleinen Unternehmen offensichtlich unterrepräsentiert sind,20 spiegeln die Daten die nach wie vor die mittelständische Prägung der Branche wider. Kerngeschäftsfelder der Unternehmen Die Unternehmen des Samples sind ausnahmslos der Branche für logistische Dienstleistungen (Spedi-tion und Logistik) zuzuordnen. Im Einzelnen geben sie an, dass ihre Kerngeschäftsfelder im wesentli-chen in den Bereichen

• Spedition / internationale Spedition (46%) • Logistik (36%) • Transport / Verkehr (36%)

liegen. Abb. 5:Leistungsportfolio der Unternehmen

18

14

14

8

7

7

7

5

2

2

13

Spedition / internationale Spedition

Logistik

Transport / Verkehr

Lagerei

Seefracht

Luftfracht

Projektmanagement

Umschlag

Verpackung

Hafenw irtschaft

Sonstige

n = 39 IAW 2002 Zwei Drittel der Unternehmen nennen mehrere Kerngeschäftsfelder; für 12 der Unternehmen, die Spedition als Kerngeschäftsfeld angeben, ist dies auch das einzige Geschäftsfeld.

20 37% gehören der Kategorie bis 49 Beschäftigten an gegenüber 68%, die vom BSL für 2000 genannt werden; die durchschnittliche Mitarbeiterzahl beläuft sich auf 128 Personen (BSL = 71 Personen)

21

Page 23: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Leistungsschwerpunkte der Unternehmen Zur Systematisierung des Dienstleistungsangebots der Speditionsunternehmen und Logistik-dienstleister wurde aufgrund der Nennungen der Unternehmen zu ihren Geschäftsfeldern und den Stu-fen der Wertschöpfungskette, die ihr Dienstleistungsangebot umfasst, eine Zuordnung nach den fol-genden Kriterien vorgenommen:21 Logistikdienstleister

Merkmale

Einzeldienstleister - universelle logistische Einzelleistung - großer, oft anonymer Kundenkreis - unterschiedliche Dauer der Geschäftsbeziehungen - Leistungsangebot z.B.: Straßentransporte, Lagerung

Spezialdienstleister - auf das Produkt spezialisierte logistische Einzelleistung - begrenzter Kundenkreis - relativ stabile Geschäftsbeziehungen - Leistungsangebot z.B.: Schwerguttransporte

Verbunddienstleister - Aufbau und Betrieb offener Verbundsysteme - großer, meist anonymer Kundenkreis - Kunden unterschiedlicher Größe - kurzfristige, häufig wechselnde Geschäftsbeziehungen - Leistungen: z.B. KEP-Dienste

Systemdienstleister - Aufbau und Betrieb geschlossener Logistiksysteme - ausgerichtet am Bedarf einzelner Kunden - wenige Großkunden - langfristige Geschäftsbeziehungen - Leistungen: z.B. Versorgungslogistik eines Werks

In den erhobenen Daten kommt die generelle Tendenz der Unternehmen zum Ausdruck, sich auf dem Markt als Logistikdienstleister mit einem umfassenden, integrierten Angebotspotfolio zu positionie-ren: Die überwiegende Mehrzahl (77 Prozent) der befragten Unternehmen bietet bereits Systemdienst-leistungen an. Abb. 6: Dienstleistungsangebot der Unternehmen in Prozent der Nennungen

77

23

58

26

System-dienstleistung

Verbund-dienstleistung

Einzel-dienstleistung

Spezial-dienstleistung

n = 39 IAW 2002

21 Vgl. Gudehus, H.: Systemdienstleister in der Logistik, in: Technica, Heft 4/1996.

22

Page 24: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Damit bestätigt die vorliegende Stichprobe den von renommierten Forschungsinstituten festgestellten allgemeinen Branchentrend: Während der Anteil von Verbund-, Spezial- und Einzeldienstleistungen tendenziell abnimmt oder eher stagniert, weist der Anteil von Systemdienstleistungen eine steigende Tendenz auf. Abb. 7: Leistungsschwerpunkte von Logistikdienstleistern

55

40

54

27

57

26

69

32

78

25

56

28

System-dienstleistung

Verbund-dienstleistung

Einzel-dienstleistung

Spezial-dienstleistung

1996 2001 2005 (P)

(P): Prognose Quelle: Baumgarten/TU Berlin Die Leistungsschwerpunkte von Speditionen und Logistikdienstleistern verschieben sich also hin zu Systemdienstleistungen. Systemdienstleister und Systemintegratoren, die in Wertschöpfungsnetzwer-ken mit ihrem umfassenden Logistik-Know-how eigenverantwortlich agieren, werden in Zukunft maßgeblich das Marktgeschehen bestimmen. Die Tendenz zum Angebot von Systemdienstleistungen drückt sich auch in den Planungen der Unter-nehmen aus: Die Frage Planen Sie in der nächsten Zeit, Ihr Dienstleistungsangebot zu erweitern? wurde von 44 Prozent der Unternehmen positiv beantwortet. Abb. 8: Planungen zum Dienstleistungsangebot

44%56%

ja nein

n = 39 IAW 2002 Die Bereiche, die dabei genannt werden, zielen auf ein Angebot von Systemlösungen ab: Drei Unter-nehmen, die bisher Einzeldienstleistungen anbieten, geben explizit an, ihr Angebot hin zu Systemlö-sungen auszubauen. Ein Unternehmen - ebenfalls aus dieser Gruppe - will sich zum 4PL weiterentwi-ckeln.

23

Page 25: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Die Nennungen der übrigen Unternehmen beinhalten Aktivitäten und Geschäftsfelder, die zur Konso-lidierung und zum Ausbau des bereits erreichten Standes ihres Dienstleistungsangebots beitragen. Mit dieser generellen Entwicklung der Branche verbunden sind neue und steigende Anforderungen an die Anbieter logistischer Dienstleistungen sowohl hinsichtlich des technisch-organisatorschen Kompe-tenzprofils als auch hinsichtlich des Qualifikationsniveaus der Humanressourcen. Box 5: Neue Anforderungen an Logistikdienstleister „Logistikdienstleister werden zunehmend gefordert sein, die gesamte Planung und Steuerung aller logistischen Aktivitäten entlang der Logistikkette vom Lieferanten bis zum Endkunden zu übernehmen. Dies setzt auf Seiten der Dienstleister gewachsene Kompetenzen im Aufbau und in der Ausgestaltung leistungsfähiger Informations-systeme sowie in der effizienten Steuerung weltweiter Sevicenetzwerke voraus“ Quelle: Baumgarten, Zadek: Kundenintegriertes E-Supply-Chain-Management

4.2 Strukturdaten 2:

Informationstechnische Ausstattung, Softwareeinsatz, e-Business-Anwendungen Informationstechnische Ausstattung (Über welche informationstechnische Ausstattung verfügt Ihr Unternehmen? Welche ist geplant?) Bis auf eine Ausnahme liegt bei allen Unternehmen der Stichprobe eine firmeninterne Vernetzung der PC vor. Eine Vernetzung mit Kooperationspartnern liegt bei 24 Betrieben (= ca. 60%) vor; fünf Un-ternehmen planen eine solche Vernetzung. Mobile Internet-Clients kommen in 11 Betrieben zum Einsatz. Abb. 9: Informationstechnische Ausstattung

39

38

39

36

24

11

1

1

5

1

Einzelne PC-Arbeitsplätze

Vernetzte PC-Arbeitsplätze

Computer mit Internetzugang

Firmeninterne Vernetzung (Client-Server-Architekt.)

Vernetzung mit (Kooperations-) Partnern(Internet, Extranet)

Mobile Internet-Clients, -Endgerätevorhandengeplant

n = 39 IAW 2002

24

Page 26: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Einsatz von Speditions- und Logistiksoftware (Wird in Ihrem Unternehmen spezifische Speditions- / Logistik-Software eingesetzt?) In 90 Prozent der Unternehmen der Stichprobe wird Speditions- und Logistiksoftware eingesetzt. Im Rahmen einer bundesweiten Befragung bei Transport- und Logistikunternehmen, die das Fraunho-fer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) im Zeitraum von Juni 2001 bis Januar 2002 durchge-führt hat, wurde ein vergleichbarer Wert ermittelt.22 Als häufigste Einsatzfelder von Speditions- und Logistiksoftware werden von den Unternehmen in Bremen die folgenden Bereiche genannt:23

• Auftragsabwicklung (50 Prozent) • Hafensysteme (20 Prozent) • Zollabwicklung (20 Prozent) • Sendungsverfolgung (15 Prozent) • Disposition (15 Prozent) • Warenwirtschaft (10 Prozent) • Dokumentation (10 Prozent)24

Bei einem relativ großem Anteil, nämlich ca. 20 Prozent der Unternehmen befinden sich bereits Kom-plettsysteme im Einsatz, die alle Funktionsbereiche einschließen. Internet- und E-Business-Anwendungen im Unternehmen (Welche Internet- und E-Business-Anwendungen werden in Ihrem Unternehmen genutzt bzw. ge-plant?) Alle Unternehmen nutzen – wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß – das Internet. Der Austausch von Geschäftsdaten über EDI oder das Internet ist in der Branche offenkundig Standard. Mehr als die Hälfte der Unternehmen verfügt über eine Website mit interaktiven Funktionen.

22 Vgl.: „Softwaremarkt für Transport- und Logistikunternehmen“: Veröffentlichung der Ergebnisse / Durchfüh-rung: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Zusammenarbeit mit: Lehrstuhl für Verkehrs-systeme und –logistik der Fakultät Maschinenbau der Universität Dortmund (VSL) / Hrsg.: Uwe Clausen, Dort-mund 2002, S. 10 23 Da die Angaben der Unternehmen zum Teil nur vage sind, handelt es sich bei den genannten Prozentangaben um Annäherungswerte. 24 Die Dortmunder Befragung kommt zu einem tendenziell vergleichbaren Ergebnis: „Fazit: Logistiksoftware wird im operativen Bereich, nämlich Auftragsmanagement und Transportplanung, häu-fig verwendet; auch in der Fakturierung, wobei die Controlling- und Fottenmanagementaspekte eher geringer bewertet sind. Als Einsatzfeld in modernen Logistikeinsätzen wie der Geschäftsprozessmodellierung und dem Supply-Chain-Management findet Logistiksoftware in den befragten Unternehmen nur wenig Einsatzfelder.“ Ebd. S. 12

25

Page 27: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Abb. 10: Genutzte E-Business-Anwendungen

6

7

11

17

20

22

36

37

39

39

5

5

3

4

5

1

1

1

Einsatz mobiler Internet-Clients für Geschäftsprozesse (M-Business)

Application Service Providing (ASP)

Einbindung in ein Partnernetzwerk über Internet/Intranet

Nutzung des Internets/Intranets für interneGeschäftsprozesse

Website mit interaktiven Funktionen zurGeschäftsanbahnung und -abwicklung

Nutzung des Netzes für Beschaffungsprozesse / Einkauf

Datenaustausch mit Partnern und Kunden (über Internetoder EDI)

Eigene Website zur Unternehmenspräsentation

E-Mail zur geschäftlichen Kommunikation

Internet zur Informationsbeschaffung und Recherche

genutztgeplant

IAW 2002

Zur Charakterisierung der Niveaus der betrieblichen Nutzung von E-Business-Lösungen lassen sich im wesentlichen fünf Stufen unterscheiden:

1. „Basic online“: Nutzung als Informationsmedium 2. „Web Marketing“: Nutzung als Präsentationsmedium 3. „Online-Verkauf und –Kauf“: Nutzung als Transaktionsmedium 4. „B-to-B Online-Integration“: Datenaustausch mit Partnern in der Wertschöpfungskette und

Back-Office-Integration 5. „Rundum-Nutzung“: E-Integration aller Geschäftsprozesse.25

Elementare Internet-Anwendungen wie Web-Recherche, E-Mail, Unternehmenspräsentation auf einer Website sowie der Datenaustausch mit Partnern und Kunden sind bei den Unternehmen der Stichprobe Standard. Mehr als die Hälfte der Unternehmen nutzt das Netz für Beschaffungsprozesse und zur Ge-schäftsanbahnung und –abwicklung.

25 Siehe dazu: empirica: Stand und Entwicklungsperspektiven des elektronischen Geschäftsverkehrs in Deutsch-land, Europa und des USA unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung in KMU in 1999 und 2001, Abschlussbericht für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie; Bonn, November 2001

26

Page 28: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Box 6: Best Practice: Websites von Logistikdienstleistern „Der Internetauftritt dient immer öfter als Vertriebskanal und Marketinginstrument zum Verkauf von Unterneh-mensdienstleistungen, deren Palette von der Online-Verfolgung für Sendungen, dem Tracking & Tracing bis hin zur kompletten Übernahme des Backendbereichs des Kunden gehört. Die Website nimmt als Kommunikations-schnittstelle zwischen Logistikunternehmen und deren Geschäftspartnern einen neuen Stellenwert ein und wird auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen.“ 26 Bei einem Test der Websites von 26 großen Logistikunternehmen, den das E-Commerce Magazin durchgeführt hat, wurde offenbar, dass Unternehmen diese Seite ihres Geschäfts häufig vernachlässigen: Bei vielen lässt die Kommunikation und Interaktion mit den Kunden zu wünschen übrig. Fazit des E-Commerce-Magazins: „ Der Besuch auf einer Website muss für den Benutzer so angenehm und einfach wie möglich sein. Kommunikation und Interaktion mit dem Kunden sowie das Auffinden bestimmter Informationen innerhalb kurzer Zeit bestimmen den Erfolg. Umso negativer ist es, dass hier erhebliche Mängel bei Internetauftritten bestehen...“ Der Sieger in diesem Test: Die Schenker Deutschland AG (www.schenker.de) mit einem Wert von 1,4 (1 = sehr gut; 5 = mangelhaft)

Test- und Bewewertungs-kriterien:

• Zeitanalyse (15%) • Grafik/Layout (10%)

• Inhalt/Zweck/

Funktion (15%)

• Struktur/Technik/ Navigation (15%)

• Kommunikation/

Interaktion (15%)

• E-Logistik-Funktio-nalität, Kundenbindung (30%)

27

26 Brachliegende E-Felder. In: E-Commerce Magazin, Heft 8-9/2002 August-September

Page 29: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Zum Vergleich sind in Abbildung 11 die Zahlen der jüngsten empirica-Studie zur Online-Nutzung durch deutsche Unternehmen widergegeben. Abb. 11: E-Business-Nutzung durch deutsche Unternehmen 2001

27,8% 27,8%

16,0%

3,8%

14,9%9,9%8,1%

31,2%

21,2%

8,1%

19,1%

12,3%

Offline Basic Online Web-Marketing

Online-Verkauf

B-to-B-Integration

Rundum-Nutzung

1999 2001

Quelle: empirica 2001 Die folgende Tabelle zeigt den Anteil der Unternehmen auf den unterschiedlichen E-Business-Stufen in einem direkten Vergleich:

Anwendungsstufe Durchschnitt (empirica)

Logistik- dienstl.

„Basic online“ 31% 13%

„Web Marketing“ 21% 44%

„B-to-B Online-Integration“ 19% 26%

„Rundum-Nutzung“ 12% 18%

Aufgrund der Nennungen der Unternehmen zu den von ihnen genutzten Anwendungen kann davon ausgegangen werden, dass bei den Betrieben des Samples ein Stand des E-Business vorzufinden ist, der deutlich über dem Durchschnitt der E-Business-Nutzung durch deutsche Unternehmen liegt: Nahezu die Hälfte der Betriebe der Stichprobe kann den Kategorien „B-to-B Online-Integration“ und „Rundum-Nutzung“ zugeordnet werden. Von den Zahlen der IAW-Untersuchung kann zwar nicht ohne weiteres auf die Branche in ihrer Gesamtheit geschlossen werden, da davon ausgegangen werden muss, dass die erhobenen Daten über dem Branchendurchschnitt liegen (vgl. die Anmerkungen zur Betriebsgrößenverteilung)27; sie sind aber ein Indiz für das hohe technische Niveau, das bei den Spedi-tionsunternehmen und Logistikdienstleistern bereits anzutreffen ist. Die Daten machen aber vor allem deutlich, wie sich die zukünftigen Wettbewerbsbedingungen entwi-ckeln werden und welche Herausforderungen auf die Unternehmen und ihre Beschäftigten zukommen.

27 Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Diffusionsgrad von E-Business-Anwendungen proportional zur Un-ternehmensgrösse zunimmt.

28

Page 30: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Einen Eindruck davon, mit welcher Dynamik die Entwicklung des E-Business voranschreitet, vermit-telt ein Vergleich der erhobenen Daten mit denen einer Unternehmensbefragung in Speditionsbetrie-ben der Region Bremen aus dem Jahre 1998: Damals betrug der Anteil der Betriebe, die das Internet nutzen gerade einmal 44 Prozent.28 Das hohe Niveau der Unternehmen der Stichprobe zeigt sich auch, wenn man die erhobenen Daten mit den Daten zur IT-Anwendung durch deutsche Unternehmen vergleicht, die in einer Umfrage des Deut-schen Industrie- und Handelstages (DIHT) und der MediaMit GmbH im Herbst 2000 bei 22.000 Un-ternehmen ermittelt wurden.29 Abb. 12: IT-Anwendungen – Vergleich der Daten von DIHT und IAW

59%

27%12%

49%

16% 15%

100%92%

61%

94%

56% 52%

IT-A

nwen

dung

en

Intra

net

(unt

erne

hmen

sint

ern)

Intra

netk

oope

ratio

n

Inte

rnet

-Prä

sent

atio

n

B2B

(Ges

chäf

tsku

nden

)

Kund

enpf

lege

via

Inte

rnet

DIHT (alle Wirtschaftszweige IAW-Sample

Quelle: DIHT/MediaMit und IAW Auch wenn man in Rechnung stellt, dass die Daten von DIHT/MediaMit den Stand von vor zwei Jah-ren repräsentieren, kann davon ausgegangen werden, dass das Speditions- und Logistikgewerbe zu den Vorreitern der Nutzung von IT-Anwendungen gehört. Dies gilt auch unter der Annahme, dass die Stichprobe des IAW und des VBSp nicht repräsentativ ist und über dem Branchendurchschnitt liegt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass die Diffusion von E-Logistics-Lösungen auf der Basis des Inter-nets sich ungebrochen fortsetzen wird. Nach Ansicht von Experten hat auch die derzeitige Krisen-stimmung keine negativen Auswirkungen auf diesen Prozess. Sie gehen im Gegenteil davon aus, dass die derzeit schlechte Wirtschaftslage eher als Motor zur Beschleunigung der Entwicklung wirkt: „Nach Einschätzung von IDC wird sich die wirtschaftliche Stagnation positiv auf die Akzeptanz von eLogistics-Services auswirken. Denn vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Abschwungs müssen Logistikdienstleister – wo immer möglich – kostensenkende Maßnahmen ergreifen und dringend neue Quellen erschließen, die ihnen einen Wettbewerbsvorteil versprechen.“30 Dem E-Business kommt dabei laut IDC eine Schlüsselrolle zu.

28 Dorn, L.; Wachtveitl, E.: IuK-Technikeinsatz und Qualifikationsbedarf in Speditionsbetrieben in der Wirt-schaftsregion Bremen; EQUIB, Bremen 1998, 28ff 29 Deutschen Industrie- und Handelstag (DIHT), MediaMit GmbH: E-Business in Deutschland 30 Wawa Moussavi-Amin, European Consultin Partner beim Marktforschungsinstitut IDC; zitiert nach: IT in der Logistk – Die (Post-)Sendung mit der M@us; www.iconomy-online.de

29

Page 31: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Die Erwartungen, die die Logistikdienstleister an die Implementaion von E-Business-Lösungen knüp-fen sind entsprechend hoch; die folgende Grafik zeigt, was sie sich im einzelnen davon versprechen. Abb. 13: Erwartungen an E-Business-Systeme

30%

52%

52%

57%

61%

65%

70%

NiedrigerePersonalkosten

Höhere Flexibilität

HöhereAuftragszahlen

Kostenreduktion beider

Auftragsabwicklung

SchnellereAuftragsabwicklung

WenigerLeertransporte

BessereKapazitätsplanung

Quelle: KPMG 2001 Auch auf diesem Felde gilt, dass die Erwartungen sich nur in dem Maße erfüllen können, wie in den Unternehmen qualifiziertes Personal agiert, das die neuen Internettechnologien, die der Hebel des Strukturwandels sind, kompetent und zielführend einzusetzen versteht. Denn die Technik ist nur so gut wie die Menschen, die sie handhaben.

30

Page 32: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

5 Ergebnisse der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs Bei der Ermittlung des Weiterbildungsbedarfs wurde zwischen den Adressatengruppen

• Entscheider/Management und • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der operativen Ebene der kaufmännischen und gewerb-

lich technischen Ausführung unterschieden. Bezogen auf die Inhalte der Qualifizierung wurde zwischen dem aktuell vorliegenden und zukünftigen Bedarfen differenziert. Bei der Bewertung des zukünftigen Bedarfs besteht, wie einer der Marktbeob-achter zu Recht anmerkte, ein objektives Problem darin, dass „z.T. ein erheblicher Unterschied besteht zwischen dem zunehmenden Einsatz der erwähnten Techniken und Prozesse und dem Zusammenhang mit einer Weiterbildungsmaßnahme. Schon aufgrund der sich stetig vereinfachenden Anwendungs-technik sind Dinge, die vor einigen Jahren noch hoch komplex erschienen, zur täglichen Routine ge-worden.“ Dieser Sachverhalt ist als relativierender Gesichtspunkt vor allem bei der Bewertung der zukünftigen Entwicklung des Weiterbildungsbedarfs zu berücksichtigen. In den Fragebogen wurden für die Führungskräfte die Bereiche „Organisations- und Strategieentwick-lung“ sowie „PC-/IT-Anwendungen“ und für das Personal der operativen Ebene die Bereiche „EDV allgemein/Standardanwendungen“, „IT- und Internet-Anwendungen“ sowie „überfachliche Anforde-rungen“ aufgenommen. Die jeweils genannten Felder (Items) sind das Resultat der sekundäranalyti-schen Studien, die im Vorfeld der eigentlichen Befragung stattfanden und in deren Kontext die für die Speditions- und Logistikunternehmen relevanten Entwicklungen und Qualifizierungsfelder definiert wurden.31 In der folgenden Darstellung der Ergebnisse werden die getrennt ausgewerteten Antworten der Füh-rungskräfte aus Speditions- und Logistikunternehmen zunächst zu einer allgemeinen Trendaussage zusammengefasst. Auf Bereiche, in denen die Einschätzungen beider Zielgruppen der Befragung sig-nifikante Differenzen aufweisen, wird im Anschluss daran eingegangen. 5.1 Weiterbildungsbedarf Entscheider/Management (In welchen Handlungs-/Aufgabenfeldern sehen Sie heute und künftig auf der strategischen Ebene bzw. beim Management in der Logistikbranche Qualifikations- und Weiterbildungsbedarf?) Im Bereich der Handlungs- und Aufgabenfelder auf der strategischen Ebene liegen die Mittelwerte der Bewertung des Weiterbildungsbedarfs durch die Führungskräfte und Marktbeobachter ausnahmslos über dem Wert 4 (auf einer Skala von 1 = sehr niedrig bis 7 = sehr hoch); sie indizieren damit für die genannten Felder einen generell vorliegenden Weiterbildungsbedarf. Dieses Faktum verweist auch darauf, dass die Qualifikationsfelder, die aufgrund der sekundäranalyti-schen Studien formuliert wurden, aus der Sicht von Unternehmen und Marktbeobachtern insgesamt von hoher Relevanz sind.

31 Die zum Fragebogen eingegangenen Kommentare von Experten bestätigen die hohe Relevanz der ermittelten Qualifizierungsfelder: „Ich finde die Auswahl und Zusammenstellung der Handlungs- und Aufgabenfelder sehr gut und denke, dass Sie damit alle wichtigen Punkte für die „strategische“ und „operative“ Ebene angesprochen und formuliert haben.“ So z.B. die Verantwortliche des Referats Berufliche Bildung eines Branchenverbandes.

31

Page 33: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Abb. 14: WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung) Unternehmen plus Marktbeobachter

4,3

4,5

4,6

4,6

4,7

4,7

4,7

4,7

4,7

4,9

5,0

5,0

5,0

5,2

4,8

5,0

5,2

4,8

5,3

5,4

5,0

5,1

5,0

5,6

5,7

5,6

5,6

5,2

Change Management (Planung und Steuerung vonVeränderungs-prozessen)

Organisationsentwicklung

Innovationsmanagement (Strategien zur Prozeß- undProdukterneuerung)

Qualitätsmanagement

E-Commerce - E-Logistics: Anforderungen anLogistikdienstleister

E-Business-Lösungen in Logistikunternehmen

Neue IT-Systeme im Speditions-/ Logistkbereich

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsplanung

Projekt- und Kooperationsmanagement

Strategien und Methoden zur Kundenintegration (eCRM;One-to-One-Marketing)

Logistiknetzwerke und Supply Chain Management

Führung und Organisation

Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen

Controlling von Logistikprozessen /Analyse- undControlling-Tools)

künftig heute

IAW 2002

32

Page 34: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Box 7 Zur Methode der Auswertung und Analyse der Ergebnisse: Zur generellen Trendbestimmung werden im Haupttext zunächst die Mittelwerte der Nennungen aller befragten Unternehmen und Experten in einer Überblicksgrafik dargestellt. Zur detaillierten Analyse der Bedarfe in den einzelnen Qualifizierungsfeldern wird dem Leser daran anschließend bzw. im Anhang eine differenzierte Aufschlüsslung der Nennungen von Unternehmen und Experten angeboten. Dazu werden die Prozentwerte der Nennungen, die in den Bereich von 5 – 7 auf der Bewertungsskala des Fra-gebogens fallen, jeweils addiert

Die Bandbreite, in der sich die Schwankungen der Mittelwerte bewegen, liegt zwischen den Werten 4 und 6 und zeigt damit signifkante Prioritätssetzungen auf. Als Bereiche, für die die Betriebsvertreter und die Marktbeobachter derzeit einen hohen Bedarf sehen, erweisen sich – in der Reihenfolge ihrer Bewertung - die folgenden Anforderungsfelder:

• Controlling von Logistikprozessen (Analyse und Controlling-Tools) • Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen • Führung und Organisation • Logistiknetzwerke und Supply Chain Management • Strategien und Methoden zur Kundenintegration

In Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Qualifizierungsbedarfe werden die ersten fünf Ränge von den gleichen Feldern belegt – allerdings mit einer durchschnittlich signifikant höheren Bewertung. Der Weiterbildungsbedarf weist also in den genannten Feldern eine deutlich steigende Tendenz auf. Eine überproportional wachsende Bedeutung für die zukünftige Bedarfsentwicklung wird auch den Bereichen E-Business in Logistikunternehmen sowie E-Commerce – E-Logistics: Anforderungen an Logistikdienstleister attestiert. Die Bewertungen der befragten Unternehmen und Marktbeobachter und ihre Konzentration auf die genannten Felder sind ein deutlicher Reflex auf den derzeitig stattfindenden und in Zukunft noch an Dynamik gewinnenden Prozess des strukturellen Wandels in der Logistikbranche: Neue Dienstleistun-gen müssen erschlossen werden, die Abläufe und Zuständigkeiten im Unternehmen müssen restruktu-riert, umfassende logistische Netzwerke aufgebaut und die Kunden stärker in die Geschäftsprozesse integriert werden. Die Bewältigung dieses tiefgreifenden Umbruchs stellt hohe Anforderungen an das Controlling von Logistikprozessen und die Beherrschung von Analyse- und Controlling-Tools.

33

Page 35: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Vergleicht man die Bewertung der einzelnen Bedarfsfelder durch die Unternehmen mit denen der Ex-perten, dann fällt auf, dass bei den Experten – von wenigen Ausnahmen abgesehen – höhere Mittel-werte vorzufinden sind. Dieser Umstand legt die Vermutung nahe, dass die „Betriebspraktiker“ dazu neigen, den auf sie und das Personal in ihrem Unternehmen zukommenden Qualifizierungsbedarf zu unterschätzen. Dies gilt besonders für die Felder Logistiknetzwerke und Supply Chain Management und Projekt- und Kooperationsmanagement, bei denen der Qualifizierungebedarf durch die Marktbeobachter wesentlich höher eingestuft wird als durch die Führungskräfte der Unternehmen. Möglicherweise deutet sich in dieser Diskrepanz die bereits erwähnte „Spediteursmentalität“ an, die in den mittelständischen Betrie-ben der Branche angeblich noch verbreitet ist. Abb. 15:

Logistiknetzwerke und Supply Change Management

57%72%78%

88%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Abb. 16: Projekt- und

Kooperationsmanagement

57%66%

77%84%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

ikation vor.

Entscheider/Management: PC-/IT-Anwendungen für Führungskräfte (Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ - Unternehmen und Marktbeobachter (Mittelwerte aller Nennungen) Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegt nach Auffassung der Gesamtheit der Befragten (Unternehmensvertreter und Marktbeobachter) in den Führungsetagen der Betriebe ein eher moderater Weiterbildungsbedarf in Sachen Internet-Anwendung vor. Dies betrifft gleichermaßen elementare wie fortgeschrittene Anwendungen.32 Ein vergleichbarer Bedarf liegt auf dem Gebiet der mobilen Datenkommun

32 Aufgrund eines Fehlers in einem Teil der Fragebögen liegen zum Punkt Grundlagen PC-Kenntnisse/ Office-Programme nur unzulängliche Antworten vor: Die auswertbaren Antworten der Marktbeobachter lassen folgende Trendaussagen (Mittelwerte der Antworten) erkennen: Bedarf heute: 4,7 Bedarf zukünftig: 4,4

34

Page 36: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Abb. 17: IT-Anwendungen für Führungskräfte

4,3

4,4

4,3

4,4

4,8

5,1

Internet-Grundlagen

Internet fürFortgeschrittene

MobileDatenkommunikation

/ M-Business

Gesamt: künftigGesamt: heute

IAW 2002

Dem Durchschnittswert der Befragungsergebnisse zufolge wird in Zukunft die Relevanz des Qualifi-zierungsfeldes Internet-Grundlagen in etwa gleich bleiben; für die Bereiche Internet für Fortgeschrit-tene und insbesondere für Mobile Datenkommunikation zeichnet sich ein signifikanter Bedeutungszu-wachs ab. 5.2 Weiterbildungsbedarf Operative Ebene: Kaufmännische und gewerblich-

technische Ausführung (In welchen Handlungs-/ Aufgabenfeldern sehen Sie heute bzw. künftig auf der ausführenden Ebene Weiterbildungsbedarf im Zusammenhang mit IT-gestützten Geschäftsprozessen in der Logistikbran-che?) EDV allgemein/ Standardanwendungen Die Grundlage für die kompetente Nutzung von E-Business-Applikationen sind EDV-Kenntnisse, die mittlerweile zu den Standardanforderungen an das Personal auf der operativen Ebene gehören und die mehr und mehr den Status einer allgemeinen Kulturtechnik erlangen. Abb. 18: EDV allgemein/ Standardanwendungen:

3,9

4,1

4,3

4,3

4,4

4,8

3,7

4,2

4,6

4,2

4,6

5,4

Textverarbeitung

PC-Grundlagen

Datenbanken

Tabellenkalkulation

Präsentationen

Datensicherheit

Gesamt: künftigGesamt: heute

IAW 2002

35

Page 37: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

In diesem Sektor zeigt sich eine eindeutige Prioritätssetzung: Datensicherheit ist heute und verstärkt noch für die Zukunft das Aufgabenfeld, in dem aus der Sicht von Markbeobachtern und Unternehmen der größte Weiterbildungsbedarf für das Personal auf der operativen Ebene vorzufinden ist. Die Erklärung dafür dürfte darin liegen, dass die informationstech-nisch basierte Abwicklung von Geschäftsprozessen dazu führt, dass zunehmend sensible Firmendaten elektronisch übermittelt und bearbeitet werden und damit steigende Anforderungen an den sicheren Umgang mit Daten entstehen. Der für „heute“ erhobene Bedarf für die übrigen genannten EDV-Standardanwendungen Präsentation, Tabellenkalkulation, Datenbanken und Textverarbeitung kann als eher moderat angesehen werden: Er bewegt sich auf etwa gleichem Niveau zwischen den Mittelwerten von 3,9 und 4,4. Das gleiche gilt für den Bereich PC-Grundlagen (Mittelwert 4,1) Für die Zukunft sehen Unternehmen und Marktbeobachter einen leicht wachsenden Bedarf in den Feldern Datenbanken und Präsentation. IT- und Internet-Anwendung: Weiterbildungsbedarf heute und zukünftig Die Analyse der aktuellen Entwicklungstendenzen in der Speditions- und Logistikdienstleistungsbran-che (Kapitel ) hat gezeigt, dass E-Business bzw. E-Logistik-Anwendungen mehr und mehr das Ar-beitshandeln des Personals auf der operativen Ebene bestimmen werden: Es konnte folglich davon ausgegangen werden, dass von der IT- und Internet-Nutzung ein hoher Weiterbildungsbedarf ausgeht. Als Ergebnis der Befragung sind hier zunächst zwei Fakten bemerkenswert: Bis auf die Felder Kon-tainerumschlag und Beladung von Stückgütern bewegt sich die Bewertung des heute vorliegenden Weiterbildungsbedarfs zwischen den hohen Durchschnittswerten 4 und 5; die Bandbreite der Bewer-tung der einzelnen Qualifizierungsbereiche ist dabei relativ gering. Innerhalb dieser geringen Bandbreite konzentrieren sich die Weiterbildungsbedarfe den Ergebnissen der Befragung zufolge auf folgende Anwendungsfelder:

• Sicherheit im Netz (Datensicherheit, Viren etc.) • Zollabwicklung • Tracking und Tracing • Logistische Vorgänge im Seehafen • IT-Anwendung im Lager und im Umschlag • Auftragsmanagement.

Der hohe Weiterbildungsbedarf, der der Zollabwicklung attestiert wird, liegt in der Globalisierung logistischer Netzwerke begründet, ist also auf einen der in Kap. skizzierten zentralen Branchentrends zurück zu führen. Nach Einschätzung der Führungskräfte und der Marktbeobachter wird der Weiterbildungsbedarf in Zukunft vor allem in den Bereichen

• Mobile Datenkommunikation/ mobile Internetclients • E-Procurement/ Einkauf und Beschaffungsplattformen • Sicherheit im Netz • Auftragsmanagement und • Kostenrechnung

ein starkes Wachstum aufweisen.

36

Page 38: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Abb. 19: IT- und Internet-Anwendung: Weiterbildungsbedarf heute und zukünftig Unternehmen und Marktbeobachter (Mittelwert aller Nennungen)

3,9

4,1

4,2

4,3

4,3

4,3

4,3

4,4

4,4

4,6

4,6

4,6

4,7

4,9

5,0

3,7

4,2

4,8

4,4

4,7

5,0

4,6

4,5

4,7

4,8

5,0

4,7

4,9

5,0

5,2

5,4

3,5Beladung von Stückgütern

Containerumschlag

E-Procement: Einkauf u.Beschaffungsplattformen

Lager- undKommissioniertechnik

Transportdisposition,Routen- und

Tourenplanung

MobileDatenkommunikation,mobile Internet-Clients

Warehouse-Management

Grundlagen Internet-Nutzung

Warenw irtschaftssysteme

Kostenrechnung

Auftragsmanagement

IT-Anw endung im Lager /Umschlag

Logistische Vorgänge imSeehafen

Tracking and Tracing

Zollabw icklung

Sicherheit im Netz:Datensicherheit, Viren etc.

Gesamt: künftig

Gesamt: heute

37

Page 39: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Der Vergleich zwischen den Nennungen der Unternehmen und der Marktbeobachter (siehe dazu die Grafiken im Anhang) lässt deutliche Differenzen in der Einschätzung der Höhe sowohl des derzeitigen als auch des zukünftigen Weiterbildungsbedarfs erkennen: Die Experten sehen in nahezu allen Feldern einen signifikant höheren Qualifizierungsbedarf als die Unternehmen selbst. Besonders deutlich wird diese Differenz bei den Items IT-Anwendungen im Lager/Umschlag, Kostenrechnung, Transportdis-position, Mobile Datenkommunikation und E-Procurement. Abb. 20:

IT-Anw endungen im Lager/Umschlag

50% 50%

72% 75%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Abb. 21:

Kostenrechnung

34%45%

71% 73%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Abb. 22:

Mobile Datenkommunikation

38%57%

69%79%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Abb. 23:

Transportdisposition/Tourenplanung

37%50%

63% 63%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Abb. 24:

E-Procurement

24%

42%

62%76%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Dieser Sachverhalt ist vermutlich darin begründet, dass die Betriebsvertreter die Situation mehr vom praktischen Standpunkt der jeweils aktuell vorliegenden Anforderungen beurteilen. Im Unterschied dazu nehmen die Marktbeobachter, die als externe Beobachter des Geschehens nicht unmittelbar mit dem Tagesgeschäft im Unternehmen konfrontiert sind, eine eher „objektivierende“ Sicht der Dinge ein.

38

Page 40: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Weiterbildungsbedarf im überfachlichen Bereich Im Logistikbereich kommen fachübergreifenden Qualifikationsanforderungen wie Kundenorientierung und unternehmerischem Denken ein wachsender Stellenwert zu.33 Die Ergebnisse der IAW-Befragungen bestätigen diesen Trend: Von allen Qualifizierungsfeldern, die in der Befragung vorgegeben wurden, ziehen überfachliche Qua-lifikationsmerkmale die höchsten Mittelwerte auf sich. In bezug auf dieses Segment des Qualifizie-rungsbedarfs und seiner Entwicklung sind sich betriebliche Führungskräfte und Marktbeobachter ei-nig: Die Anforderungen an Soft Skills und Persönlichkeitsmerkmale der Beschäftigten rücken im Ver-gleich zu eher operativen Fähigkeiten und technischen Fertigkeiten rücken immer mehr in den Vor-dergrund. Abb. 25: Überfachlicher Bereich Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ Unternehmen und Marktbeobachter (Mittelwerte aller Nennungen)

4,9 5,0 5,15,6

5,3 5,45,6

6,1

Ken

ntni

sbe

trieb

liche

r P

roze

sse

und

Abl

äufe

Ken

ntni

s de

rP

roze

sske

tten

inH

ande

l und

Indu

strie

Ken

ntni

slo

gist

isch

erG

esam

tabl

äufe

Kun

deno

rient

ierte

sD

enke

n un

dH

ande

ln

heute künftig

Als wichtigstes Anforderungsmerkmal kristallisiert sich kundenorientiertes Denken und Handeln her-aus. Der heute von Unternehmen und Marktbeobachtern bereits als hoch eingestufte Qualifizierungsbedarf im überfachlichen Bereich wird auch in Zukunft für alle genannten Felder noch anwachsen und damit zu einem wichtigen Bereich, in dem die Weiterbildung aktiv werden muss, avancieren.34

33 Vgl. Kuwan, H., Thum, M.: Die fachübergreifenden Anforderungen steigen. Neue Erkenntnisse zu den Quali-fikationsanforderungen in der Logistik. In: DVZ, Deutsche Logistik-Zeitung, Jg. 56, Nr. 28 vom 7. März 2002; BMBF- Initiative „Früherkennung von Qualifikationserfordernissen“ Ergebnisse aus der laufenden Projektarbeit, März 2001; www.frequenz.net 34 Anzumerken ist in diesem Zusammenhang ein Gesichtspunkt, auf den von einem der Marktbeobachter ("HolgerLudwig Logistik- & Personalberatung GmbH") explizit hingewiesen wurde: Die Entwicklung von Unternehmens- strategien und deren Umsetzung ist keine Frage, die sich auf die Führungsetagen beschränkt. Die operative Ebenemuss in die Innovationsprozesse aktiv mit einbezogen werden. Dazu gehören Informationen über die Unternehmens-strategie ebenso wie eine Schulung in den für ihre Umsetzung relevanten Techniken (z.B. Methoden der Problemlösungund Entscheidungsfindung.)

39

Page 41: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

6 Ergebnisse der Experteninterviews mit Anbietern von Logistiksoftware Ausgangspunkt der Interviews mit Anbietern von Speditions- und Logistiksoftware war die begründe-te Annahme, dass sie über eine hohe Fachkompetenz im Bereich von IT-Lösungen für Logistik-dienstleister verfügen; damit sind die Softwareanbieter auch ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Ermittlung der Anforderungen und Weiterbildungsbedarfe geht, die mit der Implementation und Nutzung logistischer Softwareapplikationen verbunden sind. In welche Richtung sich die Anforderungsprofile insbesondere auf der operativen Ebene zukünftig entwickeln werden, ist nicht nur eine Frage der eingesetzten Technik, sondern wesentlich eine Frage der Arbeitsorganisation: Der EDV-Einsatz ermöglicht prinzipiell sowohl eine weitere Teilung von Arbeitsprozessen als auch die Zusammenführung einzelner Arbeitsschritte zu ganzheitlichen Aufga-ben. In der gegenwärtigen Situation sind in den Unternehmen der Branche zwei unterschiedliche ar-beitsorganisatorische Ansätze zu beobachten: Eine weitere Ausdifferenzierung von Funktionen, die mit einer entsprechenden Aufgabenfragmentierung und Arbeitsteilung verbunden ist und die Zusam-menfassung bislang arbeitsteiliger Verrichtungen zu ganzheitlichen Aufgabenzuschnitten. Die jeweili-gen Varianten haben unterschiedliche Folgen für die Anforderungsprofile und damit für die Qualifika-tionsbedarfe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Welche Form der Arbeitsorganisation sich letztlich auf breiter Basis durchsetzen wird, ist – zumindest nach Meinung eines Teils der interviewten Experten - noch nicht entschieden. Allerdings gibt es An-zeichen dafür, dass ganzheitliche Workflows eine höhere Effizienz aufweisen und der gegenwärtige Trend in die Richtung prozessorientierter Aufgabenzuschnitte weist. Dieser Gesichtspunkt ist bei den Ergebnissen der Expertengespräche mit den Anbietern von Logistik-software im Hinterkopf zu behalten. Im Einzelnen lassen sich die Aussagen der Experten zu den folgenden Essentials verdichten: • Das Management wird mit der Verbreitung von IT-Lösungen zunehmend mit Anforderungen kon-

frontiert, die im Schnittstellenbereich von technischem Überblickswissen und betriebswirtschaftli-chen Fragestellungen liegen: Welche Möglichkeiten sind mit E-Logistics/ E-Commerce gegeben und welche Programme bieten welchen Nutzen für das Unternehmen?

• Für die kompetente Nutzung von IT-Lösungen und der Applikationen, die mit ihrer Implementati-

on im Unternehmen verbunden sind, bildet Speditions- und Logistik-Know-how die unverzichtba-re Basis. Fundiertes Fachwissen und Branchenkenntnis sind durch keine noch so ausgefeilte Soft-ware zu ersetzen.

• Für die auf der operativen Ebene beschäftigten Fachkräfte ist spezielles IT-Wissen nicht erforder-

lich. Notwendig sind PC-Grundkenntnisse, i.d.R. Windows-Kenntnisse, und grundlegendes Inter-net-Know-how. Dabei nimmt die Bedeutung der EDV-Bedienungskenntnisse tendenziell ab.

• Zunehmen werden dagegen die Anforderungen an das Hintergrundwissen: Zusammenhangswissen

und die Kenntnis logistischer Prozessketten werden gegenüber reinen Bedienungskenntnissen im-mer wichtiger.

40

Page 42: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„Log Solutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

• Bezogen auf die speziellen Applikationen für den Logistiksektor muss dem User ein Überblick

über die Funtionalitäten der jeweiligen Anwendung vermittelt werden. Angeboten wird die Ver-mittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten auf diesem Gebiet i.d.R. von den Software-Anbieterfirmen bzw. IT-Dienstleistern.

• Der Trend zu logistischen Komplettdienstleistungen und zu ganzheitlichen Aufgabenzuschnitten

führt dazu, dass Spezialisierungen zurück genommen werden: Die Verantwortung und das Aufga-benspektrum der Beschäftigten auf der operativen Ebene nehmen zu. Gefordert ist damit ein brei-ter gefächertes Grundlagen- und Prozesswissen - mit der Folge eines generellen Anstiegs der An-forderungen an die Humanressourcen, der in besonders hohem Maße die Soft Skills und die Per-sönlichkeitsmerkmale betrifft.

Zwei Gesichtpunkte, die u.a. aufgrund der Gespräche mit Softwareanbietern und Branchenexperten deutlich geworden sind und die eng mit der Thematik der Qualifizierung verbunden sind, verdienen abschließend, besonders hervorgehoben zu werden: Das Weiterbildungsdilemma dynamischer Branchen Die Weiterbildung in einer dynamischen Branche mit hohem Innovationsdruck wie der der Logistik-Services steht vor einem Dilemma: Der Strukturwandel in der Logistik erfordert die kontinuierliche Weiterbildung sowohl der Führungskräfte als auch des Personals auf operativer Ebene, um in der Or-ganisationsentwicklung mit dem rapiden technisch-organisatorischen Fortschritt Schritt halten zu kön-nen. Gleichzeitig bindet das Tagesgeschäft, das beständig neue Anforderungen an die betrieblichen Akteure heranträgt, die personellen Ressourcen. Daraus resultiert ein „Weiterbildungsdilemma“: Es führt dazu, dass die Führungskräfte den vorliegenden Weiterbildungsbedarf zwar zur Kenntnis neh-men, sich aber nicht dazu in der Lage sehen, die zur Qualifizierung erforderliche Zeit bereitzustellen. Es besteht also eine Diskrepanz zwischen objektivem Bedarf und subjektiver Weiterbildungsbereit-schaft. Lösungsansätze für das Dilemma der Weiterbildung liegen möglicherweise in neuen elektronischen Formen des Lernens (E-Learning): Learning on Demand, das im Kontext von Arbeitsprozessen und -aufgaben stattfindet und durch Prä-senzphasen und durch sog. Teletutoren unterstützt wird, bietet eine Chance, die Entwicklung der Hu-manressourcen gezielt zu fördern. Innovationsberatung und Weiterbildung Die externen Marktbeobachter veranschlagen den Weiterbildungsbedarf in nahezu allen betrieblichen Handlungsfeldern signifikant höher als die befragten Führungskräfte in den Unternehmen. Nach Auf-fassung der Experten ist dieser Umstand ein Hinweis auf die Notwendigkeit, Formen der Weiterbil-dung zu konzipieren, die in die Richtung einer Innovationsberatung gehen. Die Analyse von Ge-schäftsprozessen und das Aufzeigen von Lösungen, wie mit Hilfe der Informationstechnik die Effi-zienz betrieblicher Abläufe gesteigert werden kann, sollte dabei im Vordergrund stehen. Insbesondere die durch den IT-Einsatz induzierte Reorganisation von Geschäftsprozessen erfordert eine „qualifizie-rende Beratung“ der Entscheidungsträger. Sie trägt dazu bei, die Führungskräfte für die Notwendigkeit der Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Bereichen des Unternehmens zu sen-sibilisieren. „Qualifizierende Beratung“ kann so zu einem wichtigen Bestandteil eines gezielten Bil-dungsmarketings gemacht werden und dazu beitragen, das bestehende „Weiterbildungsdilemma“ zu entschärfen.

41

Page 43: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

„LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung: Qualifikationsbedarfsanalyse __________________________________________________________________________________________

Literatur Arnold-Rothmaier, H.: Spedition und Logistik. Trotz schwacher Wirtschaftskonjunktur nach wie vor ein Wachs-tumsmarkt. In: ibv, Nr. 39. Baumgarten, H.; Competence Site, Netskill AG/TU Berlin, Bereich Logistik Baumgarten, H.: E-Logistics – Erfolgsfaktor für das Management in Industrie und Handel; in: E-Logistics (Son-derausgabe des Fachmagazins Logistik für Unternehmen); 2000; Heft 1 Baumgarten, H.:Logistik und E-Business - Quo vadis? Netskill AG/TU Berlin, Bereich Logistik Benedix, U.; Hammer, G.; Knuth, J.: Monitoring-Bericht 2001/1. Transport-Umschlag-Lagerei/Logistik S. 28-37. Projekt EQUIB (Hrsg.). Bremen 2001; www.equib.de BMBF- Initiative „Früherkennung von Qualifikationserfordernissen“ Ergebnisse aus der laufenden Projektarbeit, März 2001; www.frequenz.net Clausen, U. (Hrsg.:), „Softwaremarkt für Transport- und Logistikunternehmen“: Veröffentlichung der Ergebnis-se / Durchführung: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Zusammenarbeit mit: Lehrstuhl für Verkehrssysteme und –logistik der Fakultät Maschinenbau der Universität Dortmund (VSL). Dortmund 2002 Deutsche Logistik-Zeitung, 56. Jahrgang/Nr. 131 Deutsche Post World; Fraunhofer Institut Materialfluss und Logistik (IML): Net: Studie "eLogistics Facts 1.0“; www.cybiz.de Dorn, L.; Wachtveitl, E.: IuK-Technikeinsatz und Qualifikationsbedarf in Speditionsbetrieben in der Wirt-schaftsregion Bremen; Projekt EQUIB (Hrsg.). Bremen 1998 E-Commerce Magazin, Heft 8-9/2002 empirica: Stand und Entwicklungsperspektiven des elektronischen Geschäftsverkehrs in Deutschland, Europa und der USA unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung in KMU in 1999 und 2001. Abschlussbericht für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Bonn 2001 Fraunhofer IML : Logistik und E-Commerce. Konzepte für Ballungszentren. Eine Studie des Fraunhofer IML im Auftrag des Landes Nordrhein-Westfalen; o.O, o.J. Gudehus, H.: Systemdienstleister in der Logistik, in: Technica, Heft 4/1996. Horn, C.: Kontraktlogistik. In FM, 6/01 Iconomy-online: IT in der Logistik – Die (Post-)Sendung mit der M@us; www.iconomy-online.de Kuwan, H., Thum, M.: Die fachübergreifenden Anforderungen steigen. Neue Erkenntnisse zu den Qualifikati-onsanforderungen in der Logistik. In: DVZ, Deutsche Logistik-Zeitung, Jg. 56, Nr. 28 Logistik heute: Interview mit ZLU-Geschäftsführer Dr. Ing. Frank Straube; www.logistik-heute.de/zlu.htm M.: Warenfluss im Griff. In: eCommerce Magazin 10/02, S. 16ff; www.e-commerce-magazin.de Meier, V. S.: Anforderungen an Logistikmarktplätze; www.mylogistics.net Müller, J.; Neumann C.-S.: Logistik - Digitale Plattformen verändern das Speditionsgeschäft; www.digitaltransformation.de Rudolf W.: Supply Chain Management: Der 4PL im Praxistest; www.mylogistics.net; Technische Universität Berlin, Bereich Logistik: Chancen und Risiken für Logistikdienstleister durch neue Be-schaffungskonzepte, Endbericht Teil 1. Wien 2002; www.idc.com Wirtschaft in Bremen. Das Magazin der Handelskammer 7/2002

42

Page 44: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Entwicklung des Marktes für Logistik-Services in West-Europa: Logistikservices

gesamt ....................................................................................................................... 13 Abb. 2: Entwicklung des Marktes für Logistik-Services in West-Europa: Logistik-

Outsourcing ............................................................................................................... 14 Abb. 3: Entwicklung der Logistik-Services ........................................................................... 17 Abb. 4: Unternehmensgröße nach Anzahl der Beschäftigten ................................................ 20 Abb. 5:Leistungsportfolio der Unternehmen ......................................................................... 21 Abb. 6: Dienstleistungsangebot der Unternehmen in Prozent der Nennungen...................... 22 Abb. 7: Leistungsschwerpunkte von Logistikdienstleistern .................................................. 23 Abb. 8: Planungen zum Dienstleistungsangebot.................................................................... 23 Abb. 9: Informationstechnische Ausstattung ......................................................................... 24 Abb. 10: Genutzte E-Business-Anwendungen......................................................................... 26 Abb. 11: E-Business-Nutzung durch deutsche Unternehmen 2001......................................... 28 Abb. 12: IT-Anwendungen – Vergleich der Daten von DIHT und IAW ................................ 29 Abb. 13: Erwartungen an E-Business-Systeme........................................................................ 30 Abb. 14: WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/

Strategieentwicklung) ............................................................................................... 32 Abb. 15: Logistiknetzwerke und Supply Chain Management ................................................. 34 Abb. 16: Projekt- und Kooperationsmanagement .................................................................... 34 Abb. 17: IT-Anwendungen für Führungskräfte ....................................................................... 35 Abb. 18: EDV allgemein/ Standardanwendungen: .................................................................. 35 Abb. 19: IT- und Internet-Anwendung: Weiterbildungsbedarf heute und zukünftig .............. 37 Abb. 20: IT-Anwendungen im Lager/Umschlag...................................................................... 38 Abb. 21: Kostenrechnung......................................................................................................... 38 Abb. 22: Mobile Datenkommunikation ................................................................................... 38 Abb. 23: Transportdisposition/Tourenplanung ........................................................................ 38 Abb. 24: E-Procurement........................................................................................................... 38 Abb. 25: Überfachlicher Bereich ............................................................................................. 39

43

Page 45: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Tabellen im Anhang 1 WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung)

Unternehmen heute und künftig....................................................................................... 45 WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung)

Experten heute und künftig .............................................................................................. 46 WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung)

Experten und Unternehmen heute .................................................................................... 47 WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung)

Experten und Unternehmen zukünftig ............................................................................. 48 Weiterbildungsbedarf Entscheider/Management – Bewertung der Unternehmen und

Experten differenziert nach Weiterbildungsfeldern ......................................................... 49 Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ Unternehmen

(Mittelwerte aller Nennungen) – PC-/IT-Anwendungen ................................................. 51 Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ Experten

(Mittelwerte aller Nennungen) – PC-/IT-Anwendungen ................................................. 51 Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „heute“ Experten und Unternehmen

(Mittelwerte aller Nennungen) ) – PC-/IT-Anwendungen............................................... 52 Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „zukünftig“ Experten und Unternehmen

(Mittelwerte aller Nennungen) – PC-/IT-Anwendungen ................................................. 52 Entscheider/Management: PC-/IT-Anwendungen für Führungskräfte Weiterbildungs-

bedarf „heute“ und „zukünftig“ – PC-/IT-Anwendungen Einzelergebnisse................... 53 Weiterbildungsbedarf Operative Ebene: Kaufmännische und gewerblich-technische

Ausführung....................................................................................................................... 53 EDV allgemein/ Standardanwendungen: ................................................................................. 53 IT- und Internet-Anwendung Unternehmen und Experten „heute“ und „zukünftig -

Einzelergebnisse............................................................................................................... 54

44

Page 46: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Anhang 1: Tabellen WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung) Unternehmen heute und künftig

4,3

4,4

4,8

4,6

4,6

4,6

4,7

4,5

4,5

4,9

4,7

4,9

5,0

5,0

4,5

4,9

5,2

4,9

4,9

5,0

4,9

4,7

4,8

5,6

5,5

5,3

5,8

5,4

Change Management (Planung und Steuerung vonVeränderungs-prozessen)

Organisationsentwicklung

Innovationsmanagement (Strategien zur Prozeß- undProdukterneuerung)

Qualitätsmanagement

E-Commerce - E-Logistics: Anforderungen anLogistikdienstleister

E-Business-Lösungen in Logistikunternehmen

Neue IT-Systeme im Speditions-/ Logistkbereich

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsplanung

Projekt- und Kooperationsmanagement

Strategien und Methoden zur Kundenintegration (eCRM;One-to-One-Marketing)

Logistiknetzwerke und Supply Chain Management

Führung und Organisation

Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen

Controlling von Logistikprozessen /Analyse- undControlling-Tools)

Unternehmen: künftigUnternehmen: heute

45

Page 47: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung) Experten heute und künftig

4,4

4,6

4,5

4,7

4,8

4,8

4,7

4,9

5,0

4,8

5,3

5,1

5,0

5,3

5,1

5,1

5,2

4,9

5,7

5,7

5,1

5,5

5,4

5,7

6,0

5,2

5,4

5,7

Change Management (Planung und Steuerung vonVeränderungs-prozessen)

Organisationsentwicklung

Innovationsmanagement (Strategien zur Prozeß- undProdukterneuerung)

Qualitätsmanagement

E-Commerce - E-Logistics: Anforderungen anLogistikdienstleister

E-Business-Lösungen in Logistikunternehmen

Neue IT-Systeme im Speditions-/ Logistkbereich

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsplanung

Projekt- und Kooperationsmanagement

Strategien und Methoden zur Kundenintegration (eCRM;One-to-One-Marketing)

Logistiknetzwerke und Supply Chain Management

Führung und Organisation

Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen

Controlling von Logistikprozessen /Analyse- undControlling-Tools)

Experten: künftigExperten: heute

46

Page 48: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung) Experten und Unternehmen heute

4,3

4,4

4,8

4,6

4,6

4,6

4,7

4,5

4,5

4,9

4,7

4,9

5,0

5,0

4,4

4,6

4,5

4,7

4,8

4,8

4,7

4,9

5,0

4,8

5,3

5,1

5,0

5,3

Change Management (Planung und Steuerung vonVeränderungs-prozessen)

Organisationsentwicklung

Innovationsmanagement (Strategien zur Prozeß- undProdukterneuerung)

Qualitätsmanagement

E-Commerce - E-Logistics: Anforderungen anLogistikdienstleister

E-Business-Lösungen in Logistikunternehmen

Neue IT-Systeme im Speditions-/ Logistkbereich

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsplanung

Projekt- und Kooperationsmanagement

Strategien und Methoden zur Kundenintegration (eCRM;One-to-One-Marketing)

Logistiknetzwerke und Supply Chain Management

Führung und Organisation

Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen

Controlling von Logistikprozessen /Analyse- undControlling-Tools)

Experten: heuteUnternehmen: heute

47

Page 49: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

WB-Bedarf Entscheider/Management (Bereich Organisations-/ Strategieentwicklung) Experten und Unternehmen zukünftig

4,3

4,4

4,8

4,6

4,6

4,6

4,7

4,5

4,5

4,9

4,7

4,9

5,0

5,0

4,4

4,6

4,5

4,7

4,8

4,8

4,7

4,9

5,0

4,8

5,3

5,1

5,0

5,3

Change Management (Planung und Steuerung vonVeränderungs-prozessen)

Organisationsentwicklung

Innovationsmanagement (Strategien zur Prozeß- undProdukterneuerung)

Qualitätsmanagement

E-Commerce - E-Logistics: Anforderungen anLogistikdienstleister

E-Business-Lösungen in Logistikunternehmen

Neue IT-Systeme im Speditions-/ Logistkbereich

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsplanung

Projekt- und Kooperationsmanagement

Strategien und Methoden zur Kundenintegration (eCRM;One-to-One-Marketing)

Logistiknetzwerke und Supply Chain Management

Führung und Organisation

Neue Dienstleistungen für Speditions-/Logistikunternehmen

Controlling von Logistikprozessen /Analyse- undControlling-Tools)

Experten: heuteUnternehmen: heute

48

Page 50: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Weiterbildungsbedarf Entscheider/Management – Bewertung der Unternehmen und Experten differenziert nach Weiterbildungsfeldern

Die jeweiligen prozentualen Angeben beziehen sich auf die Nennungen, die in den Bereich 5 bis 7 der Skala fallen.

Controlling von Logistikprozessen (Analyse und Controlling-Tools

65%75%78%

84%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Führung und Organisation

66%

78%

67%73%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Neue Dienstleistungen für Speditions- /Logistikunternehmen

71%

91%76% 76%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Logistiknetzwerke und Supply Change Management

57%72%78%

88%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Strategien und Methoden zur Kundenintegration (eCRM etc.)

68%79%

63%

90%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Projekt- und Kooperationsmanagement

57%66%

77%84%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

49

Page 51: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Personalentwicklungs- und Weiterbildungsplanung

60%64%

74%

58%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Neue IT-Systeme im Speditions-/ Logistkbereich

60%

73%

53%

67%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

E-Business-Lösungen in Logistikunternehmen

60%

78%

66%

78%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

E-Commerce - E-Logistics: Anforderungen

60%73%

61%

83%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Qualitätsmanagement

50%

56%56%60%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Innovationsmanagement

60%

69%

48%

64%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Organisationsentwicklung

50%

65%

55%

68%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Change Management

50% 55%46%

64%

heute zukünftigUnternehmen Experten

50

Page 52: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ Unternehmen (Mittelwerte aller Nennungen) – PC-/IT-Anwendungen

4,1

4,2

4,3

4,2

4,6

4,9

Internet-Grundlagen

Internet fürFortgeschrittene

MobileDatenkommunikation

/ M-Business

Unternehmen: künftigUnternehmen: heute

Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ Experten (Mittelwerte aller Nennungen) – PC-/IT-Anwendungen

4,6

4,6

4,2

4,5

5,1

5,3

Internet-Grundlagen

Internet fürFortgeschrittene

MobileDatenkommunikation

/ M-Business

Experten: künftigExperten: heute

51

Page 53: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „heute“ Experten und Unternehmen (Mittelwerte aller Nennungen) ) – PC-/IT-Anwendungen

4,1

4,2

4,3

4,6

4,6

4,2

Internet-Grundlagen

Internet fürFortgeschrittene

MobileDatenkommunikation

/ M-BusinessExperten: heuteUnternehmen: heute

Entscheider/Management: Weiterbildungsbedarf „zukünftig“ Experten und Unternehmen (Mittelwerte aller Nennungen) – PC-/IT-Anwendungen

4,2

4,6

4,9

4,5

5,1

5,3

Internet-Grundlagen

Internet fürFortgeschrittene

MobileDatenkommunikation

/ M-Business

Experten: künftigUnternehmen: künftig

52

Page 54: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Entscheider/Management: PC-/IT-Anwendungen für Führungskräfte Weiterbildungsbedarf „heute“ und „zukünftig“ – PC-/IT-Anwendungen Einzelergebnisse

Internet-Grundlagen

40%42%

48%

52%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Internet für Fortgeschrittene

53%

61%

45%

63%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Mobile Datenkommunikation

47%

64%

50%

81%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Weiterbildungsbedarf Operative Ebene: Kaufmännische und gewerblich-technische Ausführung EDV allgemein/ Standardanwendungen:

Datensicherheit

64%76%73%

87%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Präsentationen

50%52%

48%

55%

heute zukünftigUnternehmen Experten

Tabellenkalkulation

47%43%

48%43%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Datenbanken

63%55%

64%

39%

heute zukünftigUnternehmen Experten

53

Page 55: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

IT- und Internet-Anwendung Unternehmen und Experten „heute“ und „zukünftig - Einzelergebnisse

Sicherheit im Netz

67% 70%71%81%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Zollabw icklung

57%72%

60%70%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Tracking and Tracing

51%64%

55%72%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Logistische Vorgänge im Seehafen

55%65%63% 70%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

IT-Anw endungen im Lager/Umschlag

50% 50%

72% 75%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Auftragsmanagement

48%60%58%

74%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Kostenrechnung

34%45%

71% 73%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Warenw irtschaftssysteme

42%48%

60% 60%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

54

Page 56: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Grundlagen der Internet-Nutzung

30%41%

47%57%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Warehouse-Management

37%48%50%

57%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Mobile Datenkommunikation

38%57%

69%79%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Transportdisposition/Tourenplanung

37%50%

63% 63%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Lager- und Kommissioniertechnik

46%52%52%

62%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

E-Procurement

24%

42%

62%76%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Containerumschlag

39%44%48%

58%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

Beladung von Stückgütern

29%36%

40% 40%

heute zukünftig

Unternehmen Experten

55

Page 57: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

Anhang 2: Projektbeschreibung „LogSolutions Bremen“, XGate Logistik Projekte GmbH, Bremen Mit dem Projekt LogSolutions Bremen soll vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Wettbe-werbssituation die Position der Bremischen Häfen und der Bremischen Unternehmen der Transport- und Logistikbranche nachhaltig gesichert und gefördert werden. LogSolutions ist eine Systemplatt-form für eine Vielzahl von logistischen Anwendungsschwerpunkten. Dahinter steckt ein Konzept, bei dem der Nutzer selbst bestimmt, welche Logistik-Bausteine er nutzen will. Völlig unabhängig vom Vorhandensein eigener Systeme kann der Kunde allein mit einem Internet-Browser die angebotenen Transport und Logistik(TuL)-Komponenten nutzen. Der Kunde selbst bestimmt auch die Art der Kommunikationsverbindung; individuell auf seine Anforderungen abgestimmt von einer einfachen Wählleitung bis zu breitbandigen Festverbindungen mit unterschiedlichen Services. LogSolutions Bremen beinhaltet drei Handlungsschwerpunkte. Mit dem Handlungsschwerpunkt "Zu-gangsförderung" wird eine Voraussetzung geschaffen, mittelfristig die direkte elektronische Kommu-nikation für alle in der Transport- und Logistikbranche handelnden Institutionen zu unterstützen. Log-Solutions Bremen fördert hiermit die Bereitstellung von Systemanschlüssen, mit denen den Nutzern verschiedene auf der Plattform betriebene Logistik-Anwendungen zugänglich sein werden. Mit der „Entwicklung neuer Dienstleistungen“ auf der Plattform werden Logistikinnovationen gefördert. Das Ausschreibungsverfahren ist im Juli 2002 abgeschlossen worden. Insgesamt konnten 10 innovative Projekte der Projektförderung zugeführt werden. Weiterhin werden „Qualifizierungsmaßnahmen“ zu IT-relevanten Themen von verschiedenen Bremischen Bildungsträgern angeboten und gefördert. Projektpartner bei LogSolutions sind das Land Bremen und die Deutsche Telekom AG. Für das Pro-jektmanagement zeichnet sich die XGate Logistik Projekte GmbH, Bremen verantwortlich. Die Vorteile von LogSolutions gehen im Zusammenhang mit den Logistik-Anwendungen weit über die Bereitstellung aktuellster Software hinaus:

• Keinerlei Investitionen in Hardware und Lizenzen; Wartung, Einrichtung und Updates bereits im Service inklusive

• Kostentransparenz durch feste monatliche Beträge • Konzentration auf das Kerngeschäft durch Optimierung von unternehmens- und zeitkritischen

Geschäftsprozessen Durch die vielfältigen Anwendungen erstrecken sich die Effizienzvorteile von LogSolutions praktisch auf die gesamte Wertschöpfungskette – von der Beauftragung bis hin zur letzten Meile. Dabei genie-ßen Logistik-Dienstleister die Sicherheit, dass sie durch den modularen Aufbau der Lösung und die Skalierbarkeit der Leistungen nur für das bezahlen, was sie wirklich brauchen. XGate Logistik Projekte GmbH, Bremen

56

Page 58: „LogSolutions Bremen“ – Handlungsfeld Qualifizierung ... · Grundlagen des empirischen Teils der Untersuchung - ausgewertete Fragebögen und Interviews ... • Sicherheit im

57