magazin des bachtelen 1/2015 · unser magazin sogar als «gepflegte alternative zu einer sms- und...
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magazin des Bachtelen 1/2015
Auf einen Schwatz mit Doris MoserIm Spotlicht erzählt unsere Reinigungs
fachfrau von sich, spricht über ihre
Arbeit und sagt auch etwas über uns.
Und erklärt, dass sie sehr gerne im und
fürs Bachtelen tätig ist.
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Zufrieden Pläne schmiedenVom Leben an der TaSo, vom Fliegen,
Fechten, Lesen, Schiessen und vielem
mehr. Unser Interview mit Adrian.
Seite 3
Viel Lob fürs BACHupWir sagen Danke für die guten Rück
meldungen anlässlich unserer letzt
jährigen Meinungsumfrage und Merci
auch für die Fingerzeige, wohin wir uns
für Sie und euch entwickeln können.
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2 BACH – magazin des Bachtelen 1/2015
EDITORIAL
«Macht weiter so!»
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe BachtelenInteressierte
«Ich arbeite nach dem lösungsorientierten
Ansatz. Nach welchem Ansatz wird hier
im Bachtelen gearbeitet?» Meine Spontan
antwort am Bewerbungsgespräch:
«Bachtelentypisch ist, dass wir nicht nach
einem einzelnen Ansatz arbeiten.»
Aber was heisst genau «bachtelentypisch»?
Und: Ist es nicht beliebig, wenn man
nicht gleich weiss, was jetzt gelten soll?
Natürlich nicht. Diese Unsicherheit
müssen wir zulassen. Die eine sicherheits
stiftende Vorgehensweise gibt es
einfach nicht. Die Kinder selbst lehren uns
das ja immer wieder. Es gibt kein
«Werkzeug», das immer passt. Manchmal
benötigen wir einen «Vorschlag
hammer», manchmal brauchts eine kleine
«Feile», manchmal können wir einem
Kind in Not nur mit klaren Grenzen beistehen
und manchmal braucht die Jugendliche,
die nicht mehr weiterweiss, nur ein
Anschubsen oder ein paar unterstützende
Worte. Nicht das einzig richtige Aller
weltswerkzeug ist also gefragt, sondern ein
gut ausgerüsteter «Werkzeugkasten».
Das ist Bachtelen. Dazu kommt ein «Feeling»,
in der jeweiligen Situation das best
passende «Werkzeug» für das Kind und für
sich selbst auszuwählen. Und nicht
aufzugeben, wenns nicht gleich passt.
In den weitaus meisten Fällen finden wir ja
den richtigen «Schlüssel». In der Regel
dann, wenn wir uns von den Kindern beim
Suchen helfen lassen.
Charly Diethelm
Uns Redaktionsleute freut die Freude natür
lich, die BACHup auslöst. Die vielen Kompli
mente feuern uns an. Was uns anfänglich zu
denken gab, war der etwas magere Rücklauf.
Allerdings wurden wir schon im Vorfeld auf
dieses verbreitete Umfrageproblem hinge
wiesen. Und genaueres Hinsehen zeigte, dass
unter den Antwortenden diejenigen überver
treten waren, die mit uns BACHupMacherin
nen und machern wenig oder keinen Kontakt
haben. Der formale Weg einer schriftlichen
Umfrage macht ja auch wenig Sinn, wenn man
sich täglich über den Weg läuft. Inhaltlich de
cken sich denn auch die mündlichen Reaktio
nen auf unsere Arbeit, die vor allem mich als
Leiter des Redaktionsteams häufig erreichen,
mit dem Inhalt der Umfrage: BACHup macht
Freude und gehört dazu.
Ein Gefühl der VerbundenheitDass der HPD Solothurn bei der Rückmel
dehäufigkeit eine Ausnahme bildete, ist
bemerkenswert: Immerhin ist die Leiterin ja
Redaktionsmitglied. Einen Erklärungshinweis
dazu gibt H.A.: «Ein Blick ins BACHup gibt mir
jeweils einen kleinen, interessanten Einblick
und ein Gefühl der Verbundenheit.»
Ansonsten gab es vereinzelt Stimmen, die ei
nen Ausbau wünschten, die meisten zeigten
sich aber zufrieden mit vier Seiten und vier
Ausgaben pro Jahr. So entstehe keine Überfor
derung, und trotzdem halte man etwas in den
Händen. Hervorgehoben wurden die äusserst
ansprechende Gestaltung und Bebilderung,
die klar und gut geschriebenen Texte und der
Mix an Themen. Besonders wichtig sei, weiter
hin immer wieder alle BachtelenInstitutionen
zu berücksichtigen und möglichst vielen und
verschiedenen Leuten Raum zu geben. Zudem
wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass wir
uns mit einem so ansprechenden Produkt auch
an die Eltern «unserer» Kinder und Jugend
lichen wenden sollten – was wir sehr gerne
in unsere Planung aufnehmen. Aufgenommen
haben wir selbstverständlich auch die einge
gangenen Themenvorschläge. Dass dabei der
Neubau obenaus schwang, bestätigte unseren
Kurs: Dem «Haus Kapla» wurde ja inzwischen
sogar eine Sondernummer gewidmet.
Ein Zeichen des «Bachtelen-Geistes»Ferienhalber verspätet erreichte uns eine
EMail von C.H., einer ehemaligen Mitarbei
terin des Ressorts Finanzen und Infrastruktur:
«Das BACHup ist für mich ein Sprachrohr aus
der ‚alten Arbeitsheimat‘ (…). Gratuliere! (…)
es ist schön, dass ‚ihr Bachteler‘ auch inves
tiert, wenn der Gewinn sich nicht in Franken
auszahlt. Für mich nach wie vor ein Zeichen
des ‚BachtelenGeistes‘.»
Wir sagen Danke für die Rückmeldungen und
spuken gerne weiter. PHILIPP WILHELM
Das BACHup-Echo, das uns im letzten Herbst aufgrund unserer Umfrage erreichte, war
überwältigend. «Ich finds einfach nur toll, dass es BACHup gibt, und freue mich jedes Mal
reinzuschauen», lässt sich der Grundtenor zusammenfassen. Kurt Rufer aus dem VSA sieht
unser Magazin sogar als «gepflegte Alternative zu einer SMS- und Selfie-Kultur».
Das BACHup-Redaktions-Team, v.l.: Martin Batzli, Ruth Zurschmiede, Jacqueline Fluri und Philipp Wilhelm
IN EIGENER SACHE
BACH – magazin des Bachtelen 1/2015 3
Fliegen, Fechten, Lesen, Kochen – und Schiessweltmeister werden wollen
Adrian: Viele Wünsche und doch zufrieden
Adrian ist TaSo-Schüler in Solothurn. Seit eineinhalb Jahren besucht er die Orientierungs-
stufe. Jeannette Baschung und Simon Greusing sind seine Lehrpersonen und David Schwar-
zenbach seine Bezugsperson. Adrian gefällt es sehr gut in der TaSo.
Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich gehe regelmässig zu den Jungschützen, ins
Fechten und in eine Modellfliegergruppe. Ich
bin gerne in Bewegung und liebe Degen und
Kampfsportarten. Auch das Fliegen fasziniert
mich sehr. Einmal war ich auf einem Flug in ei
nem Segelflugzeug. Das hat mir grossen Spass
gemacht. Ich durfte den Hebel betätigen, der
das Segelflugzeug vom Schleppflugzeug ablöst.
Möchtest du einmal lernen zu fliegen?
Oh ja, fliegen lernen wäre mein Traum. Der
Beruf des Lokführers interessiert mich aber
ebenfalls. In diesem Schuljahr mussten wir
uns für Schnupperstellen bewerben. Ich kann
bei einem Fleischfachmann schnuppern ge
hen. Ich interessiere mich für die Verarbei
tung von Fleisch.
Du hast viele Interessen…
Ich bin auch eine Leseratte. In der Bibliothek
der TaSo können wir tolle Bücher ausleihen.
Zurzeit lese ich Bücher über Ägypten. Am
liebsten lese ich zwei Bücher parallel, eines
in der Schule und eines zu Hause.
Gefällt es dir in der Schule?
In der TaSo gefällt es mir sehr. Wir machen
immer spannende Sachen in der Gruppe.
Kürzlich waren wir an den Filmtagen. Auch
in der Klasse fühle ich mich wohl. Mit den
andern Schülerinnen und Schülern habe ich
viel Spass. Es gefällt mir auch, dass man
viele Freiheiten hat. Über Mittag müssen wir
nur die Ämtli erledigen, dann sind wir frei.
Wenn jemanden etwas bedrückt, kann er zu
einer Person gehen, die ihm zuhört und ihn
unterstützt. Jede Gruppe kocht einmal in der
Woche selbstständig. Ich bin sehr interessiert
am Umgang mit Lebensmitteln, und Kochen
macht mir Spass. Hier an der TaSo hat jeder
ein Problem. Grundsätzlich hat jeder Mensch
seine Eigenheiten und Baustellen.
Gibt es auch Dinge, die besser werden soll-
ten an der TaSo?
Es ist schade, dass das Essen nicht mehr so
frisch und knackig ist nach dem langen Trans
port aus dem Bachtelen. Direkt aus der Kü
che wäre es viel besser. Auf unserer Gruppe
haben wir aber immer viele feine Znüni und
Zvieri. Wir kaufen selber ein, und ich freue
mich immer darauf.
Hast du Träume für dein Leben nach der TaSo?
Ich möchte einmal ein eigenes Haus besitzen
und eine Familie gründen. Ich möchte meine
Mutter besuchen und meinen Vater, der in
Deutschland lebt. Es ist immer traurig, wenn
eine Familie nicht mehr zusammen ist. In der
Schweiz gefällt es mir gut. Ich möchte hier
bleiben. Ich möchte Schiessweltmeister wer
den und viel Sport treiben: Schlittschuhlau
fen, Snowboardfahren, Schwimmen. Ich bin
jetzt zufrieden so, wie mein Leben ist.
JACQUELINE FLURI
INTERVIEW
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Gegenseitige Wertschätzung macht Freude
IMPRESSUMHerausgeber: BACHTELEN – Sonderpädagogisches Zentrum für Verhalten und Sprache, Grenchen, www.bachtelen.ch • Redaktionsteam: Martin Batzli, Jacqueline Fluri, Philipp Wilhelm (Leitung), Ruth Zurschmiede • Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Martin Batzli, Jacqueline Fluri, Philipp Wilhelm (PW), Ruth Zurschmiede (RZ) • Satz und Layout: Hülle & Fülle – Atelier für Inhalt und Gestalt, Bern, www.huelleundfuelle.ch • Fotos: Martin Batzli, (Seite 4) / Pia Neuenschwander, www.photopia.ch (Editorial) / Jacqueline Fluri (Titelbild und Seite 3), Peter Stawicki (Gruppenbild Seite 2) • Druck: Wälti Druck GmbH, Ostermundigen, www.waeltidruck.ch • Auflage: 300 Exemplare
MÄRZ
SO, 15. 17 Uhr, Girardsaal SZB,Mazzinikonzert «Trio Bienne»
MI, 25. 18.30 Uhr, Kapelle SZB,KinderAbendmahlsfeier 4. Schuljahr, mit Eltern
APRIL keine Daten
MAI
SO, 3. 11 Uhr, Girardsaal SZB,Mazzinikonzert «Jurassic Chamber Brass»
FR, 8. ab 15 Uhr, Lehrlingsfoyer Ermitage LFE,Apéro für alle Bachtelen Mitarbeitenden
DO, 14. 9.30 Uhr, Kapelle SZB,Firmung, willkommen sind alle BachtelenMitarbeitenden
SO, 17. bis 17 Uhr, Mazzinizimmer/Girardsaal SZB,Internationaler Museumstag
JUNI
FR, 12. 18 Uhr, Girardsaal SZB,GV Verein Kinderheim Bachtelen
MO, 29. 17 Uhr, Girardsaal SZB, PensioniertenVerabschiedung
DI, 30. 15.15 Uhr, Girardsaal SZB,Abschiedsapéro der Lernenden
AGENDA
Ich arbeite in der Regel an drei Vormittagen
in der Reinigung. Mein Arbeitstag beginnt um
sieben und endet gegen elf Uhr. Ich bin vor
allem verantwortlich für die Reinigung der
Gruppe Flieder mit ihren fünfzehn Zimmern,
Doris Moser arbeitet seit achtzehn Jahren als Reinigungsfachfrau
im Sonderpäda gogischen Zentrum Bachtelen. Zusammen mit einem
mehrköpfigen Team, unter der Leitung von Bruno Brotzer, ist sie für
die Reinigung unzähliger Räume verantwortlich.
ben, Toiletten reinigen, das Putzen der vielen
Fenster und anderes mehr. Der Arbeitsablauf
ist ziemlich genau geregelt. Klar kommt es ab
und zu vor, dass ein Raum von Mitarbeiten
den früher als geplant wieder benutzt werden
möchte. Bis jetzt haben wir in solchen Fällen
immer gute Lösungen gefunden.
Ein Kränzchen für Bruno BrotzerIch mache meine Arbeit sehr gerne, habe ich
doch selber Freude daran, wenn alles wieder
sauber ist und gut riecht. Was mir im Bach
telen besonders gut gefällt, ist der Kontakt
zu den Mitarbeitenden und deren Offenheit.
Es ist immer wieder ein kurzer «Schwatz»
möglich, ohne dass die Arbeit zu kurz kommt.
Ebenfalls finde ich es toll, wie respektvoll mit
einander umgegangen wird. Noch nie habe
ich etwas Despektierliches mir gegenüber
erlebt. Und auch die Zusammenarbeit im gan
zen Reinigungsteam erfahre ich sehr positiv.
Fragen, Unklarheiten oder Probleme werden
immer ernst genommen und auf unbürokra
tische Weise gelöst. Da möchte ich meinem
Chef, Bruno Brotzer, ein ehrliches Kränzchen
winden.
120% wohlÜberhaupt fühle ich mich im Bachtelen zu
120% wohl, bin sehr zufrieden und finde diese
Institution als Arbeitgeberin etwas ganz Be
sonderes. Auch die Grosszügigkeit gegenüber
den Kindern und dem Personal berührt mich
immer wieder aufs Neue. So freue ich mich,
noch einige Zeit im und fürs Bachtelen tätig
zu sein. AUFGEZEICHNET VON MARTIN BATZLI
Doris Moser putzt gerne im Bachtelen und weiss sich geschätzt.
BACHabDie Mazzinistiftung kümmert sich auch
um unsere Kulturgüter. Und vermiss
te unter dem Haufen ausrangierter
BachtelenstubenRelikte eine echte
Junghans – ein Ungetüm von einer
Wanduhr. Aber: keine Spur. Oje. Dieb
stahl?
Endlich wurde sie detektivisch wieder
entdeckt: an ihrem angestammten
Platz, alleine, als vergessene Zeit in
der ausgeräumten ehemaligen Kantine.
(RZ/PW)
SPOTLICHT
für den Schulungsraum und das Logozimmer
im Haus Girard, für die Kinder und Jugendbib
liothek und den angrenzenden Therapieraum.
Zu meinen Arbeiten gehören Staubsaugen,
Boden feucht aufwischen, Mobiliar abstau