masahiro kanno 2011

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Masahiro Kanno Galerie Schöneck

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Werkkatalog 2009-2011

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Page 1: Masahiro Kanno 2011

Masahiro Kanno

Galerie Schöneck

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Page 3: Masahiro Kanno 2011

Werke 2009 – 2011

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ist 1957 in Chitose Japan geboren und beginnt seine künstlerische Ausbildung im Alter von zwanzig Jahren an der Akademie der bildenden Kunst in Tokyo. Nach erfolgreichem Abschluss im Jahre 1981 immatrikuliert er sich gleich danach für zwei weitere Jahre an der Nationalen Kunstakademie für Malerei, ebenfalls Tokyo. Nach einem einjährigen Forschungsstudium an der Universität von Tokyo wagt der junge Künstler 1986 den Sprung nach Europa und wie könnte es anders sein: er geht nach Paris, der Stadt der Kunst und der Künstler. Anfänglich meint der junge Kanno, die neuen europäischen Einflüsse

“tel quel” in seine Arbeiten integrieren zu müssen. Doch er wird von den Professoren an der Ecole Nationale Supérieur des Beaux-Arts während seines vierjährigen Studiums auf die Bedeutung und Wichtigkeit seiner japanischen Wurzeln hingewiesen und dazu ermutigt, diese zu erspüren und in seine Arbeiten einfliessen zu lassen.Die Ausbildung an den klassischen Kunstschulen in Tokyo mit der Vermittlung der traditionellen Malerei geht mit den Lehren an einer europäischen Kunstschule eine neue Verbindung ein. Erst in den folgenden Jahren soll dieser Zusammenklang von ostasiatischen und europäischen Farbtönen und Inhalten realisiert werden können.Blicken wir uns um und werden uns dieses interkulturellen Dialoges bewusst. Ein erster Eindruck von Gleichmässigkeit und innerer Ruhe eröffnet sich dem geneigten Betrachter, ein Eindruck, der sich auf jedem weiteren Bild als

angenehme Kontinuität fortsetzt. Obwohl jedes Bild als Neuanfang zu sehen ist, gelingt es der unverwechselbaren Handschrift des Künstlers immer von neuem, eine geschlossene Einheit zu erschaffen. Dass diese Einheit aber nicht nur mit der angesprochenen Ruhe und Ausgeglichenheit ausgefüllt ist, sondern in gleichem Masse voll von quirliger Lebendigkeit ist, bemerkt man erst nach zahlreichen “Augenblicken”.

Dieser Aspekt des “Lebens” findet sich auf der Oberfläche des feinen, speziell behandelten Baumwollgewebes. Es ist nicht allein nur Grundlage für Kannos spätere Linien, sondern verfügt über ein Eigenleben. Durch die zahlreichen Arbeitsvorgänge, die bei einem Überarbeiten mit Terpentinöl erforderlich sind, dem schichtweisen Auftragen und Abtragen von farblich nuancierenden Grundierungen manifestiert sich der Eindruck, dass wir es weniger mit Stoff als mit einer Art von Palimpsest zu tun haben.Diese Vorstellung eines antiken, ursprünglich beschriebenen, dann abgeschabten und später wieder beschriebenen Pergamentes versinnbildlicht den Reiz von Vielschichtigkeit. Unterstützt wird diese Idee durch die weiteren technischen Arbeitsschritte, wenn Kanno die Leinwand zunächst in Acryllasur taucht und die Oberfläche im weiteren Verlauf mit Wachs, Öl und farblich zurückhaltenden Pigmenten akzentuiert. Die Stoff-Struktur wird nicht nur erhalten, sondern geradezu plastisch herausgearbeitet, das Auf und

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Ab von Kett- und Schussfaden wird zu einem mitschwingenden akkurat geordneten System im Gesamt-Linienspiel. Dieser kreative Nebenschauplatz, der ein hohes Mass an Könnerschaft voraussetzt, verweist auf Kannos traditionelle Ausbildung in Tokyo. Gezielte Rücknahme von störenden gestischen und farblichen Impulsen, der völlige Verzicht auf grosse, pastose Farbakkorde, lässt uns bewusst werden, wie wichtig seine japanischen Wurzeln sind.

Über den sensibel entwickelten, lavierten Grundflächen, deren schwach gelbliche Töne bis zu zartem Ocker reichen, zuweilen auch von leichtem Grau umspielt werden, setzt Kanno seinen Graphitstift auf. Dieser Stift, der zuvor in Leinöl getaucht wurde, beginnt unter der Führung des Künstlers Spuren und Linien zu hinterlassen, die trotz oder gerade wegen ihrer Ungegenständlichkeit und Linearität weit- und raumgreifende Formen beschreiben.Waren die Linien noch vor einigen Jahren markant schwarz und Bild dominierend, so sind sie in den Arbeiten der vergangenen zwei Jahre zurückhaltender geworden, filigraner und empfindsamer. Nicht nur die Hauptschlagadern werden gesehen, sondern auch das feine Netzwerk der umliegenden Adern tritt über dem teils wolkigen Grund hervor.

Auch in diesem Detail finden sich seine japanischen Wurzeln und lassen uns Europäer an die Kunst der

Kalligraphie erinnern, der wir staunend unseren Respekt zollen. Der Umgang mit Fläche und Linie zeugt von einer Verinnerlichung des Künstlers, die Konzentration auf sein Innenleben, dem Erfühlen und Wiedergeben von Schwingungen gleich einem Seismographen, der der Aufgabe der Sichtbarmachung nachkommt.

Hier ist vielleicht ein Ansatzpunkt zum Verständnis der Bilder zu finden, wenn wir uns nach einer Beschreibung des Erkennbaren sehnen sollten: auf den ersten Blick werden sich eben keine gegenständlichen Assoziationen einstellen. Es vibrieren Geheimnisse unter und über der Oberfläche, die das Bild nicht sofort preisgibt. Das Auge wird zu einem optischen Perpetuum mobile verführt. Kanno ist Meister und Connaisseur von Bildern, die keinen Anspruch auf Abbildung wiedererkennbarer Realitäten erheben, die sich erfreulicherweise einer eindeutigen Zuordnung zu entziehen vermögen. Dennoch ist es erlaubt bzw. sogar gewünscht, etwas Herzblut in die Interpretation legen und für sich eine persönliche Welt entdecken.

Michael Mauch

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No. 100 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 97 x 130 cm · 2011

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No. 102 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 114 x 146 cm · 2011

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No. 112 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 65 x 92 cm · 2010

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No. 101 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 73 x 100 cm · 2010

Page 12: Masahiro Kanno 2011

No. 110 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 130 x 195 cm · 2010

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No. 105 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 130 x 195 cm · 2010

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No. 71 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 130 x 195 cm · 2009

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No. 72 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 130 x 195 cm · 2009

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No. 106 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 130 x 162 cm · 2009 – 2010

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No. 103 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 120 x 120 cm · 2009

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No. 83 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 97 x 130 cm · 2009

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No. 81 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 81 x 100 cm · 2009

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No. 74 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 73 x 92 · 2009

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No. 113 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 65 x 92 cm · 2010

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No. 82 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 50 x 61 cm · 2009

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No. 73 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 60 x 73 cm · 2009

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No. 75 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 50 x 73 cm · 2009

Page 33: Masahiro Kanno 2011

No. 79 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 54 x 81 cm · 2009

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No. 77 · Mischtechnik auf Baumwolltuch · 60 x 73 cm · 2009

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Masahiro Kanno (geboren 26. April 1957 in Chitose, Japan)1977-1981 Kunstakademie der bildenden Kunst in Tokyo1981-1983 Nationale Kunstakademie für in Tokyo Malerei (Atelier Gyoji Nomiyama)1983-1984 Forschungsstudium an der Universität1986-1990 Ecole National Supérieure des Beaux-Arts, Paris Bildende Kunst (Atelier Pierre Alechinsky, Jan Voss)

Preise und Stipendien1986-1990 Bourse de Gouvernement Français1989 GRAND PRIX, 21eme Festival International de la peinture, Château-Musée Cagnes-sur-Mer, F1991 Prix de la JEUNE PEINTURE, 42eme Salon de la JEUNE PEINTURE, Grand Palais, Paris, F1997 PRIX du Jury, 3e Biennale Internationale des Arts de SHARJAH, Vereinigte Arabische Emirate2000 GRAND PRIX, 32eme Festival International de la Peinture “Japon, Vision contemporaines” Château-Musée, Cagnes-sur-Mer, F2001 3e Prix de la Peinture Antoine Marin, Galerie Municipale Julio Gonzalez, Arcueil2003 Prix de peinture ANTOINE MARIN (Museum KARLSKRONA, Schweden)

Einzelausstellungen1981 Galerie Kojima, Tokyo, J1988 Centre d’Accueil des Etudiants du Proche Orient, Paris, F1989 Galerie Luc Queyrel, Paris, F1990 Service Culturel et d’Information de l’Ambassade du Japon, Paris, F Maison du Japon, Paris, F Galerie Luc Queyrel, Paris, F Exposition particulière Aldebert, Nîmes, F1991 Galerie Schoeneck, Riehen/Basel, CH1992 Galerie Prazan-Fitoussi, Paris, F Galerie Monochrome, Brüssel, B1993 Galerie Eric Fitoussi, Paris, F Galerie Schoeneck, Riehen/Basel, CH1995 Galerie Schoeneck, Riehen/Basel, CH1996 Galerie 89, Aarwangen, CH1997 Galerie Schoeneck, Riehen/Basel, CH Galerie Arnoux, Paris, F1998 Galerie 89, Aarwangen, CH2000 Galerie Arnoux, Paris, F2000 Galerie Schöneck, Riehen/Basel, CH Galerie 89, Aarwangen, CH

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2001 Galerie Nichido, Paris, F Orion Art Gallery, Bruxelles, B2002 Galerie Schöneck, Riehen/Basel, CH Galerie Arnoux, Paris, F2003 Galerie Nichido, Paris, F2004 Galerie ARNOUX, Paris, F2005 Maison de la Culture,Metz, F Bildpilot (B. Schöneck-Adnovis AG), Basel, CH2006 Galerie ARNOUX, Paris, F2007 Galerie Nichido, Paris, F Kunst am Spalenberg 48 & Bildpilot, Basel, CH Bildpilot, (B. Schöneck) Riehen/Basel, CH2009 Galerie Nichido, Paris, F Galerie Schöneck, Riehen/ Basel, CH2010 Galerie Nichido, Paris, F Galerie ARNOUX, Paris, F2011 Galerie Nichido, Paris, F Galerie Schöneck, Riehen/Basel, CH

Gruppenausstellungen seit 19951995 Galerie Luc Queyrel, Paris, F1997 3e Biennale Internationale des Arts de Sharjah, Vereinigte Arabische Emirate “Regarde du Monde”, Toit de la Grande Arche, Paris, F Lineart, Salon d’Art Contemporain, Gand, B1998 “Monochromes” mit Matsutani und Kanno, Palais des Congrès de la Culture du Mans, F1999 Orion Art Gallery, Brüssel, B Art Paris, Carrousel du Louvre, Paris, F2000 32eme Festivale International de la Peinture “Japon, Visions contemporaines” (Château-Musée de Cagnes-sur-Mer)2001 Exposition Particulière, Inaba et Kanno, La Résidence officielle de l’Ambassadeur du Japon en France, Paris Orion Art Gallery, Oostende, B2003 Galerie 89 Aarwangen, CH Art Paris,”One man show”avec Galerie ARNOUX, Carrousel du Louvre, Paris, F2005 Galerie Nichido, Paris, F2007 Museumsausstellung “Vers Paris”: Nationales Museum Universität der Künste und Musik, Tokyo, J Kunstsmuseum Niigata (Niigata), Museum MOA (Shizuoka)2008 Trois artistes de la Galerie, Galerie ARNOUX, Paris, F2009 Art Paris,”One man show” mit Galerie ARNOUX, Grand Palais, Paris, F Galerie Nichido, Paris, F

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© Galerie Schöneck, Burgstrasse 63, CH–4125 Riehenwww.schoeneck.ch