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Universität Innsbruck Institut für Organisation und Lernen
Markus Ammann/Maria Rangger
Tel.: +43/512/507-7458
Medien kompetent nutzen: Möglichkeiten zur Sensibilisierung von
SchülerInnen gegen Cyber-Mobbing
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… versendete SMS in Österreich
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Entwicklung der tatsächlich gesendeten SMS
Quelle: RTR (2011), 201
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Problemaufriss – „Digital Na(t)ives?“
technologische Veränderungen
– beeinflussen und verändern die Kommunikation
– neue Kulturräume entstehen, in denen sich alte und neue Strukturen
überlagern und eine „neue“ Attraktivität entfalten
– Bspw.: Poesiealbum vs. Facebook
neue Räume öffnen neue Möglichkeiten
von den „Digital Natives“ (Prensky 2001) zu den „Digital
Naives“ (Keller/Schober 2011)
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Zum Konzept der Medienkompetenz
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Medienkompetenz
Vermittlung Zielorientierung
Medienkritik Medienkunde Mediennutzung Mediengestaltung
analytisch
reflexiv
ethisch
informativ
instrumentell-
qualifikatorisch
rezeptiv, anwenden
interaktiv,
anbietend
innovativ
kreativ
Quelle: BAACKE 1999, S. 34
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Mobbing findet den Weg ins Netz
„Megan war 13 und über beide Ohren in eine Internet-
Bekanntschaft verliebt. Als ihr virtueller Freund sie plötzlich
verschmähte, erhängte sich das Mädchen. Doch der
virtuelle Freund war in Wahrheit eine ehemalige Freundin,
die sich rächen wollte.“ (http1)
Welchen möglichen Beitrag kann die Entwicklung von
Medienkompetenz zur Bewältigung des Problems
‚Cyber-Mobbing‘ leisten?
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Bezeichnung Kennzeichen
Flaming
Kurzer, heftiger, öffentlich (in Form von bspw. Diskussionsforen
oder sozialen Netzwerken) und privat (über bspw. Mail oder
Privatnachrichten) ausgetragener Streit
Harassment Sich wiederholende, permanent beleidigende Nachrichten an
ein einzelnes Opfer
Denigration Absichtliches und bewusstes öffentliches bloßstellen in Form
von Verbreitung von bspw. Unwahrheiten oder Fotos
Impersonation Täter tritt unter der Identität des Opfers auf und verbreitet
Materialien, die dem Opfer schaden
Quelle: WILLARD 2007, S. 5-15
Bezeichnung Kennzeichen
Outing and
Trickery
Veröffentlichen von privater Kommunikation, insbesondere solche,
die intime Details enthält.
Exclusion Ausschluss aus Onlinegruppen, Verteilern, Passwort geschützten
Bereichen oder Entfernen von Listen
Cyber-
stalking
Sich ständig wiederholende, beleidigende und bedrohende
Nachrichten an ein Opfer
Cyber-
threats
Direkte Bedrohung: der Täter sendet Nachrichten, ein Opfer
verletzen zu wollen oder gar in den Selbstmord zu treiben. (Täter-
Opfer Beziehung, Opfer möchte die Attacken beenden)
Quelle: WILLARD 2007, S. 5-15
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Ausgewählte Bewältigungsstrategien
Schulebene:
– Buddy-Projekt
– Regel- und Maßnahmenkatalog
Unterrichtsebene:
– Projekttag
– Zeitungsbeilage
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Schule: Buddy-Projekt
„Kumpel“ oder „Freund“
ältere Schüler stehen jüngeren bei
Ansprechperson für Probleme jeglicher Art
Zertifikat/Urkunde als Anerkennung
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Schule: Regel- und Maßnahmenkatalog
nur wenige Regeln gegen (Cyber-)Mobbing
werden eher befolgt
Formulierung in Wir- oder Ichform
Regeln und Konsequenzen gemeinsam mit
Schüler/innen erarbeiten
Kombination mit anderen Maßnahmen
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Unterricht: Projekttag
Täter Umdenken
Opfer Selbstvertrauen stärken
Zuschauer Handeln
Stationen in freier Natur
Abstand von Handy und PC
Vertrauens- und Kooperationsspiele
Spiele für spezielle Mobbing-Situationen
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Unterricht: Zeitungsbeilage
Gestaltung Zeitungsbeilage
Aufsätze, Gedichte, Fotos, Bilder, Theorie, Rätsel, …
Schüler/innen gestalten nach ihren Vorstellungen
Gruppen- oder Einzelarbeiten
Verknüpfung mit Exkursion
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Fazit und Ausblick
Strategien mit Vor- und Nachteilen
Förderung von Medienkompetenz
Sensibilisierung im Bezug auf Cyber-Mobbing
gestärkte Klassengemeinschaft
Vertrauen und Zusammenhalt
– zeit-, kosten- und arbeitsintensiv
– fehlende Voraussetzungen, Strukturen und Flexibilität
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engagierte und motivierte Lehrpersonen
Evaluation der Projekte
öffentliche Anerkennung durch Presse
Stärkung des Wir-Gefühls an der Schule
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Literatur:
Baacke, D. (1999): Medienkompetenz als zentrales Operationsfeld von Projekten, In: Baacke, D.
et al. (Hg.): Handbuch Medien: Medienkompetenz, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung,
S. 31-35.
Buchegger, B. (2009): Aktiv gegen Cyber Mobbing: Vorbeugen – Erkennen - Handeln,
http://www.saferinternet.at/uploads/tx_simaterials/Aktiv_gegen_Cyber-Mobbing.pdf, Abgerufen
am 22. März 2012.
http1: Spiegel online, http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,518042,00.html, Abgerufen am
21. März 2012.
Jannan, M. (2008): Das Anti-Mobbing-Buch: Gewalt an der Schule – vorbeugen, erkennen,
handeln. Weinheim [u.a.].
Keller, L. & Schober, A. (2011): “LIFE eQuality?” – teenagers’ inspiring research into quality of
life. In: Borsdorf, A. et al: Conference Proceedings Managing Alpine Future II. Innsbruck, S.446-
456.
Willard, N.E. (2007): Cyberbulling and Cberthreats: Responding to the Challenge of Online Social
Aggression, Threats, and Distress. Research Press.
Prensky, M. (2001): Digital Natives, Digital Immigrants. On The Horizon 9, 5: 1–6.
Rangger, M. (2011): Integration von Cyber-Mobbing als Problem in den schulischen Alltag,
unveröffentlichte Diplomarbeit, Universität Innsbruck.
Shariff, S. (2009): Confronting Cyber-Bulling: what schools need to know to control misconduct
and avoid legal consequences. Cambridge [u.a.]. Universität Innsbruck
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