medienprojekt "fit for future"

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Universität Duisburg-Essen - Institut für Erziehungswissenschaften Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement Leiter: Prof. Dr. Michael Kerres - Betreuung: Wanda Grabe Medienprojekt: Fit for Future Konzeption eines hybriden Lernarrangements zur Förderung der Ausbildungsreife von Jugendlichen mit Migrationshintergrund März 2005 Cornelie Picht - Siegfriedstraße 71 c - 90461 Nürnberg – Zertifikatskurs 2004

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Blended-Learning-Konzept zur Förderung der Ausbildungsreife von Jugendlichen. Projektgegenstand: Unterstützung beim Übergang Schule-Beruf Zentrale Bildungsprobleme: Mangelnde Medienkompetenz , mangelnde Sprachkenntnisse, Probleme bei der Ausbildungsplatzsuche. Zielsetzung: Förderung von Medienkompetenz, Sprachkompetenz, Selbstbewußtsein, Selbständigkeit und Bewerbungskompetenz

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Universität Duisburg-Essen - Institut für Erziehungswissenschaften

Lehrstuhl für Mediendidaktik und Wissensmanagement

Leiter: Prof. Dr. Michael Kerres - Betreuung: Wanda Grabe

Medienprojekt: Fit for Future

Konzeption eines hybriden Lernarrangements zur Förderung der Ausbildungsreife von Jugendlichen mit Migrationshintergrund

März 2005

Cornelie Picht - Siegfriedstraße 71 c - 90461 Nürnberg – Zertifikatskurs 2004

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 2

MEDIENPROJEKT: FIT FOR FUTURE...................................................................................1

I. EXPOSÉ..................................................................................................................................3 a. Institution bei der das Bildungsvorhaben angesiedelt werden soll..................................3 b. Beschreibung der Problemlage und des Bildungsproblems.............................................3 c. Zentrale Bildungsprobleme: Medienkompetenz und Deutschkenntnisse .........................3 d. Warum soll dies innerhalb eines mediengestützten Lehr-/Lernszenarios geschehen? ....4

II. MARKT- UND PRODUKTANALYSE .............................................................................................5 a. Was genau ist mein Thema?.............................................................................................5 b. Für welche Zielgruppe ist mein Produkt?........................................................................5 c. Was können die TeilnehmerInnen lernen? .......................................................................6 d. Welche Eigenschaften unterscheiden mein Produkt von anderen? .................................7

III. ZIELGRUPPENANALYSE .....................................................................................................8 a. Wie groß ist die Zielgruppe?............................................................................................8 b. Welche demographischen Merkmale charakterisieren sie?.............................................8 c. Welches Vorwissen hat sie fachlich und technisch? ........................................................8 d. Lernort und Medienzugang ..............................................................................................9 e. Welche Motivation gibt es für die Teilnahme?.................................................................9 f. Hat die Zielgruppe Erfahrung im selbstgestützten Lernen? ..........................................10 g. Wie lange darf eine Lerneinheit dauern?.......................................................................10

IV. LEHR-/LERNZIELANALYSE ..............................................................................................10 a. Inhaltskomponente: ........................................................................................................11 b. Ergebniskomponente:.....................................................................................................12

V. INHALTE ..............................................................................................................................13 a. Die Bewerbungsmappe...................................................................................................13 b. Das Deckblatt .................................................................................................................13 c. Das Anschreiben ............................................................................................................13 d. Der Lebenslauf ...............................................................................................................14 e. Die Nachweise und Anlagen ..........................................................................................15

VI. LEHR-/LERNSTRATEGIE...................................................................................................15 a. Sequentielle Struktur ......................................................................................................15 b. Lernzeiten und Kursstruktur...........................................................................................16 c. Aktivierung der Teilnehmenden .....................................................................................18 d. Betreuung .......................................................................................................................18 e. Kommunikative Elemente ...............................................................................................19 f. Motivierende Elemente...................................................................................................19 g. Zugriff auf die Lerninhalte .............................................................................................20

VII. MEDIENAUSWAHL ...........................................................................................................21 a. Standardsoftware Learnkey............................................................................................21 b. WBT Bewerbung.............................................................................................................21 c. Wie sollen die Lerninhalte zur Verfügung gestellt werden? ..........................................22

VIII. PRODUKTIONS-, ZEIT- UND KOSTENPLAN .......................................................................24 a. Produktions- und Zeitplan..............................................................................................24 b. Kostenplan......................................................................................................................26 c. Grobe Schätzung der Kosten des Gesamtprojektes........................................................27

IX. LITERATUR......................................................................................................................28 X. KONTAKT: ...........................................................................................................................29

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 3

I. Exposé

a. Institution bei der das Bildungsvorhaben angesiedelt werden soll

Es ist vorgesehen das Projekt in das Netzwerk „Lernende Region Nürnberg-Fürth-Erlangen“ zu

integrieren. Das Netzwerk entwickelt seit 2001 Projekte u. a. zu den Themen „Förderung der

sprachlichen und gesellschaftlichen Kompetenz“ sowie „Popularisierung Neuer Medien“.

Zur Finanzierung sollen Mittel der EU-Ziel-II-Förderung zu beantragt werden. Die EU-Ziel-II-

Förderung dient der Unterstützung der wirtschaftlichen und sozialen Umstellung von Gebieten

mit strukturellen Schwierigkeiten und kommt in einem Teil Nürnbergs zur Anwendung..

Sollte eine Realisierung in der Region Nürnberg-Fürth-Erlangen nicht gelingen, käme im Bun-

desgebiet jede Institution (Bildungsträger, Regionale Netzwerke und Bündnisse) in Frage, die

sich mit der Integration benachteiligter Jugendlicher mit Migrationshintergrund beschäftigt.

b. Beschreibung der Problemlage und des Bildungsproblems

In dem genannten Gebiet – Südstadt Nürnberg - leben ca. 60.000 Menschen, mit einem Auslän-

deranteil1 von 32,5% und einer Arbeitslosenquote von 13,4%.

In der Ziel-II-Förderregion lebt ein hoher Anteil an Kindern und Jugendlichen mit schwierigem

sozialem und/oder Migrationshintergrund. Überdurchschnittlich viele der Jugendlichen erreichen

keinen bzw. einen niedrigen Schulabschluss und haben wenig Zukunftsperspektive.

c. Zentrale Bildungsprobleme: Medienkompetenz und Deutschkenntnisse

Im Rahmen ihrer schulischen Ausbildung haben nur wenige der Jugendlichen Kenntnisse und

Fertigkeiten im Umgang mit PC und Internet erworben. Privaten Zugang zu diesen Medien haben

sie überwiegend nicht.2 Ein weiteres Problem stellen die mangelhaften Deutschkenntnisse dar.

Diesen Defiziten stehen die Erwartungen der Unternehmen. Bereits im Frühjahr 2000 stellte das

1 Die Angabe und Bezeichnung wurde der Statistik der Stadt Nürnberg entnommen. Nachfolgend möchte ich die Be-zeichnung Menschen mit Migrationshintergrund verwenden. 2 Vergl.: www.lernende-regionen.de, hier Region Nürnberg-Fürth-Erlangen, Südstadtkids

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 4

Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der Studie „Auswirkung wachsender Dienstleistun-

gen auf die Berufsausbildung“ fest, dass 76% aller Betriebe Grundkenntnisse im Umgang mit

dem PC, Anwendungssoftware und dem Internet von neu einzustellenden Ausbildungsplatzsu-

chenden erwarten.

Spezifische Probleme/Hemmnisse der Zielgruppe

Die Suche nach einem Ausbildungsplatz unter den schwierigen gegebenen Bedingungen erfordert

ein hohes Maß an Selbständigkeit, Selbstbewusstsein, Hartnäckigkeit und strukturiertem Vorge-

hen. Dies ist vielen Jugendlichen nur unzureichend bewusst und es fehlt zudem der Erfahrungs-

hintergrund zum strukturierten Vorgehen bei der Ausbildungsplatz-/Arbeitsplatzsuche. Entspre-

chende Angebote zur Förderung/Unterstützung z. B. seitens des Arbeitsamtes werden wegen ei-

nes Mangels an entsprechender Information, Eigeninitiative und Selbständigkeit bei dieser Ziel-

gruppe nur unzureichend genutzt.

Aus der Problemlage ergeben sich folgende Schwerpunkte:

• Verbesserung der Medienkompetenz

• Verbesserung der Deutschkenntnisse

• Förderung von Selbstbewusstsein und Selbständigkeit

• Förderung der Bewerbungskompetenz

d. Warum soll dies innerhalb eines mediengestützten Lehr-/Lernszenarios

geschehen?

Die grundlegende Beherrschung der IuK-Technologien gehört mittlerweile zu den Schlüsselqua-

lifikationen, die für den Einstieg in das Berufsleben notwendig sind. Aus diesem Grund sollen die

Jugendlichen eine informations-, kommunikations- und medientechnische Grundbildung erhalten.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist das hohe Interesse der Jugendlichen am Umgang mit PC und In-

ternet. Dieses Interesse soll genutzt werden, um für die Auseinandersetzung mit den Lerninhalten

zu motivieren.

Die Erstellung einer „Bewerbungsmappe“ auf CD-ROM oder einer Bewerbungshomepage ist

beispielsweise gut geeignet inhaltliche Lehrziele, wie

• Texte verfassen, sich informieren, beschreiben

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 5

zu verfolgen, enthält gleichzeitig eine hohe Motivationskomponente und ist geeignet, dass

Selbstbewusstsein der Jugendlichen zu fördern, da am Ende der Mühen ein selbsterstelltes Pro-

dukt, mit sehr hohem Ansehen innerhalb der Zielgruppe, steht.

Budget, Zeitrahmen, Realisierung

Da es sich bei dem vorliegenden Papier um die Grundlage für einen Projektantrag handelt exis-

tiert kein Budget. Die Projektkalkulation erfolgt im Rahmen der Feinkonzeption und wird Be-

standteil des Antrages auf Fördermittel.

Ein Zeitrahmen für die Umsetzung existiert zur Zeit noch nicht. Die Grenze wird lediglich durch

die 5jährige Laufzeit des Programms gesetzt. Die Umsetzung müsste somit bis Dezember 2006

abgeschlossen sein

Die Realisierung soll in Kooperation mit den Netzwerkpartnern, ggf. unter Hinzuziehung exter-

ner Leistungen, erfolgen.

II. Markt- und Produktanalyse

a. Was genau ist mein Thema?

Hauptziel des Projektes ist die Verbesserung der Chancen von sogenannten benachteiligten Ju-

gendlichen auf dem Arbeits- bzw. Ausbildungsplatzmarkt. Dazu ist es notwendig, die Kenntnisse

der Jugendlichen in Deutsch und im Bereich Bewerbung zu verbessern sowie grundlegende

Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit den Informations- und Kommunikationstechnolo-

gien zu vermitteln.

b. Für welche Zielgruppe ist mein Produkt?

Es sollen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 15 und 20 Jahren ohne Aus-

bildungs- bzw. Arbeitsplatz angesprochen werden. Die Begrenzung auf den Migrationshin-

tergrund erfolgt lediglich aus Gründen der Projektausrichtung auf ein förderfähiges Vorhaben.

Prinzipiell ist das Angebot für die gesamte Gruppe der sogenannten benachteiligten Jugendli-

chen, also allen Jugendlichen mit schwierigem sozialen oder schulischen Hintergrund geeignet.

Bei dieser Zielgruppe müssen in der Regel erhebliche Defizite in der Lernbiographie vorausge-

setzt werden. Zudem empfinden sich die Jugendlichen als Schulversager und empfinden nicht

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 6

äußere Umstände, sondern individuelles Versagen als Ursache für ihre Situation. (vgl. Boja-

nowski, Eckardt &Ratschinski)3

c. Was können die TeilnehmerInnen lernen?

Informations- und Kommunikationstechnologien

Die Zielgruppe soll ein grundlegendes Verständnis für den Umgang mit dem Computer und gän-

giger Anwendungssoftware entwickeln. Dazu gehöret beispielsweise die Fähigkeit, einen Brief in

Word zu schreiben, das Dokument abzuspeichern und auch erneut aufzurufen, die Nutzung der

Rechtschreibhilfe sowie das Ausdrucken und versenden per Post bzw. der Versand als Anhang

einer E-Mail.

Verbesserung der Deutschkenntnisse

Die Leitfrage zur Entwicklung der Lerninhalte lautet: Welche sprachlichen Kenntnisse und Fer-

tigkeiten sind erforderlich um die bevorstehende Situation (z. B. Stellenanzeige analysieren, Be-

werbungsanschreiben formulieren, Bewerbungsgespräch führen) zu bewältigen?

Auf der Wortebene soll der Sprachschatz erweitert und vertieft werden durch das einüben von

Fachbegriffen, die Nutzung von Nachschlagewerken, des Thesaurus und die der Rechtschreibprü-

fung in Word. Auf der Textebene wird z. B. geübt, Informationen aus Stellenanzeigen aufzuneh-

men und zu entschlüsseln (Anforderungen, Prioritäten etc.) und mit dem eigenen Profil abzuglei-

chen.

Medienkompetenz

Im Rahmen der üblichen Bewerbungstrainings und Tipps wird überwiegend Hilfe bei der Erstel-

lung konventioneller Bewerbungsunterlagen gegeben. Für Jugendliche mit Einschränkungen im

Wortschatz bzw. der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit besteht in diesem Rahmen oft nicht die

Möglichkeit, sich einem potentiellen Arbeitgeber wirklich umfassend und kompetent darzustel-

len. Medien wie eine CD-ROM, die der konventionellen Bewerbung beigefügt wird oder eine

Homepage, auf die man verweisen kann, bieten in für diesen Fall eine ideale Möglichkeit zur po-

sitiven Darstellung. Indem zum Beispiel gezeigt und beschrieben wird, was man in einem Prakti-

kum schon gemacht hat und was einem daran besonders gut gefallen hat, kann man Hinweise auf

fachliche und soziale Kompetenzen geben, deren rein schriftliche Formulierung vermutlich nicht

möglich gewesen wäre.

3 http://www.bwpat.de/ausgabe6/bojanowski_eckardt_ratschinski_bwpat6.pdf

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Entwicklung von Sozial- und Methodenkompetenz

Die Nutzung von E-Learning ist dabei in einigen Branchen bereits selbstverständlich und wird

zunehmend von Arbeitgebern erwartet. Nimmt man aber das Weiterbildungsverhalten einzelner

Bevölkerungsschichten näher unter die Lupe, wird schnell klar: Die Teilnahme an Weiterbildung

und E-Learning hängt stark von Vorbildung und Einkommen ab und besonders die Bevölke-

rungsgruppe mit niedriger Schulbildung ist weitgehend abgekoppelt. Besonders in Bezug auf E-

Learning waren Experten lange Zeit der Meinung, diese Methode sei für schwächere Lerner ab-

solut ungeeignet. Neuere Studien4 zeigen jedoch, dass es durchaus möglich ist, Benachteiligte an

E-Learning heranzuführen und nicht nur im Bereich der der IT- und Medienkompetenz Erfolge

zu erzielen, sondern dass speziell Sozialkompetenz, Methodenkompetenz (Lernen lernen) und die

Entwicklung eines positiven Selbstbildes erfolgreich gefördert werden. (vgl.: Kidz im Netz5)

d. Welche Eigenschaften unterscheiden mein Produkt von anderen?

Bisher gibt es für die Zielgruppe sehr wenig geeignete Lernsoftware oder Online-Lernangebote.

Ein inhaltlich vergleichbares Angebot konnte nicht recherchiert werden. Die meisten Angebote

werden im Rahmen von Modellversuchen entwickelt und enden mit Ablauf des Förderzeitraums.

Vergleichsweise häufig und mit großen Erfolg wurden Internetprojekte im Rahmen der Jugend-

arbeit erprobt. Auch einige Projekte zur Förderung der IT-Kompetenz sind bereits erprobt und

insbesondere im Evaluationsbericht des Projektes „Bildung als Brücke für Benachteiligte“ um-

fangreich dokumentiert. Die Ergebnisse und Empfehlungen des Berichts sollen als Grundlage in

die weitere Planung des Lernangebotes „Fit for Future“einfließen.

„Fit for Future“ unterscheidet sich von anderen Angeboten durch den Anwendungsbezug. Die

Jugendlichen sollen keine isolierten, abstrakten Kenntnisse wie Grammatikregeln oder speziellen

Software-Merkmale lernen sondern für das Problem „Einen Ausbildungsplatz finden“ grundle-

gende Abläufe und Herangehensweisen lernen. Dazu sollen die Inhalte der Themenbereiche

Deutsch, Bewerbung und Informations- und Kommunikationstechnologien für unterschiedliche

Problemlagen miteinander verknüpft werden.

4 Grotlüschen, Brauchle: Bildung als Brücke für Benachteiligte, Münster : Lit, 2004 5 Abschlußbericht des Projektes: Kidz im Netz, Michael Kipshagen, Prof. Dr. Matthias Petzold, Ein medienpädago-gisches Pilot-Projekt der Jugendberatung der Arbeiterwohlfahrt (JUB)in Zusammenarbeit mit dem Erziehungswis-senschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 8

III. Zielgruppenanalyse

a. Wie groß ist die Zielgruppe?

Bei der Bundesagentur für Arbeit werden zur Zeit 6307.628 noch nicht vermittelten Bewerber

für einen Ausbildungsplatz geführt. Davon haben 139.341 der Bewerber einen Hauptschulab-

schluss, 36.169 der Bewerber werden als ausländische Jugendliche geführt.

Ausgehend von der Annahme, dass von den 139.341 rund ein Drittel der Bewerber über einen

relativ guten Hauptschulabschluss verfügt, bleiben ca. 100.000 Bewerber, die auf Grund Ihrer

Schulnoten als besonders förderungswürdiger Personenkreis (benachteiligt) gilt.

In dieser Größenordnung schätze ich die gesamte Zielgruppe, da die Inhalte des Projektes

grundsätzlich für die gesamte Gruppe der Benachteiligten sinnvoll und praktikabel ist.

Modifizierung für andere Nutzergruppen

Durch zusätzliche berufsspezifische Module könnte das Lernangebot auch im Bereich der be-

rufsvorbereitenden Maßnahmen angeboten werden. Diese Maßnahmen werden von Weiter-

bildungsträgern im Auftrag des Arbeitsamtes durchgeführt und sollen nicht ausbildungsreifen

Jugendliche bzw. der Zielgruppe der „Benachteiligten Jugendlichen“ berufliche Orientierung

und Unterstützung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt bieten.

b. Welche demographischen Merkmale charakterisieren sie?

Das Alter der Zielgruppe liegt zwischen 15 und 20 Jahren. Die Jugendlichen stammen über-

wiegend aus Familien türkischer und italienischer Herkunft. Der Anteil der weiblichen Ju-

gendlichen (ca. 40 %) liegt leicht unter dem Anteil der männlichen Jugendlichen (ca. 60 %).

Dies liegt einerseits daran, dass Mädchen mit Migrationshintergrund überwiegend ehrgeiziger

und angepasster am Unterricht teilnehmen und daher bessere Noten erzielen, andererseits

verzichten diese Mädchen eher auf eine Ausbildung, weshalb sie teilweise statistisch nicht als

unvermittelte Bewerberinnen erfasst sind.

c. Welches Vorwissen hat sie fachlich und technisch?

Für den Bereich der IuK-Technologien ist kein Vorwissen auf fachlicher Ebene vorhanden.

Das fachliche Grundwissen, um mit dem PC, der Lernplattform und den Lernprogrammen zu

6 Daten der Bundesagentur für Arbeit, Berichtsjahr 2004/05, Stand 31. Januar 2005

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 9

arbeiten soll in einer Einführungswoche und mit den beiden IT-Grundlagenmodulen erarbei-

tet werden.

Im Bereich Deutsch ist das Vorwissen mittelmäßig. Bei den Defiziten handelt es sich z. B.

um Probleme beim Textverständnis, Problemen eindeutige Begriffe und Synonyme zur Be-

schreibung eines Sachverhaltes/Gegenstandes zu finden und einen allgemein niedrigen Wort-

schatz.

Der Bereich Bewerbung wird in den Abschlussklassen der Schulen behandelt, ist jedoch zum

Teil nicht besonders effizient, da die Jugendlichen zu wenig Gelegenheit für Übungen und

entsprechendes Feedback haben und daher keine generischen Fertigkeiten entwickeln können.

Auf technischer Ebene ist kein bzw. sehr geringes Vorwissen vorhanden. Es ist deshalb wich-

tig, eine sehr intensive Einführung in die Bedienung des PC, den Umgang mit der Lernplatt-

form und der eingesetzten Lernsoftware zu ermöglichen.

d. Lernort und Medienzugang

Das Lernarrangement ist für die Durchführung bei einem Bildungsträger vorgesehen. Die Ju-

gendlichen lernen gemeinsam im Seminarraum. E-Learning im Seminarraum erscheint auf

den ersten Blick erscheint zwar sehr schlicht aber es ist die für die Zielgruppe durchaus an-

gemessen, da keine Erfahrungen mit selbständigem Lernen vorliegen. Mit fortschreitendem

Wissenstand kann eventuell von einer lehrerzentrierten Methode auf eine projektzentriertes

Lernen übergegangen werden. Es sollte während der E-Learning-Phasen jederzeit ein An-

sprechpartner/Betreuer anwesend sein, der bei Bedarf Hilfestellung anbieten kann. Eine offe-

ne Lernsituation, z. B. mit CBT am eigenen Computer, würde die Jugendlichen überfordern.

Stattdessen sollte, z. B. für langsamer Lernende, eine Möglichkeit geschaffen werden, zusätz-

liche Übungen im Lernzentrum zu absolvieren.

e. Welche Motivation gibt es für die Teilnahme?

Die Jugendlichen sind überwiegend extrinsisch motiviert, bezogen auf die Technik ist jedoch

auch eine intrinsische Motivation vorhanden. Hauptmotivation für die Teilnahme an dem

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 10

Weiterbildungsangebot ist die Verbesserung der Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Ein

weiteres Motiv ist ein grundsätzliches Interesse am Zugang zur Kommunikationstechnologie.

Es hat sich in mehreren Projekten mit der Zielgruppe gezeigt, dass ein hohes Interesse z. B.

an der Selbstdarstellung im Internet und zu Kontakten über das Internet besteht (vgl. Kipsha-

gen, Petzold: Kidz im Netz). Diese Motivation soll in dem Weiterbildungsangebot genutzt

werden um fachliche Inhalte aus den Bereichen Deutsch, Bewerbung und Grundlagen der In-

formations- und Kommunikationstechnik zu transportieren.

f. Hat die Zielgruppe Erfahrung im selbstgestützten Lernen?

Die Zielgruppe verfügt über sehr wenig Erfahrung mit selbstgestütztem Lernen. Teilweise wer-

den in den Schulen Unterrichtsprojekte durchgeführt, die selbständige Lernformen fördern sol-

len, allerdings werden diese Projekte vorwiegend durch sehr exakte Vorgaben von den Lehr-

kräften angeleitet. Es ist deshalb sehr wichtig für die Arbeit mit den Selbstlernmedien beglei-

tendes Material, wie Leitfäden und Checklisten, zur Verfügung zu stellen und auch die Selbst-

lernphasen durch Lernbetreuer zu begleiten.

g. Wie lange darf eine Lerneinheit dauern?

Die Lerneinheiten mit der Lernsoftware sollten zu Beginn nicht länger als 50 Minuten sein. Mit

zunehmender Gewöhnung an die Arbeit mit der Lernplattform und den Lernprogrammen kann

die Dauer einer Lerneinheit auf 4 Unterrichtsstunden gesteigert werden, es sollten aber zwi-

schendurch immer Unterrichtsphasen eingeplant werden, um die Möglichkeit zu geben, Lern-

stoff, Lernerfolge und Lern- und Motivationsprobleme zu reflektieren.

IV. Lehr-/Lernzielanalyse

Das gesamte Lernangebot besteht aus 3 Bausteinen, die zu einem Kurs mit 6 Modulen kombiniert

werden.

Im Zentrum des Lernangebotes stehen die 3 Module aus dem Baustein Fit für den Beruf. Der ü-

berwiegende Teil der Inhalte aus dem Baustein Fit für IT wird in diese Module integriert. Die

Deutschinhalte werden ebenfalls integriert vermittelt.

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 11

Der Kurs startet mit einer Einführungswoche. In dieser Woche wird der Umgang mit der Lern-

plattform und dem Standardlernprogramm „Learnkey“ eingeübt. Es folgen zwei Grundlagenmo-

dule mit dem Programm Learnkey und anschließend die Schwerpunkte des Bausteins „Fit für den

Beruf“. Zum Abschluß wird in einem Projekt entweder eine Homepage oder eine Bewerbungs-

CD-ROM entwickelt.

Einführung Modul I Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul 6 Einführung Lernplattform, Learnkey

Grundlagen der Informa-tionstechnik

Computerbenutzung und Dateimanage-ment

Den richtigen Ausbildungs-platz finden

Die perfekte Bewerbung

Kommunikation am Arbeitsplatz

Fit für neue Medien

Das gesamte Kursangebot kann im Rahmen dieser Arbeit nicht dargestellt werden, nachfolgend

werden deshalb nur die Inhalte des Moduls „Die perfekte Bewerbung“ näher beschrieben.

a. Inhaltskomponente:

Die Jugendlichen müssen eine Bewerbungsmappe, bestehend aus Deckblatt, Anschreiben, Le-

benslauf, Lichtbild, Zeugnissen und sonstigen Unterlagen erstellen können.

Sie sollen

• die Funktion des Deckblatts erläutern und es ansprechend gestalten können,

• das Anschreiben nach formalen Kriterien richtig aufbauen,

• das Anschreiben nach stilistischen und inhaltlichen Kriterien richtig aufbauen

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 12

• und sich selbstbewusst aber realistisch als geeigneten Bewerber darstellen können

Die Jugendlichen sollen verstanden haben, dass der Lebenslauf das wichtigste Dokument für die

Personalentscheidung ist. Sie müssen einen Lebenslauf

• gliedern und tabellarisch erstellen können

• und sollen in der Lage sein, je nach Anforderungsprofil persönliche Stärken und Kompe-

tenzen zu betonen.

Die Jugendlichen sollen Fehler bei der Bewerbung beschreiben und begründen können.

b. Ergebniskomponente:

Der Erfolg wird sichtbar, wenn die Jugendlichen

• vier Gründe nennen können, die dazu führen, dass Bewerbungsunterlagen gar nicht erst

geprüft werden,

• Bewerbungsmappen vollständig und formal richtig erstellen können

• im Anschreiben Bezug auf die wesentlichen Anforderungen der Ausschreibung nehmen

und eine Verbindung zu den eigenen Fähigkeiten/Qualifikationen herstellen

• im Anschreiben begründen können, warum sie sich für diese Stelle/dieses Unternehmen

bewerben

• einen Lebenslauf formal richtig gliedern und erstellen können

• passend zur Ausschreibung soziale Kompetenzen, Zusatzkenntnisse etc. im Lebenslauf

darstellen

• bei allen Unterlagen selbständig die Rechtschreibprüfung nutzen.

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 13

V. Inhalte

a. Die Bewerbungsmappe

Thema 1: Eine Bewerbung, die ankommt Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Wie sollte die Mappe aussehen, was gehört rein, wie werden die Unterlagen sortiert, welche Anforderungen werden an die Unterlagen ge-stellt, was sind die schlimmsten Fehler?

Webquest: Bewerbungsmappe für meinen Traumjob. Graphik, Bildschirmtext, Links, Li-teratur, Gruppenaufgabe: erstellen einer Check-liste, Präsentation im Kurs

Thema 2: Den Überblick behalten Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Anlegen von Ordnern und Unterverzeichnissen, abspeichern von Dokumenten, Anlegen eines Ordners „Bewerbung“ mit Unterverzeichnissen

Learnkey: Video, Audio, Bildschirmtext Einzellernen, Übungen, Tests

b. Das Deckblatt

Thema 1:Das Deckblatt wird’s schon richten Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Sinn und Einsatzmöglichkeiten des Deckblatts, was kann man mit einem Deckblatt erreichen, wie sollte es aussehen, was sollte in jedem Fall vermieden werden?

Webquest: das Deckblatt wird’s schon richten Graphik, Bildschirmtext, Links, Literatur Gruppenaufgabe: Argumente für ein Deckblatt, Argumente gegen ein Deckblatt, gesamte Gruppe: Gestaltungsbeispiele vorstellen

Thema 2: Wenn, dann aber richtig! Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Arbeiten mit Tabellen in Word, Einfügen von Graphik in ein Word-Dokument, Deckblätter erstellen und als Entwürfe abspeichern.

Learnkey: Video, Audio, Bildschirmtext Einzellernen, Übungen, Tests

c. Das Anschreiben

Thema 1: Wortsalat auf losen Zetteln – Formale Anforderungen an das Anschreiben

Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Welche formalen Anforderungen an ein An-schreiben gibt es? Anforderungen an den Inhalt, Anforderungen Blattaufteilung, was gehört in welchen Bereich

Webquest: Wortsalat auf losen Zetteln Graphik, Bildschirmtext, Links, Literatur Gruppenaufgaben, Erstellung einer Checkliste, Beispiel für Blattaufteilung

Thema 2: Individuelle Bewerbung mit eigener Vorlage Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Arbeiten mit Dokumentvorlagen, Musterdoku-mente anpassen, als Dokumentvorlage abspei-chern.

Learnkey: Video, Audio, Bildschirmtext Einzellernen, Übungen, Tests

Page 14: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 14

Thema 3:Ja was denn? - Aufbau, Stil und Inhalte eines Bewerbungsschreibens Lerneinheit: Textgliederung Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Gliederung des Bewerbungsschreibens Animation: Einrahmen Gliederungspunkte auf

Bewerbung, einblenden der Bezeichnung, Ü-bung: Zuordnung Textbausteine in eine Gliede-rungsstruktur, Drag&Drop

Lerneinheit: Stil und Aufbau Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Was macht einen guten Text aus, Elemente des guten Textes, Wortstellung/Satzbau: Das wich-tigste vorne, Wortwahl: Treffend formulieren, Richtigkeit: Rechtschreibung, Zeichensetzung

Graphik, Bildschirmtext, Übung: Text mit Bau-steinen erstellen, Drag&Drop Übung: Synony-me zuordnen Drag&Drop, Übung: Rechtschrei-bung und Zeichensetzung, MC

Lerneinheit: Inhalte Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Schema für ein Bewerbungsschreiben 2D-Animation, Audio, Graphik, Bildschirmtext

Übung: Textbausteine in Schema einordnen, Drag&Drop

Lerneinheit: Floskeln und Überflüssiges Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Floskeln und Überflüssiges, Gegenüberstellung: “Floskel“- Alternativformulierung - Begrün-dung

Audio, Graphik, Bildschirmtext, Übung: Aus-wahl von Einleitungs- und Schlussformulierun-gen, Kommentierung der ausgewählten Formu-lierung, Übung: überflüssige Formulierungen erkennen, MC – Aufgabe,

Thema 4 : Bevor es losgeht... Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Quiz: Übungen zeitgesteuert, beliebig oft wie-derholbar, Vergabe von Punkten. Textgliederung, Satzbau, Wortwahl, Recht-schreibung

Ordnen von Textbausteinen, Drag&Drop, Rechtschreibfehler erkennen, MC, Satzbau: Lü-ckentext, Drag&Drop, Vorgabe eines Begriffs – Zuordnung Synonym, Begriffe per Zufallsgene-rator, Drag&Drop

Thema 5: Meine Bewerbung als... Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Arbeiten mit Dokumentvorlagen, Dokumente erzeugen und abspeichern, Anschreiben formu-lieren und per E-Mail an den Tutor schicken

Learnkey: Video, Audio, Bildschirmtext Einzellernen, Übungen, Tests

d. Der Lebenslauf

Thema 1: Worauf es beim Lebenslauf ankommt. Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Formaler Aufbau und Inhalt des Lebenslaufs, Vollständigkeit, Gestaltung

Webquest: Worauf es ankommt Graphik, Bildschirmtext, Links, Literatur Gruppenarbeit: Checkliste, Gestaltungsbeispiele

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 15

Thema 2: Hobbies, Praktikum und Jobs Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Der Nutzen von außerschulischen Interessen, was die Interessen über soziale Kompetenzen, Zielstrbigkeit, Disziplin etc. aussagen

Übung: Auswahl eines Interessengebietes aus einem Katalog erzeugt Zuordnung Kompetenz-profil

Thema 3: Kein Lebenslauf für alle Fälle Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Anforderungsprofil einer Stelle: Wie lese ich eine Stellenausschreibung? Die eigenen Fähig-keiten erkennen: Was kann ich gut, was liegt mir weniger?

Übung: Analyse einer Ausschreibung, Anforde-rungen in einem Schema (Skills) markieren, Übung: Profil mit Hilfe eines Baukastens erstel-len, Leitfaden: Tipps zur Anwendung des Be-werberprofils, Einzellernen

Thema 4: An die Arbeit Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Arbeiten mit Tabellen in Word, Formatierung von Texten in Word, Lebenslauf erstellen und abspeichern, Kopie des Lebenslaufs per E-Mail an die Lernbetreuer schicken

Learnkey: Video, Audio, Bildschirmtext Einzellernen, Übungen, Tests

e. Die Nachweise und Anlagen

Thema 1: Zeugnisse und sonstige Nachweise Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Welche Zeugnisse müssen sein, Wann braucht man Beglaubigungen und wo bekommt man sie?, Praktikumszeugnisse, Empfehlungen etc.

Audio, Graphik, Bildschirmtext Einzellernen

Thema 2: Der Countdown läuft Inhalte: Medien/Lernsituation/Interaktion Unterlagen auf Fehler, Vollständigkeit prüfen, aktuelle Unterlagen abspeichern und zur Vorbe-reitung auf das Bewerbungsgespräch nutzen

Audio, Graphik, Bildschirmtext Einzellernen

VI. Lehr-/Lernstrategie

a. Sequentielle Struktur

Das Lernangebot ist sequentiell strukturiert. Die Entscheidung für die sequentielle Struktur wurde

aus den folgenden Gründen getroffen:

• Der Lehrstoff ist hierarchisch gegliedert, weil der überwiegende Teil des Lehrstoffs auf-

einander aufbaut. Besonders trifft das auf die Lehrinhalte aus dem Baustein IT-

Kompetenz zu, da diese Inhalte eine steigende Komplexität haben.

• Die Lernsituation ist formell und entspricht einer Schulsituation und somit den Erfahrun-

gen der Lernenden.

Page 16: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 16

• Die Zielgruppe ist bezüglich Alter, Herkunft und Bildungsstand relativ homogen.

• Der Lernstil der Zielgruppe ist eher unselbständig. Die Lernenden sind durch ihre schuli-

schen Vorerfahrungen überwiegend an Lernen nach dem Kopiermodell gewohnt.

• Die Lernenden sind überwiegend extrinsisch motiviert. Sie nehmen in erster Linie an dem

Kurs teil, um ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz zu verbessern.

• Das Vorwissen der Lernenden ist eher niedrig. Das trifft besonders auf das Vorwissen im

Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien zu.

Die Inhalte werden problemorientiert dargeboten. Die Lerneinheiten beginnen jeweils mit einem

Eingangsproblem, das die Lernenden für die Auseinandersetzung mit den Inhalten motivieren

soll. Um diese Auseinandersetzung mit den Inhalten spannend und interessant für die Lernenden

zu gestalten, werden z. B. Webquest’s eingesetzt. Die zu Beginn des Kurses sehr geringe Kom-

plexität der Webquest’s soll die Lernenden an das selbst gestützte, projektorientierte Lernen he-

ranführen. Die inhaltliche Komplexität soll Verlauf des Kurses schrittweise gesteigert werden.

Eine weitere Komponente ist das Training von Techniken z. B. zur Analyse der eigenen Fähig-

keiten, die die Lernenden zu einem strukturierten Vorgehen befähigen und anregen soll. Durch

einen hohen Anteil an Übungen und die Möglichkeit, Leitfäden und ähnliche Instrumente auch

auszudrucken, soll die Rezeption dieser Techniken gefördert werden.

b. Lernzeiten und Kursstruktur

Als Grundlage zur Abschätzung der Bearbeitungszeiten dient die Anzahl der Screens sowie die

Komplexität der einzelnen Seiten. Einfache Präsentationsseiten, ohne Interaktionen bzw. Übun-

gen werden mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 3 Minuten angesetzt. Seiten mit

Übungsaufgaben werden mit mindestens10 Minuten für die Lösung, Feedback und erneuten Ver-

such angesetzt. Bei umfangreicheren Textbausteinen, die durch Drag&Drop zugeordnet werden

sollen, werden Bearbeitungszeiten von 20 Minuten angesetzt. Webquests sind jeweils mit einer

Bearbeitungszeit von 90 Minuten kalkuliert. Die Lerneinheiten aus der Standardsoftware Learn-

key werden, je nach Inhalt und Lernziel, mit 45 - 90 Minuten pro Lernabschnitt kalkuliert.

Page 17: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 17

Kursstruktur

4.1 Einführung 2 4.1.1 Einstieg 1 Bewerbung 2.1.2 Auswahlseite 1 Bewerbung 4.2 Die Bewerbungsmappe 11 4.2.1 Einstieg 1 Bewerbung 4.2.2 Eine Bewerbung, die ankommt 8 Webquest 4.2.3 Den Überblick behalten 1 Learnkey 4.2.4 Zusammenfassung 1 Bewerbung 4.3 Das Deckblatt 11 4.3.1 Einstieg 1 Bewerbung 4.3.2 Das Deckblatt wird’s schon richten 8 Webquest 4.3.3 Wenn, dann aber richtig! 1 Learnkey 4.3.4 Zusammenfassung 1 Bewerbung 4.4 Das Anschreiben 47 4.4.1 Einstieg 1 Bewerbung 4.4.2 Wortsalat auf losen Zetteln 8 Webquest 4.4.3 Individuelle Bewerbung mit eigener Vorlage 1 Learnkey 4.4.4 Ja, was denn? (4 Lerneinheiten) 27 Bewerbung 4.4.5 Bevor es losgeht... 8 Bewerbung 4.4.6 Meine Bewerbung als... 1 Learnkey 4.4.7 Zusammenfassung 1 Bewerbung 4.5 Der Lebenslauf 28 4.5.1 Einstieg 1 Bewerbung 4.5.2 Worauf es beim Lebenslauf ankommt. 8 Webquest 4.5.3 Hobbies, Praktikum und Jobs 3 Bewerbung 4.5.4 Kein Lebenslauf für alle Fälle 14 Bewerbung 4.5.5 An die Arbeit 1 Learnkey 4.4.6 Zusammenfassung 1 Bewerbung 4.6 Die Nachweise und Anlagen 4 4.6.1 Einstieg 1 Bewerbung 4.6.2 Zeugnisse und sonstige Nachweise 1 Bewerbung 4.6.3 Der Countdown läuft 1 Bewerbung 4.6.4 Zusammenfassung 1 Bewerbung 4.7 Lernzielkontrolle 18 4.7.1 Aufgabenauswahl 1 Bewerbung 4.7.2 Aufgaben 5 Bewerbung 4.7.3 Auswertung 2 Bewerbung 4.7.4 Feedback 5 Bewerbung Summe DBS: 121

Die angegebene Reihenfolge entspricht einem empfohlenen Lernweg.

Insgesamt umfasst das Kursangebot 18 Lerneinheiten. Die Lerneinheiten sind zu 8 Blöcken mit

einer Mindestbearbeitungszeit von je 180 Minuten zusammengefasst. Bei Problemen mit dem

Lerntempo könnten für die Übungen entsprechend längere Zeiten bzw. Wiederholungsphasen an-

geboten werden, so dass für die Durchführung des Kurses zwei Wochen mit je 20 Unterrichts-

stunden geplant werden.

Page 18: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 18

c. Aktivierung der Teilnehmenden

Zur Auseinandersetzung mit den Inhalten stehen den Teilnehmenden unterschiedliche Ressour-

cen zur Verfügung (Internet, CD-ROMs, Fachbücher, Lexika, kopierte Zeitschriftenartikel, Mate-

rialsammlungen).

Die Aktivierung der Teilnehmer geschieht durch

• Anknüpfung der Inhalte an ihre Handlungssituation

• Einen hohen Interaktionsgrad mit Übungen und Tests

• Spielerische Elemente in Form von Quizaufgaben

• Kooperative Elemente in Form von Gruppenarbeiten

• Eine ansprechend gestaltete Darbietung der Inhalte

• Die abwechslungsreiche Darbietung der Inhalte und motivierende Feedbacks

Mit vielen Übungen wird Gelerntes angewendet und anschließend in individuell verwertbare Er-

gebnisse (Musterschreiben, Vorlagen) transferiert. Diese Form des praktischen Lernens, d. h. des

sofortigen Ausprobierens, ob das soeben Gelernte verstanden wurde, kommt den kognitiven Fä-

higkeiten der Zielgruppe entgegen. Die Erarbeitung von Vorlagen zur Unterstützung der Bewer-

bungsaktivitäten macht Lernerfolge sichtbar und kann die Motivation fördern.

d. Betreuung

Der Kurs ist für das Lernen in einem klassischen Seminarraum konzipiert. Im Kurs soll auch

während der Gruppenarbeiten und Selbstlernphasen ein Lehrer/Lernberater zur Verfügung ste-

hen, der bei Problemen Unterstützung und Beratung anbietet.

Die Betreuung soll

• Face to Face z. B. mit klassischem Unterricht, Reflexion des Gelernten, Lern- und Moti-

vationsproblemen

• Online per E-Mail, Forum und Chat z. B. bei Lernschwierigkeiten, zum Austausch von

Arbeitsergebnissen etc.

erfolgen. Die Online-Betreuung dient hauptsächlich der Einübung dieser Kommunikationsfor-

men.

Zu Beginn des Kurses werden Ziele, Inhalte und methodisches Vorgehen erläutert und die Erwar-

tungshaltung der einzelnen Teilnehmenden abgefragt. Die Kursbetreuer sollten in dieser Start-

phase mit den Teilnehmenden klären, welche Erwartungen durch den Kurs erfüllt werden und

Page 19: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 19

welche Hilfestellungen für individuelle Anliegen möglich sind und wie diese individuelle Unter-

stützung zeitlich/organisatorisch in den Kurs eingebunden wird.

Beispiel einer Unterrichtseinheit

Struktur des Kurses Lernmedien Lerndauer in Minuten I: Die Bewerbungsmappe 180

Einstieg, Arbeitsanweisung WBT Bewerbung 5 Eine Bewerbung, die ankommt Webquest 90 Unterricht (Diskussion) Live 30 4.2.3 Den Überblick behalten WBTLearnkey 50 4.2.4 Zusammenfassung WBT Bewerbung 5

Die Inhalte werden im Rahmen von Gruppenarbeiten, in Selbstlernphasen mit CBT und in klassi-

schen Unterrichtssituationen erarbeitet. Die Kursbetreuung muss zum einen beratende, unterstüt-

zende und moderierende Funktionen wahrnehmen (Lernberatung, Betreuung von Gruppenprozes-

sen, Moderation von Präsentationen) zum anderen muss sie fachliche Unterstützung bei techni-

schen und inhaltlichen Problemen sicher stellen.

e. Kommunikative Elemente

Zur Kommunikation sollen ein Forum, Chat und E-Mail zur Verfügung stehen. Diese Elemente

sollen überwiegend eingesetzt werden, um die Einsatzmöglichkeiten kennen zu lernen und Si-

cherheit in der Anwendung zu erlangen. Dazu sollen im Forum Gruppenergebnisse dokumentiert

und für andere Gruppen zur Verfügung/Diskussion gestellt werden. Die Mail-Funktion soll die

Kommunikation mit den Lernbetreuern und den Lernenden untereinander unterstützen. In den

Selbstlernphasen sollen die Lernenden, bei technischen Problemen oder Lernschwierigkeiten, die

Online-Kommunikation zum Austausch mit den Kursbetreuern und anderen Lernenden nutzen.

f. Motivierende Elemente

Zu Beginn einer neuen Lerneinheit wird in einer kurzen Einführung das jeweilige The-

ma/Problem durch einen Moderator vorgestellt. Es handelt sich dabei um eine Comicfigur, die

durch das gesamte Programm führt.

Page 20: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 20

Die Lernenden werden von dem „Modera-

tor“ Yupi durch das Programm geführt.

Yupi erläutert die Inhalte und Zielsetzungen

der Lernschritte und soll für die Auseinan-

dersetzung mit den Lerninhalten motivie-

ren.

Der Moderator ist als Comic-Figur in An-

lehnung an den Stil der Manga-Comics

entwickelt. Mangas sind in der Altersgrup-

pe relativ häufig beliebt. Die Art der Illust-

ration stellt weder kulturelle noch ge-

schlechtsspezifische Stereotype dar und ist

deshalb als Identifikationsfigur gut geeig-

net.

Yupi hat es nach einigen Anfangsschwie-

rigkeiten geschafft einen Ausbildungsplatz

zu bekommen und gibt nun Tipps und Hil-

fen.

g. Zugriff auf die Lerninhalte

Es soll eine Lernplattform eingesetzt werden, die neben dem Zugriff auf die Lerninhalte Hilfen,

weitere Materialien und Funktionalitäten zur Kommunikation bereit stellt. Darüber hinaus soll

die Übersicht über die angebotenen Kurse, belegte Kurse und Lernfortschritt zur Verfügung ge-

stellt werden.

Page 21: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 21

VII. Medienauswahl

a. Standardsoftware Learnkey

Für die Inhalte des Bausteins Fit für IT soll das Standardprogramm „Learnkey“ des gleichnami-

gen Anbieters eingesetzt werden.

Begründung: Learnkey ist ein ausgereiftes Programm, dass bereits von verschiedenen Weiterbil-

dungsträgern eingesetzt wird. In der Evaluationsstudie von Grotlüschen, Brauchle7 beschreiben

die Autorinnen das Lernprogramm als gut geeignet für die Zielgruppe, unter der Voraussetzung,

dass eine ausführliche Einarbeitung in die Programmbedienung erfolgt. Da somit ein geeignetes

Programm existiert wäre es unter Kostengesichtspunkten nicht vertretbar, ein eigenes Lernpro-

gramm zu entwickeln, auch wenn in Kauf genommen wird, dass es bei der Programmoberfläche

und -bedienung zu Abweichungen gegenüber der Lernplattform kommen wird.

b. WBT Bewerbung

Als WBT Bewerbung sind die Inhalte bezeichnet, die im Rahmen des Projektes entwickelt und

auf der Lernplattform zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Wbt Bewerbung werden die

nachfolgenden Medien entwickelt:

Webquest

Bei einem Webquest handelt es sich streng genommen nicht um ein Bildungsmedium sonder um

eine didaktische Struktur zur Förderung des explorativen Lernens. Webquests werden als Alter-

native zur Wissenspräsentation eingesetzt, wenn das Ziel der Lerneinheit ist, sich Überblick über

ein Thema zu verschaffen, verschiedene Lösungsmöglichkeiten zu erkunden und eine Lösungsva-

riante zu wählen und zu begründen. Der Einsatz von Webquests fördert die aktive Auseinander-

setzung mit den Inhalten und kann idealerweise die Identifikation mit den Inhalten und die Kon-

zentrationsfähigkeit unterstützen.

2D-Animationen

2D-Animationen werden eingesetzt, wenn die Aufmerksamkeit der Lernenden mobilisiert oder

auf einen bestimmten Inhalt gelenkt werden soll. Dies sind z. B. die Einstiegssequenzen mit dem

Moderator „Yupi“ oder bestimmte Abläufe bei denen die Einhaltung Reihenfolge wesentlich ist

und von den Lernenden behalten werden soll.

Menge: Es sollen 10 2D-Animationen von geringer Komplexität produziert werden.

7 Grotlüschen, Brauchle: Bildung als Brücke für Benachteiligte, Münster : Lit, 2004

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 22

Bilder

Logische Bilder, z. B. Diagramme werden eingesetzt um Abläufe die in den Lerntexten geschil-

dert werden darzustellen. Sie dienen der Orientierung der Lernenden.

Realistische Bilder (Zeichnungen, Photos) werden zur Veranschaulichung einfacher Sachverhalte

eingesetzt.

Menge: Zusammen mit den Grundlagen für die 2D-Animationen werden ca. 80 Bilder erzeugt.

Audio

Die Inhalte einer Lerneinheit werden den Lernenden zu einem großen Teil mit Audios vermittelt.

Für die Zielgruppe würde das Lesen längerer Bildschirmtexte sehr schnell als zu anstrengend und

langweilig empfunden. Zudem soll unter anderem das Hörverständnis gefördert werden und es ist

wichtig, dass die Lernenden immer wieder die korrekte Grammatik und Aussprache hören.

Menge: Es sollen 20 Audios produziert werden. Der Umfang liegt bei einer Dauer von ca. 3 Mi-

nuten pro Audio, wobei die Länge z. T. variieren kann.

Texte

Arbeitsanweisungen, Stichworte zu den Audiotexten und Zusammenfassungen und Feedbacks

werden als Bildschirmtexte eingesetzt. Bei diesen Texten ist es, bis auf die Feedbacks, wichtig,

dass die Texte ausgedruckt werden können. Anhand der ausgedruckten Texte fällt es den Lernen-

den dieser Zielgruppe oft leichter, sich zu orientieren bzw. sich bei anderen Kursmitgliedern Un-

terstützung zu holen. Weitere Texte werden in den Webquests für die Aufgabenstellung, Be-

schreibung der Vorgehensweise und Formulierung der Arbeitsaufgaben eingesetzt.

Menge: Insgesamt müssen 105 Texte, davon 19 Bildschirmtexte, 20 Texte für die Audios, 28

Texte für die Webquests sowie je 19 Texte für Aufgaben und Feedbacks produziert werden.

c. Wie sollen die Lerninhalte zur Verfügung gestellt werden?

Anforderungen an die Lernplattform:

• Übersichtliche Darstellung der persönlichen Daten: Anzeige der belegten Kurse, Lernmo-

dule, Foren, Arbeitsgruppen, persönliche Nachrichten etc

• Empfang und Versand interner Mails

• Bookmarkverwaltung

• Persönlicher Terminplan

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 23

• Eignung für die Taktung von Lernangeboten

• Zuordnung von Lernern zu Lerngruppen

• Zuordnung von Tutoren zu Lerngruppen

• Funktionen zur Unterstützung der Kommunikation

• Funktionen zur Unterstützung von Kooperation

Es stehen zahlreiche Lernplattformen zur Verfügung. Da das Kursangebot soll zur Durchführung

bei unterschiedlichen Bildungsträgern geeignet sein soll, kamen für das Projekt ausschließlich

Open-Source-Lösungen in Frage. Nach einem Vergleich zwischen der Lernplattform Online-

Campus und Ilias fiel die Wahl auf Ilias 3.0

Begründung:

Die geforderten Funktionalitäten werden von der Lernplattform Illias 3.0 sehr gut unterstützt.

Während OC stärker auf die Anforderungen einer Hochschulausbildung optimiert ist, ist Ilias e-

her auf die Anforderungen eines typischen Weiterbildungsträgers zugeschnitten. Das macht sich

u. a. darin bemerkbar , dass mit Ilias 3.0 ein integriertes Authoring-System sowie ein umfangrei-

ches Test- und Assesment-Tool, welches die Erstellung unterschiedlicher Testtypen und Fragety-

pen sowie die Zufallsauswahl aus einem Pool unterstützt, zur Verfügung gestellt wird. Darüber

hinaus können Inhalte aus anderen Umgebungen über Schnittstellen übernommen werden.

Ein weiterer Aspekt, der für Ilias spricht ist die Möglichkeit, die erforderliche Hard- und Soft-

ware sowie die Administration über einen ASP-Dienstleister zu hosten. Die Kosten des Angebo-

tes ASP-Pilot –bis 50 Nutzer – betragen 1000 € für 6 Monate und bieten eine günstige Möglich-

keit, den Einsatz einer Lernplattform zu erproben bzw. eine Lernplattform einzusetzen, auch

wenn der administrative oder technische Aufwand nicht betrieben werden kann.

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 24

VIII. Produktions-, Zeit- und Kostenplan

a. Produktions- und Zeitplan

Aktivitäten Dauer in Ar-beitstagen Stunden Ressource

Entwicklung Gesamtmodul: 84,75 incl. Puffer-zeiten

562 PL, DBA,Prog, G

Analysephase Analyse Förderprogramme, Zielsetzungen

und Förderschwerpunkte 1 8 PL

PL Zielgruppenanalyse 1 8

Themenliste erstellen 0,5 4 PL

Lernzielkatalog erstellen 0,5 4 PL

Festlegung organisatorischer Rahmen (Ler-nort, Lerndauer, Lernzeiten)

0,25 2 PL

Festlegung Lehr/-Lernstrategie 0,25 2 PL

Erstellung Grobkonzept 3 24 PL

Prüfung techn. Rahmenbedingungen Lernort 0,25 2 PL

Grobe Kostenkalkulation 0,5 4 PL

Erstellung Terminplan 0,25 2 PL

Puffer 1

Meilenstein 1 Grobkonzept 8,5 60 PL

Konzeptionsphase

Inhalte konkretisieren 2 16 PL

wer liefert was 0,5 4 PL

Lerneinheiten erstellen 4 32 PL

Medieneinsatz planen 0,5 4 PL

Kursstruktur festlegen, tutorielle Begleitung planen

0,5 4 PL

Anforderungen an Lernumgebung festlegen 0,5 4 PL

Auswahl Lernplattform 2 16 PL

Produktions- und Zeitplan erstellen 0,5 4 PL

Kostenkalkulation 0,5 4 PL

Puffer 2

Meilenstein 2 Feinkonzept 13 88

Lernplattform installieren 1 8 Prog

Einarbeitung Lernplattform 2 16 Prog

Styleguide erstellen 2 16 DBA

Texte Einführung, Moderation erstellen 1 8 DBA

Lerntexte erstellen 3 24 DBA

Lernaufgaben erstellen 3 24 DBA

Arbeitsanweisungen erstellen 1 8 DBA

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 25

Feedbacktexte erstellen 2,5 20 DBA

Inhaltliche Hilfen (Leitfäden, Arbeitsblät-ter, Lernmaterial) erstellen

3 24 DBA

Aufgaben Webquest erstellen 1 8 DBA

Prozeß Webquest erstellen 1 8 DBA

Links, Material Webquest 2 16 DBA

Drehbuch ausarbeiten 9 72 DBA

Puffer 5 DBA

Meilenstein 3 Drehbuch 36,5 212

Produktionsphase

Graphik

Prototyping Comicfiguren 0,5 4 G

Graphik erzeugen 2 16 G

2D-Animation erzeugen 0,5 4 G

Sonstige Graphik erzeugen 0,5 4 G

Rendering 0,5 4 G

Screendesign 2 16 G

Text

Texte Korrektur lesen 1 8 G

Texte bearbeiten/formatieren 0,5 4 G

Audio

Aufnahme Sprechertexte extern

Texte bearbeiten, schneiden extern

Texte digitalisieren extern

Quicktime-Kompression extern

Programmierung Webquest 0,75 6 Prog

Authoring Bewerbungsmodul 4,5 36 Prog

Integration der Inhalte in Lernplattform 2 16 Prog

Puffer 5

Meilenstein 4 Plattform bestückt 19,75 118

Testphase

Tests 2 16 PL, Prog

Einarbeitung Testergebnisse 0,5 4 Prog

Puffer 5

Meilenstein 5 System einsatzfähig 7,5 20

Einführungsphase

Vorstellung System 0,5 4 Prog

Schulung Lernbetreuer 2 16 Prog

Anlegen Nutzerdaten 1 8 4xBetr, Prog

Puffer 1

Meilenstein 6 System steht 4,5 28

Projektleitung

Projektmeetings, Begleitung Einsatz 2,5 20 PL

Monitoring Kosten 1 8 PL

Monitoring Zeitplan 1 8 PL

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 26

Gesamt 4,5 36

Anwendungsphase

Einführung 5 20 Betr

Start Kurs I 5 20 Betr

Start Kurs II 5 20 Betr

Start Kurs III 10 40 Betr

Start Kurs IV Bewerbung 10 40 Betr

Start Kurs V 10 40 Betr

Start Kurs VI 10 40

b. Kostenplan

Dem Kostenplan liegen Die Angaben des Studienbriefes „Realisierung didaktischer Konzeptio-

nen“ von Wanda Grabe zu Grunde. Aus den dort angegebenen Werten wurde das arithmetische

Mittel gebildet und zur Berechnung der Personalkosten herangezogen.

Personalkosten Ressource Stunden Tage Stundensatz Gesamt € Projektleitung 184 23 94 17.296 Drehbuch 188 23,5 94 17.672 Graphik 60 7,5 80 48.00 Programmierung 130 16,25 82 10.660 Gesamt 50.428 Fremdkosten Audio 4.250 Gesamt 4.250 Lizenzen/Material Lizenzen Learnkey Anteilig 20% der

Lizenzgebühr 1.024

Hosting Illias Anteilig 20% der Kosten

200

Gesamt 1.224 Sonstiges 200 Modulkosten Ge-samt

56.102

Für die Produktion wurde mit Festpreisen für Sprecher, Tonstudio, Nachbearbeitung und Quick-

time-Kompression gerechnet. Zum Ansatz kamen die Honorare für 2 Sprecher mit je 500 € für

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 27

jeweils einen halben Tag sowie die Miete für einen halben Tag Tonstudio mit 1000 €. Für die

Nachbearbeitung und Digitalisierung wurden insgesamt 4 Personenstunden a 50 € angesetzt, für

die Quicktime-Kompression ein Festpreis von 33, 50 € pro Minute. Die Angaben zu den Fest-

preisen wurden dem Studienbrief „Projektkalkulation von Multimediaprojekten“ von Dr. Guido

Leidig entnommen.

c. Grobe Schätzung der Kosten des Gesamtprojektes

Die Kostenschätzung des Gesamtprojektes basiert auf folgenden Überlegungen: Die Entwicklung

der Module III und V wird wesentlich günstiger, da einige Positionen, die im Modul IV angesetzt

waren bei diesen Modulen nicht mehr zum Ansatz kommen. Das bezieht sich zum Beispiel auf

die Kosten für die Analysephase bis zur Entwicklung des Grobkonzepts, die Kosten für die Ein-

arbeitung in die Lernplattform und die Schulungskosten für die Betreuer. Diese Kosten fallen nur

einmal für die Entwicklung der 3 Module an und müssen nicht erneut angesetzt werden. Bei den

Modulen I, II und VI wird lediglich mit der Standardsoftware Learnkey gearbeitet, es fallen somit

nur die Lizenzgebühren und die ASP-Kosten für Ilias an.

Die Personalkosten umfassen 260 Stunden für die Durchführung a 65 €/h und die Kosten für den

Schulungszeitraum für 4 Mitarbeiter a 65 €/h.

Kosten Modul I 1224 Kosten Modul II 1224 Kosten Modul III Ca. 35.000 Kosten Modul IV 56.102 Kosten Modul V Ca. 35.000 Kosten Modul VI 1224 Entwicklung Gesamt 129.774 Durchführung Personalkosten Einführung 7.280 Personalkosten Durchführung 16.900 Personalkosten Gesamt 24.180 Projektkosten Gesamt Ca. 153.954

Als weitere Kosten kommen die trägerspezifischen Kosten, wie Raumkosten, Verwaltungs- und

Gemeinkosten hinzu. Insgesamt würden sich die Kosten damit in einer Größenordnung von ca.

180.000 € bewegen. Bei dem Umfang des Projektes: Entwicklung und Erprobung eines Gesamt-

konzepts zur Förderung der Ausbildungsreife benachteiligter Jugendlicher und Entwicklung von

3 übertragbaren Modulen zum Bewerbungstraining gehe ich davon aus, dass die Aussichten auf-

eine Projektförderung günstig sind.

Page 28: Medienprojekt "Fit for Future"

Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 28

IX. Literatur

GROTLÜSCHEN, BRAUCHLE: Bildung als Brücke für Benachteiligte, Münster : Lit, 2004

KERRES: Multimediale und telemediale Lernumgebungen: Konzeption und Entwicklung, Mün-

chen, Wien, Oldenbourg 2001

KIPSHAGEN, PETZOLD: Abschlußbericht des Projektes: Kidz im Netz, Ein medienpädagogi-

sches Pilot-Projekt der Jugendberatung der Arbeiterwohlfahrt (JUB)in Zusammenarbeit mit dem

Erziehungswissenschaftlichen Institut der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

Studienbriefe des Studiengangs „Educational Media“ Universität Duisburg-Essen

GRABE: Realisierung didaktischer Konzeptionen

GRABE, VOSS: Didaktik und Medien

HORSMANN: Medienproduktion

KERRES.: Einführung in die gestaltungsorientierte Mediendidaktik.

KIEDROWSKY: Autorensysteme und Lernplattformen.

LEIDIG: Projektkalkulation von Multimediaprojekten

NATTLAND: Organisation von multimedialen Lernarrangements.

NÜBEL: Didaktische Konzeption multimedialer und telemedialer Lernumgebungen I.

NÜBEL.: Didaktische Konzeption multimedialer und telemedialer Lernumgebungen II.

SUNDERMANN: Projektmanagement von neuen Medien.

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Cornelie Picht – Fit for Future– März 2005 29

X. Kontakt:

Cornelie Picht

Siegfriedstraße 71c

90461 Nürnberg

office[at]neue-lernwelten.de

http://www.neue-lernwelten.de/

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