meeting bsi 02/12

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meeting BSI Kundenmagazin I Nr. 2/12 I www.bsiag.com RICHTIG ERHOLEN Ohne Bewegung geht es nicht RICHTIG KUNDENNAH Multitalent BSI CRM Release 12.8 RICHTIGES GLEIS Wie die SBB das dichteste Bahnnetz der Welt meistern

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meeting BSI 02/12

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Page 1: meeting BSI 02/12

meetingBSI Kundenmagazin I Nr. 2/12 I www.bsiag.com

RICHTIG ERHOLEN Ohne Bewegung geht es nicht

RICHTIG KUNDENNAH Multitalent BSI CRM Release 12.8

RICHTIGES GLEIS Wie die SBB das dichteste Bahnnetz der Welt meistern

Page 2: meeting BSI 02/12

Herausgeber: BSI Business Systems Integration AG, Täfernstrasse 16a, CH-5405 Baden

Chefredaktion: Catherine B. Crowden, [email protected]

Redaktionelle Mitarbeit: Claudia Gabler, Jessica Schmidt, Claude Schuler

Lektorin: Christine Hinnen, Winterthur, [email protected]

Gestaltungskonzept: corinta bürgi-cito artdirection, Kilchberg, [email protected]

Übersetzung: Word+Image, Zufikon, [email protected]

Bilder: Titelseite: Shutterstock, Editorial: Christian A. Rusche, S. 4–8 Prof. Dr. Froböse,

S. 10/11 AMAG, S. 12/13 BSI Mitarbeitende, S. 16–19 SBB, S. 22/23 Paolo Bazzi, Shutterstock

Litho und Druck: Linkgroup AG, Zürich

Papier: PlanoArt 150 g/m2, holzfrei

Erscheinungsweise: 2-mal jährlich in Deutsch und in Englisch. Auflage 3500

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meeting BSI I Nr. 2/12 I Index meeting BSI I Nr. 2/12 I Opening

«WER SICH KEINE ZEIT FÜR BEWEGUNG NIMMT, MUSS SICH IRGENDWANN SEHR VIEL ZEIT FÜR SEINE KRANKHEITEN NEHMEN.» Prof. Dr. Ingo Froböse

BSI Wert Nr. 9

«WIR ARBEITEN GERNE – UND SO WENIG WIE NÖTIG.»

Jemand, der jeden Monat genau die Sollarbeitszeit «erreicht», ist uns suspekt.

Wie kann es genau so viel Arbeit geben wie Sollarbeitsstunden?

Wir machen Überstunden, wenn es nötig ist, und dann mit Freude und Enthusiasmus.

Aber wir arbeiten gerne auch mal weniger.

Sportexperte Ingo Froböse «Effektive Erholung? Nicht ohne Aktivität» 4

Gut unterwegs AMAG fährt mit BSI CRM 10

BSI CRM Release 12.8 Rundum kundennah 14 Open Source Die SBB meistern auf Eclipse-Basis das dichteste Bahnnetz der Welt 16

Eclipse Scout Das Framework fürs Business 20

Meet the team Paolo Bazzi und seine aussergewöhnliche Reise 22

Page 3: meeting BSI 02/12

3meeting BSI I Nr. 2/12 I Index meeting BSI I Nr. 2/12 I Opening

Liebe Kunden, ich grüsse Sie aus Japan. Hier bin ich seit nun schon einigen Wochen un-terwegs, wandere von der Nordspitze der Hauptinsel Honshu nach Süden, etwa 1000 Kilometer. Ich habe sehr viel Freude draussen in der Natur.

Darf ein CEO das? Ist das nicht egoistisch? Schadet es BSI? Ich hoffe nicht. Meistens arbeite ich recht viel, schon seit 16 Jahren, gerne bis ewig! Aber diese lange Zeit, 42 Jahre, muss auch gestaltet werden – mit einem vernünftigen Einsatz, in jedem Jahr, und auch mit Pausen, wenn es sie braucht. Wie ein Ausdauersportler, der zwar Hochleistungen erbringen will, das aber über die ganze Distanz und bis ins Ziel. Jeder sollte seine Zeit selber gestalten, im seinem Sinn – und zum Wohl der BSI. Klar: Wenn ein Projekt es erfordert, arbeiten wir bis zum Umfallen, denn es ist nötig und wichtig. Aber danach haben wir auch gerne ein paar Tage Ferien.

Ausserdem finde ich es für jede Organisation stärkend, es macht sie organischer und robuster, wenn sich die sogenannt «unentbehrlichen» Personen bewusst zurücknehmen, die Arbeit anderen Talenten übergeben, ihnen eine Chance lassen, ihre eigenen Fehler zu machen. Dazu muss man nicht drei Monate abwesend sein, klar. Aber vielleicht unterstützt die Distanz das Loslassen und Verteilen. Und stärkt bei allen Dagebliebenen die Freude am Selbermachen, am Übernehmen echter Verantwortung.

Beides, die langfristige und die verteilte Leistung, ist hoffentlich in Ihrem Sinn. Denn für Sie sind wir da – für Sie, lieber Kunde, wollen wir stark sein.

Ihr Christian A. Rusche

Christian A. Rusche

CEO BSI

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«Auch Leistungsstarke dürfen heute Schwäche zeigen»INTERVIEW: MARTINA WENDT UND JESSICA SCHMIDT

FOTOS: ZENTRUM FÜR GESUNDHEIT, SPORTHOCHSCHULE KÖLN; PROF. DR. FROBÖSE

4 meeting BSI I Nr. 2/12 I Keynote BSI Business Systems Integration AG

KEYNOTE

Prof. Dr. Ingo Froböse leitet das Zentrum für

Gesundheit und das Institut für Rehabilitation an der

deutschen Sporthochschule in Köln. Ingo Froböse

war mehrfacher deutscher Vizemeister im Sprint

über 100 m und 200 m und ist auch heute noch

begeisterter Freizeitläufer. Seine Erfahrungen mit

Regenerationsprozessen im Leistungssport waren

für Ingo Froböse der Impuls, seine wissenschaftliche

Karriere dem Thema Prävention zu widmen. Ingo

Froböse berät u.a. die deutsche Bundesregierung

und ist regelmässig mit seiner Kolumne «Sportschlau»

im «Morgenmagazin» von ARD und ZDF zu sehen.

100-m-Zwischenlauf: Ingo Froböse an den deutschen Meisterschaften 1981 in Gelsenkirchen.

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Warum sind Wintersportler heute keine Generalisten mehr? Warum legen Schambein-entzündungen die halbe Bundesliga lahm? Schadet viel Spucken der Leistung eines Fussballers? Regelmässig beantwortet Prof. Dr. Ingo Froböse in seiner Fernsehkolumne «Sportschlau» mit Wissen und Witz Zuschauerfragen. Im Interview mit «meeting BSI» erläutert Ingo Froböse, warum Erholungsphasen so essenziell für unsere Leistung in der Arbeitswelt sind und warum Erholen fast immer gleichbedeutend mit Bewegen ist.

Herr Froböse, Sie waren Leistungssportler. Heute

beraten Sie als Leiter des Zentrums für Gesundheit

an der Sporthochschule Köln u.a. die deutsche

Bundesregierung zum Thema Prävention. Gibt

es ein Erlebnis, das Ihr Präventionsbewusstsein

besonders geprägt hat?

Ingo Froböse: Meine aktive Zeit als Leistungssport-ler prägte mich massgeblich. Körperliche Leistungs-grenzen wurden auch mir aufgezeigt. Und Probleme, die auf Überlastung zurückzuführen sind, begleiten mich noch heute. Meine Schwachstelle ist – früher wie heute – meine Achillessehne, die ich nach wie vor bei meinen Joggingrunden spüre. Das hat mich geprägt und machte mir klar, dass Vorbeugung sein muss.

Das brachte Sie nach Ihrer sportlichen Karriere

zur Präventionsforschung?

Sozusagen, ja. In unserer Gesellschaft wird vor allem reagiert, und das meist zu spät. Erst wenn bereits ein Schaden eingetreten ist, wird behandelt. Das ist unbefriedigend für den Einzelnen und ineffektiv für die Gesellschaft. Der Sport hat mich darauf sensibili-siert, dass ein vorbeugendes gesundheitsorientiertes Handeln – Prävention – die Gesundheit und Lebens-qualität nachhaltig beeinflusst. Es wurde zu einem meiner wichtigsten Anliegen, selbst beeinflussen zu können, was mit mir passiert.

Was können wir vom Leistungssport für

den Arbeitsalltag lernen?

Die Anforderungen an Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer wachsen stetig. Leistungsorientierung und Zielstrebigkeit, wichtige Attribute im Leistungs-sport, sind grundlegende Anforderungen, die der Arbeitsmarkt heute an uns stellt. Ebenso wie der

Leistungssportler seine trainingsfreien Tage benötigt, um im Wettkampf oder im Training Leistung zu erbringen, so braucht auch der Arbeitnehmer Zeit, die er zur Erholung nutzt, ohne erreichbar oder online zu sein. Für einen guten Sportler sind die Phasen der Regeneration ebenso bedeutend wie leistungsorientiertes und zielgerichtetes Training. Im Sport spricht man bei die-sem Phänomen von der Superkompensation: Durch die im Training gesetzten Rei-ze werden in unserem Körper Anpassungsvorgänge initiiert. Sie befähigen uns jedoch nur zu einer höheren Leistungsfähigkeit, sofern auf die intensiven Reize Erholungszeiträume folgen. In diesen Phasen finden in unserem Körper bioche-mische Prozesse statt, die z.B. eine Erneuerung von muskulären Strukturen bis zum Ausgangsniveau und darüber hinaus bewirken. Zu einem ganzheitlichen Trainings- oder auch Tagesprogramm gehört deshalb für Sportler und Arbeitneh-mende gleichermassen der Part der aktiven Erholung.

Was genau meinen Sie mit «aktiver Erholung»?

Nach der Arbeit auf die Couch ist passé?

Ja, denn hinter effektiver Erholung steckt immer auch eine Form von Aktivität. Ob bei langen Spaziergängen, einer Joggingrunde, einer Fahrradtour oder auch einem Saunabesuch regeneriert wird, ist Geschmackssache und eine Frage der individuellen Kondition. Ziel ist es nicht, sich in der verbleibenden Freizeit über die eigene Leistungsfähigkeit hinaus zu belasten.

Es mag für viele unsinnig klingen, funktioniert aber perfekt: Wenn wir uns beim Sport verausgaben, tankt unser Körper Energie – sofern der Rhythmus von Belas-tung und Erholung stimmt.

Warum wir langfristig Kraft gewinnen, wenn wir uns beim Sport ermüden? Ganz einfach: durch Überkompensation. Das klingt geheimnisvoll, ist in Wirklich-keit aber nichts anderes als die Fähigkeit unseres Körpers, durch Training das Leistungsvermögen von Muskeln und Organismus zu steigern. Immer, wenn der Körper stärker belastet wird, egal ob beim Spiel- und Ausdauersport oder beim

5meeting BSI I Nr. 2/12 I Keynote BSI Business Systems Integration AG

«WER SICH EFFEKTIV ERHOLEN WILL, TUT DIES AM BESTEN AKTIV.» Prof. Dr. Ingo Froböse

Page 6: meeting BSI 02/12

Krafttraining, verliert er Energiereserven und erlei-det kleine Schäden im Bewegungsapparat. Die Gly-kogenspeicher der Muskeln leeren sich, es bildet sich Milchsäure in den Muskelfasern, und es entstehen dort winzige Risse. Deshalb fühlen wir uns nach dem Sport oft müde und ausgelaugt. Würden wir in diesem Zustand versuchen, eine ähnlich intensive Einheit zu absolvieren, wären wir deutlich weniger leistungs-fähig als zuvor. Geben wir unserem Körper jedoch genug Zeit zur Regeneration, repariert er nicht nur Schäden und füllt seine Nährstoffspeicher auf, son-dern er vergrössert sogar seine Energiedepots und lässt die Muskeln wachsen. So versucht er sich in der Phase der Überkompensation für eine erneute Belas-tung dieser Art zu wappnen und steigert sein Leis-tungsniveau eine Zeit lang über den Ausgangswert. Man spricht hier vom bekannten Trainingseffekt.

Übrigens: Auch eine leichte und bedarfsorientierte Ernährung unterstützt den Körper dabei, konstant leistungsfähig zu bleiben, ohne zusätzlich belastet zu werden. Ebenso wie Sportler erbringen wir auch im Arbeitsleben häufig Leistungen auf Spitzensportniveau.

Moderne Technologien wie Smartphones lassen

Arbeitswelt und Privates immer stärker verschmel-

zen. Das hat viele Vorteile, man kann z.B. die Pen-

delzeit zur Arbeit besser nutzen. Aber es hat auch

Nachteile. Wie kann man Ihrer Meinung nach die

Work-Life-Balance gut in den Griff kriegen?

Der Begriff «Work-Life-Balance» ist zwar medial be-liebt, jedoch schlecht gewählt. Allein die Bezeichnung grenzt das Leben klar von der Arbeit ab. Die jüngsten

gesellschaftlichen Entwicklungen zeigen, dass sich beide Komponenten mehr und mehr annähern und vermengen. Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil un-serer Identität. Das Gleichgewicht, das wir für unsere Gesundheit, Ausgeglichenheit und nicht zuletzt auch unser persönliches Glück benötigen, ist vielmehr eine Life-Balance. Sie zielt darauf ab, allen Komponenten des individuell gestalteten Lebens Raum zu geben – ohne dabei wichtige Bedürfnisse wie Erholung und Regeneration zu vernachlässigen.

Auf Stresszeiten müssen deshalb immer Erholungs-phasen folgen, und zwar nicht ausschliesslich in der Urlaubszeit. Durch eine aktive und bewegte Freizeit-gestaltung schaffen wir den Ausgleich, den unser Körper braucht und der unseren Kopf frei macht.

Sind bestimmte Personengruppen besonders

gefährdet, sich zu wenig Erholungsphasen zu

nehmen?

Gerade unternehmensverbundene und ältere Mitar-beitende neigen dazu, die eigenen Leistungsgrenzen zu überschreiten. Sie legen oft nicht genügend Wert auf die so wichtigen Auszeiten, die sie befähigen, auf Dauer leistungsfähig zu bleiben. Auch Mitarbeitende, die es nicht gewohnt sind, Arbeit zu delegieren, ten-dieren dazu, sich zu überlasten. Gerade diese müssen lernen, Ausgleiche zum Arbeitsalltag zu schaffen und auch einmal Nein zu sagen, wenn der Termin- kalender voll ist – nicht nur, um eigene Ressourcen zu schützen, sondern auch, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

6 meeting BSI I Nr. 2/12 I Keynote BSI Business Systems Integration AG

Zweierbob: Ingo Froböse

nimmt am CSSR-Nationen-Cup

1978 den Pokal entgegen.

«FÜR BESTMÖGLICHE ERGEBNISSE IST ES WICHTIG, ZU LERNEN, AUCH EINMAL NEIN ZU SAGEN, WENN DER TERMINKALENDER VOLL IST.» Prof. Dr. Ingo Froböse

Page 7: meeting BSI 02/12

7meeting BSI I Nr. 2/12 I Keynote BSI Business Systems Integration AG

Kürzlich erschien eine Studie* von Roland Berger

und der Universität Innsbruck, die zeigte, dass die

Anforderungen an künftige Führungskräfte und

die Qualifikationen der heutigen Firmenlenker

stark auseinanderklaffen. Fordert die heutige

Arbeitswelt zu viel von den Menschen?

Nein! Ich glaube, dass unsere heutige Gesellschaft den Schritt von der Produktionsgesellschaft hin zur Dienstleistungsgesellschaft einfach noch nicht voll-zogen hat. Nur die erhöhte Taktung der Dienstleis-tungsgesellschaft ist bereits bei uns angekommen. Es ist die Arbeitswelt, die eines Umdenkens bedarf, um gleichermassen auf die gewachsenen Ansprüche der Gesellschaft und die Bedürfnisse der Menschen einzugehen. Aber letztlich ist auch jeder Einzelne da-für verantwortlich, was er zulässt und wo Grenzen gezogen werden müssen.

Zurzeit liest man in den Medien sehr häufig über

Burnout. Ist das wirklich ein Phänomen, das sich

gerade jetzt besonders häuft?

Sagen wir es so: Das Thema «Burnout» ist aktuell me-dial einfach «gern genommen». Mit Sicherheit haben Druck und Konkurrenz im Vergleich zu früher zuge-nommen. Pendeln, die ständige Erreichbarkeit und Arbeitseinsatz fast rund um die Uhr sind Anforde-

110 m Hürden: Deutsche

Meisterschaften, Ingo Froböse

gewinnt die Vorrunde in Köln.

rungen, die Arbeitnehmer nur durch vollkommene Flexibilität erbringen können. Das sehe ich aber nicht per se negativ. Erst wenn sich die Belastungsspitzen nicht auf kurze Zeiträume begrenzen, sondern sich über Jahre erstrecken, können psychische Schäden für den Menschen die Folge sein.

Parallel zur Modediagnose «Burnout» dürfen wir übrigens eine gesellschaftliche Entwicklung nicht ausser Acht lassen: Psychische Schwäche ist kein Tabuthema mehr. So wird es für ausgebrannte Wor-kaholics zunehmend leichter, die Folgen jahrelanger Überlastung, die oft nicht zu unterschätzende de-pressive Verstimmungen sind, zu kommunizieren und ihr Handeln danach auszurichten. Die Gesell-schaft geht zunehmend sensibler damit um und er-möglicht heute auch den «Leistungsstarken» und «Belastbaren», Schwäche zu zeigen.

«PSYCHISCHE SCHWÄCHE IST KEIN TABUTHEMA MEHR.» Prof. Dr. Ingo Froböse

*http://www.computerwoche.de/karriere/hp-young-pro

fessional/2884649/?r=8616187888636632&lid=187883

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8 meeting BSI I Nr. 2/12 I Keynote BSI Business Systems Integration AG

Sportlicher Tipp: Life-Balance durch aktive ErholungSport oder besser Bewegung, sogenannte aktive

Erholung, sollte eine wichtige Rolle in unserem

Alltag spielen – nicht zuletzt im Hinblick auf un-

sere Life-Balance, die wir mit Bewegung viel

schneller erreichen können, als es auf der Couch

möglich ist. Wer sich regelmässig an der frischen

Luft bewegt, hat nicht nur ein abwehrstarkes Im-

munsystem, sondern auch einen freien Kopf.

Hierfür eignet sich besonders das Laufen – die

monotone Bewegung bei einer Feierabendrunde

durch den Stadtpark lässt uns ideal abschalten

und sorgt für die nötige Bewegung, von der gera-

de Schreibtischarbeitende im Alltag oft zu wenig

bekommen. Aber auch andere Sportarten, die uns

ins Schwitzen bringen, bieten die ideale Möglich-

keit, sich aktiv zu erholen.

Wer sich keine Zeit für Bewegung nimmt, muss

sich irgendwann sehr viel Zeit für seine Krank-

heiten nehmen. Das heisst nicht, dass aktive Men-

schen zwangsläufig ein längeres Leben haben.

Jedoch erhalten sie durch die Bewegung und den

Sport ein hohes Mass an Lebensqualität.

«40- BIS 55-JÄHRIGE NEIGEN DAZU, IHRE LEISTUNGSFÄHIGKEIT ZU ÜBERSCHÄTZEN.»

Prof. Dr. Ingo Froböse

Ingo Froböse in den Anfängen 1965.Gibt es hier Unterschiede zwischen den

Generationen – Stichwort: Gen Y?

Gerade Hochschulabsolventen stürzen sich motiviert ins Arbeitsleben. Aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit, die altersbedingt eine andere ist, laufen sie weniger Gefahr, an Überlastungserscheinungen zu leiden. Das mittlere Alter, zwischen dem 40. und 55. Lebensjahr, ist am gefährlichsten. Diese Altersgruppe neigt dazu, ihre Leistungsfähigkeit zu überschätzen. Verstärkt wird dieses Phänomen durch den oft enormen Leis-tungsdruck. Ab dem 55. Lebensjahr wird es für die meisten wieder ruhiger und die Lebenserfahrung trägt dazu bei, auf den eigenen Körper zu hören und Warnsignale richtig zu deuten.

Was können Unternehmen tun,

um ihre Mitarbeitenden zu unterstützen?

Unternehmen müssen Räume und Zeiten zur Re-generation schaffen, die es den Mitarbeitenden ermöglichen, im Rahmen der Arbeitszeiten Pausen zu machen – auch angesichts des demografischen Wandels. Durch regelmässige und aktive Pausen schöpft der Organismus neue Energie, die Mitar-beitende motivierter und produktiver zurück an die Arbeit gehen lassen.

Neben dem Aufladen der Batterien ist es wichtig, auf die Leistungsfähigkeit der einzelnen Mitarbeitenden zu achten und entsprechend gerechte Aufteilungen zu treffen, ohne den Einzelnen zu überlasten oder zu unterfordern.

Unterfordern schafft also auch Stress?

Durchaus. Nicht nur Überforderung im Job kann Druck und Stress bedeuten, sondern auch das komplette Gegenteil, die Unterforderung. Ratio-nalisierung und Softwarefortschritte lassen Auf-gaben wegfallen – da fällt es oft schwer, die eignen Anforderungen an die Arbeitsqualität zu erfüllen, und das kann zu einem Stressempfinden führen. Schliesslich braucht der Mensch das Gefühl, gefor-dert zu sein. Abhilfe können beispielsweise Fort- und Weiterbildungen schaffen.

Page 9: meeting BSI 02/12

9meeting BSI I Nr. 2/12 I Keynote BSI Business Systems Integration AG

«GESUNDHEIT BEDEUTET NICHT DIE ABWESENHEIT VON KRANKHEITEN, SONDERN TROTZ KLEINEN BESCHWERDEN GLÜCKLICH UND ZUFRIEDEN LEBEN ZU KÖNNEN.» Prof. Dr. Ingo Froböse

Was stresst Sie persönlich?

Eine Dichte an Terminen, Verpflichtungen und Auf-gaben stresst mich persönlich überhaupt nicht. Es sind insbesondere Menschen, die rücksichtslos ge-genüber anderen vorgehen oder die wider besseres Wissen an überholten traditionellen Denkweisen festhalten. Ausserdem bereitet mir Neid und Miss-gunst Unbehagen.

Wie entschleunigen Sie Ihren Alltag?

Was bedeutet für Sie Erholung?

Ich erhole mich körperlich und geistig durch nahezu tägliche sportliche Aktivität. Meist treibe ich Sport mit meiner Frau oder guten Freunden. Für mich bedeutet diese Art des Sporttreibens eine wunderbare Ergänzung zu meinem kontakt-reichen Leben, und ausserdem sorgt es für die notwendige Bodenhaftung. Das Wichtigste ist, dass man so lernt, alles weniger wichtig zu neh-men. Auch sich selbst.

Was treibt Sie an, sich sowohl für Ihre persönliche

als auch für die Gesundheit anderer einzusetzen?

Zu erkennen, dass mein Handeln für meine Frau, meine Freunde und für mich ein wichtiges Ele-ment ist, um gesund und glücklich zu sein und zu bleiben. Bei den weiterentfernten Menschen sind es insbesondere glückliche Augen, in denen ich Zufriedenheit und Optimismus erkenne. Denn für mich ist eine Erkenntnis wichtig: Gesundheit be-deutet nicht die Abwesenheit von Krankheiten, sondern trotz kleinen Beschwerden glücklich und zufrieden leben zu können.

Was wollen Sie unseren Lesern auf den Weg geben?

Arbeitswelt und Sport sind keine getrennten Welten. Es lohnt sich für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, sich in Richtung des Sports zu orientieren, um für sich zu nutzen, was auch Sportler fit, leistungsfähig und glücklich hält. Schliesslich gilt im Job wie auch im Sport: Die Dosis macht das Gift. l

Asthma

Bluthochdruck

Chronische Bronchitis

Typ-2-Diabetes

Herzinsuffizienz

Koronare Herzerkrankungen

Zahl der Krankenhaustage

Ausdaueraktivität(z.B. Joggen)

– 38 %

– 30 %

– 52 %

– 69 %

– 55 %

– 67 %

– 29 %

Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining

– 32%

– 16%

kein Unterschied

– 44 %

– 49 %

– 36 %

– 15 %

Krafttraining mit und ohne Geräte

– 29 %

– 40 %

– 6 %

kein Unterschied

– 18 %

– 33 %

– 5 %

So senkt Sport das Krankheitsrisiko:

Page 10: meeting BSI 02/12

10 meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the client BSI Business Systems Integration AG

Bernhard Soltermann ist Managing Director der AMAG Import. Ein absoluter Traumjob, schliess-lich erfreuen sich die VW-Konzernmarken in der

Schweiz grösster Beliebtheit. Der Mensch steht bei der AMAG im Mittelpunkt. Auf Kunden eingehen und mit Qualität überzeugen sind wichtige AMAG-Werte. Die 360-Grad-Sicht auf den Kunden spielt dabei eine ent-scheidende Rolle: «Mit der sich schnell verändernden Gesellschaft wandelt sich auch unsere Kundschaft im-mer rasanter. Der Kunde erwartet, dass seine Bedürf-nisse individuell und schnell befriedigt werden. Deshalb müssen wir unsere Kunden nicht nur kennen, sondern auch wissen, was ihre Mobilitätsbedürfnisse aktuell und in Zukunft sind. Dies schaffen wir nur, wenn wir das Kundenbeziehungswissen systematisch erfassen und daraus für unsere Kunden die richtigen Schlüsse zie-hen», erklärt der AMAG-Import-Chef.

Eine grosse Herausforderung – schliesslich existierte bisher noch keine durchgängi-ge und koordinierte Kundenbearbeitung. Vielmehr bearbeiteten verschiedene Stel-len über unterschiedliche Kanäle den Kunden, teilweise sogar gleichzeitig. «Das ist branchentypisch, muss aber geändert werden. Die Marken und Händler haben zurzeit nur wenige Informationen über das wahre Kaufpotenzial ihrer Kunden. Daher kön-nen die Marken ihr Produkteportfolio momentan nicht aktiv und frühzeitig an das Kundenpotenzial anpassen. Zudem ist die IT-Systemlandschaft der AMAG hochgradig fragmentiert und gering integriert, was eine systematische und nachhaltige Kunden-bearbeitung in vielen Fällen verunmöglicht. Wir sind überzeugt, dass wir mit einer abgestimmten und effizienteren Marktbearbeitung mehr Umsatz mit niedrigeren Kosten erzielen können», so der Branchenexperte.

Jörg Stebler ist Leiter CRM/Projekte (CRM = Customer Relationship Management) bei der AMAG. Ihm wurde vor drei Jahren das zukunftsweisende CRM-Grossprojekt anvertraut: «Die unzusammenhängenden Datenstände verunmöglichten es, aussage-kräftige Kennzahlen zu eruieren, effiziente Prozesse abzubilden und proaktiv Kun-den zu betreuen. All dies führte schliesslich zum Entschluss, mit einem einheitlichen CRM die Basis für eine nachhaltige Kundenbetreuung zu legen.» Nach einer intensiven Evaluationsphase entschied sich die AMAG für BSI als CRM-Partner. «Im Vergleich zu anderen Anbietern lebt BSI echtes CRM und deckt unsere Bedürfnisse und Anforderungen ab. Das Produkt ist in der Anwendung sehr ein-fach. Darüber hinaus besteht seitens BSI die Bereitschaft, mit der AMAG einzelne Bereiche weiterzuentwickeln», erklärt Bernhard Soltermann. Jörg Stebler fügt hin-zu: «Die hohe Qualität der Ergebnisse im Angebotsprozess und der Preis sowohl in der Beschaffung als auch in Wartung und Support waren wichtige Kriterien für uns. Die Übereinstimmung der Unternehmenskulturen und der Chemie zwischen den Partnern gab schliesslich den Anstoss für den Zuschlag. BSI liebt es offensichtlich, Software für ihre Kunden zu bauen», so Jörg Stebler. Und sagt weiter: «Insbesonde-re konnte BSI aufzeigen, dass sie unsere Kernherausforderungen im automobilen Umfeld verstanden haben. Die lokale Nähe zum BSI Team am Standort in Baden er-möglicht eine einfache Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Entwicklern.

Worauf Kunden abfahren: AMAG unterwegs mit BSI CRMTEXT: CLAUDIA GABLER

FOTOS: AMAG

MEET THE CLIENT

«UNSERE UNTERNEHMENSKULTUREN UND DIE CHEMIE PASSEN. BSI LIEBT ES OFFENSICHTLICH, SOFTWARE FÜR IHRE KUNDEN ZU BAUEN.» Jörg Stebler, Leiter CRM/Projekte AMAG

Bernhard Soltermann Jörg Stebler

VW Konzernmarken erfreuen sich in der Schweiz

grösster Beliebtheit. Mit historischen 28,6% Markt-

anteil stammt mehr als jedes vierte Fahrzeug von

einer der durch die AMAG importierten Marken.

Eine Million Kunden betreut die AMAG über ein

landesweites Händlernetz bestehend aus über 80

AMAG-eigenen und rund 500 Marken-Partnerbe-

trieben.

Page 11: meeting BSI 02/12

meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the client BSI Business Systems Integration AG 11

Ein Unternehmen bewegt die Schweiz: Seit 1945 lässt die AMAG als Schweizer Generalimporteur der beliebten Volkswagen-Konzernmarken VW, Škoda, Audi und Seat sowie VW-Nutzfahrzeuge autophile Kundenherzen höherschlagen. Um die Kunden und ihre Mobilitätsbedürfnisse zu kennen, erfasst die AMAG das Kundenbeziehungswissen mit BSI CRM systematisch. Das Ziel: ein freudvolles Kundenerlebnis, effiziente Marktbearbeitung und mehr Umsatz bei niedrigeren Kosten.

Besonders schätze ich an der guten Zusammenarbeit mit BSI die starke Kundenori-entierung und die praktikable, lösungsorientierte Umsetzung in BSI CRM.»

Implementierung in drei SchrittenJörg Stebler verfolgte bei der Einführung eine 3-Phasen-Strategie: In Phase 1 fo-kussierte die AMAG auf das Firmenkunden-Geschäft. In Phase 2 konzentrierte sie sich auf die Ablösung des Aussendiensttools für die Mitarbeiter in den Bereichen Sales und After Sales. Die soeben gestartete Phase 3 befasst sich hauptsächlich mit dem gesamten Kundenbetreuungsprozess rund um den Fahrzeugverkauf der AMAG-Partner an ihre Kunden und mit dem damit eng verbundenen Management der Kundeninformationen. Die Phase «Privatkundengeschäft» löst in den nächs-ten 18 Monaten diverse historisch gewachsene, dezentrale Verkaufs- und Informa-tionssysteme ab und hat einen grossen Einfluss auf die Organisation, da hier etwa 2000 Personen, vor allem Autoverkäufer und deren Führungskräfte, betroffen sein werden. Eine grosse Veränderung für die AMAG, berichtet Jörg Stebler: «Die neue IT-Anwendung ist das kleinste Problem. Die grösste Herausforderung liegt in der sich ändernden Arbeitsweise aller beteiligten Personen. Um die Organisation auf die neuen Ansprüche der systematischen Kundenbetreuung vorzubereiten, ist ein Changeprojekt aufgegleist, welches sowohl auf Stufe der Mitarbeiter als auch auf der Führungsstufe den Change vorbereitet und verankert.»

Benefits für Mitarbeiter und KundenDurch die Einführung von BSI CRM konnte die AMAG bereits kurzfristig Bene-fits erzielen: «Im Bereich Fleet können wir heute interdisziplinär, d.h. zwischen dem Importeur und den einzelnen Partnern, effizient zusammenarbeiten. Die Be-

treuung von Fleetkunden hat sich dadurch qualitativ wesentlich verbessert. Für den Aussendienst wurde der Besuchsbericht vereinfacht und das Management-Reporting von Papier auf Online umgestellt. Die ver-besserte Benutzerfreundlichkeit des Tools ist ein wesentlicher Fortschritt für unsere Mitarbeiter», analysiert Jörg Stebler. Der Mensch im Mittelpunkt – so der höchste AMAG- Wert. Doch was unterscheidet für den AMAG-Im-port-Geschäftsführer ein gutes von einem uner-freulichen Kundenerlebnis? «Ein gutes Kundener-lebnis entsteht, wenn die Erwartungen des Kunden in unerwarteter Weise übertroffen werden, also eine positive Überraschung erreicht wird. Ein unerfreu-liches Kundenerlebnis entsteht dann, wenn die Kun-denerwartungen gerade mal befriedigt worden sind oder sogar verfehlt wurden. Wir müssen den Kunden im Sales-, aber insbesondere auch im After-Sales-Be-reich immer von Neuem mit kleinen Zusatzleistungen überraschen. Dabei denke ich in erster Linie an Pro-fessionalität, überragende Freundlichkeit, Zuvorkom-menheit, Verständnis und erst in zweiter Linie an geld-werte Vorteile», schliesst Bernhard Soltermann. l

AMAG RETAIL Autowelt Zürich in Dübendorf.

VW Golf: Das meistverkaufte Privatauto in der Schweiz.

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12 meeting BSI I Nr. 2/12 I Break BSI Business Systems Integration AG

Am 1. September trafen sich rund 200 BSI-ler und Begleitung für ein gemeinsames Wochenende in München.

Am Samstag fand das BSI Oktoberfest statt, für welches alle eine passende Tracht er-hielten (Bilder rechts und oben). Am Sonn-tag konnten sie im Olympiapark ihre Kräfte an der BSI Olympiade messen und an ver-schiedenen Posten ihre Geschicklichkeit beweisen (Bilder unten).

BSI Sommerferien 2012

Page 13: meeting BSI 02/12

app2print (iPhone, kostenlos)

Postkarten versenden macht mit app2print endlich wieder Spass!

Pro Tag kann man kostenlos eine Postkarte mit einem persönli-

chen Foto und eigenem Text auf der Rückseite versenden.

Die Postkarte enthält auf der Rückseite etwas Werbung.

Kindle (iPhone, iPad, Android, Windows Phone,

BlackBerry, kostenlos)

Seit ich einen Kindle-eBook-Reader besitze, lese ich wieder

vermehrt Bücher. Im Reisegepäck nimmt er nicht viel Platz in

Anspruch. Hat man ihn mal nicht dabei, kann man auf dem

Smartphone dort weiterlesen, wo man aufgehört hat.

Aare Schwumm (iPhone, kostenlos)

Aare Schwumm zeigt die Temperatur der

Aare in Bern an. An drei Uhrzeiten täglich

wird man via Push Notification über die Tem-

peratur benachrichtigt. Perfekt, um entschei-

den zu können, ob man mittags in die Aare

springen will. Schade, dass es so was noch

nicht für andere Städte und Gewässer gibt.

Tipp: Wie fürs iPhone 5 wurden bei iOS 6 wieder kleine Dinge weiterentwickelt und verbessert. Die neue Karten-

applikation sieht vielversprechend aus und das API bleibt gleich, so dass für Entwickler kein Mehraufwand

entsteht. Facebook ist neu überall integriert, dafür ist YouTube wegen Differenzen zwischen Google und Apple

nicht mehr vorinstalliert. Google hat aber reagiert und eine verbesserte App herausgebracht. Zudem gibt’s neu

die App «Passbook», welche Tickets, Boardingpässe usw. sammelt: Könnte praktisch sein.

Nicolas’ Apps Software Engineer, BSI

meeting BSI I Nr. 2/12 I Break BSI Business Systems Integration AG 13

Page 14: meeting BSI 02/12

14 meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the future BSI Business Systems Integration AG

BSI CRM 12.8: rundum kundennahTEXT: CATHERINE B. CROWDEN

Ein grosses Bedürfnis unserer Anwender ist die lückenlose Konsolidierung aller Kundendaten – eine zentrale Drehscheibe, die in Echtzeit re-

levante Daten und Fakten liefert. Aus eigenen Quel-len, aber auch aus Drittsystemen: Beziehungen und Netzwerke, zu erledigende Aufgaben, sämtliche Korrespondenzen, Verträge, Provisionen, Be-schwerden und so fort. Eine Funktion, die BSI CRM schon seit der ersten Generation bietet: Alle Daten finden sich strukturiert im Navigationsbaum, per Drill-down taucht der Anwender in die Tiefe jeder Kundenbeziehung ein.

Überblick dank 360°-Sicht Diese Rundumsicht bietet BSI CRM 12.8 neu auf al-len Entitäten: Auf jeder Firma, Person, Aufgabe und Kommunikation, auf jedem Auftrag und Ticket ist eine frei gestaltbare 360°-Sicht konfigurierbar. Der Administrator klickt einfach und ohne IT-Kennt-nisse die gewünschten Kennzahlen und deren Dar-stellungsform – Scores, Einträge und Grafiken – pro Entität in einer Ansicht zusammen, die dem Benut-zer bei Auswahl als grafisches Dashboard ange-zeigt wird (siehe Screenshot unten).

Zum Beispiel auf der Firma: Eingegangene Zahlungen nach Quartal als

Balkendiagramm Letzte Kontakte als Tabelle Aufträge nach Sparte als Kuchendiagramm Wichtige Eckdaten als Steckbrief

MEET THE FUTURE

Die 360°-Sicht ist individuell

konfigurierbar.

Page 15: meeting BSI 02/12

meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the future BSI Business Systems Integration AG 15

360°-Sichten, Auftragsmanagement, Prozesse, Zeitmaschine – das neue Release von BSI CRM läuft auf mobilen Geräten, ist konfigurierbar und kundenorientiert. Nicht nur, um Ihre Kunden besser zu bedienen sondern auch, um Ihnen mehr Individualisierung zu bieten. Meeting BSI präsentiert einige Highlights.

Immer und überall kundennahGerade Verkäufer sind oft bei ihren Kunden vor Ort. Mit der Multi-Frontend-Strategie unterstützt BSI CRM die gesamte Bandbreite an Frontends; sie läuft auf Desktops, Smartphones, Tablets und im Web. Da-bei basieren alle Anwendungen auf derselben Busi-nesslogik, auf demselben Quellcode. «Angesichts der Vielfalt der Endgeräte und der Formfaktoren sowie der neuen Möglichkeiten von HTML5 haben wir uns entschieden, BSI CRM auch als Browserlösung bereit-zustellen. Sie passt sich dem Gerät an, sieht auf einem Smartphone anders aus als auf einem Tablet, auf einem Gerät mit Tastatur anders als auf einem Touch-screen-Handy», erklärt Christian A. Rusche, CEO von BSI Business Systems Integration AG, und ergänzt: «Nicht zuletzt ist dieser Single-Sourcing-Ansatz für unsere Kunde auch kosteneffizienter, zum Beispiel bei spezifischen Anpassungen und Erweiterungen.»

Auftragsmanagement für klare Prozesse im VerkaufEs reicht aber nicht, nur mobil zu sein. Der Vertrieb braucht einfache und klare Prozesse. In diesem Re-lease standen daher sämtliche Verkaufsfunktionen auf dem Prüfstand. Diese werden neu im Auftragsma-nagement zusammengefasst. Verkaufs- und Service-mitarbeitende werden prozessgestützt geführt: vom Potenzial über das Angebot und die Bestellung bis hin zur Lieferung und Qualitätssicherung. Die Prozesse sehen je nach Branche unterschiedlich aus, denn eine Versicherung verkauft anders als ein Telekommuni-kationsunternehmen. Die Prozesse sind auf die Pro-duktpalette des Kunden abgestimmt, so dass auch nach Sparten unterschiedliche Verkaufsprozesse durchlaufen werden können. Anpassungen macht der Administrator wie bei allen anderen Prozessen und Dialogen selbst, ohne Programmierkenntnisse und releasefähig. So geht keine Information verloren, blei-ben kein Lead und keine Bestellung unbearbeitet,

Produktmanager wissen genau, woran gearbeitet wird, welche Projekte Unter-stützung brauchen, welche Produkte gut laufen.

Verzweigte Prozesse im Contact Center Auch im Contact Center ist Kundenorientierung matchentscheidend. Komplexe Kundenanliegen müssen schnell und effizient abgearbeitet werden. Geführte Prozesse spielen hier eine wichtige Rolle. Bei BSI CRM führt der Process Wizard durch die Anwendung.

Dass Prozesse nicht immer linear verlaufen, liegt in der Natur der Kundenbezie-hung. Prozesse können deshalb Verzweigungen enthalten, also je nach Antwort eines Kunden in eine andere Richtung führen. Diese werden grafisch konfigu-riert und administriert. Müssen bei einem Kundenanruf mehrere Prozesse abge-arbeitet werden, fasst die neue Prozessklammer diese Subprozesse in einem Dossier zusammen.

Mehr Unabhängigkeit dank erweiterter Konfiguration Die Konfigurierbarkeit – also die Anpassung der Lösung an die individuellen Be-dürfnisse jedes Kunden ohne Programmierung – wurde in diesem Release fortge-setzt. BSI CRM 12.7 ging mit konfigurierbaren Spalten, Texten, Vorlagen und Wer-telisten bereits einen grossen Schritt in Richtung Anbieterunabhängigkeit. Neu sind Dialogfelder veränderbar, und zwar die Benennung, der Inhalt, die Position im jeweiligen Dialog sowie die Berechtigungen. Die Änderungen sind releasefähig.

Zeitmaschine hält Änderungen grafisch fest Auch konfigurierbar ist die neue Änderungshistorie. Der Administrator kann konfigurieren, welche Änderung welcher Entität in welchem Mass protokolliert werden, und zwar grafisch. Diese «Zeitmaschine» erlaubt es dem Anwender, alte und neue Zustände einer Entität visuell einzusehen und gegebenenfalls zu re-konstruieren. l

Ausblick auf BSI CRM 12.9Der nächste Entwicklungsschritt ist technisch. Das Som-

merrelease 12.9, das 2013 auf den Markt kommt, steht

ganz im Zeichen der Datenbankunabhängigkeit.

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Gemeinsam mit einem Team von Softwareinge-nieuren, darunter sechs Eclipse-Profis von BSI, sorgt Marcus Völcker mit dem Rail Control Sys-

tem für verbesserte Pünktlichkeit im Bahnverkehr – bei optimierter Energieeffizienz. Wie dies gelingen kann, warum die SBB mit den Projekten auf globaler Ebene eine technologische Spitzenposition besetzen und war-um es noch viel zu tun gibt: ein Blick hinter die Kulissen des komplexesten Dispositionsprojekts des Landes.

Das Pendant zur Flugsicherung, die den Schweizer Luft-raum überwacht und Flüge koordiniert, ist das Rail Con-trol System RCS der SBB. Die Eigenentwicklung gewähr-

leistet die schweizweit durchgängige Überwachung und Disposition des Zugverkehrs. Seit 2009 nutzt die SBB RCS als einheitliches und integriertes Dispositionssystem für den Schienenverkehr. RCS meistert den dichtesten Zugsverkehr der Welt und ermöglicht den pünktlichen und energieoptimierten Mehrverkehr der Zukunft. Denn: «Die Bahn wächst», weiss Marcus Völcker, RCS-Programmleiter bei den SBB. Unter seiner Führung entstand eine hocheffiziente, passgenau gebaute Gruppe von Anwendungen, die vom Fahrwegma-nagement über das Abbilden der Betriebslage und Disposition bis hin zum Topologiema-nagement reicht. Aufgrund der offenen Eclipse-Architektur sind sämtliche Anwendungen vielseitig vernetzt und liefern Daten sowie Services an über 20 weitere Systeme.

Bahnbrechende LösungenDas Bahnnetz ist noch dichter als das Flugnetz. Eine echte Herausforderung für die 200 Disponenten, 1500 Zugverkehrsleiter und 3500 Lokführer, die für die Pünkt-lichkeit und einen reibungslosen Bahnverkehr verantwortlich sind. «Wenn man das dichteste Bahnnetz der Welt steuert, sind neben der Sicherheit zwei Aspekte von Bedeutung: Pünktlichkeit und Kapazität. Die prognostizierte Mehrkapazität ist nur durch Effizienzsteigerung möglich. Genau hier kommen wir ins Spiel: Mit RCS überwacht und steuert die Disposition der SBB den Bahnbetrieb realtime. Da-

Die Schweiz verfügt über das dichteste Bahnnetz der Welt. Gleichzeitig sind die SBB eines der pünktlichsten Bahnunternehmen der Welt. Ein Widerspruch? Nein, sagt Marcus Völcker, Programmleiter bei

der SBB. Er leitet seit 2005 RCS (Rail Control System), eines der komplexesten Softwareprojekte der SBB.

«Freunde, es gibt viel zu tun!»TEXT: CLAUDIA GABLER

FOTOS: SBB

MEET THE CLIENT

Das Rail Control System (RCS) basiert auf der offenen Eclipse-Architektur. Damit meistern

Disponenten, Zugverkehrsleiter und Lokführer das dichteste Bahnnetz der Welt und ermöglichen

pünktlichen und energieoptimierten Schienenverkehr.

Marcus Völcker ist seit 2002 als Berater für

unterschiedliche internationale Bahnunternehmen

tätig, darunter schwerpunktmässig für die SBB, wo

er u.a. die IT-Leitung der SBB-Infrastruktur innehatte.

Der gebürtige Hamburger engagierte sich nach sei-

nen Studien in Hamburg und den USA als Geschäfts-

führer und IT-Leiter in der Medienbranche, ehe er

sich als Berater etablierte.

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17meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the client BSI Business Systems Integration AG

durch optimieren wir die Pünktlichkeit im laufenden Betrieb. Dies wiederum erhöht die Kapazität unseres Netzes», schliesst Marcus Völcker den Kreislauf.

Sein Team ist in der Vorhersage des Bahngeschehens unglaublich präzise. Sekundengenau können die Dis-ponenten die Szenarien beobachten und die richtigen Entscheidungen treffen. «Alle zwei Sekunden fährt ein Zug an einem Signal vorbei, das bedeutet 300 bis 800 Zustandsänderungen des Netzes pro Sekunde, die wir als Nachricht empfangen», erklärt der Programm-leiter. 10 000 solcher Meldungen werden pro Sekunde verarbeitet und deren Auswirkungen zum Client kom-muniziert. «Diese Near-Realtime-Verarbeitung ist eine grosse Anforderung an die Softwarearchitektur. Ne-ben der Performance ist die 24-Stunden-Verfügbarkeit ein wichtiger Aspekt», so Völcker.

«Wer bremst, verliert»Eines seiner Projekte heisst ADL (Adaptive Lenkung), intern liebevoll «Wer bremst, verliert» genannt. Hier testet ein Zug auf der Strecke Olten–Basel eine neue Soft-ware zur Energieoptimierung. Kein Wunder: Die SBB sind das Unternehmen mit einem der höchsten Energie-verbräuche des Landes. Ein Güterzug verbraucht beim Anfahrprozess so viel Energie wie ein Einfamilienhaus in einem ganzen Jahr. Pro Tag kommt es zu 2000 bis 2500 ungeplanten Halten. In ADL geht es darum, Kon-fliktsituationen zu erkennen, Züge energieoptimal ab-zubremsen und die Fahrgeschwindigkeit zu optimieren. «Wenn wir das schaffen und gut machen, sparen wir im Jahr so viel Energie, wie eine Stadt mit 30 000 Einwoh-nern verbraucht», so Marcus Völcker.

Pünktlich dank KonfliktlöserADL optimiert also den einzelnen Zug, löst aber nicht den Konflikt selbst. Für die Konfliktlösung arbeiten die SBB an einem weiteren Projekt namens HOT: Dieses soll Verspätungen an dichtbefahrenen Konfliktpunkten minimieren. Hierfür er-rechnet eine Software in einem sehr komplexen mathematischen Verfahren die optimale Reihenfolge der Züge für die minimale Verspätung aller Züge am Halte-punkt. «Pünktlichkeit im Bahnverkehr ist zwar kalter Kaffee, aber es funktioniert einfach nicht an den dichten Knotenpunkten. Das macht das Projekt so spannend für uns», lacht Marcus Völcker. Mit einer Realtime-Architektur sind die SBB als erstes Bahnunternehmen der Welt der Lösung nah auf den Fersen. Schon 2013 soll HOT am dichtesten Knoten der Schweiz in Zürich zur Anwendung kommen. Beson-ders fasziniert ihn an diesem Projekt, «dass das Programmierte direkten Einfluss auf ein faszinierendes Element namens Bahn hat und wir als Bahnkunden täglich erleben können, ob wir einen guten Job gemacht haben. Ein Teil davon zu sein, ist für viele von uns eine echte Motivation.»

Apropos Teil davonSeit über einem Jahr arbeiten BSI-Teammitglieder mit in den spannenden Pro-jekten. Marcus Völcker schätzt besonders das Java- und das Eclipse-Know-how, welche die BSI-ler mitbringen. «Das sind extrem gute Programmierer mit Scrum-Erfahrung, eine junge Truppe, mit der es sozial und menschlich stimmt. Wir ticken gleich. Das ist für mich extrem wichtig, weil es darum geht, eine Mannschaft auf-zubauen. Wir unternehmen viel gemeinsam und halten zusammen – das macht uns stark», so Marcus Völcker.

Meilensteine und LearningsFür Marcus Völcker und sein Team ist jedes Going-Live ein Meilenstein, da nie mit Konserven, sondern stets mit Livedaten gearbeitet wird. «Es ist viel kom-plizierter, als man denkt. Es gibt immer Spezialfälle. Der Lebenszyklus von Bahnaussenanlagen wie Signalen, Weichen usw. beträgt 30 bis 100 Jahre. Wir müssen die modernsten und gleichzeitig die ältesten Systeme beherrschen», erklärt Marcus Völcker. Aber die Erfolgserlebnisse treiben das Team immer wieder zu Höchstleistungen an: RCS hat seit der Einführung 2009 drei Prozent Pünktlichkeitsverbesserung gebracht. «Das sind Zehntausende Verspätungs-minuten, die durch die richtigen Informationen an die richtigen Personen ein-gespart werden konnten», so Marcus Völcker.

RCS ist eine hervorragende Basis für weitere Projekte. Marcus Völcker schmiedet bereits neue Pläne: «Wir könnten beispielsweise Züge so lenken, dass sie wie ein Smart Grid funktionieren, sprich: dort Energie erzeugen, wo sie gebraucht wird. Bremst ein Güterzug ab, kann diese Energie für das Anfahren mehrerer S-Bahnen verwendet werden.» Der Innovator schliesst das höchst spannende Gespräch: «Freunde, es gibt noch viel zu tun!» l

«RCS IST KEINE 08/15-ARCHITEKTUR, SONDERN REALTIME-ARCHITEKTUR, DIE DIREKTEN EINFLUSS AUF DAS BAHN- GESCHEHEN HAT. DAS IST SEHR FASZINIEREND.» Marcus Völcker, RCS-Programmleiter bei den SBB

«DIE HERAUSFORDERUNG IST LEICHT ZU BESCHREIBEN: UNS FEHLT EINE DIMENSION.» Marcus Völcker, RCS-Programmleiter bei den SBB

In keinem anderen Land der Welt wird häufiger

Bahn gefahren als in der Schweiz. 357 Millionen

Fahrgäste sind jedes Jahr mit den SBB unterwegs.

SBB Cargo transportiert täglich 195 000 Tonnen

Güter auf der Schiene. Über 28 000 Eisenbahne-

rinnen und Eisenbahner sorgen rund um die Uhr

für einen sicheren und pünktlichen Bahnbetrieb.

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18 meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the client BSI Business Systems Integration AG

Die RCS-Lösungen der SBB basieren auf Eclipse.

Wieso setzen die SBB auf Open Source?

Der Einsatz der Eclipse-Plattform hat sich in unse-rem Projekt in mehrfacher Hinsicht als grosser Vor-teil erwiesen: RCS wurde von Anfang an mithilfe der Eclipse-IDE entwickelt, wobei wir auf einen grossen frei zugänglichen Pool an hilfreichen Erweiterungen (Eclipse-Plugins) zugreifen konnten und auch eigene Erweiterungen für unsere speziellen Anforderungen entwickelt haben.

Auch die RCS-Plattform selbst basiert inzwischen weitgehend auf Eclipse-Technologien: Das User-In-terface, also zum Beispiel die Arbeitsplätze der Dis-ponenten für den Zugverkehr, basiert auf Eclipse RCP. Serverseitig verwenden wir die Eclipse-OSGI-Imple-

mentierung Equinox als Laufzeitcontainer. Die Offen-heit der Eclipse-Plattform hat es uns immer wieder erlaubt, Bugfixes und Feature Requests zu platzieren, die wir für RCS benötigt haben.

Da wir bei RCS versuchen, primär Eclipse-Entwurfs-muster und API zu verwenden, finden sich neue Kol-legen, die bereits Eclipse-Know-how mitbringen, schnell in unserer Codebasis zurecht.

Wir haben aber neben Open-Source-Produkten durchaus verschiedene kommerzielle Lösungen im Einsatz, die sich für bestimmte Problemstellungen als beste Lösung erwiesen haben, zum Beispiel im Bereich Datenbanken, Real Time Messaging und Op-timierung.

Inwiefern unterscheiden sich die SBB

von anderen Bahnunternehmen?

Ich habe als Softwarearchitekt noch kein Unterneh-men erlebt, das sich derart mit seinem Produkt iden-tifiziert. Den Willen, die bestmöglichen Lösungen für die effiziente und reibungslose Steuerung des Eisen-bahnverkehrs zu entwickeln, spüren wir hier täglich im Projekt: Sämtliche RCS-Anwendergruppen wie Disponenten, Zugverkehrsleiter und Lokomotivfüh-rer sind direkt im Projekt vertreten und bringen ihre Anforderungen aus der Praxis ein.

«Das Team steht über allem!»TEXT: CLAUDIA GABLER

FOTOS: SBB

MEET THE CLIENT

Sämtliche Anwender-

gruppen sind direkt im

Projekt vertreten und

bringen ihre Anforderungen

aus der Praxis ein.

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19meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the client BSI Business Systems Integration AG

Mit dem Open-Source-Projekt Scout ist BSI stark in der Eclipse-Welt

verankert. Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit mit BSI besonders?

Da BSI eine Menge Eclipse-Know-how mitgebracht hat, haben sich alle BSI Kolle-gen sehr schnell in unserer Codebasis zurechtgefunden und konnten von Anfang an wertvolle Beiträge in den einzelnen Projektteams liefern. Was ich neben dem umfangreichen technischen Verständnis persönlich besonderes schätze, ist die Lösungsorientierung und das Engagement der BSI Mitarbeitenden für das Projekt.

Wie verläuft die Qualitätskontrolle in den gemeinsamen Projekten?

Die Qualitätssicherung ist fest in unserem Entwicklungsprozess verankert. Zu jedem Scrum-Team gehört mindestens ein Tester. Auf der Coding-Seite kommen Unittests, Continuous Integration und Continuous Inspection (mithilfe von Sonar) zum Einsatz.

Unsere Entwicklungsumgebungen werden mehrmals täglich mit der vollständi-gen RCS-Software deployed, so dass uns die Anwendervertreter direkt auf die Fin-ger sehen und die implementierten Lösungen validieren können.

Da es sich bei RCS um ein sehr sensibles System für den Eisenbahnverkehr in der Schweiz handelt, werden darüber hinaus für jeden Release umfangreiche Integra-tions- und nichtfunktionale Tests durchgeführt. Jeder RCS-Release wird so etwa zwei Monate lang auf Herz und Nieren getestet, bevor er in Produktion geht.

Nach welcher Projektmethodik gehen Sie vor?

Wir haben vor zwei Jahren Scrum in allen Entwicklungsteams etabliert. Diese Ent-wicklungsmethodik hat den Projektfortschritt transparenter gemacht, aber auch interne Probleme deutlich aufgezeigt. Nachdem wir diese Probleme schrittweise behoben haben, konnten wir die Entwicklung effizienter gestalten. Und das Arbei-ten im Team macht wirklich jede Menge Spass. l

«DAS TEAM STEHT ÜBER ALLEM. TEAMWORK MACHT

EINFACH SPASS.»Marc Hoffmann, Architekt des RCS-Dispo-Teams

«EISENBAHN IST HERZENSSACHE. ALLE WOLLEN, DASS ES OPTIMAL FUNKTIONIERT.» Marc Hoffmann, Architekt des RCS-Dispo-Teams

Marc Hoffmann arbeitet als freier Software-

architekt und hat seit 2004 verschiedene kommer-

zielle Projekte sowie Open-Source-Lösungen auf

Basis von Eclipse/RCP mitgestaltet. Für die Schwei-

zerischen Bundesbahnen (SBB) ist Marc Hoffmann

seit 2008 als Architekt für ihr Rail Control System

(RCS) im Einsatz.

Auch die Schweizerischen Bundesbahnen arbeiten mit Open Source. Der Einsatz von Eclipse-Produkten erweist sich in mehrfacher Hinsicht als Vorteil: Einerseits steht ein grosser Pool an frei zugänglichen Plugins zur Verfügung, andererseits haben die SBB auch rasch und unkompliziert eige-ne Erweiterungen nach ihren spezifischen Anforderungen entwickelt.

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Eclipse Scout: das Framework für Geschäftsapplikationen

TEXT: CATHERINE B. CROWDEN

M ehrwert für die Auftraggeber zu schaffen, ist das zentrale Thema des offenen Frame-works Eclipse Scout. Investitionsschutz und

Unabhängigkeit von Lieferanten sprechen klar für Open Source, gerade für Investitionsgüter mit Le-benszyklen von 30 bis 100 Jahren. Direkt im Java-Code zu programmieren, ist in den üblichen Kosten- und Zeitrahmen nicht praktikabel. Erst die Ver- wendung eines Frameworks ermöglicht die effiziente Softwareentwicklung und schafft gleichzeitig robuste und f lexible Lösungen. Faktoren, die gera-de in schnelllebigen Branchen und bei Dienstleis-tern eine Rolle spielen. Kunden von BSI sind in bei-den Welten zu finden.

Offen und effizientWas diese Unternehmen besonders am ausgereiften und offenen Framework Eclipse Scout schätzen, er-klärt Matthias Zimmermann, Leiter Framework-Ent-wicklung bei BSI: «Scout ergänzt das Technologie-portfolio unserer Kunden auf der Clientseite ideal.

Mit serviceorientierten Ansätzen sind Kunden auf der serviceorientierten technologisch meist solide aufge-stellt. Da gibt es ja auch viele gut etablierte und offene Alternativen. Auf der Clientseite sieht es anders aus. Im Open-Source-Bereich existieren kaum Frame-works, welche die notwendige Produktionsreife er-reichen und gleichzeitig eine effiziente Umsetzung von benutzerfreundlichen Anwendungen zulassen.» Er ergänzt: «Leider erhält eine intuitive und schöne Oberfläche oft nicht die erforderliche Aufmerksam-keit. Dabei geht es ja darum, effiziente Werkzeuge für die Menschen bereitzustellen, welche tagtäglich mit Geschäftsanwendungen arbeiten müssen. Genau hier leistet Scout seinen Beitrag.»

BSI baut bereits über zehn Jahre Geschäftsapplikatio-nen mit der Plattform Scout und investiert laufend in die Weiterentwicklung des Frameworks. Durch die Bereitstellung als Open-Source-Ressource schafft BSI für ihre Kunden Zukunfts- und Investitionssicher-heit. «Aktuell unterstützten wir erste Kunden aus der

MEET THE TECHNOLOGY

Mobile Lösungen lassen

sich mit Eclipse Scout

effizient umsetzen.

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meeting BSI I Nr. 1/12 I Meet the future BSI Business Systems Integration AG 11meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the technology BSI Business Systems Integration AG 21

Nicht nur die SBB setzen auf Open Source. Immer mehr Unternehmen begeistern sich für die Vorteile einer offenen Technologie. Diese Entwicklung unterstützt BSI mit Eclipse Scout – einem clientseitigen Framework für Geschäftsapplikationen, das sich auch für mobile Anwendungen eignet.

Bank- und Versicherungsbranche, welche sich für Eclipse Scout als Clienttechnologie entschieden ha-ben und damit eigene Anwendungen bauen», freut sich Matthias Zimmermann. «Aber auch im KMU-Be-reich sehen wir für Scout viel Potenzial. Der Einstieg in die Entwicklung von Scout-Applikationen fällt gu-ten Java-Entwicklern sehr leicht. Einfachere und da-tenbankzentrierte Anwendungen lassen sich oft in nur wenigen Tagen bis zum Stadium von Prototypen bringen, welche dann zusammen mit den zukünftigen Benutzern zum ersten produktiven Release verfei-nert werden können.»

Erste positive Erfahrungen durfte das Scout-Team schon machen: Nach nur zwei Tagen Schulung erstell-te ein Industrieunternehmen aus Norddeutschland eine Pilotapplikation zur Verwaltung von speziellen Maschinen. «Es macht Freude, zu sehen, dass wir dank dem Eclipse-Scout-Framework die hohen Er-wartungen übertreffen konnten und die zwei neuen Scout-Entwickler am Ende der Woche mit etwas Handfestem zufrieden nach Hause reisten», so Matthias Zimmermann.

Mobil und zukunftssicherGerade am derzeit omnipräsenten Thema Mobile CRM zeigt sich der Vorteil des Frameworks: Mit Eclipse Scout lassen sich mobile Lösungen für Smartphones und Tablets effizient umsetzen. Scout-Anwendungen wie BSI CRM sind für mobile Endgeräte dank der Integration von Eclipse RAP als HTML5-Anwendungen direkt im Browser von Smartphones und Tablets lauffähig.

«Wir schreiben die Software komplett unabhängig von einer speziellen GUI-Technologie. Die Scout-GUI-Factories erlauben uns, für jeden Clienttyp dieselbe Codebasis zu verwenden. Diverse Frontends – sei es

auf dem Desktop, in einem Webbrowser oder auf ei-nem mobilen Gerät – werden durch das Scout-Frame-work zur Laufzeit aufgebaut und lassen sich auch ohne Einschränkungen parallel betreiben», erklärt Matthias Zimmermann.

Das bringt zwei zentrale Vorteile mit sich. Einerseits findet sich der Benutzer in der Applikation sofort zu-recht, und andererseits muss die Software durch die Entwickler nicht für jedes Frontend separat entwickelt werden. Im Web und auf mobilen Geräten kommt ein weiterer Vorteil hinzu: Der Aufwand für eine Installa-tion oder ein Upgrade der Software entfällt komplett.

Eine grosse Bandbreite unterschiedlicher Endgeräte ist somit mit dem Single-Sourcing-Ansatz von BSI kei-ne grosse Herausforderung mehr. «Mit der Multi-Front- end-Strategie verfolgen wir das Ziel, eine einheitliche CRM-Lösung für unterschiedliche Anwendungen nutz-bar zu machen. Dadurch lässt sich BSI CRM effizient mobil nutzen, und wir stellen sicher, dass die Lösung auch auf künftigen Gerätegenerationen laufen wird», schliesst Matthias Zimmermann. l

Eclipse Scout Links: www.bsiag.com/eclipse, www.eclipse.org/scout

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22 meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the team BSI Business Systems Integration AG

Paolo, wann hast du deine Arbeit

bei BSI gestartet?

Im April 2005. Während meines ETH-Studiums wurde ich im Infor-matikerverein auf BSI aufmerksam und habe mich sogleich beworben. Ich startete mit einem halbjährigen Praktikum und arbeitete danach Teilzeit. Gleich nach dem Studium, zwei Jahre später, entschied ich schliesslich, mich zu 100 Prozent für BSI einzusetzen.

Trotz deiner Reiselust gefällt dir

die Schweiz am besten. Weshalb?

Weil ich mich hier wohlfühle. Wenn ich unterwegs bin, lerne ich die vielen Dinge schätzen, die ich hier habe. Vieles aus dem Ausland gibt es auch – im kleineren Rahmen – in der Schweiz zu sehen. Deshalb kehre ich immer wieder gerne zurück.

In Rumänien musstet ihr eine Werkstatt auf-

suchen, eure Rallye war in Gefahr. Was war für

dich die grösste Herausforderung bei BSI?

Als ich zum ersten Mal im Projekt für die Post involviert war, wurde mir bewusst, dass ein Program-mierfehler Einfluss auf 10 000 Schalterarbeitsplätze haben würde. Zum Glück hatten wir bis jetzt noch keine grösseren Pannen.

Weshalb bist du nach

dem Studium bei BSI geblieben?

Wegen meiner Arbeit. Mir gefällt die dynamische Mischung aus Softwareentwicklung, Beratung, Kundenkontakt und technischer Projektleitung. BSI bietet mir zudem die Möglichkeit, mit flexiblen Ar-beitszeiten und unbezahlten Ferien auch mal eine Auszeit zu nehmen.

Links:

Reiseblog: www.idrivethereforeiam.ch

Facebook-Page: www.facebook.com/idrivethereforeiam

Mongol Rally: www.theadventurists.com/the-adventures/mongol-rally

Start: London

Weiter geht‘s: Deutschland

Heimat: Schweiz

Herausforderung: Rumänien

Lieblingsland:

SchweizLieblingsessen:

SchaschlikLieblingsauto:

BMW M3

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19meeting BSI I Nr. 2/12 I Meet the team BSI Business Systems Integration AG

Paolo Bazzi ist gerade aus der Mongolei zurückgekehrt. Er nahm eine sechswöchige Auszeit, um mit seinem Bruder an der «Mongol Rally» teilzunehmen. Eine Rallye, die für ihn viele Gemeinsamkeiten mit BSI hat.

Manchmal bringt nicht der schnellste Weg

das beste Resultat. Hast du bei BSI auch

schon Umwege einschlagen müssen?

Natürlich. Die Arbeit hat mein Studium ver-längert, was jedoch eine wichtige Bereiche-rung für meine Zukunft war. In Bezug auf Projekte muss man vielleicht einmal mehr den Weg zum Kunden auf sich nehmen, um gemeinsam die beste Lösung zu finden.

Du bist ja erst kürzlich zurück-

gekehrt. Sind deine Batterien

für die Arbeit jetzt aufgeladen?

Ja, meine Batterien sind defi-nitiv aufgeladen. Jeder Tag war eine Überraschung und kom-plett anders als der zuvor. Ich vergass die Tage, vergass jegliche Computerangelegenheiten und vergass Meetings. Das Kopfzer-brechen aus dem Alltag war so weit entfernt.

Ihr habt nach 42 Tagen und knapp 18 000 km

das Ziel der Rallye erreicht. Wärst du gerne noch

länger fortgeblieben?

Natürlich hätte ich gerne noch mehr Zeit in den einzelnen Städten verbracht. Doch am Ende stellte sich bei mir und meinem Bruder ein gewisses Sätti-gungsgefühl ein. Wir hatten in kurzer Zeit viele Kul-turen kennengelernt und Erfahrungen gesammelt und kamen gerne zurück, um alles zu verarbeiten.

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Dürfen wir vorstellen?

MEET THE TEAM

TEXT: CLAUDE SCHULER

FOTOS: DIVERSE QUELLEN

Paolo BazziGeboren in: Zürich

Geburtstag: 4. November 1981

Sternzeichen: Skorpion

Staatsangehörigkeit: Schweizer

Abschluss: Master of Science ETH

in Computer Science

Lebt in: Spreitenbach

Arbeitet in: Baden und Zürich

Umwege: Iran

Energie: Mongolei

Ziel: Ulan Bator

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meetingBSI Kundenmagazin I Nr. 2/12 I www.bsiag.com

Meet BSI Baar, Baden, Bern, Frankfurt am Main, München, Zürich www.bsiag.com

«Kein IT-Projekt ist zu 100% planbar. Bei BSI dürfen wir aber zu 100% auf hervorragende Reaktionszeiten und Lösungen zählen.»Andreas Beinat, ABB Schweiz AG