mendelssohntage aarau 2015 - festivalprogramm

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rt - Sep ert - Sept onzert - Septem niekonzert - September m O u LO O ür A avi F « RD rko NIK R » E -M RI az É p R rt AI hehe w w w . m e n d e l s s o h n t a g e . c h F e s t i v a l p r o g r a m m M e n d e l s s o h n t a g e A a r a u 2 0 1 5

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Tölzer Knabenchor, Leipziger Gewandhaus-Quartett, argovia philharmonic - Ausstellung des Mendelssohn Haus Leipzig, Internationaler Mendelssohn Orgelwettbewerb, Kirchenmusik Symposium, musikalischer Stadtrundgang "Aarau klingt!" I 30.10.15-01.11.16

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Page 1: Mendelssohntage Aarau 2015 - Festivalprogramm

Symphoniekonzert - September 2015

LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»

EDVARD GRIEGKlavierkonzert a-Moll op. 16

NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOW«Scheherazade» op. 35

Symphoniekonzert - September 2015Symphoniekonzert - September 2015Symphoniekonzert - September 2015Symphoniekonzert - September 2015Symphoniekonzert - September 2015

LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»

EDVARD GRIEGKlavierkonzert a-Moll op. 16

LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»

EDVARD GRIEGKlavierkonzert a-Moll op. 16

NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOW

LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»

EDVARD GRIEGKlavierkonzert a-Moll op. 16

NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOW«Scheherazade» op. 35

LOUIS J.F. HÉROLDOuvertüre «Zampa»

EDVARD GRIEGKlavierkonzert a-Moll op. 16

NIKOLAI RIMSKY-KORSAKOW«Scheherazade» op. 35

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w.mendelssohntage.ch

Festivalprogramm

Mendelssohntage Aar

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015

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1. Mendelssohntage Aarau30. Oktober bis 1. November 2015

Eine Koproduktion des argovia philharmonic und der Reformierten Landeskirche Aargau, der Reformierten Kirchgemeinde Aarau und der Reformierten Kirchgemeinde Frick.

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GESCHÄTZTES PUBLIKUMNach zwei Jahren intensivster Planung und Vorbereitung ist es endlich soweit: Ein neues Festival wird aus der Taufe gehoben – die Mendelssohntage Aarau 2015. Unsere Stadtkirche, das Kultur & Kongresshaus, die gesamte Altstadt sowie das KiFF und das neu eröffnete Stadtmuseum werden hierfür bespielt. In Zusammenarbeit mit Christian Weidmann, Intendant des argovia philharmonic, ist es gelungen, ein abwechslungsreiches und spannendes Programm zu organisieren. Neben herausragenden Konzerten wird erstmalig ein Orgelwettbewerb, ein Kirchenmusik-Symposium und eine Ausstellung des Mendelssohn-Haus Leipzig im Stadtmuseum stattfinden. Ein besonderer Höhepunkt wird der Besuch des Urenkels von Mendelssohn sein.Jetzt fehlen nur noch SIE, um dieses Festival zum Erfolg werden zu lassen. Dieter WagnerKantor Stadtkirche Aarau

«Zusammen sind wir stärker.» Ein geflügelter Leitspruch, welcher sich das argovia philharmonic gross auf seine Fahnen geschrieben hat. Und so war die Kontaktaufnahme von Dieter Wagner vor zwei Jahren wie ein Wink des Schicksals - denn mit seinen Ideen für die Mendelssohntage Aarau sprach der Kantor der Stadtkirche Aarau dieselbe Sprache. Nun startet ein neues Festival in der Hauptstadt des Kulturkantons Aargau, welches innert nur drei Tagen zahlreiche inhaltliche Kooperationen aufzeigt: Die internationalen Verbindungen mit dem Mendelssohn-Haus Leipzig oder dem Carus-Verlag sind deren wenige, dafür umso hochkarätiger, ebenso jene mit der Mendelssohn Gesellschaft Schweiz. Die lokale Verankerung und Zusammenarbeit aber ist gross: Stadtmuseum Aarau, Schule für Gestaltung Aarau, Kalaidos Musikhochschule, Aargauischer Musik-wettbewerb, Aarauer Kammermusik-Spielsalon. Und das Ganze in einer Koproduktion der von Dieter Wagner vertretenen kirchlichen Instiutionen mit dem argovia philharmonic - «Aarau klingt!»

Christian WeidmannIntendant argovia philharmonic

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GESAMTÜBERSICHT

Freitag, 30. Oktober 2015

08.00–18.00 1. Internationaler Mendelssohn-Orgelwettbewerb Aarau 1. Runde

Stadtkirche Aarau

S. 57

ab 16.00 Kirchenmusik-SymposiumNotenmarktCarus-Verlag, RKV- und SKGB-Verlag, Strube-Verlag

Haus der Reformierten

S. 67

20.00 ERÖFFNUNGSKONZERTTölzer Knabenchor

Stadtkirche Aarau

S. 16

Samstag, 31. Oktober 2015

09.00 «Orgelbüchlein»-Vortrag Michael Radulescu, Wien

Stadtkirche Aarau

S. 68

09.30–10.00 Eröffnung «Aarau klingt!» Cappella Argovia & Festival-Quartett

Haus der Reformierten

S. 53

10.00–17.00 NotenmarktCarus-Verlag, RKV- und SKGB-Verlag, Strube-Verlag

Haus der Reformierten

S. 68

10.00–10.30 Festival-Quartett mit Adrian ZinnikerW. A. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 für Klarinette und Streicher

Haus der Reformierten

S. 53

10.00–10.15 AKSA-TrioProgramm nach Ansage

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

10.30–11.00 Cappella Argovia Lieder und Chöre aus verschiedenen Jahrhunderten

Stadtmuseum Aarau

S. 53

10.30–18.00 1. Internationaler Mendelssohn-Orgelwettbewerb Aarau 2. Runde

Stadtkirche Aarau

S. 57

10.45–11.00 AKSA-TrioProgramm nach Ansage

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

Page 6: Mendelssohntage Aarau 2015 - Festivalprogramm

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11.00 KONZERT «ZWEI MAL VIER» UND AUSSTELLUNGSERÖFFNUNGJürgen Ernst Direktor Mendelssohn-Haus Leipzig | Thomas Wach Urenkel Felix Mendelssohns | Gewand-haus-Quartett | Stimmführer argovia philharmonic

Stadtmuseum Aarau

S. 20

11.30–11.40 AKSA-TrioProgramm nach Ansage

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

12.15–13.15 Festival-Quartett mit Adrian Zinniker und der Cappella ArgoviaW. A. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 für Klarinette und Streicher, Lieder aus verschiedenen Jahrhunderten

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

12.00 Trau Dich!Interessierte SängerInnen und InstrumentalistInnen proben mit MusikerInnen des argovia philharmonic

Stadtmuseum: Trauzimmer; KuK Saal 4

S. 53

12.30–13.30 Nachspeise! mit dem Boris Chnaider-TrioF. Mendelssohn Bartholdy: «Dampfnudel- und Rahmstrudel-Trios»

Golatti-Keller S. 53

13.30–14.00 Dampfnudeln mit Vanillesauceinkl. Kaffee für CHF 8.–

Cafeteria Altersheim Golatti

S. 53

14.00 Vortrag «Mendelssohn als Organist» Cornelia Thierbach Leiterin Museum Mendelssohn-Haus Leipzig

Haus der Reformierten

S. 68

14.00–14.30 Gitarren-Trio GrenacherWerke von: Händel, Haydn, Schubert

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

15.00–15.15 Duo FricktalWerke von: Bonfa, Monk, Gordon

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

15.00–15.30 Gitarren-Trio GrenacherWerke von: Händel, Haydn, Schubert

Haus der Reformierten

S. 53

15.30–16.00 Abschlusskonzerte «Trau Dich!» Aufschluss Meyerstollen; KuK Saal 4

S. 53

15.45–16.00 Duo FricktalWerke von: Bonfa, Monk, Gordo

Haus der Reformierten

S. 53

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16.00–16.30 Gitarren-Trio GrenacherWerke von: Mercury, Corea, Zenamon

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

16.45–17.00 Duo FricktalWerke von: Bonfa, Monk, Gordon

Aufschluss Meyerstollen

S. 53

18.00 LIEDERABENDKlaus Mertens Bass-Bariton | Volodymyr Lavrynenko KlavierWerke von: Bach, Haydn, Mozart, Schubert, Mendelssohn

Kuk Saal 2 S. 22

20.00 Lieder ohne Worte – Worte ohne Lieder?Eine spannende und bunte Collage zum Ausklang von «Aarau klingt!» aus Gehörtem und Unerhörtem. Ensemble Kalaidos Hochschule (Ltg. Daniel Studer) | Miriam Terragni und Manuela Staudenmann Flöten | Volodymyr Lavrynenko Klavier | Francesco Negrini Klarinette | Adrian Zinniker Bassklarinette | Gitarren-Trio Grenacher | Duo FricktalModeration: Patti Basler Wortakrobarettistin

KiFF S. 53

20.00 Verkündigung GewinnerIn und Preisverleihung 1. Internationaler Mendelssohn-Orgelwettbewerb Aarau

Stadtkirche Aarau

S. 57

Sonntag, 1. November 2015

10.00 FESTGOTTESDIENSTKantorei der Stadtkirche Aarau | Dieter Wagner Leitung

Stadtkirche Aarau

S. 26

12.00 LUNCHTIME-KONZERTLeipziger Gewandhaus-QuartettWerke von: Haydn, Mendelssohn, Grieg

Stadtmuseum Aarau

S. 28

17.00 SCHLUSSKONZERT: «ELIAS»argovia philharmonic | Kantorei der Stadtkirche Aarau | Projektchor SMW und Jugendprojektchor VIRINI der ref. Kirche Frick | Dieter Wagner Leitung | Léonie Renaud Sopran | Ursula Eittinger Alt | Hans Jörg Mammel Tenor | Klaus Mertens Bass

Stadtkirche Aarau

S. 30

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FELIX MENDELSSOHN UND DIE SCHWEIZZum Geleit

Neben Deutschland, seinem Geburtsland und Ort seines musikalischen und kompositorischen Wirkens, fühlte sich Felix Mendelssohn zeitlebens mit England, welches er insgesamt zehnmal besuchte und wo er beruflich stets ungeteilt hohe Anerkennung genoss und prägende Eindrücke sammelte, stark verbunden. Auf allen seinen für damalige Zeiten zahlreichen Auslandsreisen als Dirigent, Musiker und Komponist beeindruckte ihn jedoch die Schweiz als bildender Künstler, Zeichner und Aquarellist, ein Zweittalent, welches nur durch sein musikalisches Genie übertroffen wurde. Insgesamt besuchte er die Schweiz viermal in den Jahren 1822, 1833, 1842 und 1847 und logierte regelmässig in Interlaken, von wo er ambiziöse Wanderungen und Bergtouren unternahm, die in zahlreichen amüsanten und lebhaften Berichten und Reisebriefen verurkundet sind. «Es gibt kein Land wie dieses...» schrieb er begeistert an seinen Mentor und väterlichen Freund Johann Wolfgang von Goethe. Cécile Mendelssohn Bartholdy, geborene Jeanrenaud, seine Gattin entstammte als Schweizerin einer Neuenburger Pastorenfamilie.

Die Verbindung zur Schweiz blieb auch nach seinem Tode erhalten. Professor Adolph Wach, Rechtswissenschaftler und Dozent an der Universität Leipzig, ehelichte Felix Mendelssohns jüngste Tochter, Elisabeth (Lili). Als Schwiegersohn

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Zum Geleit

des Komponisten war Professor Wach jahrelang Mitglied des Kuratoriums des Gewandhausorchesters und pflegte daher Kontakte zu bekannten Musikern und Komponisten der damaligen Zeit wie Clara Schumann, Heinrich von Herzogenberg, Max Reger, Arthur Nikisch, Joseph Joachim, Dame Ethel Smyth und anderen mehr. Der Familientradition folgend, verbrachte Professor Wach mit seiner Familie die Sommerferien jeweils in Interlaken und entschloss sich 1880 dort Land zu erwerben und einen Familiensitz zu errichten, wo er sich mit Koryphäen der Musikwelt traf. Das Anwesen in Wilderswil bei Interlaken überdauerte zwei Weltkriege und ist heute noch im Besitz der Nachkommen.

Zur Zeit des Nationalsozialismus waren die Mitglieder der Familie Wach infolge ihrer Abstammung gezwungen, Deutschland den Rücken zu kehren. Zwei Kinder von Professor Wach, Adolf und seine Schwester Marie, emigrierten 1925 und in den Dreissigerjahren in die Schweiz und wurden Schweizer. Marie Wach brachte in weiser Voraussicht einen grossen Teil der Mendelssohn-Memorabilien mit sich und rettete diese so vor der drohenden Vernichtung im damaligen Nazideutschland.

Nach ihrem Tod im Jahre 1964 entschloss sich die dritte Generation,

die Präziosen in geeigneten Museen und Bibliotheken durch den Trägerverein «Mendelssohn Gesellschaft Schweiz in memoriam Lili Wach Mendelssohn» der Öffentlichkeit zugängig zu machen und die Mendelssohn-Tradition durch regelmässige Veranstaltungen von Konzerten am Familiensitz zu wahren.

Der Anstoss zu den ersten Mendelssohntagen in der Schweizer Kulturstadt Aarau in Zusammenarbeit mit dem argovia philharmonic und unter der Mitwirkung des Leipziger Gewandhaus-Quartetts sowie der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stiftung ist der Initiative des Vereinsmitglieds Dieter Wagner, Sänger und Dirigent, zu verdanken. Dies zum Gedenken an einen der bedeutendsten Komponisten des 19. Jahrhunderts, welcher der Schweiz sehr nahe stand.

Thomas Wach Urenkel von Felix Mendelssohn Bartholdy und Präsident der Mendelssohn Gesellschaft Schweiz

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Liebe Festivalbesucherinnen,lieber Festivalbesucher

Ein Musikfestival, das grossartige Konzerte, einen inter-nationalen Orgelwettbewerb und sogar ein Kirchenmusik-Symposium verbindet, ist eine Besonderheit und erfordert viel Mut und Begeisterung. In Aarau wird dieses einmalige Festival 2015 Realität und darauf freue ich mich ganz besonders. Denn christlicher Glaube und hochklassige Musik sind schon seit Jahrhunderten untrennbar verbunden. Das hervorragende argovia philharmonic, das Aargauer Symphonieorchester, stemmt diesen Kraftakt zusammen mit zwei Aargauer Kirchgemeinden (Aarau und Frick) und der katholischen und reformierten Landeskirche.

Die Fäden hält Dieter Wagner, Kantor und Sänger, gemeins-am mit Christian Weidmann, dem Intendanten des argovia philharmonic, in den Händen.

Ein besonderer Höhepunkt ist für mich das Kirchenmusik-Symposium. Hierfür öffnet auch das «Haus der Reformierten» in Aarau gerne seine Räume und erwartet hoffentlich zahl-reiche Gäste zu den interessanten Vorträgen und Konzerten.

Ich wünsche den Initianten und den Mitwirkenden ein gutes Gelingen der ersten Ausgabe der Mendelssohntage Aarau und bin schon auf eine Fortsetzung gespannt.

Christoph Weber-BergPräsident des KirchenratsReformierte Landeskirche Aargau

VERBINDUNG VON CHRISTLICHEMGLAUBEN UND HOCHKLASSIGER MUSIK

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Verehrte Festivalbesucherinnen und Festivalbesucher

Sie halten das Festivalprogramm zu den 1. Mendelssohntagen Aarau in ihren Händen. Mit Freude richte ich als Präsident der Reformierten Kirchgemeinde Frick ein Grusswort an Sie:

Ist da etwas Einzigartiges am Entstehen? Nein, es ist sich vielmehr etwas Einzigartiges am Etablieren. Mit den Mendelssohntagen Aarau wird die Suche nach einem speziellen Festival in eine neue Dimension gehoben. Das Zusammenwirken verschiedener Veranstaltungen und Konzerten verspricht einen aussergewöhnlichen und interessanten musikalischen Genuss. Kennen Sie den Mitorganisator Dieter Wagner? Nein – dann ist es ein «Muss», dieses Festival mit all seinen Darbietungen zu besuchen. Mit diversen Projekten hat unser Kantor seine einzigartige Begabung für das «gewisse Etwas» unter Beweis gestellt. Lassen Sie sich überraschen und verwöhnen.

Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern eine unver-gessliche Zeit und bedanke mich bei allen Beteiligten für das grosse Engagement.

Patrik Hugo PräsidentReformierte Kirchgemeinde Frick

AUSSERGEWÖHNLICHER UNDINTERESSANTER MUSIKALISCHER GENUSS

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«Es wird so viel über Musik gesprochen und so wenig ge-sagt. Ich glaube überhaupt, die Worte reichen nicht hinzu, und fände ich, dass sie hinreichten, so würde ich am Ende keine Musik mehr machen.»

Felix Mendelssohn Bartholdy

Liebe Festivalbesucher

Mit den Mendelssohntagen ist in Aarau etwas Neues am Entstehen: ein Musikfestival mit Konzerten, Orgelwettbewerb, Kirchenmusik-Symposium und Ausstellung. Väter dieses Festivals sind Dieter Wagner, Kantor der Reformierten Kirchgemeinde Aarau, und Christian Weidmann, Intendant des argovia philharmonic. Als Geburtshelfer wirken namhafte Persönlichkeiten und Institutionen wie etwa «Tölzer Knabenchor», «Leipziger Gewandhaus-Quartett» oder «Mendelssohn-Haus Leipzig».

Viel mehr dazu ausführen möchte ich nicht – ganz im Sinne der eingangs zitierten Worte von Felix Mendelssohn Bartholdy. Kommen und geniessen Sie die Darbietungen im neuen Stadtmuseum und vor allem in einem Klangraum besonderer Art, unserer schönen Stadtkirche. Hier überraschen wir Sie auch ausserhalb des Festivals mit einem besonderen Programm (www.ref-aarau.ch/musik) wie Mittagsmusiken, kleinen Konzerten, Lithurgischen Abendfeiern und weiteren Preziosen.

Frank Gantner Präsident der KirchenpflegeReformierte Kirchgemeinde Aarau

ETWAS NEUES ENTSTEHT

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MUSIK - DER GRÖSSTE ENERGIEPRODUZENT

Liebe Musikbegeisterte,Liebe Mitwirkende der Mendelssohntage

Musik ist die künstlerische Erzeugung von Schallwellen oder akustischer Energie. Musik ist aber auch einer der grössten Energieproduzenten: Musik schenkt uns Kraft und Lebensfreude, und verbindet Menschen über Grenzen hinweg.

Chorgesang hat eine besondere Wirkung auf die Singenden und die Zuhörenden, denn das gemeinsame Singen berührt auch das Publikum.

Die IBAarau engagiert sich im Rahmen der Mendelssohntage insbesondere für den Orgelwettbewerb mit er freulich zahlreichen Teilnehmenden und das Konzert des Tölzer Knabenchores. Wir freuen uns auf den vielfältigen Konzertgenuss, der uns in Aarau erwartet.

Ich wünsche Ihnen tolle musikalische Erlebnisse und viel positive Energie!

Dr. Hans-Kaspar Scherrer Vorsitzender der Geschäftsleitung IBAarau AG

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KONZERTE

FR 30.10.15 20.00 Eröffnungskonzert mit dem TÖLZER KNABENCHOR

SA 31.10.15 11.00 «Zwei Mal Vier» – Streichoktett von F. Mendelssohn Bartholdy Eröffnungskonzert zur Ausstellung des Mendelssohn-Haus Leipzig im Stadtmuseum Aarau mit dem Leipziger Gewandhaus-Quartett und Stimmführern des argovia philharmonic.

SA 31.10.15 18.00 Liederabend mit Klaus Mertens und Volodymyr Lavrynenko

SO 01.11.15 10.00 Festgottesdienst

SO 01.11.15 12.00 Lunchtime-Konzert mit dem Leipziger Gewandhaus-Quartett

SO 01.11.15 17.00 Schlusskonzert: «ELIAS»

Die Türöf fnung er folgt jeweils 40 Minuten vor Veranstaltungsbeginn (ausgenommen Festgottesdienst).

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J. S. Bach «Lobet den Herrn, alle Heiden» BWV 230(1685–1750) Motette (4-stimmiger Chor)

F. Mendelssohn Bartholdy «Laudate pueri» op. 39, Nr. 2(1809–1847) Psalm 113, 1–2 und Psalm 128, 1 «Surrexit pastor bonus», op. 39, Nr. 3 Dominica II post pascha (Misericordias Domini) «Hör mein Bitten» Hymne nach Psalm 55, 2-8 (Wilhelm Taubert gewidmet)

J. S. Bach «Jesu, meine Freude» BWV 227 Motette (5-stimmiger Chor)

PAUSE F. Mendelssohn Bartholdy «Jauchzet dem Herrn, alle Welt» op. 69, Nr. 2 Psalm 100

A. Bruckner «Os justi» WAB 30(1824–1896) Motette

F. Mendelssohn Bartholdy «Richte mich, Gott» op. 78, Nr. 2 Psalm 43

Programm

ERÖFFNUNGSKONZERTFR 30.10.15 20.00 Uhr Stadtkirche Aarau

TÖLZER KNABENCHOR | Solisten des TÖLZER KNABENCHORS | Männerchor des TÖLZER KNABENCHORS | Christian Fliegner Leitung | Werner Mayer Violone | Clemens Haudum Klavier/Truhenorgel,

Preise: CHF 50.– / 30.– / 15.– | Abendkasse: ab 19.00 Uhr | Türöffnung: 19.20 Uhr

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F. Schubert «Gott ist mein Hirt» D706(1797–1828) 23. Psalm

F. Mendelssohn Bartholdy «Ad Vesperas Dominicae XXI post Trinitatis, Responsorium et hymnus» op. 121, Nr. 1, 4 und 5 Vespergesang für Männerstimmen

F. Liszt «Ave maris stella»(1811–1886) Marienhymnus

F. Mendelssohn Bartholdy «Warum toben die Heiden» op. 78, 1 Der zweite Psalm

Wer sich mit der deutschsprachigen Chorliteratur und ihrer historischen Entwicklung auseinandersetzt, kommt an Felix Mendelssohn Bartholdy nicht vorbei. Zu bedeutend ist sein Wirken auf dem Gebiet der Musikgeschichte, zu umfangreich sein Œuvre, zu überragend seine Meisterschaft im Komponieren. Neben wenigen anderen ist es vor allem sein Verdienst, dass die Werke und zugleich die Genialität Johann Sebastian Bachs wiederentdeckt und erneut zur Aufführung gebracht wurden.

Der TÖLZER KNABENCHOR, der als eines seiner Aushängeschilder alle sieben Bach-Motetten in seinem Repertoire hat, weiss sich in der uneingeschränkten Bewunderung des barocken Meisters Bach eng mit dem grossen Romantiker Mendelssohn Bartholdy verbunden. Wie wenige andere Komponisten seiner Zeit verstand es Mendelssohn, die (vorwiegend geistliche) Chorliteratur zu

vervollkommnen. Sei es in den gewaltigen Oratorien und Kantaten unter Begleitung vollbesetzter Orchester, sei es durch die bisweilen fulminanten, dann wieder recht intimen a-cappella-Chöre: Mendelssohn zeigt sich durchwegs als Meister und Vollender romantischer Chormusik.

Neben seiner Tätigkeit als Komponist gründete Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig die erste Musikhochschule Deutschlands und nahm so massgeblich Einfluss auf die Entwicklungen im Dirigier- und Orchesterwesen. Zudem galt er als unermüdlicher Förderer des Chorwesens. Seine Ideen und Neuerungen wirken bis heute nach.

Es wird ein besonderes Erlebnis sein, die musikalische Brücke von Bach über Mendelssohn bis in die Hochromantik hinein musikalisch mitzuerleben. Der TÖLZER KNABENCHOR wünscht viel Freude dabei!

Felix Mendelssohn BartholdyEntdecker – Meister – Richtungsweiser

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Die Wurzeln des TÖLZER KNABEN-CHORES reichen zurück bis zur nach dem Krieg gegründeten Tölzer Pfad-findergruppe, in der bei gemeinsamen Unternehmungen gerne diverse Volks- und Wanderlieder angestimmt wurden. Als sich diese Gruppe im Januar 1956 auflöste, übernahm der 18-jährige Gymnasiast Gerhard Schmidt-Gaden die Leitung der Singgruppe und legte damit den Grundstein für die einzigartige Erfolgsgeschichte des TÖLZER KNABEN-CHORES.

Seit 1971 probt der Chor in der Landes-hauptstadt München. Dort werden etwa 200 Knaben in vier Ausbildungsstufen von den Künstlerischen Leitern Christian Fliegner und Clemens Haudum sowie acht weiteren Gesangspädagogen unterrichtet und nach dem Stimmbruch im eigenen Männerchor weiter betreut. Beratung und Unterstützung erfährt der Chor nach wie vor von Gründer und Spiritus Rector Gerhard Schmidt-Gaden.

Basis der Arbeit sind die Freude am Singen, Kreativität, Spontaneität und Selbstdisziplin der Knaben. Im Konzertchor singen diese jährlich bei bis zu 250 Konzerten und Opernaufführungen weltweit mit Musik vom Mittelalter bis in die Moderne. Einen der Schwerpunkte bildet die Kirchenmusik aus Barock

und Klassik. Berühmtheit erlangten die Solisten des TÖLZER KNABENCHORES mit den Partien der «Drei Knaben» in Mozarts Oper «Die Zauberflöte», die auf mittlerweile 12 CD- und DVD-Pro-duktionen in der Besetzung mit Tölzer Knaben zu hören ist.

Neben zahlreichen Auftritten in Deutschland gastiert der TÖLZER KNABENCHOR in fast allen Ländern Europas sowie in Russland, Israel, China, Japan, Korea und den USA.

Namhafte Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Leonard Bernstein, Sergiu Celibidache, Ivan Fischer, John Eliot Gardiner, Enoch zu Guttenberg, Nikolaus Harnoncourt, Mariss Jansons, Bernard Haitink, Michael Hofstetter, Herbert von Karajan, James Levine, Lorin Maazel, Zubin Metha, Riccardo Muti, Kent Nagano, Henrik Nánási, Seiji Ozawa, Georg Solti und Christian Thie-lemann haben bereits mit dem TÖLZER KNABENCHOR gearbeitet.

Der Chor erhielt zahlreiche Auszeich-nungen für Einspielungen, u. a. Sonder-preise für das Orff-Schulwerk, den Deutschen Schallplattenpreis für Bachs Weihnachtsoratorium, den französi-schen Schallplattenpreis für Mozarts Oper «Apollo et Hyacinthus», den französischen

Tölzer Knabenchor

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Diapason d’Or sowie den Preis ECHO KLASSIK der Deutschen Phono-Aka-demie Berlin für die Busspsalmen Davids von Orlando di Lasso.

Der TÖLZER KNABENCHOR wird durch den Freistaat Bayern, den Bezirk Ober-bayern, die Stadt Bad Tölz und die Baye-rische Volksstiftung gefördert.

www.toelzerknabenchor.de

Page 20: Mendelssohntage Aarau 2015 - Festivalprogramm

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ZWEI MAL VIER

Sa 31.10.15 11.00 Uhr Stadtmuseum Aarau

Jürgen Ernst Direktor Mendelssohn-Haus Leipzig | Thomas Wach Urenkel Felix Mendelssohn Bartholdys und Präsident der Mendelssohn Gesellschaft Schweiz | Leipziger Gewandhaus-Quartett | Stimmführer des argovia philharmonic

Preise: CHF 30.– (unnummerierte Plätze) | Tageskasse: ab 10.00 Uhr | Türöffnung: 10.20 Uhr

Ansprachen zur Ausstellungseröffnung von Jürgen Ernst (Direktor Mendelssohn-Haus Leipzig) und Thomas Wach (Urenkel Felix Mendelssohn Bartholdys und Präsident der Mendelssohn Gesellschaft Schweiz). F. Mendelssohn Bartholdy: Oktett Es-Dur, op. 20

I. Allegro moderato ma con fuocoII. AndanteIII. Scherzo. Allegro leggierissimoIV. Presto

Programm

Oktett-Besetzung

Violine I: Frank-Michael Erben* Violine II: Conrad Suske*Viola I: Anton Jivaev*Violoncello I: Léonard Frey-Maibach*

Violine III: Ulrich Poschner**Violine IV: Beatrice Chrysomalis**Viola II: Andreas Fischer**Violoncello II: Martin Merker**

* Mitglied Leipziger Gewandhaus-Quar tet t

Biographie des Gewandhaus-Quar tet ts beim «Lunchtime-Konzer t» auf S. 28.

**Konzer tmeister, Solo-Viola und Solo-Cello des argovia philharmonic

Biographie des argovia philharmonic bei «Elias» auf S. 49.

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Felix Mendelssohn Bartholdy war schon als 16-jähriger ein Komponist voller Selbstvertrauen. Er wagte sich an eine der schwierigsten Gattungen der Komposition und schuf daraus ein Meisterwerk: Das Streichoktett in Es-Dur op. 20.

Das 1825 erschienene viersätzige Werk soll laut einer Bemerkung im Autograph symphonische Züge besitzen: «Dieses Octett muss von allen Instrumenten im Style eines symphonischen Orchesters gespielt werden. Pianos und Fortes müssen genau eingehalten und schärfer betont werden als gewöhnlich in Werken dieses Charakters.»

Der Kopfsatz, überschrieben mit Allegro moderato, ist mit seinem Elan ein «Zeugnis und Symbol strahlender Jugend» (Eric Werner). Der in c-Moll harmonisch querstehende, langsame Satz Andante glänzt durch seine dichte Ausformung und Vorhaltsbildung, die an die kontrapunktischen Schönheiten Mozarts erinnern. Im Scherzo wird das früheste Beispiel für die Beherrschung eines Typus geschaffen, der später mit Mendelssohns Namen identisch wurde: der knappe Sonatensatz. Das Finale mit Zitaten aus dem Hallelujah-Chor aus Händels «Messiah» und der verschlungenen, kontrapunktischen Satzgestaltung – beachte man doch die

wirbelnd ausgearbeitete Schlussfuge – verordnet das ganze Werk in der bedeu-tungsschweren Fugen-Tradition nach Händel und Mozart.

Von Mendelssohns Schwester Fanny wissen wir, dass das Scherzo aus der «Walpurgisnacht» des Faust I von Goethe inspiriert war. Der ganze Textausschnitt ist eine traumähnliche Sequenz, in welcher die Fabelwesen Oberon, Titania und Puck auftreten, zusammen mit einem Kapellmeister, der ein Orchester aus Insekten und kleinen Tieren dirigiert. Das Oktett ist ein «Geisterspuk» also, der «von einem Wunderkind, ja dem Mozart des 19. Jahrhunderts, in Töne gesetzt [wurde].» (BR Klassik, 2010). Das Werk ist Zeugnis für die Goethe-Begeisterung im Hause Mendelssohn wie für den geistesgeschichtlichen Hintergrund der «Sonntagsmusiken». Dem Rodeschüler und Berliner Geiger Eduard Rietz – als Konzertmeister treibende Kraft der «Sonntagsmusiken» – ist das Streichquartett posthum gewidmet. Mendelssohns Geigenlehrer und Freund verstarb 1832 im Alter von 29 Jahren.

Iris Karahusić

Oktett Es-Dur, op. 20 Geisterspuk im symphonischen Stil

Page 22: Mendelssohntage Aarau 2015 - Festivalprogramm

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LIEDERABEND

SA 31.10.15 18.00 Uhr Kultur & Kongresshaus Aarau, Saal 2

Klaus Mertens Bass-Bariton | Volodymyr Lavrynenko Klavier

Preise: CHF 30.– (unnummerierte Plätze) | Abendkasse: ab 17.00 Uhr | Türöffnung: 17.20 Uhr

J. S. Bach «Willst du dein Herz mir schenken» BWV 518(1685–1750) (Textdichter unbekannt) «So oft ich meine Tobackspfeife» BWV 515a (Textdichter unbekannt)

C. Ph. E. Bach «Freude, du Lust der Götter und Menschen» Wq 202a(1714–1788) (Text: Ludwig Wieland)

F. Mendelssohn Bartholdy Charakterstück e-Moll, op. 7 Nr. 1(1809–1847)

J. Haydn «Das Leben ist ein Traum» Hob. XXVI a-21(1732–1809) (Text: Johann Wilhelm Ludwig Gleim) «Fidelity», Hob. XXVI-30 (Text: Anne Hunter) F. Mendelssohn Bartholdy Lied ohne Worte Allegro agitato, a-Moll, op. 85 Nr. 2

Programm

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SA 31.10.15 18.00 Uhr Kultur & Kongresshaus Aarau, Saal 2

Klaus Mertens Bass-Bariton | Volodymyr Lavrynenko Klavier

Preise: CHF 30.– (unnummerierte Plätze) | Abendkasse: ab 17.00 Uhr | Türöffnung: 17.20 Uhr

W. A. Mozart «Die Verschweigung» KV 518(1756–1791) (Text: Carl Friedrich Weiss) «Das Veilchen» KV 476 (Text: Johann Wolfgang Goethe) «Abendempfindung» KV 523 (Textdichter unbekannt)

F. Mendelssohn Bartholdy Lied ohne Worte Andante espressivo, Es-Dur, op. 30 Nr. 1

F. Schubert «Erlkönig» op. 1(1797–1828) (Text: Johann Wolfgang Goethe) «Litanei auf das Fest Allerseelen» Nachlass Lfg.10 «Du bist die Ruh» (Text: Friedrich Rückert)

F. Mendelssohn Bartholdy Lied ohne Worte Molto allegro vivace, A-Dur, op. 53 Nr. 6

«Sicheln schallen, Ähren fallen» MWV K12 (Text: Ludwig Christoph Heinrich Hölty) «Ich denke dein» MWV K12 (Text: Friedrich von Matthisson) «Der Wasserfall» MWV K22 (Text: Carl Klingemann) «Der Verlassene» (Textdichter unbekannt) «Wiegenlied» (Text: Waldemar Weinheimer)

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«Ein exzellenter Meister seines Fachs» (M. Harras): Seit vier Jahrzehnten wird der Bass-Bariton Klaus Mertens von der Kritik in Konzerten und nahezu 200 CD-Ein-spielungen als «überirdisch strahlend» (klassik.com), «wunderbar schlank, klar deklinierend» (mdr Figaro) und «unver-ändert frisch und ungemein homogen» (klassik.com) für seine Interpretationen von Alter Musik bis zur Avantgarde gefeiert.

Klaus Mertens arbeitet mit vielen Spezia-listen der historisch informierten Auffüh-rungspraxis und hat sich als einer der prominentesten und gesuchtesten Inter-preten barocker Oratorien- und Konzert-literatur einen Namen gemacht und unter anderem die grossen Vokalwerke Johann Sebastian Bachs unter zahlreichen Diri-

genten eingespielt. Er ist der weltweit einzige Sänger, der die Gesamtaufnahme der Bach-Kantaten mit dem Amsterdam Baroque Orchestra & Choir unter Ton Koopman sowie das gesamte vokale Œuvre von Dieterich Buxtehude einge-spielt hat.

Mertens arbeitet ferner mit namhaften Dirigenten des regulären Repertoires zusammen und wird von den bedeu-tendsten Orchestern der Welt einge-laden. Bei den grossen internationalen Festivals ist der Künstler regelmässig zu Gast. Neben den grossen oratorischen Werken aus Klassik und Romantik widmet sich der Sänger ausserdem mit grossem Erfolg dem Lied von seinen Anfängen bis zur Gegenwart. Sein Repertoire reicht von Monteverdi bis zur zeitgenössi-schen Musik und schliesst eine Reihe von Werken ein, die speziell für ihn kompo-niert wurden.

Klaus Mertens Bass-Bariton

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Der in der Ukraine geborene Konzertpianist genoss bereits als Fünfjähriger Klavierunterricht und besuchte die M. Lysenko Spezialmusikschule für besonders Begabte und später das P. I. Tschaikowsky Konservatorium in Kiew, welches er mit Auszeichnung abschloss. Im Jahre 2006 kam er in die Schweiz und setzte sein Studium vorerst an der Hochschule der Künste Bern bei Tomasz Herbut fort. Ab September 2009 in der Master-Klasse von Konstantin Lifschitz an der Hochschule Luzern, bei welchem er anschliessend als Assistent unterrichtete. Zur Zeit weiterführendes Studium bei Prof. Evgeni Koroliov und ein Lehrauftrag an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Volodymyr Lavrynenko ist Preisträger der Kiefer Hablitzel-Stiftung und mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a. erhielt er 1995 den Jury-Spezialpreis am 1. Internationalen Wladimir Horowitz Wettbewerb für junge Pianisten in Kiew, 2005 den 1. Preis am 5. Internationalen A. Karamanow Klavierwettbewerb in Simferopol/Ukraine, 2007 den 3. Preis am Val Tidone Wettbewerb und den Silvio Bengali Klavierpreis in Val Tidone/Italien.

Im Herbst 2015 gewann er den renommierten Kammermusikwettbewerb «Premio Trio di Trieste».

Volodymyr Lavrynenko absolvierte Meisterkurse u.a. bei Andrey Gavrilov, Dmitri Bashkirov, Alfred Brendel, Alexei Lubimov und Leon Fleisher.

Als Solist und Kammermusiker hat er mehrere Konzerte in verschiedenen Städten der Ukraine gegeben. Tourneen führten ihn ausserdem nach Tschechien, Rumänien, Polen, Russland, Frankreich und Italien. Auch in der Schweiz ist er vielfach aufgetreten u.a. mit einem Klavierrezital im Rahmen der Konzerte der Chopingesellschaft Bern, am Menuhin-Festival in Gstaad, am Murten Classics Festival und 2009 als Solist am Eröffnungskonzert des Musikfestivals Bern.

Volodymyr Lavrynenko Klavier

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Seit wann gibt es die Kantorei der Stadt-kirche Aarau? Diese Frage lässt sich ganz genau beantworten: seit dem 29. November 1998. Damals wurde im Aargau das neue Reformierte Gesangbuch für die deutschsprachige Schweiz in Gebrauch genommen, das vier Wochen zuvor in Luzern gleichzeitig mit dem neuen Katholischen Gesangbuch der Öffentlichkeit übergeben worden war. Schon geraume Zeit bestand der Wunsch, den seit langem bestehenden Kirchenchor fortan unter einem zeitge-mässeren Namen auftreten zu lassen. Während der Chor früher vom jeweiligen Organisten geleitet wurde – so etwa von Musikdirektor Emil Adolf Hoffmann, dem Vater des Malers Felix Hoffmann, später viele Jahre von Ernst Gerber – bekam er 1980 mit Dirk Girod erstmals einen Kantor. Im Frühling 2004 trat Michael Schraner an seine Stelle, Anfang 2013 Dieter Wagner.

Die Aarauer Kantorei ist kein Verein, sondern eine freie Gemeinschaft von rund

sechzig Sängerinnen und Sängern, die nicht nur aus der Stadt selbst, sondern aus der gesamten Region zusammen-kommen, um das reiche Erbe geist-licher Musik zu pflegen, sich aber auch immer wieder mit neuen Werken vertraut zu machen. In den regelmässig stattfin-denden Liturgischen Abendfeiern wurden unter Dirk Girod vor allem die Kirchenkan-taten Johann Sebastian Bachs aufgeführt. Je länger, desto mehr verschrieb sich die Kantorei freilich dem Einstudieren roman-tischer und zeitgenössischer Kompo-sitionen. Zu Höhepunkten führte oft das gemeinsame Auftreten mit anderen Chören wie der Marienkantorei aus der deutschen Partnerstadt Reutlingen oder der Kantorei St. Peter in Zürich.

Mit seinen vielfältigen Beziehungen hat Dieter Wagner das musikalische Spektrum erneut erweitert. So folgte 2013 einer Aufführung des ersten Teils von Händels «Messias» in Aarau und Zürich und der Erarbeitung von Haydns «Schöpfung» in der Christnachtfeier

Kantorei der Stadtkirche Aarau

FESTGOTTESDIENST

SO 01.11.15 10.00 Uhr Stadtkirche Aarau

Kantorei der Stadtkirche Aarau | Dieter Wagner Leitung | Elisabeth Waldmeier Orgel | Stefan Blumer Pfarrer

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«Navidad Andina» – bolivianische Weih-nachtsmusik mit dem Komponisten und andern aus Bolivien stammenden Musikern. Ein besonderes Erlebnis bildete vor einem Jahr die Begegnung mit dem Werk «The Armed Man – A Mass for Peace» des walisischen Komponisten Karl Jenkins. Ausgewählte Abschnitte daraus untermalten das in der Aarauer Stadt-kirche inszenierte und mehrfach aufge-führte Theaterprojekt «Dietrich und Maria» in Erinnerung an den deutschen Theo-logen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer.

Das «Stabat Mater» von Gioachino Rossini, dargeboten mit dem Projektchor Frick und einem italienischen Orchester, führte uns im Herbst 2014 nach Novara. Und im Januar dieses Jahres musizierten diese beiden Chöre zusammen mit boli-vianischen Sängern und Instrumenta-listen aus dem ukrainischen Lemberg drei Kantaten aus Bachs «Weihnachtsora-torium» in Aarau, in Frick und in Basel.

Ulrich Graf

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LUNCHTIME-KONZERTSO 01.11.15 12.00 Uhr Stadtmuseum Aarau

Leipziger Gewandhaus-Quartett

Preise: CHF 30.– (unnummerierte Plätze) | Tageskasse: ab 11.00 Uhr | Türöffnung: 11.20 Uhr

J. Haydn Lerchenquartett op. 64 Nr. 5(1732–1809) I. Allegro moderato - II. Adagio cantabile III. Menuetto: Allegretto - IV. Finale: Vivace

F. Mendelssohn Bartholdy Streichquartett in f-Moll op. 80(1809–1847) I. Allegro vivace assai-Presto - II. Allegro assai III. Adagio – IV. Finale: Allegro molto

E. Grieg Streichquartett in g-Moll op. 27 Nr. 1(1843–1907) I. Un poco andante - Allegro molto ed agitato II. Romanze: Andantino - Allegro agitato III. Intermezzo: Allegro molto marcato - Allegro agitato - IV. Finale: Lento - Presto al saltarello

Programm

1. Violine: Frank-Michael Erben 2. Violine: Conrad SuskeViola: Anton JivaevVioloncello: Léonard Frey-Maibach

Leipziger Gewandhaus-Quartett

Das Leipziger Gewandhaus-Quartett ist die älteste ohne Unterbrechung existie-rende Streichquartettformation über-haupt. Mit seiner fast zweihundertjäh-rigen Geschichte verkörpert das Quartett

ein beachtliches Stück abendländischer Musikgeschichte.

Schon bald nach seiner Gründung im Jahre 1808 durch den damaligen

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J. Haydn Lerchenquartett op. 64 Nr. 5(1732–1809) I. Allegro moderato - II. Adagio cantabile III. Menuetto: Allegretto - IV. Finale: Vivace

F. Mendelssohn Bartholdy Streichquartett in f-Moll op. 80(1809–1847) I. Allegro vivace assai-Presto - II. Allegro assai III. Adagio – IV. Finale: Allegro molto

E. Grieg Streichquartett in g-Moll op. 27 Nr. 1(1843–1907) I. Un poco andante - Allegro molto ed agitato II. Romanze: Andantino - Allegro agitato III. Intermezzo: Allegro molto marcato - Allegro agitato - IV. Finale: Lento - Presto al saltarello

Gewandhauskonzertmeister Heinrich August Matthäi entwickelte sich das Ensemble, dessen Quartettabende sofort ein lebhaftes Echo in der Öffentlichkeit fanden, zu einem festen Bestandteil des Leipziger Konzertlebens und darüber hinaus zu einem Glanzpunkt sächsischer Musiktradition. Seit jenem Jahr setzte das Quartett seine Konzerttätigkeit – von Generation zu Generation sich erneuernd – bis zum heutigen Tag erfolgreich fort.

Im 19. Jahrhundert waren besondersFerdinand David, dem Mendelssohn sein Violinkonzert widmete, und Joseph Joachim, der das Violinkonzert von Brahms uraufführte, die als Mitglieder den Musizierstil des Gewandhaus-Quartetts entscheidend prägten. Seit 1993 pflegt die heutige Besetzung, die sich traditionell aus den Konzertmeistern, dem Solobrat-scher und dem Solocellisten des Leip-ziger Gewandhausorchesters formiert, das Erbe dieser einzigartigen Institution.Zu den rund 100 Uraufführungen des Ensembles, die oft in Anwesenheit oder sogar unter Mitwirkung der Komponisten erfolgten, gehörten ehemals Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Antonín Dvořák, Max Bruch und Max Reger. Auch heute widmet sich das Quartett neben den Repertoireklas-sikern insbesondere der zeitgenössischen Musik. In jüngster Vergangenheit brachte das Ensemble die Komposition «Deciso» des Leipziger Komponisten Olav Kröger sowie Günther Kochans Klavierquintett im

Leipziger Gewandhaus zur Uraufführung. Weiterhin spielte es das Streichquar-tett-Werk von Ermano Maggini auf CD ein.Das Gewandhaus-Quartett musizierteim Laufe seiner Geschichte mit so namhaften Musikern wie Clara Schumann, Johannes Brahms, Edvard Grieg und Arthur Nikisch. Diese Tradition setzt sich heute in einer Zusammenarbeit mit international renommierten Solisten wie Yo-Yo Ma, Menahem Pressler oder Sabine Meyer fort. Neben regelmäs-sigen Auftritten im Leipziger Gewandhaus (das Quartett gestaltet dort eine eigene Kammermusikreihe), gaben die vier Musiker gefeierte Gastspiele in Europa, Japan, Argentinien und den USA. Das Gewandhaus-Quartett konzertierte in Privataudienz vor dem japanischen Kaiser Akihito sowie dem britischen Thronfolger Prinz Charles.Den grossen internationalen Erfolg des Ensembles dokumentieren zahlreiche Schallplattenaufnahmen. Von der aktu-ellen Besetzung wurden bereits mehrere CDs bei NCA eingespielt: darunter die Edition der späten Streichquartette Beet-hovens, eine CD mit Werken von Schos-takowitsch, Strawinsky und Prokofieff sowie eine Aufnahme mit Schumann- und Mendelssohn-Streichquartetten, die das Gewandhaus-Quartett seinerzeit zur Uraufführung brachte.

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Bereits nach der Uraufführung des «Paulus» 1836 beschäftigte sich Mendelssohn mit dem Text für den «Elias». Er ist von der Gestalt des Elias fasziniert. Nachdem sein Freund Karl Klingemann seine Textvorstellungen nicht verwirklicht, wendet er sich wieder an den Dessauer Pfarrer Julius Schubring, der bereits erfolgreich den Text zum «Paulus» geliefert hatte.

Die Arbeit am Oratorium ruhte aber bis Mendelssohn 1845 vom Leiter des Musik-festivals in Birmingham den Auftrag für ein grosses Oratorium bekam. Nun begann eine fiebrige Arbeit an diesem Werk. Die

neutestamentlich gedeutete Textvorlage Schubrings wandelte Mendelssohn aber derart ab, dass sie rein alttestamentlich blieb. Lediglich am Ende des Oratoriums wird mit einem Hinweis auf das Kommen des Messias auf das neue Testament verwiesen.

Der Erfolg der Uraufführung in der Townhall in Birmingham war überwäl-tigend. 300 zusätzlich Mitwirkende wurden von London mit einem Sonderzug nach Birmingham gebracht. Die Anzahl der Mitwirkenden betrug 396 Musiker (93 Streicher und doppelt besetzte Bläser, 79 Soprane,

Die Entstehung

SCHLUSSKONZERT: «ELIAS»

SO 01.11.15 17.00 Uhr Stadtkirche Aarau

argovia philharmonic | Kantorei der Stadtkirche Aarau | Projektchor SMW und Jugendprojektchor VIRINI der ref. Kirche FrickDieter Wagner Leitung | Léonie Renaud Sopran | Ursula Eittinger Alt | Hans Jörg Mammel Tenor, Klaus Mertens BassDoppelquartett: Eva Künzi Sopran II, Remy Burnens Tenor II, Martin Roth Bass II

Preise: CHF 50.– / 30.– / 15.– | Tageskasse: ab 16.00 Uhr | Türöffnung: 17.20 Uhr

ELIAS, op. 70 Oratorium für Solisten, Chor und Orchester

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Die Handlung

Das Israel wie zur Zeit der Könige David und Salomo bestand nicht mehr. Es war aufgeteilt in das Südreich (Juda) und das Nordreich (Israel) mit König Ahab (etwa 869-850 v. Chr.) und seiner Königin Isebel (Tochter des Priesters und phönizischen Königs Etbaals von Tyrus). Hier wurden durch den Einfluss Isebels die Natur- und Fruchtbarkeitsgottheiten Baal und Aschera verehrt. Der Gott Israels war ein Fremder in seinem eigenen Land.Elias aus Tischbe in Gilead (9. Jh. v. Chr., historisch ein Zeitgenosse Homers), ein Prophet, stellte sich gegen König Ahab.

Durch seine Prophezeiung «Ich schwöre bei dem Gotte Israels, dass es nicht regnen wird, ehe ich nicht den Befehl dazu gebe» und «dass die Hunde das Fleisch Isebels fressen würden» zog er den Hass der Königin auf sich. König Ahab wird im Kampf getötet. Isebel schminkt ihr Gesicht, um nach dem Tode ihres Gemahls den neuen Heerführer Jeshu zu verführen. Dieser ist aber ein Anhänger von Elias und lässt sie aus dem Fenster werfen. Die Hunde fressen ihren Leib – die Prophezeiung tritt ein.

Geschichte

Im ersten Teil des Oratoriums lehnt sich der starke, kämpferische Prophet gegen die Vielgötterei auf. Er fordert das Volk auf, sich nur seinem Einen Gott, Jahwe, zuzuwenden. Nach der einleitenden Ankündigung einer

Wasserknappheit und Dürre durch den Propheten Elias (Fluch des Elias), führt die Orchesterouvertüre in einem grossen Crescendo zu den Rufen des Volkes «Hilf Herr!». Etwas Besonderes ist das folgende Chor-Rezitativ, in dem jede

60 Altstimmen (nur Männer!), 60 Tenöre und 72 Bässe) und 2'000 ZuhörerInnen.Obwohl bei religiösen Oratorien jeder Applaus streng verpönt war und das Konzert sowieso bereits auf drei-einhalb Stunden angelegt worden war

– im gleichen Konzert wurden noch die «Schöpfung» von Joseph Haydn und Teile aus der «Missa Solemnis» von Beethoven aufgeführt – mussten vier Chöre und vier Arien unter unaufhörlichen Beifalls-stürmen wiederholt werden.

Musik

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Chorstimme eine Textzeile alleine, quasi solistisch zu singen hat. Dieses ist ein Novum, denn solche Stellen sind norma-lerweise den Solisten zugedacht. Elias muss vor König Ahab und seinen Soldaten fliehen. Seine Prophezeiung der Dürre erfüllt sich. Die Engel leiten ihn (Engelsdoppel-quartett: «Denn er hat seinen Engeln») des Weges. Elias kommt nach Sidon. Dort trifft er in Zarpath eine Witwe, die ihm zu essen und trinken gibt. Sie hat einen todkranken Sohn (Wunder der Erwe-ckung). Er erweckt ihn wieder zum Leben und die Witwe erkennt, dass Elias ein wahrer Prophet Gottes ist.Es folgt die Auseinandersetzung mit König Ahab und den Baals-Priestern (Wunder des Feuers). Elias lässt auf dem Berg Karmel einen Opferaltar aus Holz aufbauen und fordert die Baalspriester auf, ihre Götter anzurufen, damit diese ihn entzünden. Er wird das Gleiche mit seinem Gott versuchen und welcher dies schafft, der hat den wahren Gott. Den Priestern gelingt es nach mehrma-ligen Anrufen nicht. Elias verspottet sie und entzündet den Altar ohne ihn zu berühren. Das Volk wendet sich Elias zu, nimmt die Baalspriester gefangen und «schlachtet 450 Baalspriester».Den ersten Teil beendet das Wunder des Regens: Obadjah (Palastvorsteher Ahabs – er rettete 100 Propheten vor Isebels Verfolgung) fordert Elias auf, dem Volk zu helfen, das schon seit Langem unter der Dürre leidet. Er betet Gott an und mit Hilfe eines Knabens, der den Himmel beob-

achtet, lässt er es regnen.

Musikalisch beginnt der zweite Teil mit der Sopranarie «Höre, Israel» (Mahnung und Zuspruch), die ursprünglich für die damals bekannte Sopranistin Jenny Lind geschrieben wurde. Die Königin Isebel schafft es, das Volk gegen Elias aufzubringen. Es soll Elias fangen und ermorden (Bedrohung und Rückzug des Elias).

Obadjah warnt Elias und dieser flieht resi-gniert und des Lebens überdrüssig in die Wüste (Arie: «Es ist genug». Sie ist mit dem Cello-Solo ein Anklang an Bachs Johannes-Passion). Engel leiten ihn auf den Berg Horeb (das berühmte Engels-terzett: «Hebe deine Augen auf» und die Engelsarie: «Sei stille dem Herrn») und der Prophet zieht erneut in den Kampf.Am Ende seines Lebens fährt er in einem feurigen Wagen gen Himmel (Erscheinung Gottes - Himmelfahrt des Elias).

Der Schluss kündigt dann die Ankunft des Messias an, der sein Wirken fortführt (Erlösung und Ankündigung).

Dieter Wagner

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ERSTER TEIL

Fluch des Elias

Einleitung

ELIASSo wahr der Herr, der Gott Israels lebet, vor dem ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn.

Ouvertüre

Klage, Gebet und Verheissung

1. CHOR – DAS VOLKHilf, Herr! Hilf, Herr! Willst du uns denn gar vertilgen? Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen! Will denn der Herr nicht mehr Gott sein in Zion?RezitativDie Tiefe ist versieget! Und die Ströme sind vertrocknet! Dem Säugling klebt die Zunge am Gaumen vor Durst! Die jungen Kinder heischen Brot! Und da ist niemand, der es ihnen breche!

2. Duett mit CHORDAS VOLKHerr, höre unser Gebet.SOPRAN I und IIZion streckt ihre Hände aus, und da ist niemand, der sie tröste.

3. RezitativOBADJAHZerreisset eure Herzen und nicht eureKleider! Um unsrer Sünden willen hatElias den Himmel verschlossen durch das

Wort des Herrn. So bekehret euch zu dem Herrn eurem Gott, denn er ist gnädig, barmherzig und von grosser Güte und reut ihn bald der Strafe.

4. ArieOBADJAH«So ihr mich von ganzem Herzen suchet, so will ich mich finden lassen», spricht unser Gott. Ach, dass ich wusste, wie ich ihn finden und zu seinem Stuhl kommen möchte!

5. CHORDAS VOLKAber der Herr sieht es nicht. Er spottet unser! Der Fluch ist über uns gekommen. Er wird uns verfolgen, bis er uns tötet! «Denn ich der Herr, dein Gott, ich bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied derer, die mich hassen. Und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine Gebote halten.»

Wunder der Erweckung

6. RezitativEIN ENGELElias, gehe weg von hinnen und wende dich gen Morgen und verbirg dich am Bache Crith! Du sollst vom Bache trinken, und die Raben werden dir Brot bringen des Morgens und des Abends, nach dem Wort deines Gottes.

7. DoppelquartettDIE ENGELDenn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen

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Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuss nicht an einen Stein stossest.

RezitativEIN ENGELNun auch der Bach vertrocknet ist, Elias, mache dich auf, gehe gen Zarpath und bleibe daselbst! Denn der Herr hat daselbst einer Witwe geboten, dass sie dich versorge. Das Mehl im Cad soll nicht verzehret werden, und dem Ölkruge soll nichts mangeln, bis auf den Tag, da der Herr regnen lassen wird auf Erden.

8. Rezitativ, Arie und DuettDIE WITWEWas hast du an mir getan, du MannGottes! Du bist zu mir hereingekommen, dass meiner Missetat gedacht und mein Sohn getötet werde! Hilf mir, du Mann Gottes! Mein Sohn ist krank, und seine Krankheit ist so hart, dass kein Odem mehr in ihm blieb. Ich netze mit meinen Tränen mein Lager die ganze Nacht, Du schaust das Elend, sei du der Armen Helfer! Hilf meinem Sohn! Es ist kein Odem mehr in ihm!ELIASGib mir her deinen Sohn! Herr, meinGott, vernimm mein Fleh'n! Wendedich, Herr, und sei ihr gnädig, undhilf dem Sohne deiner Magd! Denndu bist gnädig, barmherzig, geduldigund von grosser Güte und Treue! Herr,mein Gott, lasse die Seele dieses Kindes wieder zu ihm kommen!DIE WITWEWirst du denn unter den Toten Wunder tun?Es ist kein Odem mehr in ihm!

ELIASHerr, mein Gott, lasse die Seele diesesKindes wieder zu ihm kommen!DIE WITWEWerden die Gestorb'nen aufersteh'nund dir danken?ELIASHerr, mein Gott, lasse die Seele diesesKindes wieder zu ihm kommen!DIE WITWEDer Herr erhört deine Stimme, die Seele des Kindes kommt wieder! Es wird lebendig!ELIASSiehe da, dein Sohn lebet!DIE WITWENun erkenne ich, dass du ein MannGottes bist, und des Herrn Wort indeinem Munde ist Wahrheit! Wie sollich dem Herrn vergelten alle seineWohltat, die er an mir tut?ELIASDu sollst den Herrn, deinen Gott,liebhaben von ganzem HerzenELIAS, DIE WITWEVon ganzer Seele, von allem Vermögen.Wohl dem, der den Herrn fürchtet.

9. CHORWohl dem, der den Herrn fürchtetund auf seinen Wegen geht! Wohldem, der auf Gottes Wegen geht!Denn Frommen geht das Licht aufin der Finsternis. Den Frommen gehtdas Licht auf von dem Gnädigen,Barmherzigen und Gerechten.

Wunder des Feuers

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10. Rezitativ mit ChorELIASSo wahr der Herr Zebaoth lebet, vordem ich stehe: Heute, im dritten Jahr,will ich mich dem Könige zeigen, undder Herr wird wieder regnen lassen aufErden.KÖNIG AHABBist du's, Elias, bist du's,der Israel verwirrt?DAS VOLKDu bist's, Elias, du bist's,der Israel verwirrt!ELIASIch verwirrte Israel nicht, sondern du,König, und deines Vaters Haus, damit,dass ihr des Herrn Gebot verlasst undwandelt Baalim nach. Wohlan! So sende nun hin und versammle zu mir das ganze Israel auf den Berg Carmel, und alle Propheten Baals, und alle Propheten des Hains, die vom Tische der Königin essen: Da wollen wir sehn, ob Gott der Herr ist.DAS VOLKDa wollen wir sehn, ob Gott der Herr ist.ELIASAuf denn, ihr Propheten Baals, erwählet einen Farren, und legt kein Feuer daran, und rufet ihr an den Namen eures Gottes, und ich will den Namen des Herrn anrufen; welcher Gott nun mit Feuer antworten wird, der sei Gott.DAS VOLKJa, welcher Gott nun mit Feuerantworten wird, der sei Gott.ELIASRufet euren Gott zuerst, denn eurersind viele! Ich aber bin allein übriggeblieben, ein Prophet des Herrn.Ruft eure Feldgötter und eureBerggötter!

11. ChorPROPHETEN BAALSBaal, erhöre uns! Wende dich zuunserm Opfer, Baal, erhöre uns! Höreuns, mächtiger Gott! Send' uns deinFeuer und vertilge den Feind!

12. Rezitativ und ChorELIASRufet lauter! Denn er ist ja Gott:Er dichtet, oder er hat zu schaffen,oder er ist über Feld, oder schläft ervielleicht, dass er aufwache! Rufetlauter, rufet lauter!PROPHETEN BAALSBaal, erhöre uns, wache auf!Warum schläfst du?

13. Rezitativ und ChorELIASRufet lauter! Er hört euch nicht! Ritzteuch mit Messern und mit Pfriemen nach eurer Weise. Hinkt um den Altar, den ihr gemacht, rufet und weissagt! Da wird keine Stimme sein, keine Antwort, kein Aufmerken.PROPHETEN BAALSBaal! Gib Antwort, Baal! Siehe,die Feinde verspotten uns!ELIASKommt her, alles Volk, kommt her zu mir.

14. ArieELIASHerr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, lasst heut kund werden, dass du Gott bist und ich dein Knecht. Herr, Gott Abrahams! Und dass ich solches alles nach deinem Worte getan! Erhöre mich, Herr, erhöre mich! Herr, Gott Abrahams, Isaaks und Israels, erhöre mich, Herr,

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erhöre mich! Dass dies Volk wisse, dass du der Herr Gott bist, dass du ihr Herz danach bekehrest!

15. QuartettENGELNWirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen, und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen. Denn seine Gnade reicht so weit der Himmel ist, und keiner wird zuschanden, der seiner harret.

16. Rezitativ mit ChorELIASDer du deine Diener machst zu Geistern, und deine Engel zu Feuerflammen, sende sie herab!DAS VOLKDas Feuer fiel herab! Feuer! Die Flamme frass das Brandopfer! Fallt nieder auf euer Angesicht! Der Herr ist Gott, der Herr ist Gott! Der Herr, unser Gott, ist ein einiger Herr, und des sind keine anderen Götter neben ihm.ELIASGreift die Propheten Baals, dass ihrerkeiner entrinne, führt sie hinab an denBach und schlachtet sie daselbst!DAS VOLKGreift die Propheten Baals,dass ihrer keiner entrinne!17. ArieELIASIst nicht des Herrn Wort wie ein Feuerund wie ein Hammer, der Felsenzerschlägt? Sein Wort ist wie ein Feuer und wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt. Gott ist ein rechter Richter, und ein Gott, der täglich droht, will man sich nicht bekehren, so hat er sein

Schwert gewetzt, und seinen Bogen gespannt und zielet!

18. AriosoALTWeh ihnen, dass sie von mir weichen! Sie müssen verstöret werden, denn sie sind abtrünnig von mir geworden. Ich wollte sie wohl erlösen, wenn sie nicht Lügen wider mich lehrten. Ich wollte sie wohl erlösen, aber sie hören es nicht. Weh ihnen! Weh ihnen!

Wunder des Regens

19. Rezitativ mit CHOROBADJAHHilf deinem Volk, du Mann Gottes! Esist doch ja unter der Heiden Götzen keiner, der Regen könnte geben: So kann der Himmel auch nicht regnen; denn Gottallein kann solches alles tun.ELIASO Herr! Du hast nun deine Feindeverworfen und zerschlagen! So schauenun vom Himmel herab und wende dieNot deines Volkes. Öffne den Himmelund fahre herab. Hilf deinem Knecht,o du mein Gott.DAS VOLKÖffne den Himmel und fahre herab.Hilf deinem Knecht, o du mein Gott!ELIASGehe hinauf, Knabe, und schaue zumMeere zu, ob der Herr mein Gebet erhört.DER KNABEIch sehe nichts; der Himmel ist ehern über meinem Haupte. ELIASWenn der Himmel verschlossen ist, weil sie an dir gesündigt haben, und sie

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werden beten und deinen Namen bekennen und sich von ihren Sünden bekehren, so wollest du ihnen gnädig sein. Hilf deinem Knecht, o du, mein Gott!DAS VOLKSo wollest du uns gnädig sein, hilf deinem Knecht, o du, mein GottELIASGehe wieder hin und schaue dem Meere zu.DER KNABEIch sehe nichts; die Erde ist eisern unter mir!ELIASRauscht es nicht, als wollte es regnen?Siehest du noch nichts vom Meer her?DER KNABEIch sehe nichts!ELIASWende dich zum Gebet deines Knechts, zu seinem Fleh'n, Herr! Herr, du mein Gott! Wenn ich rufe zu dir, Herr, mein Gott, so schweige mir nicht! Gedenke, Herr, an deine Barmherzigkeit.DER KNABEEs gehet eine kleine Wolke aufaus dem Meere, wie eines MannesHand; der Himmel wird schwarzvon Wolken und Wind; es rauschtstärker und stärker!DAS VOLKDanket dem Herrn, denn er ist freundlich.ELIASDanket dem Herrn, denn er ist freundlich,und seine Güte währet ewiglich!

20. CHORDAS VOLKDank sei dir Gott, du tränkest das durst'geLand! Die Wasserströme erheben sich, sie

erheben ihr Brausen. Die Wasserwogensind gross und brausen gewaltig. Dochder Herr ist noch grösser in der Höhe.

P A U S E(20 Minuten)

ZWEITER TEIL

Mahnung und Zuspruch

21. ArieSOPRANHöre, Israel, höre des Herren Stimme!Ach, dass du merkest auf sein Gebot!Aber wer glaubt unserer Predigt, undwem wird der Arm des Herrn geoffenbart?RezitativSo spricht der Herr, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zum Knecht, der unter den Tyrannen ist, so spricht der Herr:ArieIch bin euer Tröster. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott! Ich stärke dich! Wer bist du denn, dass du dich vor Menschen fürchtest, die doch sterben? Und vergissest des Herrn, der dich gemacht hat, der den Himmel ausbreitet und die Erde gegründet. Wer bist du denn?

22. CHORFürchte dich nicht, spricht unser Gott,fürchte dich nicht, ich bin mit dir, ichhelfe dir! Denn ich bin der Herr dein Gott, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht! Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehentausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen.

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Bedrohung und Rückzug des Elias

23. Rezitativ mit ChorELIASDer Herr hat dich erhoben aus dem Volk und dich zum König über Israel gesetzt. Aber du, Ahab, hast übel getan über alle, die vor dir gewesen sind. Es war dir ein Geringes, dass du wandeltest in der Sünde Jerobeams, und machtest dem Baal einen Hain, den Herrn, den Gott Israels zu erzürnen; du hast totgeschlagen undfremdes Gut genommen! Und der Herrwird Israel schlagen, wie ein Rohr imWasser bewegt wird, und wird Israelübergeben um eurer Sünde willen.DIE KÖNIGINHabt ihr's gehört, wie ergeweissagt hat wider dieses Volk?DAS VOLKWir haben es gehört!DIE KÖNIGINWie er geweissagt hat widerden König in Israel?DAS VOLKWir haben es gehört!DIE KÖNIGINWarum darf er weissagen im Namen des Herrn? Was wäre für ein Königreich in Israel, wen Elias Macht hätte über des Königs Macht? Die Götter tun mir dies und das, wenn ich nicht morgen um diese Zeit seiner Seele tue, wie dieser Seelen einer, die er geopfert hat am Bache Kison.DAS VOLKEr muss sterben!DIE KÖNIGINEr hat die Propheten Baals getötet.DAS VOLK

Er muss sterben!DIE KÖNIGINEr hat sie mit dem Schwert erwürgt.DAS VOLKEr hat sie erwürgt.DIE KÖNIGINEr hat den Himmel verschlossen.DAS VOLKEr hat den Himmel verschlossen.DIE KÖNIGINEr hat die teure Zeit über uns gebracht. So ziehet hin und greift Elias, er ist des Todes schuldig. Tötet ihn, lasst uns ihm tun, wie er getan hat.

24. CHORDAS VOLKWehe ihm, er muss sterben! Warumdarf er den Himmel verschliessen?Warum darf er weissagen im Namendes Herren? Dieser ist des Todes schuldig!Wehe ihm, er muss sterben, denn er hat geweissagt wider diese Stadt, wie wir mit unsern Ohren gehört. So ziehet hin, greifet ihn, tötet ihn!

25. RezitativOBADJAHDu Mann Gottes, lass meine Rede etwas vor dir gelten. So spricht die Königin: Elias ist des Todes schuldig; und sie sammeln sich wider dich, sie stellen deinem Gange Netze, und ziehen aus, dass sie dich greifen, dass sie dich töten! So mache dich auf und wende dich von Ihnen, gehe hin in die Wüste. Der Herr, dein Gott wird selber mit dir wandeln, er wird die Hand nicht abtun, noch dich verlassen. Ziehe hin und segne uns auch!ELIAS

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Sie wollen sich nicht bekehren! Bleibe hier, du Knabe; der Herr sei mit euch. Ich gehe hin in die Wüste!

26. ArieELIASEs ist genug! So nimm nun, Herr. Meine Seele! Ich bin nicht besser denn meine Väter. Ich begehre nicht mehr zu leben, denn meine Tage sind vergeblich gewesen. Ich habe geeifert um den Herrn, um den Gott Zebaoth, denn die Kinder Israels haben deinen Bund verlassen, und deine Altäre haben sie zerbrochen, und deine Propheten mit dem Schwert erwürgt. Und ich bin allein übriggeblieben; und sie stehen danach, dass sie mir mein Leben nehmen! Es ist genug! So nimm nun, Herr, meine Seele! Ich bin nicht besser denn meine Väter. Nimm nun,o Herr, meine Seele!

27. RezitativTENORSieh, er schläft unter dem Wacholderin der Wüste, aber die Engel desHerrn lagern sich um die her, so ihnfürchten.

28. TerzettDREI ENGELHebe deine Augen auf zu den Bergen,von welchen dir Hilfe kommt. Deine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuss nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.

29. CHORSiehe, der Hüter Israels schläft nochschlummert nicht. Wenn du mitten in

Angst wandelst, so erquickt er dich.30. RezitativEIN ENGELStehe auf, Elias, denn du hast einengrossen Weg vor dir! Vierzig Tage undvierzig Nächte sollst du geh'n bis anden Berg Gottes Horeb.ELIASO Herr, ich arbeite vergeblich und bringe meine Kraft umsonst und unnütz zu. Ach, dass du den Himmel zerrissest und führest herab! Dass die Berge vor dir zerflössen! Dass deine Feinde vor dir zittern müssten durch die Wunder, die du tust! Warum lässest du sie irren von deinen Wegen und ihr Herz verstocken, dass sie dich nicht fürchten? O dass meine Seele stürbe!

31. ArieEIN ENGELSei stille dem Herrn und warte auf ihn;der wird dir geben, was dein Herz wünscht.Befiehl ihm deine Wege und hoffe auf ihn.Steh ab vom Zorn und lass den Grimm.Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.

32. CHORWer bis an das Ende beharrt,der wird selig.

Erscheinung Gottes - Himmelfahrt des Elias

33. RezitativELIASHerr, es wird Nacht um mich, sei du nicht ferne! Verbirg dein Antlitz nicht vor mir!Meine Seele dürstet nach dir, wie eindürres Land.

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DER ENGELWohlan denn, gehe hinaus, und tritt auf den Berg vor den Herrn, denn seine Herrlichkeit erscheint über dir! Verhülle dein Antlitz, denn es naht der Herr.

34. CHORDer Herr ging vorüber, und ein starkerWind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, ging vor dem Herrn her, aber der Herr war nicht im Sturmwind. Der Herr ging vorüber, und die Erde erbebte, und das Meer erbrauste, aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer, aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. Und in dem Säuseln nahte sich der Herr.

35. RezitativALTSeraphim standen über ihm,und einer rief zum andern:Quartett mit ChorSERAPHIMHeilig, heilig, heilig ist Gott,der Herr Zebaoth. Alle Landesind seiner Ehre voll.

36. Chor und RezitativGeh wiederum hinab! Noch sindübriggeblieben siebentausend inIsrael, die sich nicht gebeugt vorBaal. Gehe wiederum hinab! Tuenach des Herrn Wort!ELIASIch gehe hinab in der Kraft des Herrn!Du bist ja der Herr! Ich muss umdeinetwillen leiden; darum freut sichmein Herz, und ich bin fröhlich: Auch

mein Fleisch wird sicher liegen.37. AriosoELIASJa, es sollen wohl Berge weichen undHügel hinfallen, aber deine Gnade wirdnicht von mir weichen, und der Bunddeines Friedens soll nicht fallen.

38. CHORUnd der Prophet Elias brach hervor wie ein Feuer, und sein Wort brannte wie eine Fackel. Er hat stolze Könige gestürzt. Er hat auf dem Berge Sinai gehört die zukünftige Strafe, und in Horeb die Rache. Und da der Herr ihn wollte gen Himmel holen, siehe, da kam ein feuriger Wagen, mit feurige Rossen, und er fuhr im Wetter gen Himmel.

Erlösung und Ankündigung

39. ArieTenorDann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wonne und Freude werden sie ergreifen. Aber Trauern und Seufzen wird vor ihnen fliehen.

40. RezitativSOPRANDarum ward gesendet der Prophet Elias, eh' denn da komme der grosse und schreckliche Tag des Herrn: Er soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern; dass der Herr nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.

41. ChorAber einer erwacht von Mitternacht, und

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er kommt vom Aufgang der Sonne. Der wird des Herren Namen predigen und wird über die Gewaltigen gehen; das ist sein Knecht, sein Auserwählter, an welchem seine Seele Wohlgefallen hat. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn: Der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rats und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des Herrn. Aber einer wacht von Mitternacht, und er kommtvom Aufgang der Sonne.QuartettWohlan alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser, kommt her zu ihm! Wohlan alle, die ihr durstig seid, kommt her zu ihm und neigt euer Ohr, und kommt zu ihm, so wird eure Seele leben.

42. SchlusschorAlsdann wird euer Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und eure Besserung wird schnell wachsen; und die Herrlichkeit des Herrn wird euch zu sich nehmen. Herr, unser Herrscher! Wie herrlich ist dein Name in allen Landen, da man dir danket im Himmel.Amen.

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Mitwirkende

Léonie Renaud Sopran

Die aus dem Jura stammende Schweizer Sopranistin nahm nach ihrem Klavierdiplom an der Haute Ecole de Musique in Lausanne ein Gesangsstudium bei Janet Perry an der Hochschule der Künste in Bern auf, das sie 2011 mit einem «Master Performance» abschloss. Meisterkurse bei Patricia Petibon, Marie-Ange Todorovitch, Mireille Delunsch, Brigitte Wohlfahrt, Yvonne Minton und Renée Auphan rundeten ihre Ausbildung ab. Heute erhält sie Unterricht bei Noëmi Nadelmann in Zürich und Paolo Vaglieri in Mailand. 2012 führte sie ein Engagement an die Opéra de Marseille. Gastverpflichtungen führten Léonie Renaud zudem an Bühnen in Avignon, Basel, Metz und Toulon. Sie interpretierte unter anderem Rollen wie Nireno («Giulio Cesare in Egitto»), Blondchen («Die Entführung aus dem Serail»), Erste Dame («Die Zauberflöte»), Gretel («Hänsel und

Gretel») und Najade («Ariadne auf Naxos»). Die Sängerin, die 2013 beim Internationalen Gesangswettbewerb in Spoleto einen Sonderpreis erhielt und oft auch in Konzerten auftritt, arbeitete bereits mit zahlreichen renommierten Dirigenten zusammen, darunter Bernard Haintink und David Zinman.

www.leonierenaud.ch

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Die Mezzosopranistin Ursula Eittinger stammt aus Ingolstadt und absolvierte in Detmold ihr Gesangsstudium, das sie 1990 mit Auszeichnung abschloss; im selben Jahr ging sie auch als Preisträgerin aus dem Wettbewerb des Verbandes Deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler (VDMK) hervor. Als Konzertsängerin ist sie seit vielen Jahren regelmässiger Gast bei Festivals wie dem Musikfest Stuttgart, bei «Oude Muziek» in Utrecht, bei der «Folle Journée» in Nantes, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, bei den BBC Proms in London, den Haydn-Festspielen in Eisenstadt oder den Ludwigsburger Schlossfestspielen. Ursula Eittinger trat im Palau de la Música in Barcelona auf, im Wiener Musikvereinssaal, im Amsterdamer Concertgebouw, in der Zürcher Tonhalle, der New Yorker Carnegie Hall, der

Berliner Philharmonie und im Leipziger Gewandhaus. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Reinhard Goebel, Thomas Hengelbrock, Philippe Herreweghe, Philippe Jordan, Konrad Junghänel, Sigiswald Kuijken, Trevor Pinnock oder Helmuth Rilling zusammen. Aber auch auf der Opernbühne ist Ursula Eittinger immer wieder zu erleben, ob in Basel, Freiburg oder Bregenz, an der Hamburgischen Staatsoper oder der Dresdner Semperoper. Ihr Repertoire erstreckt sich dabei von der Barockmusik bis zur Moderne und umfasst Opern von Vivaldi, Händel, Mozart (Cherubino im «Figaro» und Dorabella in «Così fan tutte»), Rossini («La cenerentola»), Britten («The Rape of Lucretia») und Peter Eötvös («Le Balcon»). Auf CD hat Ursula Eittinger u. a. Max Bruchs Oratorium «Arminius» und Louis Spohrs «Die letzten Dinge» vorgelegt; 2011 veröffentlichte sie eine Platte mit Kammermusik des Brahms-Freundes Heinrich von Herzogenberg, 2013 folgte die Solokantate «Circé» von Luigi Cherubini.

www.ursula-eittinger.de

Ursula Eittinger Mezzosopran

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Hans Jörg Mammel Tenor

Hans Jörg Mammel wurde in Stuttgart geboren. Seine erste musikalische Ausbildung durchlief er bei den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben, wo er auch ersten Gesangsunterricht erhielt. Er studierte an der Musikhochschule Freiburg Gesang bei Prof. Werner Hollweg und Prof. Ingeborg Most. Meisterkurse absolvierte er bei Barbara Schlick, Elisabeth Schwarzkopf, James Wagner für Gesang, sowie bei Reinhard Goebel für historische Aufführungspraxis.

Seit vielen Jahren ist Mammel als Konzertsänger in Deutschland und dem banachbarten Ausland bekannt. Er sang bei bedeutenden Festivals in Utrecht, Schwetzingen, Schleswig-Holstein, Jerusalem, Breslau, Brügge, Brüssel und Wien. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Thomas Hengelbrock, Sigiswald Kuijken, Ivan Fischer, Hans Zender, Daniel

Reuss, Hans-Christoph Rademann, Marcus Creed, Philipp Herreweghe, Ivor Bolton und Masaaki Suzuki.

Sein Repertoire reicht von der Renaissance über die grossen Komponisten des Barock, der Klassik und der Romantik bis zu zeitgenössischen Kompositionen. Er wirkte bei Uraufführungen von Werken von Nikolaus Huber, Karl-Heinz Stockhausen und Hans Zender mit.

Hans Jörg Mammel sang mit grossem Erfolg die Partie des Orfeo in Monteverdis gleichnamiger Oper in Island. Weitere Opernengagements führten ihn an die Staatsoper «Unter den Linden» Berlin, an die Städt. Bühnen Freiburg sowie an die Münchner Staatsoper. Neben Konzert und Oper widmet er sich dem Lied. Ausser den grossen Liederzyklen der Romantik gilt hier sein Interesse besonders den Komponisten der 2. Berliner Liederschule. Viele dieser Werke sind auf CD eingespielt.

www.hansjoergmammel.de

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Klaus Mertens Bass

Dieter Wagner Leitung

Dieter Wagner studierte nach einem Kirchenmusikstudium in Heidelberg Gesang bei Kurt Widmer in Basel. Seitdem ist er als freier Sänger (Tenor), Projektleiter, Manager und Dirigent u.a. bei renommierten Festivals in Lissabon, Barcelona, Antwerpen, Como, Brüssel, Utrecht, Venedig, Krummau (Slowakei), Salzburg, Wien, Cremona, Warschau, Buenos Aires (Argentinien), Sendai, Osaka (Japan), Zürich, Bukarest, Ukraine und Bolivien (Sucre, Cochabamba und La Paz) zu Gast.

Er ist zweifacher Preisträger des «Inge-Bullinger-Pittler»-Wettbewerbes, und Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes München.Gastdirigate führten ihn zum

Eröffnungskonzert des Festivals «Lviv Virtuozy» nach Lemberg, zur Kantorei «St. Peter» in Zürich, zur Kantorei der Stadtkirche Aarau und zum Chor «L‘Espace» in Delémont, sowie im Februar 2013 nach Lemberg zur Ukrainischen Erstaufführung von Karl Jenkins «Requiem».

Er ist ein gefragter Referent für Vorträge und «neues Liedgut». 2010 war er Jurymitglied bei dem Wettbewerb «Neue Songs braucht die Kirche» der Reformierten Landeskirche Aargau.

Er arbeitete zusammen mit Orchestern wie dem Aargauer Kammerorchester, argovia philharmonic, dem Orchestre Symphonique du Jura, dem Collegium Musicum Basel u.v.m..

Seit 2010 obliegt ihm die künstlerische Leitung der Konzertreihe «Adventsmatineen» in der Kirche St. Margarethen/Binningen und die musikalische Leitung der Konzertreihe «Musik am Nachmittag» der «Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation, München».

www.dieter-wagner.com

Biographie siehe S. 25

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Der Projektchor SMW Frick wurde im Juli 2002 von der reformierten Kirchgemeinde Frick ins Leben gerufen. Er war aus dem ehemaligen Kirchenchor entstanden, der mehr als neunzig Jahre zuvor gegründet worden war. Unter Dieter Wagner, der den neuen Chor seit dessen Bestehen leitet, wuchs dieser stetig an und zählt heute mehr als hundert Sängerinnen und Sänger.

In den zwölf Jahren seines Bestehens ist der Projektchor SMW mit zahlreichen Werken aus der alten und neueren Musikgeschichte aufgetreten. Bereits im Winter 2002 führte Dieter Wagner mit dem damals noch kleinen Chor das «Stabat Mater» von Giovanni Battista Pergolesi auf. Es folgten «Misa Criolla» und «Navidad Nuestra» von Ariel Ramirez und bereits im Januar 2004 ein erstes grosses Werk, das «Weihnachts- oratorium» von J. S. Bach. Seither ist der Chor jedes Jahr mit einem grossen Konzert aufgetreten: Mit Haydns

«Schöpfung», Händels «Messias» in der Mozart-Bearbeitung und mit Mendelssohns «Elias», zusammen mit dem Aargauer Symphonie-Orchester (heute: argovia philharmonic) in Frick und zum ersten Mal in der Martinskirche Basel. Mit Franz Schuberts Messe Nr. 6 in Es-Dur zusammen mit dem ukrainischen Orchester «Lviv Virtuozy» trat der Chor im Oktober 2007 erstmals im Ausland auf und reiste nach Lemberg, wo nach einwöchiger Probenzeit mit dem befreundeten Orchester ein Konzert stattfand. Weiter zu erwähnen sind die «Messa di Gloria» von Giacomo Puccini, das «Mozart Requiem» mit einem Konzert im Fraumünster Zürich zusammen mit der Orchestergesellschaft Zürich, Orffs «Carmina Burana» im Stadtcasino Basel und im Kultur-Casino Bern und im Sommer 2012 die Rarität «Juditha Triumphans» von Antonio Vivaldi. Im Herbst letzten Jahres machten einige Mitglieder des Chores SMW zusammen mit dem Chor joyfulvoices, den Dieter

Projektchor SMV der ref. Kirche Frick

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VIRINI, Jugendprojektchor der ref. Kirche FrickDer Chor bildete sich zu Gioachino Rossinis «Stabat Mater» und Vivaldis «Lauda Jerusalem». Sechs Mädchen trafen sich, um einen kleinen Jugendprojektchor für die Konzertreise nach Novara (IT) zu gründen. Daraus entwickelte sich ein harter Kern wunderschön singender Teenager. Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des Chores war die Konzertreise nach Skandinavien 2015 durch Finnland, Schweden und Norwegen.

Die «VIRINIS», wie sich der junge Chor, inspiriert durch die beiden Komponisten Vivaldi und Rossini getauft hat, hat auch 2016 ein spannendes Programm vor. In einer Intensivprobewoche Anfang August

2016 in Venedig wird italienische Musik einstudiert und sowohl in Venedig als auch in der Schweiz aufgeführt. Alle Interessierten sind dazu eingeladen. Informationen bei Dieter Wagner ([email protected] oder 078 904 15 55).In verdankenswerter Weise hat die Reformierte Landeskirche Aarau zusammen mit der Reformierten Kirchgemeinde Frick die finanziellen Aufwendungen zur Gründung des Chores übernommen.

Wagner in Frick ebenfalls leitet, eine unvergessliche Konzertreise nach Bolivien, wo sie gemeinsam mit dem Akademischen Chor Laredo in verschiedenen Städten mit der «Misa Pacha Mama» des bolivianischen

Komponisten Juan Arnez auftraten. Im November desselben Jahres sang der Chor Mendelssohns «Paulus» in Frick und in Basel zusammen mit dem Collegium Musicum Basel.

Kantorei der Stadtkirche AarauSiehe S. 26

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argovia philharmonic

In der Schweizer Orchesterlandschaft hat sich das argovia philharmonic durch seine einzigartige Struktur seinen eigenen Platz erspielt. Dank der projektbezogenen Arbeit bei gleichzeitig fester Besetzung hebt sich das argovia philharmonic von den ständigen Berufsorchestern ab. Es steht in seiner Struktur wie kein anderes Orchester für das Orchesterland Schweiz, das geprägt ist von einer Vielzahl an freischaffenden Orchestermusikern und projektorientiertem Arbeiten.Der 1963 als «Aargauer Symphonie Orchester» gegründete Klangkörper ist längst zu einem national etablierten Berufsorchester herangewachsen. Seit der Saison 2013/14 als argovia philharmonic agierend, prägt das Orchester nicht nur die eigene Heimat musikalisch mit einem breiten Repertoire. Neben den eigenen Konzertreihen gastiert das argovia philharmonic auch

regelmässig auswärts, unter anderem in der Tonhalle Zürich. Ebenfalls ist es Hausorchester bei der alle drei Jahre stattfindenden «Oper Schloss Hallwyl».Seit 2001 leitet der britische Dirigent Douglas Bostock das Orchester als Chefdirigent. Dank dieser fruchtbaren Zusammenarbeit und der daraus entstandenen hohen künstlerischen Qualität hat sich das argovia philharmonic erfolgreich einen festen Platz in der Schweizer Musiklandschaft erspielt.Mit der Beförderung von Christian Weidmann vom Geschäftsführer zum Intendanten per Saison 2015/16 erreicht das argovia philharmonic eine neue Stufe der Professionalität. Der Erfolg ist schon länger spürbar: die Abonnentenzahlen haben sich mehr als verdoppelt und die Konzerte sind regelmässig ausverkauft. Die Qualität und Vielfältigkeit der Solisten ist beachtlich. In der Künstlerliste des

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argovia philharmonic finden sich international bekannte Solisten ebenso wie herausragende Schweizer Künstler. Das Fördern junger Schweizer Nachwuchssolisten ist ein wichtiges Anlie-gen des Orchesters.Zum fünfzigsten Jubiläum des Orchesters 2013 erschien beim renommierten Label Musiques Suisses eine in der nationalen wie internationalen Presse viel gelobte CD mit Werken der Aargauer Komponisten Hermann Suter und Werner Wehrli. Seit 2013 arbeitet das argovia philharmonic ausserdem mit dem Label Coviello Classic zusammen. In einer Live-Serie sind mit «Swiss Aspects», «Silk Road» und «Fantastique» unterdessen drei CDs erschienen.Unter dem Musikvermittlungsprogramm «Perspektiven» führt das argovia philharmonic junge Menschen an die klassische Musik heran. Mit der ausserordentlichen «Serie Surprise» an aussergewöhnlichen Konzertorten wie den Sandsteinhöhlen Liebegg oder dem

Aufschluss Meyerstollen tief unter dem Aarauer Bahnhof gewinnt es neue, neugierige Besucher. Als innovatives Symphonieorchester begeistert es Besucherinnen und Besucher mit seinem reichen Repertoire und dem Bekenntnis zur Schweizer Musik.

www.argoviaphil.ch

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AUSSTELLUNG

Felix Mendelssohn Bartholdy: Der Rheinfall bei Schaf fhausen mit Hotel Weber, Aquarell über Bleistif t, datier t 27. Juni, 1847 (Kat. Nr. III 79)

Stadtmuseum Aarau

Samstag, 31.10.15 11.00–17.00 Uhr

Sonntag, 01.11.15 10.00–17.00 Uhr

Der Besuch der Mendelssohn-Ausstellung ist kostenlos. (Für die regulären Ausstellungen im Stadtmuseum gelten die üblichen Eintrittspreise. FestivalpassinhaberInnen haben während der Mendelssohntage freien Eintritt.)

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Mit einer Ausstellung zu den Lebensstationen Felix Mendelssohn Bartholdys und einem Film, der in der Gegenüberstellung von Mendelssohns Schweizer Aquarellen aus dem Jahr 1847 und Fotografien aus unseren Tagen das zeichnerische Talent des Komponisten in den Fokus rückt, bringt sich das Mendelssohn-Haus Leipzig bei dem Festival ein. Ergänzend werden durch die Mendelssohn Gesellschaft Schweiz

ausgewählte Zeichnungen Mendelssohns von seinen ersten drei Schweiz-Reisen im Stadtmuseum Aarau präsentiert. Die Ausstellung ist in dieser Form speziell für die Räumlichkeiten des neu erbauten und diesem April eröffneten Stadtmuseum Aarau zugeschnitten.

Von Leipzig nach Aarau

Das Mendelssohn-Haus befindet sich im Herzen der Stadt Leipzig. Es ist die letzte baulich erhalten gebliebene Privatadresse des Musikers und Komponisten.

Foto: Benjamin Ealovega

Felix Mendelssohn Bartholdy nach Carl Jäger, um 1870

Foto: Archiv Mendelssohn-Haus

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AARAU KLINGT!

Diverse Orte in Aarau

Samstag, 31.10.15 09.30–21.00 Uhr

Ein vielseitiges, farbiges Konzerttreiben an einzigartigen Orten in Aarau. Verschiedene Formationen, Laienmusiker, Musikstudenten und professionelle Musiker in unterschiedlichsten Kombinationen lassen Aarau den ganzen Tag im Zeichen von Felix Mendelssohn Bartholdy erklingen.

Alle Veranstaltungen sind öffentlich. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist mit wenigen Ausnahmen frei.

Das Trauzimmer im Stadtmuseum Aarau. Einer der zahlreichen Spielor te von «Aarau klingt!».

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Samstag, 31. Oktober 2015

09.30–10.00 Eröffnung «Aarau klingt!» mit Cappella Argovia & Festival-QuartettWerke von Pergolesi und Händel

Haus der Reformierten

10.00–10.30 Festival-Quartett mit Adrian Zinniker (Klarinette)W. A. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 für Klarinette und Streicher

Haus der Reformierten

10.00–10.15 AKSA-TrioProgramm nach Ansage

Aufschluss Meyerstollen

10.30–11.00 Cappella Argovia Lieder und Chöre aus verschiedenen Jahrhunderten

Stadtmuseum Aarau

10.30–18.00 1. Internationaler Mendelssohn-Orgelwettbewerb 2. Runde

Stadtkirche Aarau

10.45–11.00 AKSA-TrioProgramm nach Ansage

Aufschluss Meyerstollen

11.00 Konzert «Zwei Mal Vier» und AusstelungseröffnungEröffnungskonzert zur Ausstellung des Mendelssohn-Haus Leipzig im Stadtmuseum Aarau mit dem Leipziger Gewandhaus-Quartett und Stimmführern des argovia philharmonic.

Stadtmuseum Aarau

CHF 30.–

11.30–11.40 AKSA-TrioProgramm nach Ansage

Aufschluss Meyerstollen

12.15–13.15 Festival-Quartett mit Adrian Zinniker und der Cappella ArgoviaW. A. Mozart: Quintett A-Dur KV 581 für Klarinette und Streicher, Lieder aus verschiedenen Jahrhunderten

Aufschluss Meyerstollen

12.00 Trau Dich!Interessierte SängerInnen und InstrumentalistInnen proben mit StreicherInnen und dem Soloklarinettisten des argovia philharmonic. Das Resultat gibt es um 15.30 Uhr zu hören!

Stadtmuseum, Trauzimmer; KuK Saal 4

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12.30–13.30 Nachspeise! mit dem Boris Chnaider-TrioEin Programm rund um F. Mendelssohn Bartholdys «Dampfnudel- und Rahmstrudel-Trios».Konzertstücke für Klarinetten und Klavier

Golatti-Keller

13.30–14.00 Dampfnudeln mit Vanillesauceinkl. Kaffee für CHF 8.–

Cafeteria AltersheimGolatti

14.00–14.30 Gitarren-Trio GrenacherWerke von: Händel, Haydn, Schubert

Aufschluss Meyerstollen

15.00–15.15 Duo FricktalWerke von Bonfa, Monk, Gordon

Aufschluss Meyerstollen

15.00–15.30 Gitarren-Trio GrenacherWerke von: Händel, Haydn, Schubert

Haus der Reformierten

15.30–16.00 Abschlusskonzerte «Trau Dich!» Meyerstollen und KuK Saal 4

15.45–16.00 Duo FricktalWerke von: Bonfa, Monk, Gordon

Haus der Reformierten

16.00–16.30 Gitarren-Trio GrenacherWerke von: Mercury, Corea, Zenamon

Aufschluss Meyerstollen

16.45–17.00 Duo FricktalWerke von: Bonfa, Monk, Gordon

Aufschluss Meyerstollen

18.00 LiederabendKlaus Mertens Bass-Bariton | Volodymyr Lavrynenko KlavierWerke von: Bach, Haydn, Mozart, Schubert, Mendelssohn

KuK Saal 2

CHF 30.–

20.00 Lieder ohne Worte - Worte ohne Lieder?Eine spannende und bunte Collage zum Ausklang von «Aarau klingt!» aus Gehörtem und Unerhörtem.Ensemble Kalaidos Hochschule (Ltg. Daniel Studer), Miriam Terragni und Manuela Staudenmann Flöten, Volodymyr Lavrynenko Klavier, Francesco Negrini Klarinette, Adrian Zinniker Bassklarinette, Gitarren-Trio Grenacher, Duo FricktalModeration: Patti Basler Wortakrobarettistin

KiFF

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A Stadtmuseum Aarau Schlossplatz 23B Haus der Reformierten Stritengässli 10C Stadtkirche Kirchgasse 19D Kultur & Kongresshaus Schlossplatz 9E Golatti-Keller Golattenmattgasse 37

E Cafeteria Altersheim Golatti Golattenmattgasse 37F Aufschluss Meyerstollen Bahnhof Aarau, gegenüber Ticketschalter SBB

KiFF - Kultur in der Futterfabrik Tellistrasse 118, Aarau

Spielorte

Cappella ArgoviaAlem Burki, Dagma Burki, Emanuel Burki, Yohannes Burki, Fabio Hopstaken, Shirley Hopstaken, Christian StellaPaul Hurschler BassLeitung: Hubert Fuchs, Sergej Aprischkin

Festival-QuartettSimon Frey Violine, Martin Frey Violine,Claudia Siegrist Viola, Beate Roelcke Cello

AKSA-TrioGwendolyn Waber Akkordeon, Sarah Bless Violine, Josephine Reek Violine

Boris Chnaider-TrioMaximilian Schneider und Yuquing Huang Klarinetten, Boris Chnaider Klavier

Gitarren-Trio GrenacherLuana Grenacher, Seraina Grenacher, Elina Grenacher Gitarren

Duo FricktalLeo Giger Violine, Andreas Liebi Kontrabass

Mitwirkende

D

B C

E

F

Aarauer Altstadt

A

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1. INTERNATIONALER MENDELSSOHN- ORGELWETTBEWERB AARAU

Stadtkirche Aarau

Stadtkirche Aarau

Freitag, 30.10.15 08.00–18.00 Uhr 1. Runde

Samstag, 31.10.15 10.30–18.00 Uhr

20.00 Uhr

2. Runde

Verkündigung GewinnerIn und Preisverleihung

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Programm

1. RUNDE

J. S. Bach Je zwei repräsentative Choräle aus den sog. «18 Chorälen»

F. Mendelssohn Bartholdy Eines der beiden «Präludien & Fugen» nach freier Wahl

2. RUNDE

J. S. Bach Ein repräsentatives freies Werk («Toccata», «Phantasie» oder «Präludium & Fuge»)

R. Schumann Eine repräsentative Fuge aus den B-A-C-H-Fugen

F. Mendelssohn Bartholdy Eine Sonate nach freier Wahl aus Nr. 1, 4 oder 6

Wettbewerbsjury

Michael Radulescu (Juryvorsitz) WienSebastian Goll BaselBenjamin Righetti LausanneProf. Martin Schmeding Freiburg i. Br.Johannes Strobl Muri AG

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Nach der aufwendigen Teilrestaurierung und Wartung der grossen Orgel der Stadtkirche in Aarau nehme ich dieses als Anlass, einen Orgelwettbewerb international auszuschreiben.

Für den Juryvorsitz konnte ich Michael Radulescu aus Wien gewinnen. Er zählt zu den gefragtesten Juroren weltweit. Kennengelernt habe ich ihn als Dirigent im Rahmen der Bachakademien in Porrentruy. Des Weiteren freue ich mich, dass Johannes Strobl aus Muri, Prof. Martin Schmeling aus Freiburg i. Br., Benjamin Righetti aus Lausanne und Sebastian Goll aus Basel zugesagt haben, die Jury zu bilden.

Ganz besonders freue ich mich, dass sich 27 Organistinnen und Organisten aus Russland, Luxemburg, Belgien, Italien, Deutschland und der Schweiz für den Wettbewerb beworben haben.

Wieso ist der Orgelwettbewerb dem Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy gewidmet? Er bereiste zwar viermal die Schweiz und spielte in verschiedenen Städten die Orgeln, aber in Aarau machte er nie Station. Es gibt aber trotzdem eine Beziehung zwischen ihm und der Stadtkirche Aarau: Der ehemalige Pfarrer Abraham Emanuel Fröhlich studierte u.a. Theologie in Leipzig und lernte dort als Student den jungen Felix Mendelssohn Bartholdy kennen. Einige Jahre später, als er bereits

Stadtkirchenpfarrer in Aarau war, schrieb er Mendelssohn, der inzwischen Rektor der Musikhochschule Leipzig war, und bat ihn um eine Neukomposition des «Dies Irae» für das Gesangbuch «Auserlesene Psalmen und geistliche Lieder für die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Aargau» (1861). Diesen Choral lieferte der berühmte Komponist prompt und er wurde in zwei Druckausgaben veröffentlicht. Heute ist dieser Choral vergessen und wurde erst im Rahmen der Vorbereitung zu diesem Festival von der Musikwissenschaftlerin Cornelia Thierbach (Leipzig) wieder entdeckt.

Besonderer Dank gilt dem Hauptsponsor, der IBAarau, die den Wettbewerb mit grosser finanzieller Unterstützung möglich macht. Dem Carus-Verlag, der den Sonderpreis stiftet und dem Orchester argovia philharmonic, welches der Gewinnerin oder dem Gewinner einen gemeinsamen Auftritt anbietet.

Ich wünsche allen Teilnehmenden «Toi Toi Toi»!

Dieter Wagner Kantor an der Stadtkirche Aarau

EIN NEUER WETTBEWERB

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Die Jury

Michael Radulescu, Wien (Juryvorsitz)

Michael Radulescu wird 1943 in eine deutsch-rumänische Musikerfamilie geboren. 1956 nimmt er das Orgelstudium bei Victor Bickerich und 1957 das Kompositionsstudium beim prominenten Reger-Schüler Mihail Jora auf. Nach dem Besuch der Sommerakademien «Mozarteum» in Salzburg 1964 und 1965 und der Bekanntschaft Carl Orffs und Thrasybulos Georgiades’ setzt er seine Studien an der Akademie (heute Universität) für Musik und darstellende Kunst in Wien als Schüler Anton Heillers (Orgel) und Hans Swarowskys (Dirigieren) fort.

Seit seinem Debüt als Organist 1959 übt Radulescu eine rege Konzerttätigkeit als Organist und seit 1983 auch als Dirigent aus, die ihn seither durch Europa, Nordamerika, Australien, Japan und

Korea gebracht hat. Regelmässig hält Radulescu Gastvorträge und Meisterkurse in Europa und Übersee, deren Schwerpunkt die Interpretation und Deutung des Werkes J. S. Bachs in seinem Bezug zu unserer Gegenwart darstellt.

Von 1968 bis 2008 unterrichtete Radulescu Orgel an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Von 1971 bis 1990 leitete er den alljährlichen Orgel-Meisterkurs im Rahmen der Internationalen Meisterkurse im Fürstentum Liechtenstein und von 1977 bis 1987 betreute er die Internationale Süddeutsch- Österreichische Orgelakademie in Innsbruck. Seit 1990 leitet Radulescu die Internationale BACH-AKADEMIE in Porrentruy (CH). 2002, 2003 und 2004 leitete er dort auch das Projekt der Interpretation, Erarbeitung und der vielbeachteten öffentlichen Aufführung von Beethovens Symphonien auf historischen Instrumenten.

Seit 1970 ist Radulescu als Juror bei internationalen Orgel- und Kompositions-Wettbewerben sowie als Herausgeber alter und ältester Orgelmusik tätig. 1999 erschien im Druck die von ihm ergänzte und herausgegebene, unvollständig überlieferte Ratswahlkantate BWV 193 «Ihr Tore zu Zion» von J. S. Bach.

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Als Komponist wurde Radulescu anfangs entscheidend durch die frühe Auseinandersetzung mit der Musik Hindemiths und Weberns geprägt und erhielt anschliessend entscheidende Impulse durch die Kompositionen Schönbergs, Boulez’ und Ligetis sowie durch die Klangwelt mittelalterlicher Musik, der Werke Olivier Messiaens und Carl Orffs.

Das kompositorische Schaffen Michael Radulescus umfasst Chorwerke, Orgelmusik, Werke für Gesang und Orgel, für Chor und Orchester, Orchester- und Ensemble-Musik und fand Annerkennung durch Kompositionsaufträge bedeutender Ensembles sowie durch zahlreiche Preisverleihungen und Auszeichnungen.Die Werke Michael Radulescus sowie die von ihm besorgten Ausgaben sind im Musikverlag Ludwig Doblinger, Wien/München erschienen.

Compact-Disc-Einspielungen Radulescus von Werken Bachs und Georg Muffats wie auch eigener Werke liegen vor.Im Februar 2004 schloss Michael Radulescu für die Stiftung Axiane in Porrentruy die ohne jede technische Manipulation realisierte Einspielung des gesamten Orgelwerks von J. S. Bach auf der berühmten Orgel von Jürgen Ahrend (nach Gottfried Silbermann) in der ehemaligen Jesuitenkirche zu Porrentruy ab.

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Sebastian Goll studierte Gesang bei Hildemarie Keim (Stuttgart), bei Kurt Widmer (Basel) und bei Bodil Gümoes (Kopenhagen) sowie Sprecherziehung und Dirigieren. Sein künstlerisches Aufbaustudium für Gesang absolvierte er an der Schola Cantorum Basiliensis; später fügte er das Studium der kirchenmusikalischen Fächer an der Zürcher Hochschule der Künste an, welches er mit Auszeichnung abschloss.

Des Weiteren besuchte er Meisterkurse bei Margreet Honig, Roland Hermann und René Jacobs. Sebastian Goll unterrichtet Gesang an der Schola Cantorum Basiliensis sowie an der Musikhochschule Basel. Ausserdem ist er Dozent für Gesangsmethodik und -didaktik.

Seine Ausbildung zum Dirigenten vervollkommnete Sebastian Goll durch Studien bei Hans Michael Beuerle, Sylvain Cambreling, Eric Ericson, Christian Kluttig, Helmuth Rilling und Wolfgang Schäfer. Durch den engen Kontakt zur Schola Cantorum Basiliensis hat Sebastian Goll die historisch informierte Aufführungspraxis zur Grundlage seiner dirigentischen Tätigkeit gemacht.

Von 2002-2011 war Sebastian Goll Dirigent des preisgekrönten Frauenstimmenensembles «Voices» der Musikschule Münchenstein.

Neben den «Basler Vokalsolisten», einem professionellen Vokalensemble, leitet Sebastian Goll den Konzertchor «Studienchor Leimental» sowie seit 2009 die Kantorei St. Peter in Zürich.

Sebastian Goll, Basel

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«Dreissigjährig, hochbegabt, erfinderisch» (Le Temps), «Einer der brillantesten Organisten seiner Generation» (Revue musicale de Suisse romande), «Ein ungeheuer begabter Interpret» (Diapason), Benjamin Righetti ist Titularor-ganist der Kirche Saint-François und Dozent am Konservatorium und an der Musikhochschule von Lausanne.

Geboren 1982 in der Schweiz, hat er sich leidenschaftlich allen Tasteninstrumenten verschrieben: Klavier, Orgel, Cembalo, Clavichord und Hammerklavier. Ein schwer einzuordnender Instrumentalist oder eben ein wahrhafter Organist? Es ist auf jeden Fall die Orgel, mit der er die renommiertesten Preise gewann (Concours Suisse de l’orgue, Bruges, Tokyo-Musashino, Freiberg, Chartres und Paris) und auf der er bereits über 400 Konzerte in aller Welt gespielt hat.

Seine CD-Einspielungen der Triosonaten von Johann Sebastian Bach, von seiner Transkription der Klaviersonate Franz Liszts und von Chorälen von César Franck und Johannes Brahms wurden von der internationalen Kritik mit Preisen ausgezeichnet.

Benjamin Righetti, Lausanne

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Prof. Martin Schmeding, Freiburg i. Br.

Martin Schmeding, geboren 1975 in Minden/Westfalen, studierte in Hannover, Amsterdam und Düsseldorf Kirchenmusik, Musikerziehung, Blockflöte und Orgel, Dirigieren, Cembalo und Musiktheorie. Zu seinen Lehrern zählen u.a. Ulrich Bremsteller, Lajos Rovatkay, Dr. Hans van Nieuwkoop, Jacques van Oortmerssen und Jean Boyer.

Nach acht 1. Preisen beim Bundeswettbewerb «Jugend musiziert» wurde er Preisträger u.a. beim Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerb Berlin, Pachelbel-Wettbewerb Nürnberg und Ritter-Wettbewerb Magdeburg. 1999 war er Finalist des ARD-Wettbewerbs München. Weitere Preise folgten: 1999 der Niedersächsische Kulturförderpreis, 2009 der Preis der deutschen Schallplattenkritik, 2010 der «Echo Klassik» als Instrumentalist des Jahres.

Von 1997 bis 1999 war er Kantor und Organist der Nazareth-Kirche Hannover. Danach wirkte er an zwei der bedeutend- sten kirchenmusikalischen Stätten in Deutschland: 1999 wurde er als Nach- folger von KMD Prof. Oskar Gottlieb Blarr Kantor und Organist an der Neander- kirche, Düsseldorf. Von 2002 bis 2004 hatte Martin Schmeding das Amt des Dresdner Kreuzorganisten mit einer über 700-jährigen Tradition inne. Seit Herbst 2012 ist er Titularorganist der Freiburger Ludwigskirche und Leiter des «Herdermer Vokalensembles».

Nach Lehraufträgen in Hannover, Leipzig, Weimar und Dresden ist er seit Herbst 2004 Professor für Orgel an der Hoch- schule für Musik Freiburg als Nachfolger von Prof. Zsigmond Szathmáry und leitet das Institut für Kirchenmusik der Hoch- schule, das auf seine Initiative hin im Oktober 2012 gegründet wurde.

Zahlreiche Aufnahmen für Fernsehen, Rundfunk und CD liegen vor (u.a. das Gesamtwerk für Orgel von J. Brahms, F. Mendelssohn Bartholdy und F. Schmidt). Daneben ergänzen Noteneditionen und Publikationen in Büchern und Fachzeitschriften, Konzerte als Solist, Kammermusiker und mit Orchester im In- und Ausland und bei renommierten Festivals, das Unterrichten bei nationalen und internationalen Meisterkursen und die Tätigkeit als Wettbewerbsjuror, Dirigent und Komponist sein künstlerisches Profil.

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Johannes Strobl, Muri

Johannes Strobl, geboren in Villach, ist Absolvent der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst «Mozarteum» Salzburg, wo er in der Klasse von Heribert Metzger Kirchenmusik-A-Diplom sowie Lehr- und Konzertdiplom im Fach Orgel mit Auszeichnung erwarb. An der Paris-Lodron-Universität Salzburg studierte er Musikwissenschaft und Romanistik. Von 1995 bis 2000 folgte ein umfassendes Studium der Alten Musik an der Schola Cantorum Basiliensis bei Jean-Claude Zehnder (Orgel), Jörg-Andreas Bötticher (Cembalo), Jesper Bøje Christensen (Generalbass) und Rudolf Lutz (Improvisation).Johannes Strobl ist Preisträger des Paul-Hofhaimer-Wettbewerbs 1998 in Innsbruck. Seine Konzerttätigkeit als Solist und Ensemblemusiker führte ihn durch viele Länder Europas bis nach

Israel und Japan, in die USA, nach Brasilien und Argentinien.Seit 2001 arbeitet Johannes Strobl als Organist an der Klosterkirche Muri im Aargau, deren bedeutende historische Orgelanlage weit über die Schweiz hinaus bekannt ist. Unter seiner künstlerischen Leitung findet jeden Sommer die Konzertreihe «Musik in der Klosterkirche Muri» statt.

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KIRCHENMUSIK-SYMPOSIUM

Das Haus der Reformier ten, Sitz der Reformier ten Landeskirche Aargau

Diverse Orte in Aarau

Freitag, 30.10.15 ab 16.00 Uhr

Samstag, 31.10.15 ab 08.30 Uhr

Im Rahmen der 1. Mendelssohntage Aarau findet ein Kirchenmusik-Symposium unter der Schirmherrschaft der Reformierten Landeskirche Aargau und der Römisch-Katholischen Kirche im Aargau statt.

Für die Teilnahme am Symposium ist eine Anmeldung bis 16.10.2015 erforderlich.

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Programm

Der Schwerpunkt des Kirchenmusik-Symposiums am Freitag liegt auf der Chorleitung mit einem Vortrag von Markus Utz. Für Felix Mendelssohn Bartholdy war Bach der grösste Komponist überhaupt. Ihn galt es zu studieren und ihm nachzueifern. Michael Radulescu wird mit einem Vortrag über Bachs «Orgelbüchlein» den Schwerpunkt am Samstagmorgen auf die Orgel legen. Cornelia Thierbach konnte zum Thema «Mendelssohn als Organist und Mendelssohn und die Orgeln in der Schweiz» gewonnen werden.

Freitag, 30. Oktober 2015

16.00–19.30 NotenmarktCarus-Verlag, RKV- und SKGB-Verlag, Strube-Verlag

Haus der Reformierten

16.30 Begrüssung / Input Chorleitung Markus Utz Professor für Dirigieren und Chorleitung

Haus der Reformierten

18.00 Besuch Vorprobe Konzert TÖLZER KNABENCHOR Stadtkirche Aarau

20.00 EröffnungskonzertTÖLZER KNABENCHOR

Stadtkirche Aarau

KIRCHENMUSIK-SYMPOSIUMfür Chorleiterinnen und Chorleiter sowie Organistinnen und Organisten

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Samstag, 31. Oktober 2015

09.00 «Orgelbüchlein»-Vortrag Michael Radulescu, Wien

Stadtkirche Aarau

10.00–17.00 NotenmarktCarus-Verlag, RKV- und SKGB-Verlag, Strube-Verlag

Haus der Reformierten

11.00 Ausstellungseröffnung und Konzert «Zwei Mal Vier»Jürgen Ernst Direktor Mendelssohn-Haus Leipzig | Thomas Wach Urenkel Felix Mendelssohns | Gewand-haus-Quartett | Stimmführer argovia philharmonic

Stadtmuseum Aarau

12.30 Ausstellung «Bim bam Wum - Glockengeschichte(n)»Führung mit den beiden Kuratorinnen Sibylle Ehris-mann und Verena Naegele

Forum am Schlossplatz

14.00 Vortrag «Mendelssohn als Organist» Cornelia Thierbach Leiterin Museum Mendelssohn-Haus Leipzig

Haus der Reformierten

15.30–18.00 Besuch des 1. Internationalen Mendelssohn-Orgelwettbewerbs

Stadtkirche Aarau

18.00 LiederabendKlaus Mertens Bass-Bariton | Volodymyr Lavrynenko KlavierWerke von: Bach, Haydn, Mozart, Schubert, Mendelssohn

KuK Saal 2

20.00 Verkündigung GewinnerIn und Preisverleihung Orgelwettbewerb

Stadtkirche Aarau

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Markus Utz war von 2001 bis 2008 Bezirkskantor und Musikdirektor amKonstanzer Münster. Er wirkt dort noch als Münsterorganist. Seit 2007 ist er Professor für Dirigieren und Chorleitung an der Zürcher Hochschule der Künste.Neben Wettbewerbserfolgen als Organist war er als Dirigent Stipendiat der Scandinavian Bach Academy, des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und Finalist beim «Eric Ericson Award». Markus Utz ist einer der erfolgreichen jungen deutschen Chordirigenten und Leiter des «ensemble cantissimo», mit dem er sich mit besonde-ren Programmen, zahlreichen Rundfunk-Produktionen und hoch gelobten CD-Einspielungen einen hervorragenden Namen im In- und Ausland gemacht hat.

Prof. Markus Utz Cornelia Thierbach

Cornelia Thierbach studierte Musik-, Theater- sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft an den Universitäten Leipzig und Wien. Von 1998 bis 2005 wirkte sie bei der Herausgabe sämtlicher Briefe Felix Mendelssohn Bartholdys mit, einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt der Universität Leipzig. 2005 wurde sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Mendelssohn-Haus Leipzig engagiert, dessen Museum sie seit Herbst 2012 leitet.

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ZUSAMMEN SIND WIR STÄRKER!

Schule für GestaltungDie Gestaltung des Plakats für die Mendelssohntage Aarau entstand in Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung Aarau. In einem Studienmodul wurden die Studierenden bezüglich der Inhalte und Anforderungen eines Kulturplakates geschult, und als Abschluss fand ein schulinterner Wettbewerb statt. Das prämierte Plakat von Ina Amenda wird von den Mendelssohntagen für seine Kommunikation verwendet.

Kalaidos MusikhochschuleDie in Aarau domizilierte Musikhochschule ist gleich dreifach an den Mendelssohntagen vertreten: In Zusammenarbeit mit den Mendelssohntagen und dem argovia philharmonic wurden drei Studienmodule angeboten: Chorpraktikum, Orchesterpraktikum im Rahmen des Schlusskonzertes Elias und Improvisationskurs mit Abschlusskonzert innerhalb «Aarau klingt!» im KiFF.

Stadtmuseum AarauNachdem das argovia philharmonic schon mehrfach Kammerkonzerte im Aufschluss Meyerstollen, der auch zum Stadtmuseum Aarau gehört, durchführen durfte, hat sich eine intensivere Zusammenarbeit für die Mendelssohntage angeboten. Und so findet nicht nur die Ausstellung des Mendelssohn-Hauses Leipzig im Stadtmuseum statt, sondern das kürzlich neu eröffnete Museum ist auch Hotspot und Info-Point des Festivals.

Aargauischer MusikwettbewerbEs ist uns eine besondere Freude, dass junge Sängerinnen und Sänger der Cappella Argovia und Instrumentalisten, die an diesem noch jungen, aber für den musikalischen Nachwuchs des Kantons Aargau unverzichtbaren Wettbewerb Preise gewonnen haben, ihr Können im Rahmen von «Aarau klingt!» zeigen.

Aarauer Kammermusik-SpielsalonRegelmässig veranstalten das ARION-Quartett und Wilhelm Geigenbau

Die Mendelssohntage Aarau sind nicht nur eine Koproduktion des argovia philharmonic und der Reformierten Landeskirche Aargau, der Reformierten Kirchgemeinde Aarau und der Reformierten Kirchgemeinde Frick, sondern auch eine Zusammenarbeit mit zahlreichen kulturellen Institutionen aus Aarau. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Mendelssohn-Haus Leipzig und der Mendelssohn Gesellschaft Schweiz ermöglicht die einzigartige Ausstellung im Stadtmuseum Aarau. Wir danken allen Beteiligten ganz herzlich für ihren ausserordentlichen Einsatz für die 1. Mendelssohntage Aarau!

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den «Aarauer Kammermusik-Spielsalon». Gemeinsam mit interessierten Musikerinnen und Musikern aus allen Bereichen werden grosse Kammermusikwerke erarbeitet und aufge-führt. Auf der Bühne von «Aarau klingt!» zeigt sich das Festival-Quartett als virtuoser Vertreter dieses Anlasses.

IMPRESSUMHerausgeber Mendelssohntage Aarau, c/o argovia philharmonic Entfelderstrasse 9, 5001 Aarau, Tel. 062 834 70 00, [email protected], www.mendelssohntage.chRedaktion Isabel Kriszun, Christian Weidmann, Dieter WagnerGestaltung Titelseite Ina AmendaDruck SuterKeller Druck AG, Oberentfelden, www.suterkeller.chAuflage 1000 Exemplare

2. Mendelssohntage Aarau 2016 vom 3.–6. November 2016

VORSCHAU

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ALLGEMEINE INFORMATIONEN

30.10.15 | 20 Uhr – Eröffnungskonzert01.11.15 | 17 Uhr – Schlusskonzert

CHF 50.–/30.–/15.– (nummerierte Plätze)

KONZERTTICKETS

31.10.15 | 11 Uhr – «Zwei mal Vier»31.10.15 | 18 Uhr – Liederabend01.11.15 | 12 Uhr – Lunchtime-Konzert

CHF 30.– (unnummerierte Plätze)

Einzelkarten Festivalpass

Der Festivalpass berechtigt zum freien Eintritt zu allen Veranstaltungen sowie zu den regulären Ausstellungen des Stadtmuseum Aarau während der Mendelssohntage. Für das Eröffnungs- und Schlusskonzert werden den FestivalpassinhaberInnen nummerierte Plätze in der gebuchten Kategorie zugewiesen. Für die drei Kammermusikkonzerte können gegen Vorweisen des Festivalpasses an folgenden Stellen kostenlos unnummerierte Platzkarten bezogen werden: - beim Eröffnungskonzert (ab 1 Stunde vor Konzertbeginn in der Stadtkirche Aarau)- beim Festival-Hotspot (Samstag, 31.10. und Sonntag, 01.11. jeweils von 10 - 17 Uhr) - ab 1 Stunde vor Beginn des jeweiligen Konzertes an der Tages-/Abendkasse nach Verfügbarkeit. Der Festivalpass kann ausschliesslich über [email protected] oder Tel. 062 834 70 00 gebucht werden.

1. Kategorie CHF 120.–2. Kategorie CHF 100.–

Alle weiteren Veranstaltungen sind kostenlos und frei zugänglich.

Vorverkaufsstellen

Mendelssohntage Aarau c/o argovia philharmonic, www.mendelssohntage.ch [email protected], Tel. 062 834 70 00aarau info, Metzgergasse 3, 5000 Aarau, Tel. 062 834 10 34Verkaufsstellen AAR bahn + bus

Tages-/Abendkasse

Jeweils ab 1 Stunde vor Konzertbeginn.

Am Festival-Hotspot im Stadtmuseum erhalten Sie Informationen zu allen Veranstaltungen und können zudem Karten für alle Konzerte erwerben.

31.10.15 | 10 –17 Uhr01.11.15 | 10 –17 Uhr

Stadtmuseum Aarau

FESTIVAL-HOTSPOT – INFOPOINT

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ORTE

Aufschluss MeyerstollenBahnhof Aarau, gegenüber Ticketschalter SBB

Haus der ReformiertenStritengässli 10

Golatti-Keller und Cafeteria Altersheim GolattiGolattenmattgasse 37

Kultur & Kongresshaus AarauSchlossplatz 9

KiFF - Kultur in der FutterfabrikTell istrasse 118

Stadtkirche AarauKirchgasse 19

Stadtmuseum AarauSchlossplatz 23

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SPONSOREN UND PARTNERHerzlichen Dank !

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