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Die Tage w
erden länger, die Sonne scheint w
ieder öfter, und auf einm
al ist es zu se-hen: Schm
utzige Fenster-scheiben, Staub auf den
Möbeln – und w
oher komm
t eigentlich all dieser K
ram, der in der W
ohnung he-rum
liegt? Höchste Z
eit für einen gründ-lichen Frühjahrsputz! D
abei geht es nicht nur um
Sauberkeit. Das A
ufräumen ist
viel wichtiger, denn dam
it schafft man
System und Struktur – und es gelingt im
besten Fall zu verhindern, dass w
ieder neue U
nordnung entsteht. Aber w
o an-fangen?
Entrümpeln m
acht glücklich R
atgeber zum A
ufräumen finden sich in
jeder Buchhandlung gleich regalweise.
Ein Dauerbestseller zum
Thema ist W
er-ner Tiki K
üstenmachers „Sim
plify Your Life“ von 2001. D
er Pfarrer, Autor und
Karikaturist erklärt darin anhand der so-
genannten Lebenspyramide den Zusam
-m
enhang aller Lebensbereiche: Unten be-
finden sich all die Dinge, die w
ir besit-zen, in den darüberliegenden Schichten dann unsere Finanzen, unsere Z
eit, un-sere G
esundheit, unsere persönlichen Be-ziehungen, unsere Partnerschaft und an der Spitze unser Ich. Positive V
erände-
AUSM
ISTEN U
ND
AUFRÄU
MEN
Mal w
ieder gründlich klar Schiff machen kann Spaß
bringen und befreiend wirken – w
enn man w
eiß, wie es geht. M
it einigen Tipps wird
die Wohnung w
ieder zu einem schönen Zuhause.
rungen in einem Bereich w
irken sich po-sitiv auf die anderen Bereiche aus. So w
ird deutlich, dass Ausm
isten nicht nur der W
ohnung guttut, sondern auch den w
eiteren Lebensbereichen – sei es, dass durch eine aufgeräum
te Wohnung m
ehr Z
eit für die Familie bleibt oder dass
durch das Ordnen der Finanzen m
ehr G
eld für die Gesundheit übrig ist.
Einen konkreten Leitfaden zum
Aufräum
en bietet etwa die „K
onmari-
Methode“ der japanischen O
rdnungs-
SAUBER M
ARSCH
! Ist erst einm
al aufgeräumt, m
acht das Putzen richtig Spaß
KA
NN
DA
S WEG
? A
lte Möbel lassen sich oft
noch zu Geld m
achen
Frühjahrsputz!
„Eine Frischekur für die W
ohnung führt zu innerer Zufriedenheit.“
Conni K
öpp, A
utorin und Wohnberaterin
WISSEN
WISSEN
52VERM
ÖGENSBERATER53
VERMÖGENSBERATER
Die Tage w
erden länger, die Sonne scheint w
ieder öfter, und auf einm
al ist es zu se-hen: Schm
utzige Fenster-scheiben, Staub auf den
Möbeln – und w
oher komm
t eigentlich all dieser K
ram, der in der W
ohnung he-rum
liegt? Höchste Z
eit für einen gründ-lichen Frühjahrsputz! D
abei geht es nicht nur um
Sauberkeit. Das A
ufräumen ist
viel wichtiger, denn dam
it schafft man
System und Struktur – und es gelingt im
besten Fall zu verhindern, dass w
ieder neue U
nordnung entsteht. Aber w
o an-fangen?
Entrümpeln m
acht glücklich R
atgeber zum A
ufräumen finden sich in
jeder Buchhandlung gleich regalweise.
Ein Dauerbestseller zum
Thema ist W
er-ner Tiki K
üstenmachers „Sim
plify Your Life“ von 2001. D
er Pfarrer, Autor und
Karikaturist erklärt darin anhand der so-
genannten Lebenspyramide den Zusam
-m
enhang aller Lebensbereiche: Unten be-
finden sich all die Dinge, die w
ir besit-zen, in den darüberliegenden Schichten dann unsere Finanzen, unsere Z
eit, un-sere G
esundheit, unsere persönlichen Be-ziehungen, unsere Partnerschaft und an der Spitze unser Ich. Positive V
erände-
AUSM
ISTEN U
ND
AUFRÄU
MEN
Mal w
ieder gründlich klar Schiff machen kann Spaß
bringen und befreiend wirken – w
enn man w
eiß, wie es geht. M
it einigen Tipps wird
die Wohnung w
ieder zu einem schönen Zuhause.
rungen in einem Bereich w
irken sich po-sitiv auf die anderen Bereiche aus. So w
ird deutlich, dass Ausm
isten nicht nur der W
ohnung guttut, sondern auch den w
eiteren Lebensbereichen – sei es, dass durch eine aufgeräum
te Wohnung m
ehr Z
eit für die Familie bleibt oder dass
durch das Ordnen der Finanzen m
ehr G
eld für die Gesundheit übrig ist.
Einen konkreten Leitfaden zum
Aufräum
en bietet etwa die „K
onmari-
Methode“ der japanischen O
rdnungs-
SAUBER M
ARSCH
! Ist erst einm
al aufgeräumt, m
acht das Putzen richtig Spaß
KA
NN
DA
S WEG
? A
lte Möbel lassen sich oft
noch zu Geld m
achen
Frühjahrsputz!
„Eine Frischekur für die W
ohnung führt zu innerer Zufriedenheit.“
Conni K
öpp, A
utorin und Wohnberaterin
WISSEN
WISSEN
52VERM
ÖGENSBERATER53
VERMÖGENSBERATER
beraterin und internationalen Bestsel-lerautorin M
arie Kondo. Ihre drei zent-
ralen Regeln:
1. Ausm
isten nach Kategorien: N
ehmen
Sie sich zuerst die Bücher vor, dann alle K
leidungsstücke und so weiter. U
nd fan-gen Sie m
it den Gegenständen an, die
Ihnen emotional am
wenigsten bedeuten.
2. Nehm
en Sie jeden Gegenstand m
indes-tens einm
al in die Hand: D
ann fragen Sie sich: „M
acht er mich glücklich?“, „Brau-
che ich ihn wirklich in m
einem Leben?“.
Wer zw
eifelt, hat schon die Entscheidung getroffen: ab in die M
üllkiste!3. Alles hat seinen festen Platz: D
as hilft dabei, weiter
Ordnung zu halten. A
n diesem
Platz müssen die
entsprechenden Gegen-
stände dann ordentlich verstaut w
erden.
Wie entrüm
pelt man am
besten?C
onni Köpp: Entrüm
peln beginnt im
Kopf. Fragen Sie sich: „W
as bin ich von dem
, was um
mich ist, w
o-ran hängt m
ein Herz w
irklich?“ U
nd dann: fort mit H
albherzigkei-ten. K
eine Kom
promisse m
ehr – denn Sie sind auch keiner!
Und w
ie hält man die O
rdnung?C
onni Köpp: D
a es vor allem um
s Loslassen geht, sparen w
ir Zeit und
Nerven, w
enn wir w
ieder über die D
inge herrschen und nicht anders-herum
. Wer begriffen hat, dass es
weniger um
s Haben, sondern um
s Sein geht, hält leichter O
rdnung.
Wie begleiten Sie A
ufräumw
illige?C
onni Köpp: Ich biete sow
ohl Be-ratung vor O
rt als auch per Telefon – dann schickt m
ir der Kunde Fotos
per Mail. W
er richtig loslegen will,
kann einen Powertag buchen, dann
schaffen wir gem
einsam in sechs
Stunden ein neues Zuhause. w
ww
.wohnkosm
etik.de
WIED
ER FREIHEIT
GEW
INN
EN„W
ohnkosmetikerin“ Conni
Köpp über das Aufräumen
im Innen und Außen.
CON
NI KÖ
PP bietet H
ilfe und Begleitung für alle, die m
al richtig ausm
isten wollen
wie m
an Struktur schafft, dem w
ird es auch später leichterfallen, seine W
oh-nung in O
rdnung zu halten. Wem
aller-dings im
mer hinterhergeräum
t wird, der
gewöhnt sich auch daran.“
Wohin m
it dem A
ussortierten? Ist das Entrüm
peln geschafft, stellt sich die Frage, w
as mit all den D
ingen nun passieren soll. V
ieles ist zu schade zum
Wegw
erfen, rumstehen soll es aber auch
nicht mehr. A
uf Online-M
arktplätzen w
ie etwa Ebay lässt sich m
it ihnen mit
wenig A
ufwand noch etw
as Geld verdie-
nen. Wer G
utes tun möchte, kann an so-
ziale Einrichtungen spenden. Auch Tau-
schen ist eine Option. D
afür gibt es on-line m
ittlerweile einige Börsen, auf
denen Anbieter und Suchende zusam
-m
enfinden können. Wichtig ist aller-
dings: die Entsorgung gleich in Angriff
nehmen, alle aussortierten D
inge an ei-nem
Ort verstauen. A
m besten sollten sie
im Z
weifelsfalle gleich w
eggeworfen
werden, bevor neue U
nordnung entsteht.
Putzen wie ein Profi
Ist die Wohnung einm
al richtig ausge-m
istet, macht das Putzen um
so mehr
Spaß! Wie es zudem
auch noch schnell geht, w
eiß Yvonne W
illicks, WD
R-
Haushaltsexpertin: G
eputzt werden soll-
te imm
er nach System, ein R
aum nach
dem anderen. G
enerell gilt: erst staubwi-
schen, dann saugen, dann feucht wi-
schen, imm
er von oben nach unten – erst die Lam
pen und dann den Couchtisch –
und von hinten nach vorne – erst die Fensterbank, am
Schluss den Türrahmen.
Und es braucht keine A
rmada teurer
Putzmittel: M
it einfachem N
eutralreini-ger und Spülm
ittel für Böden und Flä-chen sow
ie Zitronensäure oder Essig ge-
gen Kalk w
ird alles blitzblank – und w
enn die Sonne scheint, glänzt die gan-ze W
ohnung!
Generell sollte sich jeder einen gründli-
chen Überblick über die D
inge verschaf-fen, die er hat. „A
us einer vollen Schub-lade nur die Sachen herauszufischen, die m
an wegw
erfen will, ist ineffektiv. Bes-
ser, Sie leeren die Schublade komplett auf
dem Boden aus und sortieren dann alles
einmal durch“, erklärt die auch aus dem
Fernsehen bekannte H
amburger „W
ohn-kosm
etikerin“ Conni K
öpp, die schon zahlreichen M
enschen zu einem ordent-
lichen Zuhause und dadurch m
ehr per-sönlicher Freiheit verholfen hat (siehe
Interview links). O
rdnungsex-pertin A
nett Klose aus
Herrsching am
Am
mer-
see hat noch einen be-sonderen Tipp für Fa-m
ilien: „Gut ist, w
enn die K
inder mithelfen,
denn wer früh lernt,
WA
S IST WO
? Mit durchdachten
Ordnungssystem
en braucht niem
and mehr lange zu suchen
OPTIM
IEREN SIE
VERSICHERU
NG
EN
UN
D FIN
AN
ZENPapiere sortieren kann sich lohnen und schafft Ü
berblick über Geld-
anlagen und Versicherungen. Am
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in mit Ihrem
Vermögens-
berater, und nehmen Sie die folgen-
den Fragen mit:
? Betriebliche A
ltersversorgungH
abe ich die staatlichen Förder-m
öglichkeiten ausgeschöpft?
? PrivathaftpflichtversicherungIst der U
mfang m
einer Versicherung noch ausreichend?
? Riester-RenteSollte ich den Sparbeitrag aufstocken?
? BasisrenteW
elche Steuervorteile kann ich erzielen?
? K
rankenversicherungReichen die Leistungen der Zusatzpolice?
? K
fz-VersicherungD
eckt meine Versicherung alle
wichtigen Eventualitäten ab?
? D
epotK
ann ich mein G
eld besser anlegen?
? BaufinanzierungW
ie kann ich von den aktuell günstigen Zinsen langfristig profitieren?
? PrivatkreditSoll ich einen Raten kredit zum
U
mschulden einsetzen?
? K
ontoStehen m
eine Kontokosten noch im
richtigen Verhältnis zum
Leistungsangebot?
Nicht
nur in derW
ohnung klar Schiff m
achen!
WISSEN
WISSEN
54VERM
ÖGENSBERATER55
VERMÖGENSBERATER
beraterin und internationalen Bestsel-lerautorin M
arie Kondo. Ihre drei zent-
ralen Regeln:
1. Ausm
isten nach Kategorien: N
ehmen
Sie sich zuerst die Bücher vor, dann alle K
leidungsstücke und so weiter. U
nd fan-gen Sie m
it den Gegenständen an, die
Ihnen emotional am
wenigsten bedeuten.
2. Nehm
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acht er mich glücklich?“, „Brau-
che ich ihn wirklich in m
einem Leben?“.
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üllkiste!3. Alles hat seinen festen Platz: D
as hilft dabei, weiter
Ordnung zu halten. A
n diesem
Platz müssen die
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stände dann ordentlich verstaut w
erden.
Wie entrüm
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besten?C
onni Köpp: Entrüm
peln beginnt im
Kopf. Fragen Sie sich: „W
as bin ich von dem
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o-ran hängt m
ein Herz w
irklich?“ U
nd dann: fort mit H
albherzigkei-ten. K
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promisse m
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Und w
ie hält man die O
rdnung?C
onni Köpp: D
a es vor allem um
s Loslassen geht, sparen w
ir Zeit und
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enn wir w
ieder über die D
inge herrschen und nicht anders-herum
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s Haben, sondern um
s Sein geht, hält leichter O
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Wie begleiten Sie A
ufräumw
illige?C
onni Köpp: Ich biete sow
ohl Be-ratung vor O
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ir der Kunde Fotos
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einsam in sechs
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ER FREIHEIT
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ohnkosmetikerin“ Conni
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NI KÖ
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ilfe und Begleitung für alle, die m
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rdnung zu halten. Wem
aller-dings im
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gewöhnt sich auch daran.“
Wohin m
it dem A
ussortierten? Ist das Entrüm
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as mit all den D
ingen nun passieren soll. V
ieles ist zu schade zum
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erfen, rumstehen soll es aber auch
nicht mehr. A
uf Online-M
arktplätzen w
ie etwa Ebay lässt sich m
it ihnen mit
wenig A
ufwand noch etw
as Geld verdie-
nen. Wer G
utes tun möchte, kann an so-
ziale Einrichtungen spenden. Auch Tau-
schen ist eine Option. D
afür gibt es on-line m
ittlerweile einige Börsen, auf
denen Anbieter und Suchende zusam
-m
enfinden können. Wichtig ist aller-
dings: die Entsorgung gleich in Angriff
nehmen, alle aussortierten D
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Ort verstauen. A
m besten sollten sie
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weifelsfalle gleich w
eggeworfen
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nordnung entsteht.
Putzen wie ein Profi
Ist die Wohnung einm
al richtig ausge-m
istet, macht das Putzen um
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Spaß! Wie es zudem
auch noch schnell geht, w
eiß Yvonne W
illicks, WD
R-
Haushaltsexpertin: G
eputzt werden soll-
te imm
er nach System, ein R
aum nach
dem anderen. G
enerell gilt: erst staubwi-
schen, dann saugen, dann feucht wi-
schen, imm
er von oben nach unten – erst die Lam
pen und dann den Couchtisch –
und von hinten nach vorne – erst die Fensterbank, am
Schluss den Türrahmen.
Und es braucht keine A
rmada teurer
Putzmittel: M
it einfachem N
eutralreini-ger und Spülm
ittel für Böden und Flä-chen sow
ie Zitronensäure oder Essig ge-
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enn die Sonne scheint, glänzt die gan-ze W
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Generell sollte sich jeder einen gründli-
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rdnungsex-pertin A
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anlagen und Versicherungen. Am
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WISSEN
WISSEN
54VERM
ÖGENSBERATER55
VERMÖGENSBERATER
FRÜH
LING
STREND
S für W
ohnfreunde, Technikfans und A
bnehmw
illige
Schön, praktisch,überraschend!
Mustergültig!
Edle Fliesen aus Marokko oder Portugal verschönern jedes
Bad, jede Küche und jeden Fußboden. Aber sie sind viel zu
teuer? Und schw
er zu verlegen? Nicht, w
enn man clever ist
und bei Creatisto bestellt. Die täuschend echt aussehenden
Fliesen sind nämlich nur beklebt – genau w
ie das mit dem
Baum
bild veredelte Bett-Kopfteil oben. Die in vielen ver-
schiedenen Motiven erhältlichen Aufkleber sind einfach m
it etw
as Wasser anzubringen und auch nach Jahren rückstands-
frei wieder abzulösen.
creatisto.com
AB
14,95 EU
RO
Guck-guck!
Einen Spiegel hat wohl jeder in der W
ohnung – aber nicht so einen! „D
irror“ kann ein Spiegel sein, w
enn er ausgeschaltet ist, eingeschaltet jedoch ist er eine A
rt Tablet-Computer. D
ie Uhr
anzeigen, an Einkaufslisten erinnern, Diashow
s aus eigenen Fotos zeigen oder Film
e streamen:
Es gibt kaum etw
as, das Dirror nicht kann. U
nd schön sieht er m
it seinem edlen Buchen-
holzrahmen obendrein aus.
dirror.com
AB
1.870 EU
RO
Blitzblanke SneakerW
eiße Sneaker liegen auch dieses Jahr weiter im
Trend. Dum
m
nur, dass sie so schnell schmutzig w
erden. Vor allem die Sohlen
sehen schnell nicht mehr schön aus. D
och damit ist jetzt
Schluss: Mit der Reinigungsflüssigkeit und der Kom
binations-bürste für Reinigung und W
iederherstellung aus dem Sneaker-
Putz-Set bearbeitet, sehen die Schuhe im H
andumdrehen
wieder aus w
ie neu. Und dank der D
ose im Reiseform
at kann das Set im
mer m
it dabei sein.
design-3000.de
Tschüs, Kilos!
Hat es m
it den Diätvorsätzen zu N
eujahrnicht so gut geklappt? G
rämen Sie sich
nicht! Denn D
iäten sind ohnehin Unsinn,
nachhaltig abnehmen funktioniert nur, w
enn die Ernährung klug um
gestellt wird und niem
als Hunger
auftritt. Ernsthaft? Ernsthaft! Wie genau das
funktioniert, erklärt Dr. A
ndreas Schweinbenz, der m
it Selbstversuch, viel Recherche und noch m
ehr Genuss die
Vibono-Methode entw
ickelt hat. Guten A
ppetit!
vibono.de
19,50 EU
RO
00,00 EU
RO
64VERM
ÖGENSBERATER65
VERMÖGENSBERATER
WISSEN
W
ISSEN
FRÜH
LING
STREND
S für W
ohnfreunde, Technikfans und A
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Schön, praktisch,überraschend!
Mustergültig!
Edle Fliesen aus Marokko oder Portugal verschönern jedes
Bad, jede Küche und jeden Fußboden. Aber sie sind viel zu
teuer? Und schw
er zu verlegen? Nicht, w
enn man clever ist
und bei Creatisto bestellt. Die täuschend echt aussehenden
Fliesen sind nämlich nur beklebt – genau w
ie das mit dem
Baum
bild veredelte Bett-Kopfteil oben. Die in vielen ver-
schiedenen Motiven erhältlichen Aufkleber sind einfach m
it etw
as Wasser anzubringen und auch nach Jahren rückstands-
frei wieder abzulösen.
creatisto.com
AB
14,95 EU
RO
Guck-guck!
Einen Spiegel hat wohl jeder in der W
ohnung – aber nicht so einen! „D
irror“ kann ein Spiegel sein, w
enn er ausgeschaltet ist, eingeschaltet jedoch ist er eine A
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holzrahmen obendrein aus.
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AB
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Blitzblanke SneakerW
eiße Sneaker liegen auch dieses Jahr weiter im
Trend. Dum
m
nur, dass sie so schnell schmutzig w
erden. Vor allem die Sohlen
sehen schnell nicht mehr schön aus. D
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Schluss: Mit der Reinigungsflüssigkeit und der Kom
binations-bürste für Reinigung und W
iederherstellung aus dem Sneaker-
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Tschüs, Kilos!
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rämen Sie sich
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iäten sind ohnehin Unsinn,
nachhaltig abnehmen funktioniert nur, w
enn die Ernährung klug um
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vibono.de
19,50 EU
RO
00,00 EU
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64VERM
ÖGENSBERATER65
VERMÖGENSBERATER
WISSEN
W
ISSEN
Achtung, nicht so vorsichtig! HELIKOPTERELTERN Für zunehmend mehr Mütter und Väter stehen die Kinder im Mittelpunkt ihres Lebens. Entsprechend umsorgen und behüten sie die Kleinen. Ob diesen das wirklich nützt und wie viel Sicherheit sie tatsächlich brauchen.
V om Kinohit „Frau Müller muss weg!“ bis hin zu Be-richten über „Tigermütter“ aus Fernost, die ihren Nach-wuchs rigoros zu Bestleis-
tungen antreiben – die Erziehung der Kinder scheint zunehmend zum Groß-projekt zu werden. Kinder sollen behütet, gefördert und pädagogisch sinnvoll be-schäftigt werden, und viele Mütter und Väter scheuen dafür weder Mühe noch Kosten. Teilweise sogar bis über die Kindheit hinaus: Eine ganze Reihe von Fachhochschulen und Universitäten bie-ten bereits Elterntage an, in denen sich die mittlerweile nicht mehr Erziehungs-berechtigten über das neue Umfeld ihrer Sprösslinge informieren können.
Das Phänomen der überbehütenden Eltern, die ihren Nachwuchs nicht los-lassen wollen, hat einen Namen: „Heli-
koptereltern“. Es sind vor allem zwei Dinge, die Helikopter eltern antreiben: Der Wunsch nach maximaler Sicherheit für ihre Kinder auf der einen und der Wunsch nach bestmöglicher Förderung auf der anderen Seite. Für das Kind ist dann nur noch das Beste gut genug. Was diese Eltern darüber aber vergessen: Kin-der brauchen ihre Freiräume.
Das Risiko gehört zum LebenDer Biologe, Philosoph und Autor Dr. Andreas Weber hat das in seinem Buch „Mehr Matsch! Kinder brauchen Natur“ eindrücklich auf den Punkt gebracht. „Nur noch 20 Prozent der Kinder spielen regelmäßig draußen. Als ich eine Betreu-erin im Schulhort meiner Tochter fragte, warum die Kleinen immer auf dem mit Kunstgras belegten Sportplatz spielten und nicht im wunderbar verwunschenen
Wald dahinter, antwortete sie: ‚Dort se-hen wir nicht, wenn sie sich verletzen.‘“ Nachvollziehbar – aber Risiken gehören zur Kindheit, denn nur an ihnen kann ein Kind wachsen, sich selbst erfahren und eine eigenständige Persönlichkeit entwickeln. „Neue Situationen zu bewäl-tigen gewährt Autonomie – und somit die Reifung zur eigenständigen Persön-lichkeit“, so Andreas Weber. Wer dage-gen mit Angst erzieht, überträgt diese auf die Kinder. Anstatt ihnen also Si-cherheit zu vermitteln, erreicht man ge-nau das Gegenteil und verunsichert die kleinen Menschen.
Entfaltung durch ErfahrungenDem pflichtet auch der bekannte däni-sche Familientherapeut Jesper Juul bei, der sich bereits seit Jahren für eine ent-spanntere Erziehung einsetzt. „Kin-
GUT GESCHÜTZT: Manche Eltern wollen ihre Kinder
vor allen Gefahren bewahren
56 VERMÖGENSBERATER 57VERMÖGENSBERATER
WISSENWISSEN
Achtung, nicht so vorsichtig! HELIKOPTERELTERN Für zunehmend mehr Mütter und Väter stehen die Kinder im Mittelpunkt ihres Lebens. Entsprechend umsorgen und behüten sie die Kleinen. Ob diesen das wirklich nützt und wie viel Sicherheit sie tatsächlich brauchen.
V om Kinohit „Frau Müller muss weg!“ bis hin zu Be-richten über „Tigermütter“ aus Fernost, die ihren Nach-wuchs rigoros zu Bestleis-
tungen antreiben – die Erziehung der Kinder scheint zunehmend zum Groß-projekt zu werden. Kinder sollen behütet, gefördert und pädagogisch sinnvoll be-schäftigt werden, und viele Mütter und Väter scheuen dafür weder Mühe noch Kosten. Teilweise sogar bis über die Kindheit hinaus: Eine ganze Reihe von Fachhochschulen und Universitäten bie-ten bereits Elterntage an, in denen sich die mittlerweile nicht mehr Erziehungs-berechtigten über das neue Umfeld ihrer Sprösslinge informieren können.
Das Phänomen der überbehütenden Eltern, die ihren Nachwuchs nicht los-lassen wollen, hat einen Namen: „Heli-
koptereltern“. Es sind vor allem zwei Dinge, die Helikopter eltern antreiben: Der Wunsch nach maximaler Sicherheit für ihre Kinder auf der einen und der Wunsch nach bestmöglicher Förderung auf der anderen Seite. Für das Kind ist dann nur noch das Beste gut genug. Was diese Eltern darüber aber vergessen: Kin-der brauchen ihre Freiräume.
Das Risiko gehört zum LebenDer Biologe, Philosoph und Autor Dr. Andreas Weber hat das in seinem Buch „Mehr Matsch! Kinder brauchen Natur“ eindrücklich auf den Punkt gebracht. „Nur noch 20 Prozent der Kinder spielen regelmäßig draußen. Als ich eine Betreu-erin im Schulhort meiner Tochter fragte, warum die Kleinen immer auf dem mit Kunstgras belegten Sportplatz spielten und nicht im wunderbar verwunschenen
Wald dahinter, antwortete sie: ‚Dort se-hen wir nicht, wenn sie sich verletzen.‘“ Nachvollziehbar – aber Risiken gehören zur Kindheit, denn nur an ihnen kann ein Kind wachsen, sich selbst erfahren und eine eigenständige Persönlichkeit entwickeln. „Neue Situationen zu bewäl-tigen gewährt Autonomie – und somit die Reifung zur eigenständigen Persön-lichkeit“, so Andreas Weber. Wer dage-gen mit Angst erzieht, überträgt diese auf die Kinder. Anstatt ihnen also Si-cherheit zu vermitteln, erreicht man ge-nau das Gegenteil und verunsichert die kleinen Menschen.
Entfaltung durch ErfahrungenDem pflichtet auch der bekannte däni-sche Familientherapeut Jesper Juul bei, der sich bereits seit Jahren für eine ent-spanntere Erziehung einsetzt. „Kin-
GUT GESCHÜTZT: Manche Eltern wollen ihre Kinder
vor allen Gefahren bewahren
56 VERMÖGENSBERATER 57VERMÖGENSBERATER
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der haben das Bedürfnis zu lernen, wie sie mit seelischen und körperlichen Schwierigkeiten und Schmerz sowie ma-teriellen und emotionalen Verlusten zu-rechtkommen. Sie wollen ihre sozialen Kompetenzen eigenständig entwickeln, in der Lage sein, Freundschaften zu schließen und Grenzen zu setzen. Diese und viele andere Grundbedürfnisse wer-den bei einer überbehütenden Erziehung vernachlässigt“, so Jesper Juul.
Gefahrenlage entschärftZudem gibt es heute deutlich weniger sachliche Gründe, Kinder mehr zu be-
schützen als früher. In den vergangenen Jahren haben sowohl das Unfall- als auch das Risiko, Opfer eines Gewaltverbre-chens zu werden, in Deutschland deut-lich abgenommen. Das belegen Zahlen des Bundeskriminalamts. Auch der Stra-ßenverkehr ist sicherer geworden: Die intensive Aufklärung, eine vielerorts modernisierte Verkehrsregelung und Straßenführung sowie die praxisnahe Verkehrserziehung in den Schulen haben dazu beigetragen, dass zwischen 1980 und 2015 die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern deutlich gesunken ist. Die schrittweise Heranführung an den Stra-
Herr Schlund, wie viel Sicherheit brauchen Kinder?Karl-Heinz Schlund: Kinder müssen sicher wissen, dass ihre Eltern für sie da sind, sie lieben und unterstützen, ihnen bei Schwierigkeiten zuverlässig zur Seite stehen. Meiner Meinung nach reicht das aus. Ich sehe allerdings in vie-len Familien, dass Kinder geradezu überwacht werden. Gleichzeitig inves-tieren Eltern viel Geld in alle möglichen Kurse und sparen an der falschen Stelle.
Woran sparen sie? Karl-Heinz Schlund: An der tatsäch-lichen Absicherung der Kinder. Da gibt
es Familien, in denen geht das Kind re-gelmäßig zum Fußball und zum Rei-ten, es gibt aber keine Unfall- oder Krankenzusatzversicherung. Das finde ich fast schon fahrlässig. Denn gerade bei gefährlichen Hobbys muss geprüft werden, ob der bestehende Versiche-rungsschutz ausreicht. Und wenn nicht, sollte eine entsprechende Police abgeschlossen werden – das ist meiner Ansicht nach viel sinnvoller, als selbst ständig hinter den Kindern her zu sein.
Denn hundertprozentig beschützen kann man sie ohnehin nicht.
Welche Versicherungen braucht ein Kind?Karl-Heinz Schlund: Nach der Geburt eines Kindes sollten Eltern ihre Haft-pflicht- und Hausratversicherung über-prüfen, ob diese auch durch die Kinder verursachte Schäden abdeckt. Daneben gibt es zum Beispiel bei der Aachen-Münchener ein Kinder-Vorsorgepaket. Es enthält eine Ausbildungsvorsorge, eine Invaliditätsversicherung und eine Kinder-Unfallversicherung.
Und wie sieht es mit Jugendlichen aus? Gibt es für sie ebenfalls spezielle Policen?Karl-Heinz Schlund: Ja. Je älter Kin-der werden, desto größer wird ihr Ak-tionsradius. Die „Young Line“ der Aa-chenMünchener mit den drei Modulen „Young & Drive“, „Young & Home“ und „Young & Life“ wurde speziell für junge Leute von 15 bis 27 Jahren kon-zipiert und bietet einen guten Rund-um-Schutz.
Sichere Kindheit
DVAG-Experte Karl-Heinz Schlund gibt Tipps zu
Versicherungen für Kinder
KARL-HEINZ SCHLUNDist seit 40 Jahren bei der Deutschen
Vermögensberatung tätig und kennt die Sorgen der Eltern genauso
wie die besten Versicherungslösungen für den Nachwuchs.
ßenverkehr reicht oftmals schon aus, da-mit Kinder relativ früh selbstständig zur Schule gehen können. Das unterstützen mittlerweile viele Lehrerinnen und Leh-rer mit entsprechenden Initiativen.
Vorbilder gehen unter die Haut Weniger beschützen, weniger fördern, mehr Entspannung – das ist das Credo vieler Experten. „Erziehung findet zwi-schen den Zeilen statt“, sagt Jesper Juul und erläutert: „Kinder erleben, wie El-tern miteinander umgehen, wie sie mit anderen sprechen. Erziehung ist wie
Osmose, sie kommt durch die Haut. Kin-der wollen kooperieren, sie orientieren sich am Vorbild der Eltern.“
Zudem brauchen sie, so der Reform-pädagoge und Kinderpsychologe Wolf-gang Bergmann, „ein möglichst geord- netes Umfeld, in dem sie sich zurecht-finden. Kinder wollen sich in den Eigenarten, Gesten, Blicken und Stim-men der Eltern ‚spiegeln‘. Das Gefühl, die Welt drehe sich im Wesentlichen um sie, raubt ihnen dieses Gegenüber.“ Also: Raus aus dem Helikopter – und besser ein gutes Vorbild sein.
EIGENE ERFAHRUNG: Neue Situationen zu bewältigen gewährt
Autonomie
„Viele Grund- bedürfnisse
werden bei einer überbehütenden
Erziehung vernachlässigt.“
Jesper Juul, Familientherapeut
BEHÜTET: Manche
übertreiben es mit der Fürsorge
58 VERMÖGENSBERATER 59VERMÖGENSBERATER
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der haben das Bedürfnis zu lernen, wie sie mit seelischen und körperlichen Schwierigkeiten und Schmerz sowie ma-teriellen und emotionalen Verlusten zu-rechtkommen. Sie wollen ihre sozialen Kompetenzen eigenständig entwickeln, in der Lage sein, Freundschaften zu schließen und Grenzen zu setzen. Diese und viele andere Grundbedürfnisse wer-den bei einer überbehütenden Erziehung vernachlässigt“, so Jesper Juul.
Gefahrenlage entschärftZudem gibt es heute deutlich weniger sachliche Gründe, Kinder mehr zu be-
schützen als früher. In den vergangenen Jahren haben sowohl das Unfall- als auch das Risiko, Opfer eines Gewaltverbre-chens zu werden, in Deutschland deut-lich abgenommen. Das belegen Zahlen des Bundeskriminalamts. Auch der Stra-ßenverkehr ist sicherer geworden: Die intensive Aufklärung, eine vielerorts modernisierte Verkehrsregelung und Straßenführung sowie die praxisnahe Verkehrserziehung in den Schulen haben dazu beigetragen, dass zwischen 1980 und 2015 die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern deutlich gesunken ist. Die schrittweise Heranführung an den Stra-
Herr Schlund, wie viel Sicherheit brauchen Kinder?Karl-Heinz Schlund: Kinder müssen sicher wissen, dass ihre Eltern für sie da sind, sie lieben und unterstützen, ihnen bei Schwierigkeiten zuverlässig zur Seite stehen. Meiner Meinung nach reicht das aus. Ich sehe allerdings in vie-len Familien, dass Kinder geradezu überwacht werden. Gleichzeitig inves-tieren Eltern viel Geld in alle möglichen Kurse und sparen an der falschen Stelle.
Woran sparen sie? Karl-Heinz Schlund: An der tatsäch-lichen Absicherung der Kinder. Da gibt
es Familien, in denen geht das Kind re-gelmäßig zum Fußball und zum Rei-ten, es gibt aber keine Unfall- oder Krankenzusatzversicherung. Das finde ich fast schon fahrlässig. Denn gerade bei gefährlichen Hobbys muss geprüft werden, ob der bestehende Versiche-rungsschutz ausreicht. Und wenn nicht, sollte eine entsprechende Police abgeschlossen werden – das ist meiner Ansicht nach viel sinnvoller, als selbst ständig hinter den Kindern her zu sein.
Denn hundertprozentig beschützen kann man sie ohnehin nicht.
Welche Versicherungen braucht ein Kind?Karl-Heinz Schlund: Nach der Geburt eines Kindes sollten Eltern ihre Haft-pflicht- und Hausratversicherung über-prüfen, ob diese auch durch die Kinder verursachte Schäden abdeckt. Daneben gibt es zum Beispiel bei der Aachen-Münchener ein Kinder-Vorsorgepaket. Es enthält eine Ausbildungsvorsorge, eine Invaliditätsversicherung und eine Kinder-Unfallversicherung.
Und wie sieht es mit Jugendlichen aus? Gibt es für sie ebenfalls spezielle Policen?Karl-Heinz Schlund: Ja. Je älter Kin-der werden, desto größer wird ihr Ak-tionsradius. Die „Young Line“ der Aa-chenMünchener mit den drei Modulen „Young & Drive“, „Young & Home“ und „Young & Life“ wurde speziell für junge Leute von 15 bis 27 Jahren kon-zipiert und bietet einen guten Rund-um-Schutz.
Sichere Kindheit
DVAG-Experte Karl-Heinz Schlund gibt Tipps zu
Versicherungen für Kinder
KARL-HEINZ SCHLUNDist seit 40 Jahren bei der Deutschen
Vermögensberatung tätig und kennt die Sorgen der Eltern genauso
wie die besten Versicherungslösungen für den Nachwuchs.
ßenverkehr reicht oftmals schon aus, da-mit Kinder relativ früh selbstständig zur Schule gehen können. Das unterstützen mittlerweile viele Lehrerinnen und Leh-rer mit entsprechenden Initiativen.
Vorbilder gehen unter die Haut Weniger beschützen, weniger fördern, mehr Entspannung – das ist das Credo vieler Experten. „Erziehung findet zwi-schen den Zeilen statt“, sagt Jesper Juul und erläutert: „Kinder erleben, wie El-tern miteinander umgehen, wie sie mit anderen sprechen. Erziehung ist wie
Osmose, sie kommt durch die Haut. Kin-der wollen kooperieren, sie orientieren sich am Vorbild der Eltern.“
Zudem brauchen sie, so der Reform-pädagoge und Kinderpsychologe Wolf-gang Bergmann, „ein möglichst geord- netes Umfeld, in dem sie sich zurecht-finden. Kinder wollen sich in den Eigenarten, Gesten, Blicken und Stim-men der Eltern ‚spiegeln‘. Das Gefühl, die Welt drehe sich im Wesentlichen um sie, raubt ihnen dieses Gegenüber.“ Also: Raus aus dem Helikopter – und besser ein gutes Vorbild sein.
EIGENE ERFAHRUNG: Neue Situationen zu bewältigen gewährt
Autonomie
„Viele Grund- bedürfnisse
werden bei einer überbehütenden
Erziehung vernachlässigt.“
Jesper Juul, Familientherapeut
BEHÜTET: Manche
übertreiben es mit der Fürsorge
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18 EOS Journal
SCHWERPUNKT
Bei der amerikanischen Firma W. L. Gore & Associates herrscht „Innova-tionsdemokratie“. Der Hersteller unter
anderem von Outdoorkleidung setzt auf nur drei Hierarchie-Ebenen: einen demokratisch gewählten Geschäftsführer, wenige Abtei-lungsleiter und die übrige Belegschaft. Das Unternehmen organisiert sich von innen he-raus. Dabei setzt es auf Prinzipien, auf die inzwischen auch vielen andere Firmen bauen: Teamgeist, Kreativität, Eigenverantwortung. Doch um eine fest verankerte Kultur des „Geführt-Werdens“ über Bord zu werfen, braucht es Zeit. Die Belegschaft muss oft lernen, mit neuen Freiheiten umzugehen und bislang brachliegende Fähigkeiten zu nutzen.
Das eigene Potenzial auslotenNur wer sein Potenzial kennt, dem bieten sich Chancen für ein glückliches und individuell passendes Berufsleben. Wie aber kann ein Mitarbeiter seine Stärken entdecken? Viele Experten für Personalentwicklung raten zu einer Potenzialanalyse. Dabei kann ein Coa-ching helfen, es gibt aber auch online Tools zum Selbsttest – etwa auf karrierebibel.de/potenzialanalyse.
Hilfreich für den Ein stieg ist der Vergleich von Selbst- und Fremdbild: Sehen Freunde oder Kollegen ganz andere Stärken in einem Menschen als dieser selbst, lohnt es sich nachzuforschen. Auch eine Analyse der bis-herigen beruflichen Erfolge liefert wertvolle Erkenntnisse. Ebenso geben private Interes-sen Anhaltspunkte: Jemand, der bei der eh-renamtlichen Betreuung von Jugendfreizeiten zu Höchstleistungen aufläuft, ist wahrschein-lich in einem eher eintönigen Bürojob nicht gut aufgehoben. Wer hingegen im Urlaub mit
Hingabe antike Ausgrabungsstätten erkundet und sich akribisch in das jeweilige Thema einar-beitet, fühlt sich womöglich in einer Arbeitsum-gebung, die vor allem Schnelligkeit und Flexibi-lität erfordert, nicht optimal aufgehoben.
Wer seine Stärken kennt, kann auch bei Vor-stellungsgesprächen auf Augenhöhe argumen-tieren – denn in vielen großen Unternehmen ist die Potenzialanalyse bereits ein Standardins-trument, um Personal zu finden und zu binden.
Raus aus der ParallelweltVielen Menschen fällt es jedoch (noch) schwer, konsequent ihr Potenzial zu nutzen. „Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie sich auf die eine oder andere Art sabotieren“, sagt Petra Bock, Coach, Autorin und Entwicklerin der „Mindfuck®“-Theorie. Diese Selbstsabotage läuft nach ver-schiedenen Mustern ab: Menschen, die Bedürf-
Flache Hierarchien und mehr Eigenverantwortung – mit der Arbeitswelt wandelt sich auch die Rolle von Mitarbeitern. Wie sie in neue Richtungen denken und eigene Stärken kennenlernen können.
NEUE ARBEITSKULTUR
Schluss mit Selbstsabotage
CHECKLISTE: WORIN BIN ICH RICHTIG GUT?
Diese Fragen helfen weiter:
Was tue ich am liebsten? Was kann ich gut? Was interessiert mich besonders?
Wann und womit war ich bisher erfolg-reich? Welche Eigenschaften haben mir dabei geholfen?
Wo sehen Freunde und Kollegen meine Talente und Stärken?
Was wollte ich immer schon ausprobie-ren? Was möchte ich noch lernen?
Was ist mir im Leben am wichtigsten? Wofür brenne ich?
Petra BockCoach
und Autorin
Wir leben nicht mehr in einer
hierarchischen Arbeitswelt,
in der es überlebenswichtig
ist, sich möglichst stark
zurückzunehmen.
EOS Journal 19
SCHWERPUNKT
nisse anderer regelmäßig über eigene stellen, auf Veränderungen mit Angst reagieren, andere und sich selbst ständig vergleichen und bewerten, stehen sich ebenso im Weg wie jene, die sich oft unter Druck setzen, an vermeintlich wichtigen, starren Regeln festhalten oder anderen generell misstrauen. „Diese Muster laufen unbewusst ab und stammen aus der Kindheit oder sogar aus vorigen Genera-tionen“, so Bock. „Sie sind heute nicht mehr angemessen. Wir leben nicht mehr in einer hierarchischen (Arbeits-)Welt, in der es sinnvoll oder gar überlebenswichtig ist, sich möglichst zurückzunehmen.“
Wer seine „Parallelwelt im Kopf“ einmal erkannt habe, könne gegensteuern: etwa dem Bewertungs-Mindfuck ganz bewusst sei-ne Stärken entgegensetzen. Und akzeptieren, dass es immer jeman-den gibt, der besser ist, aber niemanden, der exakt die gleichen Fähigkeiten hat. Wer zu übertriebener Angst vor Neuem neigt, soll-te ganz in Ruhe die Risiken und Chancen prüfen, welche die Verän-derung mit sich bringt. Arbeitgeber bekommen so motivierte Ange-stellte – und Arbeitnehmer ein Berufsleben, dass genau zu ihnen passt. In der neuen Arbeitswelt ist das eine Win-win-Situation.
Überholte starre Strukturen: Viele Arbeit nehmer
bekommen neue Freiheiten
Infos: www.petrabock.de, www.jenscorssen.comMehr zu den Konzepten von Petra Bock und Jens Corssen
Wie können sich Arbeitnehmer in einer im-mer flexibler werdenden Arbeitswelt best-möglich positionieren? Wer unter „Positionieren“ versteht, wie sich je-mand am besten in dieser unsicheren Welt verhält, dem schlage ich Folgendes vor: nicht zu klagen über die Situation, über andere und über sich selbst. Denn Jammern erzeugt Ohn-machtsgefühle und reduziert die individuelle Potenzialnutzung. Übrigens: Eine Führungskraft klagt generell nicht, sondern sucht nach mög-lichst vielen Lösungsmöglichkeiten.
Wie lassen sich Potenziale entdecken? Unsere Fähigkeiten lassen sich am besten ent-decken, wenn wir mit uns vereinbaren, mutig zu sein. Das heißt, die Komfortzone zu verlassen und Risiken einzugehen – auch auf die Gefahr hin, Fehler zu machen. Das Gehirn ändert sich über neue Erfahrungen, nicht über Erkenntnisse. So funktioniert Persönlichkeitsentwicklung.
Wie können wir unser Gehirn verändern? Unser Gehirn ist trainierbar! Wer möglichst täg-lich eingeschliffene Denk- und Verhaltensge-wohnheiten durchbricht, trainiert die Bereit-schaft, Neues zuzulassen und zu erleben. Dazu braucht es keine großen Veränderungen – ein-fach mal einen anderen Weg zur Arbeit zu neh-men oder die Mittagspause anders zu verbrin-gen, kann schon viel bewirken.
Jens Corssen: Diplom-Psychologe und Business-Coach mit Schwerpunkt Veränderungsprozesse
Jens Corssen widmet sich der Persönlichkeitsentwicklung in der Arbeits- und Berufswelt.
INTERVIEW
„Seien Sie mutig!“
Mythen in TütenSUPERFOODS Chia-Samen, Goji-Beeren, Matcha-Tee werden wahre Zauberkräfte nachgesagt. Um gesund zu essen, muss man aber nicht zu Exoten greifen, sondern kann einfach auf den Wochenmarkt gehen.
EXOTISCHE ZUTATEN: Die teuren Produkte lassen sich durch heimische Superfoods leicht ersetzen
WISSEN
58 VERMÖGENSBERATER
H aben Sie auch schon einmal im Supermarkt gestanden und sich über die vielen neuen und exotischen Pro-dukte in den Regalen ge-
wundert? Was früher weitgehend auf Reformhäuser und Bioläden beschränkt war, hat nun auch die großen deutschen Supermärkte und Discounter erobert: Nahrungsmittel, die als besonders ge-sund gelten und denen sogar Heilkräfte zugesprochen werden. Da sind zum Bei-spiel Chia-Samen: Durch ihren besonders hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren sollen sie schlank machen, den Blut-zucker regulieren und sich positiv bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirken. Durch ihre hohe Quellfähigkeit halten sie lange satt und eignen sich zudem als vegane Alternative zu Gelatine und an-deren Stärkeformen. Geerntet werden die kleinen Körner in Südamerika, bevor sie bei uns im Supermarktregal landen.
Ebenfalls im Trend liegen Goji-Bee-ren. Den getrockneten Früchten des Bocksdornstrauchs wird nachgesagt, dass sie das Immunsystem stärken und den Alterungsprozess aufhalten. Oder Mat-cha-Tee: Muntermacher, Entzündungs-hemmer und angeblich heilsam bei Krebs und Alzheimer. Das grüne Pulver be-steht aus gemahlenen Grünteeblättern. Sowohl Goji-Beeren als auch Matcha-Tee stammen aus Asien, vor allem aus China.
Die Versprechungen rund um die neu-deutsch „Superfoods“ genannten Lebensmittel klingen verlockend: Keine Pillen mehr schlucken, sondern Superfoods essen, und man wird schlank, schön, jung und gesund. Dass das sei-nen Preis hat – geschenkt. Oder?
Ökobilanz der Superfoods Was stimmt: Viele exotische Super-foods liefern tatsächlich große Mengen an gesunden Vitaminen, Mineralstoffen oder Antioxidantien. Allerdings gilt das auch für viele Früchte und Gemüse, die hierzulande wachsen – und weder einen langen Weg per Schiff oder Flugzeug nach Deutschland zurücklegen müssen noch unverhältnismäßig teuer sind. Dazu kommt,
HIRSE: Das Getreide liefert viele Mineralstoffe und
Spurenelemente
GRÜNKOHL: Traditionell mit Schweinebacke wird kein Gesundfutter daraus – aber er ist eine echte Vitaminbombe
TOPINAMBUR: Die auch „Diabetiker-kartoffel“ genannte Knolle beein-
flusst den Blutzuckerspiegel kaum und unterstützt die Darmflora
WISSEN
59VERMÖGENSBERATER
dass die Exoten oft nicht nur gesunde Inhaltsstoffe mitbringen, sondern oft-mals auch Gifte und Schadstoffe. In einer großen Untersuchung der Zeitschrift „Ökotest“ schnitten mehr als zwei Drit-tel der geprüften Superfoods mit „man-gelhaft“ oder „ungenügend“ ab. So wur-den etwa in verschiedenen Chia-Samen deutlich erhöhte Pestizidwerte festge-stellt. Zudem weist die Verbraucherzen-trale Nordrhein-Westfalen darauf hin, dass übliche Portionen von Superfoods mitnichten mehr gesunde Nährstoffe enthalten wie die oft herangezogenen Vergleichslebensmittel. Beispiel Chia-Samen: Sie enthalten zehnmal mehr
Omega-3-Fettsäuren als Lachs. Das ist zwar nicht
falsch – aber durch die naturgemäß
kleinere Men-ge, die
man davon essen würde, kaum relevant für die gesunde Ernährung. Und der Vi-tamin-C-Ge-halt von Goji-Beeren ist nicht so extrem hoch, wie oft angepriesen wird: Eine einzige Orange enthält 16-mal mehr Vitamin C als 30 Gramm der teuren Beeren.
Finger weg von PülverchenWährend die weitgehend naturbelasse-nen Beeren und Samen, wenn sie nicht gerade mit Schadstoffen belastet sind, durchaus wichtige Nährstoffe beinhal-ten, von denen der Körper profitieren kann, raten die meisten Experten von Su-perfoods in Pulver- oder Tablettenform ab. Denn viele der gesunden Stoffe kön-nen nur „im natürlichen Verbund“ vom Körper verwertet werden, also wenn die ganze Frucht beziehungsweise das ganze Gemüse gegessen wird. Schädlich sind
Pülverchen zwar nicht unbedingt, aber einen Nutzen bringen sie
auch nicht – außer dass das Portemonnaie leichter wird.Vom aktuellen Super-
food-Trend profitiert der Handel offenbar mehr als die Verbraucher. Denn es lassen sich vermeintlich
exotische Wundermittel teurer verkaufen als heimi-
sche Produkte. Antje Gahl, Pressesprecherin der Deut-
schen Gesellschaft für Ernäh-rung (DGE), weist darauf hin, dass
gerade Letztere oft unterschätzt wer-RADICCHIO: Über diesen Salat freut sich der gestresste Magen – er regt die Gallensäfte an
PASTINAKEN: Das Wurzel-gemüse wirkt antibakteriell
LEINSAMEN: Die Körner sind reich an gesunden ungesättigten Fettsäuren
WISSEN
60 VERMÖGENSBERATER
POSTELEIN: Der erfrischende Salat enthält viel Vitamin C, A und zellschützende Folsäure
Was ist besonders an Superfoods?Antje Gahl: Sie weisen höhere Nährstoffgehalte als vergleichbare Produkte auf, also mehr Vitamine, Mineralstoffe oder sekundäre Pflanzenstoffe. Der Begriff Super-food ist allerdings nicht rechtlich definiert. Er kann also überall draufstehen, ohne dass das Produkt besonders gesund sein muss.
Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?Antje Gahl: Das sind etwa Vita-mine, aber auch Farb- und Duft-stoffe, die sich gesundheitsfördernd auswirken können. Wichtig ist, sie im natürlichen Verbund, also im Gemüse oder Obst, zu essen.
Wie sieht gesunde Ernährung aus?Antje Gahl: Sie ist abwechslungs-reich mit Schwerpunkt auf Gemüse, Salat und Obst. Saisonalen Produk-ten sollte der Vorzug gegeben wer-den, ebenso selbst gekochten Mahl-zeiten. Und auch der Genuss sollte natürlich nicht zu kurz kommen.
WAS TAUGEN SUPERFOODS?So können die neuen Ernährungsstars beim
gesunden Essen helfen.
ANTJE GAHL ist Pressesprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
den: „In heimi-schen Produkten
sind ebenfalls viele der bei Superfoods
so hochgelobten positi-ven Inhaltsstoffe enthal-
ten. Deutschland ist kein Vi-taminmangelland. Um unseren
Nährstoffbedarf zu decken, sind da-her keine exotischen Früchte und Gemü-se notwendig“ (siehe Interview rechts).
Super-Power vom Wochenmarkt Der heimische Garten oder der Wochen-markt hat einiges an regionalen Super-foods zu bieten. Einen Umweg über die USA musste etwa der gute alte Grünkohl nehmen, bevor er – dort als „kale“ zum Trendgemüse avanciert – auch in Deutschland in den Blick der Gesund-esser geriet. Das Wintergemüse ist eine wahre Vitaminbombe: Bereits eine Por-tion genügt, um genug Vitamin C für den ganzen Tag aufzunehmen. Daneben liefert es Vitamin A, B und K sowie an-
tibakterielle Senföle. Statt Chia-Samen kann einfach geschroteter Leinsamen verwendet werden, dieser ist ebenfalls reich an den gesunden Omega-3-Fettsäu-ren. Auch viele Nüsse verfügen über sie – und sind jetzt im Winter fast überall frisch zu kaufen. Ein weiteres heimisches Superfood, das momentan Saison hat: Rote Bete. Die violette Knolle, die es frisch auf dem Markt oder praktisch vor-gekocht im Supermarkt gibt, enthält den Farbstoff Betanin. Dieser sorgt nicht nur für die Farbe, sondern wirkt gefäßschüt-zend und immunstärkend. Zudem ent-hält Rote Bete Eiweiß, Vitamin C, B-Vi-tamine und vieles mehr. Und wer sich schon einmal auf den Sommer vorfreuen möchte: Tomaten, vorzugsweise selbst ge-zogene, können mit Lycopin punkten, das antioxidativ wirkt, also vor schädlichen Stoffen aus der Umwelt schützt. Durch Erhitzen der Tomate kann der Stoff sogar noch besser aufgenommen werden – eine selbst gemachte Tomatensauce auf den Spaghetti ist also nicht nur lecker, son-dern auch noch gesund.
Wer mehr über die heimischen Su-perfoods erfahren möchte: Der Blog wir-essen-gesund.de bietet eine gute Übersicht, viele Informationen rund ums Essen und ausgewählte Rezepte.www.dvag.com/superfoods O
HEIDELBEEREN: Schön blau dank Myrtillin, das auch freie Radikale neutralisiert
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61VERMÖGENSBERATER
Wissen als
Erfolgsfaktor
41 40
VERMÖ
GEN
& STRATEGIE
VERMÖ
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& STRATEGIE
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WISSEN
EFFIZIENT SPEICH
ERN U
ND
WEITERG
EBEN?
>> Informationsfülle und „Big D
ata“ auf der einen Seite, überforderte N
utzer auf der anderen: Unsere G
esellschaft profitiert gleicherm
aßen von und leidet an den großen M
engen von Informationen, die dank Internet, Tablet und
Smartphone überall und jederzeit verfügbar sind. G
anz ab-gesehen von den Problem
en in puncto Datensicherheit und
Privatsphäre ist der moderne M
ensch von der ungeheuren M
asse an Informationen herausgefordert w
ir nie zuvor – die Kantische Frage „W
as kann ich wissen?“ stellt sich in ganz
neuer Form.
Zugleich gilt heute mehr denn je: W
issen ist Macht. In den
alten Industriestaaten – und auch in aufstrebenden forschungs-orientierten N
ationen wie beispielsw
eise Singapur – ist es m
ittlerweile zu dem Produktionsfaktor geworden, der Aus-
schlag gibt über Erfolg oder Misserfolg am
Markt (siehe G
ra-fik auf Seite 42). D
as trifft nicht nur auf Branchen w
ie etwa M
edien oder Forschung zu, sondern auch auf produzierende Betriebe, w
ie eine aktuelle Studie der Haufe G
ruppe und dem
Marktforschungsinstitut m
ifm belegt: 73 Prozent der m
ehr-heitlich aus der industriellen Fertigung stam
menden Befrag-
Kollegialer Austausch: Eine gute Zusam
menarbeit
dient auch der Bündelung von relevanten Inform
atio-nen – und ist dam
it Teil des W
issensmanagem
ents
ten gaben „Wissen“ als w
ichtigen Erfolgsfaktor an. „Maschi-
nen“ nannte dagegen nur ein knappes Drittel.
Sich aus der Informationsgesellschaft auszuklinken, können
sich daher höchstens noch Privatiers leisten. Unternehm
en, also A
rbeitgeber und Arbeitnehm
er, müssen hingegen W
ege finden, die Inform
ationsflut in nutzbares Wissen zu verwan-
deln. Dazu kom
men zum
Beispiel imm
er neue „Big Data“-
Lösungen auf den Markt, die es erm
öglichen, die Informa-
tionen nach Wunsch zu selektieren und zu bündeln.
Mit reinen Softw
are-Anwendungen sind allerdings zwei
Probleme noch nicht gelöst: W
ie komm
t das Wissen zu den
Mitarbeitern? U
nd was ist mit dem
Wissen, das nicht so ein-
fach quantifizierbar ist – etwa, wenn ein Mitarbeiter über sehr
profunde Erfahrungen in einer bestimm
ten Branche verfügt?
Informationen nutzbar m
achenInform
ationen ungefiltert auf Menschen „loszulassen“ ist
wenig empfehlenswert. D
enn das Gehirn ist nicht m
ultitas-kingfähig, wenn es um
komplexere Inhalte oder Tätigkeiten
geht. Es kann nur unglaublich schnell zwischen einzelnen
Them
en hin- und herwechseln. Wird das G
ehirn tagtäglich m
it zu vielen Informationen konfrontiert, ergreift es Schutz-
maßnahm
en und passt sich an: Die vielen Inform
ationen werden nicht m
ehr wirklich verarbeitet oder gleich ganz aus-
geblendet, und die Aufmerksam
keitsspanne sinkt. W
ie also können die wichtigen Inform
ationen, kann das relevante W
issen, so aufbereitet werden, dass es M
itarbeitern zur Verfügung steht, sie aber nicht überfordert? H
ier komm
t das W
issensmanagem
ent ins Spiel – und steht vor der nächsten H
erausforderung: Um
welches Wissen geht es hier eigentlich?
Im H
inblick auf die verschiedenen Wissensarten unterscheiden
Fachleute zwischen explizitem
und dem im
plizitem W
issen. D
iese Differenzierung w
urde 1966 durch den ungarisch-briti-schen Philosophen M
ichael Polanyi eingeführt. Explizites W
issen sind demnach greifb
are Inhalte – Charts, Workflows,
Fachliteratur –, die gut schriftlich festgehalten und gespeichert werden können. D
ieses macht allerdings nur rund 20 Prozent
„Eine Investition in W
issen bringt imm
er noch die besten Zinsen.“
Benjamin Franklin
des in Unternehm
en vorhandenen Wissens aus. D
ie restlichen 80 Prozent entfallen auf das im
plizite Wissen – das Know-how
– in den Köpfen der Mitarbeiter.
Die G
rundlagen des modernen W
issensmanagem
ents gehen auf die japanischen W
irtschaftswissenschaftler Ikujiro N
onaka und H
irotaka Takeuchi zurück. Aufbauend auf Polanyis Th
e-orie beschrieben die beiden in „Th
e Know
ledge-Creating
42
VERMÖ
GEN
& STRATEGIE
Company“ (1995) W
issensmanagem
ent als einen kontinuierli-chen Prozess des Ü
bertragens von implizitem
auf explizites W
issen und umgekehrt. W
issensmanagem
ent als rein techni-schen Vorgang zu begreifen und/oder es aus diesem
Grund
ausschließlich in der IT-Abteilung zu verordnen, ist demnach
nicht nur wenig sinnvoll, sondern kontraproduktiv. Denn IT-
Tools wie D
atenbanken, Intranet oder E-Learning und Weiter-
bildungsprogramm
e können das Wissensm
anagement zw
ar unterstützen – allein bringen sie jedoch kaum
Gew
inn. Im
schlimm
sten Fall überfordern sie den Mitarbeiter, weil zu viele
Informationen auf ihn einprasseln, die er nicht verarbeiten kann.
Wie kann es also gelingen, W
issen sowohl zu erfassen, zu speichern und zu bewerten als auch zu anzuwenden, zu ent-w
ickeln und im U
nternehmen zu verbreiten? G
enerell ist das W
issensmanagem
ent in Unternehm
en ein Kreislauf: D
ie Ent-w
icklung und der Erwerb von Wissen gehen H
and in Hand
mit der Identifikation relevanten W
issens. Dieses W
issen muss
wiederum
auf drei Ebenen – Mensch, O
rganisation und Tech-nik – bewahrt, genutzt und verteilt werden können. N
ur so ist sichergestellt, dass das W
issen auch die erreicht, die es erreichen soll.
Wissensm
anagement in der Praxis
Soweit die Theorie. W
ie Wissensm
anagement in der Praxis
aussehen kann, zeigt zum Beispiel ein Besuch beim
Frank-furter Softwareentwickler und D
ienstleister Infomotion. D
ort treffen sich die rund 130 M
itarbeiter alle vier Monate zum
Com
petence Day – einem
Tag mit internen Vorträgen und
Workshops. D
azu bearbeitet jeder Mitarbeiter pro Jahr ein
bestimm
tes Kompetenzfeld – 20 bezahlte Arbeitstage stehen
ihm dafür zur Verfügung. D
arüber hinaus sind 80 Prozent der Belegschaft in Expertengruppen organisiert, die sich regel-m
äßig zu Workshops treffen und online m
iteinander vernetzt sind. Einm
al pro Jahr veranstaltet das Unternehmen den BI
Innovation Day, zu dem
Kunden und externe Partner einge-laden werden, um
neue Lösungen vorzustellen und gemein-
sam an verschiedenen Th
emen zu arbeiten. D
urch diese viel-fältigen Vernetzungen schafft
Infomotion eine W
issenskultur im
Unternehmen und kann sicherstellen, dass die Expertise
wachsen und spezifisches Wissen nicht verloren gehen kann.
Gleichzeitig werden die vielfältigen relevanten Inform
ationen durch die G
ruppen und Einzelpersonen so gebündelt, dass nicht m
ehr jeder einzelne Mitarbeiter in einer Inform
ations-flut zurechtfinden m
uss. Aber auch für U
nternehmen aus Bereichen, die nicht jeder
sofort mit „w
issensintensiv“ assoziieren würde, profitieren vom
W
issensmanagem
en – wie etwa die voestalpine Stahl D
onawitz
Gm
bH &
Co KG. D
er 1837 gegründete Stahlerzeuger startete vor 14 Jahren ein W
issensmanagem
ent-Programm
, um das
unternehmensrelevante W
issen zu identifizieren, zu entwickeln und schließlich besser zu nutzen. H
eute verfügt das Unterneh-
Wissensspeicher: Biblio-
theken und Datenbanken
können Wissen bewahren.
Für die Verteilung braucht es andere M
ethoden
Charlotte R
euscher
Wissensm
anagement in der Praxis
„Eine allgemeingültige A
nleitung für die Einführung eines W
issensmanagem
entsystems zu geben, ist nicht m
öglich, denn jedes U
nternehmen hat eigene Bedürfnisse und Ziele“, sagt D
r. Johann Pixner, Arbeitspsychologe und Produktm
anager mit
Schwerpunkt W
issensmanagem
ent und Weiterbildung. Trotzdem
gibt es einige Punkte, die alle am
Wissensm
anagement interes-
sierten Führungskräfte beachten sollten.
Mit einer Analyse starten: U
m w
elches Wissen geht es uns? W
o w
ird im U
nternehmen bereits W
issensmanagem
ent betrieben – auch w
enn es vielleicht nicht so genannt wird? In w
elchen Prozessen findet das statt?
Ziele setzen: „Ohne klare Zielvorgaben kann W
issensmanagem
ent eine geradezu ‚bösartige‘ Kom
plexität entwickeln“, so Pixner.
Besser sei es, mit w
enigen konkreten Zielen und kleinen Schritten, die schnelle, konkrete Erfolge erm
öglichen, zu starten. Kaltstart verm
eiden: Die technische U
msetzung sollte idealer-
weise in System
en erfolgen, in denen bereits vertraute Prozesse stattfinden, sodass die H
emm
schwelle niedrig bleibt.
Mitarbeiter von Anfang an integrieren: N
ur wenn die Belegschaft
vom N
utzen des Systems überzeugt ist, w
ird es sich etablieren und w
eiterentwickeln können.
43
men über ein lernfähiges IT-System
, das die Mitarbeiter vom
H
ochofen bis zum Büro bei der täglichen A
rbeit unterstützt. U
nd regelmäßige Expertenrunden m
it Fach- und Führungs-kräften sowie regelm
äßiger „horizontale“ Erfahrungsaustausch, bei dem
jeweils zwei Facharbeiter unterschiedlicher Abteilun-gen je eine W
oche zusamm
enarbeiten, gehören fest zu den Un-
ternehmensabläufen.
Im M
ittelpunkt: die Mitarbeiter
An den Beispielen von Infom
otion und voestalpine wird deut-
lich, dass eine effiziente Inform
ationsbündelung und ein gut funktionierendes W
issenschaftsmanagem
ent erst durch den Einsatz der M
itarbeiter wirklich erfolgreich w
ird. Das unter-
streicht auch die eingangs zitierte Haufe-Studie: 87 Prozent
der befragten Fach- und Führungskräfte nennen darin die Belegschaft als kritischen Erfolgsfaktor. W
issensmanagem
ent m
uss sich für die Mitarbeiter lohnen – und diese sind anspruchs-
voll. Angesichts der Bedeutungszunahm
e von Kopf- oder Wis-
sensarbeit „verlangt das Managem
ent von Kopfarbeit nach neuen Führungsgrundsätzen, weil in der W
issensgesellschaft
der Mensch den Job organisiert“, so Fredm
und Malik, W
irt-schaftswissenschaftler und Leiter eines M
anagementberatungs-
unternehmens in St. G
allen. Das hat Konsequenzen für die
Betriebsorganisation: Im G
egensatz zu Industrie arbeitern sind W
issensarbeiter nicht nur schwerer zu ersetzen, sondern auch wechselfreudiger, da sie sich der eigenen Expertise m
ehr ver-bunden fühlen als dem
jeweiligen Unternehm
en.
Wissensgesellschaft verlangt Kulturw
andel D
aher sollten sich Unternehm
en darauf einstellen, eine förder-liche A
rbeitsumgebung zu schaffen. D
en Ergebnissen der Un-
tersuchung „Wissensarbeiter und Unternehm
en im Spannungs-
feld“ der Unternehm
ensberatungen Hays und PAC zufolge
sollte diese vor allem von Respekt, Flexibilität, Interdisziplina-
rität, Eigenverantwortung und Vertrauen geprägt sein. Eine gute U
mgebung für W
issensarbeiter – und damit auch für das
Wissensm
anagement – fordert also im
Zweifelsfall einen Kul-turwandel. „In U
nternehmenskulturen, die intern von einem
starken Konkurrenzdenken geprägt sind stehen W
issensma-
nager oft vor Problemen, weil das Vertrauen der M
itarbeiter fehlt“, sagt A
rbeitspsychologe Dr. Johann Pixner (siehe Kasten
oben). Bei der Einführung eines Wissensm
anagement-System
s sei eine Vertrauenskultur daher von besonderer Bedeutung.
VERMÖ
GEN
& STRATEGIE
Wissen w
ird wichtigster Produktionsfaktor
Dass D
eutschland mehr und m
ehr zur Dienstleitungsgesellschaft
wird, ist nicht neu. D
ie Bedeutung wissensintensiver D
ienst- leistungen ist allerdings vielen Unternehm
en (noch) nicht bewusst.
Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 18, Reihe 1.4. - Berechnungen des NIW
95 96
97 98
99 00
01 02
03 04
05 06
Jahr
140
130
120
110
100908070
Wissenintensive D
ienstleistungen N
icht-wissenintensive D
ienstleistungen* W
issenintensive produzierende Gew
erbe N
icht-wissenintensive produzierende G
ewerbe
1995 = 100 *O
hne Grundstücks- und W
ohnungswesen
KOCHEN Knödel sind aus der Tiroler Küche nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder: Sie sind lecker und leicht zu machen. Wie es geht, zeigt Martin Nöckler, Tiroler und Ausstellungsleiter bei der DVAG.
DIE HEIMAT AUF DEM TELLER
MARTIN NÖCKLER:Der gebürtige Tiroler
ist seit 16 Jahren bei der DVAG
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60 VERMÖGENSBERATER
U m das Jahr 1100 soll es sich zugetragen haben, dass eine hungrige Meute Lands-knechte spätabends in ei-nem Tiroler Wirtshaus ein-
kehrte und lautstark etwas zu essen for-derte – oder sie würden den Gasthof kurz und klein schlagen. Natürlich war zu so später Stunde nicht mehr viel in der Kü-che, aber die Wirtin warf kurzerhand al-tes Brot, Speck, Zwiebeln und Ei zusam-men, formte daraus Klöße, die sie kurz garte und dann den Landsknechten auf-trug. Die waren von dem Mahl so ange-tan, dass mit ihnen der Siegeszug der Le-ckereien durch ganz Tirol – und darüber hinaus – begann.
Kasknödel (für 4 Personen)300 g Knödelbrot oder altbackene Semmelca. 1/4 l Milch200 g mehlige Kartoffeln, gekocht200 g Graukäse, Tilsiter oder anderer würziger
Schnittkäse3 Eier 1 Bund PetersilieKümmel, Salz--------------------------Dazu passt grüner Salat, Krautsalat oder Sauerkraut.
• Brot in kleine Würfel schneiden und mit heißer
Milch übergießen• Kartoffeln reiben und daruntermischen• Käse reiben oder klein schneiden und dazugebe
n
• alles zusammen mit den restlichen Zutaten zu
einem Teig verkneten• mit feuchten Händen Knödel formen• die Knödel flach andrücken und mit wenig Fett in
der Pfanne beidseitig goldgelb anbraten, dann ca.
3 Minuten in wallendem Wasser ziehen lassen
• Knödel sofort servieren
FAST FERTIG:Die gebratenen Knödel werden nunnoch kurz gekocht
KNÖDEL FORMEN:An angefeuchteten Händen klebt der Teignicht fest
GRUNDLAGE:Brot, Semmeln oderBrezeln, am bestenschon einige Tage alt
GUTE LAUNE:in der Kücheunverzichtbar, findetMartin Nöckler
KLEIN GEWÜRFELT:Brezeln statt Brot gebendem Knödel einen herz-hafteren Geschmack
BRATEN:Kurz in Butter angeröstet,
werden die Knödel besonders aromatisch
KÄSE:Am besten schmeckt‘smit würzigen Sorten
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61VERMÖGENSBERATER
Ob diese Geschichte tatsächlich die Geburtsstunde der Knödel markiert oder nicht – wahr ist in jedem Fall, dass Knö-del ein Resteessen waren. Das kann auch Martin Nöckler, waschechter Tiroler, ehemals Direktor des Vila Vita Rosen-park und heute Leiter des Ausstellungs-bereichs im Dr. Reinfried Pohl Zentrum für Vermögensberatung in Marburg, be-stätigen. Als Sohn einer Bergbauern-familie aus dem Osttiroler St. Veit in De-fereggen erinnert er sich, dass Übrigge-bliebenes oft zu Knödeln verarbeitet wurde. „Meine Familie war nicht gerade reich, und da gab es halt das, was da war. Wenn das altes Brot, Eier und vielleicht ein bisschen Selchfleisch – für alle Nicht-Österreicher: Das ist gepökeltes und kalt geräuchertes Fleisch – waren, gab es eben sehr leckere Knödel.“
Tirol im Herzen und auf dem TischAuch wenn Martin Nöckler Tirol bereits vor 35 Jahren verließ, blieb die Liebe zu seiner Heimat und ihrer Küche. Der ge-lernte Restaurantfachmann, seit 16 Jah-ren DVAGler, bekocht in seiner Freizeit gerne seine Familie, Freunde und Kolle-gen. „Es ist immer ein besonderes Event, wenn ich Spezialitäten aus Tirol zuberei-te. Dann wird Geschichte lebendig, und ein Stück Heimat kommt auf den Tisch“, sagt der Vater zweier erwachsener Kin-
ZUTATEN:Mit frischen Kräutern
schmecken die Knödel noch besser
KNETEN:So vermischen sichdie Zutaten perfekt
GEWUSST WIE:Ist der Teig zu klebrig, kann etwas mehr Brotdazugegeben werden
GRATINIEREN:Braune Butter und
Hartkäse geben denletzten Schliff
SCHÖN GRÜN:Blattspinat sorgt fürdie intensive Farbe
Spinatknödel (für 4 Personen)300 g Knödelbrot oder altbackene Semmeletwas Milch1 kleine Zwiebel, 2 Zehen Knoblauch150 g Butter200 g Blattspinat (frisch oder TK)3 EierMuskat, Salz50 g geriebener Hartkäse--------------------------Dazu passt grüner Salat. Wer mag, kann auch eine Gorgonzolasauce dazu machen.
• Brot in kleine Würfel schneiden und mit heißer Milch übergießen
• fein geschnittene Zwiebel und Knoblauch in 30 g Butter andünsten, Blattspinat dazugeben
• mit den restlichen Zutaten zu einem Teig kneten• mit feuchten Händen Knödel formen• in Salzwasser oder Dampf etwa 8 Min. garen• die restliche Butter braun anrösten, Knödel übergießen, mit Käse bestreuen und bei 100 Grad im Ofen (Oberhitze) leicht gratinieren
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62 VERMÖGENSBERATER
der. Und die Knödel, die er dann zube-reitet, sind keine Resteverwertung mehr: „Gute, qualitativ hochwertige Zutaten sind das A und O“, sagt Nöckler, dem seine Kollegen bereits den Titel „Knödel-papst“ verliehen haben. Für den „Vermö-gensberater“ hat er die traditionellen Ti-roler Speckknödel, Spinatknödel und Kasknödel zubereitet – ein Gaumen-schmaus und ganz leicht nachzukochen.
Geheimtipps vom Knödelpapst Für den perfekten Knödel hat Martin Nöckler gleich mehrere Tipps: Der rohe Knödelteig darf weder zu feucht noch zu trocken sein; wenn er etwas an den Fin-gern klebt, ist er richtig. Das Knödelfor-men geht dann am besten mit leicht an-gefeuchteten Händen. Ebenfalls wichtig ist, dass das Wasser nicht sprudelnd kocht, sondern nur „wallt“, also leicht siedet. Denn ist es zu heiß, fallen die Knödel auseinander, ist es zu kühl, wer-den sie nicht richtig gar. Die Knödel soll-ten im Wasser tanzen – aber nicht unbe-dingt eine Polka, ein langsamer Walzer reicht aus. Und: Immer einen Probe-knödel kochen. Wenn dieser sich nach der Garzeit ganz leicht mit zwei Löffeln auseinan-derziehen lässt, hat alles ge-klappt!
FLEISCH:Reste von Räucher-fleisch eignen sich
ebenso gut wie Wurst
KNÖDELTEIG:Mit den Händen-
verkneten funktioniert am besten
TEAMWORK:Kommen viele Gäste,macht sich ein Helfer
immer bezahlt KOCHEN:Das Wasser darf nicht
sprudeln, sondernnur leicht sieden
KNÖDELPAPST:Martin Nöckler mit der Ehrenschürze von den DVAG-Kollegen
ANGERICHTET:Die Brühe mit Speck-
knödeln macht sattund schmeckt
Speckknödel (für 4 Personen)400 g Knödelbrot oder altbackene Semmelca. 1/4 l Milch150 g Speck1 Zwiebel150 g Wurst (Krakauer) oder Selchfleischreste1/2 Bund Petersilie, gehackt, Salz 3 Eierevtl. etwas MehlRinderbrühe--------------------------Dazu passt grüner Salat, Krautsalat oder Sauerkraut.
• Brot in kleine Würfel schneiden und mit heißer Milch übergießen• Speck und Zwiebel fein würfeln und anrösten• zur Brotmasse dazugeben, etwas salzen• die ebenfalls fein gewürfelte Wurst und die gehackte Petersilie daruntermischen
• mit Eiern und evtl. etwas Mehl verkneten• mit feuchten Händen Knödel formen• in wallendem Salzwasser 7-8 Min. ziehen lassen• in der Brühe servieren
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