merkblatt berufserlaubnis sachsen anhalt

5
Merkblatt über die Beantragung der Berufserlaubnis Berufserlaubnisse als Arzt, Zahnarzt oder Apotheker werden in Sachsen-Anhalt erteilt, wenn der Antragsteller die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, ist oder wenn der ausländische Antragsteller 1. unanfechtbar als Asylberechtigter anerkannt ist, 2. eine Niederlassungserlaubnis nach § 23 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes besitzt, 3. mit einem Deutschen im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes oder mit einem Staatsangehörigen der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraumes oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, verheiratet ist oder eine Lebenspartnerschaft führt, der seinen gewöhnlichen Aufenthalt in der BRD hat, 4. im Besitz einer Einbürgerungszusicherung ist, wobei der Einbürgerung jedoch Hindernisse entgegenstehen, die der Antragsteller nicht selbst beseitigen kann, 5. Stipendiat ist, 6. Kind eines Unionsbürgers unter 21 Jahren ist oder Kind eines Unionsbürgers ist, dem der Unionsbürger Unterhalt gewährt und der

Upload: ymary211976

Post on 04-Jul-2015

222 views

Category:

Documents


4 download

TRANSCRIPT

Merkblatt über die Beantragung der Berufserlaubnis

Berufserlaubnisse als Arzt, Zahnarzt oder Apotheker werden in Sachsen-Anhalt erteilt, wenn

der Antragsteller die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt oder Staatsangehöriger eines der

übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union oder eines anderen Vertragsstaates des

Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem

Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische

Union vertraglich einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, ist oder wenn

der ausländische Antragsteller

1.   unanfechtbar als Asylberechtigter anerkannt ist,

2.   eine Niederlassungserlaubnis nach § 23 Abs. 2 des Aufenthaltsgesetzes besitzt,

3.   mit einem Deutschen im Sinne des Artikels 116 des Grundgesetzes oder mit einem

Staatsangehörigen der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraumes oder

eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die Europäische Gemeinschaft oder

Deutschland und die Europäische Union vertraglich einen entsprechenden

Rechtsanspruch eingeräumt haben, verheiratet ist oder eine Lebenspartnerschaft führt,

der seinen gewöhnlichen Aufenthalt in der BRD hat,

4.   im Besitz einer Einbürgerungszusicherung ist, wobei der Einbürgerung jedoch

Hindernisse entgegenstehen, die der Antragsteller nicht selbst beseitigen kann,

5.   Stipendiat ist,

6.   Kind eines Unionsbürgers unter 21 Jahren ist oder Kind eines Unionsbürgers ist, dem der

Unionsbürger Unterhalt gewährt und der Unionsbürger eine Berufstätigkeit in

Deutschland ausübt, wobei Bürger eines Vertragsstaates des Abkommens über den

Europäischen Wirtschaftsraum oder eines Vertragsstaates, dem Deutschland und die

Europäische Gemeinschaft oder Deutschland und die Europäische Union vertraglich

einen entsprechenden Rechtsanspruch eingeräumt haben, den Unionsbürgern

gleichstehen,

7.  Kind eines Staatsangehörigen eines Mitgliedstaates oder eines den Unionsbürgern nach

Nr. 6 gleichgestellten Staatsangehörigen ist, der in Deutschland aufenthaltsberechtigt ist,

und dem von diesem Unterhalt gewährt wird oder das unterhaltsberechtigt ist.

Außerdem kann eine Berufserlaubnis im Interesse der ärztlichen, zahnärztlichen bzw.

pharmazeutischen Versorgung der Bevölkerung erteilt werden, um spezifische

Versorgungsdefizite vorübergehend auszugleichen. Eine Erlaubnis aus Versorgungsgründen

wird für 1 oder 2 Jahre erteilt wird, um nach dieser Zeit die Versorgungssituation erneut zu

überprüfen.

Für die erstmalige Beantragung der Berufserlaubnis sind neben dem Nachweis des

Privilegierungstatbestandes (Pkt. 1-7) oder dem Hinweis, dass die Erlaubnis aus

Versorgungsgründen begehrt wird, in der Regel folgende Unterlagen einzureichen:

- ein schriftlicher Antrag (formlos),

- Nachweise über eine abgeschlossene ärztliche, zahnärztliche bzw. pharmazeutische

Ausbildung (Diplom / Fächerübersicht des Medizinstudiums / Nachweis der

praktischen Tätigkeit im Anschluss an das Studium, sofern diese Bestandteil der

Ausbildung ist),

- die Geburtsurkunde,

- die Heiratsurkunde (diese ist nur bei einem Namenswechsel oder zum Nachweis der

Ehe mit einem Deutschen oder bevorrechtigten Ausländer erforderlich),

- der Nachweis der Staatsangehörigkeit (z. B. Eintragung im Pass),

- die Aufenthaltsgenehmigung (sofern diese bereits vorliegt),

- ein aktueller Lebenslauf,

- ein Führungszeugnis der Belegart „0“; bei Antragstellern, die weniger als 6 Monate in

der BRD leben, ist eine entsprechende Bescheinigung des Herkunftslandes

einzureichen (jeweils nicht älter als einen Monat),

- eine ärztliche Bescheinigung gemäß Anlage (nicht älter als einen Monat),

- eine Straffreiheitserklärung gemäß Anlage (nicht älter als einen Monat),

- einen Nachweis über ausreichende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift (dieser

kann erbracht werden durch die Bescheinigung eines Sprachinstitutes oder die

Bestätigung des künftigen Arbeitgebers),

- ein Arbeitszeugnis über die zuletzt ausgeübte ärztliche, zahnärztliche bzw.

pharmazeutische Tätigkeit,

- eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der obersten Gesundheitsbehörde oder der

Berufskammer des Herkunftslandes, dass der Antragsteller zur Ausübung des

ärztlichen, zahnärztlichen bzw. pharmazeutischen Berufes berechtigt ist und keine

berufs- bzw. disziplinarrechtlichen Maßnahmen gegen ihn getroffen oder eingeleitet

worden sind (nicht älter als einen Monat) – diese Bescheinigung ist notwendig bei

Antragstellern, die noch nicht oder weniger als 6 Monate in der BRD leben -,

- die Einstellungsbestätigung einer Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt

(grundsätzlich erforderlich, sofern die Berufserlaubnis aus Versorgungsgründen

begehrt wird).

Sofern der Antragsteller bereits in einem anderen Bundesland aufgrund einer Erlaubnis tätig

war, sind für die Beantragung der Berufserlaubnis neben dem Nachweis des

Privilegierungstatbestandes (Pkt. 1-7) oder dem Hinweis, dass die Erlaubnis aus

Versorgungsgründen begehrt wird, zunächst folgende Unterlagen einzureichen:

- ein schriftlicher Antrag (formlos),

- die Einstellungsbestätigung einer Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt,

- eine Kopie der zuletzt erteilten Berufserlaubnis.

In diesen Fällen wird zunächst die Verwaltungsakte der Behörde angefordert, die zuletzt eine

Berufserlaubnis erteilt hat, so dass ein Teil der erforderlichen Unterlagen dieser Akte

entnommen wird.

Kopien von Urkunden und Bescheinigungen müssen beglaubigt sein oder können unter

Vorlage des Originals zur Bestätigung vorgelegt werden.

Beglaubigte Kopien von Originalunterlagen müssen entweder von

- einem Notar der Bundesrepublik Deutschland oder eines anderen Mitgliedstaates der

Europäischen Union,

- einer Behörde der Bundesrepublik Deutschland oder eines anderen Mitgliedstaates

der Europäischen Union oder

- einer deutschen Botschaft / einem deutschen Konsulat des Heimatlandes

gefertigt sein.

Fremdsprachige Dokumente bedürfen der vollständigen Übersetzung (einschließlich des

Beglaubigungsvermerkes) durch

- eine in der Bundesrepublik Deutschland oder in einem anderen Mitgliedstaat der

Europäischen Union gerichtlich ermächtigte Person (öffentlich bestellter und

allgemein beeidigter Dolmetscher und Übersetzer) oder

- eine deutsche Botschaft / ein deutsches Konsulat des Heimatlandes.

Eine Ausnahme bilden englischsprachige Unterlagen, die nicht übersetzt werden müssen.

Der Dolmetscher muss der Übersetzung das zugrunde liegende fremdsprachige Dokument

zusammenhängend beifügen.

Außerdem muss vom Übersetzer angegeben werden, dass der Übersetzung die

Originalurkunde oder eine davon gefertigte beglaubigte Kopie zugrunde gelegen hat. Die

Bestätigung der Richtigkeit und Vollständigkeit der Übersetzung ist ebenfalls vom

Dolmetscher zu vermerken.

Im Einzelfall besteht die Möglichkeit, dass weitere Unterlagen nachgefordert werden.