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voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Mitarbeiterbeteiligung als Kernaktionär – das Modell der voestalpine AG Mag. Max Stelzer gf Vorstand voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Fachtagung Hans Böckler Stiftung Duisburg, 29. Jänner 2015
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
voestalpine AG
MitarbeiterInnen sind mit dem kollektiv gebündelten Stimmrecht von 13,7% * zweitgrößter Einzelaktionär
* Beteiligungsmodell Aktive: 12,6% ehemalige MitarbeiterInnen: 1,1%
Kennzahlen GJ 2013/2014: Umsatz: 11,23 Mrd € EBIT: 792 Mio € MitarbeiterInnen: 48.100 (~ 47% in Ö) Zentrale in Linz / Österreich ca. 500 Niederlassungen in 50 Länder
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Zielsetzung der voestalpine-Mitarbeiterbeteiligung
Beitrag zur Sicherung der Unternehmensentwicklung „Strategisches Eigentum“
mit mehr als 10% Stimmrechtsanteile mit gestalten, wenn es um die Existenz und die langfristige Entwicklung des Unternehmens geht
MitarbeiterInnen als Kernaktionär sichern
Stabilität für zukünftige Entwicklung Abwehr unerwünschter Eigentümerstruktur
MitarbeiterInnen als Kernaktionär wirken mit Stimmrecht bei der Hauptversammlung Kapitalvertreter im Aufsichtsrat
Möglichkeit eines individuellen Gewinnes für MitarbeiterInnen
Teilhaben am Unternehmenserfolg
Bonus vom Arbeitgeber jährlicher Dividendenbezug Teilhabe an möglicher Kurssteigerung Nutzung Steuervorteile
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Modellgrundsätze Österreich Finanzierung
Im Rahmen der Kollektivvertrags-Erhöhungen wurde seit 2000 neun mal ein Teil der prozentuellen Lohnerhöhung für den Aufbau der Mitarbeiterbeteiligung verwendet. Dieser Anteil an der KV-Lohnerhöhung wird jeweils um Arbeitgeber-Anteile ergänzt. Entsprechend diesem Volumen erhalten die MitarbeiterInnen laufend Aktien zugeordnet. Eine konzerninterne Betriebsvereinbarung regelt die Umsetzung.
Zusätzlich erhalten die MitarbeiterInnen im Rahmen jährlicher Erfolgsprämien ebenfalls Aktienzuteilungen.
In Österreich ist die Aktienabgabe bis zu € 1.460 jährlich frei von Lohnsteuer und Sozialabgaben.
Stimmrechtsbündelung, Nachhaltigkeit Die MitarbeiterInnen sind wirtschaftlicher Eigentümer der Aktien und übergeben das Stimmrecht
ihrer Aktien mit einem „Treuhandvertrag“ während ihrer gesamten Tätigkeit im Konzern der voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung.
Volumen Dezember 2014 21,8 Mio Aktien (teilweise vorfinanziert), 12,6 % der Stimmrechte, werden von ca. 22.100 MitarbeiterInnen in allen 57 österreichischen Konzerngesellschaften gehalten
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Modellgrundsätze International
standardisiertes internationales Modell konzernweit soll (außerhalb Österreichs) gleiches Modell angeboten werden
Kaufpreisreduktion
„Bonusaktien“ zu Eigeninvest (Verhältnis 1 Bonus- zu 3 Eigeninvest-Aktien) jährliches Beitragsvolumen 300 € bis 2.500 € Eigeninvest
Stimmrechtsbündelung, Sperrfrist
Stimmrechtsbündelung an voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung 5-jährige Behaltefrist
Volumen Dezember 2014 spezielles Modell für voestalpine Polynorm Niederlande 2004; allgemeines internationales Modell: schrittweise Einführung in UK (2009), D (2009), NL (2011), PL (2011), BE (2012), CZ (2014), I (2014)
67 Gesellschaften integriert: Großbritannien (8), Deutschland (31), Niederlande (15), Polen (6), Belgien (5), Tschechische Republik (1) und Italien (1) derzeit sind insgesamt rd. 1.600 MitarbeiterInnen beteiligt rund 16 % aller MitarbeiterInnen dieser Gesellschaften halten voestalpine-Aktien
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Tätigkeit: Verwaltung des gesamten Modells Konzepterstellung zur Weiterentwicklung der Mitarbeiterbeteiligung Ausübung Stimmrechte auf der Hauptversammlung der voestalpine AG
Struktur: Vorstand und Beirat
beide jeweils von Konzernmanagement und Konzernbetriebsrat paritätisch besetzt Vorsitzender ist jeweils ein Arbeitnehmervertreter
Aufsichtsrat voestalpine AG: aufgrund der Größe der Beteiligung von mehr als 10 % ist es seit Juli 2004 möglich, einen
Kapitalvertreter seitens der Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung für den Aufsichtsrat der voestalpine AG zu nominieren.
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Der strategische Nutzen
Hauptversammlung: Gebündeltes Stimmrecht der MitarbeiterInnen
Aufsichtsrat: Eigener Vertreter im Gremium
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Der zusätzliche individuelle Nutzen
Beiträge von ArbeitnehmerInnen und Arbeitgeber
Staatlicher Beitrag in Form von Steuervorteilen
Dividendenzahlungen an MitarbeiterInnen
Teilhabe an möglicher Kurssteigerung der Aktie
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Entscheidungsfindung Hauptversammlung Die Stimmrechte aller beteiligten MitarbeiterInnen werden international auf Basis einer Treuhandvereinbarung in der voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung gebündelt. Das Büro des Europabetriebsrates erstellt jedes Jahr einen Vorschlag zur Ausübung der Stimmrechte bei der Hauptversammlung der voestalpine AG (diese ist zumeist im Juli). Dieser Vorschlag wird, mit der Bitte um Stellungnahme bzw. Abgabe von Alternativvorschlägen, an alle Betriebsräte der beteiligten Gesellschaften versendet (wenn kein BR vorhanden ergeht der Vorschlag an das Personalbüro). MitarbeiterInnen können bei ihrem Betriebsrat Vorschläge einbringen. Nach Diskussion aller Reaktionen und Alternativen wird ein einheitliches Stimmverhalten im Präsidium des Europabetriebsrates für alle beteiligten MitarbeiterInnen fixiert, welches an die Stiftung weitergegeben wird.
employee (without works
council)
GWC Austria
Works Council
Company
European Works Council
international coordination
by the Office of EWC
Works Council
Company
Works Council
Company
Works Council
Company
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voestalpine: Erfolgsfaktoren der Umsetzung
Sozialpartnerschaft im Betrieb
Mitarbeiterbeteiligung als „Strategisches Eigentum“ kann nur im gegenseitigen Einverständnis von Unternehmensleitung und Betriebsrat umgesetzt werden
Koordination im Konzern
sowohl die erstmalige Erarbeitung als auch die laufende Umsetzung und die Weiterentwicklung des Modells erfordern den Einbezug aller Entscheidungsträger im Konzern
ständige und umfassende Information an alle MitarbeiterInnen
Betriebsversammlungen, Bereichsbesprechungen … Infobroschüren über die Modellgestaltung für Neueintretende … laufende Berichterstattung in den internen Medien (Mitarbeiterzeitungen, Intranet) … jährliche Kontonachricht über individuellen Aktienstand … eigene „Hauptversammlung“ für MitarbeiterInnen …
Mitarbeiter(kapital)beteiligung ist eine Frage der „innerbetrieblichen Kultur“
Bereitschaft zur innerbetrieblichen Zusammenarbeit Akzeptanz und Wertschätzung trotz Interessensunterschiede Übernahme von Verantwortung
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
voestalpine: Erfahrungen
Mitarbeiterbeteiligungen im Allgemeinen können Attraktivität des Arbeitgebers erhöhen … Mitarbeiter motivieren ... Identifikation mit dem Unternehmen steigern … Mitarbeiter an das Unternehmen binden … Unternehmenserfolg teilweise an die Mitarbeiter weitergeben …
Mitarbeiter(kapital)beteiligungen in Form von strategischem Eigentum können
zu einer stabilen Eigentümerstruktur beitragen … einen Beitrag gegen eine feindliche Übernahme leisten … bei existentiellen Unternehmensfragen ein Partner für das Management sein … der Belegschaft(-vertretung) zusätzlich zu vorhandenen Möglichkeiten weitere Mitwirkung eröffnen … die Identifikation mit dem Unternehmen in besonderer Weise fördern …
voestalpine Mitarbeiterbeteiligung Privatstiftung
Informationen zur voestalpine Mitarbeiterbeteiligung: Internet / Homepage voestalpine AG: https://www.voestalpine.com/group/de/konzern/mitarbeiterbeteiligung/ Max Stelzer [email protected]