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Mitteilungen der DGRM 439 Rechtsmedizin 5 · 2013 | Verantwortlich für den Inhalt der Mitteilungsseiten der DGRM Prof. Dr. Stefanie Ritz-Timme Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin der Heinrich-Heine-Universität Moorenstr. 5 40225 Düsseldorf Fax 0211/8119366 [email protected] Rechtsmedizin 2013 · 23:439-441 DOI 10.1007/s00194-013-0919-0 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 7. Blutspuren Basisworkshop der DGRM München, 10.-14.06.2013 Die große positive Resonanz auf den Blutspurenworkshop der DGRM im November 2012 und die thematische Ausrich- tung der XII. Forensischen Ge- spräche Kiel-Lübeck Anfang De- zember 2012 auf die forensische Blutspurenmusteranalyse, ver- anlasste das Münchener Blut- spuren-Team am Institut für Rechtsmedizin, im Juni 2013 er- neut einen Basisworkshop anzu- bieten. Inhaltlich orientierte sich der Workshop an den Vorga- ben der International Associa- tion of Bloodstain Analysts. Es wurden in bewährter Form an fünf Tagen theoretische Grund- lagen in Seminarform präsen- tiert, praktische Übungen durch- geführt und Fallkonstellationen diskutiert. Dabei lag nach kur- zen theoretischen Einführun- gen zu den jeweiligen Übungen der Schwerpunkt auf der prak- tischen Erarbeitung der grund- legenden Prinzipien und Tech- niken der forensischen Blutspu- renmusteranalyse. Die Vorträge beschäftig- ten sich u.a. mit den geschicht- lichen Hintergründen der Blut- spurenmusteranalyse, dem Er- scheinungsbild und Nachweis von Blutspuren, den physikali- schen Grundlagen ihrer Entste- hung, der Dokumentation und Begutachtung von Spurenbil- dern sowie der benötigten Aus- rüstung. Die praktischen Übun- gen dienten der Veranschauli- chung und Erarbeitung der phy- sikalischen Grundlagen und dem Erlernen des grundlegen- den Handwerkszeugs. Die Do- zenten PD Dr. Oliver Peschel, Doc. Mgr. Jiri Adamec, Ph.D. Dr. Martin Schulz und Dr. Christi- na Kaiser konnten mit Herrn Ing. Axel Manthei einen ausgewiese- nen Schusswaffensachverständi- gen als Gastdozenten gewinnen, der zusammen mit seinem Kol- legen vom Bayerischen Landes- kriminalamt Hochgeschwindig- keitsaufnahmen von Schießver- suchen anfertigte und den Teil- nehmern sein profundes Wissen zur Verfügung stellte. Darüber hinaus stellte Herr KHK Tho- ralf Karl vom Bundeskriminal- amt die Aufgaben der BKA Tat- ortgruppe vor. Am vierten Lehr- gangstag konnten die 16 Teil- nehmer aus den Rechtsmedizi- nischen Instituten Dresden, Es- sen, Frankfurt/Main, Halle/Saa- le, Hannover, Heidelberg, Leip- zig, Mainz, München, Müns- ter, Salzburg und der Karl-Jas- pers-Klinik in Wehnen ihr Kön- nen bei der Lösung fiktiver Fälle und der Untersuchung fingierter Tatorte unter Beweis stellen. Der letzte Workshop-Tag behandelte das Gutachtenwesen und schloss nach der obligatorischen Wis- sensüberprüfung und der Über- gabe der Zertifikate mit einer zünftigen bayerischen Vesper ab. Das Team unter Leitung von Prof. Matthias Graw konnte die Teilnehmer des nunmehr 7. Blut- spuren Basisworkshops der DGRM mit seinem durchdach- ten und gut strukturierten Kon- zept voll überzeugen. Dank der Dozenten kam schnell eine unge- zwungene und kollegiale Atmo- sphäre auf, in der nicht nur die Teilnehmer ihre Erfahrungen austauschten und eine fachliche Vernetzung erfolgte, sondern auch die Dozenten mit Fragen aus den praktischen Übungen

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Mitteilungen der DGRM

439Rechtsmedizin 5 · 2013 |

Verantwortlich für den Inhalt der Mitteilungsseiten der DGRM

Prof. Dr. Stefanie Ritz-TimmeDirektorin des Instituts für Rechtsmedizin der Heinrich-Heine-UniversitätMoorenstr. 540225 DüsseldorfFax 0211/[email protected]

Rechtsmedizin 2013 · 23:439-441DOI 10.1007/s00194-013-0919-0© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013

7. Blutspuren Basisworkshop der DGRM München, 10.-14.06.2013

Die große positive Resonanz auf den Blutspurenworkshop der DGRM im November 2012 und die thematische Ausrich-tung der XII. Forensischen Ge-spräche Kiel-Lübeck Anfang De-zember 2012 auf die forensische Blutspurenmusteranalyse, ver-anlasste das Münchener Blut-spuren-Team am Institut für Rechtsmedizin, im Juni 2013 er-neut einen Basisworkshop anzu-bieten.

Inhaltlich orientierte sich der Workshop an den Vorga-

ben der International Associa-tion of Bloodstain Analysts. Es wurden in bewährter Form an fünf Tagen theoretische Grund-lagen in Seminarform präsen-tiert, praktische Übungen durch-geführt und Fallkonstellationen diskutiert. Dabei lag nach kur-zen theoretischen Einführun-gen zu den jeweiligen Übungen der Schwerpunkt auf der prak-tischen Erarbeitung der grund-legenden Prinzipien und Tech-niken der forensischen Blutspu-renmusteranalyse.

Die Vorträge beschäftig-ten sich u.a. mit den geschicht-lichen Hintergründen der Blut-spurenmusteranalyse, dem Er-scheinungsbild und Nachweis von Blutspuren, den physikali-schen Grundlagen ihrer Entste-hung, der Dokumentation und Begutachtung von Spurenbil-dern sowie der benötigten Aus-rüstung. Die praktischen Übun-gen dienten der Veranschauli-chung und Erarbeitung der phy-sikalischen Grundlagen und dem Erlernen des grundlegen-den Handwerkszeugs. Die Do-zenten PD Dr. Oliver Peschel, Doc. Mgr. Jiri Adamec, Ph.D. Dr. Martin Schulz und Dr. Christi-na Kaiser konnten mit Herrn Ing.

Axel Manthei einen ausgewiese-nen Schusswaffensachverständi-gen als Gastdozenten gewinnen, der zusammen mit seinem Kol-legen vom Bayerischen Landes-kriminalamt Hochgeschwindig-keitsaufnahmen von Schießver-suchen anfertigte und den Teil-nehmern sein profundes Wissen zur Verfügung stellte. Darüber hinaus stellte Herr KHK Tho-ralf Karl vom Bundeskriminal-amt die Aufgaben der BKA Tat-ortgruppe vor. Am vierten Lehr-gangstag konnten die 16 Teil-nehmer aus den Rechtsmedizi-nischen Instituten Dresden, Es-sen, Frankfurt/Main, Halle/Saa-le, Hannover, Heidelberg, Leip-zig, Mainz, München, Müns-ter, Salzburg und der Karl-Jas-pers-Klinik in Wehnen ihr Kön-nen bei der Lösung fiktiver Fälle und der Untersuchung fingierter Tatorte unter Beweis stellen. Der letzte Workshop-Tag behandelte das Gutachtenwesen und schloss nach der obligatorischen Wis-sensüberprüfung und der Über-gabe der Zertifikate mit einer zünftigen bayerischen Vesper ab.

Das Team unter Leitung von Prof. Matthias Graw konnte die Teilnehmer des nunmehr 7. Blut- spuren Basisworkshops der DGRM mit seinem durchdach-ten und gut strukturierten Kon-zept voll überzeugen. Dank der Dozenten kam schnell eine unge-zwungene und kollegiale Atmo-sphäre auf, in der nicht nur die Teilnehmer ihre Erfahrungen austauschten und eine fachliche Vernetzung erfolgte, sondern auch die Dozenten mit Fragen aus den praktischen Übungen

Page 2: Mitteilungen der DGRM

440 | Rechtsmedizin 5 · 2013

Mitteilungen der DGRM

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Abstammungsbegutachtung (DGAB) und der deutschsprachigen Arbeitsgruppe der ISFGGreifswald, 14.-15.06.2013

Auf Einladung von Frau Profes-sor B. Bockholdt, der Direkto-rin des Institutes für Rechtsme-dizin der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, fand die diesjährige Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ab-stammungsbegutachtung erst-malig in der Hansestadt Greifs-wald statt.

Zu dieser Tagung waren über 120 Teilnehmer nach Greifs-wald angereist. Der Tagung vor-geschaltet waren wieder Work-shops zu Strategien in der Ab-stammungsbegutachtung und der Biostatistik. Zur Eröffnung der Tagung war die Rektorin der Ernst-Moritz-Arndt-Uni-versität, Frau Professor J. E. We-ber, zu einem Grußwort gekom-men. Sie ging darin auf die lan-ge Tradition der Universität und die rechtsmedizinischen Bezü-ge ein. Der erste Rektor der Uni-versität, Heinrich Rubenow, war 1462 mittels einer Axt in der Sil-vesternacht getötet worden. Als erste Frau in diesem Amt wies sie auch auf die Vorzüge und die große Beliebtheit des Studienor-tes hin. Ein weiteres Grußwort sprach der Prodekan der Medi-zinischen Fakultät, Herr Profes-sor K. Endlich. Auch er ging auf die Vorzüge des Standortes ein

und hob hervor, dass die Aus-richterin der Tagung mehrfach den Lehrpreis für herausragen-de studentische Lehre erhielt. Der Präsident der DGRM, Herr Professor S. Pollak, hatte die wei-te Anreise aus der südwestlichen Ecke Deutschlands nicht ge-scheut und überbrachte die Grü-ße der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin. Herr Profes-sor P. M. Schneider schloss mit seinem Grußwort als Präsident der DGAB die Eröffnung ab.

Das Programm bot zahlrei-che wissenschaftliche Vorträ-ge zur Abstammungsbegutach-tung, v.a. als Fallbeschreibungen und als Beiträge zum Einsatz neuer Marker. So referierte Frau PD Nagy aus Berlin über 25 Jahre DNA Fingerprinting in der Ab-stammungsbegutachtung und zeigte die rasante Entwicklung auf diesem Gebiet auf. Weitere Themen waren die Biostatistik zur Ermittlung von Wahrschein-lichkeiten bei Geschwisterschaf-ten, Single Nucleotide Polymor-phismen als ergänzenden Mar-ker sowie der Einsatz mitochon-drialer Polymorphismen oder X-chromosomaler Marker.

Nach dem breit gefächerten Spektrum an Vortragsthemen klang der Tag mit einem ge-

meinsamen Essen im Archäolo-gischen Landesmuseum Meck-lenburg-Vorpommern aus. Die Tagungsteilnehmer hatten da-bei die Möglichkeit, zunächst an einer Führung teilzuneh-men. Die Wahl der Führung war nicht einfach, da beide Angebo-te sehr interessant waren. Man hatte die Möglichkeit, entwe-der auf den Spuren Caspar Da-vid Friedrichs Bilder zu sehen, oder den berühmten Croÿ-Tep-pich zu bestaunen, ein Zeugnis der Reformation. Danach gab es bei gutem Essen und Wein Zeit für Gespräche. Am Samstag wa-ren nochmals wissenschaftliche Vorträge, unter anderem zu Va-

terschaftstests bei Affen, zu hö-ren. Zum Abschluss gab es die üblichen Informationen zu den durchgeführten Ringversuchen. Hier zeigte sich eine Stabilität der Qualität auf hohem Niveau.

Insgesamt war es eine sehr schöne und perfekt organisierte Tagung in einer tollen Stadt an der Ostsee. Das Wetter lud zum Bleiben ein. Der Tagungspräsi-dentin und ihren Mitarbeitern sei an dieser Stelle herzlich da-für gedankt. Die nächste Jahres-tagung wird vom 26. bis 28. Juni 2014 in Freising stattfinden.

R. Lessig, U.-D. Himmel,Halle (Saale)

heraus quasi „gelöchert“ wur-den. Der gemeinsame Abend in einem traditionsreichen Mün-chener Brauhaus bildete hier einen schönen Abschluss des Workshops vor dem Abreisetag. Die Teilnehmer des Workshops möchten dem Münchener Blut-spuren-Team ihren herzlichen

Dank für die hervorragende Or-ganisation und freundliche At-mosphäre aussprechen und be-reits heute einen „Advanced-Kurs“ zur Vertiefung der neu er-worbenen Kenntnisse anregen!

T. Kamphausen, Essen

Vorankündigung

Workshop

Management von Konflikten

Schwierige Führungs- und Gesprächssituationen souverän meisternfür Nachwuchswissenschaftler/innen der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin am 08./09.11.2013 in Düsseldorf

Die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin macht ihren Nachwuchswissenschaftlern/innen das Angebot einer Work-shop-Serie, die Kernkompeten-zen für eine akademische Kar-riere vermittelt und einen Rah-men für die Entstehung eines Netzwerkes schafft. Das Projekt wird unterstützt durch die Kon-rad-Händel-Stiftung.

Die mittlerweile vierte Veran-staltung wird am 08./09.11.2013 wieder in Düsseldorf stattfinden. Interessierte Nachwuchswissen-schaftler/innen der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin laden wir herzlich ein.

Thema dieses vierten Workshops

F Management von Konflikten: Schwierige Führungs- und Gesprächssituationen souve-rän meistern

Inhalte des WorkshopsFühren heißt Verantwortung übernehmen, Aufgaben zu er-ledigen und Entscheidungen zu treffen. Niemand wünscht sich, im Berufsalltag mit Konf lik-ten, Streit und Ärgerlichkeiten konfrontiert zu werden, aber je-der weiß, dass schwierige Füh-rungs- und Gesprächssituatio-nen in jedem Arbeitsumfeld, in jedem Institut präsent sind. Wo immer Menschen zusammen-

Page 3: Mitteilungen der DGRM

441Rechtsmedizin 5 · 2013 |

Personalia

Am 25.07.2013 hat sich Frau Dr. med. Sigrun Chrubasik, freie Mitarbeiterin am Institut für Rechtsmedizin der Universität Freiburg für das Fach „Theoretische Medizin“ habilitiert. Der Titel ihrer kumulativen Habilitationsschrift lautet: „Zur Evidenz der Wirksamkeit pflanzlicher Entzündungshemmer bei Arthrose und Rückenschmerzen“.

arbeiten, treffen unterschiedli-che Persönlichkeiten, Meinun-gen und Interessen aufeinander. Sollten dann noch Veränderun-gen und Umstrukturierungen stattfinden, sind Konflikte oft-mals schon vorprogrammiert.

Die Fähigkeit, Konf likte rechtzeitig zu erkennen und so zu steuern, dass sich daraus konst-ruktive und innovative Entwick-lungen ergeben, ist für viele im Berufsalltag wünschenswert.

Dieser Workshop stellt Ihnen wirksame Kommunikations-techniken für Gespräche in Konflikt- und Spannungssitua-tionen vor.

Aus den Inhalten F Diagnose von KonfliktenF Eskalationsphasen von

KonfliktenF Konstruktives Verhalten und

Lösungsansätze in Konflikt-situationen

F Problemlösungsschritte in schwierigen Führungssitua-tionen

F Kommunikationstechniken in Konflikt- und Spannungs-situationen

F Kompetentes und sachliches Verhalten in Konfliktgesprä-chen

F Konfliktpunkte in der Praxis

MethodikIm Zentrum stehen Einzel- und Gruppentraining mit Video-Einsatz, Impulsvorträgen, Dis-kussionen, Übungen, Fallstu-dien und ausführlichem Feed-back auch in Einzelgesprächen. Die Trainerin ist mit moderns-ter Didaktik und Methodik ver-traut.

ReferentinUlrike Ambrosy ist erfahrene Praktikerin – abstrakte Theo-rie suchen Sie bei ihr verge-bens. Als systemische Organi-sationsberaterin und Coach ist ihr zentrales Anliegen die Stär-ken und Fähigkeiten von Nach-wuchskräften zu fördern. Klar-heit, kritisch - konstruktive An-sichten und einen motivieren-den Vortragsstil zeichnen sie aus. www.klinik-coach.de

RahmenbedingungenWorkshopzeiten:F Freitag, 08.11.2013, 10.00 Uhr

– ca. 17.00 Uhr + anschließen-des gemeinsames Abendessen

F Samstag, 09.11.2013, 09.00 Uhr - ca. 12.30 Uhr Seminarende + anschließender Mittagsim-biss

Teilnehmerzahl: max. 20 Teil-nehmer/innenOrt: Schloss Mickeln (Alt-Him-melgeist, Düsseldorf; http://w w w.u n i- du e s s e l d or f . d e / home/gaeste/schlossmickeln, Tel. 0211/60187020 )

Kostenbeitrag100,-€ pro Teilnehmer (enthal-ten: Teilnehmergebühr, Pausen-catering, Abendessen am 08.11. sowie einen Mittags-Imbiss am 09.11.)

KontoverbindungUniversitätsklinikum Düssel-dorf, Stadtsparkasse Düsseldorf, Konto-Nr. 1000 1550, BLZ 300 501 10, Verwendungszweck 701 340 513 (ganz wichtig, da sonst keine Verbuchung vorgenommen wer-den kann! Danke!)Übernachtung: Die Buchung von Unterkünf-ten muss von den Teilnehmern selbst organisiert werden.

Organisation und  AnmeldungDie Organisation erfolgt über das Institut für Rechtsmedizin im Universitätsklinikum Düs-seldorf.

Wir freuen uns über Ihre verbindliche Anmeldung spä-testens bitte bis zum 30.9.2013 per E-Mail an rmsekretariat@ med.uni-duesseldorf.de

Im Falle einer Überbuchung entscheidet der Zeitpunkt des Einganges der Anmeldung.