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Konzernrechnung Modul 5
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Vorlesung KonzernrechnungModul 5
Dr. Aldo C. SchellenbergUniversität BernWS 2006/2007Mittwoch 12 - 15 Uhr
Konzernrechnung Modul 5
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Agenda
> Quotenkonsolidierung> Equity-Accounting> Übungen
Konzernrechnung Modul 5
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Quotenkonsolidierung
Konzernrechnung Modul 5
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QuotenkonsolidierungDefinitionen (IAS 31)
> Die Quotenkonsolidierung ist eine Konsolidierungsmethode, bei der dieAbschlussposten eines gemeinschaftlich geführten Unternehmens (JointVenture) quotal, d.h. anteilsmässig, mit den entsprechenden Abschluss-posten des bilanzierenden Unternehmens zusammengefasst werden.
> Ein Joint Venture ist eine vertragliche Vereinbarung, in der zwei oder mehrPartner eine wirtschaftliche Tätigkeit durchführen, die einer gemeinschaftli-chen Führung unterliegt.
> Gemeinschaftliche Führung ist die vertraglich vereinbarte Teilhabe an derKontrolle der wirtschaftlichen Geschäftstätigkeit und existiert nur dann,wenn die mit dieser Geschäftstätigkeit verbundene strategische Finanz-und Geschäftspolitik die einstimmige Zustimmung der die Kontrolleteilenden Parteien (Partnerunternehmen) erfordert.
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Beispiel Quotenkonsolidierung:Aufgabe A 16
MAG BAG Soll Haben
Aktiven
Flüssige Mittel 14'835 480
Wertschriften 23'250 0
Forderungen 21'840 540
Vorrräte 30'600 1'800
Darlehen 3'585 0
Beteiligungen 53'550 900
Sachanlagen 37'500 4'650
Immaterielle Anlagen 840 0
Goodwill 0 0
186'000 8'370
Passiven
Lieferantenschulden 18'000 2'295
Obligationenanleihe 30'000 0
Hypotheken 22'800 0
Rückstellung 6'240 30
Aktienkapital 60'000 3'000
Kapitalreserven 30'000 2'100
Gewinnreserven 9'660 0
Neubewertungsres. 0 420
Jahresgewinn 9'300 525
186'000 8'370
Einzelbilanzen BAG
60%
Bereinigungen Konzern-
bilanz
Konzernrechnung Modul 5
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Beispiel QuotenkonsolidierungLösung A 16
MAG BAG Soll Haben
Aktiven
Flüssige Mittel 14'835 480 288 15'123
Wertschriften 23'250 0 0 23'250
Forderungen 21'840 540 324 22'164
Vorrräte 30'600 1'800 1'080 31'680
Darlehen 3'585 0 0 3'585
Beteiligungen 53'550 900 540 4'800 49'290
Sachanlagen 37'500 4'650 2'790 40'290
Immaterielle Anlagen 840 0 0 840
Goodwill 0 0 0 1'488 372 1'116
186'000 8'370 5'022 187'338
Passiven
Lieferantenschulden 18'000 2'295 1'377 19'377
Obligationenanleihe 30'000 0 0 30'000
Hypotheken 22'800 0 0 22'800
Rückstellung 6'240 30 18 6'258
Aktienkapital 60'000 3'000 1'800 1'800 60'000
Kapitalreserven 30'000 2'100 1'260 1'260 30'000
Gewinnreserven 9'660 0 0 9'660
Neubewertungsres. 0 420 252 252 0
Jahresgewinn 9'300 525 315 372 9'243
186'000 8'370 5'022 5'172 5'172 187'338
Einzelbilanzen BAG
60%
Bereinigungen Konzern-
bilanz
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Beispiel QuotenkonsolidierungLösung A 16 (Berechnung Goodwill)
Berechnung Goodwill
Kaufpreis 4'800
Anteil 100% 60%
Eigenkapital BAG 3'000 1'800
Kapitalreserven 2'100 1'260
Neubewertungsreserven 420 252 -3'312
Goodwill am 1.1.2001 1'488
Jahresabschreibung 372
Goodwill am 31.12.2001 1'116
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Equity-Accounting
Konzernrechnung Modul 5
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Equity-AccountingDefinitionen (IAS 28)
> Die Equity-Methode ist eine Bilanzierungsmethode, bei der die Anteile aneinem assoziierten Unternehmen oder einem Joint Venture (Beteiligungs-unternehmen) zunächst mit den Anschaffungskosten in der Konzernbilanzangesetzt werden und in der Folge entsprechend dem Anteil des Anteils-eigners am sich ändernden Reinvermögen des Beteiligungsunternehmensberichtigt werden. Das Periodenergebnis des Anteilseigners enthält seinenAnteil am Erfolg des Beteiligungsunternehmens.
> Ein assoziiertes Unternehmen (Associate) ist ein Unternehmen, beiwelchem der Anteilseigner über massgeblichen Einfluss verfügt und dasweder ein Tochterunternehmen noch ein Anteil an einem Joint Venture ist.
> Massgeblicher Einfluss ist die Möglichkeit, an den finanz- und geschäfts-politischen Entscheidungen des Beteiligungsunternehmens mitzuwirken,jedoch nicht die Beherrschung oder die gemeinsame Führung der Entschei-dungsprozesse.
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Grundkonzept Equity-Accounting
> Die Equity-Methode wird unter IAS 28 präzis geschildert
> Die Equity-Methode ist keine Konsolidierungsmethode, sondern eineBilanzierungsmethode für assoziierte Unternehmen;
> Die Equity-Methode ist ein Bewertungsverfahren, bei dem eineBeteiligung zu ihrem anteiligen Eigenkapital bewertet wird;
> Gegenüber der Bewertung zu historischen Anschaffungskosten hat dieEquity-Methode den Vorteil, dass sie weitgehend die betriebswirtschaftlichrichtigen Werte ermittelt
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Anwendung Equity-AccountingErstmaliger Ansatzpunkt (IAS 28)> beim Anteilserwerb wird die Beteiligung zunächst zu Anschaffungskosten
gebucht (IAS 28.11);
> der Unterschiedsbetrag zwischen Anschaffungskosten und dem anteiligenEigenkapital wird nach IFRS 3 behandelt;
> ein allfälliger positiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungs-kosten und dem Beteiligungswert wird in Übereinstimmung mit IFRS 3 alsGoodwill gebucht (IAS 28.23);
> ein allfälliger negativer Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungs-kosten und dem Beteiligungswert wird sofort als Ertrag in derErfolgsrechnung erfasst (IFRS 3.56);
> der Goodwill ist gemäss IFRS 3 jährlich einem Werthaltigkeitstest zuunterziehen.
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Equity-AccountingBeispiel einer Nebenrechnung
90Rest = Goodwill60davon 40% stille Reserven auf Gebäude
150Unterschiedsbetrag
850./. Anteiliges bilanzielles Eigenkapital bei Erwerb
1‘000Anschaffungskosten der Beteiligung
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Anwendung Equity-AccountingFolgebewertung (IAS 28)
In der Folge wird der Equity-Wertansatz
> um den Anteil am Periodenergebnis des Beteiligungsunternehmenserhöht/vermindert (IAS 28.11);
> um die anteiligen Eigenkapitalveränderungen des assoziiertenUnternehmens angepasst (IAS 28.11);
> um die Abschreibungen der im Erwerbszeitpunkt aufgedeckten stillenReserven gesenkt bzw. um die Auflösung der stillen Reserven erhöht(IAS 28.23);
> um eine ggf. vorzunehmende Goodwillwertminderung verringert;
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Ermittlung des Equity-Wertes
Ausgangspunkt: Anschaffungskosten
regelmässige Fortschreibung: + anteiliger Jahresgewinn- anteiliger Jahresverlust- vereinnahmte Gewinne
unregelmässige Fortschreibung: + Kapitaleinlagen- Kapitalrücknahmen+ Zuschreibungen- Abschreibungen
= Equity-Wert der Beteiligung
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Beispiel Equity-AccountingErstkonsolidierung 31.12.20.3
Aktiven M-AG B Passiven M-AG B
Liquide Mittel 4'820 2'600 Lieferanten 4'700 230
Forderungen 3'035 2'400 Darlehen 10'000
Vorräte 7'835 1'030 Aktienkapital 4'500 7'000
Obligationenanleihen 2'450 Reserven 1'200 3'000
Beteiligungen 0 Jahresgewinn 450 300
Sachanlagen 2'710 4'500
20'850 10'530 20'850 10'530
Bilanzen per 31.12.20.2 (Ausgangslage)
> M-AG erwirbt Anfang 20.3 eine 30%-Beteiligung an B für 3‘710;> Erwerb und Begleichung des Kaufpreises: flüssige Mittel (2‘300), Obligationenanleihe
(1‘410);> Das Aktienkapital von B beträgt 7‘000, die offenen Reserven 3‘000;> Stille Reserven von 100 sind in den Forderungen und 600 in den Sachanlagen vorhanden;> Die durchschnittliche Restnutzungsdauer der Sachanlagen beträgt 10 Jahre, lineare
Abschreibung;Aufgaben:1. Verbuchung des Beteiligungskaufes;2. Ermittlung des Goodwills;
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Verbuchung Beteiligungskauf undErmittlung Goodwill
SOLL HABEN Betrag
Käufer M-AG Beteiligung flüssige Mittel 2'300
Beteiligung Obligationenanleihe 1'410
Beteiligungswert/Kaufpreis 3'710
Anteil (30%)
- anteiliges Aktienkapital (30% v. 7'000) 2'100
- anteilige offene Reserven (30% v. 3'000) 900
- anteilige stille Reserven auf Forderungen (30% v. 100) 30
- anteilige stille Reserven auf Sachanlagen (30% v. 600) 180 3'210
Goodwill 500
Buchungen für Erwerb des Aktienpaketes
Ermittlung des Goodwills
=3710
Aktiven M-AG Buchungen M-AG Passiven M-AG
Liquide Mittel 4'820 -2'300 2'520 Lieferanten 4'700
Forderungen 3'035 3'035 Darlehen 10'000
Vorräte 7'835 7'835 Aktienkapital 4'500
Obligationenanleihen 2'450 -1'410 1'040 Reserven 1'200
Beteiligungen 0 3'710 3'710 Jahresgewinn 450
Sachanlagen 2'710 2'710
20'850 20'850 20'850
Bilanz M-AG nach Verbuchung Beteiligungskauf
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Erstkonsolidierung per 31.12.20.3Buchungen
> B hat die stillen Reserven auf den Forderungen um 100 erhöht;> Die ordentlichen Abschreibungen auf den Sachanlagen wurden vorgenommen;> Der ausgewiesene Jahresgewinn beträgt 1500
SOLL HABEN Betrag
Goodwill-Aktivierung Goodwill Beteiligung 500 Erwerbszeitpunkt
Veränderung stille Reserven bei B
anteilige Zunahme auf den Forderungen Beteiligung Beteiligungsertrag 30 (30% von 100)
anteilige Abnahmen auf den Sachanlagen Abschreibung Beteiligung 18 (30% von 600 : 10)
anteiliger Jahresgewinn an B Beteiligung Beteiligungsertrag 450 (30% von 1'500)
Konsolidierungsbuchungen
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Erstkonsolidierung per 31.12.20.3
Aktiven M-AG B
Equity
Accounting Konzern Passiven M-AG B
Equity
Accounting Konzern
Liquide Mittel 2'520 2'600 2'520 Lieferanten 4'700 230 4'700
Forderungen 3'035 2'400 3'035 Darlehen 10'000 10'000
Vorräte 7'835 1'030 7'835 Aktienkapital 4'500 7'000 4'500
Obligationenanleihen 1'040 1'040 Reserven 1'200 3'000 1'200
-500 + 30 +30 + 450
Beteiligungen 3'710 -18 + 450 3'672 Jahresgewinn 450 300 -18 912
Goodwill 500 500
Sachanlagen 2'710 4'500 2'710
20'850 10'530 21'312 20'850 10'530 21'312
Bilanzen per 31.12.20.3 (nach Verbuchung Beteiligungskauf)
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Folgekonsolidierung per 31.12.20.4Buchungen
> B schüttet eine Dividende von 5% aus;> Die stillen Reserven auf den Forderungen wurden aufgelöst;> Der ausgewiesene Jahresverlust beträgt 900;> M hat in ihrem Einzelabschluss die Beteiligung B um 210 abgeschrieben
SOLL HABEN Betrag
Rückbuchung der Abschreibung im Einzelabschluss M Beteiligung Abschreibung 210
Goodwill-Aktivierung Goodwill Beteiligung 500 Erwerbszeitpunkt
Anpassung des Beteiligungsbuchwertes an den Wert
im konsolidierten Abschluss Ende des Vorjahres Beteiligung Gewinnreserven 462
(=450 - 18 Abnahme sti
Res auf Sachanlagen +
30 Zunahme sti Res auf
Forderungen)
anteilige Dividende B Beteiligungsertrag Beteiligung 105 30% von (5% von 7'000)
Veränderung sti Reserven bei B
anteilige Abnahme auf Forderungen Beteiligungsaufwand Beteiligung 60 30% von 200
anteilige Abnahme auf Sachanlagen Abschreibung Beteiligung 18 (30% von 600): 10
anteiliger Jahresverlust B Beteiligungsaufwand Beteiligung 270 30% von 900
Konsolidierungsbuchungen
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Folgekonsolidierung per 31.12.20.4
Aktiven M-AG B
Equity
Accounting Konzern Passiven M-AG B
Equity
Accounting Konzern
Liquide Mittel 2'620 2'600 2'620 Lieferanten 4'700 230 4'700
Forderungen 3'035 2'400 3'035 Darlehen 10'000 10'000
Vorräte 7'945 1'030 7'945 Aktienkapital 4'500 7'000 4'500
Obligationenanleihen 1'040 1'040 Reserven 1'200 3'000 1'200
+210 -500 210 + 462
+462 -105 -105 -60
Beteiligungen 3'500 -60 - 18 -270 3'219 Jahresgewinn 450 300 -18 -270 669
Goodwill 500 500
Sachanlagen 2'710 4'500 2'710
20'850 10'530 21'069 20'850 10'530 21'069
Bilanzen per 31.12.20.4
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Negativer Equity-Wert (IAS 28.29 & 28.30)
> übersteigen die kumulierten Verluste den Buchwert der Beteiligung, istder Buchwert auf Null abzuschreiben (IAS 28.29);
> ist der Anteil auf Null reduziert, werden zusätzliche Verluste nur imUmfang übernommen, wie rechtliche oder faktische Verpflichtungenbestehen (IAS 28.30);
> Weist das assoziierte Unternehmen später wieder Gewinn aus, wird derGewinn erst wieder berücksichtigt, wenn der Gewinnanteil den nochnicht erfassten Periodenfehlbetrag abdeckt (IAS 28.30);
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Negativer Equity-WertAnwendungsbeispiel
> Die Kaspar AG hält eine weitere Beteiligung an der Melchior AG in derHöhe von 40% mit einem Beteiligungsbuchwert von 100k per 31.12.2003.Ein Unterschiedsbetrag existiert nicht.
> Die Kaspar AG ist keine Verpflichtung eingegangen, die Verluste derMelchior AG zu übernehmen.
> Die Melchior AG tätigt in den Jahren 2004 bis 2006 sehr hohe Investitionen.Die Abschreibungen darauf führen zu hohen Verlusten von jeweils 150k inden Jahren 2004 bis 2006 und damit zu anteiligen Verlusten der Kaspar AGvon jeweils 60k (40% auf 150k).
> Ab dem 4. Jahr zahlen sich die Investitionen aus und Melchior AG erzieltwieder Gewinne von 125k pro Jahr.
> Es werden keine Dividenden ausgeschüttet.
Zeigen Sie die Entwicklung des Equity-Wertes.
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Negativer Equity-WertLösung
Ja-70+50202009Ja-20+5002008
ausgesetzt-300+5002007ausgesetzt-800-6002006ausgesetzt-200-60402005
Ja-40-601002004
Anwendung derEquity-Methode
kumuliertes, nicht imEquity-Wert berücksich-
tigtes Ergebnis
Equity-Wert(31.12.)
anteiligesErgebnis
(40%)
Equity-Wert(01.01.)
Jahr
Konzernrechnung Modul 5
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Equity-AccountingAusweis in der Jahresrechnung (IAS 28.37 -28.40)
> Ausweis in der Bilanz unter dem langfristigen Anlagevermögen> Eigener Anteil am Ergebnis des Assoziierten auf separater Zeile> Unrealisierte Gewinne/Verluste aus Intercompany-Beziehungen sind zu
eliminieren> Liste und Beschreibung im Anhang der signifikanten Assoziierten mit
Quote und Stimmrechtsanteil (falls abweichend)> Zahlungsverpflichtungen und Eventualschulden (IAS 37)
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Equity-AccountingBeispiel Konzernbilanz Rätia Energie
Konzernrechnung Modul 5
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Equity-AccountingBeispiel Konzernerfolgsrechnung Rätia Energie
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Equity-AccountingAusweis im Anhang - Beispiel Rätia Energie
Konzernrechnung Modul 5
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Equity-AccountingAusweis im Anhang - Beispiel Rätia Energie
Konzernrechnung Modul 5
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Minderheitsbeteiligung
Konzernrechnung Modul 5
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Minderheitsbeteiligung
> Beteiligungen kleiner als 20%> Keine Konsolidierung> Bewertung zum Anschaffungswert abzüglich notwendige Abschreibungen
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ÜbersichtVollkonsolidierung, Quotenkonsolidierungsowie Equity-Accounting
Konzernrechnung Modul 5
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Beispiel Rätia Energie
Konzernrechnung Modul 5
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Beispiel Rätia Energie
Konzernrechnung Modul 5
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Beispiel Rätia Energie
Konzernrechnung Modul 5
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M-AG
I-AG H-AG A-AG B-AG C-AG D-AG E-AG
V-AG S-AG F-AG
G-AG
15% 80% 100% 80% 50% 30% 100%
80% 100% 5% 50%
60%
• M hat mit C einen Beherrschungsvertragabgeschlossen
• auf D hat M einen massgebenden Einfluss• die Geschäftstätigkeit von E ist völlig
verschieden vom Rest des Konzerns• H ist eine ausländische Zwischenholding und
erstellt nach den nationalen Vorschriften ihresDomizilstaates einen Konzernabschluss
• G befindet sich in einem Land mit erheblichenpolitischen Unruhen und wurde unter dieKontrolle staatlicher Behörden gestellt.
Konsolidierungsstammbaum
A V
A
EV V V V
V V V
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Übersicht
> keine Konsolidierung> Bewertung der
Beteiligung in derKonzernbilanz zuAnschaffungskostenabzüglich notwendigeAbschreibungen
> keine Konsolidierung> Bewertung der
Beteiligung in derKonzernbilanz zumanteiligen Wert desEigenkapitals
> Konsolidierung> keine Fiktion der
rechtlichen Einheit> anteilsmässige
Konsolidierung derAbschlussposten desBeteiligungsunter-nehmens
> keine Anteile Dritter
> Konsolidierung> Fiktion der rechtlichen
Einheit> vollständige
Konsolidierung derAbschlussposten desBeteiligungsunter-nehmens
> separater Ausweis derAnteile Dritter(Minderheiten)
-massgeblicher Einflussgemeinschaftlichgeführt
Beherrschung
Minderheits-Beteiligung
AssociateJoint VentureTochtergesellschaft
Anschaffungs-kosten
Equity-AccountingQuoten-konsolidierung
Voll-konsolidierung
Konzernrechnung Modul 5
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Ausgangslage
> M ist an X-AG seit der Gründung der X-AG zu 60% beteiligt;> M hat während des Jahres Waren im Wert von 400 an X-AG geliefert;> X-AG hat sämtliche Waren weiterverkauft;
Aktiven M X-AG Passiven M X-AG
Forderungen 364 140 Lieferanten 300 50
Vorräte 300 160 Darlehen 400 60
Darlehen an X-AG 40 Aktienkapital 400 160
Beteiligung an X-AG 96 Reserven 400 100
Sachanlagen 800 100 Jahresgewinn 100 30
1'600 400 1'600 400
Aufwand M X-AG Ertrag M X-AG
Warenaufwand 1'700 600 Warenertrag 2'000 760
übriger Aufwand 400 170 übriger Ertrag 200 40
Jahresgewinn 100 30
2'200 800 2'200 800
Bilanzen per 31.12.20.4
Erfolgsrechnungen für 20.4
Konzernrechnung Modul 5
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Vollkonsolidierung:Konsolidierungsbuchungen
Kapitalkonsolidierung und Minderheitsanteile
Aktienkapital X-AG / Beteiligung an X-AG 96 60% von 160
Aktienkapital X-AG / Minderheiten (Bilanz) 64 40% von 160
Reserven X-AG / Minderheiten (Bilanz) 40 40% von 100
Konzerninterne Darlehen
Darlehen von M / Darlehen an X-AG 40
Konzerninterne Umsätze
Warenertrag M / Warenaufwand X-AG 400
Minderheitsanteil am Jahresgewinn von X-AG
Minderheiten Gewinn (ER) / Jahresgewinn (ER) 12 40% von 30
Jahresgewinn (Bilanz) / Minderheiten (Bilanz) 12 40% von 30
Schlussfolgerung
Alle Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung der Tochtergesellschaft X-AG werden zu 100%
in die Konzernrechnung übernommen;
Die Minderheitsanteile am Eigenkapital und am Gewinn werden separat ausgewiesen;
Das Konzerndarlehen und die konzerninternen Umsätze (Intercompany-Umsätze) werden
ausgeschieden
96 + 64 = 160
Konzernrechnung Modul 5
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VollkonsolidierungBilanzen und Erfolgsrechnungen 20.4
Aktiven M X-AG Elimination Konzern Passiven M X-AG Elimination Konzern
Forderungen 364 140 504 Lieferanten 300 50 350
Vorräte 300 160 460 Darlehen 400 60 -40 420
Darlehen an X-AG 40 -40 0 Aktienkapital 400 160 -96/-64 400
Beteiligung an X-AG 96 -96 0 Reserven 400 100 -40 460
Sachanlagen 800 100 900 Jahresgewinn 100 30 -12 118
Minderheiten -64/-12 116
1'600 400 1'864 1'600 400 1'864
Aufwand M X-AG Elimination Konzern Ertrag M X-AG Elimination Konzern
Warenaufwand 1'700 600 -400 1'900 Warenertrag 2'000 760 -400 2'360
übriger Aufwand 400 170 570 übriger Ertrag 200 40 240
Jahresgewinn 100 30 -12 118
Minderheiten Gewinn -12 12
2'200 800 2'600 2'200 800 2'600
Bilanzen per 31.12.20.4
Erfolgsrechnungen für 20.4
Konzernrechnung Modul 5
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Quotenkonsolidierung:Konsolidierungsbuchungen
Kapitalkonsolidierung: Beteiligungsbuchwert gegen anteiliges Aktienkapital
Aktienkapital X-AG / Beteiligung an X-AG 96 60% von 160
Konzerninterne Darlehen
Darlehen von M / Darlehen an X-AG 24 60% von 40
Konzerninterne Umsätze
Warenertrag M / Warenaufwand X-AG 240 60% von 400
Ergebnis
Alle Positionen der Bilanz und Erfolgsrechnung der Tochtergesellschaft X-AG werden
anteilsmässig zu 60% in die Konzernrechnung übernommen;
Die Minderheitsanteile am Eigenkapital und am Gewinn werden nicht ausgewiesen;
Das Konzerndarlehen und die konzerninternen Umsätze (Intercompany-Umsätze) werden
anteilsmässig zu 60% ausgeschieden
Konzernrechnung Modul 5
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Quotenkonsolidierung:Bilanzen und Erfolgsrechnungen 20.4
Aktiven M
X-AG
(60%) Elimination Konzern Passiven M
X-AG
(60%) Elimination Konzern
Forderungen 364 84 448 Lieferanten 300 30 330
Vorräte 300 96 396 Darlehen 400 36 -24 412
Darlehen an X-AG 40 -24 16 Aktienkapital 400 96 -96 400
Beteiligung an X-AG 96 -96 0 Reserven 400 60 460
Sachanlagen 800 60 860 Jahresgewinn 100 18 118
Minderheiten 0
1'600 240 -120 1'720 1'600 240 -120 1'720
Aufwand M
X-AG
(60%) Elimination Konzern Ertrag M
X-AG
(60%) Elimination Konzern
Warenaufwand 1'700 360 -240 1'820 Warenertrag 2'000 456 -240 2'216
übriger Aufwand 400 102 502 übriger Ertrag 200 24 224
Jahresgewinn 100 18 118
Minderheiten Gewinn
2'200 480 -240 2'440 2'200 480 -240 2'440
Bilanzen per 31.12.20.4
Erfolgsrechnungen für 20.4
Konzernrechnung Modul 5
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Equity-Accounting:Konsolidierungsbuchungen
Bewertung und Ausweis der Beteiligung zum anteiligen Eigenkapital
Erfassung des Equity-Mehrwerts:
Beteiligung X-AG / Reserven 60 (60% von 290) - 18 - 96
Beteiligung X-AG / Jahresgewinn (Bilanz) 18 60% von 30
Erfassung des-Ertrages in der Erfolgsrechnung
Jahresgewinn (ER) / Equity-Ertrag 18 60% von 30
Ergebnis
Die Equity-Methode ist keine Konsolidierungs-, sondern eine Bewertungsmethode;
Die Beteiligung wird zum anteiligen Eigenkapital (Substanzwert) bewertet und in der
Konzernbilanz als Beteiligung ausgewiesen;
Vom Gewinn der Beteiligung wird lediglich der Anteil von 60% in die Konzernrechnung
übernommen
Konzernrechnung Modul 5
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Equity-AccountingBilanzen und Erfolgsrechnungen 20.4
Aktiven M X-AG Elimination Konzern Passiven M X-AG Elimination Konzern
Forderungen 364 364 Lieferanten 300 300
Vorräte 300 300 Darlehen 400 400
Darlehen an X-AG 40 40 Aktienkapital 400 400
Beteiligung an X-AG 96 78 174 Reserven 400 60 460
Sachanlagen 800 800 Jahresgewinn 100 18 118
Minderheiten
1'600 78 1'678 1'600 78 1'678
Aufwand M X-AG Elimination Konzern Ertrag M X-AG Elimination Konzern
Warenaufwand 1'700 1'700 Warenertrag 2'000 2'000
übriger Aufwand 400 400 übriger Ertrag 200 200
Jahresgewinn 100 18 118 18 18
Minderheiten Gewinn
2'200 18 2'218 2'200 18 2'218
Bilanzen per 31.12.20.4
Erfolgsrechnungen für 20.4
Konzernrechnung Modul 5
44
Gegenüberstellungder Methoden
Aktiven V Q E Passiven V Q E
Forderungen 504 448 364 Lieferanten 350 330 300
Vorräte 460 396 300 Darlehen 420 412 400
Darlehen an X-AG 0 16 40 Aktienkapital 400 400 400
Beteiligung an X-AG 0 0 174 Reserven 460 460 460
Sachanlagen 900 860 800 Jahresgewinn 118 118 118
Minderheiten 116 0 0
1'864 1'720 1'678 1'864 1'720 1'678
Aufwand V Q E Ertrag V Q E
Warenaufwand 1'900 1'820 1'700 Warenertrag 2'360 2'216 2'000
übriger Aufwand 570 502 400 übriger Ertrag 240 224 200
Jahresgewinn 118 118 118 Equity-Ertrag 0 18
Minderheiten Gewinn 12 0 0
2'600 2'440 2'218 2'600 2'440 2'218
Konzernbilanzen per 31.12.20.4
Konzernerfolgsrechnungen 20.4
Konzernrechnung Modul 5
45
Beispiel: Novo Konzern
Konzernrechnung Modul 5
46
Aufgabe zur Abgrenzung desKonsolidierungskreises
Minderheitsbeteiligung an der X-AG> Die amerikanische X-AG und die ebenfalls in den USA tätige Y-AG wollen
fusionieren. Der Novo-Konzern soll an der neuen Gesellschaft eineMinderheitsbeteiligung von 49,9% halten, doch ist nicht auszuschliessen, dass erseine Beteiligung in absehbarer Zeit auf über 50% aufstockt.
> Hm 1.2.05. Der Basler Novo-Konzern will seine Aktivitäten auf dem amerikanischenMarkt für Dienstleistungen im Diagnostika-Bereich arrondieren. Zu diesem Zwecksollen die Y-AG mit einem Jahresumsatz von $ 712 Mio. mit der X-AG (Umsatz $443 Mio.) fusionieren. Novo wird am vereinten Unternehmen allerdings nur eineMinderheitsbeteiligung von 49,9 % halten. Novo wird ausserdem Optionsscheine fürden Erwerb von weiteren Aktien des neuen Unternehmens erhalten, welche Novoberechtigen, ab 1.1.2007 den Anteil auf 75 % zu erhöhen.
> P.S.: Novo war bis jetzt Alleinaktionärin an der Y-AG.
Konzernrechnung Modul 5
47
Novo Konzern: Graphische Darstellung
Y AG (USA)Umsatz $ 712 Mio.
Novo KonzernCH
X AG (USA)
Umsatz $ 443 Mio.
Fusion
100%49,9%
Konzernrechnung Modul 5
48
Aufgaben
1. Wie wird die M & A - Transaktion nach internationalen in denKonsolidierungskreis der Novo einbezogen Richtlinien?
2. Wie verändert sich durch die geschilderte Transaktion der Umsatz und derGewinn des Novo-Konzerns?
3. Welchen Einfluss hat die gewählte Beteiligungsform auf die Umsatzrenditedes Novo-Konzerns?
4. Warum hat der Novo-Konzern diesen Weg der Beteiligung gewählt?
Konzernrechnung Modul 5
49
Novo Konzern: Lösungen (1/2)
1. „...Die Existenz und Auswirkung von potenziellen Stimmrechten, die gegenwärtigausgeübt oder umgewandelt werden können, einschliesslich von anderen Unternehmengehaltener potenzieller Stimmrechte, sind bei Beurteilungen zu berücksichtigen, ob einUnternehmen die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik eines anderenUnternehmens zu bestimmen.“ (IAS 27.14).
Optionen sind zu berücksichtigen bei der Bestimmung der Beherrschung.
Im Bsp. können die Optionen allerdings erst 2007 ausgeübt werden, weshalb 2005 nochEquity-Accounting angewendet wird.
2. Umsatz: Rückgang, da die Y-AG bisher vollkonsolidiert wurde, mit der Equity-Methodeder Umsatz aber nicht berücksichtigt wird.Gewinn:Vollkonsolidiert (bisher): 100 % Gewinn Y-AGEquity Accounting (neu): 49,9 % des neuen Gewinns, d.h.∑ aus Gewinn X-AG und Y-AG
Konzernrechnung Modul 5
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Novo Konzern: Lösungen (2/2)
3. Umsatzrendite
Gewinn * 100Umsatz
4. Grund für die Haltung von 49,9 %: Vermeidung der Vollkonsolidierung
Konzernrechnung Modul 5
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Ausblick nächste Veranstaltungen(10.1. / 17.1.2007)
> Fusionen> Abschlüsse in fremden Währungen> Latente Steuern> Weiterführende Probleme> Übungen> Fallstudie