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I Hosting extra iX extra zum Nachschlagen: www.ix.de/extra Eine Sonderveröffentlichung der Heise Medien GmbH & Co. KG Hosted E-Commerce E-Commerce-Software als Dienstleistung des Hosting-Providers nutzen Webshop im Paket Seite II Die E-Commerce-Plattformen der Hoster Seite IV Checkliste für Webshop-Betreiber Seite V Datenschutzfalle Cloud Act Seite VII CMS-Modul als Shopsystem Seite IX März 2019 Hosting Unterstützt von:

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G Hosted E-CommerceE-Commerce-Software als Dienstleistung des Hosting-Providers nutzen

Webshop im PaketSeite II

Die E-Commerce-Plattformen der Hoster Seite IV

Checkliste für Webshop-Betreiber Seite V

Datenschutzfalle Cloud Act Seite VII

CMS-Modul als Shopsystem Seite IX

März2019

Hosting

Unterstützt von:

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Ware auswählen, bezah-len und versenden –das war gestern. Der

Verkauf über das Internet istviel facettenreicher geworden.Er beginnt mit einer fantasie -reichen Präsentation (vielleichtals 3D-Modell oder 360-Grad-Ansicht), die auch Konfigurati-onsmöglichkeiten und Zubehör

darstellen kann. Vergleiche undMerklisten gehen dem eigent -lichen Kauf voraus. Eine mög-lichst breite Akzeptanz vielerZahlungsmöglichkeiten istebenso wichtig wie eine verläss-liche Logistik, eventuell mit lo-kalen Lagern für internationaleKunden. Und schließlich ist der Abschluss der Transaktion

noch lange nicht das Ende desVerkaufsprozesses. Feedbackbö-gen, Reklamations- und letztlichauch Rücksendemöglichkeitenerhalten die Kundenzufrieden-heit. Aktionsangebote und Gut-scheine sollen Kunden wieder-holt in das virtuelle Geschäftlocken. Voraussetzung sind im-mer akkurat gepflegte Kunden-daten, beispielsweise für ein Geburtstagsangebot.

Die Webshops vergangenerTage haben sich so zu E-Com-merce-Paketen mit Kundenver-waltung, Warenwirtschaftssys-tem und Marketingfunktionenentwickelt. Nicht alle Aufgabenmüssen sie selbst zur Verfügungstellen, vielmehr bieten sieSchnittstellen unter anderem zuZahlungs- und Logistikdienst-leistern. Galt über Jahre der ein-seitige Trend, dass Geschäfteaus dem stationären Handel inRichtung Internet abwanderten,so werden inzwischen mehrereparallele Verkaufswege propa-giert (Multichannel). Neben ei-nem Ladengeschäft könnendies eine Bestellhotline, Markt-plätze oder soziale Medien sein.Der Kunde erwartet hier eineVerzahnung, beispielsweise dieBestellung im Internet und Ab-holung im Geschäft. Die Web-shop-Anbieter bewerben es als„Omnichannel“.

DiverseGeschäftsmodelleDies führt sogar zu einer Re-naissance des Einkaufens vorOrt: So hat Amazon die Eröff-nung eigener Ladengeschäfteangekündigt, vor allem als Ver-suchslabor für neue Technik. E-Commerce-Software wird da-mit zunehmend um Funktionenfür den stationären Handel er-weitert. Das schließt die Einbin-dung neuer Hardware ein, sinddafür doch Kassensysteme,Barcodescanner, Drucker oderKreditkartenleser anzusteuern.Shopify, ein internationalerVorreiter, listet auf seiner Web-seite mehrere Kits für Kassen-systeme von Drittanbietern auf.In Deutschland hat sich Versa-Commerce aus Hannover eineenge Verzahnung von stationä-rem und Onlinehandel auf die

Fahnen geschrieben. Sie stelltneben einem Onlineshop auchein Kassensystem als Softwarezur Verfügung.

Die Shop- und E-Commerce-Software eignet sich je nachHersteller für unterschiedlicheGeschäftsmodelle: Cloud-Ange-bote, Partnerschaften mit Hos-ting-Providern oder Lizenzenzum Kauf oder zur Miete. Ameinfachsten zu nutzen ist Soft-ware as a Service (SaaS), meistals Cloud-Shop beworben. DerVerkäufer erhält ein System auseinem Guss und startet nachder Auswahl einer Domain di-rekt mit dem Shopdesign. DieEntscheidungen für Hardware-ressourcen und Hosting-Paketeentfallen. Häufig stehen bran-chenspezifische Vorlagen zurVerfügung, die nur noch ange-passt werden. Ein Pionier derBranche ist wiederum Shopify.Die von deutschen Auswande-rern gegründete und in Kanadabeheimatete Firma verfügt auchüber eine gute deutschsprachigeVersion. Bei Details deutscherGesetze und Vorgaben oder derEinbindung von Kassensyste-men zeigt sich aber, dass inDeutschland entwickelte Soft-ware besser auf den Einsatzhierzulande vorbereitet ist.

Beispiele dafür sind Jimdooder OmecoCloud. EinfacheShopfunktionen bietet auchweb4business, ein Homepage-baukasten mit Erweiterungenfür Verkäufer. Jimdo starteteebenfalls als Webpage-Desi g ner,hat sich aber inzwischen zu ei-nem funktionsreichen kleinenWebshop entwickelt.

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Webshop imPaketE-Commerce-Software als Dienstleistung des Hosting-Providers nutzen

Wer in den Onlinehandel einsteigt, dem stehenheute nicht nur Spezialisten wie Amazon odereBay zur Verfügung. Diverse E-Commerce-Plattformen von Hosting-Providern eröffnenviel mehr Möglichkeiten, und Schnittstellenverbinden zunehmend beide Welten.

Marktanteile vonShopsystemenShopware 20ˇ %Magento 17ˇ %sonstige 11ˇ %JTL-Shop 9ˇ %WooCommerce 7ˇ %OXID eShop 6ˇ %Gambio 5ˇ %Eigen entwicklung 4ˇ %PrestaShop 3ˇ %plentymarkets 3ˇ %ePages 2ˇ %Hybris 2ˇ %

Über 1-Click-Apps bieten viele Hoster eine große Auswahl an E-Commerce-Applikationen an (Abb.ˇ1).

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Die im Folgenden aufgeführtenSysteme befinden sich beson-ders häufig im Portfolio derHoster:

Shopware ist quelloffen undsteht in vier Versionen zurAuswahl: Community, Profes -sional, Professional Plus undEnter prise. Die kommerziellenReleases enthalten Warenwirt-schaftsfunktionen. Das Grund-system ist übersichtlich undlässt sich gut erweitern, wofürauf der Webseite mehr als 2000meist kostenpflichtige Plug-insund Themes zum Downloadbereitstehen. Während diePremium-Plug-ins in der Ver-gangenheit verschlüsselt vorla-gen, wird ab Version 5.2 daraufverzichtet, was Entwicklern undPartnern eine individuelleAnpassung ermöglicht. AlsBesonderheiten hebt ShopwareDigital Publishing und Story -telling hervor. Letzteres sollKunden mit Bildern undGeschichten für das Produktgewinnen. Als Referenzen nenntShopware Borussia Dortmund,Haribo und Yello Strom.

Magento basiert auf dem Zend-Framework, bietet einen enormenFunktionsumfang, skaliert gutund eignet sich damit für großeProjekte. Andererseits stellt eshohe Anforderungen an dieHardware, weshalb es am bestenauf einem dedizierten Serverläuft. Einrichtung, Konfiguration

und Betrieb erfordern eigeneFachkenntnisse oder eine kom-petente Agentur. Es gibt einegroße Auswahl an Erweite-rungsmodulen und Templates,die sich flexibel anpassenlassen. Unternehmen haben dieWahl zwischen einem Cloud-Service, der die EU-Datenschutz-vorgaben erfüllt, oder einer On-Premises-Version. Nestlé,Nintendo und Seat nutzenMagento für ihre Onlineauftritte.

OXID eShop bietet neben derquelloffenen Community-Version zwei kommerzielle Edi-tionen (Professional und Enter-prise), hinzu kommt eineB2B-Edition. OXID setzt auf einemodulare Architektur mit einemschlanken Kern, der sich an denjeweiligen Einsatzzweck anpas-sen lässt. Die Smarty TemplateEngine unterstützt das Entwi-ckeln individueller Designs.Erweiterungsmodule stellt derinternationale Marktplatz OXIDExchange zum Download bereit.Selbst entwickelte Erweiterun-gen kann man über die OXID-API einbinden; zur Kopplung anERP-Systeme existiert eineSOAP-Schnittstelle. Der offeneQuellcode eröffnet zudem dieMöglichkeit beliebiger Eigenent-wicklungen. OXID eShop ist beiMercedes Benz, AIDA Cruisesund Bitburger im Einsatz.

PrestaShop eignet sich als kostenloses, unkompliziertes

System für Einsteiger, dieschnell online gehen wollen.Anders als Magento lässt sichPrestaShop in der Regel auchohne Unterstützung durch spe-zialisierte Agenturen und Ent-wickler installieren und konfi-gurieren. Grundlage dafür isteine einfache Standardvorlage„Classic“, die sich mithilfe desLive-Konfigurators an dieeigenen Vorstellungen anpassenlässt. Warenwirtschaftssystemund Lagerverwaltung sindbereits in der Grundversion ent-halten, ebenso eine Funktionzum Verkauf digitaler Produkte.Hinzu kommen Analysen undBerichte, die ein zentrales Dash -board darstellt (Abbildungˇ2).PrestaShop eignet sich beson-ders gut für internationale Pro-jekte und wirbt mit 65 Sprachenund Händlern in 200 Ländern.Es gibt aber auch eine vorzertifi-zierte Version für den deutschenMarkt. Geld verdient der Her-steller mit 2500 Erweiterungs-modulen und mehr als 2000großteils kostenpflichtigenThemes.

xt:Commerce ist das Urgesteinunter den deutschen Webshop-Systemen. Bei allen Upgradesseit der populären Version 3 gabes größere Änderungen, die derMarktentwicklung Rechnungtrugen. Sie betrafen nicht nurdie Oberfläche, sondern auchdie Lizenzmo delle. So gab esvorübergehend keine Open-

Source-Versionen mehr undneue Software- Packages nurnoch verschlüsselt, was dieCommunity übel nahm. Dieaktuelle Version 6 steht jedochwieder als Open Source, diebewährte Version 5 als Com-merce Release zur Verfügung.Für beide Varianten können kos-tenpflichtige Support-Verträgeabgeschlossen werden. Erweite-rungen in Form von Plug-insund Templates gibt es im App-Shop des Herstellers. Er wirbtmit 100ˇ000 Installationen undeinem jährlichen Umsatz von2,5 Milliarden Euro in Shops,die xt:Commerce nutzen. Hierzugehören Hannover 96 undRadeberger.

Gambio ist ebenfalls ausxt:Commerce 3 hervorgegangen.Die Gambio GmbH entwickeltes als eigenständiges Open-Source-Projekt weiter. Die Software steht unter GPL-GNU -Lizenz, jedoch nur in Kom-bination mit einem (moderatbepreisten) Support-Paket zurVerfügung, das einen Style -sheet-Editor, ein PDF-Modul,eine Lagerverwaltung und einHandbuch (!) enthält. Hosting-Provider können die Softwareaber ohne Support-Optionanbieten. Das Besondere amPreismodell von Gambio: Esgibt keine kostenpflichtigenPlug-ins und Module. So sinddie Gesamtkosten für einenShop von Anfang an transpa-rent. 2016 wurde Gambio kom-plett überarbeitet und steht seit Version GX3 mit einerneuen Systemarchitektur undaufgefrischtem Backend zurVerfügung; die Zielgruppe sollauf größere Onlinehändler aus-geweitet werden. Zu diesemZweck hat Gambio die REST-APIs und eine Entwickler-schnittstelle offengelegt. Dankder Kombination aus einfacherNutzung und modernem Layoutsteigen die Marktanteile vonGambio. Reifen24.de und bun-destagsshop.de nutzen die Software.

Alle hier genannten Produktesind multiwährungs- und (mit Ausnahme von Gambio) mandantenfähig und eignen sich auch für mehrsprachigeOnlineshops.

Die E-Commerce-Plattformen der Hoster

Ein Dashboard zeigt den Verantwortlichen die zentralen Kennzahlen eines Shops auf einen Blick (Abb.ˇ2).

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Ähnlich einfach wie Home-pagebaukästen sind die E-Shopsvon 1&1, Host Europe und Stratoaufgebaut. Sie bieten den Vor-teil der Kombination mit an de -ren Hosting-Services, etwa Out-look-Postfächern oder Cloud-Speicher. 1&1 firmiert nach der vollständigen Integrationvon ProfitBricks neuerdings als1&1 IONOS.

Der Trend geht zur Miete

Da die Hoster die Softwarenicht selbst entwickeln, gehörensie zum zweiten Geschäftsmo-

dell: Partnerschaften von Soft-wareherstellern und Providern.So basieren alle drei genanntenShops auf ePages, einer E-Com-

merce-Software mit Wurzeln inder Jenaer Firma Intershop, dieauch international weit verbrei-tet ist. 1&1 hält eine Beteiligung

von 25ˇ% an ePages. Die Soft-ware eignet sich unter anderemfürs Whitelabeling, sodass Hos-ter E-Commerce-Services unter

Hosting

Backend-Funktionen

–ˇMehrsprachenfähigkeit

–ˇMehrwährungsfähigkeit

–ˇMandantenfähigkeit

–ˇOmnichannelfähigkeit

–ˇBestands- und Lagerverwaltung

–ˇQualitätssiegel

Frontend-Funktionen

–ˇDesign und Layout

–ˇNavigationsfunktionen

–ˇProduktdetailseiten

–ˇSuchfunktion und Suchmaschinen- optimierung (SEO)

–ˇWarenkorb und Check-out

Checkliste für Webshop-Betreiber

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einer eigenen Marke anbietenkönnen. Dies bildet aber eineAusnahme; die meisten Provi-der offerieren ihre Shopsysteme unter der Marke des Software-herstellers. Bei einigen Hosternkann man nicht erkennen, wel-che Software sich dahinter ver-birgt. Auch wenn sie der Provi-der selbst entwickelt, liegt ihraber nahezu ausnahmelosOpen-Source-Code zugrunde.

Alternativ zu einem Servicekann E-Commerce-Softwareauch als Lizenz erworben wer-

den. War es in der Vergangen-heit üblich, Software zu verkau-fen, gehen nun immer mehr Fir-men dazu über, sie zu vermieten,also statt einer einmaligen Zah-lung einen Preis pro Jahr aufru-fen. Juristen nennen das „zeitlichbefristete Einräumung von Nut-zungsrechten an Software“ – einmarkanter Trend in der Soft-warebranche, der häufig – abernicht immer – mit einem SaaS-Modell einhergeht. ProminenteBeispiele sind Microsoft Office365 oder Adobe Photoshop.

Relativ selten haben Kundendie Wahl zwischen beidem. Sobieten ShopFactory und XoniCwahlweise den Kauf von Lizen-zen oder ein monatliches res-pektive jährliches Abonnementan. Bei ShopPro gibt es auchein Paket mit Installation undKonfiguration auf einer eigenenDomain sowie Support und Up-dates zum Festpreis. Seltenerrechnen die Anbieter nachTransaktionsvolumen ab; soentstehen bei plentymarketsZERO keine Fixkosten und erst

mit steigendem Umsatz fallenGebühren an.

Das Betreiben von Web-shops im eigenen Rechenzen-trum dürfte inzwischen die Aus-nahme sein. Hoster stellenhierfür virtuelle und dedizierteServer bereit, auf denen eineFirma eigene Software instal-liert. Alternativ bieten die Pro -vider Webshop-Pakete an, diedie Lizenzen bereits enthalten.

Crisp Research sieht einenklaren Wandel bei den Betriebs-modellen. So wächst der Anteil

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Warenwirtschaftssysteme können entweder Teil der Shopsoftware sein oder über Schnittstellen bereitstehen (Abb.ˇ3).

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von Managed Hosting für E-Com merce stark, gefolgt vonCloud-Computing. Rückläufigsind hingegen Eigenbetrieb und„Unmanaged“-Produkte.

Wahl der Software

Der gemeinsame Nenner na -hezu aller E-Commerce-Systemebesteht im Einsatz von Open-Source-Software. Viele Entwick-lungen sind frei, aber auch kos-tenpflichtige Software basiertmeist darauf. Üblich ist, nebenkostenfreien Community- oderOpen-Source- auch kostenpflich -tige Versionen anzubieten, diesich durch zusätzliche Funktio-nen und Schnittstellen unter-scheiden oder Support enthal-ten. Dieses Modell ist vonLinux-Distributionen bekannt.

Die Verfügbarkeit einer Viel-zahl von Softwareversionen aufGrundlage von Open Source er-öffnet den Hostern die Möglich-keit, sie zusammen mit einemWebhosting-Service als Paketanzubieten. Das hat den Vorteileines auf die Anwendung abge-stimmten Softwarepakets mitDatenbank, Webserver undSkriptsprachen. Darüber hinauspassen die Hardwareressourcenzu Größe und Leistungsumfangdes Webshops. Neben Shared-Webhosting-Paketen bildenauch virtuelle – in seltenerenFällen dedizierte – Server dieGrundlage für die E-Commerce-Angebote. Auch Standard-Hos-ting-Pakete können als Grund -lage für einen Webshop dienen.

Besonders groß ist die Aus-wahl an „1-Click-Apps“, die sichKunden aus einer Software -bibliothek selbst installierenkönnen. Wer einen Webshopbetreiben möchte, den der Hos-ter nicht anbietet, kann eine fer-tige Software-Appliance herun-terladen. Quellen hierfür sindBitnami oder TurnKey Linux, dieeine breite Auswahl an E-Com-merce-Systemen wahlweise alsfertig konfigurierte Containeroder virtuelle Maschinen zumDownload bereitstellen.

Nahezu alle Systeme nutzenPHP und MySQL. Recht exo-tisch sind Shops auf Basis von Java (Apache OFBiz) oderPerl (InterChange). International

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Während das Inkrafttreten der europäischenDatenschutz-Grundverordnung (DSGVO) inDeutschland überreichlich mediale Aufmerk -samkeit erfuhr, setzten die USA zur gleichen Zeit den sogenannten Cloud Act (ClarifyingLawful Overseas Use of Data Act) in Kraft. Er verpflichtet Firmen zur Herausgabe von Kunden-daten, die sich auf Servern außerhalb der USAbefinden. Der Verstoß gegen geltendes nationa-

les Recht wird damit zumindest billigend in Kauf genommen. Neben Unternehmen mitHauptsitz in den USA sind davon auch auslän -dische Firmen mit signifikantem Business imLand betroffen. Weitgehende Sicherheit vor demAbfließen von Daten bieten nur Firmen ohneDependancen in den USA. Weiter gehende Infor-mationen finden sich im Artikel „Wolkenbruch“ in iX 7/2018, Seite 106.

Datenschutzfalle Cloud Act

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ist Magento die meistgenutzteShopsoftware; in Deutschlandliegt Shopware seit einigen Jahren vorn (siehe Tabelle). DieMarktanteile korrelieren mit den Angeboten von Hosting-Providern. Am häufigsten vertreten sind Magento, OXIDeShop, PrestaShop und Shop-ware. Zielgruppe sind vor allemkleine und mittelständischeUnternehmen. Unter den 1000größten Onlineshops in

Deutschland dominieren die in-tegrierten Systeme der ERP-Hersteller: SAP CommerceCloud (ehemals Hybris), OracleCommerce, IBM WebSphereCommerce, Salesforce Com -merce Cloud (ehemals De-mandware) und Intershop. Aufder anderen Seite nimmt dieVielfalt zu. Der Anteil kleinerer Systeme (Kategorie „Sonstige“)hat sich in den letzten beidenJahren verdoppelt. Kein anderer

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Parallel angebotene Open-Source- und kommerzielle Versionen

unterscheiden sich hinsichtlich des Funktionsumfangs oder des

Supports (Abb.ˇ5).

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Webshops unterstützen zunehmend den stationären

Handel; VersaCommerce integriert ein Kassensystem in den

Onlineshop (Abb.ˇ4).

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Sektor konnte ähnlich starkwachsen.

Für E-Commerce-Software istDeutschland ein Entwicklungs-land im besten Sinne des Wortes.

Erstaunlich viele Softwarepaketeentstehen hierzu lande. Nebendem Datenschutz (siehe Kastenzum Cloud Act) profitieren da-von deutschsprachige Menüs,

Dokumentationen und Support.Darüber hinaus besteht aberauch eine räumliche Nähe zumKunden. Dienstleistungen oderTrainings können innerhalb einer

Zeitzone und ohne Sprachbar-rieren stattfinden.

Auf der anderen Seite gaukeltdie große Auswahl eine Vielfaltvor, die so gar nicht existiert:

Hosting

Nicht immer ist es nötig, einen Webshop komplett neu zu installie-ren. Wer bereits ein Content-Management-System (CMS) betreibtund nur eine kleine Bestellfunktion benötigt, hat auch die Alterna-tive, das CMS entsprechend aufzurüsten.

Die meistgenutzten CMS sind WordPress, Joomla und Drupal. Für WordPress lassen sich einfache Shop-Erweiterungen direkt alsThemes realisieren und so finden sich auf der WordPress-Home-page mehrere Dutzend branchenspezifische E-Commerce-Themes.Umfangreichere Erweiterungen sind als Plug-ins implementiert.Das leistungsfähigste ist WooCommerce, für das selbst eine ganzeReihe von zusätzlichen Funktionen auf der WordPress-Website zufinden sind. Statistiken, die nicht zwischen Shopsystemen undCMS-Erweiterungen unterscheiden, sehen WooCommerce sogar alsmeistverwendete Shopsoftware überhaupt.

Neben kostenfreien Plug-ins existieren kostenpflichtige wie ReadyeCommerce, das PayPal- und Logistikanbindungen enthält. EineLösung aus Deutschland ist wpShopGermany.

Auch für Joomla lassen sich viele E-Commerce-Erweiterungen von derWebsite als Extensions herunterladen, beispielsweise EShop, J2Store

oder VirtueMart. Zusätzlich gibt es Templates für unterschiedlicheArten von Shops, die den Einrichtungsaufwand reduzieren.

Einen anderen Weg beschreitet Commerce Kickstart für Drupal: Hiersteht eine separate Distribution bereit, die sowohl das CMS als auchdie Commerce-Erweiterung mit allen weiteren benötigten Modulenenthält, sodass man beides in einem Vorgang installieren kann.

Eine E-Commerce-Erweiterung fürs CMS allein kann eine gute Shop-software nicht ersetzen. Ist aber CMS-Know-how vorhanden, bietetsich dieser Weg an. WooCommerce Hosting gibt es unter anderembei 1&1 IONOS oder DM Solutions; ein auf WordPress spezialisierterAnbieter ist Raidboxes. VirtueMart wird unter anderem von Estugooder joomlahosting.de angeboten.

Auch der umgekehrte Weg ist möglich: Für einige E-Shop- und E-Commerce-Plattformen existieren Schnittstellen und Plug-ins zuCMS. Das Ziel besteht hier darin, Produkte aus dem Warenwirt-schaftssystem auf der Webseite zu präsentieren und Kunden für den Shop zu interessieren. Ein Beispiel ist das WordPress-Plug-in für MietShop. Einige Shopsysteme verfügen bereits über ein inte-griertes CMS.

CMS-Modul als Shopsystem

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Viele Pakete beruhen auf der-selben (Open-Source-)Codeba-sis. Insbesondere osCommercedient als Grundlage für vieleShopsysteme, beispiels weiseVirtueMart, xt:Commerce oderZen Cart. Auch von xt:Com -merce gibt es Verbesserungenund Weiterentwicklungen, etwaGambio, modified eCommerceoder commerce: SEO.

Deutschland aufgutem Weg

Dass der Markt für E-Commerce-Software auch für die Großender Branche immer interessanterwird, zeigt die Akquisition vonMagento durch Adobe im Jahr2018. Dies führte zu Diskussio-nen in der Entwickler-Commu-nity, entstammt Magento dochder Open-Source-Bewegung.Bisher ist unklar, was mit demSourcecode passiert. Allerdingsgab es auch in der Vergangen-heit bereits die Wahl zwischenfreier und kostenpflichtiger Va-riante (Ma gento Commerce,Abbildungˇ5). Wahrscheinlich

wird Adobe letztere in seine alsSaaS angebotene Softwarepa-lette integrieren und die Open-Source-Version vor allem mitSchnittstellen zu den anderenAdobe-Produkten anreichern.Ganz neu ist ein Global Playerals Eigentümer für Magentonicht: Zwischen 2013 und 2015gehörte der Softwareherstellerzu eBay.

Bei der Frage, welcher derdeutschen Top-30-Konzerne E-Commerce-Systeme anbietet,fällt der Blick schnell auf SAP.In der Tat hat die Firma mit der2013 übernommenen SchweizerFirma Hybris ein entsprechen-des Produkt im Portfolio, dasinsbesondere Großkunden mitbestehenden SAP-Installationenansprechen soll. Weit wenigerbekannt ist der Spezialist fürelektronische Zahlungsabwick-lung Wirecard, der 2018 dieCommerzbank aus dem Deut-schen Aktienindex DAX ver-drängt hat. Zum Unternehmengehört auch der Onlineshop -betreiber SUPR. Das ursprüng-lich als Erweiterung für Word-

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Gambio bietet Schnittstellen zu mehr als 100 Partnern für

Zahlungsabwicklung, Logistik oder Preisvergleiche (Abb.ˇ6).

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Press entwickelte Produkt hatsich inzwischen zu einer rundenE-Commerce-Software aus derCloud entwickelt.

Auf dem Marktplatz

Die bekannten Marktplätze vonAmazon oder eBay und Shop -instanzen bei einem Hosting-Provider schließen sich immerweniger aus, da zunehmendSchnittstellen die Verbindungzwischen beiden Welten herstel-len. Neben der Listung von Wa-ren auf den Portalen sind vor al-lem die Logistik-, Marketing- undPayment-Funktionen interessant,die Webshops so nicht selbst zuimplementieren brauchen. Plen-tymarkets stellt hierfür beispiels-weise Plug-ins bereit. Amazon istaber nicht nur als Portal interes-sant: root360 hostet seine Shop-ware-Instanzen gar nicht mehrselbst, sondern betreibt sie inAWS. Auch die Softwareherstel-ler bedienen sich zunehmendder Plattformen der globalen

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Hosting

Aus einem einfachen E-Shop werden mächtige E-Commerce-Systeme (Abb.ˇ7).

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Cloud-Provider. So findet sichPrestaShop in Microsofts AzureMarketplace und kann dort direkt als Dienst starten. Plus-Server bietet seinen Kundenauch die Entwicklung individuel-ler Konzepte für die ManagedPublic Cloud an, beginnend miteinem Anforderungsworkshopüber Erarbeitung der Architektur

und Migrationsplanung bis hinzu Last- und Stresstests.

Es gibt aber nicht nur Ama-zon und eBay. Wachsender Be-liebtheit erfreut sich Rakuten.Hier installiert der Kunde kei-nen Shop, sondern lädt seineProdukte direkt auf den Markt-platz – vergleichbar mit einemKaufhaus, in dem Produkte

ganz unterschiedlicher Herstel-ler in den Regalen stehen. Ra-kuten stellt auch Verbindungen zwischen Shops her, beispiels-weise durch einen gemeinsa-men Warenkorb. Mit bepado(später in Shopware Connectumbenannt) unternahm Shop-ware den Versuch, einen deut-schen Marktplatz zu etablieren;

das Projekt wurde aber Ende2018 eingestellt.

Neben Marktplätzen fördernPreisvergleiche und Produkt-portale den Verkauf. Die meis-ten Shopsysteme ermöglichenes, Produkte bei billiger.de oder Idealo einzustellen. DiesePor tale übernehmen die Datenaus dem Onlineshop automa-

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Hosting

Hosting-Provider mit E-Commerce-Plattformen Hoster Website gehostetes E-Commerce-Produkt1-2-3server.de www.1-2-3server.de Webshop-Hosting für Gambio, JTL-Shop, xt:Commerce 1&1 IONOS www.ionos.de E-Shop (Essential, Business, Pro), Open-Source-Systeme als Bestandteil von Webhosting-Paketen1blu www.1blu.de AbanteCart, CubeCart, OpenCart, PrestaShop, TomatoCart, Zen Cart als 1-Click-Apps8solutions www.8solutions.de diverse über 1-Click-AppsAlfahosting alfahosting.de E-Shop-Hosting, Magento-Hosting, Magento-Server, andere als 1-Click-Apps ALL-INKL.COM all-inkl.com PrestaShop und Shopware mit Hosting-Paketen AIXPRO www.aixpro.de Shop-Hosting für JTL-Shop, Magento, OXID, PrestaShop, Shopware Bradler & Krantz www.providerdienste.de Onlineshop-Hosting für Magento, OXID, PrestaShop, Shopware, xt:Commercecentron www.centron.de Shopware-Hosting Standard/ProClaranet www.claranet.de mehrere Stacks, z.ˇB. Spryker Commerce OS, SAP Hybris oder MagentoCMO www.cmo.de JTL-ShopCompositiv www.shopwarehosting.de Shopware-Hosting, Shopware-Cloud, Shopware-ServerContinue Software www.continue.de Shop2goContinum www.continum.net High-Performance-E-Commerce-Cluster für IntelliShop Commerce, Magento, OXID, Shopware,

Spryker, SAP HybrisDM Solutions www.dmsolutions.de wahlweise 14 Shopsysteme vorinstalliert (u.ˇa. commerce:SEO, modified eCommerce, VirtueMart)dogado www.dogado.de diverse über 1-Click-InstallerenerSpace www.enerspace.de Shopware-Hosting, Shop-Hosting (Magento, xt:Commerce und andere)Estugo www.estugo.de Shop-Hosting Ecom Starter/Basic/Pro, Gambio, Shopware, PrestaShop Hosting, andere mit

Webhosting-PaketenFIETZ.MEDIEN www.hostking.de Get-a-Shop xt:Commerce/OXID/Magento/osCommercefluidweb www.fluidweb.de Magento CommerceGoDaddy de.godaddy.com GoDaddy Online-ShopHost Europe www.hosteurope.de Onlineshop (Basic/Medium/Premium/Supreme), Shopserverhosting.de www.hosting.de eCommerce Server Medium/Large/X-Large/XX-Large mit JTL, Magento, ShopwareHostserver www.hostserver.de Managed Hosting für Magento, OXID, Shopware, WooCommerce oder Applikationsserver hostNET www.hostnet.de Magento, PrestaShop, Shopware-HostingiNETsolutions www.inetsolutions.de diverse über 1-Click-AppsInter.net www.de.inter.net Shop-Hosting (Gambio, Magento, JTL-Shop, Shopware)Luminea IT www.profi1.de Gambio, Magento, modified eCommerce, OXID, PrestaShop, Shopware, xt:Commerce,

VirtueMart-Hostingmanagedhosting.de www.managedhosting.de Magento-Hostingmaxcluster maxcluster.de Magento-Hosting, Shopware-HostingMetadevices www.framula-cms.com Framula WebshopMittwald www.mittwald.de Magento-Hosting, Shopware-Hosting, WooCommerce-Hostingnetclusive www.netclusive.de Webshop, Webshop Flex (Shopserver)Nethosting24 www.nethosting24.de Shop-Hosting Basic/Business/Professional/AdvancedNet-Spacy www.net-spacy.com Web Shop S/M/L/XLPlusServer www.plusserver.com Hosted Magento, OXID, Shopware, Intershop und individuelle OnlineshopsystemeProfihost www.profihost.com Magento, OXID, Shopware, xt:Commerce-HostingrackSPEED rackspeed.de Magento-Hosting, Shopware-HostingRakuten info.rakuten.de Rakuten-Marktplatzroot360 www.root360.de Shopware AWS HostingSD Solutions www.oxid-fullservice.de OXID-Paket 1-4Shopento www.shopento.de Magento Commerce (Magento NVE SSD, Magento Cloud, Magento Cloud+)Shop-hosting.info www.shop-hosting.info Shop-Hosting mit Gambio, Magento, osCommerce, OXID oder xt:Commerce, andere mit

Webhosting-PaketenStefla Web www.domain-hosting.de Shop-Hosting (Magento, OXID, PrestaShop, Shopware)Strato www.strato.de Webshop Basic/Plus/Pro/UltimateSysEleven www.syseleven.de OXID, ShopwareTimme Hosting www.timmehosting.de JTL-Shop, Magento, OXID, PrestaShop, ShopwareVersaCommerce www.versacommerce.de VersaCommerce Online ShopWeb-Shop-Hosting www.web-shop-hosting.de Shop-Hosting (Gambio, OXID, xt:Commerce)webgo www.webgo.de Magento-HostingAngaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit

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tisch und müssen nicht eigensgepflegt werden.

Die Frage, ob es sich um ei-nen monolithischen Webshophandelt oder unterschiedlicheSysteme miteinander zu verbin-den sind, bestimmt auch dieEntscheidung, ob ein Waren-wirtschaftssystem als Teil der E-Commerce-Software erforder-lich ist. Verfügen Shopsystemeüber ein integriertes Warenwirt-schaftssystem, entstehen keinezusätzlichen Kosten. Ein Bei-spiel hierfür ist Mondo Media.Es kann aber auch von Vorteilsein, ein separates Warenwirt-schaftssystem einzusetzen, dasüber zusätzliche Funktionenoder Schnittstellen verfügt.

Eine speziell auf E-Commerceausgerichtete Software namensVARIO Warenwirtschaft bietetSchnittstellen zu allen verbreite-ten E-Shops und den Marktplät-zen von Amazon und eBay an.Für JTL-Shop existiert eineSchnittstelle (JTL-Connector),die die hauseigene Warenwirt-

Hosting

Vordefinierte Layouts in Form von Themes ermöglichen das Gestalten eines Shops mit wenigen

Mausklicks (Abb.ˇ8).

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Page 14: März Hosting · 2019-02-19 · von Managed Hosting für E-Com merce stark, gefolgt von Cloud-Computing. Rückläufig sind hingegen Eigenbetrieb und „Unmanaged“-Produkte. Wahl

schaft mit anderen Shopsyste-men verbindet, etwa Shopify,Shopware oder PrestaShop. Dasist insbesondere dann hilfreich,wenn mehrere Shops onlinesind, beispielsweise für unter-

schiedliche Länder oder durchFirmenzusammen schlüsse.

Neben kompletten Web-shops und Warenwirtschaftssys-temen gibt es bei den Hosterneinzelne E-Commerce-Funktio-

nen als Service, etwa zur Online-buchhaltung bei 1&1 oder fürelektronisches Invoicing bei Comarch. Billomat bietet dieRechnungsstellung als Cloud-Service an, der über Austausch-

formate mit bestehenden Appli-kationen zusammenarbeitet.Weitere Beispiele für die Rech-nungsstellung und Buchhaltungzum monatlichen Festpreis sindDebitoor, Collmex und free FIBU.

Einige Systeme unterschei-den, ob der Betreiber direkt anEndkunden verkauft (Business-to-Consumer, B2C) oder an an-dere Unternehmen (Business-to-Business, B2B). Als Kriteriendienen spezielle Funktionen,aber auch die schiere Quantität,beispielsweise der Umfang desSortiments. Eine klare Abgren-zung zwischen B2C und B2Bgibt es nicht und der Fokus liegtmeist auf den Endkunden.Grundsätzlich erfordert B2C ei-nen größeren Funktionsumfang,etwa möglichst viele Zahlungs-arten, während Firmenkundenimmer auf Rechnung bestellen.

Für Zahlungsabwicklung undLogistik bieten E-Commerce-Systeme Schnittstellen zu denverbreiteten Anbietern (PayPal,Visa, DHL oder Hermes). DerTrend geht jedenfalls zu exter-nen Dienstleistern, die über einInterface alle Zahlungs- oderVersandmöglichkeiten abbilden.Einer der größten Payment-Pro-vider in Deutschland ist Payone,ein Logistikdienstleister dieHamburger Firma shipcloud.B2B-Geschäfte werden eherüber Schnittstellen zu den ERP-Systemen der Kunden realisiert,

XIV iX extra 3/2019

Hosting

Verbreitete Webshop- und E-Commerce-SoftwareSoftware Website Entwicklung/Firmensitz in

DeutschlandOpen-Source- oder Community-

Version verfügbarComarch www.comarch.de ✓ –CosmoShop www.cosmoshop.de ✓ –

www.mietshop.de – –e-vendo www.e-vendo.de ✓ –ePages www.epages.com ✓ –Gambio www.gambio.de ✓ ✓Jimdo de.jimdo.com ✓ ✓1

JTL-Software www.jtl-software.de – ✓Magento (Adobe) www.magentocommerce.com – ✓Mondo Shop www.mondo-media.de ✓ –nopCommerce www.nopcommerce.com – ✓OmecoCloud www.omeco.com ✓ –OpenCart www.opencart.com – ✓osCommerce www.oscommerce.de ✓ ✓OXID eSales www.oxid-esales.com ✓ ✓plentymarkets www.plentymarkets.eu ✓ –Powergap www.powergap.de ✓ –punkt Software www.xaran.de ✓ ✓PrestaShop www.prestashop.com – ✓ShopFactory www.shopfactory.com/de – –Shopify www.shopify.de – –ShopPro www.store-systems.de ✓ –Shopware www.shopware.de ✓ ✓SmartStore www.smartstore.com – ✓Spryker spryker.com ✓ –web4business www.web4business.de ✓ –Websale www.websale.de ✓ –Wirecard de.supr.com – ✓2

Xanario www.xanario.de – –XoniC www.xonic-solutions.de ✓ –xt:Commerce www.xt-commerce.com Österreich ✓Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit; ✓: vorhanden; –: nicht vorhanden; 1 auf 5 Produkte beschränkt; 2 auf 10 Produkte beschränkt

Internationalisierung betrifft nicht nur die Sprache der Menüs, sondern auch Gesetze und Steuern (Abb.ˇ9).

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etwa zu SAP via Open CatalogInterface (OCI), wie es Cosmo-Shop anbietet. OXID implemen-tiert mehrere ERP-Schnittstel-len, beispielsweise zu MicrosoftDynamics.

Da der B2B-Markt gegen-wärtig stärker wächst, steht dieImplementierung solcher Funk-tionen ganz oben auf der Prio-ritätenliste der Softwareherstel-ler. Hier vollzieht sich eineähnliche Entwicklung wie vor-mals bei mobilen Endgeräten,die zuerst im Consumer-Bereichangenommen wurden, bevor sieihre Einsatzbereiche in der Un-ternehmens-IT fanden.

Digitale Welt

Der Begriff „Webshop“ assoziiertzunächst den Verkauf materiel-ler Güter. Im digitalen Zeitaltergewinnen aber virtuelle Ver-triebswege an Bedeutung, bei-spielsweise für Videos, Musik,Dokumente oder Software, aberauch für Tickets oder Coupons.Nicht alle Softwarepakete eig-nen sich gleich gut dafür. Zwarentfallen Lagerhaltung, Versandund Retouren. Dafür sind spezi-fische Funktionen nötig, wie dasVerwalten von Lizenzschlüsseln,das Generieren von Download-Links oder Vorschau- respektiveVorhör-Möglichkeiten. ShopProstellt hierfür ein separates Mo-dul „Downloads verkaufen“ zur

Verfügung. Eine Ausnahme bil-den Shopsysteme, die sich aufein Produkt spezialisieren, bei-spielsweise Pictrs, eine gehoste-te Plattform für Fotografen.

Wer endlich sein Produkt be-nannt hat, für den ist die Na-menssuche nicht beendet – giltes doch, die dazu passenden In-ternet-Domains zu registrieren,die schon lange nicht mehr fastzwangsläufig mit .de oder .comenden. Inzwischen gibt es derartviele zusätzliche Top-Level-Do-mains, dass sich meist etwasGeeignetes findet. E-Commerce-taugliche Beispiele sind .shop,

.store, .biz oder .market. Auch orts- oder produktspezifi-sche Domains stehen zur Verfü-gung, etwa .berlin oder .bike.Die meisten Domainnamen ge-hören zu gehosteten E-Com-merce-Paketen, anderenfallskann man sie von anderen über-tragen oder bei Spezialisten buchen. DomainFactory etwahat hierfür mehr als 200 Top-Level-Domains im Angebot.

Auch wenn Webshops in derRegel rund um die Uhr onlinesind, so bieten einige Webhosterauch dafür Cloud-Abrechnungs-modelle nach genutzten Res-

sourcen an. Ein Beispiel ist hostNET, wo es Shopsysteme als Managed-Root-Cloud-Pro-dukte gibt. Die Preisangabe er-folgt pro Stunde, abgerechnetwird sogar sekundengenau undes gibt keine Kündigungsfristenoder Mindestlaufzeiten. So ist es möglich, Server einzufrierenoder einen Klon anzulegen. Diese Angebote eignen sich fürTests, Softwareentwicklung oder auch E-Commerce-Angebo-te, die nur temporär online sind.

([email protected])Uwe Schulze

ist Fachautor in Berlin.

iX extra 3/2019 XV

Hosting

Daten der Cloud anzuvertrauen,birgt für Unternehmen hohe Ri-siken. Neben der Absicherungdes Rechenzentrums und derInfrastruktur steht daher in ei-ner Cloud-Strategie der Schutzvon Daten und Anwendungenim Mittelpunkt. Zwei-Faktor-Au-

thentifizierung, Verschlüsselungund eine Zugangskontrolledurch Cloud Access SecurityBroker (CASB) sind nur einigeAspekte, die es zu beachten gilt.Bei der Verarbeitung personen-bezogener Daten greifen zu demdatenschutzrechtliche Bestim-

mungen im Rahmen derDSGVO. Das iX extra gibt einenÜberblick über anerkannte Si-cherheitsstandards, -kontroll -mechanismen und -richtlinien.

Erscheinungstermin: 25. April 2019

In iX extra 5/2019

Cloud-Computing: Sicherheit für die Daten

Die nächsten iX extras:

Ausgabe Thema Erscheinungstermin

5/2019 Cloud-Computing: Datensicherheit 25.04.2019

10/2019 Security: Trends und Produkte zur it-sa 26.09.2019

11/2019 Hosting: Colocation im Rechenzentrum 24.10.2019