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MS Project® vs. ProjectLibre® – Eine Entscheidungshilfe für den schnellen und
kostenfreien Zugriff auf MS Project Dateien
Alexander Gutendorf Sven Jaekel
Managing Director Project Management
15. August 2014
© SONOXO MS Project versus ProjectLibre Seite 1 von 12
Inhalt 1 Vorwort ........................................................................................................................................... 2
2 Was ist MS Project ........................................................................................................................... 2
2.1 MS Project Client ..................................................................................................................... 2
2.2 MS Project Server .................................................................................................................... 3
3 Was ist ProjectLibre ......................................................................................................................... 3
4 MS Project vs. ProjectLibre ............................................................................................................. 4
4.1 ProjectLibre ............................................................................................................................. 4
4.2 MS Project (MS Project 2010) ................................................................................................. 7
4.2.1 Customizing und eigene Sichten und Filter ..................................................................... 7
4.2.2 Multiprojektmanagement auch ohne Server .................................................................. 8
4.2.3 Geteilter Ressourcenpool zwischen Projekten auch ohne Server .................................. 8
4.2.4 Manuelle und automatische Planung ............................................................................. 9
4.2.5 Die Zeitachse ................................................................................................................... 9
4.3 MS Project vs. ProjectLibre – Ein Vergleich ............................................................................. 9
5 Fazit ............................................................................................................................................... 10
6 Über Sonoxo .................................................................................................................................. 11
6.1 Leistungen ............................................................................................................................. 11
6.1.1 Project Consulting: Im Team zum Ziel. .......................................................................... 11
6.1.2 PMO [ootb]: Mehr als Sie erwarten. ............................................................................. 12
6.1.3 Store & Share: Ihre Dokumente sicher im Griff. ........................................................... 12
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1 Vorwort
In modernen Unternehmen nehmen Projekte einen immer wichtigeren Stellenwert ein. Das PMI®
lehrt, dass ca. 15% - 20% des Projektbudgets in dessen Planung und Steuerung investiert werden
sollten. Entsprechend entscheiden sich viele Unternehmen, diese Planungs- und
Steuerungstätigkeiten mit einem geeigneten Werkzeug zu untermauern. Doch welches ist das
richtige Werkzeug für mein Unternehmen? Diese Frage lässt sich nicht in einem Satz beantworten
und kann auch mit Hilfe dieses Papiers nicht global geklärt werden. Dafür sind Projekte schon nach
ihrer Definition viel zu unterschiedlich, meist komplex und der Markt an gegebenenfalls geeigneten
Werkzeugen immens groß. Ziel dieses Dokuments ist es, aus einer breiten Auswahl zwei Werkzeuge,
die einem komplett unterschiedlichen Vermarktungskonzept folgen, gegenüberzustellen und für den
Einsatz in verschiedenen Projektkategorien zu beleuchten.
Es hat sich gezeigt, dass viele Unternehmen und Verwaltungen aufgrund der Nähe zu Microsoft
Office unweigerlich mit dem in der Professional Paketierung enthaltenen Microsoft Project in
Berührung kommen. So ist neben der gewohnten Oberfläche die Möglichkeit, projekt-relevante
Daten aus anderen Microsoft Systemen nutzen zu können, eines der Hauptargumente für den Einsatz
dieser Lösung. Meist wird aber die Umsetzung eines angedachten unternehmensweiten Einsatzes
eher stiefmütterlich zu Ende geführt, da bei vielen Kunden nur einzelne Clientlizenzen erworben
wurden. Eine vollumfängliche Projektsteuerung fällt dadurch eher schwer.
Das Argument, mit jeder weiteren Microsoft Lösung in einen noch festeren Vendor Lock-In zu
geraten, bewegt viele Kunden gezielt nach Alternativen zu suchen. Der Prämisse, den Anwendern
eine ähnlich einfache Bedienung, wie sie es von der Bürokommunikation gewohnt sind, bieten zu
wollen, führt u.a. zur Lösung von ProjectLibre.
Beide Werkzeuge werden im Folgenden vorgestellt und miteinander verglichen.
2 Was ist MS Project
Bei MS Project handelt es sich um ein Projektmanagementwerkzeug der Firma Microsoft. Das
Produkt hat eine über zehnjährige evolutionäre Entwicklung durchlaufen. Erstmals erschienen als
„MS Project 2003“, ist es mittlerweile in seiner aktuellen Version „MS Project 2013“ auch im
deutschsprachigen Raum verfügbar. Neben der FAT-Client basierten Standard Version, ist MS Project
auch in einer serverfähigen MS Project Professionell Version erhältlich.
2.1 MS Project Client
MS Project gehört zur MS Office-Familie und ist somit Teil der Microsoft Produktstrategie eines
hochintegrativen Produktportfolios. In der Standard- oder Einzelplatzversion verfügt es maßgeblich
über die Funktion zum Managen von Einzelprojekten. Das Termin-, Ressourcen- und
Budgetmanagement stehen im Fokus. Enterprise-Funktionalitäten, wie Anforderungsmanagement,
Portfoliomanagement, Multiprojektmanagement, Zeiterfassung, zentrale Ressourcenplanung,
Risikomanagement, Dokumentenmanagement, Zugriffsverwaltung oder aber auch der vereinfachte
Zugriff mittels eines Webclients stehen nicht oder nur durch „Tricks“ zur Verfügung. In Kombination
mit sogenannten „Shared Drives“ lässt sich ein Multiprojektmanagement mit einem gemeinsamen
Ressourcenmanagement in rudimentärer Form simulieren, bildet aber allenfalls eine
Kompromisslösung gegenüber einem echten MS Project Serveransatz. Wer die Möglichkeiten der
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Servervariante voll ausschöpfen will, muss auf lange Sicht den Schritt hin zu einer Infrastruktur-
unterfütterten Serverarchitektur validieren und dann konsequent bestreiten.
2.2 MS Project Server
Der MS Project Server inklusive seines eigenen MS Project Professional Clients wurde maßgeblich
entwickelt, um die Funktionalität des Standardclients um Enterprise-Anforderungen zu erweitern.
Entsprechend werden die bereits erwähnten Funktionen, wie Anforderungsmanagement,
Portfoliomanagement, Multiprojektmanagement, Zeiterfassung, zentrale Ressourcenplanung,
Risikomanagement, Dokumentenmanagement, Zugriffsverwaltung, Reporting oder aber auch der
Zugriff mittels eines Webclient, abgedeckt. Dies setzt allerdings den Verbund von mindestens vier
Serverkomponenten von Microsoft voraus - einen Windows 2008 R2 Server, eine MS SQL-Datenbank,
einen MS-SharePoint 2013 Server und der MS Project Server, der auf allen Komponenten aufsetzt.
Wer sich für diese Schritte entschieden hat, kann das Gesamtkonstrukt zusätzlich durch den Einsatz
eines Active Directory aufwerten. Erst dann steht der erweiterte Funktionsumfang zu Verfügung. Ab
dieser Ausbaustufe bietet sich auch die Möglichkeit der Integration anderer Komponenten aus der
MS Project Produktfamilie, wie beispielsweise Exchange, an. Via Schnittstellen können auch Daten
von Drittanbietern wie SAP PS oder Groupwarelösungen, wie Lotus Domino, angebunden werden.
3 Was ist ProjectLibre
Bei ProjectLibre handelt es sich im eine Open Source Freeware der „Fenix Projectconsulting &
Beteiligungsges. mbH“. Sie stellt den Nachfolger der Projektmanagement Freeware OpenProject dar.
Was das Look & Feel angeht, so ist ProjectLibre MS Project nachempfunden und deckt dessen
Funktionalität im Bereich Einzelprojektmanagement nahezu identisch ab. Entsprechend lassen sich
Termin-, Ressourcen- und Budgetmanagement problemlos aus MS Project übernehmen und
fortführen. Ein positiver Aspekt der Lösung ist, dass sich Daten von ProjectLibre (mittels Excel-Export)
zu MS Project und andersherum portieren lassen. Es ist sogar möglich, MS Project Dateien direkt zu
öffnen. ProjectLibre ist ein in Java programmiertes Projektmanagementwerkzeug und setzt somit
Java 6.0 oder höher voraus. Eine Serverfunktionalität besteht nicht, was eine Erweiterung um
Enterprise-Funktionalitäten erschwert. Somit stehen bei ProjectLibre kleine und mittelgroße Projekte
im Fokus, womit das Werkzeug ein Pendant zu Microsofts MS Project Standard-Client darstellt. Eine
Kompatibilität zum MS Project Server ist nicht gegeben.
Evolutionär betrachtet, ist ProjectLibre aus OpenProject heraus entstanden. Die Rechte an
OpenProject wurden im Rahmen einer Unternehmensübernahme im Jahr 2008 an Serena verkauft.
Seitdem wurde keine weitere Entwicklungsarbeit durchgeführt. Im Jahr 2012 beschlossen die
Entwickler eine Server Version ähnlich dem MS Project Server zu erstellen und in Verbindung mit
dem OpenProject Client anzubieten. Zu diesem Zeitpunkt wurde aber bereits seit 4 Jahren keine
Weiterentwicklung durchgeführt, was sich auf Grund des rasanten technologischen Wandels negativ
auf ihr Ziel ausgewirkt hätte. Daher mussten sie die Entwicklung des Servers zurückstellen und eine
neue Version von OpenProject, die August 2012 unter dem Namen ProjectLibre veröffentlicht wurde,
erstellen. Der ergänzende Server ist momentan noch in der Entwicklung und wird vorrausichtlich
ProjectLibre Server heißen. Ein finales Lizenzkonzept für das Zusammenspiel von Client und Server ist
derzeit noch nicht bekannt.
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4 MS Project vs. ProjectLibre
Im Folgenden Abschnitt werden die Pros und Cons von MS Project und ProjectLibre zueinander
abgegrenzt.
4.1 ProjectLibre
ProjectLibre ist von seiner Oberfläche erstaunlich einfach strukturiert. Mit nur vier Reitern und nur
wenigen, aber übersichtlichen Funktionen lässt sich fast die gesamte Funktionalität des MS Project
Client abdecken. Optisch ist es eindeutig der MS Project Architektur vor 2007 (Einführung der Ribbon
Funktionalität) nachempfunden.
Abbildung 1: Beispielprojekt in ProjectLibre
Wie anhand von Abbildung 1 ersichtlich ist, beschränkten sich die Entwickler in ProjectLibre auf die
wesentlichen Funktionen von MS Project und wählten eine Anordnung, die den Anwendern nicht mit
Informationen überflutet. Entsprechend seinem MS Pendant, lassen sich die Spalten der GANTT –
Ansicht frei konfigurieren. Die Navigation erfolgt über nur drei sehr übersichtliche Reiter.
Abbildung 2: Der Reiter „Datei“
Der Reiter „Datei“ dient dazu, die wichtigsten globalen Einstellungen für ein Projekt zu definieren.
Neben Standardfunktionen, wie Öffnen, Speichern und Schließen von Projektdateien, können diese
gedruckt oder als PDF exportiert werden. Des Weiteren bietet dieser Reiter die Möglichkeit,
Metaprojektinformationen zu erfassen. Der Knopf „Projekte“ dient dazu, Projektinformationen, wie
Projektstart, Berechnungsart oder den Namen des Projektmanagers zu erfassen. Der Knopf
„Informationen“ zeigt entsprechend noch einmal alle Infos auf einen Blick. Die restlichen Knöpfe sind
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selbsterklärend. Unter Kalender werden Standardarbeitszeiten hinterlegt, die per se für alle
Ressourcen und Vorgänge gelten. Allerdings können die globalen Daten später, wie aus MS Project
bekannt, durch Ressourcen und Vorgangskalender erweitert werden. Auch unter ProjectLibre können
bis zu 11 Basiskalender gespeichert werden, gegen die das Projekt in seinem Verlauf gemessen
werden kann.
Abbildung 3: Der Reiter „Vorgang“
Auch der zweite Reiter „Vorgang“ erinnert stark an das Pendant von Microsoft. Es wurde sich darauf
beschränkt die wesentlichen Funktionen abzubilden. Neben einigen Ansichten wie dem klassischen
GANTT-Chart, dem Netzplan oder den Projekt Struktur Plan, lassen sich neue Vorgänge einfügen und
löschen oder mittels einrücken gruppieren. Mit Hilfe von „Verbinden“ und „Trennen“ können schnell
Abhängigkeiten hergestellt und auflöst werden. Hinter dem Knopf „Information“ verbirgt sich ein
Dialogbildschirm mit mehreren Registern. Unter anderem können Vorgängen Ressourcen zugewiesen
oder Termineinschränkungen gemacht werden.
Abbildung 4: "Informationen" über einen speziellen Vorgang
Der Aufbau der Menüführung ist dabei fast eins zu eins Microsoft nachempfunden und der geübte
MS Project Nutzer sollte sich fast blind zurechtfinden. Wie in Abbildung 3 zu sehen, können
Vorgängen genau wie Ressourcen eigene Kalender zugewiesen werden, um Beispielsweise
ressourcenunabhängige Arbeiten abzubilden. Funktionen wie „Ressource zuweisen“ oder „Basisplan
löschen / speichern“ sind selbsterklärend. Mittels „Suche“ können Felder mit Volltextsuche
durchsucht werden und hinter der Option „zu Vorgang verschieben“ verbirgt sich der aus MS Project
bekannte Sprungbefehl im Ganttchart, zum Startzeitpunkt des aktuell ausgewählten Vorgangs.
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Abbildung 5: Der Reiter „Ressource“
Auch der Reiter „Ressource“ ist übersichtlich und kurz gehalten und bietet nur die wichtigsten
Funktionen. Hinter der Tabelle „Ressourcen“ verbirgt sich eine Liste aller Projektressourcen mit ihren
Eigenschaften.
Abbildung 6: Tabelle Ressource
Ressourcen können nach Skills oder Abteilungen gruppiert und viele Metainformationen erfasst
werden. Grundsätzlich wird zwischen Aufwands- und Materialressourcen unterschieden.
Entsprechend einem Organigramm, können die Mitarbeiter in einem Ressource Breakdown Structure
(RBS) abgebildet und dargestellt werden.
Abbildung 7: Beispiel für eine Resource Break down Structure (RBS)
Die unter „Ressourcen“ gruppierten Funktionen, können sich je nach Ansicht auf Ressourcen aber
auch auf Vorgänge beziehen. Wird eine Ressource ausgewählt, so kann beispielsweise der
Ressourcenkalender bearbeitet werden. Wählt der Benutzer jedoch einen Vorgang, so bearbeitet er
den Vorgangskalender, auch wenn er dies über den Reiter Ressourcen tut.
Abbildung 8: Der Reiter „Ansicht“
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Der letzte Reiter „Ansicht“ bietet die Möglichkeit schnell zwischen den verschiedenen Projektsichten
oder geöffneten Projekten zu wechseln. Auch ein rudimentäres Berichtswesen ist implementiert.
Zusammengefasst unter „Geteilte Ansicht“, lassen sich je nach ausgewähltem Objekt (bspw. Vorgang
oder eine Ressource) Zusatzinformationen beziehen. Diese sind allerdings auch aus jeder anderen
Ansicht „global“ über Quicklink-Symbole oben rechts in der Menüführung zu erreichen.
Das Vorstellen einiger der wichtigsten Funktionen von ProjectLibre zeigt, dass sich auf das
Wesentliche konzentriert und auf die Möglichkeit komplexer Anpassungsmechanismen verzichtet
wurde.
4.2 MS Project (MS Project 2010)
Um einen Vergleich zu ermöglichen, wird sich in dieser Arbeit ausschließlich auf den MS Project 2010
professionell Client bezogen. Dieser bildet alle im vorigen Abschnitt beschriebenen ProjectLibre
Funktionen gleichermaßen ab. Abbildung 9 demonstriert dies beispielhaft an den
Vorgansinformationen zu einem Vorgang.
Abbildung 9: Informationen zum Vorgang - MS Project 2010 professionell C l ient
Da sich die Entwickler von ProjectLibre stark an MS Project orientiert haben, sehen komplementäre
Funktionen fast exakt gleich aus wie ihr Gegenstück in MS Project. Dies zeigt der Vergleich der
Abbildungen 4 und 9. Bis auf geringfügige Abweichungen, sind kaum Unterschiede auszumachen.
Daher wird an dieser Stelle darauf verzichtet, die oben beschriebenen ProjectLibre-Funktionen in MS
Project zu zeigen und stattdessen versucht, die Unterschiede herauszuarbeiten.
4.2.1 Customizing und eigene Sichten und Filter
Einer der grundlegendsten Unterschiede zwischen ProjectLibre und MS Project Client Professionell ist
das benutzergesteuerte Anpassen des Erscheinungsbilds des Programms. Damit ist nicht die
Erweiterung der Produktfunktionalität durch das Schreiben und Einbinden von sogenanntem
„Custom-Code“ gemeint, sondern nur das Anpassen des Aussehens durch eigene Sichten, Spalten,
Filter und Tabellen. Hier bietet der MS Project Client ein wesentlich breiteres Angebot an möglichen
Anpassungen.
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Abbildung 10: Beispiel für die Erstellung eines eigenen Filters
Unter anderem das Erstellen eigener Tabellen, Filter, Sichten, Berichte oder Felder. Beispielhaft
vorgestellt wird dies mit Hilfe von Abbildung 10, welche das Erstellen eines eigenen Filters zeigt.
4.2.2 Multiprojektmanagement auch ohne Server
Auch ohne den MS Project Servers, bietet der MS Project Client die Möglichkeit
Multiprojektmanagement abzubilden.
Abbildung 11: Unterprojekt einfügen
Zwar ist der Funktionsumfang gegenüber einer Project-Server-Instanz beschränkt, trotzdem können
verschiedene Einzelprojekte in einem sogenannten Masterplan zusammengeführt und
Abhängigkeiten zwischen ihnen hergestellt werden. Änderungen im Einzelplan werden automatisch
im Masterplan aktualisiert und auch Änderungen am Master, können in die Einzelpläne
zurückgeschrieben werden.
4.2.3 Geteilter Ressourcenpool zwischen Projekten auch ohne Server
Entsprechend seiner Multiprojektmanagementfähigkeit bietet der MS Project Professionell Client
auch die Nutzung eines gemeinsamen Ressourcenpools über mehrere Projekte an. Genau wie beim
Multiprojektmanagement, ist auch hier die Funktionalität gegenüber der Serverversion
eingeschränkt.
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Abbildung 12: Geteilter Ressourcenpool ohne Project Server
Allerdings stellt der gemeinsame Ressourcenpool auch ohne Project Server einen Mehrwert dar. Um
die gemeinsam genutzte Ressourcendatei übersichtlich und inhaltlich konsistent zu halten, muss sich
der Anwender allerdings während der Projektlaufzeit an einige selbstdefinierte Regeln halten, da der
Ressourcenpool eben nicht zentral mittels Server verwaltet wird.
4.2.4 Manuelle und automatische Planung
Der MS Project Client professionell unterscheidet zwei Möglichkeiten der Vorgangsplanung. Zum
einen können Vorgänge automatisch geplant werden. Hier übernimmt MS Project das Berechnen von
Terminen anhand der Abhängigkeiten der Vorgänge untereinander. Zum anderen besteht die
Möglichkeit der manuellen Planung. Dieser Modus eignet sich vor allem bei einer Top-Down-Planung
in einer frühen Phase des Projekts, wenn noch nicht alle Einzelheiten bekannt sind. Mit Hilfe der
manuellen Planung können Top-Down-Zeiträume für Phasen definiert werden, die dann bei weiterer
Planungsdetaillierung Bottom-Up mit Aufgaben und Tätigkeiten ausgefüllt werden.
4.2.5 Die Zeitachse
Bei der Zeitachse handelt es sich um eine der seit MS Project Client professionell 2010 eingeführten
Funktionen.
Abbildung 13: Beispiel Zeitachse
Sie ist eine Managementansicht – eher für Entscheider. Standardmäßig werden auf ihr alle
Meilensteine des Projekts dargestellt. Allerdings kann der auch Nutzer selbst entscheiden, welche
Informationen er auf der Zeitachse darstellen möchte.
4.3 MS Project vs. ProjectLibre – Ein Vergleich
Die folgende Tabelle grenzt die beiden Produkte anhand einiger nach dem Urteil des Verfassers
wichtigsten Eigenschaften für eine Projektmanagementsoftware gegeneinander ab.
Eigenschaft MS Project Client 2010 ProjectLibre
Einzelprojektmanagement X X
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Multiprojektmanagement X
Erweitertes Anpassen und
Customizing
X
Serverfunktionalität X
Vorgangsplanung X x
Ressourcenmanagement X x
Berichte und Reporting X x
Kostenkontrolle X x
Terminplanung X x
Projekt-, Ressourcen-,
Vorgangskalender
X x
Filter, Sortieren, Gruppieren X x
Abbildung 14: Abgrenzung Eigenschaften von Projektmanagementsoftware
5 Fazit
Auch wenn ProjectLibre kein Multiprojektmanagement oder projektübergreifende
Ressourcenverwaltung unterstützt, so bildet es doch die wichtigsten Eigenschaften und Funktion des
MS Project Clients überzeugend nach. Es ist daher ausreichend gut zum Managen kleiner und
mittlerer Projekte geeignet. Zwar bietet der MS Project Client eine Multiprojektmanagement-
Funktionalität, aber ohne einen MS Project Server stellt diese allenfalls einen moderaten Mehrwert
dar. Der aus Sicht des Verfassers wichtigste Unterschied zwischen beiden Produkten ist die
individuelle Anpassbarkeit von MS Project. Hier bleibt diskutabel, ob dies ein Vorteil oder ein Manko
für eine der beiden Seiten ist. Was MS Project durch Flexibilität gewinnt, büßt es an Einfachheit und
Handhabbarkeit ein. Vor allem Anwender, die weniger in Projektmanagement und der Bedienung
von MS Project geschult sind, haben es durch den übersichtlichen Funktionsumfang von ProjectLibre
im Einstieg einfacher. Berührungsängste können schneller überwunden werden. Alles in allem stellt
ProjectLibre somit aus Sicht des Autors eine echte Alternative zu MS Project zur Unterstützung des
Managens mittlerer und kleiner Projekte dar. Sollten das Ziel der Werkzeugunterstützung aber in den
Enterprise-Funktionalitäten, wie Multiprojekt-, Programm-, Portfoliomanagement oder einem
webbasierten Zugriff liegen, so kann dies nur über die MS Project Servervariante realisiert werden.
Der Vorbereitung- und Einarbeitungsaufwand ist allein schon ein umfangreiches Unterfangen. Durch
den in den jüngsten Versionen notwendig werdenden MS SharePoint Server ergibt sich eine
zwingende organisatorische Vorbetrachtung.
Sonoxo Lessons Learned: In vielen Organisationen existiert ein MS Enterprise Agreement. Dadurch sind
die Standard Office Produkte lizenztechnisch abgedeckt. Eine vollumfängliche Nutzung von MS Project
verlangt unter Umständen nach einer Änderung der Lizenzierung. Kann abgeschätzt werden, dass nur
einige erfahrene Projektmitarbeiter, z. B. durch ein externes PMO, den Projektplan pflegen und alle
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anderen eher einen Lesezugriff benötigen, kann ProjectLibre aus Beschaffungssicht eine interessante
Alternative sein. Deren Wertigkeit steigt in dem Moment, wo im Unternehmen nicht nur
Windowssysteme zum Einsatz kommen. Durch die Nutzung von JAVA kann der ProjectLibre Client auf
vielen unterschiedlichen Systemen installiert werden.
Schafft es eine Organisation hingegen, die Projektsteuerung mit einem Aufgaben- und Zeit-
Management intelligent zu verknüpfen, stellt MS Project eindeutig die stärkere Lösung dar.
Weitere Lessons Learned könnten Ihnen auch helfen? Wir freuen uns, wenn wir Sie an unseren
Erfahrungen teilhaben lassen dürfen. Bitte kontaktieren Sie uns unter [email protected] oder per
Telefon unter: +49.331.97923.482.
6 Über Sonoxo
Die Sonoxo GmbH ist ein herstellerunabhängiges Beratungshaus im Bereich IT und Organisation. Das
Unternehmen wurde im Mai 2009 von Experten mit langjähriger Führungs- und Projekterfahrung aus
dem Umfeld der Betriebsabläufe, des Prozess- und IT-Managements gegründet.
Das Sonoxo Portfolio umfasst drei Leistungsblöcke: Strategic Project Consulting, PMO [out of the box]
und Store & Share.
6.1 Leistungen
6.1.1 Project Consulting: Im Team zum Ziel.
Sonoxo ist Partner bei der Formulierung und Umsetzung von IT-Strategien. Mit Erfahrungen und Empfehlungen werden Kunden bei Analysen, Gutachten, Untersuchungen und deren Durchführung unterstützt. In der Rolle des Beraters und Qualitätssicherers werden Kooperationen mit Vergabe-, IT-Recht- und Projektunterstützungs-spezialisten favorisiert. Für die prozessorientierte Organisationsanalyse kommt eine aus jahrelanger Praxis abgeleitete Methodik zum Einsatz. Bei der Prozesserhebung gewinnen zunehmend cloud-basierte BPMN (Business Process Model and Notation)-Lösungen an Stellenwert. Um im Vorfeld von Veränderungen Aufgabenerhebungen (IST)
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durchzuführen und für ein SOLL zu optimieren, werden mit Sonoxoplus® Layzer Organisationsdaten, Tätigkeiten, Produkte und Werkzeuge erfasst und vielfältig ausgewertet.
6.1.2 PMO [ootb]: Mehr als Sie erwarten.
Mit dem Sonoxo „Project Management Office out of the box“ (PMO [ootb]) erhalten Kunden einen
modularen Service, um immer wiederkehrende Herausforderungen in Projekten zu meistern.
Projektbeteiligten soll das Leistungsangebot helfen, in kürzester Zeit ein Projektmanagement Office
oder Projektoffice zu etablieren. Dem Kunden stehen dafür erfahrene und zertifizierte Berater und
ein erprobtes Rahmenwerk zur Projektabwicklung zur Verfügung.
6.1.3 Store & Share: Ihre Dokumente sicher im Griff.
Die sichere Alternative für den Dokumentenaustausch aus Deutschland. Aus der Zukunftsvision des Cloud Computings ist längst Gegenwart geworden. Nach jüngsten Erkenntnissen sind die Kunden auf der einen Seite nicht mehr ohne Weiteres bereit, „ Ihre Kronjuwelen“ in die Cloud zu legen. Auf der anderen Seite müssen sie aber der steigenden Forderung ihrer Mitarbeiter nach einfacher und übergreifender Kommunikation bis über mobile Endgeräte nachkommen. Dass dabei die Datei-basierte Kommunikation einen hohen Stellenwert hat, verraten immer wieder durchgeführte IST-Erhebungen. Deshalb sind Organisationen angehalten, Ihren Mitarbeitern, Kunden und Partnern moderne Synchronisationswerkzeuge an die Hand zu geben. Mit Store & Share fokussiert sich Sonoxo auf den Bereich des sicheren Dateiaustauschs und der Dateisynchronisation. Mittels einfacher Lösungen werden die Daten der Mitarbeiter über viele Endgeräte hinweg abgeglichen und synchron zur Verfügung gestellt. Die Vielzahl aufkommender mobiler Geräte führt zu dem Wunsch, bisher auf dem PC genutzte Dateien auch auf dem mobilen Endgerät nutzen zu können. Mit Store & Share bietet Sonoxo ein Leistungsspektrum, das von Cloud-Lösungen in deutschen Rechenzentren bis hin zu Lösungen im eigenen Unternehmen reicht. Ergänzt werden diese Lösungsvarianten um Ansätze der Dateiverschlüsselung auf mobilen Endgeräten.